Deine Hand mein Freund! Leb' wohl!" Sie lehnte das Haupt an die Brust ih res Gatten, und hatte ausgelitten ; Mey als Schnierz aber dauerte für s ganze Leben. Aus einer Pred:gr von A. Menzering vom Jahre IKB7. „Seht nur das Putzwesen, Thun und Schmücken der Weiber! Seht wie sie ihre Haare bleichen, hängen den Schädel über einen Ganq in die Sonne, waschen sich mit sonderlicher zugerichteten Lauge voll lauter Hoffarth und Ziererei. Sie schmie ren, schmücken und streichen, mit diesem und jenem Wässerlein - die Kanne 8—1 l) Gr. geltend mit diesem und dem spa nischen Kleisterwerk. Eine will klar und weiß sein, die andere glühend und roth, und machen's oft so grob, daß man das Geschmiere hinter den Ohren kleben sieth, oder der Safran hinter den Ohren klebt. Dabei ist kein Glaube, keine Andacht und kein Gewissen! Des Spiegels können sie gar nicht entbehren und stehen stets vor demselben. So tragen sie auch die Spiegel nicht nur täglich in den Beuteln, sondern auch auf ihren Nähkissen. Ja, Spiegel haben sie sogar in den Büchern, die sie mit in die Kirche nehmen; wenn man nun meint, sie sind andächtig und le sen in den Büchern, so schauen sie sich und andere in dem Spiegel. Eine Schande ist es mit den großen, ungeheuren Ochsen köpfen und großen Zöpfen von gelben Haaren, die sich um die Köpfe herumwie gen, wie große Waschplauel, daß man Pferde darauf tummeln möchte. Auch will es bei uns Deutschen und Sachsen aufkommen, daß der Weiböpersonen große Ueppigkeit sich erzeigt, in dem gar schänd lichen Bloßtragen. O! Greuel und Fre vel, das zu zeigen, was heimlich bleiben soll! Das geschieht nun besonders von den Mädchen, solchen Schnepperlingen, die ihre Mäuler gar nicht genug aufthun können ; daß doch solche Rauschause etwas auf die Schnäbel bekämen ! So machen es aber heutzutage die männersüchtigen Weibsstücke, ehe sie noch von einem Frei er oder Bräutigam wissen, ranzen und laufen sie, und bieten sich gleichsam selbst zum Kauf an. Durch solche kanzen aber, beschandflecken sie sich selbst nicht wenig.—Ach Gott! sonst war eine Jungfrau eine Alma, jetzt macht sie sich zur Almoda! Das kommt auch daher, daß viele in solche Komödien gehen, wie welche jetzt agirt werden ; das ist liebliches Zeug!" „So ist es aber mit dem Weibervolke! da müssen sie haben mancherlei Schleier, gelb und klar, mit silbernen und güldenen Streiflein und hohlen Näthen, schöne und kostbare Mützen, Schleppen, Barrete von Sammet, Cartek, klein, groß, rund, eckig, mit breitem Rande und Aufschlägen, mit dickem Zobelgebräme, große Wülste, schö ne Hauben, die in die Augen flinkern, und gilt deren keine nicht, wenn sie nicht 1 v oder 15, auch 20 Gulden kostet. Da bei stehen wohl seidene Zöpfe, Bänder, güldene Schnuren, dicke Perlenbänder, schmale und breite Borden mit silbernen Nadeln, güldene Hefte, Knäufe, köstliche Kränze, u. dgl. mehr. An den Hals ge hören viele seltsame, wunderliche große und kleiue Ketten. Demnach muß man haben feine Thiefemknöpfe, gekrümmte Goldgülden, Herzlein, Kreuzlein,edle steine in Gold gefaßt, köstliche Kragen, Schleier. Hernach kommen die feinen, bunten, unsittlichen Vorhänge oder Brust lätze :c. Weiße Handschuhe, Koller, die herrlichen Häublein von Damasken. Da schnüret und preßt man sich, daß man da rüber ungesund wird. Hierzu gehören noch die schmalen, spitzigen Schuhe :c. Ach, welche Zeit haben solche Schlump säcke nur zu verwenden, um die Näthe dieses tollen Putzwerkes zu verfertigen! da gibt es mancherlei Näthe: spanische, welsche, englische und mancherlei Benen nungen, z. B. die blinde Nath, die Hohl nath, Kaisernath, Schnurnath, Zopfnath, Blochnath, Kreuznach, Faltennath, Mal ternath zc>, kurj, so viel Näthe, als es närrische Köpfe giebt! ..Ha gerstaun (Md) News" vom vorletzten Mittwoch, theilt folgende ergreifende Er zählung mit. Daß ein Mann seine Wahn sinnige Frau in seiner Wohnung in Ket ten angeschlossen hält, da es doch so viele Anstalten im Lande gibt, für die Aufnah me der Wahnsinnigen, »st sonderbar, und scheint eine Handlung vi>n unnöthiger Grausamkeit zu sein. In der vorigen Donnerstagnacht, (be richtet obige Zeitung.) wurde die Wohnung des Hrn. Christian Habecker, in dem Clear Spring Distrikt, gänzlich durch Feuer zer stört. Die dieses Uuglück begleitenden Umstände, sind von einer schmerzlichen Art. Die Frau des Herrn Habecker ist seit einigen Jahren ihres Verstandes be raubt gewesen, wvdurch es nothwendig wurde, sie angekettet zu halten, um zu verhüten, daß sie sich selbst und Personen in ihrer Nähe keinen Schaden zufüge. Als das Feuer entdeckt wurde, halte es ihr Zimmer schon ganz eingehüllt; ihr Mann aber, ungeachtet der großen Gefahr, welche seinem eigenen Leben drohete, entschloß sich, sie zu retten und stürzte durch die Flammen. Mit einer Art trennte er die Kette, aber bei der Zeit hatte das schnelle Fortschreiten der Flammen, das Entkom men durch die Thür unmöglich gemacht. Er versuchte daher, sie durch das Fenster zu befreien, und es war ihm dieses beinah gelungen, als sie sich von ihm losriß. u»o in das brennende Gebäude zurück fiel. Ein abermaliger Versuch sie zu retten, schien sicheres Verderben zu sein, doch der getreue Gatte schwankte nicht. Trotz der Bitten und Bemühungen des einzigen Nachbars, welcher um Zeuge seines Un glücks zu sein, angekommen war. aber doch zu spät um ihm Hülfe leisten zu können, entschloß er sich zu einem nochmaligen Versuche. Durch das nun in Flammen gehüllte Fenster springend, gelang es ihm den Gegenstand seines gefährlichen Wag nisses zu erreichen. Ein kurzes und ver zweifeltes Ringen erfolgte es war ein Ringen auf Leben oder Tod; aber die größere Stärke des Gatten siegte, und wiederum erschien er durch das Fenster, und trug diesmal den Gegenstand seiner Ergebung und seines Wagnisses glucklich davon. So sonderbar es et scheinen mag, war die Frau nur leicht beschädigt. Hr. Ha becker aber litt hc.i ten Schaden ; sein Kopf seine Hände und Füße, waren ihm schlimm verbrannt» doch nicht in dem Umfang, wie wir hoffen, daß seine Genesung dadurch zweifelhaft gemacht wird. L. Volk Sfr. Wichtig wenn wahr.—Hr. Henry Pai ne, von Worcester.Mass, berichtet dem, in Neu Vork gedruckten „Scientific Ameri can," daß er einen Plan entdeckt habe, durch ..mechanische Wirkung" auf Wasser und Kalk, Licht zu erzeugen. Hr. Paine sagt: „Ich habe die Experimente zeitweise fortgesetzt, und bin nun im Stande, das gewünschte Resultat zu melden. Ich ha be ein Licht hervorgebracht, gleich in Stär ke zu viertausend Gaslichter, mit einem Apparat 4 Fuß im Quadrat, zu den Ko sten von 1 Mill per Stunde. Die Elek trizität wird erzeugt durch eine kleine Ma schine, welche aufgezogen wird, mit einem gewöhnlichen Schlüssel, und das einzige Material, das dabei verzehrt wird, ist Kalk und Wasser. „Ich bin gegenwärtig beschäftigt einen Apparat zu verfertigen zur öffentlichen Ausstellung, wo alle Theile öffentlicher Inspektion unterworfen sind, ausgenom men das Innere des Erzeugers. Diesen Apparat werde ich ein Jahr lang ausstel len, und am Ende desselben den Mechanis mus des Erzeuger? veröffentlichen." Friedens-Bote. Ursprung der Cholera.—Ein Hr. Neil!, ein alter Einwohner von Neu Mrk, sagt: Daß er in entdeckt habe, daß die Cho lera von der Einathmung eines Insektes herrührt, welches die Luft erfüllt und so klein ist. daß es mit dem nackenden Auge, kaum gesehen werden kann.—Er sagt, daß wenn die Cholera in einem Orte besteht, man ein Stück Tuch oder den Arm mit ei? ner klebenden Substanz bestreichen soll und denselben eine Zeitlang in der Luft hin und herschwenken, wo man alsdann die Insekten, welche sich daran befinden, beobachten, und sich von der Wahrheit der Angabe überzeugen kann. Zwei Pferde ertrunken. -Am Mitt woch Abend, den Mten Januar, hatte Hr. John W. Ascher, von Friedrich Taun schip, Montgomery Caunty, das Unglück, seine beiden Pferde plötzlich zu verlieren. ES war bei der Markt und zweiten Stra Be, in Philadelphia, wo Hr. Ascher für ei nige Minuten eingekehrt war, aIS die Pfer? de scheu wurden, mit dem Wagen durch gingen und am Callowhillstraßen Werft, in die Delaware stürzten und ertranken. Der Wagen und was darauf war, wurde gerettet. Der Verlust des Herrn Ascher wurde durch freiwillige Beiträge theilwei se wieder ersetzt. Bauernfr. Das Mährchen von der Tonne. Fol gende drollige Geschichte entnehmen wir der St. Joseph's „Times" : „Während der Fahrt des Schiffes „Alerandria" von Neu Orleans nach Neu Vork, belästigte ein neckischer Junge von 14 Jahren die Schiffsmannschaft auf eine Weise, daß der Capitän ihm drohete, er würde ihn in ein Wasserfaß stecken lassen, wenn er sein tol les Treiben nicht unterwegs ließe. Der Junge ließ sich durch diese Warnung nicht rühren und consequenterweise wurde er wirklich in eine Tonne gesteckt, deren Boden vorerst geöffnet, dann wieder ge schlössen und mit einem Luftloche für den unglücklichen Delinquenten versehen wor den war. Bald darauf brach ein Sturm aus, eine Welle fegte über das Oberdeck, und das Faß mit dem Jungen über Bord- Niemand aus der Schiffsmannschaft be merkte den Unglücksfall. Zum Glück fiel das Faß mit dem Luftloche nach oben in !die Se?, trieb ungefähr 30 Stunden auf den Wogen umher, und wurde zuletzt auf die Bay von Cap St. Blas geschleudert- Vergebens suchte der Juuge, aus dem Fasse zu kommen ; es blieb ihm nichts ari deres übrig, als sich zum Tode vorzuberei ten. Da kamen behaglich einige Kühe dahergetrabt. näherten sich dem Fasse und eine derselben schlug, von den Fliegen ge peinigt, auf eine Weise um sich, daß das Ende ihres Schweifes in das Luftloch kam, welches der Junge in verzweifeltem Ent schlusse faßte. Die Kuh brüllte und lief entsetzt mit dem Fasse davon; nachdem sie einige hundert Schritte ächzend zurück gelegt, rannte sie dieselbe so ungestüm ge gen einen Baumstamm an der Bay, daß die Dauben zerschellten. Der arme Ge fangen? wurde somit glücklich aus seinem Zwinger erlöst, von einigen Fischern an der Bayspitze entdeckt und nach Apalachi cola gebracht, wo man ihm eine kleine Col< lekte veranstaltete, daß er seinen Weg nach der nördlichen Heimath, über Columbus antreten konnte." Corresp. Raub und Mord Versuch. Zu Ende vorletzter Woche waren in unserer Stadt Bork, Pa., Gerüchte wegen der Ermor dung eines Mannes, und der schändlichen Behandlung zweier Frauenzimmer, im Umlauf. Diese Nachricht war übertrie ben, das Wahre an der Sache ist. wie folgt: Heute vor vierzehn Tagen, Abends in der Dämmerung, näherten sich zwei Männer dem Wohnhause des Hrn. Sa muel Hocker, unweit dem Wirthshaus zum Schild der blauen Kugel, zwischen Hampstead und ReisterStaun, und sagten, daß sie Schaafe zu kaufen wünschten. Hr. Hooker, welcher mit seiner Frau al lein war, antwortete er habe keine zu ver kaufen, worauf einer dieser Schurken be merkte, er wolle entweder Schaafe oder seine Haut haben. Beide machten nun einen mörderischen Angriff auf den alten Mann, der sich zwar tapfer wehrte, allein endlich der Uebermacht erlag, und, bedeckt mir Blut und Wunden zur Erde sank- Die Räuber begaben sich nun in die O berstube, suchten nach Geld und fanden auch zum Belauf von H 100(1, welches sie sicherten, sogleich die Flucht ergriffen, und in der Eile mehrere Geldstücke auf dem Boden liegen ließen. Die geraubte Surw me war indessen nicht so groß, wie man weiter unten sehen wird- Blutspuren wa ren eine bedeutende Strecke vom Hause sichtbar, woraus man schloß, daß einer der Räuber in dem Handgemenge verwundet wurde. Am nächsten Morgen, wurde in der Nähe von Hookstaun. ein Pferd ge funden, an dessen Mähne und Leib man geronnenes Blut bemerkte—ohne Zweifel hatten sie dasselbe gestohlen, um ihre Flucht zu bewerkstelligen. Am vorletzten Freitage kam ein Mann zu dem Doctor Bäter in Baltimore, dem ein Theil von seinem linken Daumen fehl te und zwei Finger schwer verletzt waren, um ärztliche Hülfe zu erlangen. Er gab vor, die Verletzungen in einer Schlägerei mit einer andern Person, erhalten zu ha ben. Der PolizeibeamteHr- Zell.arrelir' te ihn am nächsten Morgen auf Verdacht, wo es sich dann auswies, daß eS Carl H. Watts, ein alter Verbrecher war. Der Beschreibung nach, welche Hooker von den Räubern gegeben hat, hegt man kei nen Zweifel, daß Watts einer davon ist. Als man ihn verhaftete, sagte er. daß er seine Hände, durch einen Fall auf dem Ei se beschädigt habe. Man fand bei Watts eine schöne goldene Lever Taschenuhr mit Kette; er wurde in's Gefängniß abge führt. Am letzten Samstage verhafteten die Her ren Potee, Graham und MeKinly, auf eine Bensch-Warrant, einen Mann Namens James Campbell, auf die Anklage, an der Beraubung des Herrn Hooker, betheiligt gewesen zu sein. Er wohnt nur an Z Meilen von Herrn Hooker. Man will nicht behaupten, wie wir glauben, daß er bei dem Raube gegenwärtig war, allein es wird vermuthet, daß er darum wußte. Die Court beorderte ihn in's Gefängniß, indem Bürgschaft verweigert wurde, bis eine Untersu chung Platz genommen hat. Herr Hooker ist nicht ss gefährlich verletzt, wie man anfangs glaubte. Die Stiche welche er erhielt, berührten keine bedeutende Lebens theile ; die Schläge auf den Kopf waren die schlimmsten. Man glaubt er wird im Stande se.n, heute oder morgen der Untersuchung bei zuwohnen Die Diebe bekamen nicht so viel Beute, als es anfänglich hieß. Ein kleines Säckchen, enthaltend einige hundert Thaler in Gold, entging gänzlich ihrer Raubgier. Han. Gaz. Ein Schreiben des General Taylor, an die Deutzen in Neu Aork. Die Neu Dork Expreß vom 15. d. M. sagt: Es ist uns Erlaubniß ertheilt wor den, folgendeslSchreiben General Taylor'S an den Sekretär des Ausschusses einer deutschen Versammlung, unsern Lesern vorzulegen, woraus erhellt, daß der alte Held, an den hiesigen Bewegungen der Deutschen zu Gunsten seiner Erwählung, ein lebhaftes Interesse genommen. Baton Rouge, La., den 0. Dez. 1848- Mein werther Herr! Ich habe die Ehre, den Empfang Ihrer Mittheilung vom 24. v. M. mit den für mich schmeichelhaften, beigeschlossenen Be schlössen, welche bei verschiedenenVersamm lungen meiner Freunde unter den Deut schen Neu VorkS, während der letzten Presidentknwahlzeit erlassen worden, hier- mit anzuerkennen. Ich ersuche Sie hier» !mit. meinen Mitbürgern, welche Sie re presentiren, meine hohe Werthschätzung, für ihr.mir bewiesenes Wohlwollen, wie es aus diesen Beschlüssen spricht, auszu drücken und ihnen zugleich zu versichern, daß mein Bemühen stets dahin gerichtet sein wird, das hohe Zutrauen zu verdienen, das sie mir erwiesen haben. Mit den besten Wünschen für ihr Wohl, verbleibe ich, mein Herr Mit Kochachtung Ihr ergebener Freund und Diener Z. Taylor. Hr. C. Hausen in Brooklyn, N. U. Äer Niverale ZZrovarhter Neading, den JanuarlBÄ9. Herren Feqely und Zerby, vom Hause der Reprcsentanten, unsern Dank für öffentliche Dokumente. Fcncr. — Am vorletzten Freitag Nachmit tag war das Dach des Wohnhauses von Georg Hook, zu Birds-Borough, in diesem Caunty, durch ein Ofenrohr in Brand gerathen u. bald in Flammen eingehüllt. Durch die Anstren gungen der Arbeiter aus den in der Nähe be findlichen Eisenwerken und das Wasser aus der im Hofe befindlichen Pumpe, wurde das Feurr gelöscht bevor es den untern Theil des Hauses beschädigte. Ter Zufall fügte es, daß sechs Mitgliederder im Hause wohnenden Familie alle Schreiner waren, die sich gleich an die Arbeit machten, den Schaden zu repariren, und am Sonntag Abend war das Haus wieder gedeckt. Die Cholera- Laut telegraphischen Nachrichten war die Cholera in Neu Orleans, anfangs letzter Woche, ganz verschwunden. In Galveston, Texas, waren am 15. Januar ei nige Cholera-Fälle vorgekommen. Demnach hat die Seuche einen südlichen Cours genom men, so daß wir in dieser Gegend wohl nichts davon zu befürchten haben werden. Gin edler ZuH. — Der Charakter eines Mannes erklärt sich am deutlichsten aus seinen Handlungen, sagt ein altes Sprichwort. Wir haben Gouvernör Johnston immer für einen Mann von edlem Charakter gehalten, ihn als solchen vertheidigt und es zeigt sich jetzt, daß wir uns nicht geirrt haben. Eine Anzahl von Whigs in Philadelphia, wollten der Frau John ston ein silbernes Theeservice schenken, als eine Erkenntlichkeit für die ausgezeichneten Dienste welche Hr. Johnston seiner Partei und dem Staate leistete, während dem letzten Wahlkam pfe, und fchrrieben deßhalb an den Gouvernör, um zu erfahren wann es ihm angenehm sei das Geschenk anzunehmen. Hr. Johston lehnt es in seinem Antwortschreiben ganz bescheiden ab das Geschenk anzunehmen und sagt "daß er während dem Wahlkampfe, der so glücklich en dete, nur seine Pflicht gethan habe, und nicht mehr als viele seiner Mitbürger." Er empfiehlt den zu dem Geschenke gesammelten Geldbetrag zu milden Zwecken zu verwenden. Solche Iln eigeniuitzigkeit würde wohl kein Lokofoko-Gou vernör zeigen. Gvld- —Wenn alleS wahr ist was man von Californien schreibt, so muß dies edle Me tall mit jedem Tage häufiger werden. In der Thal sind die Nachrichten aus dem G"'dlande so erfreulich, daß es gar nicht zu bewundern wäre wenn sie eine allgemeine Völkerwande rung nach jener Gegend verursachten, weil doch die Menschen nichts lieber nehmen als Gold.— In einem Briese an den Staatssekretär wird der Betrag des Goldes, welcher täglich aus den Minen Calisorniens gewonnen wird, zu HIVV VNV angegeben. Einige Goldgräber, die schon seit dem letzten Juli dort find und nicht lange krank waren, sollen sich bereits ein Vermögen von HSU bis 8l),t)vl) gesammelt haben. Alles was in Calisornien lebt, macht Jagd auf Gold —von Goldgräbern, Handwerkern, Kaufleuten und allen Andern wird nur auf Gold fpekulirt. Lebensmittel und Kleider stehen bis jetzt noch in ungeheurem Preise und die Goldgräber neh men sich kaum Zeit zum Esten. Krankheiten sind in Calisornien auch sehr herrschend, beson ders das kalte und Intermitent-Fieber, doch waren sie bis jetzt nur in wenigen Fällen tödt lich. A7elir Gold.— Nach dem Houston Tele graph soll sich im westlichen Texas, am Puereo Flusse, eine eben so reiche Goldregion befinden, wie in Californien. Dort stand die spanische Stadt Gran Quivira, welche bei dein furchtba ren Aufstande der Indianer im Jahre 168 t» gänzlich zerstört wurde, und von welcher noch großartige Ruinen übrig sind. Die Stadt war hauptsächlich zum Sammeln von Goldschätzen angelegt worden, und eS sollen Millionen Pfund Gold und Silber dort begraben liegen. Die ge ologischen Formationen am Puereo-Flusse sol len denen in Californien ähnlich sein. Wir lesen ebenfalls in den Zeitungen Nach richten von neuentdeckten Goldminen in Virgi- nien und Maryland. Wer wird eine in Penn sylvanien entdecken, so daß wir nicht nach Ca lifornien zu gehen brauchen, um daS edle Mi tall zu bekommen? Fortschritte im ZeitungSwefen.^ Einige Nummern einer neuen deutschen Zei tung, betitelt Die West pennsylvanisch sind uns zugekommen. Si von den Herren Neeb und Müller, i Pittsburg, Pa., und ist sowohl wegen ihre äußeren Ausstattung als nützlichen Inhalte der besten Empfehlung werth. Wir wünsche !ihr daS beste Gedeihen. Der Vaterlanda-Lreund ist der Titel ei ner andern deutschen Zeitung, welche ebenfall seit Kurzem in Bethlehem, Pa., ihre Erschei nung gemacht hat. Sie wird von Hrn. I u liusW. Held gedruckt und herausgegeben und vertheidigt Whig-Grundsätze, weßhalb wi das beste Gedeihen wünschen. > liMVLX'B NOU'l'll .lt, ist der Titel einer neuen englischen Zei tung, wovon wir einige Nummern erhatten ha baben. Sie wird in Philadelphia gedruckt unl ist, wie ihr Titel zeigt, hauptsächlich dem Inte resse der Landbauer gewidmet, deren Unterstüti zung sie auch im vollem Maße verdient. Dai Blatt liegt bei uns zur Einsicht bereit. l 'L ist ebenfalls eine neue englische Zeitung, die in Philadelphia ge druckt wird und der Erziehung gewidmet ist Es ist ein gutgeschriebenes Blatt und verdien! die Unterstützung des englisch-lesenden Publi. kums. Tan (5a lifornia-Fieber verbreitet sich seh« schnell und drohr epidemisch zu werden, und s> alle Theile des Landes anzustecken. Beinah« hundert Schiffe liegen in unsern vier nördliche« Häsen bereit für die Goldregion; etwa sechzig Gesellschaften haben sich in verschiedenen Thei« len des Landes gebildet, wozu etwa 3000 Per sonen gehören, und täglich werden zusätzlich« Schiffe ausgerüstet für die Reise nach dem Goldlande. Die Folge davon wird sein, daß bis zum nächsten Isten Mai etwa 120V0 Per sonen auf dem Wege nach Californien, zuWas, fer und zu Lande, sein werden. Ob sich ihre goldnen Träume alle verwirklichen, wird die Zeit lehren. Auch in unserer guten Stadt Reading ist seit einigen Tagen das Goldfieber stärker als gewöhnlich ausgebrochen. Wie wirvenehmen, hat sich eine Gesellschaft formirt und bereits die Summe von Capital unterschrieben,füi den Zweck Leute von hier nach dem Goldlande zu schicken, die dort für den Nutzen der Gesell» schafc Gold ernten sollen. Die Erpedition wird in einigen Wochen abgehen. Dirginier Gold.—Die „Union" sagt,daß in den Whitehall-Prairien der Herren Heiß und Stockten, in Virginicn, in einer einzigen Woche von zwölf Arbeitern zi),Uolt Gold zu Tage befördert wurden, und vom 1. bis zum 7. Januar gewannen sechs Neger fünf und drei ßib Pfund Gold; die letzte Tagesarbeit dieser Neger war G 1954 werth.. Die oben erwähn ten BWOII wurden in der ersten Woche durch Anwendung einer neuen Maschine gewonnen. Dies kömmt Californien gleich. Veränderung der Staats-Constituti on.—Vor unserer Gesetzgebung liegen einige Gesuche oder Vorschläge zur Veränderung serer Staats-Constitulion. Die Farbige Be«I völkerung wünscht das Wort «weiße" in der selben ausgestrichen zu haben, so daß sie auch stimmen können, waS wohl schwerlich geschehen wird, dagegegen finden die Gesuche für eine l Veränderung, wodurch da 6 Volk die Gewalt bekömmt die Richter der Eourten und deputir« ten Staats-Anwälte selbst zu wählen, mehr Freunde und es ist nicht unmöglich daß dieselbe durchgehen wird. Im Staate Neu h)ork ist dem Volke vor wenigen Jahren ähnliche Gewalt verliehen, ob sie aber dort gut wirkt, weiß man nicht, ebenso ist es schwerlich vorauszusagen, ob es in Pennsylvanien zweckmäßiger wäre als wenn jene Beamten durch den Gouvernör an gestellt werden. Gouvernör Jobsts,»'s Antritts-Rede scheint Einigen unserer Lokofoko-Collegen nicht r echt zu gefallen. Sie finden Vieles daran zu tadeln, besonders die Stelle wo der Gouvernör über die gegenseitige Abhängigkeit der Armen und Neichen spricht. NichtS kann natürlicher sein als die Wahrheit von dem was der Gou vernör über diesen Gegenstand sagt. Obwohl man in neuerer Zeit bemüht war die Menschen alle gleich zu machen, so ist es doch noch nicht erwiesen, daß sie dadurch im Mindesten verbes sert worden sind. Der Gouvernör scheint ke,n Freund der Neuerungen zu sein, und hält es daher mit dem alten Gebrauche, wo die Arbeit und das Capital gegenseitig von einander ab hängig war. Dieser Gebrauch hat sich durch die Länge der Zeit bewährt und muß demnach der Beste fein. Gentleman. Dies -in die amerikanisch» deutsche Sprache so zu sagen eingebürgerte eng lische Wort wird so oft verkehrt gebraucht, daß es wohl nichj überflüssig ist etwas über dessen Bedeutung zu sagen. DaS Wort be deutet Bildung oder Anstand, und daher nennt man einen gebildeten Mann, der sich anständig