Neavin ü, Denn. Gedruckt und herausgegeben vonArnold Puwell e, in der Süd 6ten Straße, zwischen der Franklin- nnd Chcsnut - Straße. Jahrg. ZI, ganze Nnin. SIB. Bedingungen : —Der N.iber.'Nc IZrolmclltrr erscheint jeden Dienstag auf einem großen Superial - Bogen mit schönen Lettern gedruckt. Der «Lubscriptions - Preis ist Ein Thal er des Jahrs, welcher in halbjährlicher Vorausbezahlung erbeten wird. Wer im Lauft deS Jahres nicht bezahlt, dem werden Gl stl angerechnet. Für kürzere Zeit als 6 Monate wird kein Unterschreibe? angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wenn sie einen Monat vor Ablauf des Lubftriprions-Termins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewöhnlichen Preis ein. gerückt. Unrerschreibern in hiesiger Ltadr wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der Unterschreiben Briefe und dergl. müssen postfrei eingesandt werden. Der Jugendfreund Erzählung. (Fortsetzung.) Ach der! sprach Frau Klug. Ist das nicht des verstorbenen Superin tendenten Sohn? Ja wohl! Weshalb mußte doch d e r damals das Weite suchen? fragte Frau Böse. Ja, eS schwebt ein sonderbares Dunkel darüber. Was will er hier? rief Frau Klug, schnippisch. Etwa practiziren? Nein, er hat sich ein Gut gekauft, ent gegnete die gute Freundin, er will Heira then. Heirathen ! schrie der ganze Kreis. Wen denn? sprach Frau Flach. Die Wittwe deS Oberförster Kleefeld. Ach —eine alte Liebe meinte Frau Böse. Warum nicht die Tochter? Ein hüb sches Mädchen —warf Frau Klug hin. O, daS wär' ja Jammerschade um das unschuldige Kind! schrie Frau Böse. Nein, lieber die erfahrne Mama. Sie haben Recht. Es ist bisweilen gut, daß Amerika so weit ist, sprach Frau Schlecht. Die Kleefeld mag auch, nicht ohne Grund aus ihrem Wohnorte hierhergezo gen sein. Die Leute sind gar zu geschwät zig—und ein alter Mann ist blind, sagte sehr gleichgültig Frau Böse. Er hat sich also Vermögen gesammelt? denn von Hause hat er nichts, mußten doch die Kosten zum Begräbniß seines Vaters aus allen Kasten hervorgesucht werden, lächelte Frau Schlecht. Sein Pflegesohn ist reich auch er mag Geld haben, antwortete die gute Freundin, denn Langensee ist baar bezahlt. Ein Pflegesohn ? höhnte Frau Klug. Die gute Freundin schwieg. Wie alt ist der Doctor? fragte Frau Flach. O, mindestens ein naher Fünfziger, ei ferte Frau Klug, denn ich war noch ein kleines Mädchen, als er entfloh. Jetzt lächelte die gute Freundin denn doch ein wenig. Frau Klug hatte sich ein Bischen verrechnet oder versprochen. Ein weiß durchschossener Scheitel drängte sich muthwillig aus dem Wulst von rosenro then Schleifen hervor und strafte die Worte Lügen. Er ist sechs und dreißig Jahre und ein sehr schöner Mann, berichtigte sie. Und sie, die Braut? rief es im Chore. Eb?n so alt! Welch' schreiendes Mißverhältniß, sag te Frau Schlecht. Ist denn Niemand bei der ersten Be grüßung dieses Brautpaares gegenwärtig gewesen? fragte Frau Klug. Es muß rührend sein, ein paar alte Verliebte zu sehen. Sie ist lächerlicher als er, rief Frau Böse. Jawohl. Ihm verdenk' ich es nicht, meinte lakonisch Frau Schlecht. Wie so? Warum? Sie ist Universalerbin deS alten Klee feld. Und bleibt denn die hübsche Toch ter nicht im Hause ? Wie witzig Sie sind, lachte Frau Klug. Wenn eine Frau von sechs nnd dreißig Jahren noch aus Liebe Heirathen will, so muß sie verrückt sein, dabei bleibe ich, ent schied Frau Böse. Da nun die Meinung dieser guten Dame sehr viel galt, so wag te Keine dies Urtheil umzustoßen, und die witzige Frau Schlecht ließ es nicht an tref fenden Seitenhieben fehlen, welche hinrei chend bekundeten, wie albern und wie un verantwortlich die reiche Wittwe Kleefeld ihr Heil und das Heil der schönen Tochter auf's Spiel setze. Dazwischen aßen die Birnebergerinnen süßeSüdfrüchte, Creme und Torten, tran ken Ananaspunsch dazu, und entfernten stch um 7 Uhr mit dem freudigen Bewußt sein, nach ihren Principien gehandelt, das heißt nicht geklatscht zu haben. Viele Menschen kennen das Wort Zart gefühl nur aus dem Wörterbuche, u. be- Der Liberale Äcobachter Und Berks, Momgomery und Schnylkill Cannties allgemeiner Anzeiger. trachten es als eines jener Feengeschenke, von denen die Tradition erzählt. Die Pa storin war schon am selbigen Abend im Besitz der wörtlichen Unterredung, und fand kein Bedenken, sie nicht allein der still beseligten Braut ihres Pflegebruders Wort für Wort mitzutheilen, sondern auch den Doctor in diese Provinzträschereien einzuweihen. Der Eindruck, den diese Mittheilungen hervorbrachten, zeigte sich, der Jndividua lität der beiden Bet heiligten gemäß, ganz verschieden. Der Mann, der sich aus dem Asyle eines großartigen Stilllebens in die kleinlichen Conflicte eines Provinzlebens versetzt sah, konnte nicht anders als die malten Versuche jämmerlicher Schmäsucht belächeln. Siegmund hatte eiu Ziel er reicht, das ihn in wenigen Wochen für al le Zeit glücklich zu machen verhieß. Mit Besonnenheit, mit der ruhigen Glückselig keit eines tief zufriedenen Herzens betrieb er alle Anstalten, um den Tag zu beschleu nigen, woAdelheid sein Weib werden wür de. Wenn er die Stufe dieses Glückes erstiegen hatte, so wünschte er nichts wei ter, als die Behütung desselben durch die gnädige Hand GorteS. An solch' abge schlossenen Leben nagt kein Stich der Ver laumdung, es ist undurchdringlich für der gleichen Kleinlichkeiten. Wenn sich aber die Frau aus einer fried lichen, engumrahmten Häuslichkeit, wo sie geachtet, geliebt, verehrt wurde, in den KreiS hämischer Beurtheilungen gezogen sieht, dann bebt sie angsthaft zurück. Sie sieht einen Kampf mit den vorurtheilSvol len Meinungen vor sich und hat nicht den Mutli zum Kampfe, weil sie den Ausgang nicht berechnen kann. Während Siegmund mit jedem Tag stiller, friedlicher und glücklicher wurde, erhob sich in Adelheids Seele eine Fluth von bitteren Empfindungen. Sie hatte sich, nach dem ersten ängstlichen Zweifel, mit so voller unbedingter Liebe ihrem Glü cke, ihrem späten Glücke hingegeben, daß alle Scrupel vor der Größe lind Stärke ihres Gefühles verflogen waren. Jetzt erwachten diese mit der mächtig wachsen denKrast eines Polypen u. umkrallten das Herz, welches vom frühern Verzagen mür be geworden war. Sie verfiel in die Ge wohnheit vergangener Tage, wo sie die Stütze deö alternden Galten sein und alle Mühseligkeiten des Lebens für ihn mit ü bernehmen mußte, sie nahm die Heraus forderung des Schicksals, so meinte sie, wieder mit der stillen Resignation in sich auf, geduldig das Ende der Prüfung er wartend. Dadurch aber mußte ihr Geist bedrückt werden, ihre Seelenthätigkeit er lahmen und ihre Körperkraft schwinden. Nachdem sie dem Glücke fast berauscht in den Armen gelegen, mußten dergleichen Phantome ihr lebhafter wallendes Herz fast tödtlich verletzen. Täglich wuchs die Oual, denn täglich gewann sie neueNahrung durch ihre Selbs t Mit Zittern nahm sie ihren Toilettenspiegel zur Hand und betrachtete die Verwüstungen, welche die Zeit in je des Menschenantlitz zeichnet. Freilich bedachte sie dabei nicht, daß selbst dem ju gendlich schönen Gesichte das Lächeln der Zufriedenheit Reiz gibt u. die Falten deS Schmerzes es verzerren, die Thränen es verunstalten. Der Gifttropfen, der in die Blume ihres Glückes gefallen war, brachte alle die bösen Geister, welche Miß trauen in sich selbst erzeugen, zur Welt, und stellte sie vor der angstvoll beklomme nen Seele auf. Sie betrachtete nach den Einflüsterungen dieser Quälgeister mit an dernßlicken die sich täglich glänzender ent faltende Schönheit ihrer fünfzehnjährigen Adele. Was ihr und —dem Doctor bis her zur reinen Freude gereichte, bekam nun einen Ansatz von Neid u. Eifersucht, wel cher einen grellen Wechsel von überströ mender reuevoller Liebe bis zum Anfluge von Haß und Widerwillen gegen ihr ein ziges Kind erweckte. Strenger Tadel der unschuldigsten Hingebung an ihren neuen Vater löste sich ab mit Ermahnungen, ihn "IVillig zu loben und ohne Furcht zu tadeln." Dienstag den September, RBÄ». zu lieben wie den leiblichen Vater. O, das wird mir leichter, als ihm kalt und zurückhaltend zu begegnen, rief das Mädchen herzlich froh nach einem derarti gen Auftritte. Er ist ja ein so lieber, ein so schöner, prächtiger Vater. Die Todesblässe, die die Wangen der Mutter bei diesen unschuldigen Worten ü berzog, erschreckte das Kind dermaßen, daß sie sich weinend in ihre Arme warf. Adelheid drängte ihre Tochter sanft zu rück. Geh', geh', mein Kind! Laß mich allein, sprach sie matten Tones, mit ver störtem Blicke. Geh', nachher lasse ich Dich rufen. Adele ging zwar sogleich, aber in ih rem unschuldigen Herzen bildete sich der trotzige Gedanke aus, dies dem neuen Va ter wörtlich zu erzählen. Adelheid riegelte die Thür ab und warf sich dann in das Sopha. Gott im Him mel! sprach sie, die Hände krampfhaft ringend und sich zu einer Seelenfolter hin auftreibend, die ihr LebtM hätte zerstören können, Gott im Himmel, vergieb mir die Sünde, die ich zu begehen imßegriff war. Noch ist es Zeit —sie liebt ihn o mein Gott, wie sollte sie ihn, den edeln, schönen Mann mit den jugendlichen glühenden Augen nicht lieben! Eine Mutter und ei ne Tochter! Wer muß weichen? Du! du unglückliche Mutter! du ! Ihr habtßecht, ihr geschwätzigen Weiber, nicht die ver blühte Mutter an dies kräftig pulsirende Herz, nein die Tochter mit den sonnenhel len, von keiner Sorge getrübten Blicken. O, ich kann ihn aber nicht lassen, ich kann nicht, Er ist mein Stern in der finstern Nacht gewesen—ich warte —sagte er vor zehn Jahren. Er hat gewartet —u. ich ? Sie sprang auf und durchschritt ha stig daS Zimmer. Ein scharfer Oktober wind hatte schon den ganzen Tag über durch die Wipfel der Bäume gesaust und die absterbenden Blätter raschelnd durch den Wald gejagt. Jetzt verstärkte sich der Wind von Minute zu Minute, trieb die dunkeln Regenwolken zusammen u. wuchs unter den ersten fallenden Tropfen zu ei nem wahren Orkane an. Zwischen den schwarzen Wolken strahlte auf Momente die Sonne grell hindurch, lichtete mit ih rem Glänze die Krone der schwankenden Bäume u. verschwand eben so schnell wi der hinter dem düstern Gewölke. Adelheid gewahrte von diesem Allen nichts. Rastlos, als wolle sie einen Ent schluß, ein Ziel erlaufen, ging sie auf und, ab. Ohne Thränen betrachtete sie ihr sterbendes Glück—unbewußt fühlte sie in dem grausigen Rauschen von außen ei nen Trost. Ja, Sturm, Ungewitter, Erd beben, Vernichtung, das harmonirte mit der Verzweiflung ihres Herzens. Ein blendender Sonnenstrahl reflectirte im Spiegel. Betroffen schaute sie darnach. Ihr Bild leuchtete ihr entgegen. Die Birnebergerinnen hätten gewiß ü bermäßig gelacht, wenn sie die Spannung, die Verzweiflung dieses Gesichtes in ein sanftes, lächelndes Wohlgefallen hätten untergehen sehen; darum war es gut, daß zufällig Kei«,e gegenwärtig war. Ja, ihr eigenes Bild vermochte es, die gänzli che Mutlosigkeit zu heben und eine Art Selbstvertrauen wieder zu wecken. Die Birnebergerinnen würden mit freund schaftlichem Hohne sagen: aber sie bleibt doch so alt, wie sie ist, wenn auch ihr lüg nerischer Spiegel von wahrhaften Reizen spricht. Das ist freilich nicht zu leugnen, daß sie sechöunddreißig Jahre alt war, allein ob man fünfzehn Jahre in der staubigen At mosphäre, unter der sengenden Sonne weltlicher Lust, im aufreibenden Zwange der Coquetterie, zwischen flackender Liebe lei zugebracht, oder ob man diese lange Zeit in einem träumerischen, isolirten Da sein verlebt hat, das ist zweierlei und von zweierlei Wirkungen. Adelheids Herz wußte erst nach Sieg munds Erscheinen im Försterhause, daß es ein höheres Glück gebe, als neben dem al ! ternden Gatten ein geehrtes, stilles Leben zu führen. Doch Siegmunds wackerer Sinn schürte dies glimmende Feuer der Erkenntniß nicht zur verzehrenden Flam me an, sondern gab nur dem feurigen Funken eine Ideale Nahrung durch sein Wort—ich warte! Träume, zu unschulds voll, um ein Verbrechen gegen den Gatten zu sein, durchwoben von da an ihr Leben. Die Schwärmerei, der sie sich ganz hin gab, erhielt ihr Herz jung. So erwartete sie in resignirter Ruhe die Zeit, wo ihren Träumen Erfüllung werden würde. Ihre Pflicht füllte diese Tage der Erwartung aus, die Liebe ihreS Kindes verschönten sie ihr, die Anerkennung ihres Gatten schmückten sie, u. die zerstörende Zeit ging mitleidig an der zarten, schönen Gestalt vorüber, ihr den Reiz der Jugend nicht raubend. Mitten in der Bewegung ihres Bildes, das ihr so hoffnungsreiche Gedanken er weckte, schallte der Hufschlag eines Pfer des zu ihr hinauf. Sie wußte, wer trotz Wetter und Sturm zu ihr kam. Ein fro hes, ein entzücktes Lächeln strahlte über ihre Mienen hin. Ist der Mensch nicht gleich der Natur construirt, sprach sie, an das Fenster tretend. Sturm, Regen und Sonnenschein wechselt, wie beim Menschen Verzweiflung, Thränen und Lächeln. Siegmund sprengte im vollsten Regen schauer daher. Sein Blick suchte ihr Fen ster, freudestrahlend winkte er ihr zu. In dem er sich vom Pferde schwang, trat A dele, ungeachtet des Regens, hinaus zu ihm, legte ihre Hand auf seinen Arm u. flüsterte einige Worte. Kosend preßte er seine Lippen auf ihre Stirn, schlang sei nen Arm um die feine Taile des jungen Wesens und trug sie in das Haus hinein. Adelheid hatte Alles gesehen. Verge bens harrte sie, daß der Blick des geliebten Mannes sich noch einmal zu ihrem Fenster emporheben sollte, die Beschäftigung mit Adele nahm seine ganze Aufmerksamkeit gefangen. Eine Minute nach der andern verstrich, ohne daß Siegmund die Treppe hinauf eilte—starr und bleich, den quälendsten Gefühlen von neuem und bei weitem stär ker hingegeben, lauschte sie auf seinen Schritt. (Schluß folgt. Kalifornien. Die Nachrichten aus Californien reichen bis zum 2. Juli, an welchem Tage der Steamer „Oregon" San Francisco verließ, der am 21. Juli in Panama ankam. Die kalifornische Zeitung, die „Alta California" vom 2. Juli, enthält über Einwanderung, über die Goldwäscherei en und über die einberufene Convention interessante Artikel» aus denen wir einige Auszüge mittheilen. Die Zahl der vom 1. Januar bis zum 30. Juni eingewanderten Personen wird zu 15,000 angeschlagen, darunter etwa 5000 Amerikaner, 0000 Mexikaner, 2000 Chilianer und die übrigen 2000 auf fast jedem Lande der Erde. Die meisten Ein wanderer waren demnach Ausländer. Die Zahl der Landeseinwohner am 1. Januar d. I. betrug, ohne die Indianer, ebenfalls etwa 15,000, nämlich: 9000 Kalifornier, 5000 Amerikaner und 1000 Fremde von verschiedenen Nationen. Demnach stellte die Bevölkerung Kali forniens am 30. Juni d. I. (ohne dieJn dianer) etwa folgendes Verhältniß der Stammverwandschaft heraus: Amerikaner 10,000 Kalifornier 9,000 Mexikaner 6,500 Chilianer 2,500 Andre Nationen 2,500 Total 30,500 Wenn man berechnet, daß bis Ende Ok tober noch etwa 25,000 Amerikaner und 5,000 von andern Nationen einwandern werden, so stellt sich alsdann die Bevöl kerung Kaliforniens, ohne die Indianer, zü 60,000 heraus, nämlich : Amerikaner 35,000 Kalifornier 9,000 Laufende Rnmmer 2. Andre Nationen IVMO Total 60,000 Von den am 30.Iuni vorhandenen 30,- 000 Einwohnern sollen sich etwa die Hälf te smir Einschluß der Weiber und Kin? der j mit verschiedenen Geschäften befaßt u. die andere Hälfte Gold gegraben haben. In Bezug auf die Gvldwäschereien meldet die „Alta California," daß wegen des bisherigen hohen Wasserstandes die Arbeiten der Goldgräber bedeutend er schwert worden, und nicht sehr ergiebig aufgefallen seien. Doch sank der Wosser stand in den Flüssen bedeutend, und man erwartete bald wieder ein besseres Re sultat. Am Feather- oder Juba-Flusse soll die Hitze sehr bedeutend gewesen sein, näm lich 05 Grad im Schatten. Am San Joaquin sollen die Goldgrä ber im Monat Juni täglich durchschnitt lich H 25 gewonnen haben ; manche Glück skinder beuteten an manchen Tagen KL — 300 aus. Der Redaktor des obenge nannten Blattes hatte eine Probe von a malgamirtem Golde und Platina gesehen, die man am Stanislaus-Flusse gefunden hatte. Er äußert schließlich seine Ansicht da hin, daß das Goldsuchen noch immer ein so einträgliches Geschäft sei, wie im vori gen Jahre nach der ersten Entdeckung des Goldes. Nach der „Alta Kalifornia" sind eine Menge neuer Städte ausgelegt worden —ohne Zweifel sehr viele bloß auf dem Papiere, um neuen Einwanderern ihre Geldmittel abzulocken, und sie mit glän zenden Vorspiegelungen zu täuschen. Wir erwähnen folgende, welche nach der gege benen Schilderung als die bedeutendsten erscheinen: Sacramento City ist um das bekannte Sutter'S Fort ausgelegt. Wo vor nicht ganz einem Jahre das Fort u. einige Ne bengebäude standen, hat sich eine blühen deStadt von 200 Häusern mit etwa 2000 Einwohnern erhoben. Der ursprüngliche Preis von Bauplätzen am Sacramento- Flusse betrug K 500; jetzt bringen sie K5OOO und darüber ein. Es ist bereits eine Druckerei daselbst errichtet. Sulter City liegt wenige Meilen un terhalb Sacramento, an demselben Flus se.—Es sind bereits mehre Handelshäu ser eröffnet, die gute Geschäfte machen, und der Preis der Bauplätze ist gestiegen. Eine Compagnie Ver. Staaten Infan terie ist daselbst stationirt. Stanislaus liegt auf dem nördlichen Ufer des Stanislaus, des ersten und größ ten Nebenflusses des San Joaquin. Bei de Flüsse sollen für gewöhnliche Fahrzeu ge bis zu diesem Punkte schiffbar sein. Stockton ist eine blühende Stadt an dem oberen Ende der Bai, welche durch den Zusammenfluß des San Joaquin und Sacramento gebildet wird, etwa IooMei len von San Francisko entfernt. Sie liegt hoch und ist keinen Überschwemmun gen ausgesetzt; sie bildet den Mittelpunkt zwischen den fruchtbaren Thälern der bei den genannten Hauptflüsse, und wird ei nen großen Tbeil des Handels an sich rei ßen, da Schiffe, die 9 Fuß Tiefgang ha ben, dicht an das Ufer anlegen können. Bauplätze sollen in wenigen Monaten von von K3OO auf K5OOO gestiegen sein. Benicia, ist das Hauptquartier der Militärdivision der Ver. Staaten in Ka lifornien ; die Vorräthe der Armee sind daselbst aufbewahrt, und Com. Jones hat einen Ort für eine Navy - Vard in der Nähe der Stadt ausgewählt. Sie liegt 35 Meilen vom Meere entfernt. Specu lanten unter den Offizieren wollen sie zu einer Nebenbuhlerin von San Francisko machen, was ihnen nicht gelingen wird. Ein herzzerreißender Dorfall. Schippensburg, den i). Äug.-Ein herzzerrei, Bender Porfall, sagt die Weekly.News, ereig, nete sich letzten Freitag, dem Büß - und Bet« tage, unweit Orrstaun, Franklin Caunty, Vier junge Leute, Johann Blair, Thomas Bard,