Z 5 e ,IIÄ ln ü, Gedruckt und herausgegeben von Al'lloldPll w e ll e, itt der Süd Kren Straße, Ecke der (sHerrn Allel) Behm' 6 Wn lhshaiis-Doft gegt'liudlr Jahrg. 7, stl»n;e Nnin. »«7. edingu n g e n. Der Utvernle Mobatkler erscheint jeden Dienstag auf einem großen Superial-Bogen Mit schonen Vettern gedruckt. Der SubscriptionS-PreiS ist Ei n Thaler de« melier i» I, ,»,i 5, Vorausbezahlung erbeten wird. Wer im Lause des Jahres ni.bt bezahlt, werden -St 5,0 angerechnet. Für kürzere Zeit als «Monat wird kein llnterschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigunaen werden nur d, i. ana nommen, wen sieeinen Monatvor Ablauf des Subseriptions-Termins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. 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Sie war so schwach, daß sie sich auf eine Bank niederlassen mußte. Mornau sprach ihr Beruhigung ein, aber ihre Kraft wich zu- sehends und sie sank leblos in seine Arme. > Sein Angstruf führte den Klausner her- Ibei. Er brachte Wein, wusch damit ihre Schläfe, und bald schlug sie die Augen wieder auf und konnte nach einer Weile, gestützt auf Mornau und den Alten, in die Einsiedelei gehen, welche neben der Kirche stand. Sie bedarf der Ruhe, sagte der Klaus ner, als sie dort angekommen waren, und Ihr, Herr von Mornau, bedürft ihrer gleichfalls. Geht nach Hause und kommt morgen wieder- Mornau betheuerte, er werde nicht von Mariens Seite weichen, bevor alle Gefahr vorüber sei. Der Klausner gab ihm die Versicherung, daß nichts mehr zu besorgen stehe. Auf jeden Fall habe ich einen gehei men Zufluchtsort, den so leicht kein Späher zu erlanern vermag, setzte er hinzu. Mor nau brachte noch mancherlei Einwendun gen vor, und nur die Erwägungen des sonderbaren Verhältnisses zwischen Mari en und ihm konnte ihn bestimmen, die Einsiedelei zu verlassen. Aber sein gan zes 'Wesen war bereits von Liebe ergrif fen, und er konnte es nicht über sich ge winnen, das ihm so heilig übergebene, .theuere Pfand auch nur der entferntesten Gefahr bloß zu stellen. Er begab sicl) nach der Kirche, welche der Klausner zu schließen vergessen hatte, und brachte da selbst die Nacht zu. Die Morgensonne strahlte bereits in den Wald, als Marnau von einem kurzen Schlummer erwachte und die Kirche ver ließ. Einige Kinder kamen den Berg herauf. Er redete sie freundlich an, und erfuhr von ihnen, daß ihre Mutter sie her auf geschickt habe, um für eine gute from me Dame zu beten. Und wer ist Eure Mutter? fragte Mornau. Unsere Mntter ist eine arme Frau, ant wortete ein blondlockiges Mägdlein von 10 Jahren. Wir wohnen da unten im Thale. Und warum betet ihr denn für die gu te fromme Dame? Ei, weil sie unsre Mutter in ihrer Krankheit gepflegt und unS gekleidet hat, rief ein Knabe, der recht freundlich mit seinen blauen Augen in die Welt sah. Und wie heißt die Dame? Das wissen wir nicht, aber sie wohnt drüben auf dem Schlosse, antworteten die Kleinen. Den Namen weiß ich wohl, fiel das äl tere Mägdlein ein, sie heißt Fräulein von Sarnen. Mornau gab den Kindern Geld, hieß sie auch für ihn beten und eilte nach der Klause. Dieser Augenblick hatte sein Herz ganz zu Marien gewendet, und er fühlte, daß ihm ohne sie kein Lebensglück blühen werde. In der Klause war alleS leer. Ohne Zweifel hat sie der Alte schon nach Rothegg gebracht, dachte Mornau bei sich und nahm den Weg auf daS Schloß. Der Thorwart wieß ihn mit kurzen Worten ab. Die Herrschaft ist verreist, sagte er, und ich darf Nieman Der Liberale Beobachter Nild Berks, Moittgomen) und Schiiyltiil Camitics allgemeiner Anzeiger.^ >en einlassen. Verreist? Ja, vor einer Stunde. Und wohin? Ich weiß es nicht. Welchen Weg schlugen sie ein? Ich weiß es nicht. Mornau gerieth in eine sehr unbehag liche Stimmung, und mancherlei Gedan ken durchwirrten sich in seiner Seele. Am wahrscheinlichsten däuchte ihm, daß sie, ins Furcht vor fernern Nachstellungen, sich irgendwo verborgen haben müßten. Traurig kehrte er auf sein einsames Jagd schloß zurück, und sann den ganzen Tag )arüber nach, wie der seltsam verschlungene Knoten dieser Begebenheit wohl gelöst lverden möchte ? Zuletzt faßte er den Ent schluß, zum alten Fürsten zu gehen und ihm zu erklären, daß er Marien als seine Gattin anerkenne u. mit ihr zu leben wün sche. Schon hatte er sich des andern Mör lens zur Abreise in die Residenz ange schickt, als ihm noch zu rechter Zeit ein fiel, daß doch das Fräulein von Sarnen nich eine Meinung in der Sache habe. Tief beklommen warf er sich in einen öehnstuhl, und vermochte lange nicht irgend ?inen Gedanken festzuhalten. Sie konnte >a eben darum entflohen sein, damit sie vieser gezwungenen Verbindung cntgin ze; sie konnte sogar Neigung zum Prin zen haben, und am Ende war er sogar der Urheber des Possenspiels, wodurch der alte Sürst getäuscht werden sollte? Diese and ähnliche Vorstellungen gingen durch seine Seele; sein Glaube an die Menschen, ?er in mancher trüben Lebensstunde war erschüttert worden, fing neuerdings zu wanken an, und es wurde ihm in einzel nen Augenblicken gewiß, daß der Prinz nm Mariens Aufenthalt wisse und sie mit ihm j einverstanden sei. Dann trat freilich auch ! wieder ihr himmlisches Bild vor ihn hin,! der klare Blick ihres Auges, die Unschuld und Reinheit in allen ihren Zügen und im seelenvollen Klange ihrer Stimme. Er gedachte der armen Frau, die sie ge pflegt, der Kinder, die sie gekleidet, und sein Gemüth erhob sich wieder mit eini ger Zuversicht. Acht T.ige gingen vorüber; jeden Mor gen besuchte Mornau die St. Hubertus kirche und streifte von da nach Rothegg hinüber, jedes Mal in neuer Hoffnung, von Marien etwas zu erfahren, und jeoeS Mal ohne Erfolg. Am Morgen des neun ten Tages fand er den Klausner, auf ei nem Steine vor der Kirche sitzend. Freu dig erschüttert ging er auf den Greis zu, und beschwor ihn, ihm zu entdecken, wo daö Fräulein von Sarnen sei. Der Einsiedler reichte ihm die Hand und sagte: Diesen Abend um 10 Uhr findet Euch hier in der Kirche ein und Ihr sollt Aufschluß bekommen über Alles. Mornau wollte mehr wissen und be stürmte den Alten mit Fragen, allein die ser wiederholte immer die Worte: diesen Abend um 10 Uhr, und Mornau mußte sich's gefallen lassen, seine Unruhe bis da hin zu tragen. Nie war ihm ein Tag langsamer und peinlicher dahin geschwunden, und als die Dämmerung einbrach, mochte er es nicht länger aushalten innerhalb den Mauern seines Hauses ; er eilte zur Hubertuskirche, die er noch verschlossen fand, setzte sich auf die Stufen des Eingangs, stand auf, ging unter den Bäumen auf und ab, drückte an der Klinke der Pforte, und streifte zu letzt in wilder Hast eine Zeitlang durch den Forst. Mit dem Schlage der zehn ten Stunde öffnete sich die Kuchenthür. Der Klausner bot ihm die Hand und führte ihn zum Altare, wo Marie seiner wartete. Eine brennende Kerze auf ei nem Fußleuchter warf ihren Schimmer auf das etwas blasse Antlitz der Jungfrau,und sie stand da wie eine Heilige, um deren Haupt sich ein himmlischer Strahlenkranz bildet. Herr von Mornau, begann sie mit lei ser aber fester Stimme; Herr von Mor nau, ein wunderliches Verhängniß hat mit "'lVillig zu lc>beu und ob»e Furcht zu tadeln." Dienstag den 28. 'April, uns beiden sein Spiel getrieben, und ich habe, wenn gleich schuldlos, die Ruhe Ih rer Tage unterbrochen. Der Frevel kann aber keine heilige Bande knüpfen, Sie sind frei und konnten auch nie gebunden sein. Wohl bin ich gebunden mit unauflös lichen Banden, unterbrach sie Mornau und ergriff ihre Hand. Ich ehre das Gefühl, welches Sie täuscht, versetzte Marie und zog ihre Hand zurück. Hören Sie mich, denn ich möchte, daß Sie meiner künftig mit Ach tung gedächten ! Ich gehe in ein Kloster; dort finde ich Sicherheit gegen die Ver folgung einer thörichten Leidenschaft, und Sie können eine Gattin wählen, ohne die Elnsprechung auch des zartesten Gefühls zu besorgen. Ich habe gewählt, rief Mornau, Sie, Marie, oder Keine! Ich sehe in diesem Ereigniß eine höhere Fügung! Nicht blos mein Mund, auch mein Herz sprach die Worte des Priesters bei der Trauung nach, und ich habe mir nie vor Menschen einen Doppelsinn der Rede erlaubt, wie hätte ich eö vor dem thun mögen, der das Innerste durchschaut? In der Seele des Fräuleins war ein schwerer Kampf. Sie faltete die Hände und blickte zum Altare, als flehe sie um eine Entscheidung von oben. Unsichtbare Mächte, neigt Marien's Herz zu mir! rief Mornau unwillkührlich in der Stel lung eines Betenden. Da sah ihn die Jungfrau an mit einem Blick der reinsten Liebe. Er faßte ihre Hände und sagte: Dein Auge dringt in meine tiefste Seele, ich ertrage es nicht. Marie sank in seine Arme. Amen! sprach der Klausner, der am Altare stand, Thränen, die erlange nicht geweint, ! rollten über seinen grauen Bart. ! In diesem 'Augenblicke hörte man Pfer degetrappel : ein Bewaffneter stürzte in ! die Kirche und auf die Liebenden zu. Ha, Verräther! schrie er, zog sein Schwert und zuckte es ans Mornau. Der Klaus-! ner trat dazwischen. Prinz, sprach er mit flammendem Ernst, Sie sind im Hau ! se Gottes, entweihen Sie es nicht durch ein Verbrechen. Mit fürchterlichem Ge lächter stieß der Prinz den Einsiedler zu rück und drang neuerdings auf Mornau ein, aber Marie schlang sich fest um ihren Geliebten. Der Prinz wollte sie wegrei ßen, da trat der Klausner wieder hinzu und 'rief mit donnernder Stimme: So tödten Sie denn einen unschuldigen Mann und schänden dann auf seiner Leiche Ih re Schwester! i Der Prinz fuhr zurück, als ob ein Wet terstrahl plötzlich seinen Arm gelähmt hätte; das Fräulein von Sarnen stieß einen Schrei des Entsetzens aus. Kommen Sie Prinz, ich will Ihnen das furchtbare Geheimniß lösen, sagte der Einsiedler, nahm die brennende Kerze und führte ihn zum Grabmahl Prinz, fuhr er daselbst fort, der Mann, dessen Namen Sie hier lesen unter den Todten, bin ich. Du der Rothegger, der meinem Vater nach dem Leben trachtete und flüchtig wurde? Der Ihrem Vater nach dem Leben trachtete, versetzte der Klausner kalt, weil er meine Gattin entehrt hatte. Marie ist die Tochter Ihres Vaters und meiner unglücklichen Agnes. Als mir die Rache mißlang, nahm ich Kriegsdienste unter fremden Namen. Der Tod mied mich, weil ich ihm suchte. Meine Gattin hatte geendet in Gram und Verzweiflung, das erfuhr ich, und der Himmel gab mir den frommen Gedanken ein, über die Tage ihres unschuldigen Kindes zu wachen. Ich kehrte in die Nähe von Rothegg zurück und erhielt die Klause bei dieser Kirche. Meine Besitzungen waren eingezogen und Ihr Vater gedachte nicht weiter der un glücklichen Frucht seiner Lüste. Mariens Großmutter erzog die früh Verwaiste un ter ihrem Namen, und sie allein wußte bis jetzt um das Geheimniß meines Hier seins. Einer meiner alten Waffengefähr- ten, der mit mir unter dem trefflichen Weimarer gedient hatte, wurde schwer verwundet auf Rothegg gebracht und ver schied daselbst. Meine Schwiegermutter, die Frau von Sarnen, kam auf den Ge danken, mich als den Todten auszugeben, um jeden Verdacht von mir abzulenken. Mir war das Leben ziemlich gleichgültig, nnd ich ließ mir den Vorschlag nnr gefal len, weil die gute Frau darauf bestand. — Prinz, ich werde bald vor Gott stehen, und wir stehen ja auch jetzt schon vor ihm ; er hat mich als Ihren rettenden En gel auf Ihren Weg gestellt, erkennen Sie es mit Demuth und Reue. Ich erkenne es wahrlich, riefder Prinz erschüttert und drückte des Klansners Hand, flog dann zu Mornau und Marien und schloß sie mit den Worten: Meine Schwester, meine theure Schwester, mein Bruder! in seine Arme. Die Liebenden hingen an ihm mit den Thränendes Ent zückens. Als der Prinz nun von ihnen die Geschichte der seltsamen Trauung ver nahm, entbrannte er in zorniger Gluth. Ha, das ist der edle Kanzler, rief er, der mich kränken wollte, um meinen Freund zu verderben. Aber ich werde vergelten. Marie nahm seilte Hand und sah ihm freundlich ins Gesicht. Hat er mir nicht einen Bruder und einen Gatten gegeben? fragte sie mit himmlischer Milde. Der Auftritt wurde durch ein Geräusch unterbrochen. Es kam ein Eilbote, der den Prinzen aufsuchte. Der alte Fürst war vom Schlage befallen worden und lag ohne Hoffnung darnieder. Der Prinz wurde tief erschüttert durch die unerwar tete Nachricht, Marie zerfloß in Thränen ; es war ihr Vater, obgleich sie den Muth nicht hatte, dies Wort auszusprechen. Ich habe nun doch auch eine Schwester, sagte der Prinz, nachdem er sich etwas gesam melt hatte, und drückte sie an seine Brust. Nun, Ihr sollt es bald erfahren, daß ich Euer Bruder bin, fuhr er fort; Du, Al ter, nimmst Deinen Namen und Deine Güter wieder. Da sei Gott vor, unterbrach ihn der Klausner; der alte Rothegger ist todt und der Bruder Elias verläßt seine Hubertus kirche nicht mehr. Was er noch braucht, ist ein wenig Sonnenschein und ein Grab. Diese da seien meine Erben, und dort o ben, wo ich früher sein werde, als sie, will ich dann auch schon ein gutes Plätzchen für sie zurecht machen. Während er diese Worte sprach, schien eine plötzliche Veränderung in seinem We sen vorzugehen; seine Gesichtszüge er starrten, sein Auge erlosch, man bemerkte ein leichtes Zucken an seinen Körper; er stand unbeweglich an den Altar gelehnt, das Leben war von ihm gewichen. Unser Scheiden sei einst wie das Schei den dieses Gerechten, sagte der Prinz, und führte Mornau und Marien aus der Kir che, damit die Trauer sie nicht überwälti gen sollte. Der Leichnam des Erblaßten wurde in das Grab gelegt, welches schon seinen Namen trug, und Mornau und seine Gattin, die ihren Wohnsitz auf Noth egg nahmen, besuchten es oft, und feier ten nach 50 Jahren, mit ihren Kindern und Enkeln, in der Hubertuskirche ihre wunderbare Trauung. In Algier sollte vor Kurzem auf dem öivilgerichte eine Heirath vollzogen wer de« ; der Beamte verlangte die Einwil ligung der Mutter, und fragte, ob diese anwesend sei. Ein lautes mit einer Baß stimme ausgesprochenes „Ja" ließ sich vernehmen. Der Maire blickte auf, sah einen Soldaten von hohem Wüchse vor sich und sprach: „Gut so lasse man die Mutter holen, ihre Zustimmung und ihre Unterschrift sind hier durchaus nothwen dig."— Wie erstaunten die Anwesenden, als der Soldat sich mit kräftigem Schritt dem Beamten näherte, auf militärische Weise salutirte und sprach : „Sie verlang ten die Mutter'des Bräutigams, sie steht i hier vor Ihnen." —„So treten Sie doch > zurück, mein Herr, ich brauche keine Ver- Laufende Nummer ! mittler, ich will die Mutter, sage ich Ih nen, die Mutter!"— Und ich sage Ih nen, sie steht hier vor Ihnenlch nenne mich Marie L.. ~ ich bin Jahre im Dienst, habe ll) Feldzüge mitgemacht uud den Rang eines Sergeanten errungen. Hier sind meine Papiere: meine Anwer bung, die Erlaubniß, die Uniform tragen zu dürfen lind meine Ernennung zum Sergeant-Major." Der Maire, wel cher sich nicht genug über die Baßstimme wundern konnte, untersuchte die Dokumen te genau, fand Alles in der besten Ord nung, und vollzog die eheliche Verbindung des Brantpaares, so erzählen französi sche Blätter. Salz. Diesen wichtigen Artikel hat die Natur mit launenhafter Hand über die Erde vertheilt. In Eatalonien giebt es einen Berg von Steinsalz, der sich 600 Fuß über die ihn umgebende ebene Ober fläche erhebt, und gegen Fuß in Ilmfang hat. In Astrachan soll es gan ze Gebirge geben, die nur aus Salz beste hen, u. im Missouri-Staat erstreckt sich ein Salzstrich von 80 Meilen Länge und 45 Meilen Breite längs dem Missouri. In Virginien sind ungeheure Salzmassen un ter der Erdoberfläche gelagert, welche die ganze Erde versehen können und eben so ist es im Staat Neu-Mrk, wo man jähr lich Millionen Büschel gewinnt.—lm Innern von Hindostan ist es dagegen so rar, daß das Pfund dort Cents kostet, und im westlichen Tibet, so wie in Abys sinien gebraucht man es sogar als Münze. Vor einer Reihe von Jahren kostete der Sack Salz in den Ver. Staaten KM und das Büschel H t bisHs>. Uusere Bau ern dürfen daher froh sein, daß der Sack Salz jetzt nicht viel über Hl kostet.-Rep. Von Ehina! Mit dem soeben in Neu Aork angekommenen Schiffe ~Rainb ow," nur 78 Tage von Eanton unter wegs, sind die neuesten Nachrichten von Ehina eingegangen, worunter die, daß die Eingebornen sich dem Zutritt der Frem den in Eanton auf s Heftigste widerset zen, in langen Plakaten drohen, die Fak torien niederzubrennen und die Fremden, „welche zwar ein menschliches Gesicht, a ber daS Herz von wilden Thieren hätten," zu ermorden, die Hauptaufmerksamkcit in Anspruch nimmt. Die brittischen und V. St. Kuegöschisse sind zum Schutze der Fremden requirirt worden, und die chine sischen Behörden haben daS Militär zu Hülfe gezogen, um die Aufrührer (mei stens Pöbel,) gegen die Fremden, zur Ru he zu bringen. Nach den spätesten, bis zum 23. Jan. von Hong Kong lauten den Nachrichten, war von den Behörden von Eanton und Hong Kong ein „Ehop," (Befehl,) erlassen, die Thore den Fremden zu öffnen, wie nach dem Friedcns-Vertra ge mir England festgesetzt ist, wogegen diese bekanntlich die Insel Ehusan zu räu men haben. Die Zahlung der Entschä digungsgelder an die Engländer hatte e benfalls begonnen. Befürchtungen, daß es zwischen den Fremden nnd Chinesen noch böse Auftritte absetzen werde, ehe die ersten frei in Eanton auS- und eingehen können, waren bei Abgang des allgemein vorherrschend. —Mit dem Schif fe ging der ratisizirte Vertrag zwischen den Ver. St. und China ein. Louisville.—Ein junges deutschesMäd chen, dessen Namen wir indessen bis heute leider nicht in Erfahrung bringen konn ten, hatte daö Unglück von dein Dampf boote „Maria" während der Nacht unter halb der Mündung des Ohio über Bord zu fallen. Die Vorsehung erhielt sie wunderbar. Ihr Hülferuf blieb unge hört, aber ein alter Baumstamm wurde ihr Netter. Sie ergriff ihn beim ersten Auftauchen und trieb neun Meilen strom abwärts. Zwei Neger in einem Kahne nahmen sie erschöpft auf bis ~Benn Franklin" sie aufnahm und nach Et. Louis brachte. Locom.