Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, July 03, 1849, Image 2

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    davon loskommen odcr befreit werden, cs sei dau
daß sie alle zuerst von echr-gualifizirten Franzo
stnblutk durchströmt würben, und wer sich nur
die Mühe geben will, dieses allgemeine Erzieh
ungssystem auf allen sieben Seiten zu betrach
ten, der wird, wenn er aucb nicht Salomon's
Weisheit besitzt, erstens wohl wahrnehmen,daß
das ganze Gestrudel nur auf einer aristokrati
schen Infamie und nicht auf dcr Basis einer re
publikanischen Eonstituiion ruhet oder gegrün-!
der sein kann; zweitens wird ersehen, daßes.
nicht durch Gesetz, Constitution und auf recht
mäßige Art hervorgerufen und ins Dasein ge-j
bracht wurde, denn der wahre Sinn
Pcnns»lvamscben Constitution fordert, verlangt,
verspricht und garantirt, daß die Mehrheit des
Volkes in diesem Staate als herrschend und o-i
herster Regent handeln und angesehen werden
soll, und daß alle andern, nur Diener oder Sub->
alterne sind, die durcb freie und gerechte Wahl!
vom Volke oder d. Taxbezahlern abhängig sind, !
während diese? Gesetz oder Zncorporirung. alle
Tapbezahler sammt anderem Volke und alte,
Weiber in einen Bund verbindet, fast stärker !
als sie durch die Eonstitunon selbst zusammen!
verbunden sind, da doch Jedermann weiß, dah!
diese Inkorporation nicht durch den Volkßwil-j
le» verlangt oder ins Dasein gerufen wurde;
drittens sällt cs einem m die Augen, daß alle,
diejenigen, die sich erkühnen in die Staatskasse
zu greifen, des Volkes Geld herauszunehmen u. -
es dem Volke hmzuhalien als eine Lockspeise,
die Distrikte anzulocken, daß sie die Schulen?
annehmen und dann noch zu ihnen sagen, sobald!
ihr nun dieses Geld genommen, so werdet ihr!
so gesegner, daß eure Hühner, nicht nur einige
sondern alle, keine andere als Doppeldotlcr oder
fast eben so gewiß Gänse-Eier legen, und o wie!
leicbt wird euch dann alles Tarhezahlen werden,
—ich sage solche Leute die dieses thun, die kön
nen mich und alles andere gemcineVolkunmög
lich anders als Hornviieh halten oder ansehen, j
Auf der viertcn Seile wird man sehen, daß!
dieses, wie alle andern demokratischen Systeme,!
Unzufriedenheit, Aufruhr, Streitigkeiten und!
Verwirrung bewirkt und hervorbringt, wo nicht
alle Courlsihungen wochenlang damit zu thun
haben, sondern auch die Gesetzgebung bei ihre»
jährlichen Sitzungen Monate daimt verweilen j
kann, um Verbesserungen im Ganzen vorzuneh-
men, Vcänderungcn oder auch Bittende anzu-!
höre», um dutzendweise örtliche, Distrikt- oder!
Vokal-Veänderungen zu genehmigen; örtliche
Streitigkeiten und Verwirrungen zu schlichten,
wa sich jetzt scbo» durch Erfahrung für alle
Engherzigen in einem ziemlichen siirade erwie
sen, Fünftens, wer wird cs denn nicht sehen,
wie die Blätter des Freiheilsbaumes verwelken,
seitdem er von diesem Wurme an seiner Wurzel
angestochen. Ich will es kurz zusammensassen
und nur sagen, ich »leine hier das vorhin gemel
dete Erziehungssystem oder Staars-Incorpora
tion, sammt dessen hisherigen Zusätzen. Viel-'
leicht hat aber der schon erwähnte Fuchs eine»
Wohlgefallen daran, wenn die Blätter unseres
FreiheitSbaumes welk und gelb werden; er sieht
sie vielleicht als reife Birnen an und denkt, wen
sie herabfielen wollte er sie mit feinen Pfoten
erhaschen und verschlingen: aber sagen sollte
man ihm u»d noch Andern die solches im Schil
de führen, daß in unserem Lande noch immer
Pänkees geboren werden und auswacbsen, die
sich nicht mebr kümmern sie in ihrer Raublust
zu stören, als ihre Vorväter mit dein Tomhawk
in der Hand, den Britten ihren Thee ins Was
ser warfen. Die sechste Seite, ob sie schon mit
den allerscbönsten Tugendsarben bemalt ist, so
ist und bleibt sie doch eine grelle und tyranni,
sche Despotie, wodurch sicb das Volk durch ei
gene Stimmen oder Einwilligung selbst eine»
Tax aufsatteln soll, auf Erben und Nachköm
linge, der nicht eher als mit der Ewigkeit ende»
wird, und da wir uns Freiheitssöhne, Söhne
ter Revolutionäre nennen und Manche cs wirk
lich sind, sollten wir denn jetzt schon bereit und
willig sein, unsern Kindeskindcrn und noch ser
nercn Nachkomme» einen solchen Despotismus
an den Hals zu jochen und als Erbtheil zu hin
terlassen? Sollten wir nicht besser suchen etwas
weitherziger zu werden und zu verlangen, daß
es wieder aus dem Gesetzbuche vertilgt jvürde,
oder uns gänzlich davon loszureißen,?
Noch eine Seite ist übrig, die siebente, wird
auch wohl die schönstt sein und ist auch so groß
daß man sie kaum auf einmal wird überschau
en können. Die Lobredner desselben sagen, es
ist ein demokratisches System und cs ist sehr
nothwendig daß der Staat in ein solches Sy
stem incorporirt sei, um die Demokratie zu be
gründen, und das gedachte Fürstchen läßt sich
in seinem Schreiben sehr deutlich so verstehen
und will dem Volke weismachen, es wäre da,
durch eine Volks-Aufklärung beabsichtigt und
der Zweck würde auch ganz gewiß erreicht wer
den, so daß aus diesem Wege alle Bürger, alle
Kinder und auch alle alten Frauen bitz zu den
SNger lahren, einen Begriff von der Weisheit
bekommen würden, so daß sie alle selbst wissen
was recbk oder unrecht, gut oder böse ist. M>r
kömmt es vor, als ob Gott, der Schöpser der
Menschen, schon selbst von Anfang und noch
biS dahin, durch Adam, Eiiocb, Noah, Mvses
und sehr viele Andere, die hier nicht nothwc»-
dig sind alle zu nennen, was auch sür mich un
möglich wäre, sür solchen Zweck gesorgt hätte,
soweit cs mit seinem Wille» gemäß und über
einstimmend war, warum denn nun jetzt, in
diesen Gog- und Magogzeiten ein solch despoti
sches Tarjoch uns freien Staatsbürgern an den
Hals oder auf den Rücken zu packen, in einer
Zeit, wo sehr wenige unler de» gelehrten und
einflußreichen Leuten, wege» Eigennutz, Selbst
intercsse, schändlicher Gewinnsucht und verwor
fener Parteisucln, in den Schranken der Ver
nunft angetroffen werden. Ich sollte denken,
wenn ein Staak wie ter unsrige durch eine so
glänzend und ehrbar-erhabene republikanische
Constitution incorporirt sei, so sei dieS nach al
lem Sryl völlig genug; alle andernStaats«ln
korporationen sind nicht nur überflüssig und un
nütz, sondern auch die Republik zerstörend und
die Adelschafr und Despoten-Gewalt nährend,
mit stürmender Hand auf den Staat oder des
sen Bürger ziehen, wobei wir schon gleichzeitig
unserm Rechte freiwillig entsagen und cs mit
Füßen treten, und dies geschieht oder ist imFort
gange bei uns, zu eiinr Zeit, wo wir jauchzen,
IN die Hände klatschen und den europäischen
Völkern Glück wünschen, zur Erlangung ihrer
gerccbten Freiheit--die jetzt gerüstet stellen, ihr
Gut, Leben ur,d Blut wagen und aufopfern,
um die despotischen Fürsten-Bande zu spren
gen, um zu versuchen, ob sie es mit dem Bei-!
stände des Himmels dazu bringen können» daß
auch sie einmal wieder aus der Quelle der Frei«
heik trinken werden. Wenn man dann in das
obengemcldete Schulsystem hineinschauet, wird
man sehen, daß es nichts anders als ein Par
teistreik, oder ein Jagen und Streben nach Pa
rteigewinn und Gewalt, um der Andern dasGe
wicht abzugewinnen und den Patz abzuschnei
den ; um sich nur selbst durch Geld und-andere
Begünstigungen, durch die Vielheit der erschaf
fenen Aemter, ruhig und unbesorgt ins Gämb
linanest festzusetzen. O Israel, daß du ver
dirbst wird wohl keine andere als deine eigene
Schuld sein!
E>» Vertheidiger uisprünglicher Menschen
rechte und Bürger von Tulpchoeke»'.
N 8.-Die vorhergebende Mittheilung wur
de uns schon im letzten März zugesandt, Sie ist
aus der Feder eines unserer ältesten Kunden,
aber wegen ihrer bedeutenden Länge konnten
wir uns lange nicht entschließen dieselbe einzu
rücken und nur auf besonderes Ersuchen ist es
heute geschehen. Der in derselben besprochene
Gegenstand ist zwar wichtig, doch werden die
Ansichten de? Schreibers nicht allgemein Beifall
finden Doch dies ist nicht unsere Sache; wir
haben seinen Wunsch erfüllt und wollen hoffen,
daß er sich künftig kürzer sasse» wird.
Mier , ').^'oöach'lcr.
Iteading, den A Juli
Achtung,—Der SclMmelsier vom "Neadinger
Deutschen Bau-Verein" wird vom nächsten Freitage
an bereit sein, die Zahlungen der Mitglieder für den
Monat Juli in Empfang ,11 nehmen, bis
den I t Juli, wo der Termin cndicit
Der Juli.
Morgen ist der 7'jsie Jahreotag unserer Uiiabbäil
gigkeitö vrklärunc,, der für immer denkwürdig bleiben
wird und mehr als viele andere Tage denkwürdig zu
bleiben verdient Im Lause der Zeit veralten die
Menschen und so auch viele vreicuiisse, und selbst die
Unabhgnqlcsteitd Erklärung würde veralten und ver
gessen werden, wenn sie nicht dann und wann für Po -
Mische Zwecke aufgefrischt würde, Dieö ist nicht wie
eö sein sollte. Der Juli ist der Tag, an welchem
daö Fundament zu unserer Freiheit gelegt wurde, die
seitdem so groß und mächtig geworden ist. dasz sie
jetzt von der ganzen Welt bewundert wird. Die Bür
ger der Ver, Staaten sollten dies nie vergessen und
wcnigsiend durch eine kleine Festlichkeit den Geburts
tag der Freiheit ehren.
Allem Anscheine nach wird der morgende Tag in
Reading ruhiger vorüber gehen, als cö seit vielen
Jahren der Fall war, Auster dem Feste der Feuer
leute wird wenig Wichtiges vorkommen Die Whigö !
werden den Tag feiern, wie wir vorige Woche bereits!
anzeigten, viniqe kleinere Gesellschaften haben Fest-
lichkeiien an verschiedenen Plätze» veranstaltet S>o»
den Sonntalzsschulen werden nur wenig oder gar kei !
ne den gewöhnlichen AuSflug ins Freie machen.
Unsere politischen Gegner haben keine Anstalten
zur Feier de? -I, Juli getroffen. Warum sie diesmal
eine Ausnahme von der »iegel machen, können wir
nicht sa.ien, doch scheint es, als ob die vielen Unfälle
welche seit einem Jahre über jene Partei kamen, die
Hcniptursache dazu sind.
Die Ba Ii mwo ll en- F a bri k, Daö Pro
jekt eine Baumwollen Fabrik in Reading zu errichten,
findet guten Fortgang und es unterliegt sast keinem
Zweifel, dasz es gelingen wird. Die verschiedenen
Commitleen, angestellt Unterschriften für Stocks zu
sammeln, hatten am Donnerstag Abend eine Znsam
menkuust au Barlo s Hotel, wo eS sich fand, dasz
bereits H7OWN vom Capitalstock unterschrieben wa
ren. und einige Committeen hatten in ihren respekti
ve» Distrikten noch gar keine Anstrengungen cicmacht
Unterschriften zu bekommen, wollten eö aber gleich
lhnn, und man vcrmulhct daher, dasz biö jetzt KIVV
(MI>, oder die Halste vom Ganzen unterschrieben ist.
Wir können unsern Lesern" nicht genug empfehlen,
dieses Projekt zu unterstützen, was das allgemeine
Wohl zum Zweck hat. Wenn das Unternehmen im
Anfange auch nicht vortheilhast erscheint, so unterliegt
es doch keinem Zweifel, dasz es später für die Stock
halter sowohl alö für die Stadt überhaupt, Vortheil-
Haft sein wird, wovon andere Städte einen Beweis
liefern Geld für solche Zwecke zu verwenden, ist lo
benöwcrther und vorthellhafter alö wenn man es un
benutzt ln der Ecke liegen läfzt, und dabei haben die
welche Geld dazu hergeben, noch das angenehme Bc
wnfztsein etwaö für daö allgemeine Wohl gethan zu
haben. Wir fordern daher alle unsere Freunde im
Lande, die Geld still liegen haben, nochmals auf,das
selbe in Stocks für die Baumwollen.Fabrik anzulegen,
Bielwelbere i,—Ein Deutscher. Nanienö Mel
er. aus Baiern «lebürtig. erhielt am Freitage ganz ge
gen seinen Willen, ein Logis im "sauern Apfel," weil
er einen Rechnungöfehler begangen und sich statt e l
li er, drei bessere .Hälften angeschafft. Er hatte ei
ne Frau in Baiern zurückgelassen, nahm sich in Bal
timore eine zweite und nachdem er jene Stadt verlas
sen hatte, vor einiger Zelt hier eine dritte, Ob der
Mann ein zu kurzes Gedächtnifz oder verkehrte Be
griffe von der Freiheit hat. weiß'man nicht, wahr
scheinlich wird ihn aber die Courtauf einige Zeit zum
Cölibat verurtheilcn.
Zur Warnung, Das heiße Wetter fordert
auch ihre Opfer, wenn man sich nicht gehörig in Acht
nimmt Daniel Karber, von Exeter Taunschip. der
am vorletzten Freitage mit Heumachen beschäftigt
war, siel, von der Hitze erschöpft, bewußtlos nieder,
wurde nach Haufe getragen und starb bald darauf
Ein Mann. Namens John Mudh. von Amitl) Taun
schip. starb plötzlich am vorletzten Donnerstage, in
dem er kaltes Wasser trank, während er überhitzt war.
Die Choler a,—Die letzten Nachrichten von den
Verheerungen, welche diese Seuche im Westen anrich
tet, lauten wahrhaft schrecklich. Eine telegraphische
Depesche, datirt St, Loniv. den 27, Juni, berichtet,
daß die Bürger eine öffentliche Versammlung hielten,
um zweckmäßige Maßregeln anzunehmen, daö weitere
Einreißen der Seuche zu verhüten. Die Todesfälle
betrugen täglich Ivo oder mehr. Die Behörden sind
aufgefordert in jeder Ward ein Hoöpital zu errichten
und an jedem 3 Aerzte anzustellen.
Eine andere Depesche, datirt Eineiiinati, den 28,!
Juni, meldet, daß während den letzten 72 Stunden!
423 Beerdigungen vorkamen, wad grösztcntheils Op-
ser der Cholera waren, Deutsche und Jreländcrwer-
den bcsouderö von der Krankheit befallen.
Die von Neu Uork berichtete
am 29, Juni 39 neue Cholera-Fälle, wovon 13 töd
lich waren, für die letzten 2t Stunden
Die Gefuudheitö'Board von Philadelphia berich
tete am Samstage 48 Cholera Fälle, während den
letzten 2l Stunden, wovon 9 tödtlich waren
In mehren östlichen Städten herrscht die Cholera
mehr oder minder.dochßaltimore ist fast ganz frei da
von, Eö scheint überhaupt, daß die Krankheit einen
ganz andern Cours nimmt, als früher u sich
zcn zeigt wo man sie früher gar nicht erwartete. Allen
die sich vor der Krankheit fürchten, rathen wir die ge
hörigen Vorsichtsmaßregeln zu beobachten, unverdau
liche Speisen zu meiden und Reinlichkeit in ihren
Häusern ?c, einzusühren ; eS wird nichts schaden und
wenn auch die Cholera ausbleibt.
Der Ehrw, Theobald Math ew. der be
rühmte Mäßigkeitö-BefördererJrelandö. ist mit dem
Schiffe Aschburton am Samstage in Neu Aork ange
kommen, Großartige Anstalten zu seinem Empfan
ge waren getroffen den berühmten Mann gebührend
zu empfangen,
Mexik o,—ln diesem Lande sind neuerdings Un
ruhen ausgebrochen. Die bestehende Regierung ist
unpopulär und eS ist nicht unwahrscheinlich
dasz man Santa Anna zurückrufen wird. Die Stadt
Mexiko wurde am 2lsten durch ein Erdbeben erschüt
tert. daö einige Minuten dauerte, doch nur wenig
Schaden anrichtete, Zn Saltillo wüthete die Cbole
ra und in Mieatan richteten die Indianer unter den
Weißen große Verheerungen an,
Waldbrand, Ju der Provinz Neu Braun
schweig wüthet ein furchtbarer Waldbrand, der bereits
eine Menge Wald und das ganze Städtchen Neu Ri
ver zerstörte. Die Einwohner flüchteten sich nach der
Bah nnd Niemand wußte wann und wo das Feuer
enden wird. Der Verlust an Eigenthum, Mühlen,
Häusern, Bauholz zc,. soll ungeheuer sein,
Tribut ;,» (sr-Prcsident Pvlk.
Bei einer öffentlichen Versammlung terßür«
ger von Reading, berufen durch den M.uior
der Stadt, um Maßregeln anzunehmen zurße
zeugung der Acbtuna gegen unsern letzten Pre
sidenten, ?i. wurden George
Geh, Esg, Mayor der als President,
Samuel M»ers, als Vice-Pr fident, und der
! Achtb. M. S Richards, als Sek»etär,angestellt,
Auf Antrag ernannte der President eine aus
! 13 bestehende Eomiwttee, um den Zweck der
! Versammlung kund,zuthun, nämlich :
Gen >seo. M. Ken», Bauman Bell, Major
T. S. Löser, A, I. Scl'wartz, If.iac ly, Io
l scph Ritter, W H. Ke>m, Michael K.
Boyer, Wm, W. Diehl, Joel Retter. Israel
R. Laucks, John Green, L>vi Die
berichtete wie folgt:
Nachricht ist eingetroffen von dem Absterben
von James K, Polk, letzthenge» Presidenten
der Ver. Staaten, welcher in seiner Wohnung,
nahe bei Nashville, ,n Tennessee, am 15. Juni
! verschied.
Zn diesem Beweise von dem Willen derVor
l sehung geziemt es den Bürgern der größtenNa
i t>on der Erde, mit gebührender Golemmrät den
Schicksalsschlag zu empfangen, der einen reinen
! Patrioten und erleuchteten Staatsmann aus
ihrer Milte nahm, der noch kürzlich thätig war
in Ausübung der Pflichten des höchsten Amtes
in der Gabe des Volkes. Einen» der. obgleich
noch in der Blüthe des Lebens, im Zeitraume
! vieler Jahre viel zum Ruhme und zur Wohl
> fahrt des ganzen Landes beigetragen hat, dessen
Laufbahn charaklerisirt war durch ausgezeichne-
te Eroberung, in Vergrößerung des Gebietes,
die Gewalt unserer Waffen und einem hinläng
lichen wohlberechneten Finanzsystem, das den
ungewöhnlichen Ausgaben des Kricacs ungeach
tet, unsern Narional-Credit erhielt, zu Hause
und in der Ferne» und unsere tapfere Volksar
mee zu erhalten bei Aufstellung der amerikani»
schen Flagge zur Achtung für alle Nationen der
Welt zu stellen, als das Emblem einer freien,
unabhängigen und vereinten Republik.
ES ist kein gewöhnliches Ereigniß, wenn wir
so belehrt werden von dem Wirken des Todes,
im Geiste der Resignation und Demuth, die ei
ne christliche Gemeinschaft immer anerkennen
sollte. Unsere erste Pflicht ist uns in den Trau
erfall zu fügen der uns betroffen hak, und mit
aufrichtigem Bedauern und traurigen Klagen
über das Hinscheiden eines wahrhaft großen u.
guten Mannes, dessen öffentliche Laufbahn für
immer beliebt fein wird in den Annalen unsers
Landes, und dessen Privat-Tugenden Jederzeit
den politischen Tumulten und Bewegungen wi
derstehen werden. Sei es daher
Beschlossen, daß die Bürger von Reading in
öffentlicher Versammlung tief leidtragen mit
dem Volke der Ver, Staaten und der Familie,
in dem Verluste von Maines Zxnor pc»lk,
letztherigem Presidenten der Vereinigten Staa
ten. und daß die öffentlichen Amtsstuben in
Trauer gehüllt werden sollen,sür einen Zeitraum
von 30 Tagen, zu Ehren seines ausgezeichneten
Andenkens.
Beschlossen, daß die Beamten dieser Versain
lung angewiesen sind, die Beileids-Erklärungen
und Achtungsbezeugung für den Verstorbenen
seiner Wittwec und Familie mitzutheilen.
Beschlossen, daß diese Verhandlungen in allen
öffentlichen Blättern der Stadr publizirt wer
den
Kiitztaiiii, L 6. J»»i. Ein Gewitterstrahl
fuhr während dem Gewitter am letzten Sou
laa Nachmittag auf die Gkaiige der Wetter
fahne der Ä ntztauiier Kirche, schlug dae Dach
und alles bekleidende Holzwerk der vier Gci
te» des Thurme! aneeinander, riß einen klei
nen Theil de 6 K rchendachcö auf, glitt dann
am Ofciii ohr hinab, warf die Heiden Oese» in
tur Kirche um, höh eine Diele in die Höhe,
nnd schlüpfte dann ruhig in sein heimathliches
Bett, ,» den Erdboden, dem großen Reser
voir der Elektricität. Alles diee geschah in
wciiiger als gar keiner Zeit, unter sehr gro
ßem Krach,» und Lärm mit etwas schwcfel
hafrem Dunst hegleitet, ohne jedoch zu zün
den. Im Gan.eii genominen, kam unsere
Kirche sehr gliirklich davon, denn nicht oft
».'erfährt das clcklrische Fludium so manier
lich. Hundert Thaler oder da herum werde»
den ganzen Schaden decken; doch ein sehr ge
ringcr Tlml dieser Summe, für eine oder et
liche gute Vewittei staugen angewandt, wür
den ihn ganz verhi'irek hahen. H. d. Z.
Ertr li n k e n. Wm. Glasl'i? ertrank
zu Philadelphia am 25>ie» Al'endS gegen 5
Uhr in der Delaware, >n der Archffraße. Ei
half heim Auvlaven eines Fahrzeuges, und
sicl zufällig ühcr Bord.
Ein Mann wurde anl asten in Philadel
phia vom Trinken kalten Wassers piöplich
von der Krampf-Kolik hefallen. Er erhielt
alle mögliche Hülfe, nnd wnrde darauf theil
weise wieder hergestellt lind in einer Mieth
kulsehc »ach seiner Wohnnng gebracht.
Diebstahl Gestern Morgen den 27.
nherwies der M.wor zwei Farbige, welche
einem Bauer in Bueks Calinty zwei Faß
Butter und drei Paar Hühner gestol?lc»
halten. Freie Preise.
S eb r eck l i eh. In der Nähe der Na
vn d zu Pensaeola ertranken am 9, d, M
die Fran M. Craecon'S und ein Hcrr Mane
field auf eine schreckliche Weise. Frau Erae
to» nnd eine jnnqe Frau hadeten sich, als
plöl/liek die erstere von einem Haifische erfastc
! und in tiefes Wasscr gezogen wurde. Das
Schreien der Frau brachte Hrn. Mansfteld
zu ihrem Beistände herbei. ES gelang ihm,
die Fran zu retten, äher er verlor sein
ichen hei dem Versuche die andere zu rette».
Am folgenden Taqe trieh die Leiche der Frau
C. ans Ufer, gräßlich verstümmelt, aber dic
Leicde des Hrn. Mansficld wurde nicht ge
funden. Theile seiner Kleidung trieben je
doch an das liker und lassen unr weuiq Zwei
f.l, daß er von Haifischen verzehrt wurde.
Boston, 2ti. Juni Am Gouncaq ver
suchte ei» Mau» zn Fredonia, der eine» Wa
gen mit drei Damen fnhr durch die Freneh
Criek zu fahren wobei er in 15 Fuß Wasser
geritth. Pferde, Wagen und dessen Inhalt
wurden im Strome unter ein Boot geführt
iino ehe sie hervorgezogen werden konnten,wa
ren die Dame» umgekommen. Der Mann
nnd die Pferde wurdc» gerettet. P.
Staats Irren Hospital.—Wir besuch
ten das Staats Irren Hospital, welches
fetzt nahe bei Harrisburg gebaut wird,
und wären außerordentlich erfreut zu se-
Heu, daß das Werk bereits so weit fortge
schritten ist, obgleich e6. in Folge deS un
gunstigen Wetters sehr schwierig war, die
»orbigen Ziegel zu erhalten.
Das Gebäude ist 500 Fuß lang, und
wenn »ach dem Plan und der Zeichnung
c>es Baumeisters und Architekten. Herrn
Haviland. vollendet, wird eö eine schöne
und großartige Ansicht gewähren und Mei
len weit im Umkreise zu sehen sein- Die
Grunvmauein und das erste Stockwerk,
ins zum Fußboden ses zweiten Stocks,
sind vollendet. Mit Ausnahme des nördll
chen Flügels, welcher schnell beendigt sein
wird, da sehr viele Arbeiter dabei beschäf
tigt wurden.
Der innere Plan des ersten Stockwerks
ist der Art, daß Annehmlichkeit und Nut
zen im höchsten Grade verbunden sind.
Sie erscheinen aIS vollständig angegeben,
da nichts vernachlässigt worden ist. was
zur Vervollkommnung der Einrichtung
dienen konnte. DaS Jrrenhospital wird
unter der Aufsicht des Herrn Wells
errichtet, eines Mannes, der augenschein
lich leinem Austrage gewachsen ist, und
der den von ihm übernommenen Pflichten
die größte Aufmerksamkeit widmet. Wenn
es beendigt ist. wird es eins der besteinge
richtelsten und schönsten össentlichen Ge
bäude unseres LaudeS sein. Vlrldsw.
Lancaster. den 27. Juni- Schmerzli
ches Unglück. Cin Freund hat uns be
richtet, daß Herr Christian von
Leacock Tannschip, diesem Caunty. als er
neulich bei dem Aufschlagen eines Wagen
i schops deS Herrn Jacob Blank, in besag
!tem Taunschip. behülflich war, auf eine
I schnelle u»d traurige Art sein Leben ein
! büßte. Als man beschäftigt war eine»
> schwelen Balken auf das Gebäude hinauf
zu thun, fiel derselbe herab auf den Kopf
deS Unglücklichen, und zerschmetterte den
selben auf eine solche Art. daß er etwa
fünfzehn Minuten nachher seinen Geist
aushauchte. Der Verstorbene war noch
ein ziemlich junger Mann, und erst unge
gefähr achtzehn Monate velheirathet. Cr
hinterließ ein junges Weib, um ihre schnel
le. frühzeitige und unverhoffte Scheidung
zu betrauern. W. Amerikaner.
Große Waldbrände. Cine telegraphi
sche Depesche von Calais, Maine, berich
let, baß die Brände in den Wäldern immer
noch nach allen Richtungen hin wüthen.
Mehr als sechs Millionen Acker Holzland
wurden bereits zerstört. Cs regnete bort
nicht seit der ersten Woche im April' und
in jenem Theile von Maine und der Pro
vinz Neu Braunschweig gibt es nicht ge'
nug Wasser, um Blöcke fortzuschaffen-
Beinahe der stanze jetzige Vorrat!) ist ge«
sägt. Man glaubt, daß das Bauholzge»
schäft für diesen Sommer aufgegeben wer
den muß. und die Grasfelder sind nicht
mähenswerth. Die Aussichten des Lan
des waren nie düsterer als gegenwärtig.
Das Wetter war äußerst wärmendem das
Thermometer an den kühlsten Orten bis
zu!) 6 Grad stieg.
Schnarchen als Schlafmittel. -- Mein
Onkel, erzählt ein Correspondent eines
Blattes vom Lande, war ein graulicher
Schnarcher. Man hörte ihn weiter als
den Blasebalg eines Schmieds, aber meine
Tante war so daran gewöhnt, daß es sie
jedesmal in Schlaf lullte. Sie bildeten
ein recht häusliches Paar, und waren seit
Jähren nicht getrennt. Da muß mein
Onkel unglücklicher Weise einmal dem
Caimty Gerichte beiwohnen, das einige
hundert Meilen von ihrem Wohnort ent
fernt lag. Die erste Nacht nach seiner
Abreise konnte meine arme Tante, die ihn
nicht schnarchen horte, nicht an s Einschla
fen denken. Die zweite Nacht verging
auf gleiche Weise, ihre Stirne fing an zu
brennen/ sie begann zu kränkeln und wäre
vielleicht gestorben, wenn nicht die Magd
auf den genialen G.danken gekommen wä
re, die Kassemuhle nach ihrem Schlafzim
mer zu bringen und als Surrogat fürs
Schnarchen die Frau in den Schlaf zu
bringen. U. Dem.
Caston. den L - Juni.—Als am Mon
tag. den Isi, dieses, ein Sohn von Herrn
Fried, Schupp, von Cheönuthill Taun
schip. Monroe Caunty. auf feinem Heim
wege von Casto», ungefähr eine Meile
von Schäfers Post Office war, wurde er
>'on einem seiner Pferde in den untern
.Ilwil des LeibeS aeschlagen. welches seinen
Tod in stunden verursachte. U .D.
(slan geaen Sklaverei. In Ken»
nicky 101 l eine (Sonvention gehalten wer
den' ziirAbände» »ng der Staats Constitu
tion. Unter anderen Gegenständen, wel
che zur Eröiternng vor diese Convention
werden gebracht werden, wird es auch be«
ablichtiger der Constitution eine Vorkeh»
rnng einzuverleiben, zur allmaligen Ab»
schifti-ng der Negersklaverei Henry Clay
bat lich in einem vor einigen Monaten
bekannt gemachten Briefe zu Gunsten die
ser mensch, nsieundlichen Maßregel auSge-
Iprechen, wodmch er sich die Feindschaft
lolcher zugezogen hat, die gegen alle Ber
anderung in dem Institut der Sklaverei
sind. Bei einer neulichen Versammlung
solcher blinden Bertheidiger der Negerscla
verei, wurde ein Beschluß passnt. worin
sie ei klaren, daß in Folge der Gesinnun
gen. welche Herr Clay in Bezug auf die
Abschaffung der Negersklaverei ausgespro
chen hat. sie ihn nicht länger als ein schick
liches Werkzeug betrachten, um das Volk
jenes Staates in dem Senat der B. St.
zu und es daher die eiste
Handlung der nächsten Kentucky Gesetz
gebung sein sollte, ihn förmlich zu ersuchen,
leinen Sitz im Ver. Staaten Senat zu
resigniren.
I» der edlen Stellung, welche Henry
Clan zu Gunsten derMenschenfreiheil wie«-
der angenommen hat, steht er jedoch nicht
allein. Herr Underwood. der andere V.
Staaten Senator von Kentucky, redete
neulich eine Versammlung zu Gunsten der
Abschaffung der Sklaverei an, wobei er
sagte, eS sei ihm angedeutet worden, daß
Herr Clan und er durch die nächste Gesetz
gebung instruirt werden sollten, ihre Stel
len weaen ihrer Vertheidigung von der
Abschaffung der Sklaverei zu resigniren.
Cr sei aber entschlossen, ohne Rücksicht
auf die Folgen, seine Pflicht zu thun.
Wenn die Wortredner der Sklaverei
es unternehmen, solche Männer wie Clay
und Underwood in politscher Hinsicht nie
derzumachen, werden sie ausfinden, daß
diejeS ein schwieriges Stück Arbeit ist. und
ihre Anempfehlung an die Gesetzgebung,
diese Männer zur Niederlegung ihrer Se»
natorstellen aufzufordern, wird bei dersel»
ben schwerlich viel Gehör finden.
Die Stellungen zu Gunsten der Men«
schenfreiheit. welche Herr Elay in Ken?
tuckt). und Herr Benton in Missouri in
Hinslcht der Sklaverei angenommen ha»
ben. hat diesen 2 ausgezeichneten Staats
männern den bittern Haß der Sklavenhal.
ter zugezogen. CS hat sich jedoch selbst
in einigen der Sklavenstaaten, innerhalb
der letzt verflossenen Jahre, viel Licht über
diesen Gegenstand verbreitet, welches frü
her oder später zur allmäligen Auslö
schung dieses Schandfleckes der Nation
führen muß. Volköfr-
Buffalo. den 23. Juni. Der Neger
Shorter- Die gegenwärtig hier in Sit
zung befindliche Supreme Court hat den
kommende» l(). August, als HinrichtungS
lag dieses Mörders, nunmehr definitiv
festgesetzt.—Als Richter Mullett ihm die
gewöhnliche Frage vorlegte, ob er etwaS
einzuwenden habe, erwiederte der Verbre
cher. er sei ungerecht verurtheilt, des Mor
des von BruSH unschuldig, und so wahr
Gott sein Zeuae sei. hätten Constabel
Ehester und Mayor Allen falsch ge»
schworen! CS wurde ihm indeß bedeutet,
die Court habe jetzt damit nichts mehr zu
thun, und er müsse am August zum
Sterben bereit sein.
Wir wissen wahrlich nicht, worüber wir
uns mehr wundern sollen, über die Frech-