Der Liberale Beobachter Und Berks, Momgomery und Schuylkilt Camtties allgemeiner Anzeiger. MeilÄ i N g, Venn. Gedruckt und herausgegeben vonArnold Puwel! e, in der Süd 6ten Straße, zwischen der Franklin- uud Cbesnut - Straße. Jahrg. 11, ganze Nnm. S»2. Bedingungen: Der Albernir ZZrob.iclrtrr erscheint jeden Dienstag auf einem großen Superial - Bogen mit schönen Lettern gedruckt. Der LubscriptionS - Preis ist Ein Thaler dcs Jahrs, welcher in halbjährlicher Vorausbezahlung erbeten wird. Wer im Laufe des Jahres nicht bezahlt, dem werden Hl sl> angerechnet. Für kürzere Zeit als « Monate wird kein Unterschreibet angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wenn sie einen Monat vor Ablauf des Lubscriptions-Termins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmacbungen werden dankbar angenommen und für den gewöhnlichen Preis ein> gerückt. Unterschreibern in hiesiger Stadt wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der Unterschreiben Briefe und dergl. muffen postfrei eingesandt werden. Die gütige Vorsehung (Schluss.) Die. Leidenschaft, die mich drei Monate inßom hielt, hatte mir eine göttliche Frau, Julia Ferrari, eine ausgezeichnete San gerin, eingeflößt, die sich vom Theater zu rückgezogen hatte, um ihr Heil unter dem Schutze eineS Prinzen der römischen Kir che zu versuchen. Seit sechö Wochen lach te mir in ihren Armen das schönsteGlück, von keinem Wölkchen getrübt. EiaesA bends, um Mitternacht, als ich mich wie gewöhnlich, nach Julia's Wohnung be gab, ergriff mich ein panischer Schreck, als ich vor der kleinen Gartenthür, durch welche ich in ihr Haus zu schlüpfen pfleg te, den blutigen Leichnam eines Mannes liegen sah. Bei meinem Eintreten fand ich Julien mit aufgelöstem Haar, todten - bleich und in Thränen gebadet; als sie mich erblickte, stieß sie einen Schrei der Freude aus und sank ohnmächtig in mei ne Arme. Wieder zn sich gekommen, a ber noch zu schwach, um reden zu können, zeigte sie auf einen Brief, der auf dem Tische lag. Dieser Brief enthielt folgen de Zeilen: ~Der, für den Ihr mich verrathen, wird heute Abend, in dem Augenblick, wo er inEureArme eilen will, den Tod finden. Wenn Ihr diese Zeilen les t, hat jener aufgehört zu leben. AnEu rer kleinen Gartenthür werdet Ihr fei nen Leichnam finden," — —Der Leichnam ist da, sagte ich zu Julia. MilFackeln versehen, stiegen wir hinab und erkannten in demLeichuam einenßra vo, ohne Zweifel den, der den Auftrag er halten hatte, mich zu todten. Danken wir der gütigenVol sehung. die Euch so wunderbar errettet hat, rief Julia und sank entzückt in meine Arme. Die Gefahr, die ich glücklich überstan den, aber von Neuem drohend vor meine Seele trat, vermehrte meineLiebe, die mir den Muth gab, allen Gefahren zu trotzen; aber der furchtbare Schutzengel, der über Juliens Tugend wachte, sollte bald über meinen Muth und mei neUnerschrockenheit den Sieg davon tragen. Julia war plötz lich aus Rom verschwunden; alle meine Nachforschungen, wo sie hingekommen, waren fruchtlos. Endlich entschloß ich mich, Nom zu verlassen und nach Neapel zu gehen. Hier frühstückte ich eines Morgens in einem Kaffehause auf dem Molo. An ei nem der Tische führten drei junge Leute ein ziemlich lautes Gespräch, das deiWein immer mehr und mehr belebte. Die Re de kam auf Frankreich, und einer dieser jungenHerren erlaubte sich dabei so unan ständiger Aeußerungen, daß ich eiu gutes Recht zu haben glaubte, ihn derb zurecht zuweisen. Wir tauschten unsre Karten und gaben uns auf den nächsten Morgen Nendezvons. Der Sohn meines Ban kierS sollte mein Sekundant sein. Als der junge Mann den Namen meinebGeg ners erfuhr, war er ganz verblüfft. —Der Kapitän Montefiore, rief er, ach dann, mein unglücklicher Freund, sind Sic verloren! Welch ein fataler Zufall hat Sie mit diesem Manne zusammenge führt? Der ist ein professionirter Duel lant, ein wüthender Haudegen. Er weiß eben so geschickt mit dem Degen als mit dem Pistole umzugehen — schon mehr als hundert Mal hat er sich geschlagen u. im mer seinen Mann getödtet. Es bleibt Ihnen nichts Anderes übrig, als JhrTe stament zu machen, denn Sie sind schon so gut als todt. Ich ließ mich dadurch nicht einschüchtern und schlief seit langer Zeit nicht so ruhig, als diese Nacht. Am andern Morgen (es war noch sehr früh) kam mein Zeuge; er fiel mir um den Hals und rief : —Sie sind gerettet! —Wie ist das zu verstehen? —Ein Zufall, ein Glück, ein Drama ist Ihnen zu Hülfe gekommen. —lch bitte, erklären Sie sich. Hat der Antheil, den Sie an meinem Schick- , sal nehmen, Ihnen den Kopf verdreht ? —Sic sind gerettet, sage ich Ihnen ! Es ist Zeit, mich nach einem andern Sekundanten umzusehen, denn ich glaube wirklich, daß Sie närrisch geworden sind. —Einen Sekundanten? Um sich zu schlagen ? Mit wem? Mit dem Kapitän Montefiore? Es gibt keinen Kapitän, es gib? keinen Montefiore mehr. Der Ka pitän Montefiore ist todt. —Was sagen Sie? —Todt, sage ich. Ich will Ihnen Al les erzählen Unbekannt mit der Ehroni que scandaleuse von Neapel, wird es Ih nen fremd geblieben sein, daß der Kapi tän mit einer gewissen Lucrczia Paterni, der Gattin eines Advokaten unserer Stadt, in einem polizeiwidrigen Verhältniß ge lebt hat. Meister Paterni war, wie alle Advokaten, zu sehr mit den Angelegenhei ten Anderer beschäftigt, um mit seinen eigenen sehr vertraut sein zu kössen. Der Liebeshandel war in ganzNeapel bekannt, ihr Gemahl aber glaubte nicht daran. Erst gestern ertappte er den Kapitän in einem tete-a tete mit seiner Frau. Der Advokat hatte die Vorsicht gehabt, sich mit Waffen zu versehen; er kannte zu genau die Gesetze, um zu wissen, wie weit das Recht eines beleidigten Gatten reicht. Er ertappte das Verbrechen auf der That und ließ sich von seiner Hitze verleiten, dem Kapitän, ohne lange Prozedur, eine durch den Kopf zu jagen. Das war auch das Beste, was er mit einem solchenPatron, wie Montefiore, anfangen konnte. Daß dies so und nicht anders gekommen, danken Sie es, mein theurer Freund, der gütigen Vorsehung. Von Neapel ging ich nach Venedig. Hier erwartete mich die schönste, doch auch die letzte Liebe meines Lebens. Ich war hier ungefähr 14 Tage, als ich in der Santa-Salute Kirche ein junges reizen des Mädchen sah, dem ich, als die Messe zuEnde war, bis zu seiner Wohnung folg te, wo ich Erkundigung über sie einzog. Ich erfuhr, daß sie Lucia Martelli heiße und, Tochter eines alten Geizhalses, be stimmt sei, die Frau eines jungen Cava liers, Lorenzo Pergolelti, zu werden Ich sann auf Mittel, mit ihr bekannt zu wer den. Am andernMorgen erhielt ich eineEin ladung zum Ball bei dem Grafen vonN. —Da ich den Grafen nicht kannte, konn te ich nicht begreifen, wie ich zu dieser Ei nladung komme; dessen ungeachtet ging ich hin. Und wie groß war meine Freu de, als ich dort Lucia Martelli fand. Ich tanzte mit ihr und schilderte ihr meine Liebe; sie verlieh mir ein güusti gesOhr nnd als ich denßall verließ, dank te ich der gütigen Vorsehung, die mich zum Grafen von N. geführt hatte. Seit jenem Abend entspann sich zwischen Lu cia und mir ein zärtlicher Briefwechsel. Sie gestand mir, daß sie Lorenzo nicht lie be und daß, wäre sie freie Herrin ihrer Wahl, sie mir den Vorzug geben würde. Luciens Vater war ein großer Bilder narr, welcher bedeutende Summen ver schwendet hatte, um seine Gallerie zu fül len ; ich erfuhr, daß er die Hand seiner Tochter nur durum dem jungen Cavalier zugesagt, weil dieser ein herrliches Gemäl de vonTitian besaß, das er ihm nicht ver kaufen. wohl aber an seinem Hochzeitsta ge zum Geschenk machen wollte. Dieser Tag nahete heran und Lucia verzweifelte. Gehorsam wollte sie ihr Glück dem Ei gensinne ihres Vaters opfern. Ich Aerm ster war aber dergestalt in sie verliebt, daß ich mich erschießen wollte, und viel leicht hätte ich der Idee nachgegeben, hät te ich nicht eines Morgens, am Vorabend des festgesetzten Hochzeittages, eiu Billet folgenden Jhaltes erhalten - „Fassen Sie Muth, in Lorenzo's Hause ist Feuer ausgebrochen und sein Titian ist verbrannt." Ich eilte schnell nach Martelli s Woh nung hin. Unterwegs sah ich bei einem Trödler ein Gemälde von außerordentli cher Schönheit —ich prüfte eS : eö war "TVillig zu loben und ohne Furcht zu tadeln." Dienstag den II . December, IBÄN. - ein Tintoretto. Es blieb mir nur noch zu wissen, ob ich reich genug sein würde, dieses Bild bezahlen zu können. Wie viel wollen Sie für dieses Stück Leinwand ? fragte ich mit zilternderStim me den Trödler. Zehn Thaler. Zehn Thaler, o gütige Vorsehung! Ich zahlte schenkte diesen Schatz dem al ten Geizhals und — heirathete seine ter. Drei Monate nach unserer Hochzeit starb mein Schwiegervater; er Hinte»ließ meiner Frau, seiner einzigen Erbin, lM), Lire und eine schöne Gemäldegalle rie, Lucia willigte ein, mit mir nach Pa ris zu gehen. Auf unserer Reise nach Frankreich trug sich Anfangs kein auffal lendes Ereigniß zu; doch an dem Tage, wo wir in Nizza ankamen, brachte uns ein Diener des Hotels, in dem wir abge stiegen waren, einßillet und einen Dolch; dasßillet bezeichnete mir ein Rendezvous Ich stellte mich ein und fand dorr—den Banditen. —Sie haben Pietro das Leben geret tet, sagte er mir, und Pietro ist nicht un dankbar gewesen. Ich war es, der Ih nen in Rom das Geld, das man Ihnen gestohlen, wieder geschafft; ich war es, der den Bravo, der beauftragt war, Sie zu ermorden, getödtet hatte. In Neapel war ich es, der den Advokaten Paterni von der Untreue seiner Gemahlin unter richtet und ihm das Pistol in die Hand ge drückt hatte, womit er den Kapitän Mon tefiore niedergestreckt. In Venedig war ich eS, der Ihnen eine Enladung zu dem Ball des Grafen —geschickt. Ich war es, der Ihres Nebenbuhlers Haus in Brand gesteckt und bei bem Trödler einen Tin toretto hingestellt, den er Ihnen für zehn Thaler verkauft hat. Jetzt, wo ich Sie reich und glücklich weiß, sind wir quitt!! Leben Sie wohl! Das also war die gütige Vorsehung! Roch. m. Eine unwillkommene Liedeseriviede nmg. Baltimore, den 2?. November.—Am letzten Donnerstag, um die Stunde, wo gewöhnlich nur Geister und Diebe umher gehen, hatte wirklicher oder vermeinter Li ebesschmerz ein Häuflein Serenaders ver sammelt und in eines jener sogenannten „faschionabeln" Quartiere hingetrieben, die, wie die Sage geht, nur in der obern Stadt zu finden sind. —Nachdem die lie bestrunkenen oder—besser gesagt lie besdurstigen Dilettanten mehrere Arien gemeinschaftlich abgesungen, trat Einer derselben, im vollen Bewußtsein seiner künstlerischen Fertigkeit aus dem Chore heraus, und pflanzte sich fest unter einem Fenster auf, von welchem aus seine Dulci nea seinLiebessolo sicherlich, wie er dachte, hören und—erhören mußte. Nachdem er die Saiten seiner Kehle einige Mal an- und abgespannt hatte, um sie harmonisch zu stimen, begann er endlich in englischer Sprache ungefähr Folgendes zu singen: Den Mondstrnhl die Wogen ein, Der Morgen ruht lief noch im Osten. So öffne Dein Fenster, schön Liebchen mein, lind lass' Deinen irrenden Ritter ein. Los' ab mich von meinem Posten. Der galanten Bitte willfährig, öffnete sich alsbald das scharf in's liebetrunkeue Auge gefaßte Fenster und herniederkam auf daS devote Haupt—eine Strickleiter, wie sie in Ritter - und Liebesromanen ge wöhnlich erscheint? —O nein! Oder we nigstens ein duftendesßouquet? eine dem Treibhause des arqusäugigen Vaters ent wendete Spätrose ? Wiederum nein ! und noch einmal nein ! Aber denn dochEtwas? Allerdings, und zwar ein reicher Schauer einer zwar sehr frich duftenden nicht aber nach Lavendel noch Rosenöl riechenden Flüssigkeit, die ein sauertöpfischer Jung geselle ausAerger darüber, daß er imSchla fe gestört wurde, über den Schädel des Soloserenaders ergoß, um sein Liebcsfie ber, das er unter dem unrechten Fenster in Tönen ausströmen ließ, einiger Maßen abzukühlen und die ganze löbliche Dilet tantengesellschaft zu beschleunigtem Rück zug zu bestimmen. Das war ein schlimmes Stelldichein, Mcrki's euch, ihr Herrn der Zither! Wer singen will dem Liebchen fein, Muß ihres Fensters sicher sein, Eonst gibt s cm llngewitter. Näheres über die Erploslon des Bootes Louisiana. Der Neu Orleans Pieayune vom Il>. vorigen Monats bringt über dieses gräß liche Ereigniß vom Tage zuvor folgende weitere Einzelnheiten: ~Die Explosion geschah einige Minu ten nach 5» Uhr Abends, nachdem eben das letzte Glockenzeichen zur Abfahrt ge geben war. Die Erschütterung war so groß, daß auf viele Quadrate Entfernung die Häuser bis zu ihrem Fundament er schüttert wurden. Die „Louisiana" lag der Länge nach neben dem Dampfboote „Bostona," u. das Dampfboot,, Storni," welches fo eben von Louisville angekom men war, war an ihrem Steuerborde auf gefahren. Die obern Werke dieser bieden Bote sind ein vollständiges Wrack; ihre Kamine wurden fortgerissen, und ihre Ka jüten eingestoßen nnd an manchen Stel len in 'Atome zersplittert. Ein Stück von den Kesseln, eine Masse von beträchtlichem Umfange, wurde mit unbegreiflicher Ge walt auf den Damm geschleudert, riß ei nen Maulesel entzwei und tödtete einPferd, und den Treiber eines Karrens auf der Stelle. Ein anderes massives Stück der selben, zwölf Fuß lang und von ungeheu rem Gewicht, wurde in die Ecke der Ka nal - und Frontstraßen, auf eine Entfer nung von wenigstens MO Yards hinge trieben, und warf drei große eiserne Pfei ler um, die eine vor dem dortigen Kaffee hause stehende hölzerne Dachung trugen. Ehe es mit den eisernen Pfeilern in Be rührung kam, hatte dieseSFragment meh rere Baumwollenballen, die im Wege standen, durchschnitten und die Fasern weit I umher durch die Luft zerstreut. Die Kunde dcs Geschehenen verbreite te sich gleich einem Wildfeuer u. die Bür ger der Stadt stürzten sich von allen Se iten auf den Schauplatz der Zerstörung. Als wir ankamen, war bereits eineAnzahl Körper in jedem erdenklichen Zustande der Verstümmelung aus dem Wrack gezogen, u. von einer dichtenVolksmenge umringt. Man schickte nach Kutschen u. Wägen u. schaffte die Verwundete in die Spitäler. Der Anblick der auf allen Seiten desDam mes zerstreut umherliegenden verstümel ten Leichname und das Geschrei der Ster benden war herzbrechend, und machte das Blut in den Adern gerinnen. Wir sahen einen Mann, dein der Kopf und ein Bein weggerissen waren, u. die Eingeweide aus dem Leibe hingen. Eiu Weib, deren lan ges schwarzes Haar geflochten und durch näßt neben ihr lag, hatte ein Bein ober halb des Kniees abgerissen und den Kör per schauderhaft verstümmelt. Ein gro ßer Mann, dem der Kopf zerschlagen war, lag als Leichnam da mit einem Gesichte, das aussah, als wäre es roth gefärbt. Andere, beiderlei Geschlechts, lagen ohne Arme noch Beine, als bloße Rümpfe hin und wieder. Zwei Leiber fanden wir zu sammengeschlossen und durch den Tod in plötzliche enge Umarmung versetzt. Es ist unmöglich, alle das Gefühl empören den Scenen zu beschreiben, die sich da den Augen darboten ; es genüge, wenn wir sagen, dast der Tod sich in fast nur möglichen Schauder erregenden Gestalt zeigte. Die „Louisiana" sank ungefähr zehn Minuten nach der Erplosion unter, und man vermuthet, daß Manche, die sich an Bord derselben begaben, um den Ver wundeten beizuspringen, mit ihr untersan ken, während Andere, die bei der ersten Explosion zugegen gewesen, aber unver sehrt geblieben waren, im Augenblicke ih res Untersinkens über Bord sprangen und glücklich gerettet wurden. An Bord deß „Storm" war die Zer störung von Menschenleben gleichfalls Laufende Nummer I«. furchtbar. Mrs. Moody, die Frau des ersten Commis, stand der Damenkajüte gegenüber, und wurde auf der Stelle ge tödtet. Der Kapitän erhielt eine schwe re Quetschung am Kopfe, wurde jedoch nicht gefährlich verwundet. Zwölf bis fünfzehn Personen wurden getödtet, und mehrere, zum Theil tödtlich verwundet. Der „Storm," welcher zur Zeit der Ex plosion ganz nahe an der Louisiana war, wurde durch den Stoß wenigstens fünf zig Vards in den Strom zurückgetrieben. Der Kapitän desselben, obgleich schwer verwundet, zeigte sich auf dem Sturm deck, das Gesicht mit Blut bedeckt, und gab kaltblütig seineßefehle, um das Boot wiede an die Küste zu bringen. Er blieb standhaft auf seinem Posten, und leistete so lange man ihrer bedurfte, alle Hülfe, die er leisten konnte. Zum Glück hatte der Storm bei seiner Fahrt abwärts in Lafayette eine beträchtliche Anzahl von Passagieren gelandet, ein Umstand, in Folge dessen manches Menschenleben ver schont worden ist. Der „Pikayune" theilt eine Liste von getödteten und verwunderen Amerikanern mit, die zweihundert deutsche Emigranten aber, die sich an Bord des explodirten Schiffes befunden haben, würdigt er kaum eine Rotiz. Auch die in Neu-Orleans erscheinende „Deutsche Zeitung" liefert uns in ihren am letzten Samstag uns zu gekommenen neuesten Nummern, die bis zum lii.November gehen, noch keine Ku nde xon unsern durch diesen traurigen Vor fall verunglückten Landsleuten. San Francisco. Man beschäftigt sich schon jetzt mit den Plänen für ein Theater. Ein solcher liegt bei den Kaufleuten Adler und Cha pelli vor. Demzufolge soll das Gebäu de st) Fuß in der Front und in der Tiefe messen. Ein dramatisches Corps wollen sich obige Herren aus den Ver. St. verschreiben. 'Auch für Fluß-Dampf schifffahrr beginnt man zu sorgen nnd be reits ist ein kleines, von Eisen gebautes Dampfschiff den Sacramento herunter in San Francisco angekommen und soll von nun regelmäßige Verbindungen mit den ! obern Theilen des Flusses herstellen. Es ist für 8t) Passagiere eingerichtet. Die Bevölkerung San Franzisko's be trägt gegenwärtig 25,00 t) Seelen, ohne die zuströmenden und wieder abgehenden Massen, die vielleicht über 1t),l)l)t) aus machen würden. Im Hafen liegen über l'W große und unzählige kleinere Schiffe vor Anker. Die Constitution soll am 7. November dem Volke zur Ratifikation oder Mißbil ligung vorgelegt werden. Zu derselben Zeit werden die Wahlen stattfinden. Die Gesetzgebung wird im December zusam menkommen und zwei Senatoren für den Congreß erwählen. Am 19. September machte die Mann schaft desSchooners Ewing einen verzwei felten, aber erfolgreichen Versuch zum Desertiren. Lieutenant Gibson wurde plötzlich überßord geworfen, doch erfaßte er zwei der Rebellen und zog sie mit sich. Ein verzweifelter Kampf entspann sich nun iin Wasser, indem er sich so lange als möglich zu erhalten suchte. Endlich ver ließ ihn die Kraft und er sank, während die Matrosen ans Ufer schwammen, um ihre Kameraden einzuholen. Glücklicher weise war sein Hülferufen gehört worden und er wurde noch zu rechterZeit gerettet. Eine Abtheilung Soldaten wurde sogleich den Flüchtlingen nachgesandt Zerplatzen eines Meteors.-DaS Zer platzen eines Meteors wurde vor einigen Tagen inNord Carolina gehört, und meh rere Eisenstücke wurden am folgendenTa ge gefunden, die, wie man glaubt, Theile desselben waren. Das größte Stück wur de in Cabarrus Caunty gefunden u. wog 19 Pf. Dieses hatte einen großen, auf dem Boden liegenden Fichtenbaum getrof fen, ging durch denselben, trente ihn ent zwei und drang dan drei Fuß in die Erde.