Und Berks, Momgomery und SchmMll Caunties allgemeiner Anzeiger^^ ZK r«LVi N S, Wenn. Gedruckt und beransgegcbeu von Arnold Pn»vell e, in der Sud 6ten Straße, zwischeu der Franklin- und Chesnut - Straße. Jahrg. ?», ganze Nnm. ««S. edingun^en:— Der V.ilier.'Nc llrobiltiltcr erscheint jeden Dienstag aus einem großen Superi.il - Bogen mit schönen Lettern gedruckt. Der - Preis ist Ein Thaler des Jahrs, welcher in halbjährlitl,.r Vorausbezahlung erbeten wird. Wer im Laufe des Zahreö nicht bezahlt, dem werden Hl 50 angerechnet, Für kürzere Zeit als « Monate wird kein Unterschreibet angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wenn sie einen Monat vor Ablauf des Lubseriptions-TerimnS geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewöhnlichen Preis ein gerückt. Unterschreiben, in hiesiger Stadt wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der Unterschreibe»-., — Briefe und dergl. müssen postfrei eingesandt werden. o Gott will! oder die Bat zen - Noth Erzählung von Gustav Nicritz. Während dieser Rede halte Olearius ie Mütze abgesetzt, den Schnurrbart fernt, seinen Anputz vor dem Spiegel >rdnet und trat nun in das andere Ge ch zu dem Schwesternpaar hin. „Bleiben Sie, Agathe! sprach er bit >d, als diese die Flucht ergreifen wollte „vor mir soll sich niemand zu fürchten fache haben, am allerwenigsten meine hülerin. Ich war einst der Magister earius, jetzt der Husar Oehlig schlecht g. Daß Sie Ihren ehemaligen Leh nicht ganz vergessen haben werden, >ube ich aus diesen Ohrringen schließen dürfen." LieSchen erbleichte auf diese Erklärung, zathe dagegen wurde zur Purpurrose, s sie aber in dem hübschen Husaren wirk ) den hagern, blassen Magister wieder "annt hatte, wollte ihre Stirne keine sin re Falten mehr finden, vielmehr ruhte r Auge fröhlich glänzend auf des Ma sters Gestalt und willig überließ sie ihm ie Minute lang die leise bebende Rechte, eschen'hingegen, nachdem sie die Geißel r beschämenden Erinnerung überstanden >tte, bestrebte sich, daS einst begangene nrecht durch verdoppelte Aufmerksamkeit >d Gastfreundschaft bei dem Magister nigermaße'n gut zu machen. Olearius rlebte einen recht heitern Abend, welcher ihm den Wunsch nach mehren derglei-- n rege machte. Die Stelle eines Tertius war gerade ledigt nnd der Magistrat von Lanqen lza dem seine Aufwartung machenden, learius nicht abgeneigt. Lieschen und >r Mann redeten laut, Agathens dunkle ugen leise ihm zu, sich um die Stelle zu welche doch mindestens Haler jährlich eintrug. Doch Oleari s ging aus der ersten heißen Schlacht, ie er als Husar durchkämpfte, ein Sie ?r hervor. Vor Ablauf seines Urlanbs hnürte er sein Bündel, nahm Abschied on Agathen und deren Schwester, und röstete sich mit den Worten: „Gott )ill's und mein gegebenes Ehrenwort, aß ich wieder zurückkehre, also !" An einem Sonntagsmorgen des Sep- Wr>bermonats ritt ein Trupp Ofsieiere Mschiedener Waffengattungen des preußi chen Heeres über die Stoppelfelder dahin, sie beabsichtigten eine Jagdpartie zu nachen; allein ein plötzlich eintretendes Regenwetter bestimmte sie, das Schloß ines in der Nähe wohnenden Ritterguts zesitzers aufzusuchen, welcher die Gäste — nit welchen er theilweise verwandt war-- »uf das Herzlichste empfing. Als er von ?em vereitelten Jagdvergnügen hörte, vrach er: „Das ist euch Herren schon recht; denn es steht geschrieben: „Du sollst den Feiertag heiligen. Wollen die lieben Gäste wieder gutes Wetter vom Himmel haben, mögen sie mit mir in die Kirche gehen und Gott die Ehre geben. Es predigt heute ein fremder, mir als aus gezeichnet gerühmter Magister bei uns, und nicht schaden könnte es, wenn die Herren Soldaten einmal den Text gelesen bekommen " Nothgedrungen willigten die Gäste ein, sich dabei aber heimlich vornehmend, den Dorfgeistlichen wo möglich durch ihre Gegenwart aus der Fassung und dem Concepte zu bringen, was ihnen, da das herrschaftliche Betstübchen der Kanzel ge rade gegenüber lag, nicht schwer dünkte. Lieutenant von Haideleben, der Sohn des Obersten und des Magisters Regiments quartiermeister, welcher gleichfalls bei der lustigen Gesellschaft war, fuhr unwillkühr lich zusammen, als der Prediger die Kan zel betreten halte und nun zu sprechen be gann. Starr hielt er den Blick auf den unerschrockenen Eiferer gerichtet, welcher begann: „Darnach setzte sich das Volk zu essen und zu trinken, und stand auf zu spielen. Meine andächtigen Zuhörer! was man hier von den abgöttisch gewordenen Israeliten sagt, gilt leider noch jetzt von sehr vielen Christen. Essen, Trinken, Jagen nach gewissen Menschen und Thieren —sehet da die Beschäftigung der Welt-Menschen! Eine einzelne dieser Sinnenlüste vermag schon den ihr Fröhnenden in das zeitliche, wie in das ewige Verderben zu stürzen Betrachten wir aber heute blos das Ver derbliche des Spielens. Dasselbe zahlt mehre Arten, als: Kriegsspiele, Glücks spiele, Schauspiele und andre mehr. Al le aber laufen dahin aus, daß aus dem Spielen Ernst wird. Laß die Knaben sich aufmachen und vor unS spielen, sprach einst Abner zum Joab. Und worin bestand dieses Kriegsspiel? Ein Jeglicher ergriss den Andern beim Kopfe und stieß ihm sein Schwertin seine Seite und sielen mit ein ander. Damit endet das Kriegsspiel in der Regel, doch ist von demselben hier in sofern nicht weiter zu sprechen, als es nur von den Monarchen und Gewaltigen die ser Welt gespielt werden kann. Ein Ande res ist es mit dem Glücksspiele, das nur der Teufel so genannt haben kann, weil es stets mit dem Unglücke des Spielers endet. O, diese Art Spiel ist verbreitet wie die Pockenkrankheit! Jung und Alt, Vornehm und Gering ist von ihm ange steckt. Der Kül)ju»ge vertippt oft in ei ner Stunde den Lohn eines Vierteljahres ; der Vornehme setzt auf eine Karte ein Rittergut, und selbst das Gänsemädel und die Kühmagd tragen ihre paar Groschen in das verschlingende Lotto. Der grausa me König Pharao, welcher Israel knechte te und dessen unschuldige Knäblein in's Wasser werfen lies, — er durchzieht noch immer als Glücksspieler mit 32 Henkers knechten die christlichen Länder. Wie vie len Spielern ist nicht schon daS Pique zur Pike oderßleikugel wirklich geworden wel che als Tresfle oder Treffer ihn ins (soeur oder Herz geflogen ist, sie endlich in das viereckige Carreau —daS blutige Grab— gestürzt hat!" Hier stieß den verblüfften Haideleben ein Nachbar in die Leite. ~Merkst Du wohl? der Schwarzrock stichelt auf uns und unsre Pharobank im Lager! Ist es nicht anders, als hätte er unsere Gegen wart vorausgewußt und darnach seine Pre digt abgepaßt ? So höre doch,Haideleben ! Bist Du perplex geworden von der Sti chelei ? " „Ich weiß nicht," versetzte der Lieute nant unrnhig—,,was ich denken soll. — Der Prediger da drüben und meinFourier —zwei Eier können einander nicht ähn licher sehen, als jene beiden. Ist ö sein Zwillingsbruder oder sein Geist? oder— ha ! Warte Bursche! also deshalb nahmst Du alle vier Wochen auf den Sonnabend und Sonntag Urlaub, um bald da, bald dort eine Predigt zu halten?" Es war wirklich Olearius, welcher, als er auf die Einladung des Gutsbesitzers im Schlosse bei der Mittagstafel erschien, die Spihreden seines Lieutenants lächelnd al so beantwortete: „Ja, mein Herr Lieute nant, die Kanzel ist meine Freistatt, sowie dieser geborgte Priesterrock. So lange ich in oder auf den einen mich befinde, bin ich unantastbar. Freuen soll es mich übri gens herzlich, Hai das von mir ausgestreu. te Saamenkorn irgendwo ein gutes Land gefunden. Sollten Sie, meine gnädige Herren, über lange oder kurz eine Feldpre diger- oder Landpfarrerstelle zu besetzen haben : so bitte ich, Ihre Wahl auf einen Husarenfourier fallen zu lassen, der gern den Dolman aus- nnd den Priesterrock für immer anziehen möchte." Am Abend desselben Tages hatte Olea rius den Schmerz, mit eigenen Augen zu sehen, wie wenig seine erbauliche Predigt bei dem vornehmern Theile seiner Zuhörer gewirkt hatte, welcher ohne Ausnahme den grünen Tisch umringte, an welchem der König Pharao in Gestalt eines Banquiers thronte, Gold austheilte, dessen aber noch mehr einnahm, was den Königen sonst nicht eigen ist. Es war bereits gegen Mitternacht, als "TVillig zu loben und ol)ne Furcht zu tadeln." Dienstag den 11. Jnli, ein reitender Bote, dessen Pferd von Schweiß dampfte, aus Tiefgau im Feldla ger anlangte, und einen Brief an den Li eutenant von Haideleben überbrachte, wel cher ohne Verzug geöffnet werden sollte. Olearius übernahm das Geschäft, das Schreiben dem Lieutenant zu überreichen, den er in das Spielzelt hatte gehen sehen. Hier angelangt, erblickte er seinen Regi mentsquartiermeister am Pharotische und um hohe Summen spielend. Daß ihn daS Glück fliehe, schloß Olearius aus den bleichen Gesichtszügen, den zusammen ge kniffenen Lippen und den düster glühenden Augen des Lieutenants, welche unverrückt auf des Banquiers Fingern hafteten, und diese zu versengen drohten. Des Fouri ers Anrede hörte er mit halben Ohren an und steckte, anstatt der dringenden Wei sung nachzukommen, das empfangene Schreiben mechanisch in die Tasche. Un entschlossen, was er hierauf thun solle, blieb OleariuS hinter dem Lieutenant stehen. Bald aber blickte er eben so starr, wie sein Lieutenant die Finger, das Antlitz desßan quiers an, das ihm recht bekannt vorkam. In derselben Sekunde, wo er in ihm den Verführer Lieschens wiedererkannte, schrie der Lieutenant, dessen Karte abermals ver lor, wuthentbrannt: „Ha, Spitzbube! jetzt hast Du die Volte geschlagen ! Deut lich hab' ich's gesehen." Diese Worte be gleitete ein Fanstschlag, welcher dem Ban quier das Blut aus der Nase strömen mach te. Ein furchtbarer Lärm erhob sich nach dieser Gewaltthätigkeit. Anfangs schlug sich die Mehrzahl der Anwesenden auf des beleidigten Banquiers Seite. Nachdem aber von Letzterem bewiesen worden war, daß er aus hessischen Diensten e»m ins-r -mia verwiesen worden sei, den Adel blos usurpirt, bald die Rolle eines Werbeoffi ciers, bald eines falschen Spielers über nommen habe, nahm die Sache eine solche Wendung, daß Lieschens Verführer einer ehrenvollen Sarisfaction für univerlh er klärt und er für immer aus dem Lager verwiesen wurde. Stumm schritt Haideleben an des Ole arius Seite seinem Zelte zu, nicht beach tend dessen Worte, welche ihm daS Lesen des Schreibens anriethen. Endlich sagte er, einen Augenblick stellen bleibend: ~O Magister! hätte ich doch besser auf Ihre Predigt geachtet! Nun bin ich verloren. Die Trostgründe deS Magisters unter brach er später mit der hastigen Frage: „Fourier ? ist Er mit Pulver und Kugeln versehen ? Ich habe mich heute verschossen und möchte des Frühesten wieder auf die Jagd gehen. Dem Fourier überlief es eiskalt. „Le sen Sie, gnädiger Herr Lieutenant, o le sen Sie doch!" bat er in seiner Herzens angst—„der Bote wartet noch immer auf Antwort." „Gut" —versetzte Haideleben und zog den Brief hervor. „Indeß ich lese, holet mir Eure Munition. Macht schnell Fou rier !" Dieser aber handelte zum erstenmale gegen die Subordination, indem er blos an den Eingang deS Zeltes zurücktrat und von da aus seinen Lieutenant beobachtete. Derselbe überflog mit schnellem, wirrem Blicke die Zeilen, ohne jedoch etwas zu ver stehen. Erst beim zweiten Ueberlesen kam er zum Bewußtsein zurück und nun ent quoll seiner Brust der innige Ruf: „Mein Herr und Gott!" „WaS ist Ihnen, gnädiger Herr Lieu tenant ? rief Olearins im Herzuspringen. Haideleben fiel ihm um den Hals, „Ma gister,—" sagte er weinend—„lhnen will ich nun Alles bekennen. Sollen Sie doch fortan mein Beichtvater sein! Ich hatte die RegimentSgvlder verspielt, —meinem Oheim würde ich meine Schuld nicht ha ben gestehen können—darum gedachte ich mich—o mein Gott! —zu erschießen. Aber nun, o lesen Sie, Magister!" Da las Olearius und fühlte dabei des gerechten Gottes heilige Nähe. „Ew. Hochwohlgeboren melde ich in größter Eile/' schrieb der gräfliche Rent- zmtmann in Tiefgau „daß bei cincr, lach Tische auf dein See unternommenen Tpazierfahlt der junge Herr Graf den eichten Nachen in eine schaukelnde Bewe- i zung versetzte. Das Untersagen derselben i oon Seiten der Grasin Großmutter hat > !en nur die Folge, daß der sehr eigenwil- < ige junge Herr Graf noch ärger schau- I kelte. DieS sowohl, als eine heftige Be legung der Gräfin Großmutter, ihrem t Äerbot mehr Nachdruck zu geben, machten l )en Nachen umschlagen, wobei der junge s Herr Graf sowie die Frau Gräfin ret- s -ungsloö ertranken, und nur der Schiffer t uit Mühe und 9ioth sein Leben durch schwimmen rettete. Won Ew. Hochwoh- , zeboren, als unsern nunmehrigen Gebie- < 'er, erwarten wir die nöthigen Befehle < hinsichtlich der Beisetzung der beiden höh- z >n Ertrunkenen welche nach einstündigem ! Suchen als Leichen wieder ausgefischt l Vörden sind—" Hier gab Olearius den Brief zurück, I faltete still seine Hände und vergab den j deiten Ertrunkenen iu seinein Herzen alle . )ie Leiden, die sie ihm bisher bereitet Hal en. (Schluß folgt.) -?-ü-!!!W Titten Kuß in Ehren, kann Niemand wehren. Nemonier, von Gewerbe ein Tüncher, faß eines Tages ganz unerschrocken auf seinem Stühlchen, das 80 Fuß hoch über ?er Straße an einem Hause hing. Mit seinem Pinsel versehen, war er eben be schäftigt, die Wand jenes Hauses weiß anzustreichen, und pfiff ein lustiges Lied- Hen da. In dem Maaße, als seine Ar beit Fortschritte machte, ließ sich Nemonier mit Hülfe eines eisernen Hakens, welcher )ben an seinem Stühlchen befestigt war, und in einem lang herabhängenden star ken Seile hing, um einige Fuß weiter ge gen die Straße herunter. Indem er nun auf diese Art nach und nach von den hö heren Regionen herab kam, befand er sich auf einmal vor einem offenen Fenster des vierten Stockes. Plötzlich wird ein Schrei, aus dem Innen! des Zimmers kommend, hörbar; Remonier sieht hinein, und bricht in demselben Augenblicke in den Ausruf: „Großer Gott! meine Frau!" aus. Der bedauernswürdige Tüncher hatte so eben das Unglück gehabt, in diesem Zi mmer seine eigene Frau, in Gesellschaft ei nes Unbekannten, der dieselbe zärtlich um fangen hielt, zu erblicken. Wüthend schwingt er sich in das Zimmer, fällt über das verbrecherische Paar her, und zerschlägt den Stiel seines Pinsels auf dem Rücken des Fremden. Nachdem er auf diese Art sein Nache gefühl an dem unbekannten Bewohner je nes Zimmers befriedigt hat, wendet er sich nach seiner Wohnung, in der Absicht, nun auch seine strafbare Ehehälfte zu beohr feigen. Zu Hause angekommen, klopft er an, seine Frau macht ihm auf, und redet ihn ganz unbefangen folgendermaßen an : „Aber, lieber Freund, was hast Du denn ; wie erhitzt Du aussiehst. . ~la, ich bin erhitzt, Madame, ich bin aber noch mehr als erhitzt. Wo kommen Sie her?" „Ich, mein Freund," erwiederte die Frau mit bewundernswürdiger Seelenru he, „seit diesen Morgen bin ich nicht aus dem Zimmer gekommen..." „Nicht aus dem Zimmer gekommen! . . . Nun, das ist stark . . . Das wagen Sie zu be haupten, wo ich Sie doch so eben in der Straße Huchette, in dem Zimmer und in den Armen eines Fremden Herrn ertappt habe — „Mich?" „Ja, Sie." „Aber, mein Freund, Du bist krank." „Ich bin.. . ich weiß nicht was ich bin . . . Sie wissen aber gar wohl" „Ich versichere Dich..." Schweigen Sie... ich werde Sie vor den Richter schleifen; diesen saubern Streich sollen Sie mir theuer bezahlen!" In Folge dieser Scene sehen wir heute den Tüncher Remonier auf der Bank der Angeklagten sitzen; der Unbekannte vom vierten Stock war als Kläger gegen ihn Laufende Nummer A«. aufgetreten. Remonier ist ganz entrüstet über diese Stellung die er hier einnimmt; er zweifelt daran, daß eS eine Gerechtigkeit in Frank reich gebe, indem er, der betrogene Mann, sich durch diejenigen, der ihm seine Ehre geraubt hat, auf die Bank der Angeklag ten gebracht sieht. Madame Remonier ihrerseits behaup tet immer noch steif und fest, daß sie nicht bei dem Unbekannten gewesen sei, und daß sich ihr Mann, indem er sie in jener Per son, welche bei dem Kläger getroffen wur de, zu erkennen geglaubt hatte, geirrt habe. „Es ist zu arg/' ruft Remonier aus, ~es ist ein Eomplot, eine Conspiration! Es ist doch klar, daß ich keinen andern Grund gehabt haben kann, um jenen Hrn. zu prügeln, als den eben angeführten. — Ich habe ihn geprügelt, weil meine Frau bei ihm wnr, und weil er sie geküßt hat. Ein Beweis, daß sie schuldig ist, liegt schon darin, daß sie leugnet, daß sie con spirirt, um zu meiner Verurtheilung bei zutragen. Der Kläger. Ich will Ihnen einen Gefallen erweisen, lieber Freund; sehen Sie, ich will zugestehen, daß es Ihre Frau gewesen ist, welche Sie in meinem Zimmer angetroffen haben. Nemonier. Es ist endlich Zeit, daß Sic es zugestehen. Er leugnet also nicht mehr.. . Sie Hören's Madame! Die Frau. Meinetwegen, deßhalb ist aber noch kein Grund vorhanden, daß Sie ihre gewaltige Bärenstimme erschallen las sen, und Ihre ohnedies großen Augen so fürchterlich aufreißen!. .. Remon. Wie, das wäre kein hinläng licher Grund!... D. Klä. Nein, auch bei weitem nicht hinlänglich, um Jemand beinahe todt zu schlagen, wie cS Ihnen beliebt hat an mir zu versuchen. Remon, Wie meinen Sie? ... (bei Seite) das ist köstlich... ich hätte Sie vielmehr maustodt schlagen sollen. D. Fr. Da hättest Du sehr unrecht daran gethan. Ich war in allen Ehren bei jenem Herrn ... ich bin seine Wäsche rin; ich brachte ihm gerade seine Wäsche wieder. D. Kl. Ja, meine Wäsche; das war Alles. Rem. Und Sie küßten sie, wahrschein lich um damit die Wasche zu bezahlen? D. Fr. Er küßte mich ... in allen Ehren ... es ist so seine Gewohnheit. . . man kann doch nicht barrsch gegen seine Kunden sein. D. Kl. Ferne sei von mir der Gedan ke, Ihrer Frau Gemahlin die gehörige Achtung zu versagen. Remon. So, so, es ist also nur aus » Achtung und Gewohnheit, daß Sie meine ! Frau geküßt haben? D. Klä. Ei versteht sich ... das ist denn doch ganz natürlich! . . Rem. Nun, dann laß ich mir's ge fallen ; unter solchen Umständen will ich j Ihnen gern verzeihen. Bezahlen Sie mir > den Stiel meines Pinsels, welchen ich auf > Ihrem Rücken zerbrochen habe. . . und ' sprechen wir nicht mehr von der Geschich ' te . . . D. Kl. Wie! Sie scheinen zu ver > gessen, daß S i e der Angeklagte sind ? ' Rem. Es ist wahr .. . allein lassen , wir die Sache gut sein . . . D. Kl. Ich bin damit einverstanden, ' ich stehe gerne von der Klage ab, weil Sie i Ihren Fehler einzusehen scheinen. ' Der Gerichtshof, in Berücksichtigung ' der Umstände, spricht Nemonier von der ' Klage " Kirchenbrennerei. —Es scheint, daß in ' Waltham, Massachusetts, ähnliche Scenen ' wiederholt werden, als die unglücklichen ' in Philadelphia vor mehren Jahren. Die > Universalisten Kirche wurde daselbst zu verbrennen gesucht, was aber nicht gelang. , Die katholische Kirche dagegen wurde nie- dergebrannt. Die Artillerie - Compagnie wurde beordert sich bereit ;u halten, wor» ' auf die Ruhe jedoch nicht weiter gestört ' wurde. Fr. Fr.