Und Berks, Momgomery und Schuylkill Caumies allgemeiner Anzeiger^^ N ÄiN A, Ucnn. Gedruckt und von Arnold Pnwell e, in der Slid tiren Straße, zwischen der Franklin- nnd Cinsniil - Straße. Jahrg. Itt. gan;e Nm». Bedingungen: Der Uilicrille erscheint jeden Dienstag aus einen, großen Supcri.il - Bogen mir schönen vettern aetruckt. Der Eul'scriptions - Preis ist Ein Tl)a l e r des Jahrs, welcher in halbjährlicher erdeten wird. Wer in, dcö Jahres nultt bezahlt, dcni werten Hl 5» angerechnet. Für kürzere Zeil als <5 Monate wird kein Unlerschreiber angenommen, »nd etwaige ?tuskr'indigr,ngen werten nur dann n, wenn sie einen Mon.n vor des geschehen und alle Nücksrande abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewöhnlichen Preis ein genickt. llnte» !deen zuzuschreiben. Der Englanoer ist in individuel freier Mensch. Er lebt u Hause in seiner Familie und auf den weisen, als ob er seuie Faimlienwohnung licht verlassen hätte, in der Regel gu,z seinem persönlichen Behagen, ganz RiS sich und für sich, und erwartet und er ?ägt das auch von seinem Nebenmensch.m. 50 kommt es, daß der Ausdruck „verrück ? Engländer" gang und gäbe geworden t. Manchmal liegt aber auch diesen äu ern Eigenthiimlichl'citen, .ine geheime hwer zu erforschende Absicht zu -munde, nachfolgende Geschicyte liefen hieven ein Heispul: AIS ich vor nicht langer Zeit in dem ge )erbsleißigen Belgien reist', dessen re che eschichtliche Erinnerungen vielfaches In presse erwecken, yieic ich mich einige Ostende, das schon so m nchen Gluck» oechsel erfahren, auf. Mein Hausmulh >ar ein bejahrter, gesprachiger Mann, nd wußte mehr als eine Gescyichte aus m verhangnißvolien Kriegszeiten, wie ren auch Deutschland viele tennr, zu er hlen. Ader auch an heiteren An.kdo n war er reich; besonders ist mir eine, elche er an euiem freundlichen Morgen, ir erzählte, treu im Geoachnuß geblie n. Ich will versuchen, sie in seiner na rlich anziehenden Weise wiederzugeben. -„Anno 1817 kamen 2 Engländer nach stende. Sie sahen so seltsam aus, daß an sie sogleich sur z>'vei Originale erklä n mußte. Der Eine, klein, derb und >thhaarig, der Andere lang und dünn. :er.kleine nannte sich Ri.yaro Monbray, m langer Kamerad Julian, Frachering n. Beide waren un besten Alter, so vischen -Ii) uno .">5), u>w von Hopf bis 1 Fuß sah man ihnen die »t an ; auch waren ihre Passe in der be en Ordnung In der Wahl des Gasthauses waren ? aber gar unglücklich gewesen, denn 5aS rZirthshauS „zur Schelde" :n der sr. »udulastrape, nach welche,:, sie sich eich nach ihrvr Ankunsc harten fuhren Mn, gehörte zu den schiechtesten, und r Wirth war ein Spitzbube. Um so srgnugter rieb er sich bei der Ankunft so nerwarteter Gaste die Hände. Sie ählten sich die besten Zimmer aus und achten dem Wirthe einen Speisezettel zu »rem Mittagsmahl, welcher die besten enner in dieser Hinsicht verrieth. Da aren sie aber schlecht gefahren. Wäre >r Magen nicht von der Seefahrt her, empfänglich für alles gewesen, so hat n sie die Speisen und den sauren Wein cht hinunter bringen können. Was die .echnung und.das Bezahlen betraf, da lber schien der Wirth nicht die geringste engstlichkeit zu hegen ; er überreichte die stere ruhig am Morgen in doppelten nsatzen, und erhielt sie ohne die leiseste Bemerkung ausbezahlt. So weit war lies gut. Jetzt überkam, Van R )S -)ort, den Wirth, plötzlich die Angst, die seltenen Paradiesvögel möchten seinem allzuschneU enrsliegen. Allein das Freundepaar machte nicht e geringsten Anstalten zur Abreise, ob )on der Eilwagen, lockend bei ihnen »rübersuhr; sie blieben gemächlich in ren Zimmern im Gasthof zur Scheide, »er gingen in der Umgegend spazieren, jen und tranken, rauchten und schliefen, sen Zeitungen, und lebten überhaupt so tedlich und ruhig, wie die Engel nur le n können. Sie vermieden jeden Ver hr mit den Stadtbewohnern, kümmer n sich nicht im geringsten um Sehens ürdigkeiten, versandten keine Hriefe und hielten keine, die Welt war für sie todt, >d sie für die Welt. jeden dritten Morgen ke hlten sie ihre Rechnung, und obschon der »jrth das kleinste Ding zum dreifachen erthe anrechnete, so zogen sie nie einen Pfennig ab. Van Rysvoort war im Allgemeine,', sehr gesprächig, seit aber die Engländer so gut bezahlten, kümmerte n sich gar nicht mehr um seine übrigen Gä ste, sondern wandte seine Aufmerksamkeit nur jenen zu. Hatte er nur gewusit, wer sie eigentlich waren, und warum sie nach ästende gekommen seien. Sein Kopf wurde von den vielen Vermuthungen ginz verwirrt, und der Mittheilung be dürfend, zog er endlich seine Frau zu Ra ! the. Aber auch selbander vermochten sie das Räthsel nicht zu lösen und mußten Freunde und Nachbarn in das Vertrauen ziehen. ~(56 sind Spione," sagte der Eine. ~Verbrecher, welche der Strafe entstohen sind," ein Anderer. Der Stadtschreiber, der einige Jahre in England gewesen war, und ebenfalls der Berathung kam, setzte sie über die ! Sache sogleich in s Klare, j strengt Euren Verstand nicht so an, ich will euch gleich sag.n, was die beiden Engländer für Leute sind —wißt Ihr waS sie sind?-verrückte Engländer." ! „Ja, sperrt nur die Augen auf. Wißt ' Ihr auch, was das heißt? Hort, ich will !es Euch erklären. Ich kannte in London seinen alten Mann, welcher sich so an das Zetteln gewohnt hatte, das er fünfzehn i lahr laug das elendeste Dasein, daS je !ein Ärmel geführt, hinschleppe, und ob schon er von seinen Bettelgenossen, alle möglichen Quälereien erdulden mußte, ob schon er durch diese Lebensweise sich Prü gel und Gefängniß zuzog, beharrte er doch dann. Eines Morgens fand man ihn er- froren in einer kleinen Gasse liegen ! Nun aber hört! er hinterließ einen in allen > Formen gültigen, und durch einen Notar > aufgesetzten letzten Willen, in welchem er einer Stadt, die er nie gesehen und ge ! kannt, mehr als 50, Pfund Sterling . vermachte. War das nicht ein ven üekter Engländer ? Und in der Scheide sind auch so ein Paar. So sprach der kluge Mann, ! allein Van Rysvoort antwortete: „Ver rückt oder nicht, mir ist'S einerlei; sie sind jedenfalls gute Hunden, leben gut, bezah len gut und klagen nie. Wenn ich fünf ! Jahre solche sie behalten konnte, wä- re ich ein gemachter Mann. Eine Woche nach dieser Unterredung, fließen die Engländer den Wirth zu sich und sagten: „Herr Van Rnö . lhr Gasthaus gefällt uns gut, sehr !gut, und wenn der Vorschlag, den wir machen wollen, Ihnen gefällt, so ! können wir unsre Bekanntschaft fort > setzen." j „Meine Loids," erwiederte der Wirth unter tiefen Bücklingen, „verfügen Sie über mich, sprechen Sie Ihre Wünsche nur aus, Harmoniren gewiß ganz mit den ! meinigen, wuß schon, was ich auögezeich-' nete» Gästen schuldig bin." „Guter Mann," sagte der kleine fette Mann, „Ihr Gasthaus ist ganz und gar nicht so groß, als es sein sollte. Sie ha ben nur drei Zimmer, in welchen vorneh me Leute wohnen können, wovon die Fen ster noch gar auf die Straße gehen, so daß man das ewige Wagengerassel hören muß. Wir aber lieben die Ruhe, wird man jeden Augenblick durch einen Lärmen aufgeschreckt. Unsere Gesundheit würde darunter leiden, wenn wir dieß noch län ger ertragen müßten." „Thut mir sehr leid, dies zu hören, meine Lords, aber was kann ich thun? Sie haben wohl recht, der Lärm ist gren zenlos, aber ich kann doch nicht die Stra ße absperren." „Natürlich nicht, die Sache ist jedoch gar nicht so schwer, als Sie meinen." „Wenn sich Eure Lordschaft näher er klären wollten." „Die Kosten können nicht so bedeutend sein und wir sind bereit, die Hälfte zu tra gen." „Bitte unterthänigst sich deutlich aus zusprechen, schrie der Wirth voll Wärme, wie man sie sonst gar nicht an ihm ge wohnt war. "TVillig zu loben und okne Furcht zu tadeln." Dienstag de» 8. Mai, „Sie haben hinter ihrem Hause einen kleinen Garten, in welchem nichts wächst, und dessen Mauer einzustürzen droht. Konnten Sie da nicht ein kleines HauS, mit drei hübschen Zimmern bauen, in de nen wir eine ruhige Wohnung hätten? Wenn Sie ohne alle Bedingung in unsern Plan eingehen, so wollen wir, wie gesagt, oie Häisre der Kosten tragen. Wenn wir abreisen, gehört das HauS ganz allein Ihnen ; ist Ihnen jedoch dieser Plan nicht anständig, so müssen wir leider gehen, so gerne wir auch bleiben möchten. Van Rysvoort ging eifrig auf den Vorschlag ein, da er ihn ganz zu seinem ! Vortheile fand; so behielt er diese Herr liehen Kunden, und noch dazu, wurde sein HauS auf ihre Kosten vergrößert. Noch denselben Abend berieth sich der ' ehrliche Wirth „zur Scheide", mit einem Baumeister, und schon am folgenden Mor gen ging er ans Werk, da die Engländer durchaus keinen Aufschub gestatteten. Sobald sie den Boden abgesteckt hatten, nahm die Arbeit einen raschen Fortgang Vom Morgen bis zum Abend stand Richard Monbray und William F rat her ington bei den Arbeitsleuten ; Van Rys voort, nahm den größten Antheil an Allem waS vorging, sagte aber kein Wörtchen, Er war eigentlich nicht recht zufrieden mit der Eile, mit welcher die Engländer das Bauen betrieben, denn auf solche Weise konnte das Haus nicht für lange Dauer sein; es wäre ihm auch lieber gewesen, wenn das Häuschen nicht so ganz in der Ecke bei dem alten Walle ausgeführt, und wenn es eine Treppe hoch gebaut worden wäre; allein seine Gäste waren unerbitt lich und erlaubten nur ein Erdgeschoß aufzuführen. In vierzehn Tagen stand das Gartenhaus, wie durch Zauber hervor gerufen fertig da, und die Engländer nahmen es unverzüglich in Besitz. Jetzt war Van Rysvoort und seine Frau überzeugt, daß die Engländer verrückt seien, da r"n vernünftiger Mensch nie ein gut ausgetrocknetes Haus, mit ei nein feuchten vertauschen würde. Uebri gens, w.is geht sie daS an? daS ist Sache der Gäste, und da das Ganze eine Grille schien, so beschloß das edle Paar sich auch gut dafür bezahlen zulassen. Laut der verschiedenen Rechnungen der Handwerks leute, welche daran gearbeitet, kostete das ganze Haus 2!»7 ! Gulden, eine Summe, welche dem Wirthe so unvernünftig klein vorkam, daß er sie blos auf 4748 Gul den erhöhte,—versteht sich in seinen eige nen Beutel. So ungeheuer groß, die gelegte Rechnung auch den Engländern er schien, sie bezahlen sie, uud der geizige ! Wirth tröstete sein Gewissen mit dem Ge danken : es ist schon wohlfeil genug da für, dafür, daß ich solche wahnsinnige Verrücktheiten auf meinem Eigenthnme dulde. Als nun nnt der Bezahlung alles in: Reinen war, und die Engländer in ihrem Gartenhause sich eingerichtet hatten, sah man sie selten mehr außerhalb desselben. Sie aßen, tranken, rauchten, und lasen Zei tunken, wis gewöhnlich. Das Me kw»>' digste von der Geschichte war aber, daß kei ne Sterbensseele bei Ihnen eintreten durf te. Sie machten sogar ihre Betten selbst. All diese Zeit über war ihre Bedienung sehr schlecht gewesen ; vielleicht, dass Frau Rysvoort versuchen wollte, wie weit ihre Geduld gehe; denn es konnte wohl nichts Schlechteres geben, als das Essen und Trinken, das ihnen vorgesetzt wurde. Der ehrsame Van Rysvoort war nämlich der Meinung, daß verrückte Engländer, ehe sie guten Wein zu trinken bekämen, ihn auch müssen schätzen lernen- Wirklich kam auch nichts der Gutmüthigkeit, mit wel cher sie zahlten, gleich, als das Phlegma, mit welchem sie die schlechtbereiteten Spei sen verzehrten. Und sonderbar! Je unverschämter der Wirth wurde, desto nachsichtiger fand er seine Gäste, ein Räthsel, daö sein armes i Hirn in bedeutende Thätigkeit versetzte; er wagte es sogar, seinem Gesichte den An schein eines verbiss.nen Aergers zu geben» aber er konnte den Gleichmuth der beiden Britten nicht erschüttern. Der Umstand, daß >i'e ibreß. tten selbst machten, war arlch wirklich das Verrückteste und Neugier er regend sie, wis man sich denken konnte; und warum verriegelten sie sich immer so sorgfältig ? warum brannten sie die gan ze Nacht ? Sie hatten doch däs Gar tenhaus gebaut, um ruhig schlafen zu kön nen, und jetzt seitdem sie darin wohnten, schienen sie gar nicht ».ehr ;u schlafen. Wahrhaftig! e' war, um selber närrisch zu werden, nie Van Rysvoort sagte, und s.ist ging es idm so. Ganze Nächte stanv er an seinem Fens.er, nnd sah hinüber nach der Wohnnng, und beo bachlele das Wimmernde Licht, in der Hoffnung, dal; ein Schatten ihm et was verrathe—aber Alles umsonst! Jetzt kann er s »'cht länger mehr allein ertra gen. dies Quäl n und Sinnen, er muß ei nem Fi unde s. a Leid mittheilen, das ihm das Leben fast verbitterte, trotz der pünkt Uch bezahlten Rechnungen. Nach langer Berathung kamen sie endlich zu dem Er i gebniß, das' die beiden Engländer Falsch s.in mußten. Van Rysvoort, war von diesem Ausspruche eiqentlichzgar nicht so sehr erschreckt; er lief nur sogleich zu dem Kasten, in welchem die Goldstücke von seinen räthselhaften Gästen aufbe wckhrt lac-en, musterte sie u>.d fand nicht ein verdächtiges. Doch um den Willen seiner Ehehälfte zu erfüllen, nahm er eine Guinee aus der gefüllten Sparkasse und trug sie zu einem benachbarten Wechsler, damit er ihr Gewicht und ihre Reinheit prüfe. Der Wechsler machte alle nöthi gen Versucke, und erklärte sie vollwichtig und reinhaltig. Jetzt w ' der ehrsame Wirih mit sammt seine, Friu und der ganzen Gevatterschaft, am Ende aller Weisheit! So gingen die Dinge ihren Gang fort, bis gegen Mitte Oirober die Engländer plötzlich ihre Lebensweise änderten und > mit Flinte und Jagdtasche j doch stets l einzeln—auszogen, um. wie sie sagten auf' ! den Dünen und Kanälen zu jagen. Die ! ses Vergnügen mußte ihnen sehr zusagen,! denn Fretberington rief eines Abends bei seiner Rückkehr den Wirth bei Seite und theilte ihm mit, daß sie auf drei Tage zu einer lagdpartie verreisen würden. Dem war auch so. Am andern Mor gen vor Sonnenaufga .g, hieir ein H . ?en, vor dem Thore, und die Engländ r in völ liger lagdkieidung, stiegen ein, und fuhren ab; Alles geschah in solcher Eile, daß der Wirth nicht einmal Zeit hatte, einen tie fen Bückling zu machen und viel Vergnü gen zur Reise zu wünschen. Während dieser drei Tage, war vergüte ehrliche Van Rysvoort in beständiger Unruhe und Ver legenheit. Die Engländer batten den Schlüssel zamGartenhause mi' .enoiamen. und Neugierde kämpfte mit kluger Beschei denheit- Brich die Tbür aus! stusterte nicht da wirst sonst deme Gäste verlieren, warnte ihn die Klugheit. Mittwoch, der 4te Tag nach der Abrei se der Engländer, erschien, aber sie waren noch nicht zurück. Man hielt am Abende dieses Tages eine stürmische Sitzung in der Wirthostube, wo alle möglichen Ver muthungen aufgestellt wurden. Donnerstag nahm Van Rysvoort sei nen wärmsten Winterrock vom Nagel, schlüpfte hinein, und begab sich zur Poli zei, um dieselbe von dem bedenklichen Fal le in Kenntniß zu setzen. Doch war er des Ganges nicht froh, denn er berechnete weislich, daß, wenn seine Gäste ein früh zeitiges Ende gefunden hätten, er nicht un gestört in den Besitz ihrer Kostbarkeiten gelangen würde- Ein Polizeicommissär und drei Gensd'armen verfügten sich nach dem Wirthshause, um die Sache aufzu klären. Laufende Nummer S 7. Mit größter Feierlichkeit und Formbe . achtnng schritt man zu dem Geschäft; ein , dreimaliges Klopfen an der Thür forderte , zum Oeffnen auf umsonst—Leine Antwort > erfolgte. Darauf geschah nach üblicher Weise der gewaltsame Eintritt. Endlich ; ivar der lang ersehnte, glückliche Augen > blick gekommen—die Thüre stand weit of fen. Ab,r horch ! was erblickten sie? r Nichts, buchstäblich genommen, nichts, gar nichts! Der Diener der Polizei und der Wirth . fuhren entsetzt zurück. -- dann folgte ein , lang gehaltener Athemzug, des Kopf an , Kopf gedrängten Haufens von Freunden > und Verwandten, die im Hinlergrunde > standen, bis enclich ein Gensd'arm sein Schwert zog und muthooll in die geheim» nisworlen Räume vordrang, woraus eine ! lange verhängnißvolle Stille eintrat. Ä- b'r auch hier fand er nichts als zwei leere Truhen, und einen offenen Brief. Mit dieser Beute eilte er zurück, und neues A > rhemholen, neue Bewegung, bewillkommte den Sieger, neue Stille folgte, als der - Eommissär Folgendes zu lesen begann: „Theurer Van Rysvoort! Obschon ü berzeugt.daß Sie in den Chroniken ihrer Stadt, ebenso bewandert sind, wie in Ih» - rem Hauptbuche, über dessen Pünktlich » keit Sie uns keinen Zweifel ließen, möchte > es jedoch nöthig sein. Ihnen zu erzählen, daß Ostende im Anfang des siebzehnten Jahrhunderts, in den Krieg, welcher da« mals zwischen Holland und Spanien wü thete. verwickelt, und vom Jahre 1604» all den Wechselfällen unterworfen war. welchen eine Stadt in solcher Lage unter« worfen ist, bis die holländische Besatzung gezwungen ward, dem spanischen General Spiola sich zu ergeben. Unter den Ver theidigern. welche als Helden unter den Fahnen der vereinigten Provinzen kämpf ten, waren manche Engländer. Söhne der edelsten Familien VritlanienS. Auch ei ner unserer Ahnen, diente während dieses Krieges, als Schatzmeister in dem Heere. Ehe Ostende sich ergab, hatte er die Vor sicht nno Klugheit, den öffentlichen Schatz vor der Beutelust der Spanier in Sicher- heit zu bringen. Bald nach seiner Rückkehr nach Eng land starb er, hinterließ jedoch seiner Fa? miüe einige Andeutungen über die verbor genen Schätze. DaS Glück sie zu heben, is: nun uns zu Theil geworden, nnd Ihr war d . Ort. wo sie vergraben la aen. Ns wir einmal auf die Spur ge kommen waren, verloren wir keine Zeit, uns in Ihrem Wirthshause einz'.nniethen, und fanden auch bald Ursache, mit unse rer Arbeit zufrieden zu sein. Oyne Ver dacht zu erregen, erreichten wir unsern Zweck, und eigneten uns, als rechtmäßige Besitzer die Schätze zu. welche solange in tiefster Vergessenheit geblieben. Wie wir arbeiteten, braucht nun nicht täuger mehr ein Geheimniß zu bleiben, doch wollen wir der Enthüllung noch die Erklärung auf Manneswort voransinicken, daß wir Hrn- Van Rysvoort, gro's.nüchig einen Theil der Reichthümer zukommen ließen. So lange Ostende steht, mag noch kein Wirth solche einträgliche Gaste gehabt haben» Sie haben uns auf jede mögliche Weise dermaßen ausgeplündert, wie es nur Ban« ditten vermocht hätten. Genug. Sie ha ben, wie wir schon versicherten, hinlängli chen Nutzen gezogen. In dem hintersten Zimmer, werdemSle den' Boden aufgebro chen und eine etwa zehn Fuß tiefe Höhle finden, in welcher eine eiserne Kiste liegt. Die alten Dukaten von Earl dem Fünf ten haben wir mit Muke herausgenommen und in Sicherheit gebracht, die Kiste ver machen wir Ihnen, und überlassen Ihnen die Höhle, gain nach Ihrem Gutdünken wieder auszufüllen. Sollten Sie vielleicht zu wissen wün schen. wie die „verrückten Engländer" ei gentlich heißen, so müssen wir unendlich bedauern. Ihnen nicht willfahren zu kön-