Der Liberale Beobachter Und Berks, Momgomery und Schuylkill Caumies allgemeiner Anzeiger. HeÄVLNg, MNN. Gedruckt und herausgegeben von Arnold Puwell e, in der Süd 6ten Straße, zwischen der Franklin- und Ckcsnut - Straße. Jahrg. ?>, ganze Nun». Bedingungen Der ZUlieralc Lrolmcktk'r erscheint jeden Dienstag auf einem großen «uperial - Bogen n»r schonen Lettern gedruckt. Der Subscriptions. Preis ist Ein Thaler dcö Jahrs, welcher in halbjährlicher Vorausbezahlung erbeten wird. Wer im Laufe des Jahres nickt bezahlt, dem werd-n Gl 50 angerechnet. Für kürzere Zeit als tt Monate w>rd kein Ilnlerschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wenn sie einen Monat vor Ablauf des «übseriptions,Termins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und sür den gewöhnlichen Preis ein. gerückt. Unterschreibern in hiesiger Stadt wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post odcr Träger, auf Kosten der Unterschreiber. Briefe und dergl. müssen postfrei eingesandt werden. Jonathan Sliek s Abenteuer in '?ken Bork. Habt ihr schon jemals eine Quelle an fangen gesehen zu sprudeln und glizern, sobald man nur die Pfeffermünze ausein der biegt, die drüber wächts, und das hel le Tageslicht auf das Wasser fallen läßt ? Wenn ihr das gesehen habt, so könnt Ihr Euch ungefähr eine Idee machen, wie hübsch das Lächeln war, das dem niedli chen Ding über s ganze Gesicht und durch die feurigen Augen zu zücken schien. Ich konnte ordentlich sehen, wie sie sich in die runden Lippen biß, um nicht gerade her aus zu platzen; als ich das aber merkte, feixte ich selbst ein Bischen, denn ich kann in dem Geschäft 'was Merkwürdiges lei sten. Nach einer Weile sagte sie, so gut wie sie die Worte herausbringen konnte: „Ich hoffe, Sie amüsiren sich recht gut in der Stadt, Mr. Slick."—„lch denke, ich thue es gerade jetzt, sagt' ich, ganz beson ders viel und noch mehr." Dabei lächelte sie wieder und ich weiß " nicht, wie es kam, aber die andere kleine Hand wurde so sonderbar unruhig unter dem dünnen Aermelzeug, als wenn sie mit der meinigen ein wenig näher bekannt zu werden wünschte; mein Zwiebelreißer hat te nicht das Mindeste dagegen, vorgestellt zu werden. „Es ist merkwürdig schönes Wetter für diese Jahreszeit," sagt' ich, Und meine Hand fing an, ein Bischen nach der ihrigen hinzukriechen. —„Sehr schön, sagte sie, und sah so weich wie But ter nach dem großen Leuchter hinüber, sehr schön!" —„lch mag auch gerne im Herbst in den Wald gehn, sagt' ich, wenn die Bäume alle nur mögliche Farben be kommen, und roth, blau und gelb werden, wenn die Kastanien gerade reif genug daß sie aus den Stachel-Schalen heraus fallen ; xracnnus, ich wollte, Sie und ich wir gingen draußen herum, und wenn's nur dazu wäre, aufzupassen, wie die Fenz mäuse und grauen Eichhörnchen die Nüs se in ihren Mäulchen und mit den Vor derpfoten wegschleppen. Haben Sie je mals ein schwar' s Eichhörnchen mit einer Hickorynuß zwischen den Knappern, wenn das Laub schon fast alles herunter ist, von einem Zweig zum andern springen sehen?" Damit marschirten meine Finger wieder lebhafter. „Ja, sagte sie, ich habe zahme Eich hörnchen ungemein gern."—lndessen war Meine Hand am Ziel ihrer Reise ange kommen und quartirte sich ein.—„Hüb- sche Thierchen, nicht wahr ? sagt' ich, und konnte keinen Athem holen, solche Angst hatte ich. Eapitän Dolittle hat eins un ten im Boot, so schwarz wie der Teufel —den Schwanz schlägts über den Kopf weg, wie ein Mädchen mit einer Feder auf dem Hut, und es hat ein Auge im Kopf, so schwarz und feurig, als ob eS ans dem Ihrigen herausgeschnitten wäre —ich stehle es dem Alten, Käfig und Al les, und bring' es her, wenn Sie nur im ynndisten Lust dazu haben ich will ge hängt werden, wenn ich's nicht thue." Indessen war ihre Hand und meine so vertraut mit einander geworden, wie ein paar Rothkelchen in einem Nest, als ich aber von dem Eichhörnchen sprach, fühlt' ich, daß jHre Finger sich fester und fester an die meinigen anhielten, und wie ich schwieg, hob sie die großen Augen zu mir 'auf, warf mir einen Blick zu, der mir das Herz in der Brust schlagen machte, wie eine Ente im Schlammwasser, und sagte: ,;Sie sind sehr gütig!"—„O gehen Sie, sagte ich, das ist noch nicht die Probe von dem, was ich zu thun gedenke, wenn wir Beide uns nur zusammen verstehen und in ein und demselben Joch ziehen können. Ich bi» nicht so knickerig, wie manche An dere, ich gebe das letzte Hemd her, wenn's sein muß; fragen Sie Capitän Dolittle, wenn Sie's mir nicht glauben wollen." Sie sah mich dabei wieder mit einem solchen Lächeln an, daß ich mir nicht mehr helfen konnte, ich hob die kleine Hand an die Lippen und naschte dran, eh' ich nur wußte, was ich that. Es war, als ob sie mir die Hand wegziehen wollte, und sie drehte den Kopf ab, daß ich ihr Gesicht nicht sehen konnte. „Sie sind doch nicht böse ? sagt' ich und ließ Sie los ; Sie sa hen aber so unmenschlich liebenswürdig aus, ich ich konnte mir nicht helfen." Sie antwortete weiter nichts, stand aber auf, trat zu dem angezogenen Tisch hin, roch an ein paar Blumen und setzte sich dann wieder so freundlich zu mir nieder, wie ein Pußkätzchen; ich hatte aber einen solchen Schreck bekommen, weil ich fürch tete, sie wäre böse, daß ich gar nicht wuß te, was ich zunächst vorbringen sollte, end lich siel mir wieder der Wald ein u. ich sag te : „Da wir doch vom Walde geredet haben, sagt' ich, sind die Ahornbäume nicht hübsch? Haben Sie wohl schon je mals die Blätter gesehen, wenn sie gera de roth werden wollen und an den Zwei gen zittern, als ob sie sich fürchteten her unter zufallen ; so roth sind sie dabei, daß mir's oft vorkommen ist, als ob der Zucker durch die Blätter heraus wollte und sie gefärbt hätte; sie sehen so süß aus. Apropos aber, da wir doch von Zuk ker reden, mögen Sie Ahornzucker?" „Sehr gern," sagte sie.—„Schön, sagte ich, wenn ich wieder komme, bring' ich Ih nen einen Klumpen mit; passen Sie ein mal auf, ob ich's nicht thue.'/ In demselben Augenblick machte der Bursche, den ich im Theater gesehen hat te, die Thür auf, und kam gerade herein. Ich wäre beinahe in die Höhe gesprun gen und ließ ihre Hand, die auf eine oder die andere Art wieder in meine gerathen war, so schnell fallen, als ob's eine heiße Kastanie gewesen wäre, er sah sich aber blos um, machte eine kurze Verbeugung und die Thür »vieder zu. „Nun, sagt' ich, und zwar beklommen, ich denke, ich werde wohl gehen müssen !" —„So bald schon?" sagte sie, und hob ihre Augen ordentlich traurig zu mir auf. Ich fuhr augenblicklich wieder in mich selbst zusammen, wie eine Kohlpflanze in der Sonn?. „Und wer mag der da sein?" sagt' ich, denn es wurde mir so sonderbar uin's Herz herum. —„O, sagte sie, es ist nur mein Bruder; kehren Sie sich nicht an ihn. Lieben Sie Musik, Mr. Slick?" „Als wie ich? sagt' ich, ich denke so sehr! Wenn zu Hause einmal der Vor sänger in der Si'ngschule fehlt, versehe ich immer seine Stelle." „Haben Sie schon die Castellan ge hört ?" fragte sie.—„Nein, sagt' ich. ich kann mich nicht besinnen, auf der Baß geige bin ich aber vorzüglich, und im Tut horn blasen konnte mich, wie ich noch ein Junge war, Keiner übertreffen." —Ich weiß nicht, wie es kam, ich konnte nicht ein Wort sprechen, ohne daß es ihr in einem fort wie verhaltenes Lachen um den klei nen Mund herum zuckte. „Würd' es Ihnen recht sein, diesen A bend mit mir hinzugehen und sie zu hö ren ? sagte sie. Es ich dort herrliche Musik/'—„Wenn Sie nur mit mir spre chen wollen, sagt' ich, und machte eine tie fe Verbeugung, so habe ich nicht den ge ringsten Zweifel." „Also wollen Sie mich hinführen?" sagte sie. „Ob ich will, sagt' ich, und noch äußerst sehr an genehm dazu." —„Gut, sagte sie, ich wer de um halb acht Uhr bereit sein/'—--„Und Sie sollen nicht auf mich Worten, sagt' ich, jetzt muß ich aber gehen, denn ich bin noch nicht einmal wieder in der Expreß- Expedition gewesen." » Damit nahm ich meinen alten Filz und nachdem ich sie noch eine von meinen be sten Verbeugungen hatte sehen lassen, wollte ich fortgehen, als ich auf einmal dran dachte, was ich für ein Esel gewesen wäre, „tii'aeious, sagt' ich, ich hätte ja bald vergessen zu fragen, warum ich eigentlich herkommen sollte?'' Kaum waren die Worte heraus, so wurde ihr Gesicht so roth, als ob alle die Ahorns blätter, von denen ich gesprochen, ihr hin ein geflogen wären, in dem Augenblick hörte ich aber auch den Burschen wieder "TVillig zu l?>ben und ohne Furcht zu tadeln." Dienstag den 21. September, 18A7. kommen, machte ihr daher noch in aller Geschwindigkeit eine liefe Verbeugung, und schob nach der Schute zurück. (i. Indessen war es dunkel geworden, bis wir Alles verkauft hatten. In der (sa jütr wieder angekommen, warf ich mich in aller Geschwindigkeit in Wichs und kam, nach einer Stunde etwa, so nett und fein daraus hervor, wie eine neue Steck nadel, roch aber so stark nach Pfeffermünz Essenz, daß ich, blos durch Vorbeigehen, wobei die Ecke von meinem Taschentuch herausguckte, Eapitän Dolittle von seinen Magenkrämpfen kurirte. Ich brauche wohl nicht erst zu erzäh len, wo ich hinlief, und gerade zur rech ten Zeit kam ich an Ort und Stelle. Der gelbe Nigger begann gleich mit einer gan zen Reihe von Verbeugungen und Kratz füßen, so wie er mich nur zu Gesicht be kam, und sagte: „Haben Sie die Güte, sagte er, und bemühen Sie sich die Trep pe hinauf." —~Ia wohl!" sagt' ich, und hinauf sprang ich, immer eine unbestimm te 'Anzahl von Stufen auf einmal, denn es war mir werkmürdig sprüngig um die Kniekehlen herum. Als der Nigger die Stubenthür auf rieß, sah ich Miß Sneers gerade vor mir, aber angezogen, Haß Einem dk Augen ordentlich weh thaten. Sie stand vor dem schon erwähnten Spiegel, in dessen breitem, goldenen Nahmen zwei große, lange Lichter staken, im Glas konnt' ich jedoch das wunderhübsche Gesichtchen sich ganz zufrieden anlächeln sehen, wie sie da bei die runden Arme in die Höhe hob und eine goldene Kette um das zusammenge bundene, pechschwarze, glänzende Haar herumwand. Gerade da, wo der Nacken sich ein Bischen vorbiegt, trug sie ein schwarzes Sammtband mit einem golde nen Schloß d'ran, das ihren weißen Hals noch vül weißer aussehen machte, und wenn sie lächelte, konnt' ich im Spiegel die kleinen weißen Zähne sehen, daß ich manchmal dachte, sie hätte das Mänlchen voll Eocosnußfleisch und würde es im nächsten Augenblick hinunter schlucken. Ich stand mäuschenstill, wie sie sich die seidenen Aermel am Handgelenk glatt strich und unten mit einer kleinen golde nen Handschelle fest machte, nachher nahm sie einen winzigen Handschuh, hob ihn an den rothen, süßen Mund, bließ ihn ein Bischen auf, daß er anssah wie ein Schneeball, und arbeitete sich dann ganz langsam und behaglich mit der niedlichen Hand hinein; wie sie es aber mit dem andern eben so gemacht hatte, begann ich doch Angst zu bekommen, daß sie mich hier beim Lauschen ertappen möchte, als sie daher gerade ein weißes feines Taschen tuch in die Höhe nahm, schlich ich mich auf den Zehen hinan, hielt ihr meinen Mund dicht an s Ohr und fuhr gerade heraus: „Buh!" sagt' ich. Spinnräder und Käsepressen, sprang sie nicht in die Hol)' und schrie sie nicht? ich dachte wahrhaftig, sie krieqte Krämpfe, waö ich auch anfangen mochte. „O ge hen Sie! erschrecken Sie doch nicht, s ist ja Niemand als ich." sagt' ich, und wußte vor Angst nar nicht was ich thun sollte. Sie wäre richtig umgefallen, wenn ich sie nicht gerade um den Leib erwischt und gehalten hätte, und da lag das kleine Köpfchen an meiner Schulter und die ro then Lippen dicht vor mir, und ich durft' sie nicht anrühren. DaS war denn aber ein Bischen zu harr. hätte sie übrigens einen Augenblick länger gelegen, so glaubt ich doch, daß meine Lippen auf ihre d'rauf gekommen wären, wie eine Hummel auf eine Zwiebelblüthe. sie wandte sich aber auf die Seite, schob mich ein wenig von sich und sagte: „(Zraeicius!" sagte sie. Ich ließ sie los. und sing an mich so strei sig zu fühlen, wie der Tiger bei den wil den Thieren d rin, denn ich hatte merk würdige Angst, daß sie's übel aufnehmen würde. „Sein Sie nicht böse, sagt' ich, und drehte den alten Filz zwischen den Fingern herum, es sollte Sie ja nicht so unver , nünftig erschrecken ; Sie sind wieder gut ? nicht wahrSie antwortete mir nicht gleich, zog aber ihren Handschuh aus, und glättete sich das Haar auf der ei'Nen Sei te wieder herunter, denn mein Rockärme» hatte das ein wenig rauh gemacht, aus einmal aber drehte sie sich um, lächelte mich so freundlich, wie ein Korb voll Spähne an. und : „Oh, es schadet Nichts ; ich erschrak blos im Anfang" und damit hielt sie mir die kleine Hand, mit dem Handschuh halb angezogen, so ver führerisch hin. daß ich sie aus Leibeskräf ten faßte und schütelte, wie unsere Katze eine Maus schüttelte, die sie vor'm Fres fen noch richtig quälen will. „Wollen sie ihn nicht zuknöpfen ?" sag» te sie, und bog das klein? Handgelenk nach mir herum, wie ein Gänsehals. „Na, ich denke, ob ich will!" sagte ich. und setz te alten Filz geschwinde aus den Teppich, zog meine Handschuh aus und legte sie auf den Ranv, klappte dann vorn meine Nockärmel in die Höh'—aber ganz lang sam, damit sie nicht sehen sollte, wie ich mich freute, u. nahm nun die kleine Hand «zwischen meinen Daumen und Zeigesinger, und ging nun an die Arbeit.—Nachdem ich an dem Knopf eine ganze Weile so unge schickt wie möglich, aber so ernsthast wie ein Pastor, herumgearbeitet hatte, sieng er sich auf einmal, ganz gegen meinen Wil len, und ich mußte nun wohl loslassen. Hol's der Henker ich hätte die kleine Hand die ganze Nacht festgehalten. Indessen ich meine Handschuh nun wie der anzog und den alten Filz aufhob, guckte sie nach der winzigen Uhr und hud delte sich dann in dem großen Kragen, wie ein ganzer Haufen von Schönheit, zusam men. „Es ist wohl Zeit zum abtraben?" ! sagt' ich. und setzte den alten Filz auf. es war mir aber wegen dem Arm reichen noch nicht so recht behaglich zu Muthe; denn ich wußte nicht ganz gewiß, ob ich ihr mei nen Ellbogen schon im Haus, oder erst auf der Straße, wie wir's daheim machen, anbieten sollte; während ich mir aber die Sache noch überlegte, glitt sie auS der Thür die Treppe hinunter und ich, was hast du. hinterher. Als wir zuletzt auf die breiten Steine kamen, machte ich mei ne Verbeugung, gerade wie in Weathers« sield, und sagte: „Wollen Sie meinen Arm nehmen, mein Fräulein ?" Sie sagte nicht, wenn's Ihnen gefällig ist, Sir?" und hing sich nachher hinein, wie eins von unsern Mädchen, sondern sie legte ihre Hand nur auf meinen Rockärmel, daß die kleinen Fingerchen gerade an meinen gel ben Handschuh anstreiften, und mir der allerkleinste auf dem Handgelenk lag, aber nur ganz, ganz wenig.—Wir gingen nach dem Broadway und mischten uns in einen ganzen Strom MenscheNnatur, der in die Stadt hinauf fluthete, lächelten dabei ein ander in 6 Gesicht und unterhielten uns so freundlich wie zwei kleine Vögel auf einem Ast. Gut, wir traten in ein großes, hübsches Haus und gingen durch einen langen, lau gen Gang, bis zu einem Mann, neben einem ganzen Haufen kleiner viereckiger Papierstücke an einem Tische saß. Er hielt mir zwei davon entg«gen u. ich nahm sie, eigentlich blos ihm zu Gefallen, denn er sah gar so ernsthaft aus, und wollte eben weiter gehen, als der Bursche auf einmal sagte: „Sie kosten zwei Dollar." —„Was kostet zwei Dollar?" sagte ich. —„Die Billette." er. und zeigte auf die Pappe.—„Was? das BiSchen Buch binderabfall? sagt' ich; das ist ja keine zwei Eente werth." „Sie können nicht ohne diese hinein !" sagte er.—„l, machen Sie, daß Sie fortkommen, sagte ich, Sie haben mich doch nur zum Besten; kommen Sie. hier sind sechs Schilling baar Geld, so. das wird wohl recht sein !" „Nicht einen Cent weniger als zwei Dollar! sag- Laufende Nummer te er," und saß so steif wie ein Garten pfahl da —„Nehmt's und geht zum Hen ker, sagt' ich, und warf ihm das Geld auf den Tisch, hätt' ich aber das hübsche Mäd chen hier nicht am Arm. ich wollt' Euch zeigen, wie Ihr das nächstemal einen Van kee behandeln sollt!" damit richtete ich mich ganz perpendikulär in die Höhe und marschitte so stolz und ärgerlich ab, wie einer ungefähr aussehen müßte, der zwei Dollar für ein paar viereckige Pappe ge geben hatte. Ich konnte mich die ganze Treppe hin« auf nicht recht zufrieden geben, bis wir in ein großes, unmenschliches Zimmer kamen, wo die Wände mit feuerrothen Bäumen und Büschen, und Menschen bemalt wa« ren, zwischen denen eine ganze Menge großmächtige Spiegel standen. Dabei hingen in der Mitte und an den Wänden eine Anzahl goldene Lichter, >inter denen die Bänke ganz voll von hübschen Frau« enzimmern, fast Alle im bloßen Kopfe, sa ßen. und Einige sogar merkwürdig schön waren, sich aber doch noch nicht lange mit meinem Mädchen vergleichen konnten. ES waren auch eine gehörige Menge Männer zwischen ihnen herumgesprenkelt; ich den ke aber, ein junger Mensch von meiner Größe etwa, mit seinem Haar in lauter zierlich gedrehten Locken, den Frack hinten quer abgeschnitten, in Faltenbeinkleidern und mit dem hübschesten Geschöpf am Arm, das jemals Schuhleder zertreten hat, mußte sich nicht übel ausnehmen, wie er sich mit dem Kopfe zurückgeworfen, durch sie Alle durchdrängte, bis er zu einem So« pha an der Wand kam ; dort nahm er die äu Bersten Fingerspitzen der kleinen Hand zwischen seine gelben Handschuh Finger und machte eine kleine Verbeugung, daß er mit dem Hutdeckel beinah' das Gesicht des hübschen Mädchens berührte. Oaul/ üs)1)alu8! starrte uns nicht Alles an, sie werden aber wohl nicht alle Abend zwei so gut aussehende Figuren zu Gesicht bekom men ich ließ mir NichtS merken, und saß so unabhängig wie ein Pfropfenzieher da, den alten Filz zwischen den Knieen, die Hände über den Deckel zusammengefaltet, und mit den einem Daumen immer hinter dem andern hersagend, damit sie wenig stens sehen sollten, ich könnte mich eben so behaglich wie zu Hause fühlen, und wenn sie mich Alle anstarrten. Nach einer klei nen Weile sing das andere Ende vom Zimer mit lauter Musikanten überzulau fen, dann setzten sie eine große lange Kiste auf Beinen, mit einer Reihe von Zähnen am einen Ende, hin, u. dann kam ein lan ger Mensch herein und schlug mit beiden Händen d'rauf herum, was eine ganze Menge hübsche Musik heraus ließ; und nun singen die Fiedler und Tuthornbläser auch an. Endlich hörten sie auf und der Mann an der Kiste erhob sich, öffnete eine Thür und führte ein ganz niedliches Mädchen herein, die so sanft und unschuldig aus sah, als ob ihr keine Butter im Munde zerginge. Sie kam mir aber gerade vor wie eine Wasserlilie am frühen Morgen, die sich noch halb und halb vor dem Son nenlicht fürchtet; ihr Kleid hatte hiebet die Farbe vom Himmel, wenn düline Wol« ken d'rüber hinziehen, und an einem Arm trug sie einen breiten goldenen Reifen; aber was für ein Arm war das? Arsei