Der Liberale Beobachter Und Berks, Momgomery und Schuylkill Camtties allgemeiner Anzeiger. MeÄd i N g, Uenn. Gedruckt und herausgegeben vonArnold Puwell e, in der Süd 6teu Straße, zwischen der Franklin- und Chesnut - Straße. Jahrg. 11, ganze Num. S3S. Bedingungen : —Der Zt.lber.lle ZSeobacKter erscheint jeden Dienstag auf einem großen Superial - Bogen mit schonen vettern gedruckt. Der Subscriptions« Preis ist Ein Thaler des Jahrs, welcher in halbjährlicher Vorausbezahlung erbeten wird. Wer im Laufe des Zahres nicht bezahlt, dem werden Hl 50 angerechnet. Für kürzere Zeit als «Monate wird kein Unterschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wenn sie einen Monat vor Ablauf des Lubferiptions-Termins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewöhnlichen Preis ein gerückt. Unterschreibern in hiesiger Stadt wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der llnterfchreiber. Briefe und dergl. müssen postfrei eingesandt werden. Die Vergeltung Eine Erzählung ans den mexikanischen Berg werken. sAne dem Englischen Die Sonne stand noch nicht in voller j Mittagshöhe über den kahlen und schrof- > fen Bergen Zacatecas, als ein Mann im gewöhnlichen Anzüge eines mexikanischen Bergmannes den enqen Fußpfad herab stieg, der sich an der Seite eines gähen Felsenabhanges in vielen Krümmungen in's Thal herunterwand. Ungefähr in der Mitte desselben ragte eine breite Fel senplatte über den Abgrund hinaus, die eine freundliche Oase in dieser unwirthba ren Steinwüste bildete. Aus der Stein wand hinter ihr sprudelte nämlich eine Quelle des klarsten, frischesten Wassers hervor, welcher ein Fleck Rasen sein Ent stehen und Fortkommen verdankt, der sich über die ganze Platte wie ein grünerTep-! pich ausbreitete. Ein mächtiger Baum, > eine Art Bergesche, sandte ihre tausend Wurzeln in die benachbarten Felsenspal ten und beschattete mit ihren weit ausge breiteten Aesten Rasen und Quelle. Es schien als hätte ein wohlthätigerßerggeist dies Alles geschaffen, um dem müdenWan d«Gr, der den steilen Pfad auf- oder nie derstieg, einen einladenden Ruheplatz zu bieten. Unser Bergmann ging denn auch nicht vorüber, sondern warf sich behaglich auf den kühlen Rasen, that zuerst einen langen Zug aus dem erfrischenden Wasser lder Quelle und wusch sich dann Gesicht und Hände, um die Erdflecken daraus zu entfernen, welche ersteres ganz entstellten und seine lebendigen Züge fast unkennt lich machten. Er war ein hübscher Creo le von zwei und zwanzig bis dreiundzwan zig Jahren, mit glänzend schwarzen Au gen, langem schlichten Haare, dunkler Ge sichtsfarbe und einer offenen, heitern und furchtlosen Miene. Er trug eine grobe Jacke und weiteHosen von braunemßaum wollenstoff, letztere von einem Ledergürtel emporgehalten, worin das dem Mexikaner unfehlbare Messer stak. Ruhig blieb er >einige Zeit auf dem Rasen sitzen, pfiff ei ne lustige Weise und sah den Felsenpfad hinab, als erwartete er Jemanden. Es dauerte nicht lange, als ein froher .Ausruf von ihm anzeigte, daß er nicht Mergebens gewartet hatte. Ein weiter, verdeckter Korb zeigte sich nämlich in der Tiefe, auf der einen Seite von einer klei nen Hand festgehalten, der immer höher und höher heraufstieg. Dann kam ein hübsches Gesicht zum Vorschein mit ein Paar schwarzen, funkelnden Angen und zwei kleine Rosenlippen, die ein freudiges Lächeln zu theilen schien. Endlich zeigte sich die ganze stattliche Figur, welcher das Ihübsche Gesichtchen angehörte, in der schmucken Tracht der dortigen Gebirgsbe wohner, einem weiten Rock, dessen oberer Theil mit Hellem Gelb, der untere mit Scharlachroth gefärbt war, und einem Rohboß oder Baumwollenschawl, mit nicht minder lebhaften über die Schulter geworfen; die kleinen Füße staken in himmelblauen Atlasschu hen. „Enhorabuena, Margarita!" rief ihr der Bergmann mit der frohesten Miene von der Welt zu, „gerade zur rechten Zeit, obwohl ich etwas auf Dich warten muß te." „Ja wohl zur rechten Zeit," antworte te sein junges Weib lachend. „Ich fürch tete schon ich möchte zu früh kommen, und meine Tortillas und Frijoles würden kalt werden, wenn ich warten müßte. So cu der gibt es eine Tafel, wie sie ein Stadt- Halter nicht besser haben kann. Mit diesen Worten hob sie ihre Last vom Kopfe und stellte sie auf den Boden; dann nahm sie das Tuch vom Korbe und die Deckel von den irdenen Schüsseln, wel che die köstlichen Gerichte enthielten. In der einen dampften Tortillas oder Pfann kuchen von Kornmehl, in der andern ge röstete Frijoles eine Art kleiner, schwarzer Bohnen, und in der dritten eine scharfe Sauce von rothem Pfeffer undTomatoes. Daraus bestand nun die ganze Mitt