MeÄV i N g, Denn. Gedruckt und herausgegeben von A rno ldPuwe ll e, iu der Süd 6teu Straße, Ecke der Cherry Alley, Behm' s Wirchöhans-tzofe gegenüber. Jahrg. ganze Nnm. -s e dingun g e n. Der Nlüernle Mobncltler erscheint jeden Dienstag auf einem grossen Superial-Bogen mit schonen Ottern gedruckt. Der Subscriptions-Preis ist Ei n T h le r des Zahrs, welcher in halbjährlicher Vorausbezahlung erbeten wird. Wer im Laufe des Jahres nicht bezahlt, werden Kl 50 angerechnet. Für kürzere Zeit als 0 Monat wird kein Unterschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann ange nommen, wen sie einen Monat vor Ablauf des geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewohnlichen Preis eingerückt. Un terschreibern in hiesiger Stadt wird die Zeitung porrofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch oder Träger, auf Kosten der Unterschreiber. und Mittheilungen müssen postf r e i eingesandt werden. Aus der Lebensgeschichle eines Appen - zeUers, der lO Jahre in afrikani scher Sklaverei war. ihm selbst erzählt.^ Nach einer Fahrt von 5 Tagen und 5 Nächten langten wir in Tunis an, und waren nun in Sklaverei. Aus dem Schif fe wurden wir in eine Art von Magazin gebracht, gereinigt und gekleidet. Des folgenden Tages stellte man uns dem Bey vor, welcher in Bardo, eine Virtelstunde von Tunis, residirte. Der SchiffSkapi tän wollte mich für sich behalten, denn von der gemachten Beute fällt ihm alle mal der zehnte Theil zu, und da unser 22 waren, und sie noch ein Fischerschiff aufgefangen hatten, in welchem sich 14 Personen befanden, so waren jetzt 36, und von diesen zog der Kapitain 3 für sich. Doch muß er die Wahl dem Bey lassen, welcher mich wählte und zu seinem Haus sklaven'machte. Am Hofe des Bey war unter Andern auch ein Renegat, d. h. ein abgefallener Ehrist, aus Dalmatien ge bürtig. Derselbe wurde bald nach mei ner Ankunft zur Würde eines Aga erho ben ; er nannte sich Soliman und war ein harter, grausamer Mensch. Bei der Beförderung dieses Mannes wurde ich ihm vom Bey geschenkt ; das war nun der Herr, dessen Eigenthum ich ward und dem ich von nun an dienen sollte. Meine Unglücksgefährten wurden auf den öffentlichen Markt geführt und wie Vieh verkauft. Die Einen kamen dahin, die Andere dorthin, und es verfloß mehr als ein Jahr, daß ich keinen einzigen von denselben sah, noch etwas von ihnen hörte. Gleich anfangs, als ich nach Tunis kam, geschah es, daß man beim Bey eine Sum me Geld vermißte. Man vermuthete, sie sei von einem Sklaven entwendet worden, und ohne weitere Untersuchung erhielten etwa 20 derselben jeder 500 Stockschläge auf die bloßen Fußsohlen. Mir, als ei nem Neuangekommenen, der gar nichts wußte und der Sprache unkundig »rar, ga ben sie 200 solcher Schläge. Dieses ge schal) noch, ehe ich zu Soliman Aga kam. Dieser Soliman Aga behandelte mich anfänglich ziemlich ordentlich. Nach eini ger Zeit aber sing er an, in mich zu drin gen, vom Ehristenglauben abfallen und, wie er, die mohamedanische Religion an zumehmen. Als ich mich dessen weigerte, wurde er härter, oft sogar grausam, und gab mir allerlei Schimpfnamen. An fänglich nannte er mich Romi, d. h, Rö mer, denn so drücken sie sich aus, wenn sie mit Achtung von den Ehristen reden wol len. Nachher aber hieß er mich nur Keib, d. h. Du Hund, oder auch : Du ungläu biger Hund! —Wegen jeder Kleinigkeit spiehen sie einem in s Gesicht, gaben Ba ckenstreiche, Stockschläge und dergleichen. Es waren etwa ein und ein viertel Jahr verflossen, als wieder andere 38, welche die nämliche Bestimmung nach Neapel hatten, wie wir, von den Barbarcsken ge, fangen genomen wurden. Unter denselben waren auch 3 Berner und Einer ans dem Schwarzwalde >die übrigen waren Preu ßen, Ungaren und Polen. Die wurden auch, wie wir, verkauft und zu schweren, fast unerträglichen Arbeiten gebraucht.— Einer von den Bernern veranlaßte mich, nach Hause zu schreiben, denn früher war ich entschlossen, gar nichts zu berichten, um meinen Eltern nicht allzugroßen Kum mer zu verursachen. Die Sklaven werden anfänglich von den Türken sogar genöthigt, nach Hause um Erlösung zu schreiben, weil die großen Lösegelder ihnen natürlich noch mehr Ge winn bringen, als die Arbeit der Sklaven. Dieser Ursache wegen durfte also auch ich ungehindert schreiben. Späterhin aber, als mein Herr merkte, daß ich wohl nicht losgekauft werden würde, hatte ich weni ger Freiheit und schrieb heimlich, wozu mir der Umstand behülflich war, daß ich oft für meinen Herrn an einen französi schen Kaufmann schreiben mußte, von dem er allerhand Waaren bezog. Er selbst konnte weder Französisch noch Italienisch Der Liberale Beobachter Und Berks, Momgomery und Schuylkill Caunties allgemeiner Anzeiger. schreiben, ich hingegen konnte mich in letz terer Sprache wenigstens verständlich machen. Es vergingen wieder mehre Jahre in diesem so elenden Zustande, als ich auf ein mal durch den französischen Gesandten in Tunis einen Brief von meinen Eltern er hielt, worin sie mir meldeten, daß man zu meinen und meines Landsmannes Frisch knecht Gunsten eine Steuer im Lande er hebe. Ich schöpfte neue Hoffnung und schrieb zu wiederholten Malen nach Hau se ; aber alle diese Briefe blieben unbeant wortet. Da wurde ich wieder sehr nie dergeschlagen. Hier muß ich noch eine Begebenheit er zählen, welche mir später viel Unangeneh mes zuzog. Die Barbaresken pflegen je des Frühjahr eine kleine Flotte auszurü sten, mit der sie dann auf Raub ausfah ren. Dies geschah auch im Frühjahr 1798. Sie fuhren nuch San Pietro ei ner kleinen Insel an der südwestlichen Spitze von Sardinien, und landeten da selbst. Sie raubten und plünderten Al les auö und langten mit reicher Beute be laden in, Hafen von Goletta, der etwa 3 Wegstunden von Tunis entfernt liegt, wie der an. Mit Freudenschüssen kündeten sie den glücklichen Erfolg ihres Raubzu ges an. Nach einigen Tagen wurden die unglücklichen Gefangenen nach Bardo ge bracht, um, wie gewöhnlich, verkauft zu werden. Ich sah den Zug anlangen. O Gott, welch ein Anblick ! Da waren Alte und Junge, Große und Kleine, Väter, Mütter mit noch säugenden Kindern, Schwangere, und Einige, welche in diesem Schrecken unzeitige Geburten brachten. Die Zahl der Unglücklichen belief sich auf !)V7. Sie wurden getrennt u. verkauft. Bei diesem traurigen Ereigniß zeigte sich der französische Gesandte als einMann voll Mitleiden und Menschenliebe. Er nahm sich der Elenden nachdrücklich an. Mehr als hundert derselben befreite er un ter dem Vorwande: sie hätten der fran zösischen Nation gedient. Viele Gebrech liche und besonders Kinder, erkaufte er mit eigenem Gelte. Alle Tage brachte er sol che Unglückliche in seine Wohnung, denn sie wurden nicht alle auf einmal sondern nach und nach verkauft. Unter diesen, auf der Insel San Pietro gefangenen Unglücklichen befand sich auch ein Graf, welcher 12,000 Piaster Löse geld bezahlen sollte und zwar in Jahres frist. Während dieser Zeit durfte er kei ne Sklaven-Arbeiten verrichten; er wurde nur unter genauer Aufsicht gehalten. Als aber das Jahr verflossen, und das Lö segeld noch nicht eingegangen war, mußte er auch an die Arbeit. Mein Herr hatte einen Lustgarten ge kauft, der aber sehr in Verfall war. Er erhielt vom Pascha die Erlaubniß, sich ei ner gewissen Anzahl Sklaven zum Anbau des Garteus zu bedienen. Unter diesen befanden sich nebst den Grafen, auch die zwei Berner und ein par Deutsche, die dann einige Monate an diesem Garten arbeiteten. Die Bcrner u. Deutschen wa ren meinem Herrn am liebsten, weil sie besser arbeiten konnten als die Matrosen oder Italiener. Er hielt sie nicht so gar strenge und ich konnte mich bisweilen mit ihnen unterhalten. Es begab sich nun, daß mein Herr eben so in einen Bcrner Namens Johann Rich ner drang, wie er in mich gedrungen war, daß er die mohamedanische Religion an nehme. Anfangs wandte er sich an ihn mit Bitten, dann mit Versprechen, er wol le ihn zu seinem Gärtner machen und ihm eine angemessene Person zum Weibe ge ben. Aber der Berner weigerte sich stand hast, und blieb unserm Erlöser getreu. Ein Deutscher hingegen und ein par Un garen unterlagen der Versuchung, und mein Herr hielt ordentlich Wort. Eines Tages eröffnete mir Richner, daß der Graf eine Unterredung mit ihm ge habt und ihm gesagt habe, er sei gar nicht Willens, das Lösegeld zu bezahlen, sondern er gehe mit dem Gedanken um, sich zu "Vvillig zu loben und ohne Furcht zu tadeln." Dienstag den l. Juli, isss. flüchten. Er habe einen seiner getreuen Diener, der während des Ueberfalles auf ver Insel abwesend war, geschrieben, und ihm die Weisung gegeben, daß er an einem bestimmten Tage, in einer gewissen Ge gend erscheine, wo er sich dann mit ihm, mit drei Deutschen und 15 seiner Landsleute flüchten wolle. Unglücklicher Weise aber wurde der Anschlag entdeckt, indem der Bote aufgefangen wurde der im Verhör alles sogleich gestand. Der Graf wur de nun geholt, und erhielt ehe er nur ein Wort reden durfte, 5l)0 Stockschläge auf die Fußsohlen. Hierauf nahm man ihn ins Verhör, und da er keine Mitschuldige nennen wollte, gab man ihm 500 Schlä ge auf den Hintern. Er wurde wieder verhört und mit noch mehr Schlägen be droht, wenn er seine Mitschuldigen nicht angebe. Der arme Graf, halb todt ge schlagen, und seine Peiniger bereit sehend, ihn auf's Neue zu mißhandeln, gestand endlich Alles. Letzt wurde einer nach dem andern herbeigeholt, und jeder erhielt ?00 bis 800 solcher Schläge. Da ich und der schon genannte Berner den gleichen Na men hatten, so wurde auch ich herbeigeru fen, um die nämliche Anzahl Schläge Zu erhalten. Sie banden mich nnd warfeil mich auf den Boden, und obschon ich bat und flehte, meine Unschuld betheuerte, und bemerkte, wie ich ja unmöglich aus dem Serail entweichen könnte, so bekam ich doch Schläge, aber nicht so gar viel, denn dieses Mal nahm sich mein Herr meiner an, der wohl wußte, daß ich unschuldig war. Auch der Graf bezeugte es selbst daß er nie über sein Vorhaben mit mir gespro chen habe. Während dessen blieb ich noch immer gebunden am Boden liegen, und wurde bald von dem, bald von jenem die ser Henkersknechte gemißhandelt; selbst der Pascha raufte mich bald beim Haar, bald gab er mir Fußtritte mit den Drohwor ten : Du Hund! ich werde Dich noch todt schlagen lassen. Indessen brachte man auch noch den Berner, der, wie ich, Johan nes hieß, und er erhielt ebenfalls seine MO Schläge. Endlich wurde ich losgebunden, u. diese traurige Geschichte hatte ein Ende. Dergleichen Züchtigungen durch eine un geheure Zahl von Schläg-en sind sehr häu sig. Die Barbaren bedienen sich dazu sehr verschiedener, oft sogar knorriger Stecken von allerlei Holz, und haben ge wöhnlich ein ganzes Zimmer voll in Vor rath. Die Zahl wird nach einer Schnur voll Kugelchcn, einem Paternoster ähnlich abgezählt. Es sind v!) solcher Kügelchen daran, die dann für ein Hundert gelten. Müssen viele Sklaven nacheinander gezüch tigt werden, so brauchen sie Neger zum Schlagen. Es geschah manchmal, daß wir geschla gen wurden, ohne zu wissen warum. Be sonders war das oft der Fall, wenn die Zeit des Ramadan, oder der Fastenmonat anging. Da zitterte gewöhnlich jeder Sklave; denn zu dieser Zeit weiß man fast gar nicht, wie man sich verhalten soll. Da halien die Türken die thörichte Ver kehrtheit, aus Tag Nacht, und aus Nacht Tag zu machen. Da dürfen sie des Ta ges weder essen noch trinken, weder rau chen noch schnupfen; des Nachts aber ho len sie das Alles aber reichlich nach. Wenn der Sklave einen solchen Fastenmonat durchlebte, ohne elend geschlagen oder sonst auf mancherlei Art geplagt zu werden, so durfte er sich glücklich schätzen und Gott dem Höchsten dafür danken. Mehre Jahre verstrichen mir wieder auf ähnliche Weise, als eines Tages ein sardinisches Schiff ankam. Auf demsel ben befand sich ein Oberst, ein geborner ner Franzose, welcher bevollmächtigt war, wegen LoSlassung der Sklaven zu unter handeln. Ich fand Gelegenheit, diesen Herrn zu sprechen, und ihn mit meiner Lage bekannt zu machen. Mitleidsvoll nahm er sich meiner an, und rieth mir, noch einen Brief an meine Eltern und an meine Landesobrigkeit zu schreiben, und sie zu bitten, daß sie doch für meine Erlösung sorget möchten. Er versprach diesenßrief zu besorgen und denselben mit einem eige nen Schreiben zu begleiten. Mein Lands mann Frischknecht und die drei Bcrner thaten, wie ich. Dieser Herr flößte uns wieder Muth und Hoffnung ein, indem er versprach, sein Bestes für uns zu thun. Nach Verfluß eines halben Jahres erhielt ich wirklich eine Antwort auf meinen Brief, nebst einem besondern Schreiben an den Obersten, der beauftragt war, uns beide, Frischknecht und mich, loszukaufen. Der Oberst war aber leider vor Ankunft dieser Briefe wieder abgereis't, und so halfen diese unö weiter nichts, als daß sie uns den guten Willen unserer väterlichen Obrigkeit zeigten, uns zu helfen, und daß wir unsern Muth nicht ganz sinken ließen. Ich schrieb wieder nach Hause, damit die Sache auf eine andere Art eingeleitet würde. Glücklicher als wir, waren die Berner. Eines Tages kam ein französischer Kauf- Herr zu uns, er sah mich und wünschte mir freundlich lächelnd einen guten Tag. Ei lig fragte ich, was ihn so fröhlich hierher bringe ? Da sagte er mir, daß er den Auf trag habe, 3 Sklaven loszukaufen. Ich erschrak sehr; denn ich merkte sogleich, daß er nicht uns 2 Appenzeller, sondern die 3 Berner galt. Nicht daß ich den Bernern ihr Glück nicht gerne gegönnt habe, aber wir seufzten auch nach Freiheit. Ich hat te nun wenigstens wieder sichere Gelegen heit, nach Haus? zu schreiben, und ich that es. Als ich zwei Tage nachher mit mei nem Herrn auf seine Besitzung gehen mußte, kamen unS gerade die losgelassenen Berner entgegen, welche im Begriff wa ren, abzureisen. Wir liefen einander in die Arme, wir weinten, küßten uns, drück ten einander die Hand?, und konnten nur die Worte hervorbringe: Lebewohl! Lebe wohl ! wir sehen uns nimmer wieder! Selbst das harte Herz meines Herrn wur de weich, so daß er sagte, ich solle mein Lösegeld bringen, und er wolle mich dann gehen lassen. Nachdem die Berner weg waren, fing mein Herr wieder aufs Neue an, in mich zu dringen, und sagte: Nun, da Deine Landsleute fort sind, solltest Du mir zu l Liebe die mohamedanische Religion endlich ! annehmen. Er zeigte mir seine Schätze, versprach mir die Hälfte derselben zu ge ben-und mich zu stinem Bruder anzuneh men, wenn ich seinem Wunsche entspräche. Zu meiner Beschämung muß ich es beken nen, daß ich diesen Versuchungen kaum Widerstand zu leisten vermochte. Ich sah voraus, daß ich im Weigerungsfalle ärger als je würde behandelt werden, und zudem wurde meine Hoffnung, erlöst zu werden, täglich kleiner. Ich hatte in diesem Zeit- räume schwere, unruhige Stunden. Doch Gott Lob ! nach einigem Schwanken faß te ich wieder Muth, und obschon ich nicht unterwiesen und konsirmirt war, so hatte ich doch als Knabe einen Schatz erworben, indem ich oft und gern in der Bibel und andern religiösen Büchern las. Das kam mir jetzt wohl zu Statten. Denn eben jetzt, wo es mir am nöthigsten war, siel mir, wie durch göttliche Eingebung der Spruch in den Sinn: "Wer mich ver leugnet vor den Menschen, den will ich verleugnen vor meinem himmlischen Va ter!" Da mein Gebieter fortfuhr, mit Bitten und Drohungen in mich zu dringen, so mußte ich mich endlich erklären. Ich sag te ihm nun: daß ich fest entschlossen sei, in der Religion Jesu zu leben und zu ster ben, und daß weder Versprechungen noch Drohungen mich derselben untreu machen würden. Auf dieses Bekenntniß wurde mein Herr stille, und in seinem Benehmen immer ernster. (Schluß folgt.) Die Oregon^- Emigranten. Ein in Zeitungen von St. Louis veröf fentlichter Brief, datirt: "Am Ufer des Nebraska, den 13. Mai 1845" sagt, daß die Emigranten an der Platte lagerten, um sich vor ihrem Weiterschreiten auf der ge fährlichen und beschwerlichen Reise über Laufende Nummer AR. die Felsengebirge zu organisiren. DaS Rindvieh hatte sich bis dahin auf dem We ge besser gehalten, als man erwartete. Die ganze -Parthie der Einwanderer be steht aus fünfhundert Wägen, in drei Di visionen getheilt, von denen jede etwa 30 Meilen von der audern entfernt, reist. Die Seelenzahl beläuft sich auf sechs- bis siebentausend, und die Fuhrwerke, Pferde, Hornvieh, Maulthiere u. s. w. bilden ei nen drei Meilen langen Zug. Die Caw- Indianer umschwärmen die Emigranten, vorgeblich um Handel zu treiben, doch au genscheinlich in keiner andern Absicht, als um zu stehlen oder zu betteln ihr Aeu ßeres wird als entsetzlich elend geschildert. Das Land zwischen Jndepcndence u. Ne braska bietet ein herrliches Bild wallender Prairies dar und ist fruchtbar; doch man gelt ihm Holz. Der Nebraskafluß ist seicht und sein Bett besteht hauptsächlich aus Triebsand. Indianerleden. Die lowa Gazet te berichtet, daß eine große Aufregung in Red Rock wegen des Mordes dreier Indi aner Statt fände. Es scheint als ob zw« Indianer des Sank - Stammes die Frau eines lowa - Häuptlings stahlen und mit ihr flohen. Der Häuptling verfolgte u. überholte sie in Ned-Nock; ein Gefecht entspann sich, in dem die beiden Sauks ge tödtet wurden. Pusch-pe-ho, ein alter Kriegsanführer der Sauk-Nation, ver nahm die Nachricht und befahl einer Ab theilung seiner Leute, den Häuptling zu fass'n und ihn wegen des Mordes zu stra fen. Diese fingen ihn, banden ihn an einen Baum und zerschmetterten ihm die Hirnschale. Man begrub ihn alsdann mit vielen Feierlichkeiten und pflanzte als Zei chen seines hohen Ranges, eine weißeFlag ge über seinem Kopfe auf daS Grab. Soviel von dem Leben der Wilden und deren Gerechtigkeit. Die Kaddoes tödteten neulich vier Co manches und gaben Hrn. Warren, einem Händler fünfzig oder sechzig Meilen ober halb Fort Washita, Notiz, seinen Posten zu verlassen und sich nach der Cherokefen- Ansicdlung zurückzuziehen. Hr. Warren verlangte und erhielt Militärunterstützung vom nächsten Ver. St. Posten. Die Eo manches beschweren sich über die vielen Einfalle der Weißen und anderer Indi aner auf ihrem Jagdgrunde. In Lexington, Kentucky hat man aus gefunden, daß A. W. Sprague zwei Wei ber hat. Die Gesetzgebungen erlauben aber nur eine solche Dosis, um zu ver hindern, daß sich Männer leichtsinniger Weise in allzugroßes Elend stürzen. Straßenraub. Ein gewisser Herr Paine von Boston, wurde kürzlich in der Stadt Washington auf öffentlicher Stra ße von einem Räubex überfallen und um H2,L00 beraubt. Der Thäter ist bis jetzt unentdeckt geblieben. Hr. Hall, ein Beamter der River-Rai- sin Bank von Detroit, wurde am 4. Ju ni von einem Bekannten, Namens Wells, unter nichtigen Vorwänden noch spät in der Nacht ins Freie verlockt u. durch zwei Pistolenschüsse verwundet. Wells hatte augenscheinlich die Absicht ihn zu ermor den, Hall flüchtete sich jedoch glücklich in das Haus eines Verwandten. Die Namen der zu Nauvoo verhafteten und der Ermordung der beiden Deutschen in der Nähe von West-Point verdächtigen Personen, sind Hodges und Brown. Sie haben sich aufAnrathen ihreö angenomme nen Anwalts zum Transport nach lowa freiwillig verstanden, widrigenfalls es erst einer Regierungsrequisition bedurft hätte. Beide sind keine Mormonen und haben nie mit dem Mormonismus in Verbindung gestanden, sondern gehören der verworfe nen Bande von Räubern, Mördern und Falschmünzern an, die schon seit Jahren auf den Militärtrakts von lowa ihreHer-- berge aufgeschlagen haben, und von da aus die Nachbarschaft durch ihre Excursionen