MeÄVtns, Denn. Gedruckt und herausgegeben vonArnold Puwell e, in der Süd 6ren Straße, zwischen der Franklin- und Chesnur - Straße. Jahrg. 1«. ganze Nun». SIS. Bedingungen Der liberale ürolMtlUtr erscheint jede» Dienstag auf einem großen Superial - Bogen mit schonen Vettern gedruckt. Der SubseriptionS - Preis ist Ein Thaler des Jahrs, welcher in halbjährlicher Borausbezahlung erbeten wird. Wer in, Laufe des Zahres nickt bezahlt, dem werden Kl 50 angerechnet. Für kürzere Zeit als 6 Monate wird kein Unterschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wenn sie einen Monat vor Ablauf des Lubseriptions-Tcrmins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werben dankbar angenommen und für den gewöhnlichen Preis ein gerückt. Unterschreibern in wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der Unterschreiber. Briefe und dergl. müssen postfrei eingesandt werden ' DAusgewaMle Peters Hochzeit. Guter Wein war Peter' 6 Sache, lind er sucht ein reiches Weib, Dass er an dem Tranben-Bache Ruhig pfiege seinen Le,b. Allee And're schien «hm Posse» ; Daher war er kurz entschlossen, Polly Wunderlich zu frei'«, Denn ihr Vater schenkte Wein. Liebreich machte man dem Freier Das erbet'ne Ja nicht schwer, Und bei seiner Bundee-Feier Giciig eS hoch und lustig her. Bräutigam uud Gäste tranken, Bis sie von den Stühle» sanken; Und das mußte wohl so sei», Den» der Vater schcilkte Wein. Doch schon in der Flitterwoche Grollt' nnd brummte der Pappa: ~Zith' er auch am ArbeitSjoche; Sitz' er nicht so mnssig da Und ich rath's ihn, keine Flaschen Ans dem Keller wegzupasche», Den» für ihn das merk' er sei». Schenk' ich wahrlich keine» Wen« '< Nun versagt' er Holz zu spalte», Weil man «hm zu weh' gethan ; Und da kam er be, dem Alten Und bei PoUv "bel an.- Mit dem ersten besten Topfe Warfdie Poll' ihm nach dem Kopfe, Und die Gäste lachten d'rciii, De»» der Vater schenkte Wcin. Peter gienq und hackte Klötzer. Wie der Mnrrkops ihm befahl, Und ein Gläschen junger Krätzer War der Loh» für se>»e Qual. „Ach! wie wenig uud wie herbe!" Rief er seufzend, ~ich verderbe; Mich verzehrt des Durstes Pein. Uud der Vater schenkt doch Weni." Allbekannt war die Geschichte, Und es klang von Ha»s z» HauS: ~Seht des Eigennutzes Früchte! Lacht de» »asse» Bruder ane. Nimmer wär's ihm eingefallen, Von de» schöne» Mädchen alle» Polly Wunderlich zu fre,'n, Schenkte nicht ihr Vater Wein." Neutralist. Der Jugendfreund Erzählung. (Fortsetzung.) Die Jahre vergingen. Mir halte diese Liebe eine Reife gegeben, der man die Er fahrung anmerkte. Alle die glänzenden Täuschungen der Jugend lagen verwelkt, und entwurzelt am Boden für mich; die Interessen der Well hatten dieöUnheil ge stiftet, deshalb haßte ich alle Weltverhält nisse. Ich stand einsam wie ein kranker Baum unter deu Jugendgefährten, die meine innere Krankheit nicht kannten und mich meines ernsten Strebens wegen höher stellten. Man glaube nicht, daß ich noch mit Sehnsucht des verlornen Kleinodes ge dachte, nein, in den Jahren der Schwär merei. wo reine hohe Empfindungen die junge Brust schwellen, da erscheint es uns wie Sünde, das Weib eines Andern zu lieben, da ist auch die Geliebte durch die Besitznahme eines Anderu entheiligt. Ich gedachte Adelheids selten, aber ich dachte auch nicht daran, den Raum den ihre Ent fernung öde gemacht, neu zu beleben nnd zu füllen. Ohne mir vorzunehmen, kühl zu sein, war ich eisig kalt; ohne zu glau ben ich sei nun fertig mit der Liebe und ihrer bezaubernden Macht, war ich allem Reize unzugänglich. Mein glühendes, phantastisches Herz hatte sich unbewußt, mit allen mächtigen, tiefen erhabenen Ge« danken in Adelheid concentrirt gefunden, meine wilde Heftigkeit hatte in der süßen Sanftmut!) ihres ganzen Wesens, eine Wehr gehabt, meine Anfordrungen an äu ßern Reiz hatten sich an ihrer wahrhaft i dealen Schönheit befriedigt gefühlt, das war nun mit einem eizigen Froste in mir rrtödtet, darum die Friedensstille in mir. Ich gebrauchte Niemand, um mein Leid zu Der Liberale Beobachter Und Berks, Momgomery und Schuylkill Caunties allgemeiner Anzeiger. klagen, denn ich hatte kein Leid in mir. Jetzt lebte ich. früher hatte ich in Träu men geschwelgt. Ich wollte Arzt werden. Meine Ange hörigen billigten dies Vorhaben . und in den unablässigen Forschungen dieses Stu diumS verschwand mir bald jeder Gedanke an die Vergangenheit. Meine Promotion war geschehen und des Vaters Güte bewilligte mir ein Jahr zum Reisen. Dann erst sollte ich be stimmen, ob ich mich hier in Birneberg ober in einer größeren Stadt habilitiren wolle. Sobald also meine Examen be standen waren, rüstete ich mich zur Rei se. Inmitten di eser Zurüstungen machte ich die Bekanntschaft eineS jungen Eng länders, Wennigtham, der sich mit einer unbeschreiblichen Liebe an mich hing. Im Anfange waren meine Gefühle für ihn kälter, als die seinigen für mich, doch schon nach kurzer Zeit, obwohl mir die Schroffheiten seines Charakters nicht ent gingen, erwiderte ich seine Zuneigung mit der unbedingtesten Liebe. Walter Wen ningtham war stolz, aber auch hochmüthig, edel aber auch arrogant, bescheiden, aber auch süffisant, gefühlvoll, aber auch leicht sinnig, hingebend, aber auch egoistisch, und in diesem Gemisch von gut und böse, von solch' einer hinreißenden Liebenswür digkeit, daß ich es erklärlich finde, wenn ihm selten ein Weib widerstand. —Wir rei sten zusammen durch ganz Deutschland, blieben zwei Monate in Paris, und wende ten uns bann vereint wieder meiner Hei> matt) zu, wo sich nun mein Geschick fest stellen konnte. Walter redete mir immer zu mich noch nicht zu etabliren. allein die nicht glänzenden Vermögensumstände mei nes Vaters heischten einen Entschluß, und ich erkläre mich gegen alle Zumuthungen meines Freundes, ber sehr reich war. mit dem festen Willen, seiner Güte nichts dan ken zu wollen. Mein Freund ward mürrisch. Seine Liebe für mich überwand endlich, sogar den Widerwillen, noch länger in Deutschland bleiben zu sollen, und er erklärte mir eines Tages, wenn ich denn nicht anders wolle, lo würbe er sich in derselben Stadt nieder lassen, wo ia) zu bleiben gedächte. Mich rührte der Entschluß, da ich seine Unstätigkeit kannte, unv den Haß gegen baö Provinzleben oft genug hatte sprühe» lehen. Es war ein heiterer prächtiger Tag ge wesen, nicht zu warm nicht zu kühl. Das Laub der Bäume duftete noch mit dem er sten, aromatischeu Gerüche des neuen Früh lingslebens und füllte die Luft. Die Vö gel waren eben erstanden aus dem Winter traume, sie flatterten lustig uno wild und schrien sich die kleinen Kehlen heiser vor Freude; die Nachtigall versuchte ob sie noch singen könne; einzelne Töne quollen unbeholfen aus der gefiederten Brust, schüchtern schwieg sie wieder, um in der Nacht, die verschwiegen ist, ihre Studien zu vollenden. Wir waren kaum noch zwanzig Meilen, von der Heimath entfernt. Walter ver langte für sein Opfer, das er mir zu brin gen gedachte, meine Zusage, noch einige Ta» ge hier in der idyllisch schönen Natur zu bringen zu wollen. Ich gewährte und wir begannen sogleich unser Jdyllenleben mit einer Lagerung im üppigen Grase, das mir rothen, weißen, und gelben Blumen durchschossen war. Ein wunderbar heimathliches Gefühl ü berkam mich plötzlich, eine Wehmuth, so süß, so tief und so schmerzlich, als bluteten alte Wunden, die mir das Herz zerbersten mußten. Ich senkte das Gesicht in das kühle Gras. Walter pfiff ein Liedchen, während in mir die gewaltigsten Rührun gen kämpften. Endlich faßte ich mich. Gewaltsam drückte ich die ungewohnte Weichheit in mich zurück, und begann mit nüchternem Geiste die Quellen derselben zu fondiren. Wir wollten weiter, um im "'willig zu loben und ohne Furcht zu tadeln." Dienstag den 7. August, IB4S nächsten Dorfe, wohin Walter seinen Wa- i gen voraus gesendet hatte, Erkundigungen einzuziehen, ob wir hier nicht eine gute, bequeme Wohnung für acht bis vierzehn Tage erhalten könnten. Da sprang ein junger Jagdhund aus dem Gebüsche, stutz te bei unserm Anblicke, knurrte ein wenig, schnoberte um uns herum, und lief dann spornstreichs wieder zurück, als wolle er rapporriren. Mnen Augenblick daraufstand ein statt licher alter Herr vor uns und bot uns ei nen herzlichen Waidmannsgruß. Walter ganz eingenommen von der Idee hier woh nen zu wollen, trat ihm sogleich mir der ge winnendsten Artigkeit entgegen unb trug ihm sein Wohlgefallen an der schönen schen Flur, und den Wunsch vor, uns wo möglich hier ganz in der Nahe, eine kleine, stille Wohnung zu verschaffen. Der alte Herr musterte uns einen Moment, mit scharfen Blicken, dann lud er uns ein, ihm zu folgen, um in seiner Behausung aus zuruhen. Im Fortschreiten äußerte er beiläufig, daß er ein schönes, großes HauS mitten im Walde bewohne, und daß er nicht abge neigt sei, uns als ein Paar liebe Gäste zu betrachten, aber nur im Falle, wenn seine Frau, die er über alles schätze, nichts da gegen habe. Walter warf mireinen sehr selbstzufrie denen Blick zn. der ungefähr die Verheiß» ung aussprach, mit dem alten Mamachen des stattlichen Försters schon fertig wer den zu wollen. Nach einigen harmlos verplauderten Minuten, in denen wir rüstig vorwärts ge schritten waren, stand der alte Herr still, zeigte rechts ab mit der Hand und sagte: Sehen Sie, meine Herren, wie hübsch das Haus liegt! Ueberrascht standen wir. Auf einer wallahnlichen Erhöhung, die wegen des öf teren hohen Wasselstandes nöthig war, lag ein schönes, fast ganz neues Haus, von diel Seilen dicht mit Wald umhegt. Nur die Vorderfronle, besetzt mit eisernen Ge ländern und zierlichen Statuen, war der Lichtung zugewendet, welche zu der Stelle führte, wo wir standen. Ganz regelmä ßig ausgehauen, schien der Wald hier gleichsam einen Park zu bilden, der den Bewohnern vieses Hauses zum Spazier gang zu dienen geschaffen war. denn ein zelne weiße Bänke unterbrachen das dunk le wallende Grün, zum Ruhen und Genie» Ben einladend. Es lag ein himmlischer Friede auf der ganzen Scene, die pracht vollen uralten Eichen mir ihrer neuen, frischgrünen Sommerkleidung, stachen ge gen die schon länger und dichter belaubten stolz hervor, ein süßes, geheimnißvolles Flüstern ging von Zweig zu Zweig, von Blatt zu Blatt. Unser Begleiter endete unsere stumme Bewunderung. Kommen Sie! Dort springt mein kleines Reh, mein Töchter chen mir entgegen, wir sind also gesehen, und werben erwartet. Wie ein Nebelbild flog von vorn her ei ne kleine luftige Gestalt im weißen Kleid chen mit grünen Bändern und rief schon lange, ehe sie uns erreicht hatte: Pappa, du trägst mich doch! Oho. nicht immer, lachte der alte Herr, Du kannst laufen, dazu hast Du Deine Beine. O. o, ich will von Dir getragen sein, schrie das Kind, welches uns nun erreicht hatte. Wir merkten recht gut. daß der alte Herr sein Püppchen verwöhnt hatte, und nux unsertwegen den Hartherzigen spielte. Walter trat hastig vor und erbot sich, das bildschöne, zarte Mädchen, das kaum 6 Jahre zählen mochte, zu tragen. Das Kind schüttelte den Lockenkopf, dann sah eS mich an. Du sollst, sagte.es mit einer lieblichen Keckheit. Mit einem wahren Entzücken hob ich die Kleine zu mir auf. und preßte sie ganz sanft an mein schlagendes Herz. Zu küssen wagte ich sie nicht, aber in die wunderhellen, blauen Au gen. sahe ich ihr so lange, bis mir eine Thräne meinen Blick verdunkelte. O mein Gott! die Kleine fühlte meine unbe greifliche Innigkeit aus diesem Blicke he raus, denn sie drückte ihre zarten Lippen auf meine Augen, schlang'dann die Aerm chen um meinen Hals und bettete sich so zutraulich Brust, als sei ich ein jahrelanger Freund. Der Faulpelz, brummte der alte Herr, aber seine Augen blitzten mit Freude auf das Kind hin. Langsam stiegen wir die Stufen hinauf, die zum Hause hinanführten, eine elegant gekleidete Dame trat hastig aus der Thür heraus und unS entgegen. Der Förster sagte leichthin: meine Frau, und ich sah nun erst von oer Kleinen auf. um die Mut ter derselben zu begrüßen- Mir schwanden die Sinne, ich wankte und griff mechanisch nach den Eisenstäbem um mich daran zu stützen. DaS Kind schrie auf. weil es fühlte, das ich es sinken ließ. Walter sprang hinzu und faßte mich in seine Arme. Alles das war ein Mo ment. dann kam ich zum Bewußtsein zu rück. hob stolz und sest den Kopf auf. und entschuldigte meinen Zustand mit einem Schwindel. Es war Adelheid, die Gattin des Oberförster Kleefeld, die uns begrüßt hatte. Mechanisch folgte ich den Anderen die sich in Bedauerungen erschöpften, in das Zimmer, mechanisch ließ ich mich in einen Sessel placiren. mechanisch beant wortete ich die liebreichen Worte meines Freundes. Als ob die Jahre, welche zwi> Ichen meiner Jugend und dem beginnenden Mannesalter lagen, vertilgt unv spurlos verloscht seien, so fassungslos und gänz lich meinem Gefühle unterjocht erlchien ich mir. Nach und nach wurde ich ruhig und nun lächelte ich meiner Schwäche, die mit dem Unerwarteten über mich gekommen war. Der Abend begann zu dämmern ; leicht rothe Streiflichter blendeten das Auge. Darauf und auf die Veränderungen, wel che ein knabenhaftes Aeußere in den Jah ren vom sechszehnten bis sechs und zwan zigsten erleidet, schob ich es, daß Adelheid mich nicht zu erkennen schien, sondern im Gegentheil kühl und unbefangen blieb. A ber als Kerzenschein endlich das dunkelnde Gemach erhellte, als ich mich in den vollen Lichtglanz hineinrückte, und mit einigem Grimme die Gelegenheit herbeizog' mich von Adelheid erkennen zu lassen, und sie mich dennoch nicht als den Freund ihrer Jugend begrüßte, da überwältigte mich daS tiefste Schmerzgefühl. Also so gänz lich aus dem Bereiche ihrer Erinnerungen war ich, der ich meine harmlose Jugend ihretwegen einbüßte, verschwunden, daß auch nicht der leiseste Gedanke daran in ihre Seele kam bei den wohlbekannten, ge wiß seitdem nicht so ganz veränderten Zü' gen. Ich beschloß, sie kalt und ceremoni ös an unsre Bekanntschaft zu erinnern, und nahm den Augenblick war, wo sie nach einer kurzen Abwesenheit wieder in's Zim mer trat. Bis jetzt hatte ich nur einzelne Worte, mit leiser von tiefer Bewegung bedrückter Stimme gesprochen, jetzt faßte ich allen Muth zusammen und mischte mich mit freier werdendem Geiste in das Gespräch der beiden Herren, um dann eine Gelegenheit zu ergreifen, mich als den vor zustellen. der von ihr die süßesten Erinne rungen in sich trug. Schon nach dem er sten Worte, das zu der jungen Frau hin drang, die am Nebentische den Thee ser> virte, wendete sie sich rasch zu mir um. und hob mit einer sprechenden Geberde beide Hände leicht in die Höhe. Niemand ach« tete darauf als ich. allein ich sprach gesam> melr weiter. Adelheid trat näher, ihre Hände verschlangen sich, die Augen starr ten mich an—mein Blick traf den ihren— Laufende Nummer 3«. o mein, Gott, wir sahen uns bis in s Herz hinein ! (Fortsetzung folgt.) Ein Bki l d von menschlichem Elend in.l rland. Ein Brief eines Geistlichen, ''veröffentlicht in einer vor Kur zem erschienenen Nummer des,.Dublin Free mau', beschreibt cm Bild von menschlichem Elend, welches i» den Annale» der Mensch, heir ohne Gleiche» ist. Es i st folgendes : ..Der Vater nnd der Sohn in einem Sarq beiiammen. Sohn und Neffe beisammen in einem Grabe, d.eZentstellte Hülle der treuen ulliltter au einer Steinmauer am Berge lle gend, wo der ausgehungerte Gatte einige ieichiiam geworfen zu einiger Zideckung, indem er zn schwach war ihr ein "''"ben, verlassene Hutten, wo d«e Bewohner unter der Hausfiur begraben liegen einige Elende anf Händen und Fü he» über die Felder kriechend, mit ihren Tod ten den Rucken gebunden ein verjwei« felnder Kampf der Anhänglichkeit die Sterbenden verwenden ihre Kräfte im Ner !"ch, ihre Todten zn begraben -zwei Weibs personen, bedauernswerche Gerippe, schlep. pen ihren thenren Verwandten, vielleicht e,. nen geliebten Vater oder Bruder, zum Gra be, aber,hre Kraftlosigkeit läßt den Leichnam den Seilen, womit sie denselben a„f ihre Stü cken gebunden hatten, entschlüpfen nnd daS Haupt des Todten schleift an der Erde im Kvth, wird durch das Anrennen gegen Steine verstümmelt der Priester reicht auf offe ner Straße den Sterbenden das heiliqeAbeiid mahl und anf dem Markt ist ein Gedränge von hohläugigen Gespenstern, welche den schrecklichen Scenen zusehen. Sechsund zwanzig Leichname liegen eines Morgens auf. gehäuft in der Todtcnkammer des Armen hauses. Dies sind nur wenige der herzzer reißenden Schrecken, welche in unserem heu tigen Jonrnal aufgezeichnet worden sind. Gute Belohnung. Eine sehr alte Frau, welche lange zu Loches, in Frank reich, als Magd diente, starb unlängst da selbst. Da sie ein Mitglied der katholischen Kirche war, so empfahl sie, nach dem ka tholischen Gebrauch, die Nachcbaren zn ih rem Begräbnisse einzuladen. Die Witterung war am Tage der Beerdigung sehr nngün« stlg, nnd nnr sechs nahmen die Einladung an ; zwei davon kehrten zurück wegen Dreck und Regen, ehe der Leichenzug weit gegan gen war. Vier Personen folgten der Lei che bis zum Grabe, worauf der Prediger sie einlud nach dem bestimmten Orte zu kommen, den Willen der verstorbenen ver lesen zu höre». Der Wille bestimmte daß ihr Vermögen von G40,t)()0 unter jenen Personen, welche sie zum Grabe begleiteten, vertheilt werden sollte. Der Wille war in gehöriger Form nnd das Geld war in ei ner Bank niedergelegt und nur wenig be kannt. P e t e r M i l l e r 'S T e st a m e u t. Die Supreme Court hac die Entscheidung des Richter Jones bestätigt, welche derselbe neu lich in der Court von Norchampton Taun» ty gegeben, wornach der letzte Wille des verstorbenen Peter Miller bel Seite gesetzt, und sein ganzes Vermögen seinen nächsten BlntSverwandten zuerkannt wird. Peter Miller war ein Zunggeselle von Caston, und vermachte sei» Vermögen, im Belauf von 83Zl),0l)0 au Executoren und deren Nach folgern, mit der Verfügung es anzulegen und die Gewinnste mit dem Capiralstock auf zuhäufen für ewige Zeiten. Wir fügen noch die Bemerkung bei, daß wenn der Wille aufrecht erhalten, und das Capital getreulich angelegt worden wäre, es z. B. in 2VO lah ren auf die ungeheureGumme von vierzig tau send Millionen Thaler angewachsen wäre; dieses wäre mehr Geld als auf dem ganzen Erdball existirr. Vaterlw. Goldfisch e.—Diese prächtigen Fische, ursprünglich von China, die hier häufig als eine Seltenheit iu mit Wasser angefüllten Glaskngcln gehalten werden, sind im Hud son Flnß, nahe Newburgh, N. P. ganz ein heimisch geworden. Sie werde,, häufig und oftmals 3 bis l<) Zoll lang von den Fischern gefangen, im Hudson sowohl als in der Mac« teawan Creek, die Newburgh gegenüber in den Hudson mündet. Vor ungefähr II» lah. Ren wurde eine Anzahl dieser Fische in die Creek gethan, welche sich seitdem so vermehrt haben, daß der Fluß und die Creek in jener Gegend damit gut gestockt ist. Noch ein tödlcher Kampfin Kentucky. Im Staat Kentucky scheint die Wahl für Mitglieder der Convention, welche sich zur Abänderung derSlaatS-Toiisti tntion versammeln soll, mit großer Bitter, keit betrieben zu werden; und bei der bar barischen Gewohnheit der Südländer. stets tödliche Waffen be, sich zu führen, entste hen dabei Streitigkeiten, welche öfters mit dem Tode von einem oder dem andern der streitenden Parteien endige». Ein solcher tödlicher Streit hat sich neu lich wieder zu Paducah zwischen Richter Campbell und Benedict Austin zugetragen, welche Candtdaten für Sitze in der Eon-