Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, September 17, 1844, Image 1
ZK eöldiN g, Myll. Gedruckt nnd herausgegeben von A rnold Pnwell e, in der Snd 6ten Strasse, Ecke der Sherry Alley.V ehm' s Wirthshans-Hof gegenüber. AaHrgang 6, ganse LK7. Bedingungen. Der Uliicilllr IZcolmcKter erscheint jeden Dienstag auf einein grossen Superial-Bogen mit schönen Lettern gedruckt. Der ist Ei n Thaler des Jahrs, welcher in halbjähriger Vor ausbezahlung erbeten wird. Wer im Lauft des Jahres nicht bezahlt, werden Kl stt angerechnet. Für kürzere Zeit als 6 Monat wird kein Unterschreibet angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wen sie einen Monat vor Ablauf des geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewohnlichen Preis eingerückt. Unterschreibern in hiesiger Stadt wird die Zeitung porrofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Trager, auf Kosten der Unterschreiber. (V°Briefe und Mittheilungen müssen postfrei eingesandt werden. Dctttschland, was fehlt dir? fMel. Freudvoll und leidvoll, ze.^z Deutschland, was fehlt dir? was klagest du so? Bist ja so glücklich, und denuoch nicht froh! Deutschland, so klage, so trau! e doch nicht! Hast du nicht Alleö was vielen gebricht? Wälder und Felder, nud Thäler u»d Höh'n, Alles voll Segen, so herrlich und schön ! Honig und Butter, n»d Bier und auch Wein, Sag, warum willst du den fröhlich nicht sei» ? Handel und Wandel, und Wissen nnd Knust, Dreißig Regenten nut fürstlicher Gunst, Adel und Pfaffen und Staatskaiizelel'u- Sag, warum willst du den fröhlich nicht sei» / Künstler, Gelehrte, wie Sand au dem Meer, Tapfrer Soldaten manch prächtiges Heer, Freie Censur und den freien Rheni Eag. warum willst du den fröhlich nicht sein? Constitutionen beschworen so fest, Daß sich kein Wort davon austilgen läßt; Völker und Fürsten im trauten Verein Sag. warum willst du den fröhlich Nichtsein? Deutschland, was fehlt dir / was klagest dn so? Bist ja so glücklich uud dennoch nicht froh ! wohj wollt' ich nud wollt ich auch sein, Deutschland nur fehlt nur, nur Deutschland allem." H. v> Fallersleben. Znr Unterhaltung und Belebrnng. Die <s'delfr,n» unter Mördern. Ein sehr schönes Landgut war es, in wahrhaft romantischer Gegend, nur etwas fern von der Heerstraße gelegen, wo der Baron von N den Sommer hinzubringen pflegte. Sein Schloß, auf einem kleinen Hügel erbaut, war ganz sei nem übrigen Reichthume gemäß, mig, schön von innen und außen; aufge führt in einem edlen Style, getrennt vom übrigen Dorfe, um einige hudert Schritt te ohngefähr. Einst mußte der Varon in Geschäften auf einige Tage verreisen. Seine Gemah lin, eine schöne junge Dame, kaum das 20. Jahr alt, blieb zurück. Sei es aus Lau ne oder aus Nothwendigkeit, kurz sie blieb. Zwei seiner besten Bedienten hatte er mit sich genommen; zwei andere blieben bei ihr zurück. Von Unsicherheit hatte man in dieser Gegend nie etwas gespürt. Die Baronin überhaupt gehörte nicht zu den furchtsamen Theile ihres Geschlechts ; Ge danken der Gefahr kamen daher auch nicht im Traume ihr bei. * Jetzt, am zweiten Abende, wollte sie e- in ihr Bette steigen, als im Neben zimmer ein schreckliches Getöse entstand. Sie rief, Niemand antwortete ihr; aber immer stärker wird das Lärmen, das Schreien, das Poltern. Sie begriff nicht, was das sein könnte; warf ein leichteöGe wand um sich und ging nach der Thür, um nachzusehen. Ein schrecklicher Anblick, der sich ihr darbot! Zwei ihrer Bedienten lagen in der Mitte des Zimmers halb nackt und mit zerschmettertem Haupte.— Das ganze Gemach war gräßlicher Menschen; vor einem derselben kniete so eben der Baronin Kammerfrau, und empfing, statt der gebetenen Gnade, einen tödtlichen Stoß. Auf die geöffne te Thür eilten sofort, mitgezogenem Sä bel, zwei dieser Barbaren los. Welcher Mann, geschweige welches Weib, hätte bei solch'einein Auftritte nicht im namenlosen Schrecken, Leben und alles für verloren gehalten? Ein lauter Schrei der Ver zweiflung, eine Flucht von wenigen Schri tten, eine fruchtlose Bitte um Werschonung, das wären muthmaßlich die letzten Ret tungsversuche von vielen Tausenden gewe sen. Doch die Baronin handelte nicht also. "Seid Ihr da?" rief sie im Tone der innigsten Freude aus und stürzte selbst ih ren zwei Angreifern mit einer Hast entge gen, die beide gleich stark befremdete, die das gezückte Gewehr von Beiden glücklich zurückhielt; "seid Ihr da?" rief sie noch Der Liberale Beobachter Und Berks, Momgomery und Schuylkill Caunties allgemeiner Anzeiger. einmal, "Gäste, wie Euch, habe ich mir längst gewünscht." "Gewünscht?" brüllte einer von den Mördern. "Wie meinst du das? Wart' ich will" Er schwang den Hirschfänger, bereits; sein eigener Kamerad hielt ihn auf. "Halt noch einen Augenblick, Bruder! sprach er. Laß uns erst hören was sie will!" "Nichts anders, als was Euer Wille ist, brave Spießgesellen, sprach die Frau. Ihr habt trefflich aufgeräumt hier, wie ich sehe. Ihr seid Leute nach meinem Sinne, und gereuen wird es weder Euch noch mich, wenn Ihr nur zwei Minuten lang mich anhören wollt." "Rede, schrie der ganze Schwärm. Rede!" "Aber mach's kurz! rief der Gräßlich ste von ihnen; denn auch mit Dir werden wir des Federlesens nicht allzuviel treiben.'' "Was ich doch hoffe, wenn Ihr mir nur auszureden vergönnt. Seht, ich bin wohl die Frau des reichsten Cavaliers im Lande; aber unglücklicher, als ich, kann selbst die Frau des niedrigsten Bettlers nicht sein. Mein Mann ist der schäbig ste, eifersüchtigste Filz, den je die Erde trug. Ich hasse ihn, wie man seine eige nen Sünden haßt; und von ihm loszu kommen, ihm auszuzahlen zugleich, was er bisher mir lieh, das war längst mein in nigster Wunsch. Zwanzig Mal wäre ich schon entwischt, nur das Wegkommen galt Kunst. Alle meine Bedienten waren seine Kundschafter; derjenige, dessen Hirnschale Ihr dort so kräftig handhabet, war der ärgste von Allen. Selbst, daß ich allein schlafe, ist ein Probestück von der Eifer sucht meines Gemahls. Seht, ich bin erst 22 Jahre alt, und bin, wie mich dünkt, wenigstens nicht ungestaltet; trüge Je mand von Euch, mich mit sich zn nehmen, Belieben, ich schlüge ein, folgte ihm nach, die Reise möchte in den Wald oder in eine Dorfschenke gehen. Auch sollte es Euch Allen nicht gereuen, dasLeben mir geschenkt zu haben Ihr seid in einem reich verse henen Schlosse, doch alle Schlupfwinkel desselben kennt Ihr unmöglich. Ich will sie sämmtlich Euch zeigen, und thut mir dann, wie Ihr meiner Kammerfrau tha tet, wenn Euch dies nicht wenigstens um 5000 Thaler reicher macht." Räuber sind Bösewichte dieser Art frei lich, aber Menschen bleiben sie dennoch. — Das gänzlich unerwartete in der Baronin Rede, der unbefangene Ton, mit dem sie sprach, die nicht gemeine Schönheit einer halb bekleideten Frau —alles dies brachte bei Männern, deren Hände noch von eben vergossenem Blute rauchten, eine ganz son derbare Wirkung hervor. Sie traten zu sammen auf einen Haufen und besprachen sich halbleise einige Minuten. Ganz al lein stand die Baronin jetzt; doch machte sie nicht den geringsten Versuch, zu entsiie hen. Sie hörte gar wohl die Worte von zweien oder dreien: "Nieder mit ihr und das Spiel hat ein Ende.'' Aber sie verän derte ihre Farbe kaum; denn der Wider spruch der Uebrigen entging ihrem feinen, spitzenden Ohre eben so wenig; bis jetzt trat auch Einer, der muthmaßlich Haupt mann der Bande sein mochte, zu ihr. Er wiederholte zwei drei Mal die Fra ge : Ob man auch buchstäblich ihren Wor ten trauen dürfte? Ob sie wirklich von ihrem Manne weg- und mit ihnen durch zugehen entschlossen sei? Ob sie bereit wäre, sich einem von ihnen, und wenn er es selber wäre, zum Vergnügen für die wenigen ruhigbleibenden Nächte zu über lassen? Und als sie dies Alles bejahet, ja selbst den kräftigen Kuß des Räubers geduldet, ja selbst —denn was entschuldigt die Noth nicht? erwiedert hatte, erging der Be fehl an sie: "Nun, so komm dann und führe uns herum. Der Teufel trau' Euch Wei bern zwar; doch wollen wir's wagen dies mal. Nur so viel wisse, bis zur Gurgel spaltet sich Dein Kopf, und wenn er zehn- "Vvillig zu loben und ohne Furcht zu tadeln." Mislag bett 1844. / mal hübscher noch wäre, in dem Augen blicke, als wir eine Miene von Entfliehen oder Betrug an Dir merken." wird er nie gespalten! so werde ich, wenn dies nur Bedingung meines To des wäre, Euch Alle überleben." Lächelnd sagte die Baronin dies, ergriff mit einer Hast, als sei ihr selbst an Plün derung und Entfliehen wer weiß wie viel gelegen, das nächste Licht, schloß jede Thür, jeden Schrank und jede Kiste unaufgefor dert auf, half ausleeren und einpacken, scherzte mit der heitersten Laune, sprang gleichgültig über die Körper der Gemor deten hinweg, sprach zu jedemdieses schänd liehen Gelichters wie zu einem alten Be kannten und bot willig, selbst zur müh samsten Arbeit, ihre zarten Hände an. Silberwerk und Gerätschaften, baares Geld und Geldeswerth, Kleinodien und Kleider waren nun zusammen gerafft, und der Hauptmann der Bande gab schon Be fehl zum Abmarsch, als seine neubestimm te Braut ihn hastig beim Arme ergriff. "Sagte ich s nicht" rief sie aus, daß es Euch keineswegs gereuen sollte, an mir ei ne Freundin gefunden und meines Lebens geschont zu haben ? Ihr könnt zwar weid lich ausräumen, wo Ihr etwas offen fin det ; aber schade nur, daß bei jedem etwas verborgen liegenden Schatze Eure Wün schelruthen nicht anschlagen." "Verborgen ?—Was? Wo ist noch et was verborgen?" "Wie, glaubt Ihr denn, daß es in den Schränken, der kostbarsten Güter gar keine heimliche Fächer geben könne? Merkt auf hier, und Ihr werdet dann an ders urtheilen." ' Sie zeigte auf eine verborgene Feder im Schreibpulte ihres Gemahls. Man drückte, sie sprang auf, und sechs Rollen, jede von 200 Dukaten, fielen heraus. "Wetter! rief der Räuber aus, nun se he ich, Du bist ein braves Weib. Ich will Dich halten dafür wie eine kleine Herzo gin." "Und wohl gar höher noch, ü'el sie la chend ein, wenn ich noch eins, obschon das Letzte von allen, Euch sage?—daß Ihr Kundschafter gehabt, die meines Tyrannen Abwesenheit Euch steckten, das begreife ich wohl. Aber haben diese nicht auch von den 4000 Gulden, die er gestern erst ein nahm, ein Wörtchen Euch gesagt?" "Nicht eine Silbe. Wo sind sie?" "O, gut verwahrt! Unter Schloß und. Riegel siebenfach! Ihr hättet sie in den eisernen Kasten, der sie einschließt, sicher nicht gefunden, stände meine Wenigkeit nicht mit Euch im Bunde.—Mit mir, Ka meraden ! Ueber der Erde sind wir fertig, mag's auch unter dieselbe gehen. Mit mir im Keller, sag' ich!" Die Räuber folgten; aber nicht ohne Vorsicht. An den Eingang des Kellers, mit einer tüchtigen Fallthür versehen, ward ein Mann zur Schildwache gestellt. Dje Baronin gab auf Alles das nicht Acht. Immer voran führte sie den Schwärm in des Kellers äußerste Vertiefung zu einem unterirdischen Kämmerchen. Sie schloß auf und der angegebene Kasten stand in einem Winkel da. "Hier! sagte sie, und bot dem Haupt mann ein Schlüsselbund dar, hier ! schließ auf und nimm, was du findest, zum Hoch zeitsgeschenk, wenn Du Deiner Gefährten Einwilligung so leicht, als die meinige er hältst !" Der Räuber versuchte einen Schlüssel nach dem andern ; keiner paßte. Er ward ungeduldig ; die Baronin war es noch viel mehr. „Gib her, sprach sie, ich hoffe besser und schneller damit umzugehen." Wahr lich, der Morgen kömmt sonst.—Ha, sieh da, nnn begreife ich sehr wohl, warum es Dir und mir mißlang. Verzeiht, so lieb Euer Besuch mir ist, so hat er mich doch, wie ich gern gestehe, eben dieser Freunde, eben dieser Unerwarten halber, ein wenig aus der Fassung gebracht. Ich habe daö falsche Schlüsselbund vorhin ergriffen. Zwei Minuten Geduld und der Fehler soll gehoben sein." Sie lief die Kellertreppe hinauf, und! ehe jene zwei Minuten vorbei waren, hör te man sie schon wiederkommen ; doch ging sie langsamer gleichsam athemlos von all zugroßer bisheriger Eile. „Gefunden ! Gefunden !" rief sie schon von Weitem. Jetzt war sie etwa noch 3 Schritte von der Schildwache am Keller eingange entfernt. Aber jetzt sprang sie mit einem Sprunge auf diesen Elenden los, der eher des Himmels Einsturz als solch einen Ueberfall erwartete. Ein ein ziger Stoß aus allen Leibeskräften, und hui, flog er die Kellertreppe hinab. In eben dem Nu schlug sie die Fallthür zu, schob den Riegel vor, und hatte so die gan- Bande in den Keller gesperrt. AlleS dies war das Werk eines Augen blicks ! Im nächsten flog sie über den Hof des Schlosses, und steckte, mit dem Lichte in der Hand, einen ganz einsam stehenden Schweinestall an. Er loderte auf wie ei ne Schütte Stroh. Im nahen Dorfe sah der Wächter die Flamme sogleich und mach te Lärm. Binnen wenigen Minuten war Alles aus den Betten, und eine Menge von Bauern und Knechten eilten auf's Schloß zu. An der Hofthür wartete die Baronin ihrer. "Dies Geniste zu löschen oder zu ver hüten, daß die Flamme weiter greife,'' sprach sie, "sind wenige von Euch hinrei chend. Aber bewaffnet Euch jetzt mit Ge wehren, welche Ihr in der Rüstkammer meines Gemahls in Ueberfluß finden wer det ; umsetz die Zuglöcher des Kellers und laßt von den hineingesteckten Mörder- und Räubergesindel keinen entfliehen." Man gehorchte, und es entkam kein Einziger der Gefangenschaft und seiner Strafe. (Fr. Fr'd. Der rechte Weg eine Sache zn schlichten. Eine französische Zeitung erzählt Folgendes: „Eine Wittwe brach te ihr Kind nach einem Hospital zu einer Amme die es bis zu der Zeit annehmen sollte, wo es alt genug sein würde, um ei ne gute Erziehung zu erhalten. Sie be zahlte für dasselbe das Kostgeld für vier Jahre. Zur nämlichen Zeit brachte ein Mann, der eine Reise nach Süd-Amerika vorhatte, sein Kind in dasselbe Institut und zu der nämlichen Wärterin. Nach Verlauf von t Jahren besuchte die erstge nannte Dame das Institut, um ihr Kind abzuholen, und, was das Sonderbarste bei der ganzen Sache ist, der Mann kam auch zu derselben Zeit dahin. Mittlerweile war jedoch eins der Kinder gestorben, and die Amme wußte nicht genan, ob es dasjenige des Mannes oder der Frau gewesen. Beide erklärten das noch lebende als ihnen zugehörend. Ein heftiger Streit ent stand, und man war schon gesonnen, das Gesetz in Anspruch zu nehmen, als ein würdiger Geistlicher unternahm, den gor dischen Knoten zu lösen, und sie dahin ü berredete, sich zu heirathen, in welchem Fal le kein Theil seine Ansprüche an dem Kin de aufzugeben habe. Und so geschah es denn auch; sie heiratheten sich wirklich." Bussallo, den LI. August. Ein Unglück am Niagara-Fall. Margaretha K. Bugg, ungefähr 20 Jahre alt, deren Eltern in Laneaster Mass. wohnen, verließ vor einigen Tagen ihre Heimath, um ihre Schwester in Detroit zu besuchen. Sie besuchte auf ihrer Rei se nach Detroit auch den Niagara-Fall am letzten Samstage in Gesellschaft einiger Bekannten von hier. Die Gesellschaft landete auf der kanadischen Seite und auf einem Spaziergange, um den Fall zu be trachten, wollte die genannte Dame einige Blumen, eine kleine Strecke unter dem Fal le am Rande des Abgrundes brechen, ver lor das Gleichgewicht und stürzte hinab. Im Augenblick des Hinabstürzens stieß sie einen Schrei ans. Es dauerte etliche 20 Minuten bis einige ihrer Gefährten hin imter zu ihr kommen konnte. Man fand sie noch am Leben. Sie versuchte zu spre chen ; allein ihre Worte waren nicht ver- Mlttnmer 3. ständlich. Ungeachtet ärztliche Hülfe au genblicklich herbeigeschafft wurde, starb sie nach drei Stunden. Ihr Körper wurde an demselben Abende hierher gebracht und am Sonntage nach Detroit abgeschickt. Ein versteinerter Mensch. Ein Correspondent macht im "Christi an Advoeate" unter andern folgende Be merkung über eine große Seltenheit, wel che im Dublin Museum aufbewahrt wird : Das Skelet eines versteinerten Men schen zieht von allen Merkwürdigkeiten die größte Aufmerksamkeit auf sich. Es soll dies das einzigeßeispiel von Versteinerung eines lebenden Wesens sein, das man kennt. Es ist dieß das Skelet eines jungen Man nes, Namens Clark, der in seinen gesun den Tagen einen starken Körperbau und feste Constitution hatte. Im Zustande starker Ausdünstung schlief er eines Tages unter freiem Himmel ein und erkältete sich. Dies glaubt man, sei der Anfang der schrecklichen Krankheit gewesen, welche vie le Jahre dauerte, und nach und nach alle Theile des Körpers, die Haut und Einge weide ausgenommen, zur Versteinerung brachte. Längere Zeit vor seinem Tode wuchsen die Gelenke zusammen, so daß er sich nicht mehr bewegen konnte, und der Tod nahte sich ihm in der schrecklichsten Form, auf die langsamste Weise, bis er endlich das Gesicht verlor, seine Zunge steif wurde und seine Zähne in eine solide Mas se'zusammen wuchsen, so daß man eine Öff nung in dieselbe zumachen genöthigt war, um durch flüssige Nahrungsmittel sein e lendes Dasein zu verlängern. ib. Die Wohlthätigkeit des Herrn Polk gegen die Armen. Zu einem Vorfalle der sich während der öffentlichen Stellung des Herrn Polk zutrug, richten wir Eure Aufmerksamkeit. Daß Ihr sehet wie sehr er sich für die Armen und Notleidenden interessirt, ge ben wir Euch die folgenden Facta: Am lstenFebr. 1831 übergab Herr Washing« ton. Mitglied der Repräsentanten, eine Darstellung von dem Mayor von George town D. C. über den Nothleidenden Zu stand in welchem sich die Armen dieser Stadt befanden. Der Winter war äu ßerst streng, und die Zufuhr von Holz nicht hinreichend dem Mangel der Leiden den abzuhelfen, da der Fluß zugefroren war. und die mit Holz beladenen Böte nicht die Stadt ereichen konnten. Es trug sich grade damals zu, daß sich im Hofe des Capitoliums mehr Holz befand, weit mehr als zum Bedarf des Congresses henreichend war. Herr Washington schlug daher vor, daß von diesem Ueberflusse, ?l) Cords dem Mayor von Georgetown über geben werde, um die Noth der leidenden Armen dort abzuhelfen. Gab es einen ein zigen von den Gegenwärtigen so gefühllos, so unmenschlich, so taub für das Geschrei des Elendes, das selbst die Mauern des Capitoliums durchdrang—daß er sich ei« nem so wohltätigen Vorschlage widersetzen konnte? —I a ein einziger war da. Er erhob sich und widersetzte sich dem Vorschlage. Es sei ein böses Bei« spiel, sagte er, und der Würde des Gesetz gebenden entgegen, Aufseher der Armen zu werden, — und Holz aufzuhäufen, um es den Armen hier auszutheilen. Und als das HauS, welches aus einer bedenkenden Majorität der politischen Freunde dieses Herrn bestand, mit einer großen Stimmen mehrheit votirte, daß den frierenden Armen von Georgetown geholfen werde, wurde der Name dieses Mitgliedes als dagegen registrirt. Sein Name war James K. Polk. Schrecklich. Ein junger Mann von Philadelphia, Namens Thompson, der im Begriff war unter dem Wassersturze der Niagara Fälle durchzugehen, glitt aus. siel in das tobende Wasser und ertrank. Bekanntlich ist der Felsen hinter dem Wassersturze und über dem Wasserspiegel des Flusses unterhalb der Fälle eingehöhlt, so daß man hinter dem Wassersturze von einer zur andern Seite gehen kann. Es machen jährlich viele diesen großartigen» aber wie es scheint, etwas gefährlichen Gang, und es ist seit Jahren der erste Un« glücksfall der dort geschah.