MtilÄ L N g, Denn. Gedruckt und beransgegeben von Arnold Puw e ll .Straße, zwischen der Franklin- nnd Cbesnm - Straße. Jahrq 11, ftu»;e Nun». s>edi»4u„aen ' Der 7) ilicralr' krrch.icltlrr erscheint jeden Dienstag auf einem großen Luperial - Bogen mir schönen Lettern gedruckt. Der >Lul'scriptions' Preis ist Ein Tl>a l e r des Jahrs, welcher in halbjährlicher Vorausbe ahluna erbeten wird. Wer »» Laufe des Zadres niel,r bezablt, dem werden PI 5» angerechnet. Für kürzere Zeit als U Monate wird kein Unterschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann anaenommen, wenn sie einen Monat vor 'Ablauf des geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezablt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewöhnlichen Preis ein gerückt ' Unreischreibern in hiesiger Etadt wird die Zeitung porlosiei gespickt, wettere Versendungen gestehen durch die Post oder Träger, aus Kosten der Unterschreiber. Briese und dergl. müssen postfrei eingesandt werden. Pete Whetftone, Von der Dev >l 6 Fort. tSchlus;.) Er beantwortete den Ausruf „Sie?" mit der komischen Grimasse eines Panto mimen. „Ja. ich, Richter! Warum nicht? Denkt Ew. Würden, meine Mamma wis se nicht, daß ich auö bin Er sagte dieS mit einer Betonung und einem Nachdruck von so unnachahmlicher Drolligkeit, daß das Eourthaus erdröhnte von Gelächter. „Sind Sie ein lizensirter Advokat fragte das Gericht. „Das macht keinen Unterschied, da nach dem neulichen Statut Jedermann auf Er suchen einer beteiligten Partei für oder wider plädiren kann." „Wollen Sie gefälligst Ihren Namen einschreiben?" ersuchte der Richter und reichte sein Verzeichnis; hin. Der Fremde kritzelte mit ungeheuren, dicken Eapitalbuchstaben: „Pete Whet ftone vom Devil's Fork, Earroll Eaunty, Eoon Taunschip." „Pete Whetstone! Pete Whetftone!" murmelte die Menge und ließ den sonder baren Namen von Lippe zu Lippe laufen. Der Fremde stellte seine Büchse in eu nen Winkel der Schranken u. der Ächeriss begann von der Thür aus die Geschwor nenliste zu rufen. Dieses Ausrufen der Geschwornen war unbeschreiblich lächerlich Folgende kurze Probe davon mag genü gen: Scheriff, mit sonorer Stimme: „So lomon Tuttle!" Der Geschworne kreischt wie eine wilde Katze auö einer benachbarten Schenke: „Hier !—-sagt dem Richter, er solle war ten, bis ich noch ein Horn genommen ha be !" Scheriff: „Tom Fink!" Geschworner, mit Gebrüll wie das Ra sen des SturmeS:,.Hier! Augenblicklich, sobald ich Bob Weaver durchgedroschen habe!" Scheriff aufgeregt: „EcoSby Bell!" Geschworner: „Ich kann nicht kom men--Ich reibe mein ~Hoß" wegen der Kolik." Scheriff, verzweifelt: „Abraham Tak ket!" Ein Nebenstehender, lachend: "Der kann auch nicht kommen, der ist betrun ken und —" „Ein Narr, wenn nüchtern," schrie ein Anderer, um den Satz zu enden, der sonst vielleicht noch schlimmer geklungen haben würde. Endlich waren zwölf Geschworne ge wählt und beeidigt, und der Staat begann mit seiner Beweisführung, die sehr ein fach und klar lautete und blos darauf hin auslief : daß Henry Martin wegen Wor te, gegen seine Schwester gesprochen, den Oberst Wallace zum Zweikampf forderte. Sie trafen sich und Wallace fiel beim er sten Feuer. Die Vertheidigung examinirte blos ei nen Zeugen- Mary, die schöne Schwe ster, welche eine höchst empörende Belei digung bezeugte, die ihr von dem Ver storbenen zugefügt worden war. Der Staat antwortete mit widerlegendem Zeugniß und beschuldigte den Charakter des Mädchens der schändlichsten Meinei deshegung. Bis hierher war der fremde Rechtsbei stand des Gefangenen ruhig und dem An schein nach theilnahmlos geblieben. Er stellte blos wenige Kreuzfragen, und die se wenigen zeigten keinen besonderen Scharfblick. Aber als die Zeugen auf geboten wurden, welche Mary's Glaub würdigkeit verdächtigen sollten, sprang Pete Whetstone plötzlich auf seine Füße, als erhielte sein Herz einen elektrischen Schlag, und seine kleinen röthlichblauen Augen flammten auf, bis sie einen Schim mer des lebendigen Lichtes auf die Gesich ter der Gegenadvokaten blendeten und ih re Finger vergebens nach ihren Messer griffen wandern ließ. „Wenn Sie es wagen, ihren Eharak- Der Liberale Beobachter Und Berks? Momgomery und Schuylkill Cainmes allgemeiner Anzeiger. / ter anzugreifen, selbst nur einen Schatten von Beschuldigung," schrie der entrüstete junge Advokat mit einer Stimme, die laut und süß rollte wie die reichsten Töne der ! Orgel, ~so werde ich auf Ihre schamlose j Stirne ein Siegel der Infamie drücken, das Sie bis zu Ihrer Sterbestunde tragen sollen!" Generalmajor Searboruly Sneed sprang von seinem Stuhle, feuerroth vor Zorn, und rief : „Ich werde Sie für die se Motte verantwortlich halten !" > General Sneed war der „Bully" der ! Fayetville Clique, und vielleicht gab es in der ganzen Welt nur einen einzigen Namen, den er wirklich fürchtete. „Sehr wohl, —ich bin ein verantwort licher Mann," entgegnete Whetstone mit einem eisigen Hohne. Der Prozeß ging ! weiter, als wäre keine Unterbrechung vor ! gefallen. Solche Episoden kamen zu häu ' sig, um ernstliche Besorgnisse zu erregen, i Endlich ging e6 an'S Argumentiren. Mehrere mit einiger Scheu von 'Anstand und von Mäßigung gesprochen hatten, durchbrach General Sneed auf der selben Seite alle Grenzen und strömte im Lord Cook Style eine so erbarmungslose Ladung von Schmähungen gegen den Ge fangenen, gegen dessen Schwester und ge gen seine Freunde, die „Waldratten," aus, daß viele der Letzteren die Gewehre spannten und heulten: „Nehmen Sie's zurück, oder wir schießen!" Die Anhänger der Clique entwickelten gleiche Thätigkeit und das Forum nahm augenblicklich das Aussehe» einesSchlacht feldes an, auf dem feindliche Legionen im Begriff stehen, dem Stoße des mörderi schen Kampfes zu begegnen. Wäre jetzt ein einziges Gewehr abgefeuert worden, so würde es die Todtenglocke für Hun derte gewesen sein; aber das entsetzlich Drohende der Gefahr bewog beide Thei le, einzuhalten, während eine kräftige und kommandirende Stimme hoch über dem Tumult der Drohungen und Flüche don nerte : Narren! macht nicht die Weiber Eurer Herzen zu Wittween und die Kin- Eurer Lenden zu Waisen wegen zwei fei ler Advokaten, die Euch Alle für eine Hundertdollars' Gebühr hängen würden ! Ueberlaßt eS mir und General Sneed al lein, unsern Streit nach der Vertagung zu schlichten!" — Es war die Stimme des sonderbaren! Advokaten Whetstone, und die Weisheit seines Rathes erschien so offenkundig, daß ! er auf eine Weile die Wuth der Faktio-! neu besänftigte. Außerdem bemächtig-' teu sich Vieler von der Clique ängstliche! Ahnungen, daß dieser Pete Whetstone Niemand anders als FentNoland in Mas ke sei. Die Ansicht von seinem Inkog nito verstärkte sich, als den Fremden die Reihe traf, eine Rede an die Jury zu halten. Er begann mit einem so pfeil artigen Fluge vermischter Späße, An ekdoten und Lächerlichkeiten, daß die Mau ren deS Courthauses vom erregten Ge lächter erdröhnten. Dann änderte er das Thema und goß solche Ströme wü thender Entrüstung auf die Häupter der Clique, daß sie alle bestürzt dastanden und viele von ihnen zitterten, als hörten sie bereits das hohle Lispeln des Todesen gels, der sie zum Gerichte laden will. Ver wegen beschuldigte er sie des Meineides und Mordes und zählte jede Stelle auf der Straße her, die mit dem Blute ihrer gemeuchelmordeten Opfer bespritzt wor den ; und was vor Allem die höchste Kühnheit bewies er beschuldigte sie mit feierlicher Stimme, daß sie die Bank beraubt hatten eine Thatsache, die erst zwei Jahre später öffentlich entdeckt wur de. Darauf schilderte er die Unschuld sei nes Clienten, mahlte sein Unglück mit lebhaftenFarben aus und verweilte bei den Schändlichkeiten gegen die schöne Schwe ster, bis ganze Dutzende von Augen— kürzlich erst noch von Erbitterung erhitzt und gleich Flammenkugeln leuchtend—zu Quellen schmelzender Thränen wurden. "IVillig zu lsben und okne Furcht zu tadeln." DienStuq de» l I8S<». /<-, Je weiter seine Seele flog, desto mehr röthete sich sein Gesicht, seine Stirn zuck te, seine Gestalt erhöhte sich, es lag Blitz in seinem Blicke, weißer Schaum stand l'ns seinen Lippen, Wildheit in seinen Zü gen, und doch waren selbst die Echo's sei ner Stimme, als ob sie über die Galleue hinrollten und an der gewölbten Decke des Hauses erstarben, das Ideal und die höchste Vollendung der Musik. Er schloß, und nun unterbrach das Schweigen, vorher grabesähnlich, ein Ge brüll, welches die Steine des Pflasters zu erschüttern schien. Es war unwillkührli cher Beifall, ein freiwilliger Tribut des hochragenden Genies, den kein Gericht in einem Getümmel leidenschaftlicher Im pulse wie dieses möglicher Weise zügeln konnte. Die Schlußrede des Obersten Evans, des regelmäßigen prosecutirenden Advoka ten, war eine jämmerliche Mißgeburt. Er konnte sich selbst nicht einmal Gehör verschaffen. Die geschworene Jury starr te ihn seltsam an, denn ihre Gedanken waren ganz wo anders. Jede Saite je des Herzens hallte noch zu den Tönen je ner Melodie, die erst so kürzlich über sie himvehte, wie der Wind über eine Aeols harfe. Es gab keinen Raum in ihren Seelen für irgend einen anderen Schall. Sie hatten des Engels Lispeln gehört, das sie unempfindlich gegen jede andere Symphonie machte! Sie gaben den Spruch: „Nicht schuldig!" ohne ihre Sitze zu verlassen. Es wurde allgemein geglaubt, daß der beredte Fremde jedenfalls Fent Noland sei, von dessen erstaunenswerther Red nergabe der Ruf so viele Wunder verbrei tet hatte, und deßhalb bemühte sich Gene ; ral Sneed ernstlich, irgend eine Methode !zu ersinnen, wie er die gefährliche Ver antwortlichkeit der Herausforderung, mit ! welcher er öffentlich drohte, wohl umge ! hen könnte. Als sich jedoch das Gericht > vertagte, ereignete sich ein Vorfall, der ! dem Strome der Meinungen über das ge > heinmißvolle Jncognito eine andere Wen dung gab. Jke Alexander, ein wolbekannter Jäger, heran und rief im Tone des Erstau ! nens : „Ho! Pete Whetstone! Sie hier? Ich traue meinen Augen kaum?" Dann Lauschten die beide vertrauliche Begrüßun ! gen aus und der junge Advokat zog sich in sein Hotel zurück, i General Sneed, halb todt von Neu gierde und Ungeduld, trat zu Alexander. ~Jke sage mir, wer das ist." „Pete Whetstone." „Wo wohnt er „Am Devil's Fork in Eoon Taunschip, Earrol Eaunty." ~Was für ein Geschäft treibt er?" ~Kartenspiel zur Fluthzeit, plädirt aber Gesetz in der Ebbe seines Glücksmeers." „Ist er ein Fechter?" „Wenn man ihm nicht Raum zum Lau fen läßt." „Der soll schon fechten!" schrie der General in Extase über die eben erhaltene tröstliche Nachricht. „Er hat es gewagt, mich zu insultiren, und kein Mensch kann das thun und leben!" Damit eilte der ~Bully" fort, um seine Forderung auf zusetzen und seinen Secundanten zu instru- iren. Ein höhnender Teufel lauerte in Ale« xanders Augen, als er ihm nachblickte, aber er sagte nichts. Nur eine Viertelstunde verstrich, und Eapitän Leeper stattete im Namen des Generalmajors Sneed dem Herrn Whet stone auf seinem Zimmer im Hotel einen Besuch ab. Er übergab das formelle Billet seines Prinzipals und erwartete den andern in Ohnmacht fallen oder aus dem Fenster springen zu sehen. Es erfolgte jedoch keine so behagliche Lösung der Fra ge. „Sehr gut/' sagte Pete, „und hier ist mein Secundant", auf Alexander zeigend. Sogleich setzte er hinzu: „Nimm die Feder, Jke. Angenommen. Waffen, Pi- stoleö, Ort, die Prairie Angesichts de! Stadt. Entfernung, zwanzig Schritte Zeit, eine halbe Stunde von dieser Minu te. ES ist jetzt gerade vier Uhr." General Sneed war erstaunt über die se Antwort. Er tröstete sich dem unge achtet mit der Betrachtung, daß sich dam ein Zeichen der Feigheit knnd gebe. „Be meiner Seele, Leeper, auf zwanzig Schrit te könnte ich keinem Scheuerthore wehi thun. Er ist kein Duellant darauf kannsl Du schwören." „Sicherlich nicht," stimmte der Se kundant ein. Sogleich flog die Nachricht von dem nahe bevorstehenden Duelle wie Feuer aus trockener Prairie nach alle» Richtungen, und als der Augenblick des Kampfes kam, hatte sich eine ungeheure Menge versam melt, um das aufregende Schauspiel zr sehen. PeteWhetstone stand auf seinem Platze, anscheinend in die düstersten Gedanken versunken, aber General Sneed schlender te stolz umher, ohne Zweifel ergötzt von dem melancholischen Aussehen seines Geg ners. Die Selbstgenügsamkeit des „Bul ly" war jedoch zu einem plötzlichen, wenn nicht tragischen Ende verurtheilt. JameS Pope, ein berühmter Advokat von Batesville, kam in demselben Augen blicke zufallig die Straße daher und trat angezogen vom Anblicke einer solcher Menschenmenge,näher. Er erkannteWhet stone und rief - „Ha Fent! Sie sind aus Ihren alten Kniffen, wie ich eben sehe! Was! Was! ein Duell mit Generalma jor Sneed!" Der Pseudo Pete macht Zeichen unt Grimassen, aber Pope wollte nicht verste hen und vervollständigte zuletzt das Un heil durch einen zweiten unglücklicherer Ausruf. „Wie Noland, was ist mit Ih nen los? Sie schneiden ja mehr Gesich ter, als ein Choctow Indianer!" Bei dem Worte Fent war Genera Sneed aufgeprallt wie vor einer Horms gestochen—als aber gar der Name No land in seine Ohren drang, schwankte e> wie von einem Hammer getroffen un! wurde blaß wie irgend ein Theater Ham let der jemals über des Vaters Geist schau derte. Leeper bemühte sich aus allen Kräfte« den Muth seines Paukanten wieder z» sammeln, aber umsonst. Die einziger Laute, welche die Lippen des verdutzter „Bully" auszustoßen fähig schienen, um faßten die wenigen Worte: „Wergleiche es! Bergleiche es!" Der Sekundant des Generals eilte mi> dem Vorschlage des Vergleichs zur auderr Partei. „Sagen Sie dem General, daß ich mi> es zur unabänderlichen Regel mache, ni> zu vergleichen, nachdem meine große Zehl schon den Kampfplatz berührt hat," lau tete Fent's 'Antwort, die den General fas von Sinnen brachte. Stolz und Würde Alles in dem unlenkbaren Schrecken jenek thierischen Instinktes vergessend, der Feig linge am Leben als ihr Alles hängen läßt stürzte er auf Noland zu, um ihn persön lich zu bitten. „Herr Noland," rief der Häuptling aller Staatsmiliz von Arkansas, „kanr diese kleine Angelegenheit nicht bis mor gen verschoben werden? Ich würde ec als eine große Gefälligkeit betrachten da meine Frau gefährlich erkrankt ist." „Pah!" entgegnete Fent, kaum fähig das Lachen zu unterdücken. Abgewiesen mit diesem Manöver, be schloß nun „Bully" ein anderes Spiel zr versuchen. Mit lauter Stimme, daß ihr die ganze Versammlung hören konnte, verkündete er deßhalb: „Mitbürger, iH kam hierher um mich mit einem Gentel mann zu schlagen ; aber ich habe die Ent deckung gemacht, daß mein Gegner nich> zu dieser Klasse gehört, da er sich unte» einem falschen Namen einführte. Deß halb sehe ich mich gezwungen, mit ihn jede weitere Verbindung auf immer abzu lehnen." Laufende Nummer Ä7. Kaum halte der General sein pomp haftes Manifest beendet, so riß Fent eine Pferdepeitsche aus seiner Rocktasche, und begann wüthend auf des Andern Rücken loSzufuchteln. Mit jedem Hiebe schrie er: Das ist für das Großmaul! das für den Meuchelmörder! das für den Bully! das für den Lügner, und das für den Pral)lhans Tausende sahen diese Scene mit an, und doch mischte sich Niemand darein, um des Rächers Arm aufzuhalten, und zwar geschah dies aus zwei Gründen nicht: Er stens, weil dieser Rächer Fent Noland war und zweitens, weil Jedermann einsah, daß der Gezüchtigte Alles reichlich ver diente. Zum Schluß einige Worte über den Helden dieser Erzählung. Fent Noland emigrirte nach Arkansas, als er achtzehn Jahre alt war. Arm und freundlos stan den ihm keine andere Hülfsquellen zu Ge bote, als die Schätze seines angeborenen, damals noch schlummernden Genies, Er verstand es bald zu benützen, und verkaufte die Ergüsse seiner begabten Feder an die Veröffentlicher von Parteiblättern. Sein scharfer Witz und beißender Sarkasmus, vor Allem aber seine ausgezeichneten Ta lente, erweckten ihm bald Feinde. Zu je ner Zeit war Arkansas mit abgerichteten Banden verächtlicher Bullis verpestet, die mit dem Schrecken des Pistols und Mes srs Alles regieren wollten. Jeder sich er hebende Mann sah sich gezwungen, eini gen dieser professionirten Desperados im Kampfe entgegen zu treten, oder den ge wöhnlichen Haufen aufzugeben. In so entsetzlichem Zustande befand sich damals die öffentliche Meinung. Wenn sich der neue Emporkömmling weigerte, eine Herausforderung anzuneh men, so war er in den Augen des Publi kums auf ewig entehrt. Stellte er sich und wurde getödtet, so war man ihn los und die Sache endete summarisch. Er legte er seinen Gegner, so öffnete sich ihm eine Gelegenheit zum Steigen. Sobald deßhalb der Name Noland zu klingen anfing, beschlossen seine Feinde und Nebenbuhler, seinen Sinn in der her kömmlichen wilden Weise auf die Probe zu stellen, und bezeichneten einen ihrer be sten Schützen, um ihm eine Herausfor derung zu schicken. Fent, obgleich ein entschiedener Gegner des mörderischen Dnellgebrauchs, hob nothgedrungen den hingeworfenen Handschuh auf und trat in das Feld der „Ehre." Er erhielt den Schuß seines Gegners in die Seite, und rettete kaum sein Leben. Erst halb genesen, rief ihn ein anderer Gegner vor. Diesmal schoß er seinen Feind durch das Herz. Dieses Ereigniß scheint seine Natur etwas geändert zu ha ben. Es ist wahr, er wurde nicht grau sam oder zanksüchtig, nie nahm er nur ei nen Hauch vonMisantropie an : aber al le brennenden Leidenschaften seines küh nen impulsiven Herzens gewannen die feststehende Form des concentrirten Haf fes gegen die ganze Klasse der Bullies und fortan erscheint er als ein fahrender Ritter, dessen Lebensberuf bloS einen Zweck umfaßt: Vertilgung der Duellan ten, und um dies durchgreifend zu thun, lernte er alle ihre Kniffe. Seit dem Ta ge an welchem er Pope niederschoß, hat die Sonne noch nie ihren Kreislauf am Himmel vollendet, ohne den blassen En thusiasten vor der Scheibe zu sehen, Büch se oder Pistole auf das Centrum gerichtet. Die Folge solcher unablässigen Uebung war, daß er als Schütze die Uebertreibun gen der Romantik realisirt und mit magi scher Kraft begabt zu sein scheint. Da her der allgemeine Schrecken, den selbst sein bloßer Name einflößt. Der fluchwürdige Opiumhandel nach China ist, trotz der 40jährigen Anstren gung der dortigen Regierung, denselben zu hindern, in voller Blüthe. SV,OW Kisten werden jährlich eingeführt, wofür' für 35 Mill. Thlr. Waaren zurückgehen.