Und Berks, Momgomery und Schuylkilt Caumies allgemeiner Anzeige^^ MeAd i N g, Venn. Gedruckt und herausgegeben von Arnold Puwell e, in der Süd 6ten Straße, zwischen dcr Fialiklm- i,„d Cbeönut - Llr^ix Jahrg. 8, ganze Rnm. edinqunaen: Der ZUberale Ztirob.icl!trr erscheint jeden Dienstag auf einem großen Superial - Bogen mit schönen vettern gedruckt. Der SubsenftionS - Preis. ist Sin Thaler l>il'rc>, welcher in I'albi.Unl chee Vorausbezahlung erbeten wird. Wer im Lause des Jahres nicht bezahlt, dem werden Hl st> angerechnet Für kürzere Zeit alv wird kein Unterschreiber angenommen, nnd etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wenn sie einen Monat vor Ablauf deö Lubsenptionötl re>be>. Briefe und dergl. müssen pestfre > eingesandt werten. D a s Nt e e r w e i b. Skizze aus dem Lebe» eines SeeinanucS. „Vorzugsweise zog mich die Eine von nen, ein Mädchen von fünfzehn Jahren, j it Namen „Constanze" an; ich bewun- rte sie nicht allein, ich war von der hef-; zsten Liebe zu ihr entbrannt. Ach! ihr esicht war reizend schön! ihre Züge so bhaft und ausdrucksvoll ! ihre Augen so urig und sprechend ! ihr Mund so sanft ,d doch zugleich so boshaft! Ihr Wuchs ar schlank, ihr ganzer Körper unglaub- j ch zart und biegsam und zeichnete sich >stlich unter den Faltenwürfen ihres sei- nen indischen Schurzeö ab, und um die rtürlichen Reize dieses himmlischen Ge hopses noch mehr zu heben, so entwickel- Constanze auch noch unendlich viel Ge-. hmack, Kunst und Talent. Sie war lusikalisch, dichtete, sang und tanzte, Al- > ?s in der höchsten Vollkommenheit.-- Leun sie auf den Piano spielte, so war, Z, als hörte man Lißt oder Thalberg; )ie Verse glichen an Schönheit, Run-! ung Schwung und Zartheit denen unse-! er besten Dichter; sie sang mit all' der traft, der Lieblichkeit und den ergreifen en kleinen Gauk.leien einer Italienerin, »d wenn sie tanzte, so hätte man darauf hwören mögen, die Taglioni oder Elsl.'r anzte! Mit einem Worte, jeneS Mad hen war unvergleichlich, unerreichbar,voll ommen in jeder Beziehung. So konnte s denn nicht fehlen, ich mußte dieses Mnlische Äind bewundern, die Bewun erung verwandelte sich aber auch sogleich n Liebe und zwar in die heftigste tollste liebe! —Ob ich es wagte, mit Constanzen >on meiner thörichten, an Wahnsinn grcn enden Liebe zu sprechen, ob sie mir Ver eitlung angedeihen ließ, ob sie mir gütig ächelte, ob sie Zärtlichkeit sür mich emp änd, oder mich haßte und verlachte? >aS sollt Ihr später erfahren. „Nur allzubald ward ich auf eine fürch terliche Weise aus diesem Liebesrausche rufgeschreckt; nach wenigen Monaten vurde m.ine Lage unendlich drückend. Zch hatte alle meine Waaren, worin mein zanzes väteiliches Elbtheil bestand, ver kauft und —Capital und Zinsen verthan ! Schon hatte ich von meinen sonstigen Hülfsquellen, meinem Credit, meinen Freunden, den möglichsten Gebrauch ge macht, alle diese Hrilfsquellen erschöpft, und eines Morgens mußte ich mir geste hen, daß ich völlig zu Grunde gerichtet sei, nichts auf Gottes weiter Welt besitze, als mein Leben! mein Zustand war in der That verzweiflungsvoll! ich war zu beklagen! „Nach mancherlei vergeblichen Schrit ten, die meinen Stolz und mein Zartge fühl gleich schwer verletzten, öffnete sich mir endlich die Aussicht, auf eine ehren volle Weise nach Europa zurückkehren zu können. Ein Franzose nämlich, der sich in Port-Louis niedergelassen hatte, über trug mir den Posten eines Supercargo am Bord desselben Schiffes, welches mich nach jenem herrlichen Eilande gebracht hatte. Eines Abends schiffte ich mich ganz heimlich, ohne von irgend einem Menschen, weder meinen Beschützern und Freunden, noch auch von Herrn van Bo fterhout oder seinen liebenswürdigenToch tern, nicht einmal von Constanzen, Ab schied zu nehmen, ein; ich zitterte, ich weinte wie ein Kind, war in Verzweif lung und gebehrdete mich gleich einem Un sinnigen. In der nächsten Nacht, bei dem herrlichsten Wetter gingen wir unter Segel. Tief betrübt stand ich auf dem Verdeck und sagte aus der Ferne den er sten süßesten Freuden, die ich genossen, der ersten Liebe meiner Jugend, den ein zigen, unschätzbaren Glück, das mir ge lächelt, Lebewohl! In Thränen aufgelö set sendete ich meiner süßen Constanze, mitten durch den gewaltigen Raum des Himmels und des Wassers feurige Küsse, tiefe Seufzer, heilige Eidschwüre ewiger Trtut! „Roch in der nämlichen Nacht meiner Abreise trug sich am Bord de 6 Schiffes etwas Geheimnißvollcs,Befremdendes, so gar Erschreckliches für mich zu. Unge fehr seit einer Stunde hatte ich mich auf dem Zwischendeck, in einem Winkel, wel chen ich mir vorbehalten hatte, um die mir anvertrauten Waaren und Kostbarkeiten desto sorgfältiger beaufsichtigen zu kön nen, hingestreckt. Ich war in tiefe Träu mereien versunken und Ihr könnt wohl ahnen, womit sich meine Gedanken be schäftigten, da ich Euch von meiner theu ren Constanze erzähle. Plötzlich war ein leises Geräusch vernehmbar; ich horchte hoch auf ... da schien es mir, als ob ganz sanft und leise sich Jemand durch die Ki sten und Ballen schleiche, von denen ich umgeben war; ungeachtet der tiefen Fin sterniß der Nacht glaubte ich etwas, wie ein weißes Segeltuch, zu bemerke», das an der Erde bis in die Nähe meines Bettes hinkroch und dann erblickte ich cinenSchat ten, ein Gespenst, das sich über mich hin neigte und mir zurief : „„Fritz! Fritz !"" „,,Wer bist Du?"" fragte ich ganz leise, denn ich gestehe es, ich fürchtete mich. . . „„Hast Du so schnell Deine Freunde ver gessen?..."" „„Welche Freunde?..."" ~„Ach! Du kennst also die Namen nicht mehr, die Dich lieben? . .."" „„Großer Gott! schrie ich zitternd, wache ich, oder schlafe, oder träume ich? .. . nein! ich wache wirklich! aber ich fühle Fiebergluth in meinen Adern ! ich rase! ich bin wahn sinnig !..."" „„Nein, nein! Du träumst nicht! Du hast weder Fieber, noch rasest Du, oder blst dem Wahnsinne verfallen!... sondern ich bin es, ich, die den liebt, der sie verließ ! Du fliehst mich und sieh! ich bin Dir gefolgt!.. ."" „Bei diesen Worten berührte daß ge- ! heimnißvolle Wesen, welches sich mir ge nähert hatte, meine Stirn mit ihren Lip pen und ich fühlte warme Thränen auf meinen Wangen !. .. „Am andern Morgen, als ich erwachte, fühlte ich mich der schrecklichsten Unruhe Preis gegeben, die mit jedem Tage wuchs; auch schämte ich mich nicht minder; ich zitterte bei jedem Worte, jeder Bewegung, jedem Seufzer, denn mit jedem Augen blicke fürchtete ich, das Geheimniß, wel ches ich so gern hätte bewahren mögen, möchte entdeckt werden, wie es denn auch fast ein Werk der Unmöglichkeit war, die Lage, in der ich mich befand, verheimlichen zu können !—lndeß, —zu meinem Glücke hatte sich ein armer Matrose früher in ei ner ähnlichen Lage befunden, ich entdeckte mich ihm und seine treue Ergebenheit be wog ihn, uns zu begünstigen und wo möglich zu retten. „Eines MorgenS, als wir eben, getrie ben von einem angenehmen kühlen Wind, das Cap umsegelten, standen der Capitän und ein Theil der Mannschaft auf dem Verdeck und besprachen sich über ein ganz außerordentliches auffallendes, wunderli ches Ereigniß, das sich zugetragen haben sollte; es handelte sich, nämlich um eine nächtliche Erscheinung, die sie in der ver flossenen Nacht erschreckt habe und deren bloße Erwähnung ihnen noch imer Furcht und Zittern einjagte; der Eine rühmte sich, er habe in der Nacht zwischen Eilf und Zwölf Uhr auf dem Backbord des SchiffeS ein, in ein langes, weißes Leichen tuch gehülltes Gespenst gesehen ; er woll te bemerkt haben, wie dieses Gespenst nie dergekniet sei, sich gesetzt habe und dann, wie durch Zauberei völlig verschwunden sei! Ein Anderer behauptete: er habe in dem Gespenst die verstorbene Gattin des Capt. Parker erkannt, die, getrieben von ihrer unerträglichen Eifersucht, vielleicht aus der Holle zurückgekehrt sei, um ihren braven, durch sie so unglücklich gemachten Gatten auf's Neue zu quälen und zu pei nigen ; ein Dritter, vernünftiger und scharfsinniger als die Uebrigen, versuchte, die Erscheinung der verflossenen Nacht natürlich und als ein Blendwerk zu er klären, dem erhitzte Köpfe wohl zuweilen ausgesetzt wären. „Der arme Capt. Parker, der in seiner Verlegenheit nicht wußte, was er sagen, "willig zu loben und ohne Furcht zu radeln." Dienstag den Februar, glauben, oder thun solle, besann sich end lich auf mich, und hatte die Güte, mich um Rath zu fragen, er provocirte auf meine Aufklärung, Welterfahrung, und ich vergalt sein Vertrauen mit der größt möglichsten Aufrichtigkeit. Sitzend, an den Hauptmast angelehnt und umgeben von einer Versammlung, die, in einiger Entfernung mich umstehend, aufmerksam und ehrerbietig erwartete, wie ich mich über diese Sache erklären würde, richtete ich höchst feierlich an meine Zuhörer fol gende Worte: „„Dieses Gespenst, diese abgeschiedene Seele, dieser Schatten, oder wie Ihr sonst jene Erscheinung nennen wollt, ist nichts Anders, als eine Syre ne !"" „„Eine Syrene!"" wiederhol ten sogleich meine erstaunten Zuhörer. — ~„la. ja,"" fuhr ich sehr ernsthaft und ohne im Geringsten zu zaudern fort, „„ich habe vor drei Jahren das Glück gehabt, an der schottischen Küste einer unglückli chen Syrene das Leben zu retten, die das Meer ausgeworfen hatte liegen lassen. — Sie war vor Schmerz und Langeweile dem Tode schon nahe, da ergriff ich die Jungfrau mit meinen kräftigen Armen und trug sie nach dcn Fluthen zurück, wo sie augenblicklich mit fröhlichem Muthe anfing zu schwimmen : doch erhob sie sich ohne Zweifel, um mir ein Merkmal ihrer Freude, ihres Dankes zu geben, sogleich wieder aus den Wellen u. machte mir cine riefe Verbeugung. Daö, was Euch in der verflossenen Nacht, wie Ihr behaup tet, erschien, ist nichts mehr und nichts weniger, als eine leibhafte Syrene, ich bin davon innig überzeugt. Folgt mei nem Rathe und laßt sie, sollte sie wieder zu uns kommen, ungestört Athem schöp fen, spazieren gehen und singen, wenn sie dazu Neiguug haben sollte und glaubt si cherlich, daß ihre Gegenwart uns Glück bringt!"" „Die Schiffsmannschaft war höchlich erbaut über meine Weisheit; mit Ver gnügen war man bereit, meinem Rathe zu folgen, und entzückt darüber, daß mei ne List so gut gelang, beschloß ich. die ver führerische Fabel von dem Meerweibchen, während der Dauer meiner Reise, so gut als ich es vermöchte, zu meinem Vortheil ! auszubeuten. „Die Leichtgläubigkeit meiner Gefähr ten flößte mir begreiflicherweise Muth und Hoffnung ein und ich gab ihnen daher fast . jede Nacht ein Schauspiel, das sie anfäng lich zwar mit entsetzlicher Angst erfüllte, ' welches sie jedoch später ohne alle Furcht und sogar mit Vergnügen betrachteten und bewunderten; zu einer bestimmten ! Stunde verließ meine Syrene ganz heim- lich ihren Schlupfwinkel, schlich sich bis zum Backbord des Schiffes, machte hier auf ein gegebenes, nur ihr und mir ver ständliches Zeichen Miene, sich in die Flu- theu zu stürzen und schlüpfte dann schnell in die Dunkelheit meiner Zelle zurück. ! „Nach einiger Zeit ward der gutmüthi- ge Capitän endlich müde, Dinge so gera dehin zu glauben, die er nicht zu begrei fen vermochte und mit einer an Bosheit grenzenden Neugierde begann er abermals mit allerhand Fragen in mich zu dringen. Vorzugsweise machte mich der brave Mann sehr richtig darauf aufmerksam, wie es auffallend erscheine, daß die Syrene unse res Schiffes gar nicht singe, da doch nach den Erklärungen, die ich gegeben hätte, die Syrenen in dem Rufe ständen, ganz außerordentlich schön zu singen .... „Hierauf konnte ich nicht eben recht viel erwiedern, doch suchte ich, so gut ich es vermochte, das beharrliche Schweigen meiner Heldin damit zu rechtfertigen, daß ich bemerkte, die Syrenen möchten wohl in dieser Beziehung allen Weibern glei chen und auch ihr gutes Theil von Eigen sinn und wunderlichem Wesen besitzen, in dem es ja nur zu allzubekannt sei, daß die Frauer sängen, schwatzten, schwiegen, lach ten und weinten, ohne daß man sich den Grund davon zu erklären vermöchte. Al lerdings habe, so schloß ich meinen Ser mon, meine Syrene bis hierher geschwi?« gen, allein, vielleicht werde sie morgen sin gen, vielleicht noch diese Nacht; man kön ne nichts Anderes thun, als abwarten, was geschehen werde. ~Der Capitän begnügte sich vorläufig mit meiner Erläuterung und wartete der Dinge, die da kommen würdeu, doch stei gerte sich seine Ungeduld sichtlich. „In der Nacht, welche auf dieses Ge spräch folgte, zeigte sich meineHeldin aber mals zur bestimmten Stunde, sie begann ihren kleinen Spaziergang wie gewöhnlich auf dem Hintertheile deS Schiffes, setzte sich dann furchtsam unter das Segelwerk und diesmal verschmähete die Sängerin der Meere den Versuch nicht, ob es ihr gelingen werde, unS durch ihren Gesang zu verlocken; sie sang und zwar mit einer so süßen, weichen, zärtlichen und zugleich hellklingenden Stimme, daß die ganze Schiffsmannschaft auf das Verdeck eilte und dort in ehrerbietiger Entfernung nie derkniete, gleichsam als wolle sie die Sy rene anbeten. „Sie sang wirklich ganz hinreißende schöne Sachen, Melodien, die sich mit kei ner irdischen Mnsik nur entfernt verglei chen ließen, ohne Zweifel wahrhafte Mei sterwerke ganz natürlicher, kunstloserCom Position und weit erhaben über alleSchöp fungen unserer Meister der Kunst. „Zum Unglück für den vollständigen Sieg der bezaubernden Sängerin und zu gleich zu meinem eigenen Unglück, gab eS einige Musikfreunde auf dem Schiffe, wel che die kühne und in dem vorliegenden Falle gleichzeitig erschreckende Bemerkung wagten: wie es ihnen schiene, als ob die Syrene italienisch sänge und namentlich Stücke aus Mozart schen und Nossinischen Opern. Welche Verwegenheit! eine Sy rene mit Madame Malibran oder Henri ette Sonntag vergleichen zu wollen! „Gleichwohl machte diese Vermessen , heit, diese beispiellose Kühnheit Glück, die Reaction gewann unter den Matrosen sie singen an, gegen meine j Wissenschaft und die Redlichkeit und Auf- Dichtigkeit meiner Aeußerungen Mißtrau en zu hegen, sie nahmen, wenn sie über die Wunder der Natur belehrt sein woll ten, nicht weiter zu der Aufklärung und Erfahrung ihre Zuflucht, die ich mir in so jungen lahren anzueignen gewußt hät te, und beschlossen endlich sogar, ohne mein sich zu überzeugen, was es mit ! dem fabelhaften Fische für eine Bewandt- nisi habe, der italienisch sang und all? O i pern im Kopfe hatte. „Capt. Parker stellte sich an die Spitze dieser Verschwörung man ersann, ver steht sich, ohne daß ich cine Ahnung da von hatte, eine kleine Kriegslist, einen Hinterhalt im eigentlichsten Wortverstan de, in den man die unschuldige Svrene locken wollte, und die bösartigen Ver schworener« gaben sich daraus daS Wort, sie jedenfalls zu fangen, mich zu beschä men, und sich an mir zu rächen. „In der nächsten Nacht, zu der Zeit, wo die Syrene sich gewöhnlich zu zeigen pflegte, bemühte sie sich, vielleicht in der Absicht ihre Feinde unsicher zu machen, ganz unbekannte Melodien zu singen und ihnen einen Text unterzulegen, welcher wahrscheinlich nur den Urbewohnern Jsle de France verständlich gewesen sein wür de. allein das half der Aermsten nichts, denn gleichzeitig brachen zwei Matrosen, die auf der Lauer gestanden hatten, aus ihrem Versteck hervor und singen sie ter lautem Gelächter in einen» ungeheu ren Netze!.. . „Die Syrene schrie laut auf und woll te sich losmachen, allein sie blieb gefangen! ich eilte zu ihrer Hülfe herbei und drohte den Matrosen mit dem Zorn aller Ehe männer von dergleichen Meerdamen; al lein ich predigte tauben Ohren ; die ab scheulichen Menschen waren unerbittlich und schleppten die bedauernswerthe Ge fangene unter lautem Gelächter und dem Zulaufe der ganzen Schiffsmannschaft in das gemeinschaftlich« Wersammlungszim knrr. Laufende Nummer „Das arme Kind fühlte tiefe Reue über seine Unvorsichtigkeit, es warf sich weinend, schluchzend' zu den Füßen des Ca pitäns, und alö dieser sich niederbückt?, um die Büsiende aufzuheben, erkannte er in der geheimnißvollen Syreue daö schön ste Madchen auf Jsle de France, Boster» hour 6 Tochter, die fünfzehnjährige (Con stanze ! „Der Capitän blickte lebhaft auf mich hin und fragte mich mit einer Stimme, in die er allen Zorn, dessen der gutmüthige Mann fähig war, zu legen sich anstreng te: ~„Wie? Sie haben diese Dame ge raubt ? . . „„Ja, ohne eS zu wissen ! .. ,„,ttnd jetzt ? was wollen Sie nun thun?..."" „„Ich werde sie lieben „„Und dann ?..."" „„Ich werde sie mein ganzes Leben hindurch lieben ! . . ~Zwölf Jahre sind seit jener sonderba ren Begebenheit verflossen und die Hand auf s Herz gelegt, ich darf behaupten ; ich mein Wort gehalten. Denn, mei» ne Freunde! hier seht Ihr meine Syre ne, meine Gattin, meine Constanze, die, welche ich damals liebte, die ich noch jetzt mir gleicher Innigkeit liebe!" Constanze sprang aus ihrer Hangemat te und stürzte sich in die Arme ihres Gat ten, dann gingen wir nach dem. Hause, um dort zu musiciren. An der Thür de 6 Gartensaales trat uns ein edler Greiö , entgegen, der Fleming freundlich die Hand reichte, nachdem er zuvor die junge Frau auf die Stirn geküßt hatte. „Hier Freunde!" rief der Capitän auf das Tiefste und Freudigste bewegt. „Hier stelle ich Euch den würdigsten, edelsten Menschen auf Gottes weiter Erde vor, Herrn Bosterhout! meinen zweiten ! ter!" > Constanze sehte sich endlich, nachdem der Sturm der freudigen Ueberraschung ein wenig sich gelegt hatte, an das In? ! strument und sang ; sie sang wahrhaft bewunderungswerth, ich weiß nicht, waK für eine italienische Arie, nnd als die letzte Note ihres himmlischen Gesangs auSge» haucht war, trat ihr verliebter Bewunde rer, ihr begeisterter Verehrer, ihr Gatte, an mich heran und fragte mich freundlich: „Nun? was denken Sie?" Ich verbeugte mich und antwortete auf die noch immer reizende Constanze hin blickend: ..Ich glaube wirklich, daß eS Syrenen gibt!" JsidoruS Orientalis. G l o ck e n ' S p e k t a k e l. 11, Petersburg, Mass., fand vor Kurzem nu eigenes ungeheures Spektakel statt. Die Glocke der doitigen Universalisten Kirche war verkauft worden, um den Pfarrer sei« nen Gebalc zu bezahlen- Der Käufer war genöthigt um. sie herunter zu nehmen nach Barra zu geben um Hülfe. Als man sie heruntergebracht hatte, kam ein Haufe von ungefehr ein mindert Personen angezogen, mit Mistgabeln und andern Waffen verseben und von einem Friedens» ricbter angeführt. Man brachte auch eine Feuerspritze, um auf die loszuschießen. welche die Glocke nahmen. Die Spritze war jedoch barm« herziger und gab kein Wasser. —Wirerse- hen aus den Blättern nicht, wie die Sz che ausgefallen ist. Eine M o S q u i t o G e s ch i ch k e. —Ein Amerikaner, welcher seine Behau sung nahe am Grand River in Michigan anfgescblagen hatte, erzählt folgendeMoS quito Geschichte: Als er sich eines Tages im Walde be fand, quälten ilm die Moc-quitos so lehr, daß er zuletzt seine Zuflucht unter einem großen eisernen Kessel suchte, welcher um gestülpt vom Pottaschekochen dastand. Seine Freude war groß als er dachte, ein sicheres Afylum gegen die Stiche gefunden zu haben; man denke sich aber seinen Schreck, als seine Feinde, nachdem sie ilm fanden, ibre Stacheln durch den Kessel trieben. Glücklicher Weise hatte er einen Hammer bei sich, und wie einer medtcte er ihn um. Die Anzahl der auf diese Art befestigten Cre.uür'en wurde je» ooch zuletzt so groß, daß sie mit sammt dem Kessel aufflogen und de» armen Maua wieder schutzlos zurückließe«.