Und Berks, Momgomery und Schuylkill Caunties allgemeiner Anzeige^^ Z.T. c -il Äin F, Wenn. Gedruckt und herausgegeben von Arnold Pu welle, in der Sud kteu Straße, zwischen der Franklin- und Ckesnut - Straße Jahrg. 8, ganze Rum. H7B. edinqun^eni —Der Zj.tlieeale erscheint jeden Dienstag auf einem großen Superial - Bogen niit schönen vettern gedruckt. Der Subscriptions ? Preis ist Ein Thäler tcs labrs, welcher in halbjährlicher Vorauvbezahlung erbeten wird. ?Ler Ini Laufe de? labres nicht bezablt, den, werten Hl 50 ungerechnet- Für kürzere Zeit aIS 6 Monate wird kein llnterschreiber angenommen, und etwaige 'Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wenn sie einen Monat vor 'Ablauf des Subscriptions-Termins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewöhnlichen Preis ein gerückt. Unterschreibern in hiesiger Stadt wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der llnterschreiber. Briefe und dergl. müssen postfrei eingesandt werden. Jrrtlmm Noberall. (Humoristische Erzäl) luIIg.) sFortfttzmiq Der Hauptmann von Sonnenstrahl Ute so eben seinen falschen Schnurr t wieder befestigen, als Franz Dorn 5 dem Nebenzimmer trat. ..Halt, wer nmt denn da, das Gesicht habe ich schon iher gesehen," flüsterte er, den Eintre den beobachtend, indem er etwas in den ntergrund trat. „Jetzt fort zum H.rrn Timotheus von nburger," sprach Dorn vor sich hin. „Der will auch zu dem neugebackenen >elmann," bemerkte Mondschein leise, as wäre ja eine treffliche Gelegenheit ch einzuführen/' „Welchen Weg soll ich einschlagen?" igte Franz sich selbst. „List, Verstel ig ? Nein, nein, ich will ihm die Wahr it gestehen. Er weiß, daß ich seine )chter liebe; besitze ich gleich kein Ner ven mehr, so ist er dagegen reich ge ?rden, ich will seiner Großmuth ver tuen." „Bei allen Teufeln, das ist mein vor iliger Herr!" rief jetzt plötzlich Mond »ein, der jetzt mit seinen Beobachtungen 's Reine gekommen schien. „Meine ige ist verzweiflungsvoll, so mag denn r Würfel rollen," und rasch seinem 'rmaligen Herrn entgegentretend rief er. Tie sind auf einem falschen Wege, mein lerr!" '„Was heißt das?" fragte Franz er umt. „Kennen Sie mich denn nicht mehr?" ltgegnete der Abenteurer keck, zu ihm etend. „Ich bin ja der Fritz Mond l)ein Ihr vormaliger Bedienter auf 'eisen." „Du bist eS, Schurke ? Wie konnte ich )ich auch in dieser Verkeidung erkennen? „Dem wollen wir bald abhelfen," lach > Mondschein, indem er den falsben Schnurrbart wieder abnahm. „To, und un, Herr Doin, aus alter Bekanntschaft czeigen Sie mir den Gefallen, mich mit ch zum Herrn von Limbnrger zu »eh ien, ich kann J>)nen dort vielleicht gnte Dienste leisten. Sie wollen der Groß iuth des Herrn Timotheus vertrauen? Gehorsamer Diener! Eben so gut konn ten Sie sich in einer Nusischaale hinaus uf'S Meer wagen. Hier kann Lisi Hel en." „Ich bin entschlossen, keine Täuschung mzumenden." versetzte Dorn. „Das sollen Sie auch nicht," erwie >erte Fritz, „überlassen Sie die Sache nir. Ich will den Edelmann von gestern 'chon hinter's Licht führen. Sie sind in ?iner sehr schwierigen Lage und bedürfen ?ineS gewandten Menschen, der Ihnen heraushilft. Versuchen Sie es noch ein mal mit mir, nehmen Sie mich noch ein mal in Dienst. Von Lohn wollen wir gar nicht reden, sondern die Wurmdoktors Phrase gelten lassen „ „Keine Heilung, kein Geld." " „Aber ein Bedienter in dieser Klei dung?" bemerkte Franz. „Da weiß ich auch schon Rath," lachtc der Schlaukopf, indem er seinen Oberroci von sich warf und nunmehr in einer kur zen Jacke dastand. „Erlauben Sie/ fuhr er darauf fort, und mit Blitzes schnelle trennte er von Dorns Reisemützt eine goldene Tresse und befestigte sie un seinen Hut. „So," ricf er, „jetzt wärc der Laquai fertig." „So komm, nimm dort mein Porte feuille und folg' mir!" gebot Dorn. „Ich weiß schon, wie sonst : Ereditbriefe, Wechsel, Bankzettel!" bemerkte Fritz. „Creditbriefe! Wechsel! Wo denkst Du hin? Die Zeiten sind vorbei. Lie besbriefe und ein Paar Gedichte, sonst nichts, was einen Groschen werth wäre. Es ist aber schon lange, seit ich Dich fort schickte, wer wird Dir jetzt ein Zeugnis geben?" „Ach, schämen Sie sich. Sie sind ja eben so lange von mir fort, als ich vor Ihnen; frage ich etwa nach einem Zeug niß rücksichtlich Ihrer? Doch auch da weiß ich Ratli, der Wirth hier kennt mich, er kann sich für mich verbürgen." In diesem Augenblick trat der Gast wirth zufüllig, ohne Dorn zu bemerken, weider herein. ~Du Schlingel, ich hrbe über Dich nachgedacht,"--begann er. Der Abenteurer winkte ihm zu schwei gen. „Sachte," sprach er, „oder Ihr verderbt AlleS. Es ist mir gelungen, mich bei ihm einzuschmeicheln. Puh! der ist reich, reich wie ein Erösus. Da, hier Kreditbriefe, Wechsel, Bankzettel, tausend Million an Werth, sage ich Euch. „Aber mein Gott!" fragte der Gast wirth, und deutete auf seine veränderte Kleidung. „Ein Scherz, weiter nichts," flüsterte ihm Mondschein zu ; dann wandte er sich an Dorn, und sprach: „.Hier, Herr Ha stig, unser Wirth kann Ihnen sagen : ich diene zwei Jahre lang bei dem General lieutenant von Wiiikel, sein Zeugniß lau tete: ehrlich, fleißig und nüchtern; nicht wahr, Herr Wirth? Drei Jahre bei dem KainmergerichtSrath Goldschlag ebenfalls: ehrlich, fleißig und nüchtern. Drei lah' re bei dem Hauptmann von Lark, dito, dito, dito. Unser Herr Wirth wird das nicht leugnen, nicht für 82 Thaler 10 Groschen 6 Pfennige." Der Gastwirth machte eine bejahende Kopfbewegung. „Nun gut, so will ich's mit Dir ver suchen, komm und folge mir! Jetzt fort zum Herrn von Limburger!" rief Franz. Mit diesen Worten eilte er hinaus, sein neuer Bedienter folgte ihm. 2. Wir führen jetzt unsere freundlichen j Leser in das Landhaus des vorigen Käse-! KrämerS, nunmehr aber reicher Gutsbe -5 sitzer, Herr von Limburger, wo wir den Emporkömmling in einem prachtvollen ! Gemache finden, beschäftigt, eine ihm von einem Baumeister übergebene Zeichnung, zu piüfen, während andere Künstler und in einiger Entfernung des ! .'lugenblicks hanten, in welchem et, auch ihnen gestattet sein würde, sich dem rei chen Protektor ihreS Gewerbes zu nähern. ! Zuerst wandte er sich zu dem Bäumet- ster. „Potz Milben und Mäuschen!" rief er, „ich kann aus dem verwünschten Din ge da nicht klug werden, da schauet ein- ! mal her. Meine Bill a hat nur zwei Stockwerke —nun will ich ein drittes oben aufsetzen lassen, dazu bringt Ihr mir hier den Plan, und auf dem liegt alles flach auf dem Boden." „Ker Dummkopf!" sprach der Bau meister vor sich hin. —„Es ist ja nur die Zeichnung, hier ist die Erhöhung ange merkt," fügte er laut hinzu. „Die Erhöhung? so!" „Und was hier das Capital der Säu len betrifft, " bemerkte der Künstler. „Was Capital! Potz Milben und Mäuschen, muß ich schon wieder mit den Thalern herausrücken!" „Ew. Gnaden verstehen mich nicht. Ueberlassen Sie nur Alles mir, und Sie sollen keine Ursache haben, sich zubeklagen. „Nun meinetwegen!" räumte der Hausherr ein.—Aber das sage ich Euch, es muß alles prachtvoll werden und einem Eavalier wie ich bin Ehre machen. Jetzt packt Euch. Leute von Wichtigkeit wie ich, haben mehr zu thun " „Der unverschämte Emporkömmling!" murmelte der Baumeister vor sich hin nnd entfernte sich. „Nun zu Euch, Ihr Bücherkrämer, habt Ihr von den Borten das gehörige Maaß genommen," fragte der Herr von Limburger, zu seinem anwesenden Buch händlcr gewandt. „Zu Befehl Ew. Gnaden," erwiederte der Letztere, indem cr kaum daS Lachen untertrücken konnte. „So sag' ich Euch Ihr lügt," rief der Emporkömmling. „Wie heißen die Bü cher die Ihr mir gestern zugeschickt?" „Es war Büffonö Naturgeschichte und "TVillig zu loben und ohne Lurcht zu tadeln." Dienstag den 57. November, d.'s berühmten BonnetS philosophisches Werk, beide mit Kupfern, ' entgegnete der Buchhändler. „WaS Büffet und Bonnen, die kann ich nicht gebrauchen, die Bande sind zu groß für den Bort, die müßt Ihr unten abschneiden lassen," bemerkte der Haus herr. „Aber die großen kostbaren Kupserta feln ! die ganzen Werke werden verdorben. „Das schadet nichts ! Ich lese doch nicht darin, der Büeherkram ist weggeworfenes Geld, ich kaufe sie nur, weil alle vormeh me Leute eine Bibliothek haben. Aber das sage ich Euch, sorgt mir für reiche Vergoldung, besonders für dem Rücken, sonst schicke ich Euch die ganze Geschichte züiück. Jetzt ebenfalls marsch, ich habe mehr zu thun, als von lumpigen Büchern zu reden." Der Buchhändler zuckte indignirt die Schultern verbeugte sich und verließ das Zimmer. „Jetzt kommt die Reihe an Euch. JA seid der Maler?" wandte sich von Lim bmger an einen Mann, der bescheiden in einer Ecke des Zimmers stand. „Kunstmaler und Decorateur, Ew. Gnaden zu dienen," war die Antwort „Ehrmante Namen mir die Thaler aus dem Sack zu locken. Uebrigens bewillige ich Eure e«ümnm, sorgt aber, daß ich für mein Geld recht viele Vergoldungen be komme." „So viel wie es nur irgend der Ge schmack erlaubt." „Ei waS, Geschmack ! darauf verstehe ich mich, ich weiß auch, was gut schmeckt," bemerkte der gewesene Ka'seki ämer. ..Ich habe oft an einem Tage m. hrere hundert Fässer But doch davon ist jetzt nicht mehr die Rede. Aber Apropos vom Speisesaal, da will ich oben an der Decke einen ganzen Klumpen Wolken und einen Vollmond, und sieben Steine rings her- 5 um, gerade in der Mitte." „Einen Bollmond, gnädiger Herr Der Saal ist nur niedrig, ein Bollmond in der Mitte würde gerade aussehen, wie i'in holländischer Käse." „Käse! Ich weiß auch wie ein Hollah Mischer Käse aussieht, kurz und gut, Ihr; in acht waö ich haben will, oder ihr be-. kommt keinen Groschen von meinem Gel de zu Gesicht/' sprach unwillig der Gnä ! dige. „Ganz wohl, Ew. Gnaden. Wenn Tie es verlangen, male ich Ihnen alle ! Himmelskörper." „So bin ich mit Euch zufrieden," ! sprach von Limburger, entließ den Maler, und gebot den Uebrigen, sich ebenfalls zu entfernen, indem er im plumpen Ueber muthe ausrief: „Hinaus mit Euch, ich gebe heute keine Audienz mehr." ! Die armen Leute, welche von dem rei chen Manne leben, und sich also seine Grobheiten gefallen lassen mußten, zogen i sich mit tiefen Verbeugungen zurück. Von diesem augreifenden Kunstge spräch erschöpft, warf sich der aufgebla sene Geadelte in einen Lehnsessel, fächelte sich mir seinem Tuche das erhitzte Gesicht, und wollte der Ruhe pflegen ; aber nicht lange sollte ihm diese Wohlthat zu Theil werden, denn seine Verwandte, Fräulein Barbara Schnabel, trat ganz entrüstet herein, schritt auf ihn zu, und fragte: „Es geschah also auf Ihren Befehl, Herr Timotheus von Limburger, daß man mir den Schlüssel zum Garten verweiger te ?" „Auf meinen ausdrücklichen Befehl." „Und weshalb geschah eS, wenn ich fragen darf?" „Weil ich Sie dort zu ungebürlicher Stunde gefunden," zürnte von Limbur ger „und weil ich ein solches Treiben auf meinem Gebiete nicht dulde. Wer ist der Kerl, der alle Abend unter Ihrem Fenster die Geige streicht und dabei got tesjämmerlich heult?" „Heult? ? Er bringt mir eine Nacht- Musik," rief Barbara empört. „Eine Katzenmusik ist'S, und zwar loch eine recht miserable. Wer ist der Kerl? ich will eS wissen." „Mein Augnstus ein Kerl!" sprach ?ie dadurch Beleidigte vor sich hin. „Es st ein Cavalier, ein A?!ann von Geburt lind Erziehung," „Wenn er eö ehrlich meint, warum kommt er nicht und spricht wie es einem Zdelmanne geziemt: „ „D'Ue. Barbara Schnabel, wollen wir uns heiralhen?" " „Es reicht hin, daß ich weiß, wer er ist ; seinen Namen darf ich jetzt noch nicht offenbaren, Vornehme Personen haben oft ihre Gründe zu reisen," sprach seine Verwandte. „Vornehme Personen streichen aber nicht die Geige unter einem fünfzigjähri gen Fenster," fiel der gewesene Käsekrä mer ihr plump in die Rede. „Gleichviel, weiß ich doch, woran ich bin. Ich habe ein unbeschränktes Ein kommen von tausend Thalern jährlich, und so k.mn ich Heirathen wann und wen ich will." „Wie Sie wollen," brummte der Hausherr. „Die Mondscheinspaziergän ge in meinem Garten untersage ich aber hiemit ein für allemal. Sie baben mit dem Patron schon vier oder fünf Zusam menkünfte gehabt, das gibt nicht nur meiner Tochter und der Emilie, die den Schulmeister heiralhen soll, ein schlechte? Beispiel, sondern ist auch ein Scandalum vor dem ganzen Dorfe." D'lle Barbare wollte etwas erwiedern, H.rr von Limburgs ließ sie aber nicht zu Wolte kommen. „Kein Wort mehr!" zürnte er. „Wen ich ihn dorr noch einmal erwische, lasse ich ihn mit den Hunden von meinem Besitz thum vertreiben." Hier ward das Gespräch durch das Er scheinen Mariens, der Tochter des Herrn von Limburger, unterbrochen, wel che freudig auf ihren Water zueilte, und jubelnd ausrief : „Ach Papa, Papa ! wie bin ich so glücklich ! Wer hätte das ge dacht ! rathen Sie einmal, wer gekom men ist?" „Ich bin kein Freund vom Rathen, auch erwarte ich Niemand," sprach Lim burger verdrießlich. „Franz Dorn ist da !" fuhr Ma ria fort. „Der Franz Dorn?" wiederhol te ihr Vater. „Alle Teufel, der darf nicht hieher. Als er reich war, schwatzte er Dir von Liebe vor; doch jetzt " „Hören Sie ein einziges Wörtchen, Papa," unterbrach ihn die Tochter. „Haben Sie nicht stets in mir eine gehor same Tochter gefunden?" „Allerdings." „Ich habe Ihnen stets in allen Din gen gehorcht." „Das hast Du gethan, mein Kind." „Sie haben also keinen Grund, für die Folge an meinem Gehorsam zu zwei feln, nicht wahr?" „Ganz gewiß nicht," versicherte der Hausherr. ' „Wohlan, Papa," fuhr das Mädchen fort. „Ich habe so große Lust gehorsam zu bleiben, daß ich Sie bitten muß, nie etwas von mir zu verlangen, wozu ich kei ne Neigung habe. Da ich nun nie in meinem Leben jemand anders lieben wer de, als den Franz Dorn, so dürfen Sie-" ~So. Fräulein, das nennen Sie Ge horsam ?" fiel Limburger ein. „Ich sage es Ihnen gerade heraus, Papa, was auch darnach kommen mag, ich werde nie jemand anders Heirathen als den Franz Dor n." „Bedenken Sie, Fräulein von Limburger, daß dieser Dorn nichts als der Sohn eines zu Grunde gerichteten Kaufmanns ist," bemerkte der übermü thige Emporkömmling, „Sie aber sind die Tochter eines reichen Edelmanns, be denken Sie das und handeln Sie, wie es Range gebührt." ! „Ich vergesse nicht, daß sich unsere Laufende Nummer 12. Glücksumstände geändert haben," versetz te Maria, „aber ich vergesse auch nicht, daß die des armen. Dorn ebenfalls ver wandelt sind." In diesem Augenblick ward der so ebene Besprochene, Franz Dorn, von einem Be dienten angemeldet. „Ich will die Sache kurz abmachen. — Sag' ihm, wir verbitten unS seinen Be such," rief der Hausherr. „Um des Himmels willen, Papa, nicht diese Beleidigung!" bat Maria. „Du hast Recht, Höflichkeit kostet ja nichts. Wir können die Sache mit Ar tigkei, beendigen, laß ihn hereinkommen." Der Bediente entfernte sich. „Jetzt, Fräulein v. Limburgcr," nahm der Cro suS von gestern wieder das Wort, „be denken Sie, was Sie Ihrem Range schul dig sind, und empfangen Sie ihn mit der gehörigen Univürdigkeit. Geben Sie Acht auf mich, ich werde ihn mit den Au gen eines Obelisken betrachten, und ihn durch eine Wichtigkeit mit einem ein zigen Schlage zermalmen." Kaum waren diese Worte gesprochen, als die Thür sich öffnete, Franz Dorn trat herein, von Fritz Mondschein gefolgt, welcher sein Portefeuille trug. „Mein guter, alter Freund Timotheus, wie freue ich mich, Sie wieder zu sehen, und Sie, theure Maria, und Sie D'lle. Barbare!" rief der junge Mann mit Herzlichkeit. „Sehr erfreut-- äußerst angenehm— die Ehre zu haben —Gehorsamer Diener!> versetzte Limburger mit lächerlicher Wich tigkeit. „Darf ich meinen Augen trauen! Mein Augustus in Livrey!" sprach D'lle. Bar bara Schnabel zu sich selbst; Fritz Mondschein aber näherte sich ihr rasch und flüsterte ihr zu: „Still —es ist eine List —eine Verkleidung." Franz, bestürzt über das kalte Beneh men des 'Emporkömmlings, trat unterdes sen einen Schritt zurück : „Wie, so emp fangen Sie den alten Freund Jhreö Hau ses fragte er. mutinns>us, mein Herr, wie es der Spruch an meiner Kutsche be sagt, das heißt auf Deutsch: Heute mir —morgen Dir!" sprach Herr von Lim burger. „Das Glück hat es allerdings mit unS Beiden wunderbar gefügt," bemerkte der junge Mann. Selbstgefällig klimperte der Glückspilz mit dem Gelde in seiner Tasche. „Die Leute sagen ich sei reich, nicht wahr?" fragte er. „Nun ja, diese Villa ge hört mir auch habe ich ein Stadthaus in der Stadt—und eine Equipage, verste hen Sie, mein Herr, Equipage, und Liv reybedienten in Livrey.—Von einer Mil lion bin ich nicht weit entfernt! Ihr Vater besaß vielleicht noch mehr, aber der ist zu Grunde gegangen, nun ja, wie ge sagt : heute mir—morgen Dir!" Franz, entrüstet, dieser plumpen Rede halber entgegnete: „Das ist zu viel.' Besäßen Sie die Gesinnungen eines Edel mannes " „Nun, nun, ich wollte Sie nicht gera de beleidigen," siel der Neugeadelte ein. „ES ist ja nicht Ihre Schuld, daß Sie arm sind." „Aber, Papa!" bat Maria. „Du hast Recht, mein Kind." erwie derte der Vater, und zu Dorn gewandt fuhr er fort: „Sehen Sie, lieber Herr Dorn, wir Edelleute sind die Stützen deS Staats, wir dürfen unserm Range nichts vergeben. Aber wer ist denn der da fragte er, auf Mondschein deutend. „Ich bin des Herrn DvrnS Privatse kretär," versetzte dieser rasch, um DornS Antwort zu verhindern. „Privatsekretär?" wiederholte v. Lim burger verächtlich, „daö heißt wohl so viel, daß Ihr ihm die Stiefeln putzt?" „Ew. Gnaden," berichtigte der Schalk, „ein Privatsekretär ist etwas ganz anders da schaue Sie nur einmal her, ich bin der Aufbewahret dieses f.