meaÄin s, VtNN. Gedruckt und herausgegeben von Arn o l d Puwell e, in der Süd 6ten Straße, zwischen der Franklin- und Chesnnt ' Straße. Jahrg. ganze Nnm. A 7«. Bedingungen i —Der Nlberslle ZZcobilclNrr erscheint jeden Dienstag auf einen, großen Superial - Bogen mit-schönen Lettern gedruckt. Der Eubseriptions - Preis ist Ein Thaler des Jahrs, welcher in halbjäl» >!!«'. I Vorausbezahlung erbeten wird. Wer im Laufe des Jahres nicht bezahlt, dem werden KI 5V angerechnet. Für kürzere Zeit als 6 Monate wird kein Unterschreibe? angenommen, und etwaige Aufkündigungen werten »m dann angenommen, wenn sie einen Monat vor Ablauf des Subseriplions-Termins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und sür den gewöhnlichen Preie e>». gerückt. Unterschreibern in hiesiger Stadt wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der Unterschreiber. Briefe und dergl. müssen postsrei eingesandt werden, (Für de» Liberal?» Beobachter.) Der Fischer. Von I. W v. GSthc. 6as Wasser rausche, das Wasser schwoll, Ein Fischer saß daran ; Aah nach der Angel schnsuchtevoll, Kühl bis an' 6 Herz hinein. !lnd wie er sieht, und wie er lanscht; Theilt sich die Fluth empor ; llus dem bewegte» Wasser rauscht . Ein feuchtes Weib hervor. Nie sprach zu ihm, sie sang zu ihm : Wae lockst Du meine Brut ? >abt fle die liebe Sonne »iche, Des Mondes kühler Schein. tnd wie ste sprach, und wie sie sang, Theilt sich die Fliity empor; Halb zog sie ihn, halb sank er hin, Und ward nicht mehr gesehn. Von diesem schönen, schon längst in Musik gesetzten Liede, erschien kürzlich Mun term 17. Juni l. I.Z eine wohlgelnngcnc Ue ?erseyttng in der > Reading Gazette," allein ohne des verewigten v. GSthe mit einer Svl be zu gedenken. Möchte es dem verehrlichen Editor der Gazette gefallen, seine» tesern ge fälligst zn sage», daß das vo» ihm mitgetheil te tied: eine llcherseyiiiig ?es iiedes: Der Fischer, vo» v. Göthe sei. P. C. 0. Der Zweikampf. Nach Napoleons Sturze kamen die Po en, die bis dahin unter Frankreichs Fah nen gedient hatten, wieder in das Vater land zurück ; denn man dankte sie ab. weil man ihre Ergebenheit und den Enthusias nus für den, der sie oft zum Siege ge führt hatte, kannte, und sie deßhalb fürchtete. Seit Kurzem war auch ein junger Of ficier von den Lanciers der ehemaligen, kaiserlichen Garde, der noch an schweren Wunden litt, zu seiner Familie in Polen heimgekehrt; die Hand eines der schönsten und liebenswürdigsten Mädchen im Lande sollte ihn für die, im Kriege erlittenen Ue bel entschädigen, und in seiner Verlobten fand er alle Vorzüge vereint, die ihm ei ne Zukunft voll Glück und Freude gesichert hätten; allein diese Aussichten voll Won ne sollten durch eine mehr als teuflische Bosheit vernichtet werden. Seine Ge liebte verschwaud plötzlich, und aller Mü he ungeachtet, tonnte man nicht erfahren, wo sie geblieben, und was aus ihr gewor den war. Drei Monate verflossen unter vergebli chen Nachforschungen ; die Eltern der jun gen Mädchens glaubten, daß ihre Tochter sich in ein entferntes Kloster zurückgezo gen habe, und obgleich sie selbst untröst lich waren, so bemühten sie sich doch, ihrem künftigen Schwiegersohne, der durch sei len Verlust noch mehr als sie zu leiden schien, Muth und Hoffnung einzuflößen. Der junge Mann war von der Liebe seiner Braut zu sehr überzeugt, um an ih rer Trclie zu zweifeln, und da er die Ge fühle ihres Herzens kannte, da er wußte, daß sie schon lange sehnsuchtsvoll ge wünscht hatte, bald mit ihm unzertrenn lich verbunden zu werden, so hielt er sich auch überzeugt, daß sie das traurige Leben in einem Kloster der glücklichen, heitern Zukunft, der sie noch vor wenigen Tagen so fröhlich entgegen gesehen hatte, nicht könne vorgezogen haben. Eine fürchter liche Vermuthung aber, die bei ihm volle Ueberzeugung war, sagte ihm, daß ein schändlicher Räuber sie gewaltsamer Wei se entführt habe, uud irgendwo gefangen halten müsse. Es gab für diesen Ver dacht gar keine Anzeichen; allein manche Menschen besitzen ein Ahnungsvermögen das sie niemals täuscht. Die Fastenzeit war da. Die andäch tigen Polen weihen diese Zeit der Buße, und beichten dann alle Sünden, deren sie sich erinnern und schuldig wissen. Eine Kammerfrau der Vermißten, deren Trau rigkeit man einer löblichen Theilnahme an dem Schicksale ihrer jungen Gebiete .xin zuschrieb, fühlte sich durch ihr Gewis sen gezwungen, dem Priester die wahre Ursache ihres Kummers, und der Angst, Der Liberale Lcobachter Und Berks, Montgomery und Schuylktll Caunties allgemeiner Anzeiger. die sie marterte, zu bekennen. Sie ge stand, daß sie durch Gold und große Ver heißungen von einem reichen und vorneh men, russischen Officier, so wie auch durch schreckliche Drohungen sei bewogen wor den, der Tochter ihrer Herrschaft einen Schlaftrunk einzugeben, und sie darauf, ohne Widerstand, der Gewalt des Russen ! zu überliefern, der eidlich versprochen ha ! be, sie zu Heirathen. Der Pnester hörte mit Schaudern die se Erklärung. „Meine Pflicht, sagte er, ! gebietet mir, Ihr Bekenntniß nicht zu ver- rathen; allein ich kann Ihnen keine Ab- solution ertheilen. Wenn Sie von Gott ! Verzeihung Ihrer Missethaten erlangen wollen, so gehen Sie sogleich hin, werfen ! Sie sich denen, die Sie grausam beleidigt haben, zu Füßen, gestehen Sie ihr Ver ! brechen, und bemühen Sie sich, Gnade u. Vergebung von Ihrer Herrschaft zu er flehen ! Thun Sie Alles, damit diese ihr Kind wieder finden; dann wird Gott durch Ihre Reue bewogen werden, Ihnen zu vergeben; aber wenn Sie meinen Rath verwerfen, dann gedenken Sie der ewigen Strafen, die Sie erwarten. Diese Drohung wirkte kräftiger, als oie Furcht vor den weltlichen Gesetzen und Strafen. Das Bild der Hölle setzte das Mädchen in Schrecken; sie befolgte das Gebot des Priesters, aber sie wartete mit der Erklärung ihrer Schuld, bis ihr Ver leitet selbst gegenwärtig war. Dieser war, nach dem Frieden, durch die Schön heit der jungen Verlobten in das gast freundliche Haus der Eltern gelockt wor den. Als er fand, daß sie durch nichts in der Liebe zu seinem beglückten Nebenbuh ler wankend gemacht werden konnte, da suchte er seine Wünsche und seine Eifer sucht unter dem äußern Scheine der Gleich gültigkeit zu verbergen. Als ihm die Entführung gelungen war, setzte er seine Besuche im Hause der unglücklichen El tern mit dem größten Eifer fort, gab sich das Ansehen der innigsten Freundschaft und der herzlichsten Theilnahme, und ent fernte auf diese Weise mit beispielloser Frechheit und Heuchelei jeden Schatten von Verdacht, der auf ihn hätte fallen können. Wirklich hatte er sein Schlacht opfer in ein Kloster gebracht; und dort hatte man gewaltsam ihr Schreien um Hülfe unterdrückt! Wenn der Blitz in die Mitte der Ge sellschaft eingeschlagen hätte, so hätte es keinen größern Schrecken hervorbringen können, als die Anklage der Kammerfrau gegen den Russen. „Diese Elende," rief er wüthend, das allgemeine Staunen be nutzend, „diese Elende ist eine Betrügerin! Wo ist der Zeuge, den sie auffordern kann ? „Gott, von dem ich Verzeihung und Gnade erwarte, Gott ist mein Zeuge!" antwortete das unglückliche Mädchen, und schwamm in Thränen. „Schwören Sie vor'ihm, der hier gegenwärtig ist, daß Sie unschuldig sind; und wenn Sie das wa gen, dann möge man kein Mitleiden wei ter mit mir haben ; dann will ich alle Ma rkern erdulden; aber einst wird die Strafe des Himmels Sie treffen; für Sie wird kein Heil, keine Seligkeit sein. Denken Sie daran!" „Und wenn es wirklich wäre," erwie derte er, „welch ein unverzeihliches Ver brechen würde ich dann begangen haben? Meiner Liebe stellten sich Hindernisse ent gegen ; ich habe sie überwunden ! Ich bin reich, habe durch meine Geburt und durch meine Dienste einen hohen Rang; viele Leute würden es sich zur Ehre schätzen, mir ihre Tochter zu geben; bewilligen Sie mir die Hand der Ihrigen, und Alles ist gutgemacht." Der polnischeOfficier, der zugegen war, konnte sich länger nicht halten ; er zog sei nen Säbel, und drang auf den Bösewicht ein; doch dieser war glücklich genug, ihm zu entfliehen. Wie sollte der Pole Rache und Genug thuung erlangen? Die Gesetze gewähr ten sie ihm nicht! Sollte er einen Meu chelmord begehen? Dieses Mittel war zu loben und ohne Lurche zu tadeln." Dienstag den S. September, IBAB. schrecklich; aber diejenigen, deren Seele durch die Beängstigungen eines unheilba ren Schmerzes zerrissen wird, und die sich Alles dessen auf immer beraubt sehen, was auf Erden ihnen lieb und theuer war,wer den einen solchen Gedanken entschuldigen. Es gibt Lagen im menschlichen Leben, wo auch das sanfteste Gemüth in Wuth ge räth, und wo Derjenige, der seinen Feind mit einem Dolche durchbohrt, weniger ver brecherisch handelt, als Jener, der ihn durch Arglist, Trug und kalte, berechnete Bos heit auf das Aeußerste gereizt hat. In diesem Aufruhr der Leidenschaften, in die ser, immer höher steigenden Gemüthsbe wegung, wo Zorn, Angst und Verzweif lung in seinem Innern kämpften, wo ihm ! Alles entrissen war, was er so innig,— und so glühend geliebt hatte, wußte er nicht, bei welcher Furie er sich Raths erho len sollte. Da kam ein Kosack, und brach te ihm einen Brief, worin sein Beleidiger ihn aufforderte, mit ihm, um die, welche er liebte, zu kämpfen. Ein Wald, vier Stunden von Warschau, war zum Kampf platze bestimmt; am folgenden Morgen, mit Anbruch des Tages, sollten beide Thei le, sich am bezeichneten Orte einfinden ; die Ausforderung ward mit Leidenschaft an genommen. Jetzt fühlte sich der polnisch Officier ruhiger. Er konnte seine Rache in dem Blute seines Feindes sättigen, oder auch sterben. 801 l Verttaueu auf die Gerech tigkeit des Himmels, erwartete er von ihr den Sieg. Zwei seiner ehemaligen Waf fenbrüder mußten ihn begleiten. Die Nacht verbrachte er ohne Schlaf, um die allzulangsamen Stunden zu zählen. Man hatte lange vorher die Pferde gesattelt, wohl hundert mal wurden die zerstörenden Waffen aufgenommen und besichtigt, ob sie auch gut seien; endlich stieg man zu Pferde, sprengte fort, und kam an. Der Russe war seinen Worten getreu gewesen ; voll Ungeduld, sich zu schlagen, war er schon vor dem bestimmten Zeitpunkte an gelangt. Zwei Sekundanten begleiteten ihn. In einer Entfernung von 8 Schritten stieß man die Säbel in die Erde. Die Gegner, beide mit Pistolen bewaffnet, wa ren von einander entfernt, und sollten Ei ner gegen den Andern bis zum Ziele ge hen ; schießen konnte Jeder nach Will kühr. Der Russe gab zuerst Feuer, und durchbohrte die Brust seines Feindes, die ser verlor das Gleichgewicht, und schwank te. „Frohlocke nicht zu früh, Elender!" rief der polnische Offizier; „noch habe ich Leben genug, um dir den Tod zu ge ben !" Aber jener zeigte nun ganz die feige, schändliche Verruchtheit seines Herzens; er schwang sich auf's Pferd, brach in ein langes, teuflisches Hohngelächter aus, und sprengte im Galopp davon. Seine Zeu- gen sagten voll Unwillen zu denen des Verwundeten : Reiten Sie nach, und ver folgen Sie ihn ! Kein Erbarmen mit die sem unredlichen Menschen; er sei Ihnen überlassen !" Sie verloren keinen Augen blick, und setzten mit verhängtem Zügel ihm nach. Bald kehrten sie mit blutigen Säbeln zurück, und brachten ihrem ver wundeten Freunde die Nachricht, daß der Schändliche todt sei. Eine Art von Wirthshaus, welches ei nem Juden gehörte, war die, dem Kampf platz zunächst gelegne Wohnung ; der polnischeOffizier, welcher tödtlich verwun det war, wurde dorthin gebracht, freilich, nicht in der Hoffnung, ihn durch ärztliche Hülfe zu retten, denn sie war unnütz, son dern damit ein sanfteres Lager, als die ge frorene Erde, ihm seinen Todeskampf we niger schrecklich machen möchte. Ermat tung war den Krämpfen des Schmerzes gefolgt; er war durch einen fortwähren den Blutverlust erschöpft, und schien we der körperliche Schmerzen zu fühlen, noch in geistiger Hinsicht zu leiden. Blos zwei Namen ein geliebter und ein verabscheu ter, kamen von Zeit zu Zeit über seine Lippen, und dabei schien er konvulsivische Zuckungen zu haben. So vergingen 16 Stunden, und jeder uächste Augenblick schien der letzte seines Lebens sein zu müs sen. Judessen ward er plötzlich durch ei nen seltsamen Lärm, auf eine fast über natürliche Weise, aufgeregt. Bauern, die durch den Wald gegangen waren, hatten den russischen Officier, auf dem Schnee liegend, aber schrecklich verstümmelt, und noch athmend gefunden. Sie hatten ei nige junge Bäume abgehauen, eine Bah re daraus gemacht, und trugen nun den entstellten Körper bis zu dem Hause, wo sein Gegner schon aufgenommen war. Dieser, dessen letzten Senfzer man jeden Augenblick erwartete, ward durch die schmerzhaften Klagelaute geweckt; ein un begreifliches Wahrnehmungsvermögen ließ ihn sogleich die Stimme dessen erkennen, der jene Jammertöne ausstieß; wie durch Zaubergewalt kehrten ihm Kraft und Zorn zurück. Er richtete sich auf, und rief seinen am Bette sitzenden Freunden zu: „Ihr habt mich betrogen! Er ist nicht todt?" Einer von ihnen ging hin aus, und kehrte in's Zimmer zurück, mit den Worten : „Er ist da '. Aber in wel chem Zustande! Wenn du ihn sähest, würdest du ihn bemitleiden! Du mußt nicht mehr an Rache denken!" „Nicht mehr denken an Rache? Nicht mehr denken an Rache ?" wiederholte der Verwundete in einem schrecklichen Tone. „Das sollt ihr sehen!" Mit diesen Worten stürzte er, mit ei nem Säbel bewaffnet, aus dem Zimmer, lief auf seinen Feind zu, entfernte die Um stehenden, suchte den Ort, wo das Herz schlägt, stieß ihm den Säbel in die Brust, stürzte nach dieser Anstrengung nieder und war todt. Wer sollte es aber glauben ! Der rus sische Offizier ward, ungeachtet so vieler Wunden, hergestellt, und lebte noch beina he 10 Jahre nachher; allein diese Verlän gerung seines Daseins war für ihn eine fortlaufende Reihe unerhörter Leiden. Sein zurückstoßender Anblick hatte fast nichts Menschliches mehr. Er lebte ein sam ans einem seiner Guter, das einige Werste von Petersburg liegt, und entzog sich den Blicken aller Menschen, selbst de nen seiner Begleiter. Man kann nicht sagen, von welchen Empfindungen sein Herz gefoltert ward : gewiß mußte er aber schwer für seine Nichtswürdigkeit büßen. Die beiden Polen, welche Zeugen des Zwei kampfes gewesen waren, und eine so schreckliche Strafe an jenem vollzogen hat ten, haben sich geflüchtet ober sind ver bannt worden, und nicht wieder erschienen. Das junge Mädchen aber wurde ihren Eltern zurückgegeben. In den Straßen von Philadelphia fin det man zuweilen sehr werthvolle Sa chen ; einem alten Jersey Batschelor, Namens Lewis Waldron, widerfuhr vor einigen Nächten ein außerordentliches Glück am untern Ende der Spruce Straße. Waldron ist ein fetter, blasender, poltern der alter Kerl von zweimal fünf und zwanzig und fünf Jahren er kam um die Stadt zu sehen, und nachdem er sich eine Menge kurioser Dinge angesehen hat te bewegte er sich Abends etwa 10 Uhr dem River zu, um etwas von der frischen Wasserluft einzuathmen. Zust dem Ta back-Waarenhause gegenüber, als er eben seinen Hut abgenommen hatte, um sein erhitztes Haupt abzukühlen kam ein Weib, schier so fett und bauschend wie sein eignes Selbst, und fiel ihm um den Hals und sprach mit hysterischen Schlucksen — „Mein Mann ! mein Gatte!—mein lang verlorener, theurer, theurer Gatte!" Pschu laß mich gehen, Madam muß ein Irrthum sein," schrie Waldron, von den Umarmungen der dicken Frau dem Er sticken nahe ! —war mein Lebtag nicht ver heirathet, und kann zum T—l nicht wis ! fen wie ich eine Frau haben sollte."— ' „O du barbarischer, steinherziger nichtS- Laufende Nummer 2. nutziger Kerl," schrie das Weib, ihn noch fester umarmend „willst du mich nicht kennen. Bin ich nicht vor zwei Monat vom Mayor zu dir oerheirathet worden —„Bei meiner Seele, Madame, ich er innre mich keines solchen Vorfalles," sag te Waldron, indem er sich loszuwinden suchte. Um diese Zeit siel ein bischen Mondschein auf das Gesicht des Weibes, sie war häßlich wie der Satan, und Wal dron bemüthe sich desto ängstlicher loszu kommen. „Ich sag' Dir, ich bin nicht dein Mann," brüllte er. Ich hatte all' mein Lebtag noch keine Frau, und wenn ich eine wollte, wärst du die Letzte. Glaubst ich thät eine Frau Heirathen die eine Nas' hat wie ein Wergelholz und ein Maul wie ein Säueimer ?" —Der ärger liche alte Bub wußte von seinem guten Glück gar kein Gebrauch zu machen er hatte gefunden, was er schon seit zwanzig Jahr gesucht eine Frau: und ver schmähet? diese Wohlthat, die ihm in so nahem Bereiche stand ! Der Lärm brach te beide Parteien in s Watschhaus und Morgens, als die Dame Waldron's Au gesicht bei Tageslicht schaute, sagte sie mit bemerkbarem Unwillen, daß sie sich geirrt habe. —Beide wurden entlassen, und Wal drons goldene Gelegenheit zu einer bes sern Hälfte war für immer in ven Wind. Freie Presse. Myst ? riö s.— Ein englischer Ofsi» cier, der erst kürzlich von Ostindien zurück kehrte, erzählte über das schon oft bespro» cbene und bezweifelte Schweben der Bra» minen in freier Luft Folgendes: „Es ist dies Schweben ohne alle Stütze in einer gewissen Höhe eins Kunst, die man hin u. wieder unter den Brammen trifft, die aber auch von den gebildeten und an die Gau keleien der Leute gewöhnten Jndiern all gemein bewundert und für unerklärlich ge» halten wird. Der welcher uns dies Kunst stück zeigte, war ein schlanker Mann von etwa fünfzig Jahren, und wußte als wir ihn in den Garten riefen durchaus nicht» was wir von ihm wollten. Unter einer Platane auf kissbestreutem Wege zeigten wir ihm seinen Platz. Er nahm die Fu ßbank. deren sich die Krau des Hauses be dient halte, stellte sich darauf und ließ ein großes Tuch über sich ausspannen, unter welchem er gewaltig arbeitete und stöhnte- Nach etwa fünf Minuten befahl er das Tuch wegzunehmen, und wir sahen ihn in der gewöhnlichen Stellung der Hindu mit untergeschlagenen Beinen, etwa drei Fuß vom Boden schwebend sitzen. Er ließ die Perlen seines Rosenkranzes langsam durch die Finger gleiten, und sah sich lächelnd und ungezwungen nach allen Seiten um. wenn wir ihn rings umgingen und unsere Hunde unter ihm durchlockten. Ueber ei ne halbe Stunde saß er so, mit uns plau dernd. dann erklärte er. er sei müde, und sprang wie von einer Bank herab, nahm dankend unsere Geschenke, und ging ruhig fort. Sehr appetitlich?— Unter den Negern an der Küste von Angola herrscht snach dem Berichte eines portugiesischen Beam ten) die grausame Sitte, bei dem Regie» rungsatritte eines neuen Fürsten. S o bja genannt, einen alten fetten Neger zu schlachten, sein Fleisch mit dem Fleische ei ner Kuh oder eines Schweines so innig zu vermischen, daß es nicht mehr zu unter scheiden ist. und von diesem Gerichte speist der neue Regent mit alle seinen Vasallen. Erst nach dieser scheußlichen Ceremonie hat der Soba die Macht eines unbeschränkten Despoten, der mit alle seinen Unterthanen auf ähnliche Weise verfahren könnte. Ein Korporal der die Gewohnheit hat te, fast beständig zu fluchen, wurde krank, und da er große Schmerzen hatte, so fluch te er wieder ganz entletzlich. Ein Offizier fragte dessen Frau, wie sich ihr Mann be finde und ob er noch so fluche? Ach ja antwortete die Betrübte das ist noch sein einziger Trost