Nc«lÄ i N Ä, UtNN Gedruckt und herausgegeben von Arnold Puwe ll e, ui der 6ren Strafte, zwischen der Franklin- nnd Cbesnni - Silase Jahrg. l<», ganze N«m. Bedingungen:— Der Nilieralt Ikrvbilciiter erscheint jeden Dienstag auf einem großen Lupcrial - Bogen mir schonen vettern gedruckt. Der Lubscriptions - Preis ist Ein Thaler des Zahrs, welcher in Halbjährlicher Vorausbezahlung erbeten wird. Wer im i!aufe des Zahres nicht bezahlt, dein werden -Kl 5» angerechnet. Für kürzere Zeit alt' U Monate wird kein llnterschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wenn sie einen Monat vor Ablauf des Lubs.npnons-Ternnns geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachung,«, werden dankbar angenommen und für den gewöhnlichen Preis ein. gerückt. Unlerschreibern in hiesiger Ltadr wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der llnterschreiber. Briefe und'dcrgl. müssen post frei eingesandt werden. Die (Entdeckung von Madeira. Eine Erzählung auf dem Verdecke. Von W. von.Hvvn. sFortseiniiu; u»d Schluß Diese war um so leichter möglich, als Graf d'Orsay sie verlassen hatte, uud au den Hof zurückgekehit war, wo er in den schwelgerischen Genüssen Ersah suchte für die tödtliche Laugweile seines Schlosses bei > Bristol, wo er nur die kummerbleichen Zü ge, die thränenschwereu Augen, seiner ge ihn abstoßenden Gattin zu sehen ge lwohnt war. ' Mag es sich immerhin weder mit un sern wohlbegründeten religiösen Ueberzeu gungen, mit unserm sittlichen Gefühle nicht einigen; mögen wir gerechter Weise An na eine Pflichtvergessene nennen, fuhr der Eapitän fort, ich kann leider der Wahrheit der Geschichte keinen Abbruch rhuu —und muß Jhuen berichten, daß die Zusannm»- lkunft statt fand, das; der Rausch der Freu !de des Wiedersehens, daß die Schilderung des Unrechts, welches d Orsan, uud der al te Marquis d'Arset au Robert und Anna vollbracht, die Uebermacht der Gefühle al les Bessern, in Anna's Brnst betäubte. Es ist leider Thatsache, daß sie, daS ange traute Weib deS Grafen d'Orsay, mit Ro bert Macham entfloh Noch in derselben Nacht, als Macham sie »ach langer Trennung wiedersah und sie den als todt Betrauerten in alter treu erLiebe wieder bei sich sah, wurde die Flucht bewerkstelligt, die Küste erreicht und die M)aleere bestiegen, die, noch umhüllt vom Dunkel der Nacht, ein von Elifford geduu gener Steuermann, aus der kleinen Bucht in's offene Meer brachte. Berauscht von ihrem Glücke, segelten die Flüchtlinge der Küste Frankreichs zu. Von den Reichthümern, die Anna als ihr väterliches Erbe mit sich nahm, konnten sie bei beschränkten Ansprüchen an das Le ben, sorglos der Zukunft entgegen gehen. In einem einsamen Städtchen wollten sie sich niederlassen, und nur sich leben. So gaben sie sich allen jenen schönen Träumen hin, welche jugendliche Einbil dungskraft so schön, so verführerisch aus zumalen versteht. Im Rosenlicht strahl te ihnen die Zukunft, und die trübe Be gebenheit trat in s nächtliche Dunkel zu rück. Draußen auf dem Meere war es an- denn droben zürnte der Himmel ü ber den Frevel der Menschen. Ein Land wind blähete anfänglich die Segel der Zjaleere so frisch, daß die Ruderer ruheu konnten. Anders aber war es im Rathe der Ge schicke der Sterblichen beschlossen. Der frische Wind, der so lustig die Segel ge schwellt, wurde zum- Sturm im schnellen Wachsen seiner Gewalt. Er rasete über )ie Fluth daher uud hob und senkte sie, aufrührend ihr Innerstes. Das unge heure Schwanken des Schiffes, das wilde Toben und Brüllen des Sturmes weckte sie aus ihrem Kosen über das Glück der Zukunftauf eine höchst erschütternde Weise. Noverr Macham eilte auf das Verdeck, obwohl er kaum brauchbar zur Hülfe war, )a er von dem Schiffswesen nichts ver land. Die Nacht war grausig dunkel. Die !uft kochte, wie wir Seeleute zu sagen zslegen. Das Meer schlug an die dün ren Planken des Schiffes und drohte es m Zorne zu zerschellen oder es in seiner Tiefe zu begraben. Auf dem Verdecke 'onnte sich fast Niemand halten. Selbst )er Steuermann mußte sich anbinden, um iur am Ruder stehep bleiben zu können. Oann und wann zuckten Blitze durch die iefdunkle Nacht und erhellten die fürchter iche Dunkelheit, indem sie das empörte Clement, das in Schaum aufgelöst zu ein schien, recht grausig sehen ließen. Robert eilte hinab in die Kajüte des Lchiffes, wo seine Geliebte in entsetzlicher lngst nach ihm rief, Siehst Du, der Himmel zürnt dem 'flichtvergessenen, treulosen Weibe, das )ir folgte, Robert, rief sie in unaussprech cher Angst und Verzweiflung. Der Liberale Beobachter Und Berks, Momgomery und Schuyltill Caunties allgemeiner Anzeiger. Er tröstete sie uud flößte auf Angen blicke wieder Ruhe in ihre Brust, aber das entsetzliche Toben der Elemente war zu er schütternd, als daß diese Beruhigung hät te nachhaltig sei» können. Ihr Gewisse» war .inmal erregt und die Stimme dieses innern Richters, läßt sich nicht so leicht bcichtl'ichtigen. Sich selbst und sich allein schrieb sie alle Schuld zu, gerade als ob sie durch ihre Flucht allein gesündigt ha be, und Robert sprach sie frei. Er werde nur elend durch sie, rief sie trostlos. Um sonst flehte Robert, daß sie sich beruhige. Der Sturm werde sich legen, und erst wenn sie Frankreichs rettende Küste er reicht, werde ein neues Leben für sie an heben. Mit jedem Augenblicke wurde die sie folternde Angst und Oual starker und der Slurm draußen schien in eben dem Grade sich zu vermehren, als ob er ihre Seelenqual stelS steigern wolle. Robert war von dieser Wendung seines Schicksals gebengt. Er sah sich so na he am Ziele seines GlückeS, und - blieb dieser Seelenzustand Anna'S, so war er weiter davon entfernt, als je, denn diese Ausregung ihres Gewissens baute eine !Klufc, zwischen ihr und ihm, die mit je dem Momente an Weite und Tiefe zunahm. Der Sturm blieb sich gleich, ja als end lich der Tag kam, wuchs er noch an wilder Gewalt. Der Steuermann wußte nicht, wo er war. Die Galeere war weit in's offene Meer geschleudert worden. Nirgends war ein Merkmal zu finden, denn dickes Gewölk ließ die Sonne nicht einmal sicht bar werden. Das Fahrzeug war mastlos gewordeu. Die Ltoße des Windes triebeil es wie ein Spielwerk umher. Auch dieser Tag kam und sank hinab, und der Sturm wüthete fort in gleicher ! Richtung. Zu der innern Zerrissenheit kam jetzt ! »och ein anderes Uebel. Elifford hatte I nur an die kurze Ueberfahrt über den Ea nal gedacht. Lebensmittel uno Trinkwas ser war nur für höchstens fünf Tage in dem Schiffe. Der Unglückliche erkannte jetzt daS Entsetzliche ihrer Lage, wenn der Sturm nachließe, und sie Nicht eine be freundete Küste zu erreichen so glücklich sein sollten. Er zitterte bei dem Gedanken an die Lage, in die sie die strafende Hand der himmlischen Gerechtigkeit gebracht. Er wagte eS gar nicht seinen; Herrn das zu sagen, was ihn so sehr quälte. Der Slurm hielt übrigens an und meine Herren, daß ich das Entsetzliche Ihnen mit wenigen Worten sage drei zen volle Tage wüthete er mit einer sich fast gleich bleibenden Stärke. Mit allen Oualen des Hungers und des Durstes rangen die Unglücklichen, während dieser Zeit; aber waS war daS Alles gegen das namenlose Elend von An na's innerer Oual? Bis zum Wahnsinn hatte sich ihre Ge wissensangst gesteigert. Sie fluchte sich, sie fluchte zuletzt Robert, als ihren Ver flihrer. Aus dem zarten, sanften Wesen, hatten Wahnsinn, Hunger und Durst, ei ne Furie gemacht, die gegen ihn, gegen sich rasete. Zwei bis dreimal rissen sie sie gewaltsam vom Verdecke weg, wo sie in die See sich stürzen wollte. Ein sol cher Zustand konnte nicht lange bleiben. Ihm folgte eine gänzliche Erschlaffung und Auflösung, eine Schwäche und ein Hinschwinden aller Kräfte, daß ihr Tod das nächste Ereigniß war, das Robert er wartete. Wer beschreibt seinen Zustand? Denken Sie sich den Menschen der sein schönstes Ziel so nahe wähnt, und sich nun von der Höhe herabgeschleudert sieht, in eine Hoffnungslosigkeit, die gräßlicher sich kaum der Mcnschengeist vorstellen kann, der jede Hoffnung verkehrt sieth, in eine verzweifelnde Trostlosigkeit und Sie haben ein Bild von Roberts Lage. Oft flehete er um die einzige Gnade, daß der Schooß der Tiefe sich aufthue, jihn zu begraben; aber auch das Meer "Vvillig zu loben und ohne Furcht zu tadeln." Dienstag den S 7. April, Z schien kein Elbarmen mit den Frevlern zu haben. Endlich schien der Zorn deö Himmels gestillt. Der Stulln ließ nach. Die vom Hunger gequälten Unglücklichen stie gen auf das Verdeck und sahen, in Wol ken gehüllt, ein unbekanntes Eiland vor sich liegen. Eswar Madeira. So viel vermochten sie noch, das; sie das Boot aussetzten, und die dein Tode nahe Anna ausschiffen konnten. El» frischer Trunk aus einer .Quelle, Verschmachteten; frische herrliche fruch te e>glückten sie und hoben wieder die Le benskräfte; aber Ivo sie waren, das sagte Ihnen Niemand, und Einwohner sahen sie nicht. Wenn aber jetzt auch Nahrung und Trank sie erquickte, so ellag dennoch am fünften Tage der Landung Anna ihrer innern Qual und den Leiden des Leibes, die Hunger und Durst und dann unge wohnte fremde Nahrungsmittel hervor riefen, und Robert Macham folgte ihr in wenigen Tagen, Gott dankend, daß sein Leben ein Ziel fand, da eS nun alles Höf fens baar und ledig war. Die überlebenden Seeleute begruben sie unter einem jener merkwürdigen Drachen bäume, an denen die Insel so reich, und die durch ihre ungeheure Große und Um fang in Erstaunen setzen. Robert Macham hatte zur Buße, die ganze Geschichte seiner Leiden und seines Lebens kurz niedergeschrieben, uud Elif ford gebeten es in einen Stein zu graben, den er an seinem Grabe unter einem Kreu ze ausstelle. Elifford hielt getreulich, was ihm sein Herr geboten. Er grub die Inschrift in den Stein, e> richtete von Holz ein Kreuz auf dem Grabe der beiden Unglücklichen, -und stellte den Stein mit der Inschrift ! darunter. So endete eine Begebenheit, die so oH ich ihrer gedenke, mich tief erschüttert." Der Eapitän schwieg, und wir saßen ! in tiefes Nachdenken versunken, an seiner Seite. ~Noch Eins, Herr Eapitän," sagie ich nach einer Pause. „Wie haben Sie die Geschichte erfahren, oder vielmehr wie ist Ihr Familienchronist und Ahnherr, der Prior, zu dieser Kunde gelangt „Sie haben Recht, daß Sie darnach fragenversetzte der Eapitän. „Ich will es Ihnen so genau berichten, als es unser frommer Prior in seiner äußerst naiven Weise thut. Die Zurückgebliebenen hatten sich end lich von den Mühseligkeiten erholt, als ein neuer Sturm ihr, zum Wrack gewordenes Schiff, das sie indessen bei dem Holzreich thum der Insel auszubessern hofften, vom Anker riß und in die See trieb. Jetzt blieb ihnen zur Rettung nur noch das kleine Boot, dessen sie sich zu ihrer Landung bedient. Die Sehnsucht, die Heimath wieder zu sehen war indessen so groß, daß sie sich ui diesem unsichern Fahrzeuge der See an vertrauten nachdem sich der Sturm gelegt. Mehrere Tage trieben sie auf dem Mee re herum, da erblickten sie eine sich lang hindehnende Küste. Sie landeten ; aber es war die ungastliche Küste von Marocko Ein Trupp der Marokkaner nimmt die Unglücklichen gefangen und übergibt'sie, nach den Gesetzen deS Landes, dem Bei o der Kaiser, dessen Sklaven sie werden müssen. Elifford, der intelligenteste unter ihnen, findet in dieser trostlosen Lage einen Spa nier aus Sevilla, Juan de Morales, einen vielerfahrenen Seemann. GleicheSSchick sal kettet die Unglücklichen eng an einander. Elifford theilt ihm seine Geschicke, die Entdeckung der herrlichen Insel mit, und regt das lebhafteste Interesse in der Seele dieses weitgereisten, von Entdeckungen träumenden Seefahrers durch seine Er zählung an. Morales erforschte Alles genau, und prägte sich das, was ihm sein Unglücks gefährte meldet, tief ein. Elifford's sämmtliche Gefährten erla gen der Sklaverei. Er allein überlebte sie. Er, der Einzige, welcher Zeugniß ge ben kann, von dem tragischen Ende zwei er Menschen, die dem unabänderlichen Ge bote himmlischer Strafgerechtigkeit erla gen ; aber in seiner Seele war keine Hoff nung, erlös't zu werden. Und dennoch! Die Stunde der Erlö sung schlug. Do» Tancho der jüngste Prinz König Ferdinands von Arragonien. der am 15. Marz l !U» starb, halte bedeutende Sum men zur Loskaufung christlicher Sklaven in seinem Testamente vermacht. Der vom Schmerze über den Verlust des trefflichen Sohnes gebeugte Vater, erkannte eS als eine heilige Pflicht, des Sohnes letzten Willen pünktlich zu voll ziehen. Er sandte 1 ll!> mehrere Galeeren nach Marocko mit ansehnlichen Geldmitteln. Alle Sklaven wurdeu losgekauft, unter ihnen auch Morales und Elifford. In seliger Freude schifften sie sich auf einer der Galeeren ein, wahrend die andre nach Tunis eilt, die dorr unter der Peit sche ihres TreibersSeufzenden zu befreien. Fröhlich schifften sie durch den Ocean, Spaniens rettender Äüste zu. Da sehen sie eine kreuzende Flotte, werden bemerkt, und ohne weitern Kampf aufgebracht. Es waren Portugiesen, die das Schiff nahmen. In jenen Tagen lag Spanien mit Por tugal im Hader. Der berühmte Seefah rer und Entdecker, Gonsalva Zarco kreuz te gerade im Mittelmeer, sah die Galeere und hielt sie an. Nachdem er ihr genommen, was ihm brauchbar schien, sie selbst als ein alteö, dürftiges Fahrzeug, aber nicht der Mühe werth hielt sie als Prise zu behalten, ließ !er die befreiten Sklaven frei, mit Aus ! nähme Juan 6 de Morales, dessen Talen ! le er wohl schätzen konnte. Elifford kam glücklich in Spanien an, !wo er so lange und von der öffentlichen l Mildthätigkeit lebte, bis ein barmherziger englischer Schiffscapitän ihn an Bord nahm und an die englische Küste brachte. ! Deu d'Arset'S uud d'Oisay's durfte er ! sich nicht nahen, weil er selbst bei jener ! Eiitführuug zu sehr betheiligt war, um ! nicht wohlverdiente Strafe zu empfangen. So blieb ihm denn nichts übrig, als I die Familie Macham aufzusuchen und die ser die tragische Geschichte Robert und Anna'S mitzutheilen. Meine Vorfahren nahmen den Vielgeprüften mit Liebe auf, lind vernahmen von ihm die Geschichte, die ich Ihnen erzählt. Um sein Leben in der Stille und in frommen Büßungen zu verleben, trat er in den Orden und in das Kloster, dessen Priorder Ehronist un serer Familie wurde. Dieser schrieb die Geschichte auö Elifford's Munde auf." „Was wurde aber auö Morales, und wie ging's mit der Entdeckung oder besser der Wiedel findung. Madeira'S fragte ich weiter. „Auch das kaun ich Ihnen, so weit ich es aus der Geschichte der Schifffahrr und Entdeckungen kenne, mittheilen," versetzte der freundliche Eapitän Macham, uud fuhr iu seiuerErzähluug fort: Don Hen rique, der dritte Sohn König Juan des Ersten von Portugal, war einer der geist reichsten Männer seiner Zeit. Schon 1-115 hatte er sich bei der Eroberung von Eeuta besonders hervorgethan. Er wur de Großmeister des Christus Ordeus und widmete seine ganze Kraft und Thätig keit den Angelegenheiten dieses angesehe nen Ritterordens, besonders dem Kampfe gegen die Ungläubigen und andern Un ternehmungen, welche geeignet waren, den Glanz Portugals zu vermehren. Vor züglich waren es die in jener Zeit so un gemein wichtig gewordenen Entdeckungs reisen nach den westlichen Ländern, wel chen er, während vierzig Jahren seines Wirkens große Sorgfalt widmete. Er wußte die tüchtigsten Männer sei ner Zeit an sich zu ziehen, aus ihren Er- Laufende Nu«,wer fahrungen seine Einsicht zu erweitern. > In der Küstenstadt Terca-Nabel, im Kö nigreiche Algarbie», hatte er seinen Wohn sitz genommen, weil der schöne Hafen und die vortreffliche Rhede, für feine Pläne und Unternehmungen besonders geeignet erschien. Hier war eine bewegte Welt. Die Freigebigkeit des Prinzen lockte Phan tasten, uud Abenteurer, kenntnißreiche Leute und Windbeutel aller Art zu ihm. Sein scharfes Auge schied mit einem Sil berblicke, daS Unreine vom edlen Metalle, und wenn diese getäuscht von hinnen schie den, blieben jene in der Gewißheit, daß ihnen eine Laufbahn eröffnet werde, die sowohl ihren Wünschen, als ihren Fähig keiten die angemessene sei. Vorzüglich halte es Don Henrique dar auf abgesehen, die Küste von Afrika, das Land jener ungläubigen Unholde, die Pomigal so viele uud so große Opfer ko steten zu erforschen, sicherlich in der Ab sicht, ihre HülfSquellen kennen zu leruen, um ihnen früher oder später an das Le ben zu können. Zugleich aber machte als anderer Faktor sich die Wißbegierde gel tend, die in Bezug auf fremde Länder, je ne Zeit charaktcrisirre. In seinem Schlos se zu Terca - Nabel, befanden sich die Schiffsjournale aller Seefahrer, die er habhaft werden tonnte; die besten mathe matischen Instrumente jener Tage, und um ihn, der nie vermählt war, sammelte sich täglich ein Kreis der ausgezeichnetsten Männer, die ihre Erfahrung gegenseitig austauschten. Durch seine Unternehmungen war man bereits eine bedeutende Strecke an Afri ka 6 Küste hinabgefahreu. Auf den A zoren sammelte man Anzeichen für die Bestätigung jener Vermuthung, die als Lebensaufgabe Eolumbus sich vorgesetzt hatte, zur Evidenz zu erheben. Auf den kanarischeu Inseln war sein Stützpunkt für die afrikanischen Entdeckungen. Im Jahre 1-1 IL hatte eben jener Gon salvo Zarco, der Morales an sich nahm, als er die Galeere der befreiten Sklaven aufbrachte, vom Wetter verschlagen, Por to Santa, Madeira's Schwesterinsel, ent deckt. Jene lichte Wolke, die Madeira stets umhüllt, war auch ihm sichtbar ge worden, allem der Aberglaube seiner See leute hatte in ihr ein Hinderniß zu wei ter» Entdeckungen gefunden; weil sie Grausenhaftes in jener nickt vom Flecke weichenden Wolke vermutheten. Als Morales dem Gonsalva Zarcodas mittheilte, was er auö dem Munde Elif ford's erfahren, bebte das Herz deö küh nen Heemanneö vor Entzücken. Was er vermuthet, sah er vor sich be stätigt. Hinte? jeuer gefürchteten Wol ke lag eine reiche, große, schöne Insel. Das war ja jetzt ohne Zweifel. Er eilte nach Terca-Nabel mit seiner Kunde und der Prinz war entzückt. Er eilte nach Lissabon zu seinem Vater, ihm das Neugewonnene kuud zu thun, und die Absendung der Schiffe zur Entdeckung zu betreiben. Im Anfange des Brachmonats 1420 ging aus dem Hafen von Terca Nabel, Gonsalvo Zarco mir Morales, den der Prinz mir Ehren überhäufte, auf die Ent deckung unter Segel. Wenn auch mit Sturm und Wetter außen, und mit dem Aberglauben und seiner Macht nach innen bei dem Schiffsvolke kämpfend, wenn auch durch jene hier eigenthümlich stattfinden den Windstillen festgehalten, entdeckte er dennoch die herrliche Insel, indem er zuerst nach Porto Santo steuerte. Sie fanden das Grab Macham s, nach dem das dort angelegte Städtchen, Machico genannt wurde, und König Johann gab der Insel den Namen, „Madeira," das heißt Holz, weil sie au herrlichen Wälder» reicher war, denn irgend eine andere der bis jetzt ent« deckten Inseln. Eine dort gestiftete Eolonie gedieh auf das Herrlichste, und Don Henrique ließ Weinreben aus Eandien, und Zuckerrohr aus Sicilieu dort anpflanzen. Von ihm stammt der edle Madera. Füllen Sie