Wca ?ln g, Nenn. Gcdruckr und kcr.inSgczci'cn von Arnold P»wcll c, in dcr Süd «MI Slrake, E-ke dcr Chcrr» AUcy, Vc h n>' s WinlÄ.ins-Hofc gcgcmchtr. Jahrg. 7, ganze Nun». WZ. Bedingungen.- Der Aliier-llc IZrolMtlUcr ericheint jeden Dienstag auf einem grossen Luperial-Hogen mit Ichonen Vettern gedruckt. Der Subscriptions-Preis ist Ei n Tl>a l e r des Jahrs, welcher in halbjährlicher Vorauszahlung erbeten wird. Wer im Lauft de? Jahre? nicht bezahlt, werden -Kl sl> angerechnet. Für kürzere Zeit ..ls forderliche Ruhe und kalte Uebeilegung so schnell hatte wieder gewinnen können, die er sonst bei fehlgeschlagenen Unternehmungen zu zei gen pflegte. Es hatte heute aber auch eine schlimme Botschaft die andere gejagt, und die letzte, welche grade ankam, als die Kriegsmänner sich versammelt hatten, um über die neusten Ereignisse, die für daS Vaterland sehr bedrohlich schienen, ihre Meinungen gegenseitig auszutauschen, war wohl geeignet gewesen, einem altern den, erst vor Kurzem von langer und schmerzhafter Krankheit genesenen Manne den sonst bewährten Gleichmut!) für ei nige Stunden zu rauben, und den sonst Starken in eine Stimmung zu versetzen, in welcher es dem Menschen unmöglich ist, mit klarer Besonnenheit die Lage der Dinge zu überschauen, und sodann die angemessensten Maaßregeln zu treffen. Lange saß der in Waffen ergraute Held schweigend und mit zu Boden hingeneig tem Haupte in seinem goldgestickten Lehn sessel und schien, in düstre Gedanken ver loren, die Anwesenheit seiner Kampfge nossen ganz vergessen zu haben. Endlich fiel sein Auge wieder auf die Versammel ten. Er erschrak, stand hastig auf, und sagte: Verzeiht, meine Freunde, wenn ich, dem eignen Schmerze mich zu sehr hingebend, die Pflicht des Staatsmanns und Kriegers nur auf einige Augenblicke außer Acht lassen konnte. Doch ich war ja eher Mensch, als Staatsdiener; kein Wunder also, wenn die Natur zuerst ihre Rechte geltend machte. Ihr Alle seid ja fühlende Männer, und Jeder von Euch wird ermessen können was ein Vaterherz leiden muß, wenn es seine schönsten Hoff nungen mit Einem Schlage zertrümmert weiß. Die Kriegsobersten reichten dem Gou vernör die Hand, und versicherten ein stimmig, daß sie Alle seinen Schmerz ehr ten und seinen Verlust mitempfänden. „Die Gefahr," bemerkte hierauf der Ael reste von ihnen, „von welcher diese Insel, eines der schönsten Besitzthümer der Re publik Venedig, bedroht wird, ist zwar nicht mehr allzufern, aber doch auch so nahe noch nicht, daß wir den Kriegö-Rath nicht noch um einen oder einige Tage ver schieben könnten, bis unser würdiger Be fehlshaber sich von dem Schlage des Schicksals, dcr heut so schwer ihn traf, einigermaßen erholt haben wird. Ver gönnt daher, daß wir uns entfernen, edler Roccas, damit Ihr im Kreise Eurer Fa milie Trost suchen und finden möget." Ricardo dankte mit einem wehmüthi gen Lächeln für diese freundliche Scho nung, und gab den Waffengefährlen das Zeichen der Entlassung. Seufzend trat er, als diese das hohe alterthümliche Gemach verlassen hatten, an das große Bogenfenster, über dessen Sims noch das Wappen der Lusignans prangte, und schaute über die Dächer der tiefer liegenden Stadt hinaus auf die blü henden Gefilde der fruchtbaren Insel. Die Sonne warf ihren Scheideblick auf das gesegnete Eden, wo goldfarbene Süd früchte und rubinrothe Trauben durch das Grün der Blätter funkelten. Wie oft hat sagte Ricardo nach einer langen Pause — wenn Kummer und düstrer Un muth mir das Herz beengten, dieser große Anblick mich neu ermuthigt und erheitert. Aber heute übt er seinen mächtigen Ein- Und Berks, Momgomcry und Schuylkill Camitics allgemeiner Anzeigc^^ Z fluß nicht ans mich, umsonst such' ich hier, ivo ich sie oft fand, Trost und Star ! kung.—Ach Guido ! Sohn meines Freun des, braver heldenmüthiger Jüngling in Dir verliere ich alle meine Hoffnungen! Ich bezwang meinen Schmerz, als ich vor drei Jahren an der Bahre meines einzi gen SohneS stand, und in ihm den Na men des Geschlechtes der RoccaS erlöschen sah Ich murre nicht wider Gott, ja, ich pries sogar s.ine Weisheit, daß sie einen Verirrte», der taub gewesen war gegen die Ermahnungen seiner guten Engel, noch zeitig genug durch einen frühen Tod dcr Bahn des Lasters entriß, auf der ihn ewigeS Verderben hätte ereilen müssen; denn damals fand ich in dem Sohne mei nes ältesten Freundes einen schönen Ersatz für den Verliest deS eigenen. Nun auch diese Hoffnung dahin ist, will das alte Herz zusammen brechen. Was für schö ne Tage deS Alters habe ich mir noch vor .Kurzem geträumt! Wie freute ich mich oft im Stillen auf die Stunde, in der ich die Hand meiner Tochter in die tapfere Rechte des braven Guido legen, und zu meinem alten Jugendgefährten Bragadin sogen wollte: Sieh, Du alter Waffenge fahrte, so leben wir fort in unsern Kin dern! Ach, so nahe schien die Erfül lung des schönen Traumes Und nun, wie schnell ist er zerronnen, welch eine schreckliche Wirklichkeit hat ihn verdrängt! Arnolde, mein armes Mädchen, wie soll ich Dir die Unglücksnachricht schonend genug hinterbringen, wie Dich trösten, der ich selbst noch nach Trost ringe! Was werde ich dem verzweifelnden Vater sagen, der vielleicht mit harten Worten deS Vorwurfs seinen Sohn von mir for dern wird, den ich in den Tod sandte. Doch nein, daS wird dcr alte redliche Bra gadin nicht —aber sein stummer Schmerz wird tiefer mich erschüttern, als ungerech te Beschuldigung es vermöchte. Ach mcin armer Guido! Lebst Du noch, oder haben Dich die grausamen Türkenhunde schon dahin gewürgt? Hätte ich ver nommen, daß Du im heißen Kampfe mit dem Degen in der Faust unter den Sichel klingen der Ungläubigen gefallen wärest ich würde zwar klagen um Dich, Dich beweinen, aber doch bald Dein LooS be neiden - aber zu wissen daß Du lebendig in die Gewalt der Barbaren geriethest, die Dich beschimpfen, und mit tausend Martern hinrichten werden, das beugt meinen Muth. —Ich sehe Dich im Geiste, unglücklicher Jüngling, wie die teufli schen Kannibalen mir hollischem Gelächter um den Pfahl herumtanzen, auf den sie Dich gespießt haben, wie Du mit dem Schmerze kämpfst, daß er nicht Herr über Dich werde und Dir einen Klageton er presse, der Deine Peiniger zum Hohn reize, wie Du gequält wirst von dem bren nendsten Duiste, und wie keine mitleidige Hand Dir einen Labetrunk reicht, weil sonst der wohlthätige Tod Deine Leiden früher enden würde. —Zu viel! zu viel! Weicht von wir, ihr schrecklichen Ge bilde, ihr beraubt mich des letzten Restes von Manneskraft, deren ich so nothwen dig bedarf in dieser unheilschwangern Zeit! — Er wankte mit gesenktem Haupte nach seinem Sessel zurück. Da stürzte Arnol de athemlos in das Gemach und zu des Greisen Füßen. „Ist es wahr, mein Vater," rief sie, „daß mein Guido O Herr des Himmels!" —Mehr vermochte sie nicht zu sprechen, denn ein heftiges Schluchzen ließ sie nicht vollenden. Verdammt sei die voreilige Zunge, die dem Vater zuvorkam, der mit sanfter Schonung sein armes Kind auf diesen furchtbaren Schlag vorzubereiten gedach te. So rief der alte Roccas, indem er feine Tochter an seine Brust heraufzog.— Sei stark, meine gute Tochter! fuhr er nach einer kurzen Pause sanfter fort; wem der Himmel Außerordentliches zu tragen auferlegt, den rüstet er auch mit beson derer Kraft aus. Hemme Deine Thrä nen nicht; ströme Dein Leid in milden "IVillig zu loben und c>bne Furcht zu tadeln." Tienstag deuLK. Detober, >B'il 5. Tonen der Klage, Dein Schmerz ist ge recht, aber laß ihn nicht ausarten in un würdige Unmäßigkeit. Flüchte zu mir in den Stunden der Trauer; hier an dem treuen Vaterherzen findest Du einen Platz, wo Du immer verstanden werden wirst. „Ja. mein guter Vater," rief Arnolde, „nur an Deiner Brust oder in der tiefen Einsamkeit will ich dem liefen Weh mei nes BusenS Worte leihen ; vor der Mut ter will ich nicht klagen, um ihr keinen Anlaß zu höhnender Rede zu geben, die jetzt um so schmerzlicher mich verwunden würde." Mildre Dein hartes Urtheil, gutes Kind, erwiederte Rvccas. Es ist wahr, die Mutter war dem wackern Bragadin nie gewogen, sie mag ihn wohl gar gehaßt haben; aber sie müßte ja ein Ungeheuer sein, wenn sie über Guido's Schicksal Freude empfinden und unö in unserm ge rechten Schmerze verhöhnen könnte. Ehe noch Arnolde etwas zu erwiedern vermochte, trat die Gemahlin des Guber nators in das Gemach. Mit gemessenem Anstände, und ohne durch einen ausdrucks vollen Blick die mindeste Theilnahme zu verrathen, schritt sie auf ihren Gatten zu und sagte: ~Es geht ein dunkles Ge rücht in unserm Hause, daß ein unglück liches Ereigniß sich zugetragen haben soll, 5 welches nnsre Familie besonders nahe an geht. Noch weiß ich nichts; ich bin frei lich auch stets die letzte Person, welcher Ricardo seine Angelegenheiten cmver ! traut!" i Meine eigenen habe ich Dir nie ver l schwiegen, entgegnete Noccas mit dem > Tone gereizter Empfindlichkeit; über die des Staates muß ich als ein treuer Diener der Republik bisweilen ein tiefes Still schweigen beobachten, und Du selbst wirst mich bei ruhiger Ueberlegung deshalb nicht tadeln können. Doch zurück zu dem ei gentlichen Gegenstände dieses Zusammen kommens. Ja, Violanta, eine unglück liche Begebenheit hat meine und Arnolde's schönste Hoffnungen zertrümmert und uns mir bitterem Schmerze erfüllt. Dein Glück ist nicht zerstört, ja, wenn Du ! rachsüchtig wärest, könntest Du Freude , haben über unsern Jammer. Doch nein, !daS bist Du nicht, und so wirst Du eine Theilnehmerin unserer Trauer sein So wisse denn, der junge Bragadin, den ich nach Venedig sandte, damit er den Dogen um schleunige Hülfe für unser bedrohtes Eiland angehe, ist bei seiner Rückkehr, nicht allzusern von hier, lebendig in die Hände der Türken gerathen. „Ach mein Guido!" jammerte Ar nolde— „so früh schon muß ich Dich verlieren! —Ach Du Beweinenswürdiger, was wird Dein Loos sein!" Er steht in Gottes Hand, und ein Wunder der Allmacht kann ihn retten! erwiederte Roccas. Laß uns aber auf das Wahrscheinlichere uns vorbereiten und gefaßt machen und dieses Wahrschein lichere ist der Tod des edlen Jünglings. Denn die Ungläubigen werden den nicht schonend behandeln, der, ehe er mit den Waffen in der Hand gefangen wurde, so Manchen der Ihrigen tödtete. „Also mit den Waffen in der Hand, als Krieger, wurde Guido gefangen?" fragte Violanta verwundert. „Woher weißt Du das Alles so genau?" Weil es zweien Venetianern, die auf dem Schiffe, welches Bragadin befehligte, mit ihm in die Gewalt der Türken ge riethen, gelungen ist, aus der Gefangen schaft zu entrinnen und sich glücklich hier her zu retten. Vor zwei Stunden sind sie in Nicosia angekommen, und ich war der Erste, dem sie die Trauerbotschaft brachten, als ich eben die Waffcngefährlen um mich versammelt hatte. ~Und was für Nachrichten erfuhrst Du noch sonst von diesen Männern?" fragte Violanta weiter. „Konnten sie Dir nicht sagen, was Bragadin bei dem Dogen aus gerichtet hat, und ob die Vertheidiger (Zyperns auf eine kräftige Unterstützung oder einen Entsatz zu rechnen haben, im Falle die Muselmänner ihren Plan auf diese Insel weiter verfolgten?" Ja, wir dürfen mit Zuversicht baldi ger Hülfe entgegen sehn, erwiederte Roc cas. Unsre Republik wird 3l) Kriegs schiffe unter dem Befehl des Admirals Zeno in diese Gewässer senden, Eine schon fertig ausgerüstete Goelette wurde dem tapfern Guido, dessen im vorigen Jahre so wohl gelungne erste Kriegsthat die Bewunderung des Staats erregt hatte, zur Führung anvertraut. Er sollte vor ansegeln und uns die Versicherung baldi ger Hülfe bringen. Er sollte uns sagen daß Venedig alle Mächte des westlichen Europa zum Beistände aufgefordert habe, und daß der Pabst Pius der Fünfte und der König Philipp dcr Zweite von Spa nien sogleich bereit gewesen seien, dieser Aufforderung Genüge zu leisten. Ach, eS war ihm nicht vergönnt, der Verkün der dieser trostreichen Verheißung zu sein! Zwischen Eandia und Rhodus wurde er, den widrige Winde aufhielten, von einem stcuken türkischen Geschwader ereilt. Er vertheidigte sich auf das Muthigste. Zwei Schiffe dcr OSmanen wurden erst von der Goeletta zu Grunde gerichtet, ehe es dem Feinde gelang, diese zu entern. Aber auch dann noch wehrten die Venetianer sich tapfer, und erst nachdem Bragadin, aus mehreren Wunden bluteud, auf dem Verdeck niedersank, wurden die Türken Meister. „Ich habe diesen Bragadin nicht ge liebt." sagte Violanta. denn er stand der Erreichung meiner Wünsche und Absichten feindlich entgegen. Doch meine Achtung kann ich ihm jetzt nickt versagen. Möchte die Grausamkeit seiner Besieger kein allzu martervolles Ende ihm bereitet haben. Seinen Tod dürfen wir indeß nicht be' zweifeln, denn den unmenschlichen Türken ist die Großmuth fremd, uud ich habe noch kein Beispiel gehört, daß sie Tapferkeit am Feinde geehrt hätten." O doch! erwiederte Roccas. aber solche Beispiele sind selten. Wir (shusten üben sie indessen auch nickt häufig. Arnolde, die seit dem Schlüsse des Be richts über das Unglück ihres Geliebten dem übrigen Gespräche keine Theilnahme gewidmet hatte, warf sich setzt, von einem kühnen und heroischem Gedanken begei stert, an Ricardo's Brust und rief: Ge währe mir eine Bitte, mein Vater, wenn Du willst, daß der Gram nm meinen Gui do mich nicht aufreiben soll. Sobald die drohende Gefahr näher schreitet, sobald die Türken diese Insel zu erobern streben, und Du zur Vertheidigung dieser theuren Erde ihnen entgegenziehst, o so vergönne mir daß ich, in Männertracht verhüllt, an Deiner Seite in den Streit gegen die Mörder Bragadins ziehen da»f. Nicht Thränen und Wehklagen allein will ich dem Geliebten zum Todtenopfer bringen. Die Braut eines Helden muß des Mannes sich würdig zeigen, der sie seiner werth achtete. Der LieW? Rache wird meinen Arm stählen, und mit freudigem Muthe werde ick mich in die Glut des heißen Kampfes stürzen, und in den Reihen der Feinde um mich her mähen, wie ein steißi ger Schnitter am Tage der Erndte. Mag ich auch immerhin unter den Sichelklingen der Ungläubigen, oder von einer Kugel ge troffen fallen, dcr Tod wird mir so eine willkommene Gabe des Schicksals sein ; denn er vereint mich mit dem geliebten Freunde, den ich gerächt habe!" Großherziges Mädchen ! rief Ricardo. die«Tochter gerührt in seine Arme schlie Bend. während ein Paar Thränen auf sei nen Wimpern glänzten—die Heldengröße des Hauses Roccas ist selbst in Dir der Letzten des ruhmwürdigen Geschlecht?, noch nicht erloschen, ja sie zeigt sich noch einmal um so strahlender, da sie aus eines Weibes Busen emportaucht- Ja, Ar< nolde ich will Deinen Wunsch Dir gewäh ren; aber nur dann erst, wann große Noth Laufende Nummer dieseö Eiland dedroht, und die Abwen« dung dcr Knechtschaft und Schmach un möglich scheint. Denn lieber will ich Dich an meiner Seite von einem seindlichen Eisen durchbohrt fallen, als Dich in Fes seln fortschleppen und als Sklavin behau dein sehen. O Himmel verhänge über mick, was Du willst, nur lasse es mich nicht erleben, mein Kind in dem Harem eines Ungläubigen zu wissen. Die Dual der Hölle würde mich weniger peinigen, als solch eine schreckliche Gewißheit! — „Sei ruhig, mein Vater!" erwiederte Arnolde; „Deine Tochter kann ehcr ster« ben als Beschimpfung erdulden. Braga cins Braut wird nimmer das Lager eineS Türken theilen!" Ricardo de Roccas war schon als Jüngling ans seinem Vaterlande, Italien, nach Evpern gekommen, und hatte in ei nem Alter von einigen dreißig Jahren sich durch Tapferkeit und Einsicht zum Ran ge eines Kriegs Obersten aufgeschwungen. Späterhin ernannte ihn die Republik Venedig, die im sechszehnten Jahrhundert die Beherrscherin mehrerer Inseln im öst lichen Theile des Mittelländischen MeereS war, zum Gouvernör von Nicosia. Sei ne erste Gattin hatte ihm zwei Kinder, einen Sohn, Namens Enzio, und eine Tochter, die liebliche Arnolde, geboren. Frühe schon starb ihm das Weib seiner Liebe. Die zweite Gattin wählte er we> niger aus Neigung, sondern weil die Ver« bindung mit ihr ihm Vortheile zu verhei ßen schien, und den Glanz seines HauseS beförderte. Denn Violanta stammte aus einer der mächtigsten und reichsten Fami« lien (Zyperns. Obgleich Ricardo in seiner zweiten Ehe das Glück nicht fand, welches ihm in der ersten zu Theil geworden war. so wäre er doch mit seinem häuslichen Loose zufrieden gewesen,—weil er an Vio» lanten die Ansprüche nicht machte, die ihm seine verstorbene Gattin ungefordert er füllt hatte—wenn ihm die kalte keit, womit er seine Kinder von der stolzen Stiefmutter behandelt sah. nicht ost bit kern Unmuth verursacht hätte- Enzio, in welchem sich früh ein Hang zum Leicht sinn entwickelte, empfand, weil er nickt so lange im Bereich der weiblichen Erziehung blieb, diese Behandlung weniger, als seine feinfühlende Schwester Arnolde, die nicht selten von Violanta's Stolze kränkende Demüthigungen erfuhr. Doch sie ertrug das Drückende ihres Verhältnisses mit kindlicher Geduld, und nie brach sie in Klagen aus, weil sie den Kummer ihres theuren Vaters nicht noch vermehren woll te. Sie wurde ja auch durch die Hoff nung emporgehoben, daß eine beglückende Zukunft sie für den Druck der Gegenwart entschädigen werde. Denn die Liebe ließ sie in den Zaubergarten des Lebens schau en. und wandelte die Jungfrau jetzt auch noch auf einem rauhen Bergpfade, wo der eilende Fuß oft an scharfen Steinen sich verletzte vor ihr lag ja ein blühender Rosenhain, der seine süßen Düfte der Wallerin entgegen sandte. (Fortsetzung folgt.) Die öffentlichen Ländereien. - - Nach den statistischen Tabellen,welche die „Uni« on" publizirt, liegen die öffentlichen Län dereien. die gegenwärtig zum Verkaufe ausgeboten sind, in folgenden Staaten und Territorien: Ohio, Indiana, Illino is, Missouri, Alabama, Mississippi, Lou isiana. Michigan. Arkansas, Florida. lo wa und Wisconsin. Der Gesammtbetrag alles öffentlichen Landes, das im Jahr 1844 verkauft wurde, belief sich auf I,« 754-120 Acker, woraus man die Summe von 82.21)5.850 löste. Die größten Strecken wurden in Illinois verkauft, wo 489.4W Acker in Privathände übergin gen und die schnellen Fortschritte dieses jungen Staats beweisen. Die kleinste Quantität setzte man in Florida um, nämlich 14.714 Acker, was ohne Zweifel den Unruhen zuzuschreiben ist, die erst kürzlich noch von den Indianern in diesem Territorium (jetzt Staat) unterhalten wurden. Illinois am nächsten kommt