Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, April 27, 1847, Image 2

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    JAnS dem ~Houston (Texas) Telegraph.")
Eine groste Anzahl Mormonen, die sich
letztes Jahr bei Austin niederließen» bereiten
sich jetzt zu einem Ilmzng nach Castro'S Tolo
nie am Medina, vor.
Kürzlich vom Rio Grande >» Bexar nnd
andern westliche» Städte» a«gekom>'ttc Per
föne», geben an, daß alle westlich vom Nncccs
.gelegene» Prau ien abgebrannt si»d, so daß
sie keine Weide mehr für Pferde darbieten.
Man sagt, daß dies vo» de» Merikaiicr» ge
schehe» sei, »m »nsere Truppen zu verhindern,
vom Nueccs »ach dcm Rio Grande vorzn
rncktn ; wir halten es >edoch für wahrschein
licher, daß es geschehen ist, um die Uebersälle
der Indianer zn verhüten. Wenn wir nicht i
irren, pflegen d,e Mexikaner in den Winter
monaten seit mehren Jahren immer die Pra-
»rieil abznbrcnnt».
Wir höre» vo» Leuten, die kürzlich die
westliche Grenze besuchten, daß sich hoch oben
am Colorado seit einigen Wochen ein großer
Jndiancrhanfeil gesammelt hat; viele der
westlichen Ansiedler befürchten, daß sie sich zn
neuen Feindseligkeiten gegen nnsere Ansied
luttgc» vorbereite». Die Comaiichcs besuch
ten kürzlich Torrey's HaiidclSposte», benah
men sich jedoch äußerst frkundlich, und zeigten
kein feindliches Vorhabe», fondcr» schienen
»n Gegentheil bemüht z» sein, chre frennd
schaftlichen Versicherungen zu erneuern. Sie
prahlen sehr mit ihren erfolgreichen Plünde
rnngszügen gegen die Mexikaner, und es ist
wahrscheinlich, daß die Indianer, dic ma» am
Colorado bemerkt hat, sich versammelt haben,
nin ihre Feindseligkeiten gegen die mexikanis.
Aüsicdsiingen wieder zn beginne». d W,
Vom Kriegsschanplatze.
(Ans der Sradt-Post, im Auszüge.)
Die Einnahme von Cliihuahua.
Die letzte» Nachnchte» vo» Chihiiahna, die
uns über Mexiko zukommen, reichen bis zum
5. v. Monats. Die Mexikaner schreiben den
Verlust der Schlacht vom 2Lst. Februar dcr
Feigheit ihrcr Kavallerie zu. Nach deuselbe»
Ouellen hatte» die Feinde in jener Schlacht
2000 Man», mir Ii Geschützen; während
Oberst Doniphan 1100 Man mit 7 Gcschüt
zen befehligt haben soll. Am 2 März nah
nie» tieUnsrigen von Chihnahna Besty, »ach
dcm zuvor Viele mexikanische Famllicn mit
ihrer Habe ans dcr Evcadt gcstohc» warc».
Ans dcm Berichte der Mexikaner über die
Schlacht vom 28. Februar, am Sacramciito,
ersehen wir, daß die Mexikaner nnter dem
Befehle des Gen. Jose Zl Hcredia standen;
unter »hm befehligten: dcr Gcn. D. P. G.
Cond? die 800 Mann starke Cavallerie, Don
Vit. Sanchez die Infanterie, und die Ober
sten Patila nnd Jnstiniam dic Artillcric.
Die Cavallcric floh, nachdcm sic dic Salvcn
unserer Geschütze empfangen hatte, brachte
die Infanterie in Unordnung und riß auch ei
nen Theil dieser mit in dic Flucht. Dic Ar
tillerie und einige Campagnien Infanterie
leisteten noch für eine Stunde Widerstand,
ergriffen aber dann ebenfalls die Flucht, und
ließen dic Unsrigen »m Besitze dcs Schlacht
feldcs, nur dem Geschütze, allem Verrathe
der Feinde an Mnnition uud Lebensmitteln,
u. s. w. Ein Versuch des Gcu's. Hcrcdia,
sich in Chihnahua festzusetzen uud dort so viele
Mannschaft als möglich zn s.unmeln, schei
terte cbtnfalls an dcm panischcn Scbrccken
seiner Soldaten, die nicht eher wieder Stand
hielten, bis ste in Santa Rosalia, 120 Mei
len von Chihnahna, angekonime» waren.—
Hcredia befürchtet, die Unsrigen würden bis
nach Duraugo vordringt», nnd cmpfichlt dcß
halb der Regierung, so schnell als möglich er
ne 1500 Mann starke reguläre Armee mit 10
Geschützen dahin zn senden, da ohne regelmä
ßige Truppen an keinen Widerstand zu deu
ken sei.
Das Mississippi Regiment bei
Viska. Das 1. Mississippi Rcgimcut uu
ter Oberst Jeffersou Davis erwarb sich un
vergängliche Lorbeers». Ursprünglich zahlte
t 6 über 980 Mann. Vo» sci»er gesunden
Htimath aber plötzlich in, Monat August »ach
dcr Brazos Insel versetzt, büßte es dort durch
bösartige Fitber fast nu Viertheil seiner
Mannschaft ein. Sparer, l» dem heißen
Kampfe bei Moitterey, verlor es abermals
tin Viertheil des Restes feiner Mannschaft,
so, daß es am Morgen der Schlacht bei Bn
tna Vista aus nicht voll 400 Mann bestand.
Mit dieser Handvoll Leute, die noch durch
die Entziehung der Tambigbee uud Carrol
Caunty Compaginceu, welche Geu. Taylor s
Zeltwache bildete», geschwächt war, schlug die
ses Regiment de» Angriff von 1300 der be
sten mexikaii. Krieger mit nngehenrem Ver
luste vou Seiten dcr Feinde znrück. Die
Lanziers hattcn zncrst cinen Angriff auf ein
Indiana Regiment gemacht nnd dasselbe anch
schnell zerstreut. Dit Misstssippier versuch
ten die Ueberbleibsel des Indiana Regiments
zu sammeln, sahen sich aber plötzlich selbst
bedroht. Oberst DaviS, statt, w:e gebränch
llch, ein hohles Viereck zu bilden, ließ sein
Regiment in Gestalt eines halbe» Mondes
sich ausbreiten. Dit Lanziers stürmte» im
Galoppe heran, waren aber nicht wenig er
staunt,sich also empfangen zu sehen. Für kur
ze Zeit machte die ganze Reiterschaar miwill
kührllch Halt. Nachdem sie wemge Augen
buckc lang die entschlossenen Gesichter, die ,h
neu zngtkehrt waren, betrachtet hatte», er
scholl das ~Adilante!" svorwZrtS h und a
bermals stürmte die Schaar imGaloppe her
an. Schnell war die Höhlung des Halbmon.
des ausgefüllt, aber ebcn, als die Feinde ihr?
Pftrdt schwenkten, nm mit den Lanzen beide
Seiten des Halbmondes anzugreifen, rief der
unerschrockene Oberst der Mississippier: ~Feue
rt Junge», und daü aus sie mit Enreu Mes
sern !" Gleichzeitig mit dcr Entladung der
Büchsen, ließen die Mlssisstppier ein dosiern
des Hurrah erschalle» uud mit Sechsläufern
und Bowie-Messer» fielen sie »nu die Fniide
an. E,i, Handgemenge folgte, während des.
fei, viele der Lanziers von den Pferden gcris,
in, wurden und auf dem Boden den Todes,
stoß empfingen. Auf dieft unerhörte W> ise
würd«,» d»t Feinde zur Flucht gttrieben. Ca-
Tustis von den erste» Dragonern sagt,
daß dies« Waffenthat beispiellos sei. Ob sie
im angtbornen verwegenen Geisse dieser Leu
te lag, oder ob dieselbe« von ihrem nnerscbrok
kencn Attsührer dazn angefeuert worden, wol
le» wir nicht entscheiden. Dem dritten Jndi
ana Regiment wollen wir aber gerne das
Zeugniß geben, daß es sich endlich wieder er
mannte nnd am Abende der Schlacht die
Schande dcs Morgens auswetzte.
Vcra Cruz, de» 3 > sten März. Ein
Franzose, dcr eben in dieser Stadt von der
Hauptstadt eintraf, versichert mich, daß auf
dem ganzen Wege von der Hauptstadt hier
her nicht mehr als 1000 Soldaten zu finden
seien. Bei der Pnente Natio»al (der Na
tional Brücke) sind 9 Kanonen aufgepflanzt,
dieselben habe» aber nur 60 Mann zn ihrer
Bedienung Obgleich es ein wahrer Wahn
sinn ist, daß Mexiko nnter diesen Verhältnis
sen den Krieg fortführt, so bezweifle ich doch,
daß dasselbe sofort FriedenSnnterhandlniige»
anknüpfen wlrd. —Dieser Franzose begegnete
der entwaffneten Besatzung Von Vera Crnz
ans dem Wege zwischen Mango de Clnvo und
dieser Stadt. Viele derselbe» waren »och
nicht >2 Meilen weit gekommen »nd litle»
bereits wieder an Mangel von LebenSimrcln.
Der Waffenvorrath, der nns bei dcr Ein
nahme von Vera Crnz in die Hände fiel, ist
ungeheuer. Mehr als 40110 Musketen legte
die abmarschirende Garnison vor nnserer bra
ven Armee nieder, und viele Muskete» wur
de» in de» Privatwohnungen gefnnde», wo
sie von solchen Leuten, welche die Stadt »n
bürgerlicher Kleidung verließen, zurückgelas
sen worden waren In dcr Stadt und im
Schlosse faiidcn wir mehr als 300 Kaiioiie«
nnd Mörser. Hierzu kommt eine solche Mas
se von Pulver, Kugeln, Bomben, P.uxham
kugeln n. s. w., daß wir damit das ganze Land
bis Acapnlco an dcr Südsee erobern könne»,
Keiil übles Geschäft für Onkel Sam! Vom
Schlosse SaiiJuan d'Ulloa wehen 2 Flaggen;
eine von dcr Armee, die andere von der Flot
te aufgepflanzt.
Gcner. Onitman, der gestern Abend gegen
! Alvarado aufbrach, nimmc dic Regimenter
j vo» Süd Carolina, Georgia nnd Alabama
> mit. Capt. Sleptoes leichte Batterie beglei
! tet ihn. Hoffentlich werden wir in Alvarado
! einen Markt finden, nni die nöthigen Zng ».
Lastthierc kanfen zn können, von denen dic
Umgegend von Alvarado einen Uebel flnß hat.
Eine Ouadal.ijara Zeltuiig veröffentlicht
die Bedingungen, welche unsere Regierung
der mexikanischen zum Abschlüsse eines Frie
dens dnrch Herrn Atocha har anbiktt» lassen.
Mexiko sollte alle seine Besitzungen nördlich
von dem 26. Breidegrade an uns abtreten,
wogegen stch die Ver. Staate» erbolen. an
Mexiko fünfzeh » Millionen Dollars zn
bezahlen, und keine Entschädigung für dic
Kriegskosten zn verlangen. Diese Kriegsko
sten belaufe» sich auf wenigstens 5g Millio
nen ; wir hätten also 65 Millionen für jene
Landstriche zn bezahlen!
Vcra Crnz, den 31. Mär; General
Worrh hat «inen interimistischen Zolltariff
erlassen, »ach welchem zwar alle für die Sol
daten und Offiiiere der A r m e e vo» Marke
tendern eingeführten Bedürfnisse zollfrei sind,
solche Schiffe aber, die bereits in Vera Crnz
antommeil, in folgendem Maßstabe alle Han
delSgcgenflände verzollen müssen. Lebensmit
tel 5 Proccnt. Wein, Cider, Bier u. Por
ter 15 Proceut. Alle andere» geistigen Ge
tränke 75 Proceut. Rohe Baumwollk 4
Cents per Pfd.; alle andere Haudelsal tikel
1l) Proccnt des Werthes. —Alle weiter cin
treffendcn Fahrzeuge müssen außer obigen
Zöllen «och dicselbcn Zölle bezahlen, welche
in dcn Vcr. St. von ähnllchcn Einsahrarti
kcln cntrichtct werden» mit AnSnahme jener
Waaren» die in den Vcr Staaten fabricirt,
oder daselbst bereits verzollt wurden. —Wäh
rend des Bombardements der Stadt fiel eine
B»mbc auf das Dach ciner Krichc, schlug
durch dicselbe uud tödtete 50 Franc», die eben
am Altar kiiiccc». I» eine unserer Tran
chktn, i» welcher Lieut. Frailey befehligte, fiel
eine bremiendc Bombe. Der Lieuteuaut bc
fahl der Mannschaft, stch sofort medcrznwcr
feii. Kaum hatten sie dies gethan, so platzte
die Bombe nnd mit ihr 2 Kupferkessel, in de
nen sich !00 Pfuud Pulver befanden. Ein
Stück der Bombe riß de» Rand vo» Lieme».
Frailey's Hut weg; soustige» Schade» that
sie jedoch mcht.
Die Natioiial - B r ü ck e, nach wel
cher Geu. Twiggs aufgebrochen ist, befindet
stch auf dcr Straße nach lalapa, dcr Haupt
stadt dcs Staatcs Vera Cruz. Sie ist ein
großartiges Werk der Bankunst, solid aus
Stein gebaut, und verbindet die beiden Sei
ten einer tiefen, wilden Schlucht. Die Brük
ke ist, iu einer romantischen Berggegend,
ringsum von steile» Felse» umgebe», vou wel
chen eine kleine Schaar entschlossener Män
ner einen zehnfach überlegenen Feind ohne
großc eigene Gefahr aufhalten kann.—l a -
lapa liegt 4<>l)o Fnß über dem mexikanis.
Meerbusen in einer gcsnnde» Gegend, einem
wahren Paradiese. Fünf und dreißig Mei
len von lalapa entfernt, an der Heerstraße
»ach Mexiko, liegt das feste Schloß P e r o
te, die Bastille Mexiko's; jener Platz, wo
die miglücklichen Gefangenen dcr tcxanifchcn
SantaFe Expedition viele Monate lang
fchmachttten.
Gen. Taylors Ntcnschliclil'eit. In
MatamoraS sind Briefe von Bueiia Vista
vom 12. März eiugetroffeu. Es war l» je
ner Gegend Alles ruhig Die Verwundeten
waren auf dem beste» Wege der Genesung,
und auf Gen. Taylor's Befehl, welchen der
selbe vor seinem Abzöge nach Moilterey er
theilt halte, waren 40 Maulthierladuttgeu Le
bensmittel an die in Encarnacion liegenden
verwundeten Merikaner abgesandt worden,
um diese Unglückliche» wenigstens vom Hnn
gertode zn relteii.—Der Berichterstatter setzt
hier bei: Ein solcher großartiaer Zng von
erhabener Menschlichkeit bedarf keines Lobes.
Sogroß anch der Kriegeruhm ist, welchen
General Taylor durch eine Reihe glänzender
Siege über die Mexikaner geerutet, so wer»
den doch selbst diese Großthaten durch diese»
Act der Menschlichkeit, mit welchem er die
verwundeten Feinde vom Hungertodt rettete,
verdunkelt.
VeraCruz, den 3. April. Seit ge
stern erscheint hier eine englische Zeitung,
„tl>c- Ln<;w'" ei» niedliches und mit
! vielem Geiste rediguleS Blatt. Wir stnden
in ihm einen Bericht über eine gräuliche
Mordthat, welche eine Ranchcrobaiide an
mehren der Unsrigen verübte. Am 23sten v.
M. waren einige Soldaten des I. peniisvlva
nischen nnd des N. Dorkcr Regimentes mit
einigen Matrosen der Fregatte Potomac ei
nige Meilen landeinwärts gegangen, angcb
i lich zu fouragiren. Die von dieser Ercursio»
Zurückkehrenden berichteten, ste seien von
i-Nancberos überfallen und mehre von ihnen!
i ermordet worden. Man schenkte ihrer Er-
zählnng Anfangs keinen Glaube» ; erst am!
21. wurde ein Gcrcifcorpe ansgcsandt» das
dann ancb 7 Meilen vom Lager die Leiche»
der Personen fand: 4 von peiinsylv. Regi
ment?, alle zn Capt. NavlorS Compagnie ge
hörig ; weiter 2 Matrose«, «nd 2 Soldaten
des N. Pork Regiments.
'lNehre Soldaten hallen stch Gcwaltchätig
keiten gegen Weiber n»d Töchter der Mexi
kaner zu Schulde» koinmen lasse», was ein
vers ch ärfces Verbot vo» Gen. Scott
gegen alle solche Vergebe» hervorrief. Ue
ber die Erpedilio» nach Alvarado hat noch
nichts Näheres verlanlet. Ge», Scott wird
»och einige T>ge hier bleiben, ehe er mit der
Hanpcarmee de» Marsch nach der National-
Brücke antritt - Vorgestern näherte stch das
engl. Dampfschiff Tay diese», Hafe». Es
wurde eiue geraume Zeit lang durch das We
hen der amerik. Flagge von San Juan d'Ul
loa in Verlegenheit gebracht. Endlich lief
es in den Hasen ei». Gestern fetzte es seine
Reise nach Tampico fort.
Vom R i o G r a » d e T h a l e. Das
Dampfboot Telegraph brachte Nachrichten
vom 6. d. MtS. von Brazos Santiago »ach
j N. Orleans.—ln Salnllo waren viele nuse
! rer sowohl, als der »icrikanis. Verwundete»
in den Spitälern gestorben. Die Straße
' von MatamoraS nach Monrcrey war wieder
vo» alle» größer» Banden des inerik. Raub
i gestndel gesäubert. Kleine Abtheilungen der
! Unsrigen konnten ohne alle Gef.chr des We
! geS ziehen. -Die beiden anitnk. Zeitungen in
! Monlerey und MatamoraS empfehle» Geu
! Taylor dringend als einen passenden Cand,-
! daten für die Präsidentschaft.
Camargo, d 29. März. —Morgen geht ei»
Zug vo» l! 15 Wage» über China nach Mon
lerey ab. Gleichzeitig gehen dahin ab Ui
> Compagnien dcs Virginischen Regimentes,
0 Geschütze, 358 texanis. Scharfschützen, das
, Ganze unter dem Befehle des Obersten Ham
! tramck. Gen Lanier, mit seinem Commando
Von Texaner», geht nach Sabines, und von
da nach Monclova. Von Monelova wird er
wahrschcinl. über Parras »achSaltillo gehe».
Mexik o —Privarbriefe aus der mexik.
Hauptstadt sprechen die zuversichtliche Hoff
nung ans, unsere Armee werde bis zum l sten
Mai in der Hauptstadt Mexiko eiiitreffeu
und dort den Frieden dictire». Die Geist
lichkeit, die die meiste Gewalt i» jenem im
j glücklichen Lande in Händen hat, ist Willens,
l einen Theil des Gebietes von Meriko an Aie
Ve> . St. abzutreten, wenn sich diese mit ihr
! Vereinigen wollen, die Militärdespote», uuter
- welche» Mexiko bisher geseufzt, unschädlich
' zn machen, nnd alles Privat- und andere Ei
genthum. hauptsächlich das der Kirche, zu ga
rantiren. Herrn Polks Vorschlag, dnrch
Zahlung von Z.000,000 Doll. von St. Anna
! den Frieden zu erkaufe», hat i» Mexiko all
gemeine Entrüstung hervorgerufen, indem die
! Geistlichkeit sowohl, als die Bürger hi-rin
mir einen Versuch crblickceu, ihre Tyrannei,
zu bereichern »nd die Bürger sodann die
SchadloShaltmig au die Ver. St. bezahlen
!zu machen. Ist Meriko noch zn retten, so
j wird es in Folge dieses Krieges stch ermanen
und wieder eine achtbare Stellung uuter de«
Völker» der Welt emttthmeu. Dies ist aber
nur da»» möglich, wenn seine neuen Hcrreu,
> die Priester, eine weise Toleranz an die Stel
le der bisherigen Undnldsamkeic gegen Ketzer
I einfühlen, n»d sind diese Priester z» einem
j solchen Fortschritte fähig?
Seit St. Anna die Zügel der Regier«,ig
ergriffen, hat Gen. Almonte den Oberbefehl
über die Ucbcrbleibsel der mexikanischen Ar
mee übernommen.
Vo» Vera Cruz.- Die TorVette St. Ma
ry's, welche an, 5. April Vera Cruz verließ,
brachte folgende interessante Nachrichten:
I Die Stadt Alvarado bat stch ohne
Schwertstreich au die amerikanische Armee
! ergeben, nachdcm den Bürgern Sicherheit des
! Lebens n. Eigenthums zugesichert worden war.
Die Stadt lalapp a hat Abgeordnete
! an Gen. Scott nach Vera Cruz gesandt und
! demselben die Schlüssel der Stadt überreichen
lassen, mit der Bitte, er möchte so schnell als
möglich, einige Regimenter zum Schutze der
Bürger nacb Jalappa senden.
Gen. La Vega hat, als er sah, daß ihm die
Bürger der benachbarten Städte keinen Bei
stand leissen, die Pueiita National
Brücke) geräumt, iiud sich mit seine» Trnp
peil, nngesähr 200 l), und dem Geschütze nach
der Hauptstadt Mexiko znrückgezoq?::
Vera Cruz, -Z. April. Gener. Worth ist
! gewiß der beste Go»ver»ör. den Vera Cruz
je gehabt. Er hat iu den wenigen Tage» seit
Besitznahme der Stadt mehr Koth » Schmutz
aus der Stadt räume» laffen, als die Mexi
kauer iu de» letzte» LZ Jahre» ausmisteten.
Das Landvolk hat bereits angefangen, Lebens
mittel nach Vera Cruz zubringen; Ochsen
steisch, Hammelfleisch, Fische, Gemüse nnd
Allster» wi» de» z» mäßigen Preisen verkauft.
Dabei hat Ge». Worth aucb alle Brannt
wein Schänkcii schließen lassen, so, daß nur
noch in zwei anständigen Hotels geistige Ge
tränke verkauft werde» dürfe». Mehre Frei
willige, die stch Gewaltthätigkeiten gegen die
dortigen Einwohner zu Schulden kommen
ließen, sind verhaftet und werden ohne Zwei»
fel schwer gestraft werden.
Nachrichten ans Talifornien, die über Ma»
zatlan in Vera Cruz angelangt sind, melden,
daß Ober« und Unter Californien von unsern
Trnppen besetzt sind, und daß Alles daselbst
rnhig ist. Das Boot eines unserer Kriegs
schiffe soll an der Küste umgeschlagen nnd die
ganze BootSmannschaft ertrunken sein.
In Vera Crnz ging ein Gerücht, St. An'
na beabsichtige mit einer Armee von 211,000
Mann in der Nähe der Hauptstadt eine
Schlacht zn liefern. Diesem Gerüchte wird
jedoch wenig Glanben geschenkt.
Ei» Gerücht, daß zwischen Gen. Tanlor
»nd de» merikau. Generälen Urrea und Ca
»ales eine Scblacht geliefert worden sei, hat
sich nicht bestätigt; Gen. Taylor ist, ohne den
Feind getroffen zn habe», wieder in Saltillo
eingetroffen,
Artikel der Kapitulation der Stadt
Nora Cruz und des CasteUs San
luan d'Ulloa.
Pnente de Hornas, außerhalb der Wälle
vo» Vcra Crnz, d?n 27. März 1847.
Bedingungen der Capitulatio«, genehmigt
durch die Commissioncrs : Generäle M. I.
Worch und I. I. Pillow nnd Oberst Totten,
von Seiten General Majors Scott, Ober-
General der Ver. Staate»» Armee nnd Oberst
Jose Quittiere; de Villauiicva uud Jugeuier
Obeistlicut. Manuel Tobles und Col. Pedro
! de Herrera, als Commissioners ernant durch
' Brigade - General Don Jose Juan Landero,
! Ober-General zn Vera Cruz u de» dazu gehö
rende« FortS. «m die genannten Festungen
nebst ihren Waffcngerälhschasteii, KriegSmn
»itlone», Garnisonen nnd Waffen der Trup
pen den Ver. Staaten zu übergeben.
1. Die ganze Garnison oder alle Garniso
»eil ergeben sich den Armeen der Ver. Staa
ten als Kriegsgefangene am 29, d. M. um 10
Uhr. De» Garnisonen wird erlaubt, mit
ihre» Waffe», mit allen militärischen Ehren
zeicycn aiiSznmarschirc» nnd dam, die Waf
fen niederzulegen vor den Offiziere», welche
dazn von, Ober-General der Ver. St Armee
beflimmt werden »nd zwar an einem Punkte,
der von den Commissioners festgesetzt ist.
2. Die niexita». Offiziere sollen ihre Waf
fe» nnd ihr Plivateigenlhnlu behalte», ein
schließlich der Pferde nnd Pferdegeschirre,
und es werden regulären uud irregulären Of
sijiei ei, S Tage bewilligt, «m nach Hanse zu
rückzukehren ans ihr unten vorgeschriebenes
Ehrenwort, ebenso Unteroffiziere n. Gemeine.
3. Gleichzeitig mit der Uebergabe, wie Ar
tikel l stipulilt ifl, werden sämtliche Fahne»
von allen FortS nnd Stationen herabgenom
mcn, sa.'ntilt durch ihre eigenen Balerien n.
nnmilttlbar darauf werden die Forts San
Jago und Couerplioii, das Kaflell Sau Juau
p'Ulloa durch die Streitkräfte der Vereinigt.
Staaten eingenommen.
4 Ueber Unteroffiziere und Gemeine des
regulären Theiles der »Licf.ingcntii wird, nach
dem sie sich ergeben nnd das Ehrenwort ab
gelegt habe», wie es der Ober - General ver
langt, verfügt werde», und de» luregulären
wird erlaubt, «ach Hause zu kehren.
Z. Alles Kriegsmaterial uud öffentliches
Eigenthnm jeder Art, welches in der Stadt,
im Kaflell San Juan d'Ulloa »nd Perlinen
zieil gefnnden wird, gehört deu Ver. Staate»,
die Bewaffnung derselben dagegeu, weü nicht
beschädigt oder zerstört im Laufe des Kriegs,
verpflichten sich die Ver. St.« be« einem defi
niliven Frikteusschluffe an Mexiko zurückzu
liefcrii.
6. Den kranken und verwundeten Mexika
nern soll erlaubt sein, nut soviel Medicinal-
Offijicren. Anfwärter» und Armee-Ofsiziereu,
als zn ihrer Verpflegung und Behandlnng
nöttug sein mögen, in der Stadt zu bleiben.
7. Unbedingter Schlitz wird allen Personen
in der Stadt uud deren Eigenthum ui der
Stadt feierlich verheißen und wird auSdrück
lich ausgesprochen, daß weder Privalwobmin
gcn noch Eigenthum durch die Streitkräfte
der Ver. Staaten genommen oder benutzt
wtldtu sollen, ohne vorgängige Vcrabrtdnn
gen mit den Eigenthümern und vollständige
Eiitschädignng.
n- Unbedingte freie Ausübung des Gotkes
ditnstes und vcr religiösrn Ceremonien wird
feierlich garantirt. (folgen die Namen.)
Hanptgnal tier der Ver. Staaten vo»
Amerika, Lager Washington vor Vera
Crnz, den 27. März 1847.
Angenommen nnd genehmigt
W, Scott, C. M. Per r y
Vom Anstände.
Dae Dampfschiff ICambria' von Liverpool,
ist mit Europäischen Nachrichtcn brs znm 4,
April, am W. in Boston angckommcn.
Die Frnehtprtlsr wartn >m Verlause des
letzte» MouatS äußerst schwankend und be-
deutend gefallen; innerhalb der letzten 4 T«
ge vor Abgang des Schiffes waren die Prei
se wieder gestiegen. Weizen ssüdlicher) ko
stete OL 20 bis 2 38 per 7V Pfund; nördli
cher K 2 .?<) bis L 6(1. Welschcor» Hll 44
per 43N Pfuud. Kornmehl H 5 Z 0 pr. Faß.
Dit Noth unter den ärmer» Volksklaffen
in Jreland, Schottland und auf dein Conti
nente dauert noch fort.
A ll e Einwohner des Städtchens Egels
bach in Hcffen-Darmstadt, 1400 an der Zahl,
haben sich vom Großhcrzogt dit Erlaubniß
erbeten, nach de» Ver. Staaten auswandern
zn dürfen.
lieber Bremen war die Answandernng im
verflossenen Monat beispiellos. In ganz
Deutschland wer de« dit großartigstt» Vorbt
rcitiingkn zur Auswanderung »ach dt» Vtr.
Staate» gemacht. Manche Distrikte laufen
Gefahr, entvölkert zn werden. Im April »
Mai werden stch in Bremen allein wenigstens
20,000 Menschen einschiffen.
Das erste Dampfschiff der nenen sranzisi
schcn Linie soll am 1. Mai von Havre abgt
he».
O'Conntll war znr Witderhtrsttllnng sri
»er Gesundheit nach Italien gereist.
In Frankreich ist die Hungersnoth nun
ouch so allgemein geworden, daß man Getrci- I
dtwägen nur unter militärischtr Bedtckun
tranöportiren kann.
Der Nlverale ZZeovacvter.
27. April ?8»7.
Demokratische Whig-Ernennungen.
Für Gouvernör:
General JameS Jrvin,
von Center Caunty.
Fanal Lominissioncr:
Joseph TV Vatton,
von Cumberland Caunty.
L. (.'.Vkili, 44V Lt.
is orir f»r rvcvi
vinx ndvortlsemcntki an6subsc:riptic)ns to tili« po
per.
»W «»»»>
Fcncr!--Ä>vischen 1 und 2 Uhr am Don
nerstag Morgen brach in dem Wohnhause un
ftres College» vom <'Readinger Adler," Herr»
Carl Keßler, Feuer aus. Als eS entdeckt wur
de brannte es im Keller und die Flamme un!
der Rauch bahnien sich einen Weg in die oberl
Stube in welcher Hr. K. schlief. Obwohl ei
kaum Mitternacht vorbei war, wenn die Lcub
fest zu schlafen pflegen, waren doch die Feuer
spritzen prompt auf dem Platze und durch ihn
zeitige Ankunft war es möglich das Haus vor
völliger Zerstörung zu retten, so daß das Un
glück ohne bedeutenden Schaden vorüber ging,
Das Feuer soll durch einige Feuer-Kräckers
entstanden sein, welche am Abend vorher durch
eine Partie Buben in der Nähe abgebrannt
worden waren.
Der magnetische Telegraph, zwi
schen Philadelphia und Pottemlle, wird in we
nigen Tagen bis nach Reading vollendet sein.
Die Psosten sind bereits bis zurHälste des We
ges aufgestellt und die übrigen liegen zum Auf»
stellen bereit. Zn kurzer Zeit wird die ganze
Linie bis Pottsville vollendet sein.
Feuer in den Bergen. Die Spitze
desNeversinl-Berges war am Doüerstag?lbend
prachtvoll illuminirt, ohne Zweifel zu Ehren von
Taylor, Scott und deren tapfern Wassenbrü
dern. Die Flammen zerstörten das UnterholM
auf eine bedeutende Strecke und der
am Hochwalde mag nicht unbedeutend sein.—l
Man sagt daß das Feuer in der Nähe des!
Wirthshauses zum "Schwarzen Bär," durch!
! Nachlässigkeit entstanden sei, und nicht durch
I Funken von der Lokomotieve, wie man anfangs
> vermuthete.
Die Illumination. -"Die Jllumiuati
' on unserer Cily, am Dienstag Abend war ein
recht g l ä nz endes Eieigmß und viele Leute
versichern, daß sie nie etwas so Glänzendes ge,
haben. Der Empfehlung des Mayors
wurde, mit wenigen Ausnahmen, allgemein
Genüge geleistet; unsere sonst ziemlich dunkeln -
Straßen waren durch Tausende von Lichtern I
und Lampen fast zur Tageshelle erleuchtet, bis
in die entferntesten Theile der Stadt und nichtS
übertraf den davon ausgehenden Glanz, selbst
der Mond war so bescheiden sein glänzendes
Gesicht hinter trüben Wolken zu verstecken, so
lange die Illumination dauerte, und erst nach
IN Uhr wagte er es hervorzukomen um zu sehen
ob die Readinger ihre Lichter ausgelöscht hätten.
Glänzende und passende Transparente vermehr
te der Illumination wobei die vor
den Häusern einiger patriotischer Whigs stch
besonders auszeichneten. Der Abend war schön,
dem Ereignisse ganz geeignet und die Straßen
waren lebhaft voll Menschen von jedem Alter
und Geschlecht, doch ging Alles ohne die minde
ste Störung vorüber, so daß Constabels und
Aldermänner keine Geschäfte machten.
Unsere patriotische Straßen-Jugend war bei
der Gelegenheit nicht müßig. Ein Bonnfeuer
war im Markt-Tierect angebrannt und die in
der Nähe wohnenden Kaufleute haben wahr»
fcheinlch am nächsten Morgen gefunden, daß
sich die Zahl ihrer leeren Waarenkisten und
Theersässer bedeutend vermindert hatte. Feuer«
Kräckers flogen nur zu häufig und es ist auf»
fallend, daß durch d efe gefährlichen Spieldin«
ger kein Unglück entstand.
Der Krieg.— Die Nachrichten vom Kriegs
schauplatze füllen heute wieder einen bedeuten«
den Raum im Beobachter. Sie bilden jetzt
die Hauptsache wovon Jedrr etwas Neues er»
wartet, und werden es auch wohl noch lange
bleiben. Nach den fliegenden Berichten, wel
che von Mexiko zu uns kommen, sind die Meri«
kanrr noch wenig geneigt zum Frieden; sie wol«
len nochmal ihr Glück versuchen und werden
auch wohl nochmal geschlagen werden. Unsere
Armee bewegt sich nach der Hauptstadt zu und
man erwartet, daß sie im Laufe des Maimo
nats dieselbe einnehmen wird.
Tod gefunden. —Am Donnerstage wur«
de die Leiche eines unbekaüten Maiies, nicht weit
von hier, in einer Scheuer an der Schuylkill,
gefunden und auf Pottersfield begraben. ZU«
lem Vermuthen nach war es ein heimathloser
Deutscher.