Wer Liberale Beobachter Und Berks, Momgomery und Schuylkill Caumies allgemeiner Anzeiger.^ Ne « » lnS- Venn. G-dru-kr und h-r.uSg-g-bcn von Arn°ldP u w e ll in der Süd S-cn Straß-, Eckc dcr Cherry AU-y/B ° h .-.' S W.rchö^Hofe^^r Jahrg. «, ganze Rum. S««. Bedingungen. Der Mberslle zzeobackter erscheint jeden Dienstag auf einein großen Superial-Bogen mit schönen Lettern gedruckt. Der iO t 5 j n I, ,I - / ».Vs ivorausbtjahlungerbeten wird. Wer im Laufe des Jahres nicht bezahlt, werden T 1 50 angerechnet. Für kuriere Zeit als v Monat wird kein , welcher in halbjahrlicher nommen.'weii seinen Monat vor Ablauf des Subftriptione-Termins geschehen und gleichzeitig all Rückstände abbezahlt werden angenommen, und erwa.ge Aufkündigungen werden nur dann ange. (Uns dem "PittSbnrger Courier.") Je toller je besser. Eine Kritgeerkläruuq zwri,r Franzosen gtgkn die Stadt Dublin, in Jreland. Der Friedensschluß von 1815 hatte al len französischen Gefangenen an Bord der Pontons bei Kingston in Jreland die Frei heit wieder gegeben; fast alle schifften schon am andern Tage über den St. Ge orgS-Kanal, Frankreich entgegen; unter den wenigen, die ein solcher Eifer nicht beseelte, ihr Vaterland wieder zu sehen, hat die Stadt Dublin die Namen der bei den Schiffsfähndriche Celestin und La vier im Gedächtniß anfbewahrt. Beide waren Waisen: ihrer Geburt nach mehr der See wie dem Lande ange hörig, hatten sie in ihren Erinnerungen weder mütterliche Zärtlichkeit, noch einen Dorfkirchthurm, noch ein durch die Con scription unterbrochenes Eheverhältniß be wahrt ; Dublin erschien ihnen als ein Ort, wo sich wohnen ließe, wie überall, und so beschlossen sie dann, für» erste wenigstens in dieser so prächtigen als gastfreien Stadt ihren Sitz aufzuschlagen. Noch einen wichtigen Grund weiter hatten sie. Wäh rend der langen Gefangenschaft hatten sie, ihr ausgezeichnetes Talent für Kunstschrei nerarbeit zur Anfertigung eines vollstän digen Museums angewendet, welches in einzelnen Stücken lauterAnsichten darstell te, die sie von ihrem schwimmenden Bagno auS beobachten konnten ; auch war der Zu fall ihrer Lage ihnen günstig genug gewe sen, denn Natur und Menschenhand haben zwischen Kingston und Dublin bis zum Borgebirge Howth - Hill die herrlichsten Aussichten geschaffen. Unsere beiden Seemänner gedachten ei nen reichen Schatz ausbeuten zu können, wenn sie ihr Museum in der Hauptstadt JrelandS zur Schau stellten, zumal wenn eS ihnen gelingen sollte, die politische Frei gebigkeit irgend eines reichen Lords rege zu machen, der ihnen die schöne Arbeit zu einem mäßigen Preise bezahlte. Keinen Schilling in der Tasche, hätten sie doch ihr Museum nicht für zwanzig tausend Pfd. Sterling verkauft; ihre Eigenliebe schätz te ihr Kapital wenigstens vier mal so hoch. Sie mietheten sich ein Entresolzimmer, aufdem und stellten folgende Tafel aus: Lrrest Attention! Kommt und schaut Alle Wunder dtr Rhede und Stadt Dublin ! Der Blume drr Erde, dcr Pcrlc dtö Meeres! Einen Schilling das Billet. In England verfehlen Ausstellungen ihre Absicht auf die Menge niemals : DieS Land ist voll Leute, die nichts besseres wünschen, als einen Schilling für eine Aufregung von zwei Minuten auszutau schen. Ihre Einnahme war glänzend, Celestin und Lavier träumten nichts als Gold; in den ersten acht Tagen hatten sie schon hundert Pfund Sterling in fünf Pfund Noten in ihrem Koffer. Schon be trachteten sie sich als Millionärs am En de deS JahrS, denn ihr. Plan war, alle große Städte Englands sich beisteuern zu lassen und dann nach Frankreich zurück zureisen, in einer Postchaise und mit zwei Lakeien. Zufall oder Bosheit zerstörte in einem Nu die schönen Projekte. Eine Feuersbrunst verzehrte ihr Muse um ; sie selbst hätten beinahe das Leben eingebüßt bei ihren Bestrebungen, ihr lei der gar zu verbrennliches Vermögen den Klammen zu entreißen. Die Mode der Brandassekuranzen war damals in Dublin noch fast unbekannt, unsere Seemänner würden übrigens auch an diese gute Vor sichtsmaßregel nicht gedacht haben. Kean und Kemble haben sich dem eng lischen Publikum schon oft im Verzweif lungskampfe dargestellt, aber die schmerz, haften Zuckungen unserer beiden armen Seemänner übertrafen bei weitem die Trostlosigleitsgeberden der Mimiker. Wie Celestin das erste Wort über seine todten bleich entstellten Lippen zu bringen ver suchte, schrie er: "VerwetterteS Schicksal! sind wir denn in der Wiege verflucht? Wir flogen bei auf dem l'Orient in die Luft: man fischt uns auf, und schickt uns auf die Galeeren zu Plymouth gut! Wir entwischen —bei Trafalgar werden wir in den Grund gebohrt mit dem Infernal: man fischt unS wieder auf, und schickt unö nach King ston noch besser! Wir rudern zehn Jahre auf den Pontons, wir verfertigen zwanzig Meisterstücke mit unsern Fingern und schlechtem Schiffswrackholze: —end- lich stehen wir am Rande des Glücks, da schickt uns die Hölle eine Probe von Feuerwerk aus ihren Kesseln, und verbrennt unS fast lebendig! O Fluch!" Es war auf der St. Stephansbrücke, wo Celestin diese Reden führte; unter ihm rauschte der vom geschmolzenen Schnee be trächtlich angeschwollene Liffey. Der Se emann warf einen steilrechten Blick in die strudelnden, gelblichen Wellen hinunter, und ein eben so unheimlicher Blick starrte aus Lavier's Gesichte ihm entgegen. "Ich verstehe Dich! sprach Lavier, eS ist unsere Bestimmung, im süßen Wasser umzukommen. Umarme mich, und so sei es denn!" "Verd t will ich sein, wenn ich zu zurückweiche, sagte Celestin. Und er schwang sich auf das Brückengeländer: Lavier sprang ihm nach. Sie kreuzten kraftvoll die Arme über die Brust, als woll ten sie sich selbst ihre energische Entschlos senheit erklären, daß, wie tüchtige See - Wölfe sie auch waren, sie auf alles Schwimmen Verzicht leisteten : und stürz ten sich kopfunten in den Liffey. Das wilde Getöse vom Sturze zwei so großer Korper brachte sogleich eine Meute von Neufundländischen Hunden in Bewe gung, die seit Kurzem ihren Dienst am Brückenhofe angetreten hatten. Lord O'- Collingham, ein höchst berühmter irlän discher Philantrop, war der Stifter dieses Wachtpostens von Lebensrettenden Hun den, und gerade an diesem Tage legte die Neufundländer Race ihr erstes Probestück ab. Die flinken Thiere halten mit Cele stin u. Lavier zugleich den Grund erreicht. Die Seemänner fühlten sich von den kraftvollen Schnauzen an ihren Rockschö ßen gepackt, aber ihr Vorsatz des Selbst mordes stand unwiderruflich, und so setz ten sie den Bemühungen ihrer Retter eine unglaubliche Energie entgegen. Menschen und Hunde kamen mit einander auf die Oberfläche des Wassers, unter dem Durch einanderarbeiten der Hundetatzen u. Men schen-Arme und Füße schäumte der Fluß hoch auf. Schon waren zwei der best abgerichteten Hunde nahe daran, den Lohn für ihren Rettungseifer davon zu tragen, sie ließen nur noch Erstickungslaute der Todesnoth hören, denn sie hatten mehr schlammiges Wasser eingeschluckt, als zur Erkrankung von 10 Christen nöthig war, als Celestin und Lavier schnell von Mit leid gegen die armen, dem Tode nahen Thiere ergriffen mit ihnen zugleich dem Ufer zuschwammen, und bei diesem Anlaß wider ihren Willen sich selbst retteten. Die herbeigelaufene Wolksmenge, Zeugen die ses Auftrittes, zollte den Hunden ihre Ve rwunderung und den Seemännern ihr Be dauern ; der Scheriff, Edmund Tacker, ein 70jähriger, hielt den aus dem Wasser ge retteten Fremden eine kleine, zweckmäßige Anrede, und dann wurden sie in Prozessi on in die St. Patrickskirche geführt. Celestin und Lavier genossen nun des Glückes eines zweiten Lebens; sie waren als bereits gestorben wieder auferweckt worden. Die beiden Lazarus der franzö sischen Marine hatten zu Dublin beson ders unter dem Volke, wegen ihres miß lungenen Selbstmordes billigermaßen eine Celebrität erlangt. Diese im Wasser des Liffey errungene Berühmtheit blieb aber für sie unfruchtbar genug ; weder ihr ver branntes Museum gab sie ihnen zurück, noch den Reichthum, den sie am Schlüsse von hundert Ausstellungen, schon errun gen zu haben glaubten. Der Scheriff hatte ihnen gesagt: "Ar- "IVillig zu loben und ohne Lurche zu tadeln." Dienstag de» Juni, >8«; beitet, meine Kinder, verdient Euer Brod, > so werdet Ihr auch Euer Glück wieder sin-! den." Im Grunde hatte er Recht; mit dreißig Jahren, in welcher Lage man auch sei, findet man immer Brod durch seine Hände; Celestin und Lavier waren aber durch eine Reihe von Trugschlüssen außer halb des Bereichs der allgemeinen Men schenpflicht gerathen. Schon seit ihrem zehnten Jahre litten sie und quälten sich, das müßige Leben auf dem Ponton hatte sie erschlafft, die Meisterarbeiten, die sie mit ihren Fingerspitzen verfertigt hatten, konnten ihre Muskeln nicht kräftigen, im Gegentheil sie verweichlicht durch diese Art Stickerei, und zu allen Mannesarbciten untüchtig gemacht. Endlich waren sie Schritt vor Schritt immer mehr durch Ue berlegung zu der vollständigen Ueberzeu gung gelangt, daß die Zerstörung ihres Museums kein zufälliges Ereigniß, son dern eine Uebelthat gewesen sei, welche Ei fersucht oder Rache gegen sie, die beiden Franzosen, ersonnen hatte, so daß sie in jedem Vorübergehenden den feindlichen Brandstifter zu sehen wähnten. Die bei den Unglücklichen, nachdem sie einmal ihr Leben auf den Grund deS Liffey hingewor fen hatten, und nun keine Pflicht auf der Welt mehr zu haben, und keine menschli che Strafe mehr fürchten zu dürfen glaub ten, ersannen sich einen diabolischen Plan gegen die Stadt Dublin, die sie durch Feu er und Wasser beinahe hatte umkommen lassen. "Höre einmal, Lavier, sagte Celestin, ich habe einmal in meinen Kindeljahren an Bord die Geschichte vom Kaufmann Rour in Marseille erzählen hören. Der hatte Beschwerden gegen die Engländer, wie wir. Er war ein reicher Partikulier, der Ludwig XVI. Geld lieh; er wußte selbst nicht, wie reich er war; er hätte ei ne ganze Viertelstunde lang Nullen hin ter eine 1 schreiben können, und hätte sei nen Reichthum nicht berechnet. Er hat te eine Flotte von 20 Kauffarteischiffen, und ich weiß nicht wie viel Kaper. Wie er sah, daß Ludwig XVI. sich nicht rühr te, so erklärte er, er Roux, den Könige v. England den Krieg. Sein Schreiben, worin er die Feindseligkeiten ansagte, sing so an : "Ich, Roux der Erste an Georg den Tritten." Das war in der Ordnung. Roux machte den Anfang damit, daß er den Engländern vielen Schaden zufügte, aber der König von Spanien und Ludwig XVI. intervenirten zwischen beiden krieg führenden Mächten, und der Friede wurde geschlossen." „Die Geschichte ist mir bekannt, sagte Lavier, aber laß hören, wohin sie führen soll." „Du verstehst mich nicht, Freund?" „Sprich, Landsmann!" „Nun denn! wir machen es, wie unser Marseiller Landsmann Roux, und erklä ren Dublin den Krieg." „Den Krieg?" „Wir haben etwas zum Voraus, unsere Stellung ist eine bessere, als Roux hatte, wir sind im Herzen vom Feindes Land. Und verweigert der Feind unsere KriegS kontributionen, so lassen wir ihn in die Luft fliegen, wie er es uns bei Abukir ge macht hat; das ist nicht mehr als billig, Lavier, ist es nicht so?" „Nun, damit ich auch etwas dabei thue: ich will Deinen Plan auf seinen rechten Sinn führen. «Wir miethen, meinst Du, einen ersten Stock in Sakeville Street." „Ja." „Gut! wir gehen also an Bord des Schiffes Sakeville, und schlagen uns ge gen Schiff Dublin.— Das gibt ein See gefecht zu Lande." „So ist'S." „Wann kommt dann die Deklaration der Feindseligkeiten, Celestin?" „Wenn unsere Batterien fertig sind — Morgen." „Ja, morgen: ich brenne vor Begierde, meine Schiffswache am Bord deS Sake ville zu thun, zwischen zwei Häusern vor Anker liegend; ich fürchte, ich habe die Landkrankheit, ich habe noch nie auf dem festen Lande geschifft. Hast Du einen fe sten Tritt auf dem Lande, Du?" „Lavier, man gewöhnt sich an Alles, wenn man einmal todt gewesen ist im Le ben, wie wir Beide. Hör zu. Du hast meinen Plan gut geheißen, ich muß ihn Dir mit ein par Worten wiederholen. Unter dem, was wir hier und da in Dub lin eingekauft haben, ist auch ein Tönn chen englisches Pulver, erster Qualität: - Das ist die Basis unseres Geschäfts. Wir haben in Sakeville-Street uns im er sten Stock eingemierhet zwischen demPost büreau und der schönen Manufaktur von Richard Shawb, eine herrliche Lage; wir sind da im Mittelpunkte des reichsten und schönsten Quartiers von Dublin; unsere Maßregeln sind genommen, daß wir die Correspondenz von ganz Jreland verbren nen können, einige Millionen Stoffe, und ganz Sakeville - Street oben drein, die Menschen und die Güter.—Morgen Nacht schlagen wir an den vier Ecken von Dub lin ein Plakat an, daß folgendermaßen lautet: dieß ist an die Einwohner gerichtet. „Die beiden Seemänner, die in den Lif fey gestürzt und gerettet worden sind, er klären der Stadt Dublin den Krieg. „Sie wohnen Sakeville-Street, N. 27, zwischen der Poftoffice und der Manufak tur von Richard Shawb. „Der Fußboden ihres Zimmers enthält eine Tonne von zweihundert Pfund Pul ver welches in die Luft zu fliegen bestimmt ist, in folgenden Fällen: ~I) Wenn die Männer von der Poli zei den geringsten Versuch machen, in das Pulverzimmer zu gehen; „2) wenn man einen der beiden See männer verhaftet, nämlich denjenigen, der in Dublin umhergeht, während der ande re die brennende Lunte über die Pulver tonne hält; „3) wenn man den beiden Seemän nern auf ihr Verlangen nicht Alles bringt, was zu ihrem Unterhalte und Vergnügen dienlich ist; „4) wenn die Nachbarn ihre Häuser verlassen, um sie etwa zu isoliren, und sol cher Gestalt mit einer Polizeimaßregel zu bedrohen; „5) die beiden Seemänner versprechen auf ihre Ehre, die Stadt und das Eigen thum der Bewohner von Dublin bei Tag und bei Nacht zu beschützen, wenn die Ein wohner sich gegen die beiden, in der Haup tstadt Jrelands ehrenvoll bekannten Un glücklichen wohl betragen; „6) einer der beiden Seemänner wird täglich in Dublin von der Mittagsstunde bis um fünf Uhr seinen Umgang halten alle Bürger werden eingeladen, über ihn zu wachen; denn wenn er um halb sechs Uhr nicht zurückgekommen, so läßt sein Kamerad die Lunte auf's Pulverfaß fal len, und Sakeville fliegt in die Luft, wie einst der l'Orient bei Abukir. Unterzeichnet: Celestin und Lavier." Nachdem alle Anstalten getroffen und gehörig berechnet waren, verließ Lavier um Mitternacht mit einem Hundert Abschrif ten dieser Proklamation das Haus, und klebte sie allerwärts an. Mit Sonnen aufgang empfing der Scheriff einen Brief von den Fremden, worin er eingeladen ward, im Interesse der Stadt Dublin sich sogleich zu ihnen zu verfügen. Um diese Stunde hatte Dublin die Au gen noch nicht offen genug, um die Prok lamation der beiden Seemänner zu lesen. Der Scheriff wohl begreifend, daß die zwei tollen Franzosen jedes rasenden Streiches fähig sein könnten, vergaß sei nen Rang und leistete der Einladung Fol ge. Er wurde im Pulverzimmer mit al ler möglichen Pontonshöflichkeit empfan gen. Celestin bot ihm einen Stuhl an, und sagte: „Ehrenwerther Herr Scheriff, bemühen Sie sich, dieß Exemplar der Proklamation zu lesen, die wir an den vier Ecken von Dublin angeschlagen haben." Laufende Nummer '«> Der Scheriss sah ihn an, nahm das Pa pier, setzte seine Brille auf, und sprang bei jedem Satze vom Stuhle in die Höhe. „Ehrenwerther Herr Scheriff, sagte Celestin: Sie kennen nun unsere gerin ge Angelegenheit so gut, wie wir selbst, ich habe Ihnen nur noch unser Palladium zu zeigen, es ist eine St. Barbara für s Haus, die Sie hier vor sich sehen in gleicher Höhe mit dem Boden, ein kleiner Taschenvulkan haben sie keine Angst und schreien Sie nicht! Beim gering» sten Schrei, Hr. Scheriss, fliegen wir hö» her wie dcr St. Patricksrhurm; sehen Sie wie Lavier die Lunte hinhält eine Lunte, die nie ausgeht, Hr. Scheriff, es ist das Feuer der Vesta, die Vestalinnen haben nur ihr Geschlecht verändert.—WaS sagen Sie zu dem Einfall, Hr. Scheriff?" Der alte Vorgesetzte, starr vor Ueber' raschung und Schrecken, blickte den dro henden schwarzen Kreis an, der fest im Boden eingefügt war. Celestin nahm eine Hand voll Pulver» körner, und überreichte sie dem Scheriff. „Sehen Sie, sagte er: es ist von aus« gesuchter Qualität; machen Sie aus die» fem Muster sich eine Vorstellung von un serm Hausvesuv! Nehmen Sie dieß mit und lassen eS von Chemikern untersuchen, Sie werden hören, ob es Zwiebelsaamen ist. Nun haben Sie Ihre Freiheit wie der, Herr Scheriff." Der Alte stand auf, ohne in der Miene den geringsten Eindruck zu verrathen, der die zwei furchtbaren Feinde etwa verletzen könnte, und ohne ein Wort zu sprechen; denn in seiner Würde als Obrigkeit hätte er das Verbrecherische dieses mordbrenne» rischen Vorhabens nothwendig verdammen müssen. Celestin und Lavier begleiteten ihn bis zur Treppe, der eine nöthigte ihm die Schachtel mit der Pulverprobe auf, der andere machte ihm mit der brennenden Lunte die Honnörs, wie eine Schildwache mit dem Gewehre vor ihrem Obern. Einige Stunden später war die Wir kung der Proklamation leicht zu erkennen. In der Gegend von Nelson's Monument und vor dem Postgebäude war die sonst täglich sich herumtreibende Volksmenge bloß auf einige unruhige Gruppen be schränkt. Sakeville-Street war von Con stablern wie ü berfluthet, aber nichts Feind seliges oder Drohendes in ihrer Haltung zu sehen. In dcr Ferne gewahrte man den Scheriff der sich außer dem Bereich der Explosion gehalten hatte, und nach seinen Geberden zu urtheilen, denen, mit welchen er sprach, Vorsicht zu empfehlen schien. — Um die Mittagsstunde zeigte sich Celestin in der Kleidung eines Ponton-SeemanneS, die französische Kokarde am betheerten Hu te, keck in Sakeville-Street; in der Mitte der übermäßig breiten Straße kehrte er sich um, und wechselte Grüße mit Lavier, der auf einen Augenblick am Fenster sich zeigte, die brennende Lunte in der Hand. Celestin ging gerade auf den Scheriff zu, und sagte: „DaS Wtück hat angefangen, eS geht gut; Dublin wird klug sein, und wir wer den es anerkennen." „Sir, erwiederte der Scheriff: der Postdienst leidet außerordentlich in Sa keville-Street öffnet Niemand die Kauf läden sehen Sie, überall ist Unruhe." „Ei, wozu Unruhe, mein ehrenwerther Herr Scheriff? Unsere Gesinnungen sind rein. Damals hätte man unruhig werden sollen, wie die Hand eines Verbrechers un ser Museum in Brand gesteckt, und unS in Armuth gestürzt hat. Heute thue nur Dublin seine Schuldigkeit, so wird AlleS gut gehen. Ich will jetzt unser Frühstück im Hotel Greamesh bestellen, dem ersten Hotel der Welt. Es versteht sich von selbst Scheriff, daß beim geringsten Leibschnei den Sie der Vergiftung beschuldigt wer den, und Sakeville in hundert Millionen Stücken in die Luft fliegt. Es ist AlleS vorgesehen, Scheriff, selbst Vergiftungs versuche." „Haben Sie keine Furcht, Sir." (Schluß folgt.)