Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, January 29, 1850, Image 2

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    Wer Miberale
Neadinq, den 2«. Jannar 183«.
n i« «ur «mtiiori?«''!
t'nr
niul tur tiio
I^initxl»: nt Ilifi»Üick>s in l'iulsdi!!-
pkia, I>it!vv Vc,ek> anci IZo-tnn
Brief für Hernian Stamin e r nia nn
liegt in dieser Druckerei zum Abholen beicit
Gewaltsamer Cinbruck und Rand.
Schon langeder >»it man itt Berks Cauntn wenig
oder gar nichts von Räubereien und Diebstählen ge
hört. waö ein gutes Zeugnis; von der Moralität sei
ner Bewohner, und wir glauben kaum, Vaßeinßaub,
>vie der weiter unten beschriebene, durch irgend Je
mand außer durch herunijiehende Vagabunden ver
übt werden konnte Der "Adler" von letzter Woche
sagt nämlich -—ln letzter Freitag Nacht,, um etwa
l Uhr. wurde das Haus einer hochbetagten Frau.
Namen« Maria Reit, in Mast Taunschip. 4 Meilen
oberhalb dieser Stadt, gewaltsamer Weise von drei
Spitzbuben erbrochen, die arme Mutter auödem Bet
te geschleppt und am Boden mit ciiiein dickcn'Fcder
bett überwerfen und niedergedrückt, augenscheinlich
um sie zu ersticken, was ihnen auch beinabe geglückt
wäre, indem sie alles Bewußtsein verloren batte, Die
Schurken durchsuchten dann das HauSnach Geld und
fanden zuletzt die ganze Baarfchaft der armen Frau,
bestehend auS einigen 30 Zbalcrn in kleiner Münze,
und machten sich damit ans dem Staube
Der Adler meint. eS wäre billig eine angemessene
Belohnung für die Ergreifung dieser Spitzbuben an
zubieten. weil sie sonst schwerlich in die Hände der
Gerechtigkeit kommen würden
Verbesserung des Canal S,—Die Schuyl
till Canal Companst bat eine Anzahl Arbeiter ange
stellt. um ihren Canal, von der Schleuse unterhalb
der Franklinstraße bis nach Reese s Müble tiefer zu
machen, zu verhüten daß schwer bcladcne Böte künf
tig nicht niehr ans dem Grunde stecken bleiben
Sine neue Uh r—Nach Angabe der hiesigen
Gazette" beabsichtigen die Caunty ComniisstonerS
gesonnen, bald eine neue Uhr für das hiesige Court
hauS anzuschaffen. Dieb wird den Einwohnern von
Reading eine willkommene Nachricht sein, denn die
jetzige CourthauS°Uhr, obwohl erst wenige Jahre alt.
ist schon so lahm als manche IVOjährige sie geht
schnell, langsam oder gar nicht—so daß die Leute
nicht wissen können, wann sie essen oder schlafe» müs
sen, außer sie haben einen andern Zeitmesser,
Anstellung durch den Gouvernür,—
Gouvernör Johnston bat am Freitage dem Senate
osflclell angezeigt, daß er Alexander 8 Rüssel. Cfq,.
von Bedford Caunty, alö Sekretär dieser Republik
ernannt habe, an die Stelle des Achtb, Townsend
Haines, welcher resignirte Hr Russell war früher
deputirter Sekretär der Republik Hr, Haines wur
d« unlängst als Registrirer deß Ver Staaten Schatz
amteS angestellt, daher feine Resignation
Tolle Hunde sollen zu dieser Zeit sehr häufig
sein, in den unteren und mittleren Taunschips von
diesem Caunty, Der schnelle Wechsel von Hitze und
Ȋlte erzeugt leicht die HundSwuth Die Leute soll
ten daher vorsichtig sein nnd ihren Hunden nicht er
louben zum heißen Ofen zu legen, wenn sie
auS der Kälte kommen
DaS Wetter, Während' der vorigen Woche
hatten wir verschiedene Sorten Wetter -, viel mehr
Regen aIS nöthig war und weniger Frost und Son
nenschein. alö die Leute Wünschten Unsere Straßen
tragen die deutlichsten Spuren davon, indem sie so
mit Biorast angefüllt sind, daß man kaum glauben
sollte, daß sie einer Stadt angehören die von eivili
firten Menschen bewohnt wird
Vom Kongreß erfahren wir bis jetzt wenig Wich
tiges und eS scheint fast, als ob in der gegenwärtigen
Sitzung wenig Wichtiges geschehen sollte Vielleicht
wird'S besser, wenn die Mitglieder erst mit Plaudern
fertig sind
Zuwachs der großen Städte,—Nach ei
ner statistischen Angabe wurden im vorigen Jahre in
Philadelphia ZOOO neue Häuser gebaut; inßaltimo
iSSt. und in Neu Uork l!9ü. Demnach hätte die
Stadt Philadelphia mehr zugenommen als irgend ei
ne andere atlantische Seestadt
Sonderbar< Auswahl Die PittSburger
haben es für zweckmäßig erachtet, sich bei der nenlichen
Wahl einen Mayor zu wählen welcher zur Zeit in»
Gefängnisse war, nämlich den berüchtigte» Straßen-
Prediger Barker, welcher wegen seiner aufrührerischen
Reden zu einem Jahr Gesängnißstrafe verurtheilt
war. nach der Wahl aber vom Ko»vr>»vr vegnadigt
wurde Die PittSburger müssen eine besondere Vor
liebe für die RowdieS haben
Drei Mädchen ertrunken, Drei Mäd
chen. eine davon die Tochter des Richters Woodward,
zu Wilkesbarre» Pa, ertranken am vorletzte» Sams
tage, indem das Cid auf einem kleinen Flusse, nahe
de! jenem Orte brach, auf welchem sie sich belustigten
Hhre Leichen wurden später gefunden
Reue Gold münz e—CS scheint, daß die Hei
ligen unserer Tage, nämlich die Mormonen am Salz,
see in Califvrnien, dem Onkel Läm nicht nachstehen
wollen und bereits in ihrer City auf eigene. Faust ei
ne Münze errichtet haben, um den wertvollen Staub
in gangbare Münze zu verwandeln In Philadel
phia sind bereits einige 20 Thaler Goldstücke aus je
»er Münze angekommen, die von dortigen Zeitungen
beschrieben werden wie folgt! — Sie sind etwa so groß
wie ein gewöhnlicher Cent, aber dicker Die eine Seite
trägt die Inschrift'! "ltolin««» k> tkv mit
der Devise eine« Auge« und eintr andern mysteriösen
Figur Auf der Rückseite sind zwei ineinaudcrgekg.
te Hände, mit der Anschrift 1K49 Zwanzig Dollars
ltVk'l. e 5 « Da die Münze» von reinem ge
diegenen Golde ohne Irgend Zusatz sind, so sind sie
zu weich für lange Zirkulation und wurden daher cm
die Philadelphirr Münze abgeliefert zum Uniprägen
Die Baumwollen-Fabrik.
Die Ausführung dieses für unsere Stadt so wich
tigen Unternehmend, ruhet jetzt in den Händen we
niger Personen, welche ev m ihrer Gewalt haben das
seldc zu vollenden oder ganz zu vereiteln AuS einer
osficiellen Anzeige des Schatzmcisterd der Gesellschaft
geht nämlich hervor, daß daö erste Jnstalment auf
461 StockAnthrile noch nicht bezahlt ist und daß,
wenn dies nicht bis zum 2 Februar geschieht oder die
dadurch entstanden? Lücke durch neue Unterschriften
ergänzt wird, sich genöthigt sehen wer
den das Unternehmen ganz auszugeben
Jeder Freund des UntcriichineiiS wird diese Nach
richt mit Bedauern vernehmen. Alle unsere Bemüh
ungen, die öffentlichen Versammlungen, die laugen
Heden, die Reisen der Committcen nach Boston,Lan
easter :c,, waren vergebens, auS der einzigen U>fache!
weil die Direktoren bei der Auswahl des Platzes nicht
dem Willen aller Stockhalter entsprochen haben
i?b dies ein billiger zur Unzusriedenlieit ist.
wollen wir hier nicht erörtern. Schon beim Anfange
deöUnlei nehmenS mnsztc es Jedem einleuchten, daszdie
Fabrik nur auf eine m Platze erbaut werden konnte.
Wo dieser eine Platz gewählt wurde, war ohne Zwei
fel der Mehrheit der Stockhalter ziemlich glclchgültiy.
denn die Mehrheit —nämlich die welche nur l bis 4
Stockantheile haben —haben entweder gar kein Land
oder doch nicht genug, um eine Fabrik daraus zu bau
en Da nun nach unsern republikanischen Grund
sätzen immer die Mehrheit gilt, so seh en wir nicht
ein, warum sie nicht anch beim Bau unserer Baum
wollen-Fabrik gelten sollte.
Was werden die Leute in der Ferne von uns dem
ken. wcnn sie die Berichte von den Versammlungen
und Reden z» Gunsten der Fabrik gelesen haben und
nun das Resultat davon vernehmen? Lancaster und
HarriSburg stehen Reading beide an Gröszc nach, aber
während cd beiden möglich wird Fabriken zu errich
ten. steht Reading mit seinen 16,<100 Einwohner»
unentschlossen da eben so nahe daran das Unterneh
men auszugeben, als eS auszuführen. Wir hatten
bad beste Vertrauen ans das Gelingen des Unterneh
mens. daö mit so große»! Eifer begönne» wurde, lei
der müssen wir aber jetzt voraussetzen, daszdie Baum
wollen-Fabrik kein besseres Glück hat, als die schon
fast vergessene Rational-Gicfzcrci
Ltaats-Einkilnfre von Berts Cly.
Berks Cannty bezahlte während dem Jahre, wel
ches am 30. Rovember 1849 endigte folgende Sum
men in den Staatsschatz i
Tax von Dividenden der Farmers Bank 1,356 <>7
Tax von Bankstock do 847 80
Tax von liegend, und pers Eigenthum 57,316 26
Wirthshaus Lizensen 2,396 71
Kleinhändler do 3.430 65
Krämer do 91 20
Pamphlet-Gesetze 37 0ü
Milizstrafen LO6 76
Tax von öffentliche» Beamten
A HWitman, frühern Prothon !I9 7l
Js Ell), früherer Registrirer 99 42
Israel R. Lauckö, Recorder 400 00
I W Tyson, früh do 605 50 -1,22 t 63
Tax vom ProthonotarS-Amte 85 39
Seilenerbschaststax, I Ritter, Registrirer S,BBB 49
do Jsaac Ely, letzth. Do 84145
Tax vom Einrolliren des Gesetzes für den
Conestoga und Reading Turnpeit 10 00
Aufgelaufene Interessen 24 50
Berks Canntl) Bank auf Rechnung über
tragener Sicherheiten 114 50
73,871 86
Berks Eaunty empfing dagegen in eben der Zeit auS
dem Staatsschatzes
Milizauvgaben, A Schöner, J»sp. 1 Brig 126 09
do TS Löser, Jnsp 2 Brig 737 60
Pensionen und Verwilligungen 808 69
Volksschulen 1.21, 68
Nachgelassen vom StaatStax 2.851 05
5,835 II
Die Gesetzgebung und die deutsche
Sprache
Die hochgelahrien Senatoren in Harrisburg
haben mal wieder einen starken Trieb zur Ein»
schränkung und Sparsamkeit bekommen, aber
sie fangen, wie gewöhnlich, daö Ding wieder
am unrechten Ende an Hr. Königmaclier, Se»
nator von Lancaster, hat nämlich den Antrag
gemacht, die Ausgaben für Druckerarbeiten zu
beschränken und dabei die Bemerkung gemacht,
daß er das Drucken der Gesetze it., in deutscher
Sprache für unnöthig halte. Hr. Darsie, Se»
nator von Allegheny Caunty, stimmte deinAn»
trage seines College» bei und bei den Herren
Senatoren und überhaupt fand
er soviel Beisall, daß die darauf bezügliche Bill
in beiden Häusern passirte. Dieb zeigt in der i
That eine starke Vorliebe für die Deutschenden
Leiten der Gesetzgeber. Die beiden Herren,wel«
che den gedachten Antrag machten, sind von
l CauntieS die meist von Deutschen (eingebornen
oder eingewanderten) bewohnt werden und eS
ist daher nicht anzunehmen, daß sie Instruktio
nen für den Zweck erhallen haben, und welchen
Donk sie bei ihren Konstituenten dafür ernten,
wird die Zukunft lehren.
Zugegeben, daß die deutschen Gesetze von den
Deutschen wenig gekauft und gelesen werden,so
ist dies noch kein Grund, das Drucken derselben
ganz einzustellen. Zieht die Regierung vielleicht
Vortheil« vom Drucken der Gesetze in englischer
Sprache/ Wir glauben nicht. Wenn nun der
englischreoende Theil der Bürger Pennfylva»
nienS ein solches Opfer von Seiten der Regie»
rung verdient, ist sie eö dann den Deutschen
nicht ebensogut schuldig? Die Deutschen, beson»
derS die deutschen Landbebauer, bilden den Kern
der Bevölkerung von Pennfylvanien; sie bezah»
len enorme Summen zum Unterhalt der Regie»
rung,'in der Gestalt von Taxen, und wenn sie
auch in wisstnsckiaftlicher Beziehung manchem
ihrer englischen Mitbürger nachstehen, so ist es'
doch höchst ungerecht sie bei der
oder Gewährung öffentlicher Begünstigungen
stiefmütterlich zu behandeln.
Wenn die Herren Gesetzgeber sparen wollen,
so stehen ihnen viele Wege dazu offen, ohne die
obenerwähnte Ungerechtigkeit zu begehen. Wenn
sie zum Beispiel nur solche Gesetze in deutscher
Sprache drucken lassen, welche allgemeines Zn
teresse haben, was die Kosten bedeutend vermin
dern würde. Die Vorstellung der Zeitungs-
Drucker, die Gesetze in den Zeitungen der betref
fenden Caunties, wofür sie gemacht wurden,
zu veröffentlichen, wäre ebenfalls zweckmäßig
gewesen, aber der Senat hielt eS für rathsam,
dieselbe gleich zu verwerfen.
Wieder eine Cntdecknng
Unsere Lokofoko-CoUegen, die so leicht Fehler
sehen, nur ihre eigenen nicht, wollen die Ent
deckung gemacht haben, daß Gouv. Johnston
in seiner Botschaft einen mächtigen Fehler be
gangen hat, indem er die Staatsschuld am 1.
December 1849 höher angibt, als ein Zahr zu
vor. Der Pennsylvanian hat diese Entdeckung
zuerst gemacht, wogegen der Harrisburg Jntel
ligenzer eine Erklärung liefert, woraus wir fol
gendes entnehmen:
In der vorjährigen Botschaft gab dcr Gou
vernör die Schuld zu K 40,574,413 45 an,wor
in natürlich nur die bekannten Verbindlichkei
ten des Staats begriffen. In der letzten Bot
schaft wird die öffentliche Staats-Schuld zu
840,574,413 45 angegeben was unstreitig
eine Vermehrung ist —aber z» beweisen daß der
Gouvernör richtig in seinen Angaben ist, ist es
nöthig zu sagen, daß in der vorjährigen Bot
schaft nicht alle Verbindlichkeiten begriff?» wa
ren. Während dem Winter wurde es entdeckt,
daß eine Schuld von 8367,642 38 auf den öf
fentlichen Werken durch eine Loko-Board vo»
Canal-Commissioners conlrahirt war, ohne sie
dem Gouvernör mitgetheilt zu haben. Diese
war natürlich nicht mitgezählt. Ebensalls wur
de in der letztjährigen Botschaft die unfundirte
Schuld am 1. Zanuar 1849 zu H 1,030,386
angegeben, was nicht hoch genug war. Zn je
ner fundirten Schuld waren die im Umlauf be
findlichen Reliefnoten, welche am 1. Zanuar
1849 die Summe v0nH702,V64 betrugen» an
gegeben. Das Fiskaljahr beginnt am 1. De
cember und obschon obiges der richtige Belaus
der circulirenden Reliefnoten, zur Zeit aIS die
Botschaft ausging, war, so sind doch im De
cember vorher K 50.000 Reliefnoten zerstört wor
den, wovon dcr Gouvernör keinen Bericht hatte.
Diese K50,v00 hätten gezählt werden sollen u
in Verbindung mit dem oben Ausgelassenen
H 367,642 38 würde die Schuld dann am 1.
December 1848 um 8417<642 38 größer ge
wesen sein, als in der Botschaft angegeben war.
Zählen wir nun diese Summe zu dem in der
Botschaft angegebenen Belauf (K 10,424,736-
98) so finden wir, daß sich die wirklicheSchuld
am I. Dec. 1848 auf P 40,842,379 36 belief.
Aus der diesjährigen Botschaft und den sie
begleitenden Dokumenten geht nun hervor, daß
die Schuld am 1. Dec. 1849, G 40,574,413-
46 betrug—also um K 267,975 91 weniger als
ein Zahr vorher. Dieser Belauf wurde an der
Staatsschuld abbezahlt, und in Zusatz noch
K 227,513 53 an die Commissioners des sinken
den Fonds, waS einen Gesammtbelaus für das
Zahr 1849 zur Bezahlung der Staatsschuld
von D 495,479 44 ausmacht.
Wir haben dem Vorhergehenden Raum in
unsern Spalten gegeben, um zu zeigen welche
Mittel die Lokofokos gebrauchen, die Admini
stration verdächtig zu machen. Der Lecha Pa
triot benutzte es zur Vertheidigung gegen eine
Beschuldigung von Seiten seines NachbarS.
Von der Gesetzgebung.
HarriSburg, Zanuar 17. Sena t>—-Unter
de» vorgelegten Bittschriften war eine von peu
sylvanischen Freiwilligen, für Berichtigung ih
rer Forderungen, eine für Ausdehnung des
Stimmrechts, ohne Unterschied der Farbe, eine
für Passirung eines allgemeinen Bankgesetzes
nach dem Muster des in Neu Pork und Ohio
bestehenden. Der Bericht, daß die vereinigte
, Committee für die Bibliothek James McDo-
wel zum Bibliothekar erwählt habe, wurde an
genommen Hr. King nahm seine Betrachtun
- gen über die Verbesserung der Constitution auf
und sprach über dieselben biS zur Vertagung.
Hau S. —Der Sprecher las ein Schreiben
der Vorsitzenden Beamten ver Schul-Zonveniion
vor, worin sie um Ueberlassung der Halle baten.
Das Gesuch wurde genehmigt
Unter den vorgelegten Bittschriften befanden
sich, ein« für mehr allgemeine Feier des Sonn
tags, eine für die Entschädigungs-Ansprüche
der Mitglieder des zweiten pennsylvanis. Frei,
willigen-Regiments. Die B>ll, betitelt „Ein
Zusatz zu der Akte für Abschaffung der Einker
kerung für Schulden," passirte.
Januar 18. Senat.—Verschiedene Znkor
poralionS-Bittschriften wurden vorgelegt, eben
so einige Bittschriften zu Gunsten des Heim
stätten-Gesetzes und für Passirung eines allge
meinen Banksystems. Die Bill in Betreff des
Drucken» in deutscher Sprache wurde aufge
nommen und passirte mit Veränderungen. Ein
Beschluß für die baldige Anfertigung der Staats
karte, wurdt angenommen. Mehrere BillS wur
den vorgelesen und die Bill für Verbesserung
der Constitution ausgenommen und darüber de
battirt. Eint Verbesserung zu der Verbesserung
der Constitution wurde angeboten.
Hau s.—Die Bill in Bttreff der in Carbon
Caunty durch Feuer zerstörten Gcrichtsbücher,
' pasfirte. Hk Killinger bof einen Beschluß an, >
! daß die Committee für die Banken angewiesen
werde, die Zweckmäßigkeit der Einführung eineS
Freibanksysttm» zu untersuchen, der mit 65 ge,
18 Stimme« durchfiel. Die Bill in Betreff
der deutschen Druckereien passirte mit Verände
rungen. Ein Beschluß, von der Bank-Coinit
tee Bericht über alle diejenigen zu verlangen,
welche keine Notiz über die nichtgeforderten Di
vidende gegeben haben, wurde angenommen.
Januar IS. Sena t.—Unter den vorgeleg
ten Bittschriften befand sich eine für Vollendung
des westlichen Wasserbehälters und der Portage
Eisbahn. Die Zustiz-Committee berichtete,
daß der Vorschlag, den Staat in 160 Repre
sentative-Distrikte einzutheilen, unconstitutionell
ist; es wurde beschlossen denselben zurückzule
gen, jedoch drucken zu lassen. Der Beschluß,
am Dienstage die öffentlichen Druckerarbeiten
an den Mindestfordernden für drei Zahre im .
Representantenhause zu übertragen, wurde an«
genommen. Ein Beschluß, die Finanz-Com
mittee mir einer Revision des jetzigen ungleichen
und ungerechten Taxerhebungssystems und der
Anfertigung von Vorschlägen zij Verbesserungen
zu beauftragen, wurde angenommen. Dießills,
dem General-Auditor und Staatsschatzmeister,
als Commissioners ter innern Verbesserungen,
Gebühren zu bewilligen und für die Regulirung
der Sequestration, pafsirten.
Hau s—Die Bill zur Berichtigung d. Aus
gaben für die Grenzvermessung passirte. Be
schlüsse, die Committee von Miilei und Wege
zu beaustragen, die Zweckmäßigkeit der Zurück
nahme der Erschaffung einer Akte sür Erschaf
fung eines Sinkingsonds, soweit sie Kegelbah
nen, Panoramas, Pistolengallerien, Ausstellun
gen :c. betreffen, zu erwägen, wurde angenom
men. Bittschriften sür Veränderung der T3OO
Autnahmc-Gesetzes wurden eingereicht.
Zanuar 21.—1 n beiden Häusern wurden
eine Anzalil Bittschriften eingereicht, für ver
schiedene Lokal-Zwecke. Die Wahl eineöStaats
Schatzmeisters fand heute statt. Die Candida
ten waren Gideon Z. Ball und Zohn M. Bik
kel. Beim ersten Ballot erhielt Ball, Whig,
50, und Bickel, Loko, 74 Stimmen, worauf
der Letztere als richtig erwählt erklärt wurde.'
Hr. Bickel ist von Schuylkill Eaunty.
Januar 22. Sena t. Bittschriften von
Bürgers Philadelphia's wurden eingereicht, für
Aushebung der Akte, durch welche K3OO werth
vom Verkauft bei Executionen für Renk aus
genommen werden. Berichte wurden erstattet
über eine Akte in Betreff der Zinsgesetze, über
einen Zusatz zu der Akte, durch welche die Ein
sperrung sür Schulden abgeschafft wird, nebst
Veränderung. Die Staats » Truckerarbeiten
wurden heute dem Mindestfordernden verliehen.
Die englischen wurden Fenn und Co. zugeschla
gen, um beinahe 81 Prozent wohlfeiler, und die
deutschen P. Weber, um 20 Prozent wohlfei«
als srüher.
Hau S.—Mehre Privatbills von nicht allge
meinem Znteresse, passirten. Ein Beschluß» daß
die Canal-Commissioners ersucht werden sollen
dem Hause so bald aIS möglich eine Liste der
Lotten und Landstriche, welche neben Eisenbah
nen liegen und noch nicht benutzt oder nicht zu
Zwecken für die gedachten öffentlichen Werke
nothwendig sind, vorzulegen.
Zanuar 23. Sena t.—Einige Bittschrif
ten wurden eingereicM für Vollendung deS west
lichen Wasserbehälters und der Portage Eisen
bahn. Eine große Anzahl von Privat-BillS
wurde abgefertigt. Hr. Fernon berichtete über
die Beschlüsse in Betreff deS Verkehrs mit Oe
streich. Die Bill sür Verbesserung der Consti
tution wurde ausgenommen; alle angebotenen
Veränderungen wurden verworfen und die O
riginalbill passirte die zweite Lesung, wodurch
sie vor allen Veränderungen gesichert ist. Diese
Bill enthält die von der vorjährigen Gesetzge
bung passirten Beschlüsse wodurch die Wahl
der Richter dem Volke überlassen wird.
Hau s. —Ueber eine Akte, den Gouvernör zu
ermächtigen die Philadelphia- und Reading-Ei
senbahn zu incorpariren, wurde Bericht erstat
tet und der erste und zweite Abschnitt wurden
angenommen.
Der Bericht des Schtzamt Sekretärs.
Dem Berichte des Schatzamt - Sekretärs,
welcher die Prestdenteu-Botschaft begleitete
uud dieselbe au Länge übertrifft, entnehme»
wir folgende Hanptstelle -
Die Einnahme» während des am 20. Juiu
l 849 ende,,den Fiskaljahres betrugen mit dem
am 1. Juli 1848 im Schatzamt? verbliebenen
Cassel, Vorrath «59.816.632 10
Die Auegaben 57.651,667 82
Mithi» verblieb am 1. Jnli
1849 »n Schatzamt ei» Ueber»
schußvou 2,184,964 28
Die veranschlagten Einnah
men für das Fiskaljahr 1850
belaufen sich auf 37,822,464 28
Die Ausgabe» anf 43,651,585 94
Mithi» ergebt sich am >st.
Jul, 1850 ein Dtstcil von 5,828,121 66
Ebenso ergibt sich am I. Ju
li IBsl ti» Dtficit von 10,547,092 73
Tot. Dtstcil für beideJakre 16,375,214 39
Die StaatSschiilv der Ver Staaten be
läuft sich anf 864,704,693 71.
Die Einnahmen dnrch de» Verkauf der öf
fentliche» tändereien beliefe» sich während des
letzten Fiskaljahrs auf H 4,688,995 55.
Zur Deckuug des obigen Deficit« empfiehlt
der Sekretär den Erlaß vo» Schatzamtnote»
zum Betrage von 8 >6,500.000.
Weiler verbreitet er sich über die Vorzüge
des Systems fpccifischer Zölle gegen das ad
valorem System, übcr manche Nachtheile des
Ulllerschatzkaminer-SysttmS ic. ;c.
Der Bericht des Kriegs - Sekretärs
ergibt, daß die gegenwärtige Stärke der Ver.
St. Armee geringer ist, als die gesetzliche Für
sorge ihrer Organisation bestimmt. Dieser
Mangel wird den zahlreichen Verabschiedun
gen, Todesfälle» und Desertionen z„qefchrie>
ben, uud den Schwierigkeiten, solche tücken
in eutfernren Ausiedlungeu zu ergänzen. In
Kalifornien waren von einer Streitmacht vo»
ISOO regulären Truppen während 8 Mona
ten zwn Sünftheile der ganzen Anzahl deser.
t,rt. Der Oberbefthlshaber suchte dem Wei
terumsichgr,ife» dieses Uebels dadurch zu be
gegnen, daß,r den Truppe« jedesmal iu kl,j.
ne» Partie» erlaubte, eine gewisse Periode
kiudurch zu ihrem individuellen Nutzen in den
Goldgegend,,, zu arbeiten, aber selbst diese
Maßregel hemmte die Desertion nicht. Di«
mörderischen Ueberfälle der Indianer in Neu«
Mexiko sollen von den dortigen Truppen mit
Hülfe von 4 Compagnien Freiwilliger jedes«
mal streng geahndet worden sein.
Mit den Jndiayern in Florida hofft der
Sekretär auf den baldigen Abschluß eines
Traktats, welcher ihren Abzug nach dem west
licben Mississippi bestimmen soll.
In Ttras seien ke,ne »euere Gewaltthaten
durch die Indianer vorgekommen; die Coman
ches hätte» sich bereitwillig erklärt, die freund,
ichaftlichstk« Bezieh,ingtn mit deu dortige»
Ansiedlern zu uiitcrdalten; für einen Aus
bruch vou wäre jedoch durch
Aufstellung, einer hinreichenden Streitmacht
gcsorgr
Der Bericht des Marine» Sekretärs
beginnt mit de» verschiedenen Gtatioiieu, wel»
che die Ver, Gr. Flotte gegeuwärtig einnnnt.
Das einheimische Geschwader nnter Com»
modorr Parker, besteht aus dem Flagqenschjf.
se Frcgacrc Rarita», der Krieqsscbaluppe
Germatttan». de» Dampfschiff.» Wate.witch
»üb u»d dein Schooner Fürt
Diese Fahrzeuge waren im Golfe von Me
xiko, bei den wcstiiitischc» z„stl„ „nd längs
der atlantischen Küste emsig beschäftigt.
Das Geschwader im stillen Ozean nnter
Tommodo. c Jones, besteht aus dem Flaggen,
schiff Ohio, der Fregatte Savaniiah, den
Kriegsschaliipptn S-.Marys, Warre» Pre
ble, Falmo,ich. Vandalia und Vincennes,
den Stohlschiffen Fretonia und Southamp
to» sowie de», Dampfschiffe Massach»ftttS.
Grosse Desertioiieu fände» unter derMan
schaft Stack, da der Loh» eines Ver. St. Ma
trosen nud Marinksoldate» a» der californi«
sche» Küste nur in bis isThlr. per Monat
beträgt, während Ha»delssch,ffc i» deiiselbc»
Häfen den Makros» 85 l'is 150 Thl. zahlen.
Das Geschwader im mittelländischen Mee
re steht iiiiltr Befehl des Commodore Mor
gan, nud besteht aus dem Flaggenschifflnde«
ptiidtiice, de» Frcgacte» Cninberlaiid u. Co,w
stitulio«, dem Dampfschiffe Mississippi, der
«riegeschaliippe lameStaun »nb dem Stohr«
schiffe Crie. Die Fregatte St. Lawrence u»-
ter Capr. Pouldiug, welche iu der Nordsee
stationirt war, ist zn diesen, Geschwader ge
stoßen.
Das Geschwader an der brasilianischen Ks>.
ste nnter Commodore Storer, besteht aus der
Flaggtiischiff« Fregatte Brand,)wi»e und der
Kriegt-schaluppe St Louis. ' Diese Flottetz
soll sich bei llutcrdrückuiig des Stlavenhan-V
dels wirksam betheiligt haben.
Das Geschwader an der Küste vou Afrika
»»ter Commodore Gregory, besteht ans den
Kriegsfchaliippen Dorktann n. John Adams,
den Brigs Porpoisk, Bainbridge und Perry
und dem Stohrschiff Relief.
Das Geschwader an der chinesischen Küste
uiiter Befehl des Commodore Geifl»ger, be
steht aus der Flaggcnschjff Kriegsschaluppe
Plymouth und der Brig Delphin.
D,e vom Congresse für den Ver. St. Post
dienst zwischen Ne» York ,„,d Neu Orleans,
Havanna und Chagres angew,ese»eii Sumen
betrugen 1,745,200 Thl. wovon bis jetzt nur
681,500 Thl. gezogen wnrdt».
Durch die Besitznahme von Californien und
Neu Mexiko, meldet der Sekretär, haben wir
eine» 900 Meile» laiigen Küstenstrich, wel
cher die besten Häftn in der Welt besitzt, er
langt. Derselbe besitzt einen unermeßliche»
Mineral Reichthum, welcher Bolksmassen
aus alle» Nationen anlockt und zum Handels
jeder Climate auffordert. Der Handel deM
stille» Ozeans ist jetzt der größte
Preis, um den die Welt ringt. Amerikani
sche Energie n»d Thätigkeit wird ihn der Na
tion sichern Die Aufstellung einer Dampf
flotte zum Schutze unseres Verkehrs in de»
dortige» Breiten ist dringend erforderlich
Der ganze Betrag, welchen die Ver. St.
Marine während des lttztvcrstosscnen Fiskal
jahres ans dem Schatzamte gezogen hat, be«
läuft sich auf 810.898,542 87.
Nruigkeits-Broeken.
Sumnytaun, den 23. Januar. —F eue r.—
Zn der letzten Donnerstag Nacht brannte die
Oel-und Mahlmühle des Hrn. Zakob Hillegaß,
in Ober Hanover Taunschip, Montgomery
Caunty, mit allem Inhalt bis auf den Grund
darnieder. Zn der Oelmühle befanden sich un
gefähr 300 Büschel FlachSsaamen und 200
Gallons Oel. Zn der Mahlmühle waren et
wa 300 Büschel Frucht, daS Eigenthum de»
Müllers, Hrn. Zohn Zones, nebst einer großen
Quantität Kunden-Eigenthum.—DaS Feuer
entstand in der Oelmühle. Der Gesammt«
Verlust wird auf ungefähr 4000Thlr. geschätzt.
Hr. Hillegaß soll eine Versicherung von 2500
Thlr. aus die Mühle erhalten. Hr. ZoneS hat
te nichts versichert u. erleidet daher einen gro
ßen Verlust. Bauernfr.
Selbstmor d.—Am 14. dieses wurde der
Leichnam von Zohn Jones, von North Man
heim Taunschip, Schuylkill Caunty, nahe bei
dem obern Tumbling Run Damm an einem
Baume hängend gefunden. Schon 2 oder 3
Wochen vorher war er vonHause weggegangen,
und nichts wurde mehr von ihm gehört bi» an
dem Tage als sein todter Körper entdeckt wur
de. Was die eigentliche Ursache dieser raschen
That war haben wir nicht vernommen. Zone«
war früher demTrunk sehr ergeben, ob er jedoch
späterhin geistige Getränke mißbrauchte wissen
wir ebtnfallS nicht. Dem. Fr.
Merkwürdige Erhaltung eineS
Schwein S.—Ein Schwein deS George Hw
wer, Efq., in Allen Tannschip, Northamvtvn
Eaunty, wurde am 15. letzten Oktober Mäßi
ger Weise unter feinem Strohstock begraben.
Don Zeit zu Zeit wurde Stroh von dem Stock .
genommen bis am 24. Dezember, aIS man das!
Thier entdeckte. So unglaublich <S erscheinenl
mag, lebte daS Schwein in jenem Zustande 741