Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, May 11, 1847, Image 2

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    seitigt wurde. Meinem Herrn sind Mo-!
nate und Jahre zu Hülfe gekommen; die
Lebenden vergessen die Todten bald, und
so ist denn von der armen Machinka nicht
mehr die Rede; ihre immer noch untröst
liche Mutter aber verliert keine Gelegen
heit, ihren Haß gegen Hrn. Woronitcheff,
den sie seit dem Tode ihrer Tochter nicht
hat wiedersehen wollen, laut zu äußern.
Das Kammermädchen, voll Reue über die
schlechte Rolle, die sie gespielt, hat der
Madame Wolkoff Alles, was ihr bekannt,
entdeckt, was denn ihren Verdacht in
wißheit verwandelt hat. Sie wünscht
nichts sehnlicher, als gerichtlich gegen mei->
nen Herrn auszutreten, aber Sie wissen,
Hr.Paradekin, die Gerechtigkeit verschließt
ost bei den Klagen der unterdrückten Ar
muth das Ohr. Nun kennen Sie den,
der Sie des Mordes beschuldigen will, so
gut, als ich selbst. Sie sind der einzige
Mann in der Welt, dem ich dies Geheim
niß anvertrauen konnte, welches mich fast
erstickte. Jetzt werde ich mich um die
Hälfte leichter fühlen, da ich es in dem
Busen eines im ganzen Unikreise
ten Mannes niedergelegt habe; es ist nun
als hätte ich es i» einen Brunnen versenkt,
und ich bin versichert, daß, wenn Sie von
demselben Gebrauch machen, dies gesche
hen wird, ohne mich zu nennen und ohne
mich zu compromittire». (Forts, folgt.)
Vom Kritgöscbmiplatze.
(Aus der Gtadt-Post, im Auszüge.)
uz, de» 9. April.—Allem An
scheine nach werden wir er» nächsten v> cr -
ten ?» ll in den vlclbesprochcncn Hallt»
otr Monrcziima'S. in der Hauptstadt Mexiko
fticrn. Ob wir früher dort cintrcffen wer
den, als Gen. Taylor, ist »och zweifelhaft;
gewiss aber ist, daß Gen. Scott AllcSanfbie
ten wird, um der Erste auf dem Platze zn sei«.!
Ueberdics ist »iiser Weg weit kürzer, da wir >
vo» hier »ach lalapa n»r 68 Meile», von i
lalapa «ach Piieblo weitere 99 Meile«.
von dort »ach Mexiko »och 85 Meilen, im j
Ganzen also nur 2Z?> Meilen zurückzulegen, -
während Gen. Taylor wenigsteus 459 Mei
len zu machen hat. Doch der alte ~Rauh
u»d Rüstig" hat scho» Manches gethan, was
Niemand vo» ihm verlangen, ja nicht einmal
erwarten komue, und so soll es uns de» auch
nicht wunder». wenn wir ihn de, unserer An
kiliifl i» Mexiko bereits als Platz-Comman
danleii pro temporv »ustallirt finde».
Das Dampfschiff Massachusetts langte am
22. v. MtS. »nt Nachrichten vom I i. April
von Vera Cr»; in N. Orleans an. M- D-!
Bcach, der Herausgeber der N. V. Sun, Ei
genthiimer der Lehigh Co., Plainsteld «nd an
derer Banken, kam am Borde MasschuscctS.
Die N. O. Piravuiie vom 25. April gibt
folgende» Brief ihres Eorrtspondenten G.
W. Kendall.
Lager bei San Juan d, >4. April 1847.
Ich langte hier gestern nin I l Uhr von
Vera Cruz aus an. Der Weg führt durch
tiefen Sand. Die Division des General
Worth hat in Folge der Hitze und des be
schwerlichen Weges bedeutend gelitten. Wir
haben hier eben in.'rcssante Nachrichten erhal
ten. Gen. Twiggs hat einen Courier nur der
Nachricht hierher geschickt, dass Lanka Anna
bei Cerro Gordo mit ungefähr iZMNi Man
verschanzt fei. — Oberstlieut. I, E. Johnson
war beim Recoguosciren des feindlichen La
gers schwer, wenn nicht tödtltch verwundet
worden Santa Anna scheint entschlossen zu
sein, einen neuen Kampf zu wage». Ein
Dragoner, den Gen. Twiggs zuvor als Cou
rier hiehcr gesandt hatte, wurl'e in der Nähe
dieses Platzes ermordec gesunde«. Seine
Papiere waren nicht berührt. Die Mexika
»er zeigen sich nnn blutdürstiger und verwe
gener, als ie zuvor; ma« glanbc, daß inner
halb weniger Tage der lliisiigen von ih
nen ermordet worden seien. General Scott
schlief in voriger Nacht 9 Meilen von hier.
Hence Nacht wird er Gen. Twiggs Position
erreicht». Wem» Santa Anna wirklich so
wohl verschanzt ist, wie die Berichte lauten,
so wird er für 2 bis 3 Tage noch nicht ange
griffen werden.
Dem N. O. Delta schreibt fein Korrespon
dent von Vera Crnz vom 13. April.
Gen. Worth s Division rückte heute früh
auf der Straße nach lalapa vor; General
Worth, der plötzlich nupäßlich geworden, ist
aber noch hier, Um l Uhr traf ein Courier
Kier e>n, daß (Yen. Twiggs auf Santa Ana'S
Vortrab bei Cerro Gordo gestoßen sei. O«
bcrstlittttcnaul Johnson, von topographischen
Torps, soll bei einem Scharmützel schwer ver
wundet worden sein. Eine halbe Stunde
nach Empfang dieser Nachricht war General
Worth un Sattel. Es »st nicht länger zn
bezweifeln, daß Santa Anna mit 12 bis IZ,»
zwischen hier „nd lalapa steht.
Wenn Gen. Twiggs ,h» »icht zuvorschlägt,
so wird er ihn doch im Schacht halte», bis
Gen. Scott auf dem Platze c»irrifft. was je
denfalls Morgen Abens der Fall fein wird.
Gen. Maj. Patterson zog am Freitag Abend
mit 2 Brigaden Freiwilliger vo» hicr ab. und
»st nun wohl auch scho» bei», Vortrabe der
Armee ei,iget» offen, Ge». Twiggs hat 25NV
bis 2700 ver besten Truppc» rer Armee bei
sich, »ch fürchte deßhalb nicht das Mindeste
f»r seine Sicherheit. Gcn. Paccerso» nahm
Shield's »nd Pillow's Brigade nnt sich. ,i»c
alle Truppe», mit Ausnahmt der Garnisonen
der vcrschitdtncn Plätze. Oiiitman's Briga
de,st anch berkite auf dein Platze oder wc
»igstenö auf dt,» Wcge nach dcmselbeii.
Gen.Gcolt war.wic ich glaubt,vor ski»cr Ab
reise von hier fcst übcrzeiigt. Gaura Anna
zwischen hier imd lalapa z» finden. Er be
eilte sich deßhalb so vicl als möglich. Ent
weder wird bei Cerro Gordo cinc furchtbare
! blutige Schlacht geschlagen werden, oder al
les Kämpfen ist zu Ende. Ein verständiger
Mexikaner sagte mir heute Abend, St. Anna
habe -t der cinflußreichsteu Glieder des Kon
gresses bei sich und hoffe, mit deren Hüffe ei
nen Frieden zu Stande zu bringen Ich
glaubt, daß es ihm sehr darum zu thun ist,
zuvor noch einen siegreichen Strauß zu be
stehen, und hier bietet steh ihm eine gnte Ge
legenheit dar.
Die Pferde der Ttnncfsce Cavallerie lang
ten heute von Tampieo an, und sobald sie ge
lande sind, wird Ouitman von hier abgehe».
Vera Cruz, d. i:Z. April.—Eben Hörle ich,
Santa Anna sei auf seiner alten Haeienda
Eneeiro. Dieser Play ist nicht fern von Ja
lapa. Canalizo und La Bega stehe» bei Cer
ro Gordo, und haben daselbst 3 Hügel wohl
> verschanzt. Ge». Scott ging i« letzter Nacht
von hier ab. Gen. Twiggs steht bei Plan
dcl Rio, ganz in der Nahe der Mexikaner,
ii. wahrscheinlich hat er bereits einen Strauß
mit ihnen bestanden. Man glaubt hier, daß!
u»scre Truppe» die Position bei Cerro Gor-!
to umgehen können, in welchem Falle sich La!
Vega und Canalizo zurückziehe» nnd bei Los
Dios auf's Nene Pofto fassen muffe». —Die
Hospitäler sind überfüllt. Von wirklichen
Gclbficber-Fälleu habe ich noch nichts gehört,
obgleich schon viele Soldaten an Fiebern ge
storben sind.
Vera Cruz, dc» April—Santa Anna
hat bei Cerro Gordo ungefähr 2MNI regelmä
ßige Truppen, sl)M> Reiter, n. Man
irreguläres Fußvolk. Der Paß, den er be
setzt halt, ist schwer zu nehmen, und wird viel
Blut kosten. Oberstlieut. Johnson, der an,
Bein und Arm gefährlich verwundet wurde,
war mit Tapl. Hardies Dragonern zu», Re
cognosciren ausgeritten.
Vera Cruz hat sich in den 1 t Tagen, in
welchen es i» uiiserc» Hände» ist, wunderbar
verändert. Als wir hier ankamen war es fast
ei» öder Schutthaufen; es gab nichts zu es.
sc», nichts zu trinken, nnd kaum sah man zu
weilen ein menschliches Wesen in den Stra
ße». Jetzt ist aller Schntt nnd Echinntz weg
geschafft; auf dem Markte sind Gemüse,
Flüchte nnd Fleisch im llcbcrsinß nnd in der
besten Auswahl zu habe», nnv mit jedem
Schritte begegnet man anständig gekleideten
Lcntc». Der Hafen ist voll von unsern Schif
fe» und alle Kaven sink mit Waaren bedeckt.
Wahrlich für das Volk von Vera Cruz hät
te sich nichts Besseres ereignen könne», als
diese Besetzung der Stadt durch iinscrc Armee
Nachrichten von Brazos Santiago reiche»
b,S zum I8tc» April. General Taylor war
in Monterey damit beschäftigt, sich für den
Marsch »ach San Luis Potost zu rüsten.
Die Armee stand unter Gen. Wool in ihrer
alten Stellung bei Agua Nneva. Die Frei
willigen, deren Termin abgelaufen war, kehr
ten nach der Mündung des Rio Grande zu
rück. Die Meiste» hatte» jede weitere Kriegs
lust verloren, nnd nur wenige ließen sich wie
der anwerben. In Matamoras waren dem
Onarticrineister ISW Doll. geraubt worden.
-Ge». Cnshing hatte in Matamoras strenge
Maßregel» ergriffen, um den bisherige» ll»
iiiheil und Ruhestörungen Einhalt zn thun
li, einer Depesche des Gen, Z. Taylor er
theilt derselbe folgenden Offizieren des 2. O
hio Freiwilligen NegimcukS großes Lob für
ihre Thätigkeit, mit welcher sie die Verbin
dung zwischen Camargo und Monterey wie
der herstellten, sowie für ihreTapfei keit in den
Gefechten bei Mari» nnd San Francisco :
Oberst Morgan, Obstlieiite». Irwin, Major
Wall, Adjiit. Joline »nd Major Shepherd.
Cal i 112 o nie ». Der moderne Do»
O » ixotte, R. F. Stockt?», Comniodore,
Gonvcrnör und Oberbefehlshaber von Cali
foruie», wie er sich selbstgefällig nennt, hat
steh von den Bürgern von Et Franeieco ei
nen Trinmphzng vcranfiallen laffe», mit wel
che»» er am 5. Oktober v. Jahres i» Verba
Biieiia eiiizog. In dem Festprogramme sign
riren außer Civilbeamteu, Offiziere» unserer
Armee »nd Flotte, fremden Cousuln nnd
Bürger», auch See Offiziere der Sandwich
Inseln, Frankreichs nnd Rußlands. Die
ganze Sache riecht nach proconsularischer Ar
rogauz und Hunde Demuth!
S a l t i ll o , d. 28. Marz. -Oberst Jeff.
Davis erholt stch schnell wieder. Es wird
nicht viele Wochen anstehe», bis er im Stan
de sein wird, sich auf's Neue au die Spitze
seiner freilich sehr zusammengeschmolzenen
Heldenschaar zn stellen. Die übrigen ver
wundete» Offiziere uud Gcmciueu sind cbc»
falls größteuthcils a«f dem Wege der Beffe
ruuq. Nur Wenige find an ihren Wunden
gestorben. Ganz anders aber ist es mit den
verwundeten Mexikauer», die,» Sallillo von
ihre» eigenen Wundärzten zn Dutzenden in
die Ewigkeit befördert werde».
In Matamoras waren in den erste» beiden
Wochen des v. Monates zwei Mexikaner er
mordet worden. Die Fandangos und ähnli
che Lustbarkeiten, welche unsere Freiwilligen
mit den Mexikanern zusammenbrachten, arte
te» meistens in Schlägerei, die oft blnliq
wurden, aus. Gen. Cnshing hat deßhalb al
le Tanzsäle schließen laffe». Major Abb 01l
vo» MaffachiiscttS ist vo» Gen. Cnshing zum
Platz - Kommandauten vo» Matamoras er
uanut worden.
Ans dein Marsche »ach dem Lager bei Ter
ro Gordo stieß Geiier. Twiggs Division ans
mehre Vcrschanzuugcii, welche die Mexikaner
am Wege anfgeworfe» hatten. 3l)0 unscrer
Dragoner sprengten gegen diese Schanzen an,
warfen sich, als sie am Fnß derselben anlang
ten, von ihre» Pferden, stürmte» die Schan
ze», u»b jagten die überraschte» Mexikaner
in aller Eile vo» daiinen. Oberstl. Johnson
war, als er am >3. die feiiidl. Berschanziing
reeognoscii te, vo» eiiiem Miiskecenschnssc im
Arme nnd Schenkel verwundet worden. Die
Wunde ist nicht gefährlich. Ge». Twiggs
wurdk am Abeude des 13. vo» Geu Patte» -
foii's Divisiou verstärkt, so daß er nunmehr
6oc>o Man an Ort uud Stelle hakte, nin am
14. de» beabsichtigten Angriff auf St. Aüa'ö
festes Lager bei Cerro <?ordo zu machen,
l Die Mariuefoldaten, die bei der Belage
rung von Vera Cruz unter Capt. Evsou die
amerikauis. Belagerungsgeschütze bedienten,
erhalten von den Generäle» Scott u, Worth
das beste tob für ihre Bravour u.Manszucht.
Ver AUVtralr Lcovilthter.
Reading, den 11. Mai 18^7.
Demokratische Whig-Ernennungen.
Für Gouvcrnör:
James Jrvin,
von Center Caunty.
Für Lanal Co»iimissic>ner:
HoscM LT'- Datton,
von Cumberland Caunty.
l>. . l.',XliU, 11i> Lt.,
Feuer! —Am Sonntag Nachmittag brach
in einem Hause auf Long - Eiland, nahe der
SchuylkiU. Feuer aus, wodurch dasselbe bis auf
die Mauern total zerstiit wurde, bevor Hülfe
geleistet werden konnte. Es war ein doppeltes
Haus und wurde von 4 Familien bewohnt,
welche wenig mehr als ihr Leben retteten—das
Feuer verbreitete sich se schnell, daß sie ihre
sämmtlichen Hausgeräthe verloren. Das Ge
bäude gehörte Htrrn Anthony Bickel. Man
vermuihet daß das Feuer durch ein Ofenrohr
entstanden ist.
t?enerl,?rm. —Es scheint das Schicksal
der Bürger von Reading zu sein, wenigstens
einmal die Woche durch Feucrlärm erschreckt
zu werden, wie es in Lines üblich zu sein scheint.
Etwa um ll) Uhr am Dienstag Abend, ent
stand wieder ein solcher Lärm, weil Jemand
im untern Theile der Stadt einen Hausen Bau
späne in Brand gesteckt hatte. Weiß unser
Stadlrarh kein Mittel das Verbrennen solcher
Gegenstände in den Straßen, zu einer so spä
ten Stunde, zu verhüten ?
StaatS-Tchatzmeisterö Hircular.
—Der Achtbare John Banks, jetzt StaatS-
Schatzmeister von Pennsylvanicn, hat ein Zir
kular' Schreiben an die verschiedenen Caunty-
Schatzmeister erlassen, worin er sie auffordert,
pünktlich zu sein mit Bezahlung der Staatsta
xcn von ihren respektiven Caunties, mit der
Persicherung, daß nichts weiter noth g ist, die
Augustinteressen prompt zu bezahlen und den
Credit des Staats zu erhallen, als ihre thätige
Mitwirkung.
Presidetttenmacherei. - Die Whigs
von Libanon Caunty hielten vorige Woche eine
Versammlung, bei welcher sie Gen. "lVinfield
Scott als ihren Candidalen für President er
nannten.
Bei einer neulichen Versammlung der Whigs
von Sckuylkill Caunry, wurde Gen. Zacha
rias Taylor, für President, und der Achtb.
Jamen Cooper, für Vice-President, ernaüt.
Die sogenannten Native-Amerikaner halten
heute in Plttsburg eine National-Convention,
bei welcher sie Candidaten für President und
Vicc-President eimennen wollen.
Schlechter Troft für die Lol-'ofol'oa.
—Ein Brief von Gen. Taylor ist in Neu Pork
angekommen, geschrieben in Bezug auf seine
Ernennung für President, worin er sagt, daß
er H. Clay den Vorzug gebe über alle andern
genannten Candidaten, u. nächst ihmCritten
den und McLean. Aber obgleich er diese allen
andern Candidaten vorzieht, erklärt er doch of
fen, daß er dem Willen des Volkes nicht entge
gen handeln wolle und gibt zu verstehen, daß
er sich verbunden fühlen würde die President
schaft anzunehmen, wenn das Volk darauf be
stände ihm dieselbe anzuvertrauen. Wer glaubt
noch daß er die Ernennung ablehnen wird ?
Die neue Staats-Constitu
tion für dieses Territorium, ist bei der neulichen
Wahl mit großer Mehrheit vom Volke verwor
fen worden. Die Constitution ist das Mach
werk der letzten Loko-Gesetzgebung von Wiscon
sin» die Whigs und ein großer Theil der Lokos
streben vereint gegen die neue Constitution und
sind stark genug ihre Annahme zu verhindern.
Wisconsin wird demnach als ein Whig-Staat
in die Union kommen.
Tic i» Virginie»—immer bes
ser. —Aus den letzten Berichten über den Aus
gang der Wahl in Virginien ergibt sich, daß
die Whigs <1 von den 15 Congrcßgliedern er
wählt und demnach 5 gewonnen haben —die
letzte Delegation bestand auS 14 LokosokoS und
I Whig. In der Gesetzgebung haben die Whigs
II Nepresentanten gewonnen, wodurch diePar
reien bei vereinter Stimme gleich getheilt sein
werden. —In der letzten Gesetzgebung hatten
die Lokos 22 Mehrheit, bei vereinter Stimme.
war unsere Stadt ziemlich leb
haft; das ruhmvolle 2te Miliz-Regiment begann
das jährliche Spiel, was in der Volks-Sprache
Batallion oder RegimentS-Musterung heißt.
Wichtige Neuigkeit!
Eine andere Sehlacht,
Unsere Armee wieder siegreich—s ,0 0 O
Mexikaner gefangen genommen—Gen.
La Bega wieder gefangen—die Gene
räle Schields und Pillow verwundet!!!
Eine andere Schlacht ist gefochten und die
aiiierikanische Macht war, wie gewöhnlich wie
der siegreich. Gen. Scott traf Santa Anna
bei Cerro Gordo, wo er sich niit einer großen
Armee verschanzt hatte. Die Schlacht begann
am 17. April,als Gen.TwiggS Avantgarde auf
den Feind stieß und ein hartnäckiges Gefecht zu
bestehen halte. Am IS. war der Nest der Ar
mee angekommen, die Hauptschlacht wurde ge
fochten und nach einem blutigen und despera
ten Kampfe die Mexikaner total geschlagen.
Fünf Tausend Mexikaner wurden gefangen
genommen. Unser Verlust an Gerödteten und
Verwundeten wird auf ungefähr 50V berechnet.
Der mexikanische Verlust war nicht genau be
kannt, ist aber sehr groß. Santa Anna ent
wischte auf einem Maulesel durch das Chappa
ral—sein hölzernes Bein, Mittagessen und sei
ne Feld-Equipage nebst Munition zurücklassend,
was in die Hände unserer Truppen fiel. Gen.
La V.ga mit einer großen Anzahl mexikanischer
Offiziere von hohem Range, wurden gefangen.
Unter den gefangenen Offizieren sind 5 Gene
räle. Tie Mexikaner fochten höchst desparat,
aber das Feuer unserer Truppen war so kräf
tig, daß sie bei Hunderten geschlachtet wurden.
Gen. Schields ist schwer verwundet; Major
Sommer wurde durch den Kopf geschossen,aber
die Wunde soll nicht todtlich sein. Gen,-Ma
jor Pillow wurde leicht verwundet.
Alle Feldosfiziere von Haskill's Regimente
wurden verwundet; Capt. Mason verlor ein
Bein; Lieur. Ewell wurde schwer verwundet;
Lieut. McLane leicht; Lieutenants Dunn, Der
by und Davis schwer verwundet; Capt. Pat
ton leicht; Lieutenants Nelson und Gill wur
den gelödtet. Colone! Baker hatte 5V Getod
rete und Verwundete von seinen Leuten. Die
Kentucky- und Tennesiee-Truppen litten viel,
da sie im dicksten Gefechte waren.
Von den Pcnnsylvanischcn Regimentern ist
Keiner unter denGetödteten und Verwundeten.
Haskill's Regiment verlor 8V Mann. Capt.
Naylcr's Compagnie befand sich bei jenem Re
gimente. Die gefangenen Mexikaner wurden
auf Parole entlassen. Die Offiziere waren in
Vera Cruz angekommen.
La Vega's Bruder und verschiedene mexikan.
Obersten wurden gelödtet. Gen. Twiggs ver
folgte die fliehenden Mexikaner bis nahe bei la
lapa. Die Amerikanische Armee bestand aus
8178 Mann. Santa Anna's Armee war 2
mal so stark.
Der Unterschied. —In den Ansichten
der politischen Parteien ist ein merklicher Un
terschied, aber noch größer ist der Unterschied in
der Art und Weise womit sie ihre Ansichten
vertheidigen und ihre Zwecke zu erreichen su
chen. Man lese nur die neuesten politischen
Blätter und der Unterschied wird sich leicht her
ausfinden. Kaum ist der Kampf für die näch
ste Gouvernörs-Wahl begonnen, wo es gilt die
Vorzüge der beiden Candidaten hervorzuheben,
so finden wir unsere politischen Gegner auch
schon wieder an ihrem alten Geschäfte, nämlich
am Streben den Charakter unseres Candidaten
;u verunglimpfen. Sie werden nicht erman
geln zu den gemeinsten Mitteln zu greifen, um
ihren Zweck zu erreichen, denn eine sinkende
Sache bedarf desparaler Anstrengungen—da
her darf es uns gar nicht wundern, wenn sie
Beschuldigungen gegen General Irvin vorbrin
gen, die durchaus keinen Grund haben.
Die Whigs brauchen dagegen mehr ehrbare
Mittel, den Sieg ihrer Grundsätze zu sichern;
ks ist unter ihrer Würde etwas gegen Gouver.
Gchunk zu sagen waS nicht schon längst bewie
sen ist, oder doch leicht als wahr bewiesen wer
den kann. Das Volk selbst hat hinlängliche
Nelegenheit gehabt den Charakter des Herrn
Lchunk, nach seinen Handlungen, zu beurthei
ln, indem cs denselben schon seit vielen
Hain en ala Acmte» Halter fütten mußte,
Md es ist daher nicht viel weiter nöthig, als
sasselbe auf vergangene Dinge aufmerksam zu
Hachen, um ein günstiges und gerechtes Urtheil
herauszubringen. Das Volk urtheilt niemals
'alsch, es sei denn daß eS vorher durch falsche
Lorstellungen und Lügen irre geleitet wird, de
en sich die Whigs aber nie bedienen, um ihren
Zweck zu erreichen. Dies ist etwas vom Un
terschiede, womit beide Parteien ihre Ansichten
vertheidigen streben.
Die nächste Preftdentscbaft.^Da
S nunmehr ausgemacht ist, daß entweder Ge
,eral Scott oder General Taylor der nächste
ZLHig-Candidat sür President sein wird, sind
inige Leute der Meinung, daß ein Streit um
)en Vorrang zwischen den beiden alten Solda
en entstehen könnte, oder daß die Whigs selbst
tber die Auswahl uneins würden. Auch un
er den WhigS gibt es Einige, namentlich die
«klärten Freunde des General Scott, denen es
licht ganz recht zu sein scheint, daß man Gen.
taylor den Vorrang über seinen Waffenbru
>er einräumt, weil er früher als dieser Gele
genheit hatte, im Gegenwärtigen Kriege Lor«
beeren zu ernten. DieS ist eine unnöthige E
sorgniß von Seiten der Freunde dieser beid
tapfern Soldaten. Beide Generäle sind g»
Whigs und können daher nur das Wohl ih>
Partei im Auge haben, daher werden sie 112
nie durch Selbstsucht verleiten lassen Unein>
keit oder Theilung in den Reihen ihrer Par
zu bewirken, wenn es gilt einen Hauptzweck
erreichen. Scott und Taylor sind so gute a
Freunde, daß sie sich nicht beneiden werde
wenn es dem Volke gefallen sollte, Einen v
ihnen auf den Presidentenstuhl zu erheben.
Alle Whigblätter, die bis jetzt den Nam
von Taylor oder Scott an die Sp he ihrer C
lummnen gesetzt haben, thaten dies, um de
Wunsche ihrer betreffenden Leser zu genüge
doch mit der Bemerkung daß ihre AuSwahl d
Entscheidung der National-Convention unte
worsen ist, und sollte diese zufällig anders au
fallen, so wird dies der Einigkeit in der Pari
nicht im Mindesten schaden.
Der Aemterbalter Candidat.
Gouv. Schunkist der Acmtci Halter «land
dat—wer wirds bezweifeln?—Er war seit dl
letzten drcissi'g fahren ein Aemterhalter ur
hat während der ganzen Zeit aus der öffent
chcn Kasse gelebt, demungeachtet ist seinem
ger nach Aemtern doch noch nicht gestillt, uv
er schreit immer noch sür "mehr!" Aber d
grosse Masse des Volkes ist der Meinung, d.i
er lange genug aus der öffentlichen Krippe lel
te, und ist entschlossen die Staats-Regierun
einem Andern anzuvertrauen, der stets allei
von seinem eigenen Verdienste lebte.
Die Loko-Aemterhalter, Mann für Mann
werden für Schunk stimmen. Sic betrachte!
ihn als Einen ihres Gleichen, als Einen der ih
re Interessen genau kennt. Aber die Zeit is
vorüber, wo die>e Klasse öffentlicher Armen dj.
'Wahlen Pennsylvaniens leiten konnten, D.»
Volk hat beschlossen selbst zu handeln, selbst zi
stimmen. Es glaubt daß es hohe Zeit für Hr
schunk ist,sich ins Privatleben zurückzuziehen,
und wird ihm gern erlauben sich der Regie,
rungs-Sorgen zu entledigen und sich vom Er,
trag seiner Aemter zu pflegen, so bald seine 3:
jährige Dienstzeit als Gouvernör vorüber ist.
Unsere Aussichten.- Neu York, Neu
Jersey, Rhode Irland, Eonnecticut, Ohio, l
owa und selbst Alt-Virginien, haben gespro
chen und in allen hat daS Volk die Bande des
Lokosokoismus zersprengt. In einigen von de»
genannten Staaten hat sich das Volk nur bV
den !/okal-Wahlen ausgestochen, aber deutlich
genug, um zu zeigen woher der Wind weht.—
Tie Whigs siegen sowohl in der Union als in
Mexiko; ihr siegreiches Banner entfallet sich
jeden Tage weiter und ein Staat nach dem an,
! dern schließt sich an dasselbe. Das sind wirk
lich glorreiche Aussichten, die unS zu der Hoff,
niing berechtigt, daß Pennsylvanien bei nach«
>rer Wahl das Joch abschütteln und sich an
denjenigen rächen wird, welche eS vor drei Zäh
ren betrogen haben. Die Tage der PolkiAd,
ministration sind gezählt, und wohl dem Lan
de, wenn ihr Ende nahe ist.
LVichtige iLntdeeklnig.—Einige Lokoso,
ko-Drucker haben die wichtige Entdeckung gc,
macht, «daß Gen. Jrvin kein Bauer ist," a,
ber sie leugnen nicht, daß er Bauereien besitzt
und dieselben durch Tagelöhner bearbeiten läßt.
Weil Hr. Jrvin in einem schönen Hause woh,
ner, was inwendig prachtvoll ausgestattet ist,
sagen sie, kann erkein Bauer sein. Sie ver,
gessen hierbei zu sagen, dass Hr. Zrvin alle dies
durch eigenen Fleiß und Aufmerksamkeit auf
sein Geschäft erworben hat, und nicht durch fet,
te Aemter, wie mancher Loko, der nachher mit
Verachtung auf diejenigen herabsieht, die seinen
Gehalt bezahlen halfen und dadurch ihren Reich,
thun, erzeugten. Wenn Hr. Jrvin so wohlha,
bend ist, daß er ohne eigene Handarbeit leben
kann und diese Arbeiten nun durch fremde Leu,
te verrichten läßt, so muß ihm dieses in den
Augen jedes rechtlichen ManneS mehr zum Lo,
be als zum Tadel gereichen.
President Polk ist zwar kein guter Hirt, aber
doch ein guter Vetter, denn wo er nur einen
seiner politischen Vettern befördern kann, läßt
er die Gelegenheit nicht unbenutzt vorübergehn;
seine Anstellungen in der Armee liefern denßc,
weis davon. Die Brigade-Generäle Pillow u.
Quitman beförderte er zu General-Majors und
Col. Cushing zum Brigade-General; der Er»
stere soll sehr wenig Kenntnisse vom KriegSdicn»
ste haben und der Letztere hat noch gar kein
Pulver gerochen—aber alle drei sind politische
Vettern des Presidenten, und das gilt mehr als
persönliche Talente und Geschicklichkeiten. Ei«
nige Blätter im Süden treiben ihren Scherz
mit den ncuen Anstellungen und nennen die
neuen Generäle nur "Sonntags-Generäle."
Die —Durch Einwirkung
der MäßigkeitSvereine hatte das Volk imStaa
te Neu Vmk voriges Jahr dafür gestimmt, daß
keine Erlaubnißscheine für den Verkausgeistiger
Getränke mehr ertheilt werden sollten. Hier«
mit war aber der Durst derjenigen nicht gc,
löscht, die denselben nicht mit kaltem Wasser
löschen wollten, und die Verkäufer geistiger Gc,
tränke wußten das Gesetz zu umgehen.. Bei der
neulichen Wahl stimmte das Volk fast durchge«