Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, August 07, 1849, Image 2

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    ventio» waren. Beide waren zn der Zeit
mir der Slinimenbewerbnug beschäftigt und
hatte» von zu dem Zweck errichteten Red«
nerbühnen herab Rede» a» das Volk ge
halten. Ansiiil beschiildiate i» einer von ihm
gehaltenen Rede den Nichler Campbell der
Unwahrheil, nnd als er von diesem zn ei
ner Erklärung aufgefordert wurde, wider
holte er die Beschuldigung und drang mit
drohende» Geberdeu auf de» Richter ein,
worauf dieser ihm einen leichten Schlag mit
der Hand versetzte; Austin drang dann vor
und versitzte Richter Campbell mehrere
Schläge ins Gesicht. Während der Zeit
war der Leztere bis zn den Treppen des
Platforms znrück getrieben worden, und er
konnte sich nicht weiter zurückziehe», ohne
sich der Gefahr ansznsetzcn, rücklings die
Treppen eine Höhe von fünf bis sechs Fuß
hinuntcr geworfen zn werden. Nun zog er
eine Pistole hervor; fcnerce nnd cödteteHerrU
Ansti» ans der Stelle, Richter Campbell
lieferte sich sogleich a>, die Obrigkeit ans
Ptnnsvlvanische» Ohren klingt es sonder
bar, daß »ach einer ttiilcrsnchiing vor meh
reren Magistraten, er entlassen wurde, oh
ne zn irgend eine», gerichtlichen Verhör an
gehallk» zn werden. Menschenleben scheint
dcmnach in Kenlncky, wie in den mehrflen
südlichen Staaten, nicht sehr hoch geschätzt
zu werde».
Eine Lonisvülc Zeitung enthält ebenfalls
eine» Bericht von einem Raub . ,i»d Mord-
Versuch, welcher gegen Hrn. David Merri
weather, einen Kandidalen sür die StaatS-
Convcnlio», in Jsserson Cauuly, gemacht
wnrde. Er wnrde des Nachcs, als er sich
nach Hause begeben wollte, von zwc, Män
nern angehalten, wovon einer eine Plstole
gegen ihn abfenerte. Der Schuß traf ihn
nicht, aber fein Pferd wurde scheu und warf
ihn ab. Als einer der Räuber sich dann
Hr». Mernweather näherte nnd anfing sei
ne Taschen zu berauben, versetzte er dem
Räuber mehrere Stiche mit einem Messer,
riß sich endlich von ihm los und flüchtete
sich in ein Feld, wo er erschöpft hinsank.
Nachdem er sich etwas erholt hatte, gelang
es ihm seine Wohnung zu e>reichen, Hr.
Merriweacher ist ei» Kandidat der Pro-
Sklaverei Parthei, »nd seine politischen
Gegner behaupten, die obige Raub- und
Mordgeschichte sei blos eil» Humbug, um
Stimmen zu gewinne».
Feuer nnd Leben 6 V e r l n st.
Ein Correspondent des „Toledo Blade"
schreibt von Richfield (Ohio) unterm löten
Juli.—
„Einer der herzzerreißendsten und schreck
lichsten Anstricke, die sich je in dieser Nach
barschaft zilgetrage» haben, ereignete sich
in der vergangenen Nacht allhier. Die letzt«
herige Wohnung des Colonel S. B. Lach
rop, Von seinem Sohn und dessen Familie
bewohnt, wurde sammt beinahe ihrem gan
zen Inhalt, in Asche verwandelt. D,e Fa
milie, zu der Zeit aus 7 Personen bestehend,
wnrde um ungefähr 12 Uhr in der Nacht
durch dasHcrcinbrechen desFeners nnd Rau
ches in ihre Zimmer ans ihrem Schlafe ge
weckt. Eine junge Dame, Namens Jane
Halloway.nnd ei» kleines Mädchen, Namens
Lucy Gilkiiiso», schliefe» in einem der Zim
mer. Miß Halloway machte zuerst Lärm,
Sie setzte ab, die Stiege hinab zu gehe»,
wurde aber von den Flammen znrückgetrie,
ben, und rief ans daß sie nicht hinunter
gehen könne, worauf ihr Jemand von nu
ten zurief, daß sie es thun müsse. Sie
stürzte dau» durch Feuer und Rauch ohne
viel Schaden. Das kleine Mädchen sein
liebenswürdiges Kind von acht oder neu»
Jahren) machte da»» de» Versuch, ihr «ach
zafolge», wurde aber vo» de» Flamme« uud
dem Ranch zurückgetrieben. Es wnrde ihm
zugerufen, sich nach dem Finster zu begeben,
ans welchem es dann herunter sprang und
unten ~, den Armen eines Mannes anfge
fangen wnrde; es war aber so schwer ver
brannt, daß es »ngcfehr sechs Grunde» dar
nach starb. Sonst wurde Niemand schwer
beschädigt. Bei der Zeit war das ganze
Gebände in Flammen gehüllt, nnd die Ein
wohner desselben entkamen mit »nr wenig
mehr als ihrt» Nachtkleider».
Volksfr.
Sch ali der h a fte Herzlosigkeit.
Sollte man es glanben, daß zu einer Zeit,
wo eine verheerende Krankheit täglich Hun
dert? dahinrafft n»d uns fast stündlich an die
Vergänglichkeit und Nichtigkeit der irdischen
Dinge erinncrt sollte man es glaube,», daß
zu einer solchen Zeit die Herzlosigkeit, die
Habsucht, der verfluchteGkiz gefühllos an dem
Elende vorübergehen könne, wenn eine kleine
Gabe, e», geringes Opfer ans ihrem Ueber
flnssc znr Linderung der Leiden ihrer arme»
Brüder beitragen würde. Sollte man es glau
be», daß es zli einer solchen Zeit Menschen
gibt, die in ihrer schmutzigen Habsncht selbst
die hilflosen Waisen der verstorbenen Armen
jiebloe von sich stoßen? Der gefühlvolle
Mensch, und wär' er ein Heide, würd? das
kam» glanb?n; aber leider ist es so;—dießlät
t?r von j?ncn Plätzen, wo die Cholera in er
schreckendem Grade herrscht, bringen uns lei
der zn viele Beweise von Lieblosigkeit der
Menschen
Znm Beweise des gesagten entnehme», wir
folgendes Pröbchen der Menschenfrennbllch
ke,t ans der Lt.Lons „Union'- vom 19. Juli:
„Wir sahe» hente Morgen in der St idt
Halle zwei kleiiie Knabe», der eine 19, der aii
dere 8 Jahre alt, Namens John und Jamee
Norton. Der Jüngere ist ein uiigewöhlilich
verständiger, und lebhafter Knabe und gibt
die folgende kurze Geschichte über seine Fami
lie, die vo» ven Nachbar» bestätigt wird. Die
Familie bewohnte ein Haus an der Ecke der
Waliint und 9tk» Straße, das einem gewissen
Agen gehört Vor ungefähr 4 Woche» starb
der Vater dieser Knabe» an der Cholera; ge
stern wnrde d»e Mniter von dersllbcn Krank
heit ergriffen; Frciindc beförderten sie i» ,h
-rem dem Tode nahe» Zustande nach de», Hos
pitale. An, Abei»d kam Agen uud befahl dein
Knaben, nur de», einzigen überlebenden Glie
de, „sich fortzupacken, da er das HanS brau-
che," worauf er alle Hansgeräthe fortnahm,
die Kinder auf die Straße sehte und das
Hans verschloß!
„Um etwa is Uhr ,n letzter Nacht kam
Lieutenant Cozzens diese erbärmliche Hand
lungsweise zu Ohren, er sandle sofort einen
Poltzeibeamtk» zur Aufsuchung der Kinder
ans. Derselbe fand die beide» Waisen in
einem großen Kornfelde im westlichen Theile
der Stavc, wo sie eben die trockenen Brodrin«
den verzehrten, die sie von einigen Nachbarn
erhalten hatten —die arme» Kleinen hatten
seit der vorletzten Nacht nichts zu essen bekom
me» Lieutenant Cozzens ließ ihnen sofort
die nöthige Pflege anqedeihen. Der ältere
Knabe scheint ei» sehr empfindsames Gemüth
zu besitzen; er weint bitterlich, wenn man von
seinen Eltern spricht".
Als Gegenstück zu dem Obigen haben wir
eine jener edlen Handlunge» wahrer Mild
thätigkeit zn melden, die qleich himmlischem
Balsam die Leiden der Menschheit lindern.
Ein Herr Haines in Cincinnali erließ näm
lich seinen zahlreichen Miethslenten die drei
monatliche Hansreiite. Solche Handlungen
sprechen für sich selbst. Westbote.
Ans einem telegraphischen Berichte des
~Herald" aus Washington vom 22. d. M.
sehen wir, daß der President entschlossen ist,
die nöthigen Schritte zur Einführung einer
ordentlichen und geregelten Verwaltung für
Californicn zn thun. Zu diesem Zwecke soll
Hr. Wm. Carey Jones in wenigen Tagen
mit wichtigen Instruktionen für General
Persifore Snuch, den jetzigen Gouvcruör
dieses Gebiets, von Washington abreisen.
Indem General Taylor die Verantwortlich
keit auf sich nimmt, diese für das Wohl Cali
forniens so gefährliche Lücke i» der legislati
ven Thätigkeit unseres letzten Congrcsses anf
ziifnllc», freneN wir uns, an dem alten Hel
den »och immer dieselbe Entschlossenheit zn
erkennen, die ihn auf den Schlachtfeldern
Mexiko'S niemals verließ. Schnellp.
Engliscder Freihandel nach
Amerika —Lord Brongham hob in einer
kürzlich gehaltenen Rede über den Vortheil,
welcher Englanv durch die Souveränität über
Canada zuflösse, besonders die Leichtigkeit
hervor, womit die brittischen Fabrikwaaren
an der lang gezogenen Grenze Canada's
»ach den Vcrunigcen St. eingeschmuggelt
werden können. Dabei äusserte er unter An
dern, :
„Keine amerikanische Polizei, keine ameri
kanische Miliz, viel weniger zZollhausbeainkc
können die freie Einfuhr von Gütern nach
Amerika Verhüten". Hierauf erzählte er A
nekdoten über die Art und Weise, wie der
Schleichhandel von den Britten betrieben
wird und bemerkte: ~Alles was wir zur Ein
fuhr unserer Waaren nach Amerika bedürfen,
ist eine Grenze; diese Grenze haben wir, so
lange wir Canada besitzen nnd das wissen
die Amerikaner nur zu wohl. So lange wir
Ober Canada besitzen, mögen die Vankees
einen Tarif festsetzen, wie sie wollen; er wird
eine Träumerei bleiben Deßhalb beschwöre
ich die Lords, Alles anfzubiete», um die Sym
pathien der Canadier für England dauernd
zu gewiilneu."
Ans diesem offenen Geständniß des Eh
rcnwerthen Lords werden die Loco's einsehen,
daß die Engländer den demokratischen Frei
handel bereits auf die Völkerrechtlichste (?)
Wejse ohne nur die Zeit erwarten zu wollen,
bis der Tarif Von >B4» aufgehobei, u»d die
ganze Seeküfle der Ver. Staate» wie die ca
nadaischc, zur englischen Grenze erhoben wer
den wird, in'S Werk gesetzt haben.
~Weder Polizei, »och Miliz noch Zöllner
können die freie Einfuhr englischer Waaren
nach Amerika verhüten", schreibt der weise
Lord; cS giebt jedoch ein AnSknnftSmittel.
von dem Ge». Scott i» seinen, letzten Cana
da Schreiben berichtet, und wodurch 2 ge
wöhnliche Revenuen Cntler in den Stand
gesetzt, wären bessere Sicherheit gegen den
Schleichhandel abzugeben, als 30.W0 Zoll
beamte nnd dieses Mittel heißt, der Anschluß
von Canada an die Union. (Penns. St.l
Tod Ka , l Papenbe rgs. Unter
de» Todesfällen im Cannty - Gefängniß ist
auch der Karl Papenberg's, der am 22. Ma,
>845 von der Beschuldigung der Ermordung
des Italieners Tregeit freigesprochen wurde,
welches Urtheil jedoch fast Niemand billigte.
Er wurde auch deßhalb nicht entlasse» und
blieb im Gefängniß und später im Armen-
Hanse bis er im Frühjahre 1848 aus Gesnnd
heits - nnd sonstiaen mildernde» Umständen
freigelassen wnrde, und sonderbar genug ge
schah kurz darauf die grausame Ermordung
der Mad. Rademacher. Seine Gegenwart
in der Nähe des Schauplatzes dieser blutigen
That, machte ih» verdächtig, weshalb er wie
der eingczostu wnrde, nnd bis jetzt imGefä ng
niß war.
Mertwk> rdge 5 Zufammentref
fe n. I» den lezteii Wochen starben drei
Männer an der Cholera, welch? im Lanfe der
letzten 5 Jahre des Mordes verdächtig ge
worden waren Vor zwei Wochen starb Jo
seph Dover in Cincinnali der Mörder Abr.
ReedS in Kcnsington; j„ voriger Woche
John Freedly, wegen Verdachts der Erdros
selung seiner Frau in Untersuchung und frei,
gesprochen, und wie oben zu ersehen, Karl
Papknberg. F..^
Interessante statistische Nachricht. Aus
eiuein Berichte der Franklin Typograph, cal
Association geht hervor, daß in den Office,,
der 8 englischen nnd S deutsche,, tägliche,,
Zeitungen I4l) Setzer, 14 Drucker, 12 Lehr
linge nnd 4 Buben; in den 15 Wochenzeit
schriften 57 Setzer, 5 Drncker, 7 Lehrlinge,
und 17 Bubltt beschäftigt sind. Die ganze
Anzahl von Druckereien, einschließlich Bnch-
und Accidenz-Drnckerkie,,. i» Philadelphia)
beträgt 99. in welchem 441> Setzer, llJDrnc
ker, 69 Lehrlinge nnd Kitt Buben, welche set
ze«, also zusammen 728 Personen beschäftigt
sind. Doch «»mint man an, daß in dieser
flauen Geschäftszeit, wenigstens IZ» davon
außer Arbeil sind. Freie Pr
Die Waizenerndte in Ohio, Der Ohio
Cnllivalor sagl, daß nach allen von ihm ein
gezogenen Erkundigungen in einem großen
Theile von Ohio, die Waizenerntesehr schlecht
ausfallen zn wollen scheint in Folge des Ro>
stes nnd der Verheerungen des Waizeninstk
tes. Nur einige der mehr nördlichen Caun
ties sind diesen Uebeln entgangen und mögen
eine gnte durchschnittliche Ernte erhallen;
indessen im Allgemeinen scheint die halbe Ern
t?—welch? man zu zwölf Millionen Bnscbels
annehmen kann, zerstört zu sei». Dies ist für
»nsereFarmer ein ungeheurerVerlust.-Korn
iiiid auderes Getreide verspricht einen zahl
reichen Ertrag zn geben. Volksblatt.
Mer Mißerats Meoöachier.
Reading, den 7. August L 845».
Lsq., at kiii ftllico, <>L-
Vkn's Buildings," lii Llrovt, l'kiliulvlptiia, is c»nv
ofour imtlioriaczZ n,A<ziits tc> recoivo
msnts anii subsoriptions kor tliis paper.
ll?"D?n Mitgliedern des "Rcadinger Deutsche»
Bau-Vcreinö" dient hiermit zur Nachricht, daß der
ZahlungS-Termin für den Monat August, an» näch
ste» Samstage, de» 11, August, endigt,
Aufforderun g—Hr, I, F, Pctery, der früher
in der Nähe von RöhrerSburg und später in Miiierö
ville wohnte, ist ersucht uns seinen jetzigen Wohnort
anzuzeigen, da wir ihm gern etwas Interessantes be
richte» möchten,
Uli sa ll —Ein trauriger Unfall ereignete sich ani
Dienstag Nachmittag in der Rollmühle der Herren
Seysert und MeManuS, Hr, Daniel Werner, der
als Grobschmidt in jener Anstalt arbeitete, erhielt ei
nen starken Schlag in'S Gesicht, durch ein Stück von
der Maschinerie, das sich zufällig von der Maschine
abgelöst hatte, Er erhielt eine große Wunde und sei
ne obere Kinnlade wurde beschädigt, doch solle» seine
Verletzungen nicht tödilich und auch nicht so gefähr
lich sein, als man anfangs vcrniiithetc,
Deutsches Theater.
Wir erlauben uns noch ein Mal auf die heute A
bend stattfindende Vorstellung der deutschenSchaiispie
ler aufinciksam zu machen. Dieselbe ist dem Programm
nach zu urtheilen, eine höchst intcrcssaiitc und ver
spricht recht besucht zu werden. Beide Herren —Herr-
niann und Deetz —haben sich, was ihre Leistungen
betrifft, einen sehr vorteilhaften Ruf durch die ganze
Union erworben; überall sind sie alö bewährte deut
sche Schauspieler in unsern Wechselblättern erwähnt
und wir halten eö für unsere Pflicht dab Interesse die
ser Herren zu vertreten, indem wir nochmals zu zahl
reichem Besuche auffordern. Die Vorstellung fängt
an mit dem Vortrag des größere» Gedichtes von W
Herrin an ni "Deutschland und Robert Blum,"
ulistreitig eins seiner besten Produkte, DicKotzebiie'-
sche Posse: "Der Schauspieler wider Willen" und
"Eckensteher Nanle im Verhör," sind überall populär
geworden. Hierzu kommt noch der arrangirie S o m
mer -Ball—der bei den jetzigen kühlen Nächten dem
tanzlustigen Theile des Publikums angenehme Unter
haltung verspricht, kurz Alles vereinigt sich, um
diesen Abend zn einem höchstJntcrcssanten zu machen,
Brandstistun g,—Am Donnerstag Abend, den
20, Juli, entdeckte man Feuer in der Scheuer von
Heinrich Witnian, in Bernviile, doch wurde eS glück
licherweise gelöscht, ehe eö Schaden anrichten konnte,
Verdacht siel auf einen deutschen Strickmacher, Na
mens Carl Friedrich Paul, der sich feit einigen Jah
ren in Berks Caunty herumtreibt. Er wurde dem
zufolge verhaftet und zum Verhör vor Friedensrichter
Samuel Klee gebracht, der so viel Verdächtiges an
ihm fand, daß er ihn zu einem Quartier im "sauern
Apfel" berechtigt glaubte und ihn demgemäß dahin
spedirte. Geschah ihm recht, dem Narren, Ein Mensch
der bei diesem warmen Wetter in einer Scheuer ein
heizt, muß entweder den Verstand verloren haben oder
überaus böswillig sein,
Fener, —Früh am vorletzten Montag Morgen
brannte ein Fränistall des Hrn, Jacob Riegel, am
Ende der Nord Zicii Straße, nebst 5 Tonnen Heu, die
sich darin befanden, bis auf den Grund nieder,
Fenerlä rm,—Trotz dem schon vor längcrerZeit
erlassenen Verbote, gegen falschen oder blinden Fen
crlärm, wodurch die welche denselben veranlassen, mit
schwerer Strafe bedroht werden, wird nicht selten die
Ruhe der Bürger durch solchen uniiölhigcn Scandal
gestört, der gewöhnlich von der hossnungvollen Stra
ßcnjiigeud angestiftet wird, Haben der Mahor und
dicSladträlhe keine Mittel diesem Unfug zu steueru?
Die Banmwollen - Fabri k,—Seit unserm
Letzten ist daß Projekt des Fabrikbaues nur wenig
vorangeschrittcn. Nach den Camstagöblättern wa
ren beinahe Pl 59,000 vom Capitalstock unterschrie
ben und wenn dem so ist, so wird sich die Gesellschaft
bald organisiren und Anstalten zur Errichtung der
Fabrikgebäude treffen.
Die Cholera vermindert sich in Philadelphia
fortwährend. Während der Woche die am letzten
Freitage endigte, starben nur achtzig und einige Per
sonen an der Senchc,
Ans St LouiS und Cineinnati, den Haupt-Wi»
kungSkreiscn der Cholera, ist sie fast ganz verschwun
den Eö kommen zwar fast täglich noch einige To
desfälle an der Cholera vor, die aber kaum den Svstcii
Theil der Zahlen betragen die vor wenigen Wochen
berichtet wurden
In Neu Uork grafsirt die Seuche noch unvermin
derl, während der vorigen Woche starben durchschnitt
lich täglich «4 Menschen an der Cholera,
Während die Cholera aus Cineinnati entfernt ist.
ist sie in einigen kleinen Städten in Ohio mit erneu
erter Wuth ausgebrochen Die Berichte aus diesen
kleinen Städten, welche sonst alle denjenigen die sich
vor der Cholera fürchteten aIS ZufluchtSörtcr dienten,
lauten gräßlicher alö alle vorhergehenden In San
duSkh, einer Stadt von 3 biö 4000 Einwohnern,
starben 100 Mensche» an der Cholera, binnen 48
Stunden, Bon der ganzen Einwohnerzahl sind kaum
noch 500 ln der Stadt geblieben ; alle übrigen sind
aus Furcht vor der Cholew geflohen. Alle Siohre,
Waarenhäuser und Geschäfts-Lokal? sind geschloffen
und alle Geschäfte eingestellt. Alle Aerzte die nicht
von der Seuche befallen waren, haben ebenfalls die
Stadt verlassen, aber eine Anzahl Aerzte und Wär
ter, von Cineinnati und Cleveland, haben sich frei
willig dahin begeben, um dicjunglücklichcnKranken zu
behandeln und zu Pflegen, In Oxford, einem Städt
chen von etwa 800 Einwohnern, ist die Cholera eben
falls ausgebrochen und bis zum l August waren 20
Menschen daran gestorben.
Der NorrlStau» Herald berichtet, daß im untern
Theile von Momgomery Caunty auch drei Cholera-
Fälle vorkamen, welche alle tödilich waren.
Verheerendes Feuer in St, Louis,
Die Stadt St, Louis ist abermals von einer verhee
renden FeuerSbrunst heimgesucht worden. Am 29,
Juli brach auf dem Dampfbootc Algoma, im dorti
gen Hafen, Feuer aus, wodurch dasselbe nebst noch
vier andern Böten total zerstört wurde. Acht Men
schen fanden dabei ihren Tod in den Flammen,
Indianer-Unruhen Neuere Nachrichten
von Florida melden, das; die Indianer daselbst ihre
Kräuelthaten fortsetze» und groszen Schrecken unter
den weiße» Ansiedler» verbreite». Es sollen etwa
l>oo Semiiiolc-Krieger im Felde sein, I» Texas ha-
ben sich die Indianer ebenfalls einige Räubereien
zu Schulden komme» lasse» und auch einige Mord
! thaten verübt,
Verhandlungen der Stadl-Rathe.
Selcct Council-Zimmer, )
Zuli 28. 1849. 5
Der Rath versammelte sich—alle Mitglieder
anwesend. Das Tagebuch wurde gelesen und
genehmigt.
Die Straßen-Committee, welche instruirl
war die Süd Vte Straße untersuchen zu lassen,
erstattete Bericht, welcher fortgesetzt wurde.
Der Beschluß vom Common Council.Grund
zu kaufen und auf demselben ein zweckmäßiges
Gebäude für die Junior Feuer-Compagnie zu
errichten, wurde, auf Antrag von Hrn. Ritter,
verändert, die Neversink Feuer-Compagnie mit
einschließend, und daß die Committee über das
Feuer-Departement solle bei nächster Versamm
lung berichten, wo Grund zu haben ist und zu
welchem Preise. Der veränderte Beschluß paf
sirle einstimmig und wurde voin Comon Coun
cil genehmigt.
Der Beschluß vom Common Council, 2990
Fuß Schläuche zu kaufen, zur Vertheilung an
die verschiedenen Feuer - Compagnien, wurde
einstimmig genehmigt.
Die Bittschrift von der Rainbow FeuerCom
pagnie, welche eine Verwilligung sür eine neue
Spritze fordert, passirte wie folgt:—Za's die
Herren Cuiiius, Hill, Nagel. Nein's die Her
ren Hunter und Ritter.
Die Bittschriften für u. gegen hölzerne Scha
ttendächer wurden, auf Antrag des Hrn. Hill,
bis zur nächsten Versammlung verschoben.
Hr Nagel osserirte einen Beschluß, die Süd
Bte Straße zu repariren, von der Penn bis zur
Chesnutstraße, welcher einstimmig passirte und
vom Common Council genehmigt wurde.
Ein Antrag wurde gemach durch Hrn. Na
gel, das Gesuch der Bittsteller, die Nord Ute
Straße zu ebnen und zu gräveln, was verloren
ging wie folgt:—Ja's die Herren Cunnius u.
Nagel; Nein's die Herren Hill, Hunter und
Ritter.
Hr. Hunter legte folgendes vor:
Beschlossen, daß die Straßen-Committee eine
Gosse machen lassen solle, an der Westseite der
Ilten Straße, von der Waschington bis zur
Pennstraße, hinlänglich alles Wasser aufzuneh
men, was sich in jener Straße sammelt, was
passirte wie folgt -—Za's die Herren Cunnius,
Hunter, Ritter und Nagel; Nein, Hr. Hill,
was vom Common Council genehmigt wurde.
Der Beschluß von letzter Versammlung, die
Committee vom Feuer Departement anweisend
daß Eigenthum der Stadt an die Councils zu
berichten, was die verschiedenen Feuer Compag
nien im Besitz haben; ebenfalls eine Angabe,
von Verwilligungen, welche von jeder Compag
nie verlangt werden, wurde vom Common Cauii
cil zurückberichtet, nicht genehmigt.
Beschlüsse vom Common Council, die Lau
relstraße zwischen der 4ten und sten, und die
Peachalley zwischen der Bten und 9ten Straße,
zu ebenen und zu gräveln, wurden einstimmig
genehmigt.
Die Ordinanz vom Common Council, die
Straßen - Committeen anweisend, vor allem
Stadt-Eigenthume Fußwege machen zu lassen,
wurde einstimmig genehmigt.
Hr. Hunter osserirte einen Beschluß, die
Pearlalley zwischen der Spruß und Bingeman
straße zu ebenen und zu grävelen, der einstim
mig passirt und vom Common Council ge
nehmigt wurde.
Eine Ordinanz vom Common Council, aus
den Credit der Stadt H 5,999 zu leihen, welche
gebraucht werden sollten, zur Errichtung eines
zweckmäßigen Gebäudes für die Councils, lock
up zc., wurde auf Antrag zurückgelegt.
Eine Rechnung vom C. Council, zum Betrag
von HIV, so» Jacob Lang, für ein kupfernes
Halbbufchel und Peckmaß wurde genehmigt;
ebenso eine Rechnung von demselben, Betrag
H6,57j, Kosten im Proceß der Republik gegen
Wm. Seitzinger, die auf Antrag zurückgelegt
wurde.
Hr. Ritter legte eine Bittschrift vor, die
Peinstraße und Woodalley, von der Penn, bis
zur Bingemannstraße, reparirl zu bekommen.
Zurückgelegt.
Hr. Nagel legte eine Bittschrift vor, für die
Anfertigung eineS Durchlassers in der Penn
straße, an der 19ten. Zurückgelegt.
Hr. Hunter stellte mündlich den Antrag, die
Ate Straße zwischen der Wallnutstraße und
Hockley Lane durchzugraben und die Peinstraße
vom Schuylkillflusse bis zur Ilten Straße zu
curben und zu pflastern, was bis nächste Ver
sammlung beibehalten wurde. Auf Antrag
vertagt.
Altestirl, z> L. Rcitmeyer, S. S. C.
Common Council-Zimmer,)
Zuli 28. 1849. (
Der Rath versammelte sich anwesend die
Herren Barnet, Hain, Haus. Miller, Mals,
berger, Whitman, Jung, Jäger und Fries,
President.
Das Protokoll der letzten Versammlung wur.
de gelesen und genehmigt.
Bittschriften wurden vorgelegt und gelesen
wie folgt: '
Eine für das Curben und Pflastern der
Nord Bten Straße, von der Penn bis zum R
R. Depot, und bittend für die Passirung einer
Ordinanz, die Grundbesitzer zu zwingen diese!«
ben zu vollenden.
Eine sürs Ebenen und Gräveln der Reedal
ley, von der Waschington bis zur Wallnutstr
Eine durch Hrn. Whitman. mündlich, fürs
Ebenen und Gräveln der Canalstraßc von der
Bingemann bis zur 2ten Straße, welche Bitt
schriften alle einzeln zurückgelegt wurden
Eine Rechnung für ein kupfernes j und j
Buschelmaß, für den Gebrauch des Marktmei
sters, wurde vorgelegt von Hrn. Z. Lang, Be
trag PIN, welches zu bezahlen verordnet wurde.
Die folgenden Beschlüsse wurden einzeln ver
lesen und passirten wie folgt; nämlich -
Beschlossen, daß die Vaurelstraße zwischen der
4ten und sten geebnet, gegrävelt und mit Gos
sen versehen werde. Einstimmig.
Beschlossen, daß die Peachalley, zwischen der
Chesnut und Franklinstraße, geebnet und ge
grävelt werde. Einstimmig.
Beschlossen, daß die City Councils die Stra
ßen-Committee anweisen, Pavements vor dem
Ttadt-Eigenthum machen zu lassen.
Der Beschluß, passirt am letzten 12ten Mai,
den Ankauf einer Lott und den Bau eines
Spritzenhauses für die Junior Feuer-Compag
nie anweisend, wurde vom Selekt Council mir
Genehmigung zurückgesandt, mit einer Verdes
serung den Ankauf einer Lott und Erbauung ei
nes Spritzenhauses für die Neversink Feuer-
Compagnie mit einschließend, was einstimmig
genehmigt wurde.
Ein Beschluß vom Selekt Council, für den
Ankauf einer neuen Spritze für die Rainbow
Feuer Compagnie, wurde auf Antrag zurück
gelegt.
Ein Beschluß vom Selekt Council, in Be
treff der Pflichten der Feuer-Committee und ei
nen Bericht fordernd vom Betrage des Eigen
thums und der Verwilligungen, welche verlangt
werden zc., wurde nicht genehmigt—Ja's 2,
Nein's 7.
Ein Beschluß vom Selekt Council, für eine
Gosse an der Westseite der Ilten von der Was
hington bis zur Pennstraße, wurde genehmigt.
—Za's 7, Nein'S 2.
Ein Beschluß vom Selekt Council, sür's
Ausbessern der Bten Straße, von der Penn bis
zur Chesnut, wurde einstimmig genehmigt.
Ein Beschluß vom Selekt Council, die Pearl
alle» von der bis zur Bingemannstraße,
zu ebenen und zu gräveln, wurde einstimmig ge
nehmigt.
Ein Beschuß vom Selekt Council, fürs Eb
nen und Gräveln der Cherry-Alley, von der II)
bis zur Ilten Straße wurde auf Antrag ver
schoben. —Ja'S 7, Nein'S 2.
Die Ordinanz für das Curben und Pflastern
der Fußwegein der Chesnutstraße,von der 2ren
bis zur 7ten, wurde vom Council zurück
geschickt, und genehmigt.
Eine Ordinanz, sür die Errichtung eines N»
lz, lock Hauses sorgend, und eine Anleihe
von K 5999 für den Zweck autorisircnd, wurde
gelesen und auf Antrag zurückgelegt—Za's 2,
Nein'S 7.
Bei ihrer endlichen Passirung Za'S 7,
Nein's, 2, nämlich Ja's: die Herren Barnec,
Hain, Haus, Miller, Whitman, Jäger, FrieS,
President, 7,—Nein'S: die Herren Malsber
ger und Jung, 2.
Zur Zustimmung an den Selekt Council ge
sandt.
Auf Antrag vertagt, sich in zwei Wochen wie
der zu versammeln.
Attestirt Z. IV. Tyson, S. C. C.
Vom Auslande.
D e n t s ch l a n d>—Nord Deutschland ist
ganz ruhig, aber »n Süden hält Rastadt »och
ans. Das ganze Großherzogthum Baden ist
von prenßischc» Truppen besetzt. Das Leben
der Gefangenen, soll geschont werden. Gene
ral von Radowitz hat von neuem den Vor
schlag gemacht, sie nach den Ver. Staaten zn
schassen.
Preußen und Dänemark.
Ein Waffenstillstand, zwischen Preussen
und Dänemark ist ratifizirc. Die Einstellung
der Feindseligkeiten zu Land und zu Wasser
ist auf li Monate verabredet. Wenn nach
Ablauf dieser Zeit derselbe nicht förmlich ge
kündigt wird, dauert er sechs Monate weiter
stillschweigend fort. Sobald die deutschen
Truppen sich südlich von Flensburg zurück
gezogen haben werden, wird die Blokade auf
gehoben. Die genommenen Schiffe nebst
Ladungen werden beiderseits zurückgegeben.
Während des Waffenstillstandes werden
die Herzogthümer von einem Gonvernemcnt
regiert, zu welchem Preußen ein, nnd Däne
mark ein Mitglied stellt. Die Königin von
England ist ersucht ein drittes Mitglied, als
Schiedsrichter zu ernennen.
Italic n.—Der Papst hat nach Emp
fang der Schlüssel von Rom, einen eigenhäu.
digen Brief an General Ondinoc geschrieben.
Seine Heiligkeit wünscht dem Generale Glück
für den Triumph der Ordnung in Rom, und
drückt seine Hoffnung aus, daß die göttliche
Vorsehung dieSchwicrigkeiten beseitigen wer
de, welche noch obwalten. Er fügt hinzu,
daß er nicht aufhöre, seine Gebete für den Ge
neral, für die Stadt Rom und die französi
sche Nation znin Herrn der Heerschaaren zu
senden. Der Brief war ans Gaeta von, s.
Juli. Der Kardinal Picoli nnd der Mar
chese Cachelli sind in Rom angelangt, der letz
tere ist Groß Kai,imerherr des päpstlichen
Palastes. Es werden in Rom Anstalten ge«
troffen, welche glauben machen, daß der Papst
zum Quirinal zurückkehren werde. Alle Ver
wundeten sind aus dem Palaste entfernt.
Die Franzosen, suchen, auf alle, mögliche