Und Berks, Momgomery und Schuylkill Caunties allgemeiner Anzeigen^ e«Vi N ü, MNN. Gedruckt und herausgegeben von Arnold Puwel! e, in der Süd 6reu Straße, Ecke der Cherru Alley Le h n»' s Wirchshans-Hofe gegenüber 7, gm!;o Ntttn. edinau naen Der Uliicralc IZroiiacUtcr erscheint jeden Dienstag auf einein großen >iZuperial-Bogen »nl schonen vettern gedruckt. Der LubscriplionS-Prci? ist Ein Thaler de? Zahrö, weiche? in halbjährlich« Vornisbeabluna erbeten wird Wer im des Jahres ni.l't bezablr, werden Hl 5.«» angerechnet. Für kürzere Zeit als s> Monat wird kein Unterschreibe,' angenom-nen, und Aufkündigungen werden nur dann ange no»inien,'weü sie einen '?'tonat vor Ablauf des Lubscriptions-Termins gestehen und gleichzeitig alle Rückstände werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenonmien und für den gewöhnlichen Preis eingerückt. Un lttrshreil'ern in hiesiger Ltadt wird die Zeitung poriofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen dur.l) die Post oder Träger, ans kosten der llnkerschreiber. '/'/'Briese Mittheilungen müssen postfrei eingesandt werden Zur Unterhaltung und Belelu iliig. Der atc r in drder. Vor ungefähr dreißig Jähren kam ein' llnger Mann mit seinem Vater und de>-! m alter Mutter in die Gegend des FortS !umberlanv an der Küste von Hampshi e; sie nahmen ihre Wohnung in einer )ütte in der Nähe deö ForrS und zogen )ren kärglichen linterhalt vorzüglich von inem ungewissen Fischfang. Sic hatten rüher ein ansehnliches Geschäft zu Ports lionth betrieben, waren aber durch unvor »ergesehene Unfälle in gänzliche Armuth erathen, und zuletzt zu ihrer gegenwär igen Lebensweise getrieben worden. Lahrend der erste» Monate nach ihrer lnkunft verschaffte ihnen der tägliche Ab atz, den sie im Fort für ihre Fische fan >en, ein ziemlich gemächliches Leben, als in Orkan ihr Fischerboot gegen die be lachbarten Felsen zertl ummerre, und ih u'n auch ihre letzten armseligen ErwerbS- raubte. Um ihr Elend aufs hoch le zu treiben, wurden beide alte Leute 'rank und ichmachteten hulf und freuden los im größten Mangel. Der junge Mann würde sein eigenes Elend haben ertragen können; aber der Anblick seiner theuersten Verwandten welche im eigent lichsten Sinne des Wortes verhungerten, und auf ihrem Schmerzenslager kaum ei lüge Lumpen zur Bedeckung ihrer erstarr ten Glieder übrig hatten, trieb ihn zur Verzweiflung. Wenn er das eingesun gn? Auge, die eingefallenen Wangen den ausgemergelten Korper seiner Großmut ter betrachtete, sie nach einem Bilsen Brod zur Erquickung schmachten sah, da ward sein Schmerz zur völligen Raseru. Er benutzte die Gelegenheit, als sein Vater, der sich eben ein wenig von seiner Krank heit erholt hatte, und in das Fort gegan gen war, um des Gouvernors Beistand anzuflehen, und stürzte mit dem verzwei felten Entschlüsse, sich an die Landstraße zu stellen und alle Vorübergehende zu be rauben, mit ein Paar Pistolen in der Ta sche, aus der Hütte. Die Nacht war be sonders zur Ausführung eines solchen Un ternehmens geeignet. Es war finster, die Winde heulten und das ferne Brüllen der Mec res wogen und das einzelne Kräch zen der Seevogel vermehte das Schreck hafie der Scene. Indeß eilte der junge Mann zittcrnd vorwärts, und seine Seele nahm nach und nach das düstere Gepräge der ihn umgebenden Nacht an. Jetzt brach ein Gewitter, w.lcheö schon lange gedroht halte, los, furchtbar rollte der Donner über dem Haupte des Unglückli chen, und zuckende Blitze kreuzten sich vor seinen Augen. Als er unter dem Hoch gericht vorbeiging, wo das unbegrabene Gebein vieler Verbrecher ausgestreut lag, und ihm daS Klirren der Kelten in die Ohren klang, woran noch die Gebeine des zuletzt Gerichteten hingen, da zeigte sich ihm sein eigenes Geschick im Fall der Ent deckung, und zum eistenmal sank ihm der Muth. In diesem Augenblick vernahm er den Schall von Fußtritten, welche über die Haide hcr auf ihn zu kamen. Die Klange kamen näher und eine dunkele tief verhüllte Gestalt strich an ihm vorüber. Er zog eine seiner Pistolen hervor, wäh rend der Wanderer langsam vorwärts schritt; zweimal versuchte er sie loszudi ük ken und zweimal versagte ihm die zittern de Hand den Dienst. Zuletzt aber kam ihm der Mutl) der Verzweiflung wieder, er dachte an seine sterbende Großmutter, au seinen Hülflos verschmachtenden Vater; diese Gedanken trieben ihn zur Rasirei. De-r Schuß fällt und mit einem Schrei, der ihm wie zerschmetternd aufs Gehirn fällt, stürzt sein Schladtopfer leblos zu Boden. Halb sinnlos trägt er den blu tigen Leichnam in seine Hütte, und setzt ihn auf einen Stuhl, bis er sich ein Licht angezündet, wobei er ihn zu berauben ge denkt. Mitternacht war vorüber, die Groß mutter hatte sich schon zur Ruhe begeben, und tiefe Stille herschtc in der Hütte, die nur des wilden Sturmes Geheul und das entfernde Toben der Wellen iintel brach. Bald kehrte der Unglückliche mit Licht zu rück, beleuchtete zitternd seinSchlachtopfer, und erblickte die gebrochenen Augen seines VaterS! —des Vaters, für den er sich so tief inS Verderben gestürzt, und den er auf der Rückkehr vom Gonvernör, der ihm Hülfe zugesagt, ermordet hatte. Der Wahnsinn ergriff ihn. Er hob die Leiche vom Boden, und mit einem bittern Schrei, dessen .Klang etivaS furchbar unannahiw liches gehabt haben soll, stürzte er damit in die Kammer seiner Großmutter. Ein trübes Nachtlicht brannte in der Ecke des Kamins, als er hineintrat und die Fehen des alten Vorgangs waren dicht umS Bett hergezogen. Er riß ihn auf, und schreck te die Unglückliche durch sein wildes Ge lachter empor. Zitternd fuhr sie in Hö he, und ihr Blick fiel —auf die blutige Gestalt ihreS Sohnes, und auf ihren wahnsinnigen Enkel. —Mit einem Blick sah sie all diesen Jammer, und hatte dai.n zu sehen und zu fühlen aufgehört. Mit einem Seufzer, welcher noch Segen auf daS Haupt ihres unseligen MoiberS herabzurnfen schien, sank sie ohne Leben auf ihr hartes Kissen zunick. Indeß zog daS Gejauchze des Rasenden einige Soldaten deS Forts herbei, wclche in ihrer Runde eben vorbeikamen. Sie traten ein, lim nach der Ursache zu for schen, und erblickten eines der gräßlichsten Schauspiele, die man je auf Erden gese hen. Nur erst nach mancherlei Versuche» gelang eS der Wache, sich des Wahnsin nigen durch List zu versichern, und sie brachten ihn auf daS Gefangenenschiff, welches dem Fort gegenüber lag. Die Leichen der Mutter und deS Sohnes wur den in der Stille in einer kleinen Erhöh ung an der Küste begraben. Tage und Monde verstrichen und wah rend die Zeit, wo ihm der Prozeß gemacht werden sollte, sich näherte, schien die Ra serei des unglücklichen Vatermörders sich in einen unwandelbaren Tiefsinn auflösen zu wollen. Man nahm ihm daher die schweren Klötze, woran bisher seine Füße befestigt gewesen waren, ab, und räumte ihm eine Kajüte ein, die ihm eine Aussicht aufS Ufer gewährte. Hier pflegte er stun denlang zu sitzen, und dem Fluge der vor übersegelnden Schiffe nachzusehen, wäh rend schwere Thränen beim Andenken an die Vergangenheit ihm über die bleichen Wangen rollten. In der Entfernung er blickte er das Hochgericht, zugleich der Ort feines Verbrechens und seiner vermuthli chen Strafe. Ein fürchterlicher Schauer überlief ihm jedesmal, so oft er dahin blickte und Wahnsinn ergriff seine zerrüt tete Seele aufs neue. War dieser An fall vorüber, so fand er wieder Erleichte rung in seinen Thränen und verhielt sich still und abgezogen. Sein von Natur gutmüthiges Herz war durch Unglück nur noch milder geworden, und selbst seine Mitgefangenen empfanden Mitleiden für den Unglücklichen, wenn er so einsam da saß, inS Leere hinstarrend und vor sich hin murmelnd. Indessen nahm seine Ge sundheit sichtlich ab, und man bemerkte deutlich aii seiner zunehmenden Niederge schlagenheit, so wie in der schwindsüchti gen Rothe seiner Wangen, daß er dem Ziele seiner Leiden nahe war. Er selbst schien sich immer bei dem Gedanken seines herannahenden TodeS zu freuen, und oft bemerkte man ein schwaches Lächeln auf seinen Lippen, wenn er seine eingefallene Gestalt betrachtete und die zunehmende Hinfälligkeit seines Korpers fühlte. So wie sich die Stunde seiner Auflosling nä herte, wünschte er noch einmal die Stelle zu sel)en, wo alles, was ihm auf Erden theuer gewesen, begraben lag. Mit die sem Wunsche tief im Herzen, benutzte er eines Abends, als sein Fenster offen war und die Wache sich entfernt hatte, um sich von den leichten Fesseln, die ihn hielten, zu befreien und ans Ufer zu schwimmen. In der stillen Mitternachtöstunde sah man plötzlich Lichter auf dem Gefange- "IlVillig zu loben und ol?ne Furcht ;li tadeln." Dienstog den Ii». Juni, nen--Schisse sich hin- und herbewegen, die Sturmglocke erklang der Donner deS Ge schützes erschallte über die Wellen hin, lind die allgemeine Verwirrung unter den Soldaten und Matrosen verkündigten die Flucht eines Gefangenen. Ein Wohlde maniites Boot, worin sich zwei Bluthun de befanden, kam ans Ufer, und die Hun-! de, denen die Verfolger auf dem Fuße folgten, wurden der Spur des Wahnsin nigcn, nachgesandt. Sie hatten sie bald aufgefunden und verfolgten sie eifrig bis zur kleinen Hütte, wo der Arme einst ge wohnt, und welche jetzt als der Aufent halt böser Geister allgemein vermieden wurde. Die Wache kam ihnen gleich nach, sie wareil aber hinein getreten, als sie einen schwachen Schmerzensschrei ver nahmen. Er kam von dem Unglücklichen, welcher schluchzend vor dem armseligen Bette kniete, worauf sein Vater zum letz tenmal geruhet hatte. Die Bluthunde stürzten auf ihre Beute IoS, die ihrer Wut!) widei standloS erlag. Man begrub ihn »eben seinen Verwandten in dem klei neu Hügel; der Aberglaube hat von sei nem Grabe Besitz genommen, und wenn die dunkele Welle brausend anS Ufer schlägt und ein herannahender Sturm die Landschaft verdunkelt, heisst es, steige sein Geist aus dem Grabe hervor, fiolockend über daS Schauspiel der Zerstörung. W c i » h a u. Da 6A»psa h l e n. Wer den Weinstock in unsern Wäldern betrachtet und sieht, wie er von der Natur mit Haaken versehen ist, durch deren Hül fe er sieh zu den höchsten Spitzender Bäu me emporrankt, der muß hierin einen Fin gerzeig erkennen, daß der tdle Stock, den wir in das Freie setzen, ebenfalls einer Stütze bedarf, damit er sich vom Boden in die freie Luft erheben kann die Sonne zu genießen. Die Holzarten sind in ihrer Quantität sehr verschieden. Ich will die Namen der selben, nach ihrer Dauerhaftigkeit einzeln durchgehen. !) Sassafraß und daS Maulbeerholz steht als gewöhnlicher Pfosten 40 bis 60 Jahre. Akazien, schwarze Lokus si() bis Jahre? !j) Wallnuß, Eiche, Eimen, Butter- Nuß, biS Jahre. ES kommt na turlich auch auf die Dicke, so wie auch auf den Boden an, selbst auch ob die Pfähle dem Winde ausgesetzt sind oder nicht, Die Eiche, weil sie sich so gm zum Spal ten eignet, und gewöhnlich ohne Ast und gerade ist, wird gewohnlich vorgezogen. Sie ist von mittlerer Dauer. Die Länge der Pfähle im Weinberge wird ? Fus; angenommen und 4—o Zoll Umfang, oder I bis Zoll Durchmesser. Weniger als 2 Fuß ist zu kurz und met)r als? Fuß lang ist für die gewohnliche Große eines Menschen zu hoch, um den Stock oben, am Ende deS PfahleS anbin den zu können. ES ist erforderlich, daß jeder Stock, der ein Jahr im Boden schon steht und gut gewachsen ist, einen Pfahl, einige Zoll über dem Kopfe, bekommt, da mit man daS neue Holz anbinden kann. Bei älteren Weinbergen stecke man zu je dem Schenkel, Ruthe oder Zapfen der an geschnitten wurden, einen Pfahl, so weit entfernt, daß, wenn die Ruthe oder der Zapfen angebunden werden soll, er 18 Zoll aufwärts, d. h. von der Erde am Pfahl, zu stehen kommt. Wer pflügen will, muß die Pfähle in eine Linie zu brin gen suchen. Die Ursache warum man an einen je den Schenkel, Ruthe oder Zapfen einen Pfahl anbringen soll, ist einfach zwar, aber höchst wichtig. Jeder Zapfen oder Ruthe nämlich treibt Trauben, diese aber gedeihen besser, sie werden schmackhafter, wenn sie frei stehen. Die Art und Wei se wie man die Pfähle in den Boden bringt, ist verschieden. Man sticht ge wöhnlich mit der Schaufel ein Loch aus und stößt ihn hinein. Das Beste ist un- streitig, wenn man sich einen Bohrer ma chen läßt !i Fuß lana, obcn wenigstens bis i Zoll Durchmesser, gegen daS En de spitzig lind rund zulaufend, das spitzi ge Ende kann man mit Eisen versehen, damit die Steine oder Wurzeln, welche sich etwa im Boden b. finden, ausweichen können. An das obere Ende kann ein Ring von Eisen angebracht werden, zur Lchonung des Holzes. Techs Zoll von oben bohre man ein Loch und versehe es mit einem .Querholz, ! l Zoll lang, um als Handhabe zu dienen. Diesen Erd bohrer treibt man mit einem gewohnlichen Holz oder Steinschlage! 18 bis Zoll tief senkrecht in den Boden, zieht ihn her aus, bringt cen Pfahl in das Loch und be festigt ihn, indem man die Erde um den selben fest stampft. Vo m A nbinden der t r a gba - ren Hölzer. Jedes Holz, d. h. was angeschnitten wurde als Schenkel, Ruche oder Zapfen, muß einen Pfahl habe», mit Stroh oder Weide angebunden. Die Ruche, welche bis .!. Fuß lang sind, müssen zweimal gebunden werden. Man biegt o?er win det die Ruthe in einein Halbkreis gegen den Pfahl, und bindet das Ende wenig stens 18 Zoll über der Erde an ; die Mit te mehr oder weniger einen Fuß höher. Der gemachte Bogen oder Halbbogen wird einen Fuß mehr oder weniger Durchmesser haben und wird ans diese Weise zweimal gebunden. Man kann auch die Ruthe gegen sich selbst wenden bogenartig, und oas Ende an die Ruthe oder Schenkel binden. Der Zapfen wird am Ende angebun den. Wer die Mittel nici't hat, genug lange Pfähle anzuschaffen, der sorge, daß zu jedem langen Pfahl ein kurzer, nach beliebiger Dicke und Länge angebracht werde. Der Grund, aus dem die Ruthen 18 Zoll hoch von der Erde angebunden werden sollen, ist leicht 5» denken. Wenn nämlich die Ruthe, mit Trauben behan gen, der Erde näher angebunden würde, so würden alle Trauben ans der Erde auf liegen, und leicht der Fäulniß und allein Ungeziefer anheimfallen. Wegen der Verschiedenheit der Lage können biswei len wohl andere Regeln stattfinden, als die bisher angefühlte!,. (S. am Ohio. Die Hülföguellen M e x k o's z u m Kriegs ü h r e n. Nach den be sten Abschätzungen halt man eine Ver. St. Armee von (><»<) Mann für hin reichend, in die mexikanische Hauptstadt zu marschiren. Wem es unglaublich er schien, daß »><> Mann !><><) bis l WO Meilen durch ein feindliches Land ziehen konnten, das 8 Millionen Einwohner zählt, der muß sich erinnern, daß die gro ße Masse des mexikanischen Volkes kein Interesse an seiner Regierung nimmt, daß die Mehrzahl desselben in demselben Leib eigenen-Zustande lebt, wie die Bauern in Ungarn und Rußland, und der absoluten feudalistischen Willkür ihrer Grundherren unterworfen ist. Daß einer solchen Be völkerung die Vertheidigung des Landes gleichgültig sein musi.elklärt sich von selbst. Daher kommt es, daß nie, selbst nicht in der großen Erisiü der mexikanischen Re gicrung, als Santa Anna in Texas ge schlagen und gefangen worden war und jede Leidenschaft, jeder Vernunftgrund in Spannung gesetzt wurde, um den Patrio tismus zu wecken, in Mexiko eine einzige Freiwillige - Compagnie ausgehoben wer den konnte. Als Soldat gehört der Me xikaner zur schlechtesten Sorte Miliz; denn außerdem, daß die Offiziere durchaus gar keine militärische Kenntnisse haben, kennen die Gemeinen nicht einmal den Gebrauch der Schießgewehre. Wie frü her unter dem Vicekönigreiche ist es noch die Politik der Regierung, das ganze Volk zu entwaffnen. Außer dem Militär, ist es in Mexiko keinem Menschen erlaubt, ein Gewehr zu besitzen; und man kann Hunderttausende von mehr als mittlerem Aller finden, die nie ein Gewehr in ihrer Uönefesede Nmsnner Hand Hütten. Deshalb ergab sich stets in ihren zahlreichen Bürgerkriegen, daß in den Schlachten nur sehr Wenig? getödtet wuiden, ungeachtet zuweilen Armeen von !'' » Mann daran Theil nahinen. 'panische Tral.'i!qliercs vor' Gericht. Am 19. Mar; standen vor den Assisen dcö Departements der ostlichen Pyrenäen > ? spailische Räuber, die nach der Nie« Verlage des Don Carlas sich auS dessen Hecrv auf französischen Boden geflüchtet hatten. Sie waren beschuldigt, die Di ügence, welche v?n Girona nach Barcelo» ging, am Februar spat angefallen, sämmtliche Passagie re auf d-e brutalste Weise behandelt u:,t> auSgepl'.iude.t, und drei derselben, die Herren Balber, Roger und Massct, fort geschleppt zu haben, um v?n deren Ange hörigen ein Lösegeld zu erpressen. So erhielt die Mutter Massot's am 3. Mai von ihrem Sohne einen Brief mit der Vit« te, WO O.uardrupel» zu schicken und mit rührenden Klagen über die Strapazen, denen er bei ?en unaufhöllichen 'Wande rungen dmch den Schnee der Gebirge im G.folge der Räuber unterworfen war.— Der andere Gefangene, Balber, unterlag diesen Beschwerden in kurzer Zeit und wurde sterbend im Schnee zurückgelassen, nachdem die Unmenschen ihm noch den Mantel genommen. Der dritte, Roger, siel in einem Gefecht, das die Räuber ei- nige Tage später mit der spanischen GenS-° j darmeue zu bestehen hatten. Der un glückliche Massot wurde darauf in eine an der Grenze gelegene Höhle fortge schleppt, in Erwartung des mittlerweile auf I<)N<> Ouardri'peln erhöhten Lösegel- des. Doch eben hier wurde in Folge ei- nes Zivisteö unter den Räubern dieser letz te Schlupfwinkel entdeckt, und die er wähnten 17 Uebelthäter ergriffen. Man fand Massot'ö Leichnam ohne Ohren, mit zerrissener, Gurgel und elf Dolchstichen im Herzen. Die abgeschnittenen Ohren, die später in einer Scheuer, in Papier ge wickelt, sich wieder fanden, dienten zur Ueberführung der Verhafteten, welche übrigens sich zuerst stellten, als kennten sie diese Ohren nicht, sie für getrocknete Pilze ausgebend. AuS dem Verhöre ging hervor, daß diese Räuber, ehemalige Karlisten, in der Diliaence eine bedeuten de Summe Geldes vermutheten und da sie diese, die vom Konduktor geborgen war, nicht fanden, ihren Grimm deshalb an den Passagieren ausließen. Unter den Zeugen, welche in dieser Sache auftraten, erregte namentlich Madame Massot, die Mutter jenes Gemordeten, die allgemein ste Theilnahme. Sie war mit in der Di ligence gewesen, hatte vergebens fußfällig die Räuber um das ihres SohneS angefleht und war mit höhnende« Worten von ihnen zurückgestoßen worden. Jetzt erkannte sie vor Gericht mehlere der Ver brecher an ihrer Stimme, die aber den noch hartnäckig ihre Unschuld behaupte ten. Während die Jury sich zur Bera thung zurückzog, entwickelten die Ange klagten in ihrem Benehmen die größte Frechheit; sie drohten mit der Rache ih rer Anhänger, beriefen sich darauf, in Frankreich nichts Böses begangen zu ha ben, konnten nur durch die Genedarmen am (sigarrenrauchen gehindert werden und schrieen im Chor ; ~Eö lebe Don Carlos! Kehre er bald nach Spanien zurück!" — Das Urtheil fiel nach dem Grade ihrer Betheiligung an den Gewaltthaten ver schieden aus : vier wurden zum Tode ver urtheilt, andere zu zehnjähriger Zwangs.- arbeit, noch andere zu längerer oder kür» zerer Verhaftung. Von den Executio« nen sollten zwei in Perpignan, zwei in (seter vor sich gehen. Der schrecklichste Salat. Wenn Ali, Pascha von Janian, einen Dieb bestrafen ließ, befahl er, ihm Nasenspitze, Ohren und Fingerspitzen abzuschneiden. Die blutigen, zuckenden Fleischarrikeln wurden nun in einem Gefäße mit Salz und Es-