Und Berks/ Momqomen) und Schuylkill Lammes allgemeiner Anzeiger,^ NcaÄiN g, Mnll Gedruckt und herausgegeben von Arnold Pnwell e, in der Snd 6ren Straße, zwischen der Franklin- und Clwsnnt - Straße Jadrg. ?», ganze Nnni. »'»'«. : Der A.iber.'Nr tkrotmciUcr erscheint jeden Dienstag aus eine», großen Luperial - Bogen mit schönen Vettern gedruckt. Der Eubscriptions - Preis ist Ein Tl)a l e r des Zahrö, welcher in halbjährliche, Aorausbejahlung erbeten wird. Wer im V.nife des Jahres nicht bezahlt, dem werden HI 5» angerechnet. Für türzere Zeit als «Monate wird fein Unterschreibe angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden >,»!> dann angenommen, wenn sie einen Monat vor Ablauf des Lubferiplions-Termins geschehen nnd gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewöhnlichen Preis ein gerückt! Unterschreibe,,, in hiesiger wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der Unterschreiben Briefe und dergl. müssen postf re i eingesandt werden. Der Vtaurer Wir geben folgende Geschichte, nicht, weil wir von ihrer Wahrheit überzeugt sind, sondern als ein Bruchstück aus dem Gesprächsweise der pariser Salons »ach der Restauration, welches trotz der nicht unbedeutenden Zeit, welche verflossen ist, seit es in Paris neu war, auSnärtS ziem lich unbekannt sein durfte. Die Sache wurde im Winter 1810 181? bei Sir Sidney Smith von Gen'l Hulon, Scinva ger des berühmten Moreau, erzählt, und zwar versicherte Jener, sie von Marschall lunot, Herzog von Abrautes zu haben, welcher, als sie vorsiel, Commandant von Pariö war, und daher mit allen Umstan den genau bekannt sein mußte. Im Jahre 1805 begegnete ein armer Mann, welcher Abends von seiner Arbeit nach Hause ging, in einer dunkeln Straße von Paris einem gut gekleideten Herrn, den er früher gesehen zu haben sich durch. AuL nicht erinnerte, >reicher aber trotzdem sogleich auf ihn zu trat, und fragte, >' aS sein Handwerk wäre. 'Auf die A»lworl, daß er ein Maurer sei, sagte der Herr, wenn er eine gewisse Blende, die man ihm zeigen würde, zumauern wolle, so wurde er s>> zur Belohnung erhalten. Ei muffe sich aber setzte der Fremde hinzu, mit verbundenen Augen nach einem ziem lich entfernten Orte fahren lassen. Der Maurer schlug theils aus Neugierde, theils weil ihn der große Gewinn lockte, ohne viel Bedenken ein. Der fremde befestig «e ihn, sogleich ein Tuch um die Augen, und führte Um wenige Schritte weit zu ,'inem Gefahre, das auf sie gewaltet zu haben schien. Beide sehten sich ein, und fori gingt, im sialksten Trabe. Bald wa ren sie außerhalb Paris; wenigstens schloß der Maurer so, da er kein Rasteln der Rä der auf dem Pflaster »lehr vernahm. Nachdem sie so gegen zwei Stunden fort gefahren, kehrte du» Rasseln wieder, als befänden sie sich in einer andern Stadt. Glei.b darauf hielt der Wagen ; deiMiu rer wurde herausgehoben und durch ver schiedene Gänge und über eine große Trep pe zu einem Orte geführt, Ivo er Stim 'men t>olte. Hier wurden ihm die .'lugen aufgebunden und er sah sich in einem gro ße» Zunmer, dessen Wände, Decke undFuß !boden ganz mit schwarzem Tuche überzo gen waren, ausgenommen eine Blende an !der einen Seite. Neben dieser lag eine beträchtliche Menge Steine und Mörtel nebst allem einem Maurer nothwendigen Gerät he. Auch befanden sich einige Män ner in dem Gemache, welche Masken vor dem Gesichte hatten. Einer von diesen näherte sich dem Maurer und sagte: „Hier sind die versprochenen ss) LouiSd'. wir machen bloß die Bedingung, daß Ihr nie gegen irgend einen Menschen erwähnt, was Ihr hier sehen und hören werdet." Der Maurer versprach dies, und in dem selben Augenblicke trat ein anderer, eben falls veUarvter Mann herein, der fragte, ob alles in Richtigkeit sei. Als ihm die ses bejaht wurde, ging er hinaus und kam nach einigen Minuten mit zwei andern verlarvten Männern zurück, von welchen der Eine nach seinem weißen Haar dem Maurer ziemlich bejahrt zu sein schien. Alle drei schleppten ein junges, sehr schö nes Frauenzimmer herbei, deren Haar war, und die sich überhaupt in einem Zustande großer Unordnung befand. Sie stießen dieselbe mit Gewalt gegen die Blende zu, in welche sie trotz ihres Käm pfens und Widerstrebens endlich hinein gezwängt ward. Fortwährend ließ sie bald ein entsetzliches Klagegeschrei hören, bald rief sie in herzzerreißendem Tone um Erbarmen. Unterwegs wand sie sich ein mal von ihren Drängern los, und siel dem alten Manne zu Füßen, dessen Kniee sie umfaßte und flehentlich bat, man möge sie doch auf der Stelle umbringen und nicht langsam und grausam verschmachten lassen; aber Alles umsonst. Als die drei Män ner sie in dienende hineingezwängt hat ten, hielten sie die Unglückliche fest, und befahlen dem Maurer, sein Werk zu be ginnen. Dieser siel auf die Knice und bat daß man ihn gehen lassen möge, ohne daß er bei solchem Gräuel Hand mit angelegt habe. Die Männer entgegneten aber, dies sei nicht möglich; ja sie drohten ihm sogar mit augenblicklichem Tode, wenn er Das, wozu er sich anheischig gemacht, nicht erfülle, versprachen ihm aber eine Zugabe von abermals 50 Louisd'or, wenn er sei ne Arbeit vollbracht habe» würde. Dro hung und Zusage wirkten dergestalt, daß er sich sogleich ans Werk »nachte, und das arme Opfer bald ganz zugemauert hatte, so daß sie ohne Licht. Luft und Nahrung jammervoll verkomme» mußte. Sobald er fertig war, empfing er die weiter» 50Lou isd'or; seine A »g«>>, wurden wieder ver-! Bunden, lind er auf verschiedenen Wegen zum Orte, woher er gekommen, zurückge führt. Hier setzte man ihn in eine Kut sche, die eben so schnell davon fuhr, wie er hergefahren »Vörden. Als sie endlich still hielt lind er heraus durste, nahm man ihm die Binde von den Augen, und er sah sich wieder aus dem allen Flecke in Paris, wo der Fremde zu ihm getreten war. Dieser stand an seiner Seile und gebot ihm, sich fünf Minuten lang nicht von der Stelle zu rühren; nachher könne er gehen, wo hin eS ihm beliebe; mache er aber vorher einen Schritt, so stehe sein Tod darauf. Mit diese» Worten verließ er ihn, der Maurer aber begab sich, nachdem er die fünf Minuten gewartet, geraden Wegs zu einem Polizeibeamten, dein er Alles er zählte. Dieser hielt die Sache von so vielem Belange, daß er ihn augenblicklich zum Herzoge von Abranles führte. lunot argwöhnte Anfangs, das Ganze fei eine bloß? Erfindung, aber als der Maurerden Beutel mit 100 Louis vorwies, sah auch Jener sich gezwungen, ihm zu glauben. Die strengsten Untersuchungen über den grauenvollen Mord wurden sogleich in und um Paris angeordnet; aber umsonst. Der Kaiser Napoleon nahm selbst sehr lebhaften Antheil an dem Vorfalle und gab der Polizei den besondern Befehl, kein Mittel unversucht zu lassen, um hinter daS Geheimniß zu kommen. Eine Menge Hänser wurden durchsucht, um eine frisch gemauerte Stelle, welche der Beschreibung deS MalilerS entsprach, ausfindig zu »la chen ; aber trotz all diesen Bemühungen wurde nie etwas Weiteres über diese graß liche Begebenheit an den Tag gebracht. Der wackere Schneider Andres zu Herkenrath. Ich glaube im Jahre 1848 und noch weit länger hinaus, werden die Leute an den fünf Monate langen Winter von 1 gedenken und an die Wasserönolh, die ihm folgte, besonders da, wo sie dic Wassers not!) selber erfuhren, wie am Niederrhein. Das Gemüse und die Kartoffeln, die nicht erfroren, ersoffen spater im Wasser, und wer sie behielt konnte von Glück sagen u. der Armen gedenken, wenn er ein Chri stenher; hatte. ES war am 30. März 1815 als die Bauern aus dem Dorfe Herkenrath am Niederrhein, sich am SonntagMorgen vor dem Gottesdienste in der Schenke versam melten, die nicht weit von der Kirche liegt, um die Stunde des Gottesdienstes abzn warten. Wie begreiflich, sprach man vom Wintcr, von den erfrornen Kartoffeln und von der Wassersnolh, die schon da war oder bevorstand. Da saß auch ein stein reicher Bauer bei den Andern, der nicht wußte wie den Armen zu Muthe war, der rühmte sich, daß er noch 800 ScheffelKar toffeln im Keller habe, und er wußte, daß schwerlich unter den 'Armen einer sei, der einen Thaler in der Tasche habe, sprach er höhnisch: Wenn ich einen annehmba ren Kaufer finde, dann gebe ich sie Alle weg! Unter den Kirchenleuten war auch ein Schneider Namens Andres, ein blutarmer, aber braver Mann, der sagte scherzend : Setzt mir einmal einen Preis, so kauf ich sie Euch ab und vertheile sie unter dic Ar men ! —Der reiche Bauer maß den armen "TVillig zu loben und obne Furcht zn tadeln." Dienstag den ><». Mai, 18 48. Schneider mit spöttischen Blicken und sag te dann höhnend: Dir gebe ich sie alle für einen Thaler baar Geld!— Da schob eine unbekannteHand dem Armen ei nenThaler in die Tasche u. als er den fühl te, rief er kräftig : Ich halte Euch beim Worte. Die Kartoffeln sind mein und hier ist der Thaler! Da hatte Einer den Jubel hören sollen, der in der Stnbe ausbrach ! A ber eS hat te auch Einer daS Gesicht des Reichen ma len sollen; eS wäre ein Prachtstück des Aergers und der Verlegenheit gewesen. In seinein Grimme warf er dem armen Andres den Thaler an den Kopf, daß er eine blutende Stirnwunde bekam. So fort erhoben sich an die vierzig Stimmen, die riefen: Der Handel ist richtig und ehrlich geschlossen, lind der Andres muß den Grobian verklagen. Wollte der rei che Mann wohl oder übel, er mußte den Thaler nehmen, und dem Andres wieder geben, lim nur die gerichtliche Klage von sich abzuwenden. Am andern Tage kam der Andres und eine Unzahl armer Leute mit ihm, denen er die .Kartoffeln austheilte, bis daß keine einzige mehr da war, und der reiche Bau er machte ein Gesicht, gerade wie eine Katze wenil's donnert. Alle Armen gin gen fröhlich heim und segneten den bra ven Andres unv die unbekannte Hand, die ihm den Thaler in die Tasche gesteckt hat te ; nur ein Armer kam zu spat, und be kam keine mehr, weil sie alle weg waren. Der Greis stand betrübt da, weil die schö ne Hoffnung ihn getäuscht hatte. Aber was that der brave Andres ? Er gab ihm den Thaler, den der Reiche ihm als Ab stand von der Klage gegeben hatte! Daö war wacker! Gott lohn's ihm! Als man das in der Umgegend erfuhr, wurde für den armen Andres in Herken rath sofort eine Collekte veranstaltet, die nicht gering ausfiel.--Was that aber An dres? Er erklärte, daß er die Collekte nur dann annähme, wenn er den Ertrag für feine nothleidenden Brüder verwenden dürfe! Wahrlich, solcher Mensch.n gibts heut zutage nicht viele! Ehre dem Andres in Herkenrath und könnt' ich hinkommen, ich würde ihm dic Hand drücken mit treuer Liebe.— Gottlob, die Guten nehmen doch noch nicht ab im Lande und es thut Einem im Herzen wohl, wenn man eine solche Geschichte erzählen kann. (W. Fr'd. Geld über Bord. Der Cincinnati „Cronicle" entnehmen wir nachstehende halb traurige, halb drol lige Geschichte: Einer der deutschen Emigranten, die mit dem Dampfboote „Ducheß" heraufkamen, besaß noch di? kl?ine Summe von O 150 in Silber, und da er sich vor Langfingern fürchtete, so wickelte er das Geld hübsch in einen alten Lumpen und versteckte es in den Strohsack, ohne jedoch seiner Frau zu sagen, was er gethan. Wie gewohnlich, wenn die Böte nahe am Hafen sind, ließ der Clerk das Gepäck der Passagiere wie gen. Die Frau des Deutschen, welch? wahrnahm, wi? ihr Mann die Kisten zur Waage schleppte, nahm schnell den Stroh sack nach dem Hinterdeck, schnitt ihn aus und schüttete seinen Inhalt über Bord, in der Meinung, daö Gewicht ihres Bettes leichter zu machen. Als ihr Gepäck nun an s Wiegen kam, entdeckte der Mann,daß der Strohsack leer sei nnd machte sich eif rigst an's S uchen, bis ihm endlich >eine Frau sagte, was sie gethan. Der Leser mag sich in des armen Deutschen Lage den ken, viele tausend Meilen von der Heimath und nun alles Geld im Ohiostrome! Die Geschichte wurde laut und kam »uch unter die Cajüten-Passagiere, welche alsbald die Summe von hundert Thalern für die Be trübten zusammenlegten, während der Clerk des Bootes ihnen die Fracht erließ. Diese Thatsachen sprechen sehr zum Lo be des Clerks und der Passagiere, und wer den ohne Zweifel dem Manne die Lehre geben, in Zukunft kein Geld mehr in 6 Bettzeug zu verstecken und nichts mehr vor seiner Frau geheim zu halten. 'bebenogeschichte des General o M i >» fi e l d Scott. iMHluts.^ Im Sommer deS Jahres 1813 siel, außer einigen Scharmützeln, in denen sich Scott ebenfalls auszeichnete, nichts von Beden tung vor. Allgemein bekannt ist die ver unglückte Expedition des General s Wil kinson, an der auch Scott mit seinem Re giment Theil nahm und von der die Trup pen, auch ohne daS Mindeste auszurichten, nach vielen Gefahren und Leiden auf dem St. Lorenzsiii sie, wieder zurückkehrten. Den Winter des Jahrs 1813—181 1 verweilte Scott in Albany. Am 9 Marz wurde er zum Brigadegeneral ernannt u. begleitete Gen. Brown im Anfange des nächsten Monats nach Niagara. Bald darauf wurde Gen. Brown nach Sacketts Harbor abgerufen und Scott übernahm sonach den Oberbefehl. Er versammelt? die Armee u. errichtete ein Lager zum Ex erzieren, auf welches er, so wie auf die bes sere Disziplin der Truppen, seine ganze Aufmerksamkeit richtete. Zwei und einen halben Monat lang mußten die Truppen jeden Tag sieben bis neun Stunden exer zieren, bis sie zuletzt solche Fertigkeit er langten, wie man sie bis dahin noch nie in der Armee gekannt hatte. Sie waren jetzt im Stande den, unter den Waffen ergrau ten Truppen des Feindes gleichmäßiger ge geilüberzutreten, und bald sollten sich die Vortheile der bessern Ausbildung u. Dis ziplin zeigen. Im Juni kam General major Brown in Buffalo mit Verstärkung an und im nächsten Monat wurde derFeld zng eröffnet. Am U. Juli wurde der N iagara überschritten und an demselben Ta ge noch Fort Erie durch eine Abtheilung von Scott s Bligade genommen. Am Morgen des l. Juli marschirte die Armee nach Chippewa, Gen. Scott's Brigade an der Spitze, und am Abend desselben Tages nahm sie eine Stellung an den Ufern der StreetS-Criek, zwei Meilen vom britrisch. > Lager. In der Front der amerikanischen Stellung war der Fl ich, aus dessen ande- > rer Seile sich eine große Ebene hinzog; der eine Flügel erstreckte sich bis zum Ni agara und der andere bis zu einem Walde. Am andern Tage besetzten brittische Mi lizen und Indianer den Wald und suchten die amerikanischen Posten aufzuheben, bis sie zuletzt von Gener. Porter aus den, Wal vertrieben und bis nach Chippewa zurück geworfen wurden. Hier wurden sie aber von der ganzen brittischen Armee, die in Schlachtordnung aufgestellt war, unter stützt, und Gen. Porrer mußte sich wieder zurückziehen. Die Heftigkeit des Feuers überzeugte General Brown, daß die Hauptmacht des Feindes vorrücke. Es war bereits 5, Uhr Nachmittags. Gen. Scott rückte mit sei ner Brigade gerade auf die Ebene los, auf der nachher die Schlacht geschlagen wurde. Aus dem Marsche dahin begeg nete er General Brown, der ihm sagte: „der Feind rückt vor, Sie werden an gegriffen werden." Außer dieser kurzen Bemerkung erhielt Scott keine weitere Befehle vom Oberbefehlshaber, der fort ritt, lim die Reserve herbeizuführen. Als Scott den in Front des amerikanischenLa gers gelegenen Fluß erreichte, fand er den Feind in Schlachtordnung aufgestellt. Er marschirte sogleich über die Brücke und stellte seine Truppen sofort unter einem fürchterlichen Kartätschenfeuer des Fein des in Schlachtordnung auf, und die Schlacht begann Wir wollen unS hier bei den verschiedenen Bewegungen beider Armeen während der Schlacht nicht län ger aufhalten, sondern nur noch bemerken, daß nächst der Tapferkeit, die vorzügliche Disziplin der Truppen unter Gen. Scott, und seine meisterhaften, mit Präzision ausgeführten Bewegungen, den Tag ent schieden. Die Britten, obgleich den Am? rikanern an Zahl w?it überlegen, wurden total geschlagen und in wilder Flucht bis Laufende Nummer »8. in ihre Werke hinter Chippewa getrieben. Am dritten Tage nach dieser Schlacht, ü berschritt die amerikanische Armee, vor der sich der Feind zurückzog, den CHippewa und rastete zwei Wochen in OUieenstaun. Sie zog sich sodann wieder über den Chip pewa zurück und schlug ihr Lager an des sen Mündung auf. Am ?5. Juli Nach mittags, erhielt Scott Befehl, wieder auf OueenStaun vorzurücken. Er hatte vier schwache Bataillone und eine Compagnie dragoner, im ganzen ungefähr 000 Mann, unter seinem Befehl. Drei Meilen vom Lager, in der Nähe der Niagarafälle, er hielt er Nachricht daß sich der Feind in sei ner Fronte befinde, durch einen kleinen Wald yon ihm getrennt. Es war dies die Vorhut der brittischen Armee, die vorrück te, um die Amerikaner bei Chippewa an zugreifen. Sie war 1500 Mann stark und erhielt noch jeden Augenblick Ver stärkung zugeführt. Ungeachtet der Ueberlegenheit deS Fein des beschloß Scott, denselben augenblick lich anzugreifen, nachdem er vorher einen Eilboten an Gen. Brown abgeschickt hat te. Die amerikanische Artillerie eröffnete dic Schlacht und von beiden Seiten wur de mit der größten Tapferkeit gefochten. Länger als zwei Stunden lang standen dic Truppen kaum zwanzig Schritte von ein ander entfernt und griffen sich gegenseitig mit dem Bajonet an, und obgleich Scott's Truppen die feindlichen Linien mehrmals durchbrachen, so blieb der Sieg doch unent schieden, weil der Feind immer wieder durch neue Truppen verstärkt wurde.— Endlich kam Gen. Brown mit der Reserve heran. Scott verwandelte seine vier Ba taillone sodanu in Eins, stellte sich an die Spitze und führte dasselbe in das dichteste Gefecht, bis der Feind zuletzt geschlagen in wilder Flucht sein Heil suchte. Bei die sem letzten Angriffe wurden zwei Pferde unter ihm erschossen und er selbst durch ei ne Kugel an der Schulter stark verwundet; ebenso seine beiden Adjudanten. Von den 900 Mann, die er ins Tressen führte, la gen 400 getödtet oder verwundet auf dem Schlachtfelde. Von der Wuth des Kam pfes kann man sich einen Begriff machen, wenn man bedenkt, daß derselbe vor Son nenuntergang begann und ohne Unterbre chung bis Nachts 11 Uhr bei Mondschein fortdauerte, während in einer kurzen Ent fernung davon der Donner der Niagara fälle den Tumult der mit der größten Er bitterung gefochtenen Schlacht noch ver mehrte. Am Tage nach der Schlacht bei Brid gewater wurde Scott zum Brevet-Gene ralmajor ernannt. Seine Wunden hiel ten ihn lange Zeit an's Bett gefesselt und als er genesen, hatte der Friedensschluß seiner weitern milirärischcn Laufbahn für den Augenblick Grenzen gefetzt. Von al len Seiten beeiferte man sich indeß, ihm Beweise der Hochachtung und des Dankes zu zollen; selbst der Congreß wollte dabei nicht zurückbleiben und votirte ihm den Dank der Nation, nebst einer Medaille. Der Staat Virginien ließ ihm einen Eh rendegen überreichen und eine Grafschaft (Caunty) nahm seinen Namen an. Der Raum erlaubt uns nicht, auf die Theilnahme Scott's an den spätern Jndi anerkriegen spezieller einzugehen, ge nügt zu wissen, daß er auch dabei seinen wohlerworbenen Ruhm bewährte, indem er dieselben glorreich zu Ende führte. Wenn dies nicht in der Weise geschah, wie gewünscht werden konnte, so lag dies theil weise an Hindernissen, die außer dem Be reiche menschlicher Macht lagen. Daß Scott einer der größten Feldherren unse rer Zeit ist, davon sind die jüngsten un sern Lesern bekannten Ereignisse die glän zendsten Beweise, die >elbst seine heftig sten Gegner anerkennen müssen und die nur die Nachwelt vollkommen zu würdi gen wissen wird. General Scott hat sich in Mexiko mit Ruhm bedeckt. Die kurze Belagerung und Einnahme von Vera Cruz gilt für ein Meisterstück der Kriegskunst. Die