Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, July 29, 1845, Image 2

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    Rückseite verwischt werden und sie so allen',
Anspruch verlieren. Erscheinen sie vor
dem Cassier, so brauchen sie kein Wort zu
sagen, sondern ihm blos den Rücken zuzu
drehen, worauf sie denn sofort bezahlt
werden ; die Bürste, mit welcher derCas
sier über den Rücken der Bezahlten fährt,
ist die Quittung der Bauern.
AuT Spaß wird Ernst. —Am Sonntag
vor acht Tagen geriethen nahe bei Phönix
ville, CbesterCaunty, Jesse Moore und ein
Mann Namens Spencer, in einen DiS
M.,5 darüber, welcher von ihnen der
Stärkste sei, und endlich gingen sie hinaus
um mit einander zu ringen, welches ein
Gefecht zur Folge hatte, das mit dem Tode
von Moore endete. Spencer wurde ver
haftet und in das Gefängniß zu West
Ehester gebracht.
Ein guter Schuß. Am letzten Don'
nerstag Abend, um ungefähr 9 Uhr, er
schoß Henry C. Longnecker, Esq, von hier,
an dem großen Lecha Fluß, unterhalb die
ser Stadr. einen 'Blauen Fischreiher.' wel
cher 4 Fuß hoch war und 6 Fuß zwischen
den Flügelspitzen maß. Dies ist der
größte Reiher von dem wir je gehört ha
den, und wenn man bedenkt daß es als er
erlegt wurde ziemlich dunkel war, so kann
es—besonders von genanntem Herrn, der
übrigens nur mit Gänsekielen zu schießen
gewohnt ist—ein vortrefflicher Schuß ge
nannt werden. Sei dem aber wie es wol
le,—dieFrage ist nun: Wer kann's bieten?
Lecha Patriot.
Die Hitze. Da Jedermann in dem
fetzigen heißen Wetter etwas interessirt
fühlt, so geben wir folgenden AuSzug aus
dem Boston "Traveler'':
„Am 12. Juli,gerade vor zwanzig lah
ren, Samstags—stieg der Thermometer
um t! Uhr Morgens auf 82 Grad, und
während des Tags auf 98. Am Ist?n
stanv das Quecksilber abwechselnd auf IVO
bis U) 4 Grad. Am Listen und 22sten stieg
es auf 102. Viele verloren ihr Leben in
Folge der Hitze und übermäßiger Ermü.
düng, oder Unvorsichtigkeit im Trinken
von kaltem Wasser. Fünf und zwanzig
bis dreißig fielen in Boston allein als Op
fer. Zwei hundert Todesfälle ereigneten
sich in der ersten Woche Julis in Neu
Nork 60 mehr als je zuvor in einer
Woche starben. Drei und dreißig von die
seu kamen durch Trinken von kalten Was
ser um. Eine junge Dame in Salem
wurde auf kurze Zeit so mächtig von der
Sonnenhitze angegriffen, daß sie wahnsin
nig ward. Eine andere Dame in Neu-
Vork wurde so überwältigt von der Hitze,
daß sie auf der Straße niedersiel, und
nachher einen Krankheilsanfall bekam,
welcher die Nacht über fortwährte. Die
Hitze war eben so verderblich für die Thie
re. Eine große Anzahl Pferde gingen
an verschiedenen Plätzen für Stätsch Eig
ner verloren ; und selbst die Fische in den
Teichen erstickten und starben in großer
Anzahl, von der intensen Hitze. Auf An
rathen des Mayors stellten die Prinzipale
der Arbeitsleute, mehrere Tage lang, ihre
Arbeit von 12 bis 5 Uhr ein."
Deutsche Amerikaner.
Ein ausgezeichneter Presidenten Er
wählet. Der Oswego (N. LI.) Adver
tiser berichtet, baß Herr Potts,
als ein Polk Erwähler bei der letztet?
Wahl agirte. einen Mann gerichtlich ver
klagte. welcher ihn beschuldigt halte, daß
er Gänse gestohlen hätte. Der Verklagte
stützte seine Vertheidigung auf denGrund,
daß die Beschuldigung wahr sei. und war
im Begriff fortzufahren seinen Verthei
digungsgrund klar und deutlich zu bewei
sen. als Potts daS Courthaus verließ und
die Verwerfung seiner Anklage erfolgte.
Herr Potts würde demnach ein würdiges
Glied jenes berüchtigten "demokratischen"
Vereins des "Empire Clubs," abge
den. Lanc. Volksfreund.
Megkwürdig, wenn wahr.—Der Lex
ington „Observer" berichtet, daß Jacob
F. Todhunter. welcher taub und stumm
geboren wurde und fünf und zwanzig Zah
re alt ist, durch den Unterricht seines Leh
rers, Robert T, Anderson, in Stand ge
worden ist Worte klar und deutlich auszu
sprechen. Der Herausgeber wollte der
Nachricht, als er dieselbe hörte, keinen
Glauben schenken; Jacob rief aber bei
ihm an, wünschte ihm einen guten Mor
gen. drückte sich bei der Unterredung klar
und verständlich aus und laS eia Capitel
in der Bibel mit Leichtigkeit und Klarheit
vor. ib.
Lynsch Gesetz. - Ein Mississippi Cor
respondent des "Worcester Palladium"
theilt den letzten Akt des blutigen Schau
spiels ohnlängst daselbst auf
geführt wurde, bei welchem eine Familie
von Tenntssee. die nach Mississippi auszu
wandern im Begriff war, alle —Vater,
Mutter, Großmutter und Kinder —um
einiger hundert Thaler willen, ermordet
wurden. Der Mörder wurde eingeholt,
nach dem Schauplatz seiner blutigen Fre
velthat zurückgeführt, woselbst, Geruch
tigkeit auf eine summarische Weise von
der aufgebrachten Volksmenge an ihm
vollzogen wurde, welche einen jungen
Baum herunterbogen, an dessen Gipfel
sie daß Ende eineS Stricks befestigten und
daS andere Ende um den Hais des Ver-
BrecherS machten. Durch da? Aufschrei-!
len deS Baums wurde er dann hoch in die
Lust gehängt. ib.
VerDlderale Beodncdter
Reading, den 2S. Jnli 184 S.
De in okrari sche W htg-Cau nty -
Versammlung.
Die demokratischen Whigs von Berks Eaunty
sind eingeladen einer Caunty-Versammlung im
Courthause der Stadt Reading beizuwohnen
auf nächsten
Montag de« 4tcu August,
umlj Uhr Nachmittags, um Maßregeln an«
zunehmen für die mehr vollständige Organisa
tion der Partei, als Vorbereitung zur heranna
henden allgemeinen Wahl.
S. Richards, Jacob Marschall,
lacob Hoffman, Isaac tLckert,
Daniel Sieber, I H Spayd,
Henry Xboads, Peter Addams,
Georg R. Frill,
Stehende Committee.
August-Termin der Eourt vonßerks
Caunty beginnt nächsten Montag den 4. Au
gust. Wir erinnern unsere rückständigen Kun
den, besonder» diejenigen denen wir Rechnun
gen zugesandt haben, daß dieö eine herrliche Ge
legenheit ist ihre Schuld abzubezahlen. Wer
nicht selbst in die Stadt kömmt, mag daS Geld
mir einem guten Freunde oder 'Nachbar schicken
und sich eine Quitung dafür mitbringen lassen.
Thomaa ersuchen wir unS von
der 4ten Lieferung der "Volks Bibliothek'' 24
Exemplare und gleichzeitig V Eremplare von je
der vorhergehenden Lieferung, mlt der bekann
ten Gelegenheit, zu schicken, so bald wie es ge
schehen kann.
Knittung.—Von George Conrad, in
Pike Taunschip, dieser Eaunty, haben wir den
halben Betrag seiner Schuld, H 2 25, erhal
ten, womit die Zeitung bis zum 1. September
1K43 bezahlt ist. Wegen der diese halbe
Bezahlung begleitenden Bemerkungen werden
wir künftig ein Wörtchen mehr sagen, so bald
wir die nöthigen Erkundigungen eingezogen ha
ben. Wir sind nicht gewöhnt Grobheiten
statt Geld in Bezahlung anzunehmen.
Die Caunty-Versammlung.— Aus
einer an der Spitze dieser Spalte stehenden An
zeige wird man sehen, daß die stehende Eom
mittee von Berks Caunty auf nächsten Montag
eine Eaunty-Versammlung bestimmt hat. W>e
wir vernehmen soll bei der Versammlung die
Formirung eines Whig-Eaunty-TickerS, für die
herannahende Wahl, in Erwägung kommen,
waS zum Wohle der Partei schon längst hätte
geschehen sollen. Wir sind überzeugt, daß die
Whig.Partei von Berks Eaunly um tausend
Stimmen stärker sein könnte, wäre sie sortiväh»
rend organisirt geblieben und hätte regelmäßig
jährlich ihr Ticket formirt, wäre es uuch nur
geschehen um den LokoS wissen zu lassen, daß
die Whig-Partei in Alt Berks noch am Leben
»sei. Wir haben heute keinen Raum sür weite
re Bemerkungen über diesen Gegenstand, glau
ben auch fast, daß die vorhergehenden hinläng,
lich sind, jeden guten Whig anzutreiben der
Versammlung beizuwohnen.
DaS große Feuer in Nen Bork.—
Ueber den verheerenden Brand in Neu V»rk,
dessen wir vorige Woche erwähnten, haben wir
seitdem verschiedene Berichte gelesen, wovon wir
folgende Einzelnheiten entlehnen:
DaS Feuer brach um 3 Uhr am Samstag
Morgen in einem Sperm.Oel Stohr, zwischen
dem Broadway und der Broadstraße, auS und
verbreitete sich schnell unter den dichtesten Häu
serreihen jenes Stadt-TheileS. Das furchtbar
ste Schauspiel bei dem schrecklichen Ereignisse
war die Erplosion des StohrhauseS der Herren
Erocker und Warren, in der Neustraße, welche
um 4 Uhr erfolgt! die Scene war furchtbar u.
soll kaum zu beschreiben sein. Zn dem Stohr
war eine Menge Salpeter und andere Stoffe
der Art angehäuft, waS die Erplosion erzeugte.
SechS andere Gebäude flogen gleichzeitig mit in
die Luft und der Knall erschütterte die ganze
Stadt gleich einem Erdbeben, und man will
ihn in einer Entfernung von mehr als 10 Mei
len gehört haben. Die Luft glich einem Feuer
meer und mehrere Tausend Menschen rannten
in größter Verwirrung sort, um nur ihr Leben
zu retten. Die Zahl der abgebrannten Gebäu
de wird zu 346 angegeben, welche einen Flä
chenraum von cirka 2V Acker einnahmen. Der
Verlust an Gebäuden und andern Eigenthum
wird zu P 8,000,000 angegeben, von der großen
Mass« der zerstörten Waaren vermuthet man
aber daß der Verlust weit größer ist.
Mehrere Menschen kamen bei dem Feuer um,
deren Anzahl aber noch nicht anzugeben ist; —
verschiedenen Berichten nach zu rechnen, müs
sen mehr als 20 Menschen dabei umgekommen
sein. Der Verlust an Eigenthum ist größten
theilS durch Versicherung gedeckt.
Tonnenblicke.
Bieter Gewohnheit ist's, gleich heftig um allei
zu streiten;
Aber zu streiten mit Grund, hat sich nicht
jeder gewöhnt.
Gegen solcherlei Menschen genügt blos daS Be
kannte z
D i r erscheint eS so, anders erscheint eS mir.
Der Herausgeber der "Sonnenzeitung von
Alt Berks" hat sich gemüssigt gesehen, von sei,
nem selbstgewählten hohen Standpunkte aus,
in einem langen, langen Schmähartikel unserer
Wenigkeit in seiner von letzter Wo
che Erwähnung zu thun. Als wir den sragli,
chen Artikel gelesen hatten, wurde uns vor lau
ter Respekt der Mund wässerig, ob der grausa
men Gelehrtheit des EonnenmanneS, der zu
Nutz und Frommen seiner Leser so schöne Sa
chen liefern kann! Fast wären wir auf den
Gedanken gekommen, (wenn sich der p.p. Edi
tor nicht so gar hoch gestellt hätte) ihm, aus
purer Erkenntlichkeit ob der beispiellosen Herab
lassung, bei nächster Fair für einen ganzen
Kreuzer Knackwurst zu kaufen.
Ein ZeitungsherauSgeber sollte eigentlich nicht
so heißes Blut haben, das schadet der Gesund
heit, besonders in den HundStagen, macht vor
der Zeit altern, so daß man eine Perrücke
braucht, und erzeugt eine gewisse Krankheit, die
der Engländer Gpleen nennt; wer damit be
hehastet ist, dem sieht, wie man zu sagen pflegt,
Alles grau. Wahrscheinlich hat der Sonnen
mann oft Mondschein und selttn Monetenregen
ini Kalender; er sollte aber deßhalb in seiner
Übeln Laune nicht mit uns hadern wollen, wir
sind doch wahrlich kein Schuld daran, wenn
das Ding (der Kalender) nicht richtig geht: so
daß z. B. nur 48 Wochen im Jahre sind und
die Court von Berks Eaunty am 11. August
beginnen soll!
EtwaS weniger Egoismus und eine DosiS von
Wright's berühmten indianischen Kräuter-Pil
len wäre jedenfalls zu empfehlen; denn auch
"Sonnen" können verfinstert werden oder gar
in daS unendliche EhaoS zurückkehren. Zn wie
weit der Sonnenmann unser Blatt würdigt,
kann unS gleichviel sein, denn wir gehören nicht
zu seinen Vasallen, haben ihn auch nicht als
unsern wohlaffectionirten Lensor anerkannt
und somit keine besondere Rücksicht auf ihn zu
nehmen. Uebrigens kennt man den Vogel an
den Federn und an feiner Stimme, den Esel an
den langen Ohren und noch besser am Geschrei,
den gebildeten Menschen aber erkennt man an
seinem Betragen.
Nun leben Sie wohl, gro—r Herr Editor,
und wollen Sie künftig einmal wieder einen
kleinen gehen lassen, so warten Sie besser nicht
so lange, damit es nicht wieder ein so abscheu
licher Stänker wird, wie der letzte.
Aemterjagd.
Mit dem Herannahen der Wahl werden die
Lokos, alias Demokraten, wieder beinig, waS
ganz natürlich ist, denn es gehört zu den Haup
tgrundsätzen jener Partei nach Beute zu jagen,
daher finden wir die moderne Demokratie auch
nie im Hintergrunde, wo Aemter zu erhaschen
sind. In unsern Alt Berks ist dies gar nicht
auffallend, denn da hat die Demokratie freies
Spiel und daher finden fich auch Patrioten ge
nug die sich Mühe geben die Aemter zu bekom
men, auS purer Liebe zur Demokratie, die na
türlich gut dafür bezahlen muß. Zn viel an
deren Cauntieü ist die Zagd lange nicht so ein
träglich für die Demokratie, demungeachtet gibt
sie doch nicht auf und probirt ihr Bestes wenn
sie den WhigS ein Aemtchen wegschnappen kau.
Dieses Ringen nach Aemtern ist zwar in man.
cher Hinsicht lächerlich, hat aber dabei auch den
Vortheil, daß die Demokratie ihre Macht im
mer auf den Beinen behält denn Zeder der ein
Aemtchen haben will sucht seine Freunde aus
den Nestern zu locken, um sich wenigstens ihre
Stimmen zu sichern.
Die WhigS bedienen zwar auch gern öffent
lich« Aemter, bedienen sich aber ganz anderer
Mittel sie zu bekommen, als ihr« politischen
Halbbrüder; sie gehen mehr nach den
sähen deS großen Thoma» Zefferson, sie suchen
ehrliche und talentvolle Männer aus ihren Rei
hen, stellen diese aIS Eandidaten für die Aemter
auf und überlassen es dann dem aufgeklärten
Theile deS Volkes sie zu erwählen. Dieser Ge,
brauch, der zwar ächt republikanisch ist, mag
größtentheilS als die Ursache betrachtet werden,
daß weniger Aemter mit WhigS wie mit Loko«
sokoS bekleidet sind. In allen Gegenden wo
die gesunde Vernunft vorherrscht und das Wohl
deS Staates mehr al» Thaler und Cent» gilt,
findet man alle Aemter mit Whigs besetzt, aber
in den dunkeln Ecken, deren Berk» Eaunty so
viele darbietet, wo die Wahrheit ein unverkäus.
licheS Produkt ist. sind die LokofokoS in vollem
Besitz aller Aemter.
Die nächste Wahl wird wieder eine Anzahl
Aspirant«« für Aemter auf di« B«in« bringen
und wahrscheinlich wird eS unser Loo» sein zu.
zusehen, wie sich die verschiedenen Faktionen je.
ner Partei untereinander raufen und auf ächt,
demokratische Weise einander ausschimpfen, wo.
von wir zu seiner Zeit gehhörige Notiz nehmen
werden.
lLin merkwürdiger Vorfall.---Dit Neu
Pork Tribune sagt, «in Inländer der beim Zu
bereiten der Pfosten sür den magnetischen?«l«.
Graph beschäftigt war, die durch die Stadt auf,
gestellt werden sollen und jetzt an der Zersey.
Seit« deS FlusseS zubereitet werden, starb am
Dienstage unter höchst merkwürdigen Umstän
den. Man ersuchte ihn etwas Trinkwasser zu
holen, worauf er einen Eimer nahm und nach
einer Richtung ging, gerade dem Brunnen ge.
g«nüber swelchen er schon oft besucht hatte
Die Andern riefen ihm zu daß er sich irre, wor,
auf er umdrehte, seinen Eimer mit Wasser füll,
te und dann zurückkehne —erst im gewöhnlichen
Schritt, dann nach und nach stärker, bis er an
seinen Cameraden in vollem Laufe vorbei rann,
te, welcher immer schneller und schneller wurde,
bis er alle menschlichen Kräfte zu übersteigen
schien. Einer der Männer schwang sich auf ein
Ppferd und folgte im schnellsten Gallopp, ohne
den Ausreißer einzuholen. Als dieser beinahe
eine Meile gelaufen war, fiel er plötzlich, und
als ihn der Reiter überholte war er mausetod,
denn Eimer noch fest in der Hand haltend.
INord in Huntiilgdon «taunty. Zu
Mill Creek, in Huntingdon Caunty, wurde in
vorletzter Woche ein höchst kaltblütiger Mord
verübt, der etwas Aufsehen erregt hat. James
Cafferty, der Mörder, zankte stch mit einem
Hrn. Patterson und versuchte ihn zu schießen.
Er bemerkte hernach, daß er Zemand in Patter,
son'S Hause schießen würde, gleichviel Wem.
Er sah David Haßler, einen Mann mit dem er
nie bekannt war, von dem er aber wußte daß
er Patterson'S Schwiegersohn war, erhob kalt
blütig sein« Flinte und sagte "nun werde ich
dich schießen," worauf er Haßler in die Seite
siboß. Haßler lebte nur noch L 4 Stunden in
großen Schmerzen, wann er starb, eine junge
Frau und ein Kind zurüeklassend. Cofferty
wurde eingesteckt, um sich wegen der Schand.
that zu verantworten.
Tod durch einen 25lutigel—Ein junger
Mann in England wurde von einem Pferde an
den rechten Arn, geschlagen. Der herbeigeru
fene Arzt verordnete vier Blutigel an die Wun.
de zu setzen. Zn kurzer Zeit waren nur drei
davon zu sehen, aber man vermuthete daß einer
davon abgefallen und weggekrochen fei. Der
Verstorbene wurde am nächsten Tage nach dem
HoSpitale gebracht. Der Arm und die Wunde
begannen auf ganz unerklärbare Art zu schwel
len, als der Hausarzt eine Art Ausfluß an der
Wunde bemerkt«. Er hielt es für rathsam den
Arm zu öffnen, als er zu seinem größten Er,
staunen dort den vermißten Blutigel ganz im
Fleische versteckt und vollends todt fand. Der
Blutigel mußt« durch die kleine Wunde am Ar»
me hineingekrochen fein, wo er nichr zu sehen
war. Nachdem der Blutigel herausgenommen
war, besserte sich der Kranke eine Woche lang,
wo der kalte Brand eintrat und der Tod seine
Leiden endete. Nach der Meinung des Arztes
starb der Kranke an der Wunde, die durch die
lange Anwesenheit des Blutigels vergiftet wor
den war.
(Eiugesandt.)
Lieber Freund!
Vor wenigen Tagen bekam ich
zufällig eine deutfch.demokratische Zeitung in
die Hände, worin ich unter den ediloriellen Ar
tikeln einen höchst insultirenden Aufsatz fand.
ES war mir gar nichts Neues, von dem Edi
tor, wenn eS derselbe ist der früher in Pitts
burg eine Zeitung herausgab, einen solchenAus
satz zu finden» da er als ein gemeiner streitsüch
tiger Mann bekannt ist. und im wahren Sin
ne des WortS lohnt eS sich kaum der Mühe «in
Paar Worte wegen ihn zu schroben ; doch kann
ich eS nicht unterlassen, weil er Zhr« Person im
Spiele hat.
IstenS frage ich Sie, Herr Editor, woran er
kennt man einen Narren?—Am Schnürenrock.
Ltens was sucht man in den spitzen, eingebil»
deten Köpfen, auf denen zotenweis eine falsche
Haartoure paradirt.und woran sich Mund und
Augen in krampfhaften Zuckungen schließen u.
öffnen? Schlauheit, spitzfindige, eingebildete
Dummheit.
Zch kann Zhnen versichern, Herr Günther,
daß ich den Edetor des Liberalen Veobachters
schon mehrere Jahre kenne und in ihm einen
braven, geachtete« Mann gefunden habe, wofür
er von jedem deutschen Landsmanne gehalten
wird, wogegen Sie, mein Freund, aIS ein ein.
gebildeter E— l bekannt sind. So viel von ei
nem Landsmann. F. t.
Ein Wettlauf. —'"n Schillings Gast-
Hause, in Cumru Taunschip, einige Meilen von
Reading, fand am Samstag Nachmittag ein
Wcttlauf oder Fußrennen statt, für eine Wette
von 100 Thalern. Die Läufer waren ein jun
ger Mann von hier und «in Anderer von Phi
ladelphia. Der Spaß hatte eine Meng« Men
schen herbeigezogen und daS Resultat war zu
Guusten des Philadelphias, der seinen Gegner
um einig« Fuß überbot. Ein zweiter Mttlaus
für 150 Thaler, wird nächsten» auf demselben
Platz« stattfinden.
Am Sonntag Nachmittag wurde durch einen
Gewitttrstnrm «in l«ichteS Gerüst, daß auf der
neuen katholischen Kirch« zum Bau deS Thur
mes errichtet war und einige sechzig Fuß über
die Dachspitze hervorragte, umgeworfen u. zer»
trümmert. Da die Straßen zur Zeit menschen,
le«r waren, geschah kein weit«r«e Unglück. Den
Zimmerleuttn wäre beim Bau der G«rüst« al
lerdings mehr Vorsicht zu empfehlen.
lLin schauderhaftes Lest. —Eine Pari«
ser Zeitung erzählt, da.ß ein Franzose Namen»
Thierry, beflissen war in Neu Seeland ein un»
abhängiges Königreich zu bilden und da er die
Zustimmung der Europäischen Mächte nichte»
langen konnte, verließ er sich'auf die Unterstüt
zung einiger Stämme der Eing.bornen. Um
die Seeländer für seinen Zweck zu vereinigen,
hatte ihnen Thierry große Dinge versprochen.
Dies Volk glaubte eine Zeitlang an seine Ver.
sprechungen, wurde aber zuletzt müde weil die
selben sich nicht verwirklichten, und beschloß sich
den Herrscher vom Halse zu schaffen. Dieser Akt
wurde mit einer gräulichen Feierlichkeit ausge.
führt. Die großen und untergeordneten Häupt
linge hielten einen Rath; ein glänzende» Fest
wurde angerichtet und als Alle sich um einen
Tisch gesetzt oder gelagert hatten, wurde als ein
Ehrengericht der Körper Thierry'S aufgetragen,
gekocht und zugerichtet nach den in jenen Solo,
nien unter dem Volke üblichen Gebräuchen
Diese schauderhaste Begebenheit ist durch meh
rere Briese bestätigt und durch die getreue Er
zählung verschiedener Reisenden, die sie aus dem
Munde der Kannibalen selbst erfahren hatten,
welche dem tragischen Feste beiwohnten.
UUn Ausreißet-Ein langer Al
ligator entwischte kürzlich aus einem Schauka,
sten in Brooklin, bei Neu York, spazierte nach
dem O,lflusse und hat seitdem nichrs mehr von
sich sehen lassen. Der Neu York Mirror meint,
daß die Musik, welche das bekannte Lied "sei.
Math, süße Heimath," spielte, süße Erinnerun«
gen an sein Geburtsland, die Ufer des Missis
sippi, erweckte und daß er zu dieser Zeit beina.
he dort fein werde.
tLin Pkarisäer. —Ein CorreSpondent der
Neu York Tribune beklagt sich daß er an einem
warmen Abend nach dem Tabernakel ging, um
eine Vorlesung über Temperenz zu hören, und
dort ausgehalten wurde durch das lange Geber
eines Geistlichen, das volle drei viertel Stunden
dauerte. Die Tribune meint, der Gebrauch öf
fentlich lange Gebete zu halten, fei ein Irrthum
wodurch der Geist und der Zweck des Gebetes
oft verdorben wird. Man erkennt daran sehr
leicht die Pharisäer unserer Zeit.
tLi„e neue Stecknadel Maschine ist zu
Brattleboro, Vermont, inThätigkeit gesetzt wor
den, die gleich einem vernünftigen Menschen
arbeitet. Ein Reisender sagt davon, sie schnitt
den Drakh ab, rundete den Kopf, nahm dann
die Nadel in die Finger, schäisre die Spitze an
verschiedenen Schleissteinen und warf sie end,
lich in einen dazu bereitstehenden Kasten. Alle
dies schien ohne menschliche Hülfe zu geschehen.
Alle dazu nöthige Aufwartung ist den Drath
einzulegen. Nachdem die Nadeln weiß gekocht
sind, werden sie in eine andere Maschine ge,
schüttet und stecken sich dort auf Papier mit
wunderbarer Regulärität.
Todeafälle durch Slih.—Ein surchtba
res Gewitter zog am 14. Zuli über MorriS
Plains, in Neu Jersey, und ein Mann Na
mens Wm> Donald, wurde vom Blitz getroffen
und augenblicklich getödtet, als er vom Felde
zurückkam, wo er Welschkorn gepflügt hatte.
Er hatte ein Eisen in der Hand und trieb sein
Pferd, das ebenfalls niedergeworfen aber nur
wenig beschädigt wurde.
Der Norristaun «Herold" vom letzten Mitt
woch sagt, während dem Gewitter am Nach
mittag des 15. Zuli wurde Wm. Willard, der
in Mooreland Taunschiv, am Doylestaun und
Willow Grove Turnpeik wohnte, vom Blitz ge
troffen und augenblicklich getödtet. Er hatte
in dem Welschkornfelde gearbeitet und auf dem
Heimwege, seine Hacke in der Hand tragend,
als er seinem Sohne, einem kleinen Knaben der
bei ihm war, sagte er sollte schneller laufen, um
nicht naß zu werde», und der Knabe hatt« nur
eine kleine Entfernung gewonnen, aIS fein Va
ter erschlagen wurde.
Am 17. Juli zog ein sehr schweres Gewitter
über Quebek, Unter Canada. Sieben Perso
nen wurden niedergeschlagen, wovon zwei au
genblicklich todt waren. Der Blitz traf das al
te Schloß, die Wohnung von Lord Durham,
während er in Quebek war, in dessen Nähe die
Unglücklichen standen.
lLi» tLrz-Achurke. —Unter dieser Ueber«
schrift sagt der Harriöburg Telegraph: Am
letzten Samsiage kam ein Kerl, der jlch John
M. Hous oder Haw» uannte, mit dem Kar
reiijiige von Philadelphia hier a», der fleh
für eine» Polizeibeamten von Alban»), Reu
Dort, ausgab, mit einer Requisition von
Gouv. Whrigt für die Verhaftung von zwei
Männern Raine,> 6 Wood und Williams,
die muthinaßlichen Räuber auf der Barte
Clinton, be, wo vor Kurzem
ein großer Raub verübt wurde. Die Requi
sition war vom k. Juni datirt und all, Pa
piere wurde» für ächt gehalten, was sie auch
ohne Zweifel waren. Cr sagte, daß er einen
der Räuber bis nach Charlesiou, Süd Caro
lina, verfolgt habe, von dort zurück nachPyt«
ladelphia nnd dann beim Gäp, in Lancäster
Taunty, seine Spur verlor, nnd daß' sein
Reisegeld ausgegangen sei. Er machte An«
spruch an die Regierungsbeamten und andere
Personen, für weiteren Vorschuß, um seinen
Zweck zu erreiche» und dnrch sein gentiles
Benehmen, den lobenswerthen Zweck und die
Aechtheit der Dokumente, gelang es ihm eine
kleine Summe, nicht über zwanzig Thaler,zn
bekomme», womit er am nämlichen Tage mit
dem Packetboote Juniata, nach Pittsburg
abging. Von Thalsachen die seitdem kund
geworden, ergibt sich aber nun, dass er ein
Erz-Betrüger ist. Durchgreifende Maßre
geln sind getroffen worden ihn zu verhaften.
Schinken entdecken immer nene Pläne, auf
Kosten ehrlicher Leute ihr Glück zu machen.
Lyn s ch in g. -Ein Mann Namens A
vant, und einer seiner Genosse» Namen«
Powers, nahe bei Apalachieola, Florida,wur
den nach Mariana, in Jackson Canuty, ge
bracht wo sie am Freitage den so. Juni ohne
Zeremonien oder Verhör gehängt wurde«,
nnd vier a»dere Herren vom Schwarzfüßler«
Orden wurden gleichzeitig benachrichtigt, daff
sie binneu zehn Stunden den Ort zu verlasse«
hätten oder dasselbe Schicksal haben seilten.