WWW s H 4 MM Wer iuverme Beobachter Und Berts, Momgomery und Schuylkill Caumies allgemeiner Anzeiger. ZK eav in s, Venn. Gedruckt Uttd herausgegeben von Arnold Puwell e, iu der Sud 6ren Straße, zwischeu der Franklin- und Cbesnut - Straße. Jahrg. S, ganze Nnm. ÄÄ«. Bedingungen: Der ZUlieralc tjrobaclltrr erscheint jeden Dienstag auf einem großen Superial, Bogen mir schönen Lettern gedruckt. Der Subscriptions - Preis ist Sin Thaler des Zahrs, welcher in halbjährliche Vorausbezahlung erbeten wird. Wer im Laufe des Jahres nickt bezahlt, dein werten Kl SU angerechnet. Für kürzere Zeit als 6 Monate wird fein Unrerschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werten in,, dann angenommen, wenn sie einen Monat vor Ablauf deS Lubs.rlprions-Terininö geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewöhnlichen Prris rn>- gerückt. Unrerschreibern in hiesiger Stadt wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post öder Träger, auf Kosten der Unterschreibet-. Briefe und dergl. müssen postfrei eingesandt werden. Der "schwarze Hammer." Eine Familiengeschichte. Nach cincr wahren Begebenheit. Vo» Carl Lucas. ) „Sat.. stehe mir bei!" ächzte der Ba ron, Angstschweiß auf der Stirn. „Doch wer mag jemals die That ahnen ? Die ser Schreiber wird sicher für jenen Wal ther gehalten; Walther ist demnach vor jedermann toll; muß eingesperrt werden und erdrosselt sich. Kann ein Verrückter sich nicht erhängen? Wer ahnt, daß der Schreiber entschwand, um dem Jagd manne Platz zu machen ? Wer in des Gei erö Namen kömmt dahinter, daß Walther nicht toll gewesen und als solcher doch still!>« Stumm brütete der Baron so fort, endlich murrte er mit bebender Lippe: „Gut, Hammer mag die That be gehen. Gold ist die Kraft die seine Faust bezaubert. Ich will selbst zu diesem ent schlossensten der Schurken." Man sieht auf wie schlaue, satanische Weise der vornehme Bösewicht sich seines Opfers bemächtigte. Fragte je Jemand wo der Walther geblieben der ehemals Forstgehülfe war, nun, er halte sich im Wahnsinn erdrosselt. Und was wurde doch aus dem Kelch ? Er wan derte aus. So, so, die Menschen sehen sich ungemein ähnlich. Damit war sicher Alles abgethan, falls der Plan des Ba rons gelang. Und Mißlingen konnte er nicht, wenn die Verwechselung richtig ge leitet wurde. Um Alles schnell und rich tig vorzubereiten, klndcte sich der Baron rasch an und verließ allein, mit einer schwe ren Börse, das Schloß, zuerst der För sterei zuschreitend. Gutsmuth war so eben in den Forst gegangen, meistentheils um nach Walther auszuschauen, als Herr von Düffrng in das Familienzimmer des Försterhau>es trat. Therese war allein. Erschreckt sprang sie bei dem Erscheinen des vorneh men Gastes vom Sopha empor nnd such te ihr reizendes aber verweintes Gesicht vergebens zu verbergen. Sie war in ih rem Gram, in ihren Thränen unbeschreib lich schön! „Meine schöne Therese, so verweint?" fragte der Baron glühenden Blickes, darf ein Freund nicht wissen was Ihnen diese Perlen in ein Auge zwängt, dessen Glanz nur bezaubern nicht tranrig machen soll ?" „Es ist nichts, gnädiger Herr, gar nichts!" stotterte Therese angsthaft. „Ei ne Kinderei, ein Traum!" „Sind Sie auch aufrichtig, mein schö nes Kind?" schmeichelte der Versucher. „Sie würden einem Freunde wehe thun, der Sie so sehr werth hält, wären Sie es nicht!" „Ich bin Euer Gnaden für diese Theil nahme sehr verbunden !" sammelte The rese, nach Fassung ringend. „Wahrschein lich wollen Sie den Vater sprechen ? er ist in dieser Minute erst in den Forst gegan gen, befehlen Sie, daß — „Beileibe! lassen Sie den guten, wak kern Mann ruhig ziehen, ein Zusammen sein wie das jetzige läßt jedes Geschäft vollkommen vergessen. Allein mit Ihnen ? wer würde jemals nach einer Seele weiter fragen?" „Herr Baron," sagte Therese ernst, „ich nehme Ihre galanten Redensarten für das was sie sind, für eine Münze die glänzt, aber nicht gelten soll ; wie man sie Kindern zum Spiel in die Hand gibt. Gefielen Sie sich nicht darin, mir einige scherzende Schmeicheleien in das Gesicht zu sagen, ich würde Sie gehorsamst um eine Gnade bitten." „Sprechen Sie, o sprechen Sie!" „Können Sie Walther verzeihen? O wir wissen wie schwer er sich gegen Euer Gnaden vergangen!" Der Baron horchte auf; eine momen tane Finsterniß dunkelte auf seinen Zü gen ; seine weiße Lippe preßte sich empor: „Wissen Sie?" sagte er mit scharfem Blick auf Theres?; „nun wohl, dann wer den Sie selbst eingestehen müssen, daß ich ! es meiner Ehre schuldig bin, ihn fen zu lassen. Der Mensch war sogar ! frech genug mir so eben in meinen Gemä chern Trotz zu bieten. Meine Toleranz ging so weit, ihn nichtsdestoweniger un gehindert ziehen zu lassen. Er muß toll sein, dieser junge Mann." „Er ist heftig, gnädiger Herr," rief Therese warm, aber er hat das edelste Herz." „Wissen Sie das so genau?" spöttelte der Baron. „Ganz genau " „Sehr naiv, bei meiner Ehre. Nun, Ihnen eine Gefälligkeit zu erweisen, will ich Gnade für Recht ergehen lassen. Wal ther sei sogar der Substitut und ger Ihres Vaters, mit einer Gehaltver mehrung von WO Thaler. Mache ich eS so recht?" „Gütiger, gnädiger Herr!" jubelte Therese freudetrunken, „sagen Sie wo- mit wir im Stande sind diese Gnadende zeugungen nur in etwas wieder zu ver gelten?" „Dies können Sie leicht raunte der Baron in das Ohr Theresens, „lieben Sie mich ein wenig." „Herr Baron, wie soll ich daö verste hen ?" „Kleines, schlankes, schelmisches Jäger mädch.'n," süßelte der Verliebte, „ich le ge Dir Gold und Juwelen zu Füßen. Dienerinnen sollen in Schaaren Deines Winkes gewältig sein. Schenke mir Dei ne Huld, Therese und Du siehst einen Sclaven seine Millionen zu Deinen Fü ßen legen." „Zurück, Ehrloser!" schrie zorn-und ver achtungsprühend die Jungfrau; „wagst Du es, mich durch solche Anerbietungen zu erniedrigen?" „Geliebte!" flehte der Baron und sank auf ein Knie; „Geliebte, sei mein! was ist die Welt mit ihren Genüssen ohne Dich? Sträube Dich, ergieb Dich zur Ehre Dei ner Jungfräulichkeit schwer, aber laß mich nicht ganz verzweifeln!" Lange suchte Therese nach Worten die ihren Abscheu ausdrückten, endlich sprach sie feierlich: „Ja, niedriger Heuchler, zu meinen Füßen ist Deinesgleichen Platz. Wimm're denn, ein Bettler, so lange Dir es behagt, doch schwöre ich bei dem Grabe meiner Mutter, ehe ein Finger Deiner Hand mich in Unehre berührt, erschieße ich mich." Der Baron sprang auf: „So zittre; ich bin der Stärkere; mein sollst Du werden, oder —" Mit dem Muthe der Verzweiflung riß Therese ein Gewehr von der Wand und richtete die Mündung auf den gewaltsam vordringenden Baron. „Tolles Geschöpf!" stotterte erblassend der Sünder, was willst Du beginnen?" „Dich erschießen, räumst Du uicht so gleich das Haus!" „Daß wirst Du uicht!" schäumte die Antwort. „Bei Verlust meiner dereinstigen Se ligkeit, ich werde! Bei dem Ruf Drei must Du aus diesen Mauern sein. Eins Zwei " Der Baron sprang entsetzt hinaus. Kalkbleich, athemlos, eine Rachedürstende Hyäne stand er hun dert Schritte von dem Försterhause und sann : „Ich Hab's;" murmelte er tief Luft holend, „zuerst sie ins Elend gejagt, von der Armuth gequält soll sie auf ihren Knien nochjum die Gewährung einer Gunst betteln." Kaum hatte er diese Worte zwischen die Zähne gestoßen als Gutsmuth, der in der Zerstreuung seines Herzens den An schlaghammer vergessen, auf ihn stieß. „Gut, daß Sie kommen, Förster," rief der Baron, plötzlich freundlich, „ich bin bei Laune und gedenke dem Contracte, der mir den Besitz eineö so wackeren Forstman nes sichert, noch eine Klausel beizufügen, die Ihnen die erbetenen 6 Morgen zur Anlage eineS Obstgartens zuerkennt. Bit te, holen Sie ihn hierher; lassen Sie mich nicht warten." Mit einem Blicke feurigsten Dankes flog der Förster in daö Haus, dann in "willig zu loben nnd o!>ne Furcht zu tadeln." Dienstag den 21. März, RBÄB. sein Arbeitszimmer und in wenigen Mi nuten mit dem wichtigen Dokumente zu seinem Prinzipal zurück. Mit einem Lächeln satanischen Trium phes nahm der Baron das Blakt und sag te langsam, deutlich und jede Silbe beto nend : „Es ist mir klar, daß meine ei genen Diener darauf ausgehen, mich, ih ren Wohlthäter, zu beschimpfen. Der Schurke Walther fällt mich räuberisch an, Ihre verrückte Tochter richtet ein gelade nes Gewehr auf meine Brust, nur weil ich mich herabließ mit ihr zu scherzen. WaS sagen Sie dazu ?" Der grade Förster, ahnend was vor gegangen war, richtete sich männlich em por, deutele auf seinen greisen Kopf und entgegnete mit starker aber milder Stim me „Scherz ausgegeben, gnädiger Herr, gebietet Scherz einzunehmen! Meine Tochter hat gescherzt und ich trage mit Ehren graues Haar!" „Sehr feierlich, mein Bester ;" spöt telte der vornehme Mann, „schade, daß Sie kein Komödiant geworden, einen wa ckern Familienvater müßen Sie famos darstellen. Der Begriff Scherz hat bei Ihnen indeß eine horrende Ausdehnung. Ich sage Ihnen auf Ehre, Ihre tolle Tochter hätte mich, einer Herablassung wegen, fast erschossen ! Nun? was sagen Sie jetzt?" -- „Daß diese gnädige Her ablassung solche Maßregel wahrscheinlich nothwendig gemacht hat;" meinte der Forstmann mit dunklem Wangenrothe und einem festen, forschenden Blick in das Ge sicht des Barons. „Aberwitziger Alter! höhnte dieser; „Du willst Dein Elend, so sollst Du eS haben. Wisse, ich habe Macht jede fernere An stellung Dir unmöglich zu machen, sobald ich Dich aus meinem Dieust jage. Die ser Eontract war auf lebenslang geschlos sen, er band mir die Hände, da zer fetzt liegt er zu Deinen Füßen. Klage mich an, wenn Du noch Beweise hast! — Noch heute räumst Du das Haus; ich werde Dir das pflichtgemäß auszahlen, wozu ich gezwungen bin. Adieu, Fami lienpapa !" „Noch ein Wort, Herr Baron;"rief Gutsmuth uncrschüttert. „Nun, was beliebt?" „Der Nichtswürdigkeit meinen Con tract mir aus der Hand zu spielen bedurf te es nicht, denn unter einem solchen Herrn zu dienen kann nur entehrend sein," „Ich werde gehen." „Ins Elend ! ins Elend !" hohnlachte der Baron und ging im In nern schäumend vor Wuch in den Wald, den Pfad zu Hammers Wohnung einschla gend. Der Förster trat in sein HauS. Er fand die geliebte, die einzige Tochter still, blaß und in sich verloren auf einem Stüh le sitzend. Kaum bemerkte sie ihn, als sie sich ruhig erhob, seine Hand ergriff und mit leiser aber sicherer Stimme sag te : „Vater, Walther hat recht gesehen; der abscheuliche Baron hat niedrige Ab sichten. Ich bleibe um keinen Preis mehr hier." „Wir gehen zusammen, ja,zusammen !" rief der Vater, sein Kind stolz an die Brust drückend. „Schau Röschen, muß nicht das selig verklärte Auge Deiner Mutter auf eine Tugend herablächeln, die heut' zu Tage seltner werden will? Wir gehen und mit Freuden, mit Zuver sicht auf Gott, der unö nicht verlassen wird." „Und wo blieb" Therese stockte; eine Thräne rollte auf ihr Busentuch. „Walther? meinst Du? lächelte der Vater; nun, er wird unser gedenken und sich wieder zu uns finden. Ein Jüngling wie er, hält fest an seiner Liebe! „Gewiß, gewiß!" weinte Therese, „er hält fest an seiner Liebe." Mit diesem tröstendenßewußtsein ging sie muthig an die sich häufenden Geschäf te, die Vlirch eine Ortsveränderung ge wöhnlich bedingt werden. Der Förster ordnete seine Rechnungen und holte dann Leute herbei, um das Einpacken mit mög lichster Schnelle betreiben zu helfen. So eben trat der Baron aus Hammers Wohnung, von diesem bis vor die Haus thür begleitet. „Also die verlorene För sterstelle und eine Summe von Louisd'oren; verstanden ?" murmelte er. „Ueberdies sind Sie ja beispiellos belei digt." „Das bin ich!" brummte Hammer mir rollendem Blick; „beispiellos, ja beispiel los soll auch meine Rache sein!" „Punkt II Uhr?" „Punkt 11 Uhr." Der Baron ging. Hammer blickte ihm lange nach, wie etwa ein Tieger seines gleichen ; mit einem grassen, furchtbar ru higen. abwartenden Auge, dann wog er eine volle Börse in der Hand und brach in ein stilles, hohnbebendes Lachen auS: „Das nenne ich auf eine Gurgel pränu meriren! Tag des Glücks, der Rache, deS Reichthums Du brichst an " Er ver schwand in sein HauS. Der Baron eilte auf sein Schloß und in das Zimmer, in welchem Walther noch tief schlummernd auf dem Sopha lag. Niemand wußte von der ferneren Existenz desselben im Schlosse; niemand als der Baron und Hammer Mit einem Auge schauerlichen, unauslöschlichen Hasses be trachtete Ersterer den bewustlosen und wehrlosen Jüngling, dann holte er eine lange und feste seidene Schnur herbei, band zuerst die Beine, dann die Hände des Schlafenden und wollte so eben den Kno ten um die Handgelenke fester schnüren als er erwachte. Starr, noch halb be täubt, fast ohne Sehkraft blickte Walther in das mattgrinsende Antlitz des Tod feindes und gewahrend, daß er gebunden sei, schrie er auf. „Still, Vetter!" rief der Baron, ein Pistol spannend, eine Kugel fährt durch Ihr Hirn bei jedem lauten Geräusch. Lassen wir alles Toben und reden vernünf tig. Daß Sie der Erbe der Grafschaft Ebertstein sind ist gewiß, eben so gewiß meine Verpflichtung sie an Ihnen abzu treten, aber sehr ungewiß, ob ich eS dahin kommen lassen werde?" „Schändlicher, löse meine Stricke!" rief Walther mit Löwenstimme. „Sie strengen sich vergebens an;" spottete der Baron, „meine Dienerschaft hat den strengsten Befehl diesen Flügel des Schlosses nicht eher zu betreten, bis ich es gebiete, geschehe auch was da wol le ! Hören Sie mich vernünftig an und Sie werden klar sehen." „So sei eS, Schurke, ich bin in Deiner Gewalt. Diese Bande müssen in der Hölle gewoben sein, sie schnüren sich wie eherne Reifen um die Gelenke, was hast Du mir zu sagen?" „Zuvörderst will ich von Ihrer Gnade, mir ein wenig Erbtheil zuzuwerfen, keinen Gebrauch machen. Ich will daS Ganze oder nichts!" „Nimmermehr!" „Und doch; hören Sie weiter. Ich bin Philosoph. In Allem was lebt gibt sich das absolute Bestreben kund für sich selbst zu wirken. Demnach ist alles Le bendige für sich selber da. Es macht sich geltend, sei es auf Kosten des anderen. ES ist sich selber ein nothwendiger Mit telpunkt. A«s diesem alten Naturgesetz entspringen alle Bewegungen und Zwecke des Lebendigen. „Es will als solches für sich wirken und existiren und muß es, oder seine Existenz hört ganz auf. Sieg oder Tod. Verdrängen oder verdrängt werden ; darin liegt der Hebel alles Stre benS. Sie wollen mich ja auch verdrän gen ? nun, ich wiederstrebe. Ich bin, wie es die Natur will, mein eigener Mit telpunkt, der nur für sich selber wirkt. Dies thue ich, indem ich Sie als das Hem niß meines Wachsthums und Wohlseins vernichte. Folglich?—„ „Scheusal! also mit diesen jammer vollen Trugschlüssen willst Du deine Ver brechen beschönigen?" „Ich handle nach meiner Ueberzeu gung ; wer dies thut, handelt immer recht. Laufende Nummer s«. Kurz, mein theurer Better, Sie entsagen in einer Urkunde schriftlich, gegen eine Rente von jährlich SVV Thalern allen Ansprüchen, oder „Oder?" Das Achselzucken deö Barons war sehr bezeichnend. „Du willst mich morden elender Böse wicht !" „Verdrängen; verdrängen, Vetter-" „Ich entsage nicht und erwarte mein Schicksal," sagte Walther blaß aber fest. „Ein ächter Ebertstein;" lächelte der Baron, „aber was kann ich thun ? Daö Naturgesetz gebietet, ich gehorche. Sie haben gut geschlafen. Vetterchen ? Sie würdigen mich keiner Antwort? Nun wohl, bis heute Nacht haben Sie Bedenk zeit." „Der Richter da droben sieht in daS Verborgene; er wird mir Kraft verleihen und den Verbrecher treffen ob seiner Schandthat!" sagte Walther ernst. „Ba ron, Ihre Nähe macht mich ekeln! ent fernen Sie sich." „Wir bleiben beisammen, Netter. Doch will ich Ihre andächtigen Betrachtungen vom „Richter da droben" nicht stören. Pfui, welcher starke Geist glaubt noch an solche Possen. Pöbelwahn, weiter nichts. „Dein Erwachen wird schrecklich sein aus Deinem Wahne, der der Hölle ge hört." „Wohlan, ich fordere den da oben her aus, er mag Deine Vernichtung hindern, wenn er kann. Hast Du es gehört?" „Er wird thun nach seinem allbarm herzigen Nathschluß. Jetzt erhalten Sie keine Antwort mehr." Der Jüngling sank nach diesen Worten wieder in einen betaubungoähnlichenZustand; wahrschein lich weil die Gewalt des Opiums noch nicht gebrochen war. (Fortsetzung folgt) Neu Orleans. den*2tt. Febr. M or d! Am Mittwoch um 5 Uhr tövtete Hippo« lite Lahon, ein Barbir. einen Mann Na» mens Serre durch zwei Stiche in dem an der Ecke von St. Louis und Exchange Al ley gelegenen-Kaffehause des Hrn. Ra bassa. Serre war früher im Dienste von Lahon gewesen, zu welcher Zeit sie über irgend etwas streitig wurden. Als Lahon am Mittwoch Nachmittag in das Kasse- Haus ging, folgte ihm Serre und schlug ihn nieder, und als er sich vom Falle erhob zog er ein Taschenmesser und stach Serre an zwei Stellen. Die erste Wunde traf ihn in die Brust und trennte die zweite Rippe, die zweite erhielt er unter der Schulter. Lahon übergab sich sogleich der Polizei. Während deS Gewitters am Mittwoch Nachmittag traf der Blitz ein Haus in Burgundystraße» zwischen Orleans und St. Annen Straße, sowie auch eine Küche an der entgegengesetzten Seite der Straße. Niemand wurde jedoch beicbädigt. (Glocke Die Insel Fago, die größte Insel deS grünen Vorgebirges, besteht aus einer Anhäufung vulkanischer Stoffe, die ein unterseeischer Vulkan ausgeworfen hat- Länger als 50 Jahre hindurch verhielt sich dieser unsichtbare, tief in den Meeres gründen verborgene Titan ruhig, und die sieben Schlünde, aus denen er früher sei nen glühenden Athem ausgeschnaubt hat te, waren im Laufe der Jahre durch große Felsblöcke zugedeckt worden, die bei dem letzten Ausbrüche durch die Erschütterung von den höher gelegenen Bergen hierher gerollt waren. Da wurden plötzlich in diesem Jahre die Einwohner der Insel durch ein dönnerähnliches unterirdisches Getöse erschreckt, und heftige Erschütte rungen mahnten sie wieder an den alten furchtbaren Feind. Am Morgen des 9- April fing endlich der Vulkan an zu glühen und unter Don« nern. wie seit Menschengedenken nicht ge« hört worden, Steine und glühende Lava auszuwerfen. Wie Spielbälle wurden die Felsen, welche die Kratermünvung anfüll' ten in die Luft geschleudert, die LavastrH» me fanden bald wieder ihre alten Betten und ergossen sich, alles verheerend und zer störend, was im Wege lag, nach dem drei Meilen entfernten Meere, in wenigen Stunden den größten Theil des lieblichen Eilandes in eine öde Wüste verwandelnd. Auch rm kleines Kirw, das einzige Opfer