Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, May 18, 1847, Image 1

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    Der Liberale Beobachter
Und Berks, Momgomery und Schuylkill Camtties allgemeiner
eilv i n s Venn Gedruckt und herausgegeben vou ArnoldPu w e ll e, iu der Sud 6ten Straße, zwifcheu dcr.Fralikllu- und Cbcsuul - Ltraßc
Jahrg. 8, ganze Rum. '«»2.
V. ilk- 1!l-oll-icUtrr erscheint jeden Dienstag aus einem großen Euperiai, Bogen mit schonen Vettern gedruckt. Der SubscriptlonS - Preis ist Ein Thaler d.K Zahrs, welcher in halbjährlicher
e 0 lii g>> er i v nielu bezahlt, dein werten ZI 5» angerechnet Für kürzere Zeit als «Monate wird kein Unterschreibe angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur
m g r ' -i'.,.-,, Monat vor Ablauf des Eubftriptlons«Termins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und sür den gewöhnlichen PreiS ein.
ger"üVt Unt'rschreibern in hiesi Stadt wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post eder Träger, auf Kosten der Unterschreiber. Briefe und dergl. müssen postfrei eingesandt werden.
Au» ei Verbrechen.
?ine russische Novelle v. Dupre Maure. > s
llortsclum.q,Z
Paradekin hatte diese lange Erzählung z
uit lebhaftem Interesse angehört, und als t
Äregorieff zu sprechen aufhörte, schwieg c
>r einige Zeit, aus der Lebhaftigkeit seiner 5
)eränderten Mienen, ging aber hervor, k
daß ein wichtiger Gedanke in ihm aufge-! s
taucht war. Plötzlich wie aus tiefen Ge- l
danken erwachend, that er nun einige Fra- c
gen an den Intendanten : „Glaubst Du, >
daß Woronitcheff schnell nach Petersburg ,
reist? Nein, schnell zu reisen, ist nicht ,
seine Absicht; im Gegentheil will er nur '
sehr langsam sich der Hauptstadt nähern. >
—Kennst Du denn seine Reiseroute?
Allerdings, denn ich habe sie in meiner <
Brieftasche. Da ! hier sehen Sie das <
Werzeichniß der Städte und Landhäuser, !
wo der Herr verweilen will. Ich must <
Ihnen sagen, daß, als er abreiste, er lie- i
der zu Hause geblieben wäre. Lesen Sie >
nur die Instruktion und Sie werden se-!'
hen, daß er wegen des Vergleichs, den er >
Ihnen vorgeschlagen, zurückgerufen zu >
werden hofft, aber davon wissen Sie mehr <
als ich.—Vortrefflich! aber bist Du nicht
der Meinung, daß, wenn er eine oder zwei
Stationen gemacht hat, ohne zurückgeru >
fen worden zu sein, er nun seine Reise um
so schneller fortsetzen werde? Die Begier- >
de, mir zu schaden, wird ihn beflügeln.—
Das glaube ich nicht, sein Weg ist mit
Sreunden, oder vielmehr mit Feinden be
setzt, die ihm sein Geld abnehmen, denn
im Spiele ist er unglücklich; dies hindert
ihn aber nicht, 12 Stunden an dem grü- !
nen Tische zu bleiben; nehmen Sie dazu !
noch die Jagd, eine gute Tafel und hüb
sche Weiber, denn er verschmähet nichts,
der gute Herr! die Zeit wird kommen, wo
er in der Lage sein wird, Alles entbehren
zu müssen. Unsere Sachen kommen in
schreckliche Verwirrung, Herr Paradekin,
und der Concurö wird wohl noch vor der
zweiten Erndte ausbrechen. Suchen Sie
uns doch zu kaufen, uns, die wir Ihnen
so nahe liegen ; wie glücklich würden wir
uns fühlen, wenn wir aus den Klauen des
Teufels in die Hände eines Heiligen kä
men ! Ich wünschte wohl, Dich zu be
freien, armer Gregorieff, zuvor muß aber
erst die große Sache, die mir am Herzen
liegt, beendigt sein. Sag mir doch, wa
rum ist denn Madame Wolkoff nicht nach
Petersburg gereist.—Sie! die arme Frau!
dann müßte sie sich auf einen Waarenbal
len setzen; es fehlt ihr durchaus am Be
sten zur Reise, an Geld.—Ah, ah! schon
gut, sei nur ruhig, ich werde Dein Ver
trauen nicht mißbrauchen, und vielleicht
kann ich Dich eines Tages für Deine red
lichen Gesinnungen belohnen. Laß uns
scheiden; guten Tag, lieber Gregorieff!
Bewahre Deine Munterkeit und hoffe auf
Gott!" Der Intendant küßte hochach
tungsvoll Paradekin's Hand, wieß ihn zu
recht, und richtete hierauf seine Schritte
nach dem Theil des Gehölzes, aus welchem
der Gesang und die Axt der Holzhauer
schallte.
Nach seiner Zurückkunft verfügte sich
Paradekin sogleich in sein Kabinet, wo er
bis zur einbrechenden Nacht schrieb, und
hierauf anspannen ließ, um nach der von
seinem Gute nicht sehr entfernten Besit
zung der Madame Wolkoff zu fahren.
Diese achtbare Frau war über den Besuch
eineS in der Gegend eben so sehr geachte
ten, als wegen seiner Menschenscheu be
kannten Mannes eben so sehr verwundert
wie geschmeichelt. Nach einem kurzen
Eingangsgespräche über die in der mög
lichsten Eile einzubringende Erndte, über
den so lange anhaltenden Regen, und nach
dem Anerbieten seiner Dienste brachte er
eß auf die unglückliche Machinka. Bei
Erwähnung dieses geliebten Namens brach
die Mutter in einem Strom von Thränen
aus, denn die Wunde ihres Herzens war
noch eben so frisch, als wäre das geliebte
Kind ihr erst gestern entrissen worden.
Sie äußerte unverholen ihren Wunsch nach
Rache gegen den Urheber der Gräuelthat,
und bei der Erzählung derselben nannte
sie Woronitcheff nicht anders als den Mör
der. Paradekin nahm an ihrem Schmer
ze so großen Antheil, daß die Mutter da
durch ungemein gerührt wurde; als sie
aber ihr Bedauern aussprach, daß sie den
Mörder nicht habe gerichtlich verfolgen
können, ergriff er diese Aeußerung und
sagte : „Dazu ist es ja noch Zeit, Mada
me. Wenn Ihre Tochter als das Opfer
einer barbarischen Eifersucht fiel, so kön
nen sie die Bestrafung des Schuldigen
verlangen ; die gewöhnlichen Rechtsmittel
würden aber erfolglos sein, und zu einer
Anklage, deren Gewicht durch mehre Jah
re verstärkt wird, sind größere erforder
lich. Wollten Sie hier Ihre Klage ein-<
geben, so würde der Erfolg vielleicht nicht
günstig ausfallen. Nur von dem Throne
der Kaiserin können Sie sich versprechen,
gehört zu werden. Reisen Sie, Mada
me, mit Vertrauen nach Petersburg. (sa
lharina, unsere Mutter wird Sie anhö
! Ren, die Gerechtigkeit ist eine ihrer vorzüg-
lichsten Tugenden. Madame Wolkoff er
wiederte, daß ihre beschränkten Mittel ihr
eine so kostspielige Reise nicht erlaubten.
Diesen Einwand hatte Paradekin vorher
gesehen, und er bot ihr Geld, Neisewagen
Empfehlungs-und Ereditbriefe und einen
verständigen Mann zum Begleiter auf
der langen Reise an.
Da die edelmüthigen Handlungen des
geheimnißvollen Mannes in dem Bezirke
allgemein bekannt waren, so schrieb die
arme Wittwe sein Anerbieten allein dem
Ergüsse seiner Wohlthätigkeit zu, und
nahm es dankbar an ; sie ging in alle sei
ne Vorschläge ein, und zeigte eine Willig
keit und einen Muth, welche Paradekin
für daS Gelingen seiner Absichten mit
großer Hoffnung erfüllten. ES wurde
! Alles mit der Umsicht und Klugheit be-
sprochen und überlegte, die Paradekin bei
wichtigen Angelegenheiten stets bewies.
Die Hauptpunkte waren : die Abreise soll
te in der Nacht des nächsten TageS erfol
gen ; Madame Wolkoff sollte vorgeben,
sie wolle eine alte Verwandte in der Ge
gend von Kaluga besuchen und das Kam
mermädchen mitnehmen, deren Aussagen
die Berufung zweier anderer wichtigen
Zeugen nach Petersburg nöthig machen
würden. Ehe Paradekin Madame
koff verließ, überreichteer ihr einen Büef
an einen seiner Freunde in der Residenz,
den er besonders beauftragte, alle Hinder
nisse zu beseitigen, welche ihu-m Vorha
ben hinderlich sein konnten, und ihm emp
fahl, sie der Kaiserin in dem Augenblicke
in den Weg zu stellen, der ihm der gün
stigste zur Überreichung einer Bittschrift,
scheine. Diese sehte er selbst kurz und
einfach auf, und ließ sie die Wittwe ab
schreiben. Ihre Kürze mußte einen star
ken Eindruck auf das Herz der Kaiserin
machen. Dem Empfehlungsbriefe, den
er ihr unversiegelt zustellte, war ein Pri
> vatbrief an seinen Freund beigeschlossen,
> Gegenstände betreffend, die die Reise der
> Madame Wolkoff nicht angingen. Die
sen langen Brief hatte er nach seinem Ge
> spräche mit Gregorieff zu Hause geschrie
- ben. Als Alles genau und umständlich
> besprochen war, verließ er die Wittwe des
i Morgens um 3 Uhr und wünschte ihr den
> besten Erfolg von ihrer Reife.
Wieder zu Haus angelangt, war seine
» ganze Aufmerksamkeit auf das Materielle
der Reise gerichtet, er wählte einen ver
ständigen und treuen Diener zum Beglei
t ter der Madame Wolkoff; eine eben so
i starke als bequeme Kutsche wurde reichlich
- mit Lebensmitteln versehen, um den Auf
? enthalt unter Wegs möglichst abzukürzen,
> denn es war besprochen worden, daß die
c Wittwe auf den Stationen nicht länger
i verweilen sollte, als zum Vorlegen frischer
) Pferde erforderlich sei. Bei Einbruch der
, Nacht ging der Wagen z.ur Wittwe ab,
r und Paradekin's Intendant mußte ihn iu
e einer Droschke begleiten, damit er, wenn
. ja etwas bes der langen Berathung ver
h gessen sein sollte, augenblicklich zurückkom
men könne, und um bei der Abreise zuge-
"willig zu loben und ohne Furcht zu tadeln."
Dienstag den >8 Mai, RBÄ7.
gen zu sein. Vier Stunden nachher kam
der Intendant, der Madame Wolkoff bis
zur ersten Poststation begleitet hatte, zu
rück, und übergab Paradekin folgendes
kurze Billet: „Mein edclmüthiger Herr
Nachbar, ich reise in diesem Augenblick ab;
Ihre außerordentliche Fürsorge war auf
Alles bedacht, wofür ich Ihnen herzlich
danke. Meine Zärtlichkeit für das An
denken meines Kindes wird meinen Kräf
ten ungewöhnliche Stärke verleihen; ich
werde keine Minute verlieren; mit Got
tes Hülfe und Ihrem gütigen Beistände
hoffe ich den Prozeß zu gewinnen und da
durch daß ich die Bestrafung des Verbre
chers erlange, wenigstens seinen ferneren
Missethaten ein Ziel zu setzen ; dieser Ge
danke ist für mich süßer als die Rache,
auch ehre ich das Andenken meiner armen
Tochter." Paradekin, zufrieden mit sei
ner Anwendung der letzten 48 Stunden
ging nun wieder zu seinen alten Gewohn
heiten sein Geschick gänzlich der gött
liehen Vorsehung überlassend.
Der Leser muß nun einen Zeitraum von
zehn Tagen und einen Zivischenraum von
mehr als 200 Stunden überspringen und
sich in den Saal deS höchsten Gerichts in
den Winrerpalast zu St. Petersburg ver
setzen, in welchen nach und nach die geheim
men Räthe eintreten. Bald erschien auch
der Justizminister in Begleitung eines
Beamten, welcher auf einem langen mi<
einem Teppich bedeckten Tische eines gro
ßen Portefeuille, die ersten Staatsinteres
sen enthaltend, niederlegte. Alle Mit
glieder erhoben und verneigten sich bei'm
Eintreten des Generals-Proeurators, Ju
stizminister und Presidenten des Senats,
der sich nach dem ersten Sitze, rechtä von
dem Throne der Kaiserin, begab.
Die Zeit, vor oder nach Berathung
wichtiger Angelegenheiten, wird von den
!zu den ernstesten Geschäften berufenen
> Personen gewöhnlich mit Gesprächen unt
Unterhaltungen hingebracht, welche auf
j die Geschäfte keine Beziehung haben, die
se enden aber augenblicklich mit dem Glok
! kenschlag zehn, wo sich die Flügelthürer
! öffnen und die Kaiserin, begleitet von ei
nigem Gefolge eintritt, sie grüßt die in 5
Reihen gegenüber stehenden Räthe, unt
' begibt sich auf den Thron ; nachdem sic
demselben Platz genommen hat. ent
> fernt sich das Gefolge, die Thüren schliß
! Ben sich und die Sitzung nimmt ihren An-
fang. Heute beschattete eine Wolke die
sonst stets heitere Stirn der Souverainin
! sie spricht, aber der Ton ihrer bezaubern
! den Stimme verräth eine schmerzliche Em
pfindung, deren Ursache sie vielleicht de»
Versammlung nicht verhehlen wird; ir
ehrerbietiger Stille erwarten die Räth«
den Augenblick, wo die Kaiserin ihren ge
treuen Dienern die Bewegung, die sich ih
rer bemeistert hat, mittheilen wird. ~Meu
ne Herrn, hebt sie an, nachdem sie sich ei
nige Augenblicke gesammelt, Wir »voller
nicht, daß dieses Portefeuille heute geöff
net werde; Wir wollen die gewöhnlicher
Geschäfte heute aussetzen. UnS sind zwe
neueAngelegenheiten, beide betrübend, zu
gekommen, daß Wir auf die Verhandlung
! gen des Staatsangelegenheiten, bei Unse
! rer nicht zu bemeisternden Zerstreuung,
> nicht die erforderliche Aufmerksamkeit wür
den richten können. Als Wir so eben aus
> Unserer Kapelle traten, wirft sich einc
> Frau zu Unseren Füßen und ruft: „Ge>
rechtigkeit! Mutter, Gerechtigkeit!!!...
Meine Tochter ward ermordet und seit 4
> Jahren blieb die Frevelthat unbestraft."
> Im Innersten Unseres Herzens von dem
Jammergeschrei einer Mutter getroffen,
, ließen wir die Dame aufheben, ermuthig
> ten sie zum Vertrauen und versprachen ihr,
- daß ihre Klage gehört und ihr Recht ge^
- schehen solle. Dieses Versprechen ist hei
- lig, meine Herren, Sie werden Uns un
, terftützen, es zu.erfüllen. Da durch ein
i beklagenswürdiges Versäumniß die Ge
, rechtigkeit 4 Jahre lang nach einem Ver
- brechen hat schlummern können, so mus
- jetzt nun auch ihr Erwachen so schnell wi<
-1 der Blitz sein. Die Bittschrift dieser un
glücklichen Mutter nennt Uns I Männer, >
deren 'Aussagen viel Licht über eine in den !
Schatten der Zeit gehüllte Begebenheit
werfen wurden; Wir verlangen, daß diese '
Männer ohne Zeitverlust herbeigeholt wer-
den, und daß der Angeklagte, wer er auch >
sei, vor der kriminal - Kammer Unseres >
Senats erscheine." !
Der Justizminister erhob sich und emp- -
sing die Bittschrift der Madame Wolkoff, '
worauf er sagte: „Ew. Majestät sobald !
ich den Palast verlasse, werde ich 2 Feld-
jäger an den General-Gouvernör Ihrer
Piovinz Kaluga senden, und in wenigen
Tagen werde ich die Ehre habe Ew. Ma-
I jestät den Bericht zu überreichen, der nach
dem Verhöre der genannten Zeugen auf
gesetzt worden, und Ihnen die Verhaf
tung des Verbrechers melden.^
Die Kaiserin macht eine kleine Vernei
gung mit dem Haupte gegen den Minister
und ging dann zu der andern Sache über.
„Glückliche oder unglückliche Ereignisse
kommen niemals allein; die>e Bemerkung
habe ich schon oft gemacht. Diesen Mor- >
gen wurde Uns ein Schreiben zugestellt, j
welches Uns von Unserem Erstaunen noch
nicht hat zurückkommen lassen, denn nie
mals haben Wir eine außerordentlichere
Schrift erhalten. Sie enthält die Ent
deckung eines Mordes. Wir wollen die
sen Tag einen schwarzen Tag nen
nen, um Uns wie unsere guten russischen
Bauern auszudrücken; aber, meine Her
ren ! ich will den Eindruck, den dieses
Schreiben auf Sie machen wird, nicht
schwächen ; die Sprache deS Mannes, der
sich selbst anklagt, ist stärker, als Wir es
Ihnen zu sagen iin Stande sind. Der
Herr General-Procurator wird Ihnen die
Schrift vorlesen. Der Minister empfing
daS Schreiben, und las es vor:
folqr.^
Lancaster, den tl. Mai. Nächtlicher
Einbruch.- -In der vorletzten Donnerstag
nackt verschafften sick Diebe Eingang in
den Stohr des Hrn. K. L. Taylor, in Eo
lumbla, dadurch daß sie eine Glasscheibe
aus dem Bogenfenster herausschnitten.
Sie raubten ungefähr HSW liebst einer
Quantität Waaren. Hr. Savlor bietet
eine Belohnung von Kloo an für die Er
greifung der Räuber.
Am Freitag vor 8 Tagen wurden drei
Männer, Namens Stroms. Salomon
Kraver und W. S. Stroms, auf eine An
klage des nächtlichen Einbruchs, in Colum
bia verhaftet, und eine Quantität gestol)
lener Waaren wurde bei ihnen gefunden.
Einer wurde wieder in Freiheit gesetzt.
Ergreifung eines Diebes. —Am vorigen
D.enstag Abend wurde im FultonWirthS
se all!»er von Herren A. Bär und Ema
nuel Schober ein Mann. Namens Eonrad
Focht, auf die Anklage des nächtlich. Ein
bruchs und Diebstahls verhaftet. Er wur
de zu dem Aldernmn Frick gebracht und
- daselbst visilirt. Man fand bei ihm W5
- Thlr., edliche Dutzend seidene Halstücher.
, und ungefähr IM) Schlüssel von verschie
denen Arten. Das Geld und die Tücher
wurden erkannt als ein Theil deS RaubeS»
" welcher kürzlich in Eolumbia begangen
l wurde. Während den letzten drei oder
' vier Wochen wurden mehrere WirthS!)äu
- ser in Lancaster von Dieben geöffnet und
- vieler Artikel von Wertl) beraubt, wovon
die mehrsten im Besitze des Focht gefun
' den wurden. Schlüssel wurden aus den
Wirtl)6l)äusern der Herren Reed, Schertz.
' Kauffman und Lechler gestohlen, welche
' von genannten Herren unter den bei Focht
- gefundenen Schlüsseln als ihnen zugehö
ritt erkanut wurden, nebst vielen andern
' Artikeln, die bei ihm gefunden wurden.
. Focht wurde ins Gefängniß geschickt.
und wird wahrscheinlich inS Zuchthaus
' nach Philadelphia wandern, wo er früher
> gewesen sein soll. (VolkSf.
Hamburg, d- 11. Mai. Diebstahl.
' Am letz'n Dienstag Morger verschaffte sich
- jemand Eingang in das Haus des Herrn
- Bens. Blatt, in Ober Bern, ungefähr ei
- ne Meile von hier, während die Familie
i mit Feldarbeit beschäftigt war und nur ein
kleines Kind im Hause zurückließ, und
entwendete eine gute silberne Tascken Uhr,
" auf deren Stiele sich ein Loch in Form ei
ner 7 befindet, ein schwarz seidenes HalS
e tuch und eine Barbier Schachtel. Als
- Frau Blatt auf daS Feld ging und die
Laufende Nummer 38.
Hausthür verschloß. legte sie den Schlüs.
sel unter das vor der Thür sich befindliche
Pumpenbette. Als sie wieder zurückkam
war die Thür verschlossen, der Schlüssel
aber entwendet. Man brach in das HauS
und fand das Kind in der Wiege schlafend,
mehrere Bureau Schubladen aufgebrochen
und in der Stube herumliegend, sowie auch
Z Kisten. In ersteren befanden sich 125
Thaler, welches aber glücklicherweise nicht
von dem Diebe entdeckt wurden. Man hat
Verdacht auf einen Deutschen der Tags
zuvor in dem Hause gewesen. (Scknellp.
Am vorletzten Montag erschien einMann
am Zahltische der Eagle Bank zu Boston,
mit einer Note auf die dortige
Staats Bank, und oerlangte dafür klei
nere Noten. —Der Schreiber sagte ihm er
solle die Note nach der Bank tragen, die
sie ausgegeben habe; aber anstatt dieses
zu thun, sandte er dieselbe durch einen Bu»
ben. den er auf der Straße traf, mit der
selben nach der Globe Bank- Die Ziffer
l auf der Note war mit einer Feder nach
gefahren. welches der Schreiber bemerkte,
und deswegen den Knaben frug, wer ihm
die Note gegeben habe? Dieser sagte daß
ein Fremder auf der Straße ihm dieselbe
überreicht hätte. Der Schreiber ging so
dann nach der Staats Bank um zu sehen
ob vie Note eine gute sei. und fand daß eS
eine echte war. Als er aber wieder zu»
rückkam, konnte der Knabe den Fremden
nicht mehr auffinden, und man hat seit
dem nichts mehr von ihm gehört. Wahr«
scheinlich sah er den Schreiber nach der
Staats Bank gehen und fürchtete sich vor
einer Untersuchung. Man glaubt nun
daß die Note gestohlen worden sei.
Harrisburg, d. 11. Mai.—Selbstmord.
Am letzten Mittwoch um ungefähr Ä
Uhr Nachmittags.verließ Hr. John Par»
themer. seine Wohnung in dieser Stadt,
und begab sich nach einer Brücke, längs
dem Eanal. der Eiseeschmelze des Herrn
Porter gegenüber, wo er seinen Rock aus
zog, sein Hut abnahm, in welchem er sei
ne Sackuhr legte, von der Brücke sprang
und sich ertrank. Ein Papier wurde in
seinem Hut gefunden, worauf etwas mit
einer Bleifeder geschrieben stand, das aber
Niemand lesen konnte. I.A. Wächter.
Der Isthmus von Tehu>
antepe Vice President Dallas hat
einen interessanten Brief über die Wich
tigkeit des JsthmnS von Tehuantepec für
die Ver. Staaten und für das allgemeine
Handels Interesse veröffentlicht. Dieser
Isthmus ist mexikanisches Gebiet und bie»
tet den Ver. Staaten den besten Commu
nicationsweg mit Kalifornien und Oregon-
Die „Washington Union" bemerkt:
..Unter den großen Fragen, welche sich
auf die commerciellen und Territorial?
Vortheile und Aussichten unsers Landes
beziehen und bei der jetzigen Gestaltung
unserer auswärtigen Angelegenheiten vor
> die Augen treten, ist sicherlich der Plan,
- den atlantischen und stillen Ocean vermit
telst des JsthmuS von Tehuantepec mit
> einander zu verbinden, eine der allerwich
tigsten. Der Plan wird viel dazu beitra
gen, den Hau p tstrom des Handels
? der Welt zu ändern, - und zwar Vorzugs,
'» weise zum Bortheil unsers Landes. Die
ganze Sache et freut sich ohne Zweifel je
ner sorgsamen Prüfung von Seiten der
- Administration zu welcher sie berechtigt ist.
, Sie wird sowohl der Welt überhaupt, wie
> den Ver. Staaten großen Nutzen abwer
fen. Diese Verbindungslinie wird der
bei weitem kürzeste und direkteste Weg
> zwischen den Ner. St. und unsern Gebie»
i ten am stillen Meere sein, und nicht allein
die Hülfcquellen und Anstrengungen der
, westlichen Seite des amerikanischen Eon»
tinents anspornen, sondern auch des östli
> chen Theils von Asien und der auf dem
I weiten stillen Meere dazwischen liegenden
Inseln."
> KurzeF r e u d e. Am Morgen
des 4. d. Mts. brach ein verheerendes Feu
.er in Maysville. Ky.. aus. Mehr als
- zwanzig Gebäude, meistens Eigenthum
t des Hrn. V. Schultz und nicht versichert,
brannten ab. Ein Herr Martin, von der
Firma Martin und Vanderbury. verlor
in Papieren Dollars, die ihm eben
, als Erbschaft vcm der Schweiz zugefallen
waren ; der Kosser, in welchem sich diese
> Summe befand, konnte aus dem
, den Hause nicht geretten werden.
> Der General Adjutant Jones macht be
kannt. daß Linientruppen und Freiwillige,
die für ihre erste Dienstzeit eine Landprä
mie erhielten, wenn sie sich wiederum an--
; werben lassen, diese Landprämie zum zw«t
-? len Mal erhalten. (Stadt Pest.