M r ViN g, Denn, gedruckt und herausgegeben von Aruold Puwel! e, in der Süd 6ten Strasse, Ecke der Sherry Alley.B ehm' s Wirchshaus-Zof gegenüber. Bedingung« N.-Der Allirrnle IZtobiltlrter erscheint jeden Dienstag auf einem grossen Superial-Bogen mit schönen Lettern gedruckt. Der Subseriptions-Preis ist Ein Thaler des Jahrs, welcher IN halbjähriger Voraus« l'tZahlung erbeten wird. Wer im Laufe des Jahres nicht bezahlt, werden .PI 50 angerechnet. Für kürzere Zeit als 6 Monat wird kein Unterschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wenn sie einen Monat vor Ablauf des Subscriptions-TerminS geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewohnlichen Preis eingerückt. Unterschreibern in hie siger Etadt wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der Unterschreiber. und Mittheilungen müssen postfrei eingesandt werden. Der Freie. Wer ist ein freier Mann? Der NW Gesetz verehret, Nichts thut, w»!? es verwehret, Nichts will, alt? was er kann ; Dem seinen fivmme» Glauben Kein frecher Lpöccer raubcii. Kein Klüglinq meilicni lan» ; Der selbst li» Feind, im Heiden Den Mensche» uiiterschllde», Die Tugend schätzen kann ; Dem nicht (Geburt, »och Titel, . Nicht Samm'trock und nicht De» Bruder bergen taun; Der, in sich selbst zufrieden Genießt, was ihm beschieden, Das Andre missen kau»; Der bei des Todes Rufe Froh auf des Grabes Stufe Noch rückwärts blicken kann, Der ist ein freier Mann. P. Zur Unterhaltung und Lelebrnng. Tobias Witt. Herr Tobias Witt war aus einer nur mäßigen Stadt gebürtig und nie weit ü ber die nächsten Dörfer gekommen. Den noch hatte er mehr von der LLelt gesehen, als Mancher, der sein Erbtheil in Paris oder Neapel verzehrt hat. Er erzäylte gerne allerhand kleine Geschichten, die er sich hier und da aus eigener Erfahrung gesammelt hatte. Poetisches Verdienst hatten sie wenig, aber desto mehr prakti sches, und das Besonderste an ihnen war, daß ihrer je zwei und zwei zusammen ge hörten. Einmal lobte ihn ein junger Bekann ter, Herr Till, seiner Klugheit wegen.— Ei, fing der alte Witt an und schmunzel te, wär' ich denn wirklich so klug? Die ganze Welt sagt's, Herr Witt; und weil ich es auch gern würde I nun, wenn Er das werden will, das ist leicht. Er muß nur fleißig Acht geben, Herr Till, wie es die Narren machen. Was? Wie es die Narren machen? Ja, Herr Till, und muß es anders ma chen, als die. - Als zum Exempel? Als zum Exempel, Herr Till, so lebte hier in meiner Jugend ein alter Rechen meister, ein dürres grämliches Männchen, Herr Veit um Namen. Der ging immer herum und murmelte vor sich selbst; in seinem Leben sprach er mit keinem Men schen. Und einem ins Gesicht sehen, das that er noch weniger; immer guckte er ganz sinster in sich hinein. Wie meint Er nun wohl, Herr, daß die Leute ihn hießen ? Wie? Emen tiefsinnigen Kopf. Ja, warum nicht gar; einen Narren ! - Hui, dachte ich da bei mir selbst, denn der Titel stand mir nicht an wie der Herr Veit, muß man's nicht machen ; das ist nicht fein. In sich selbst hinein sehen das taugt nicht; sieh du den Leuten dreist ins Gesicht; oder gar mit sich selbst spre-! cheki, pfui, sprich du lieber mit Andern. Nun, was dünkt Ihm, Hr. Till, hatt' ich da Recht? Ei, ja wohl! Allerdings! Aber ich weiß nicht: so ganz dock wohl nicht. Denn da lief noch ein Anderer her um, daS war der Tanzmeister, Hr. Flink; der guckte aller Welt ins Gesicht und plau derte mit Allem, was nur ein Ohr hatte, immer die Reihe hei um. Und den, Herr Till, wie meint Er wohl, daß die Leute den hießen? Einen lustigen Kopf? Beinahe; sie hießen ihn auch einen Nar ren. Hui, dachte ich da wieder, das ist doch drollig ; wie mußt du s denn machen, um klug zu heißen? Weder ganz, wie Herr Veit, noch ganz, wie Herr Flink. Erst siehst du den Leuten hübsch dreist ins Gesicht, wie der Eine, und dann siehst du hübsch bedächtig in dich hinein, wie der Andere. Erst sprichst du laut mit den Leu ten, wie der Herr Flink, und dann insge heim mit dir selbst, wie der Andere. Sieht er, Herr Till, so hab ichs gemacht, Wer Liberale Beobachter Und Berks, Momgomery und Schuylkitl Caunties allgemeiner Anzeiger.^ und das ist das ganze Geheimniß, Ein ander Mal besuchte ihn ein junger Kaufmann, Herr Flau, der gar sehr über sein Unglück klagte. Ei was, sing der alte Witt an und schüttelte ihn, Er muß das Glück nur suchen, Herr Flau; Er muß darnach aus sein. Das bin ich ja lange; aber was Hilsts? Immer kommt ein Streich über den an dern. Künftig lege ich die Hände lieber gar in den Schoos; und bleibe zu Hause. Ach, nicht doch, nicht doch, Herr Flau ; gehen muß Er immer darnach, aber sich nur hübsch in Acht nehmen, wie er's sieht trägt. Was? Wie ich's Gesicht trage? Ja, Herr Flau, wie er's Gesicht trägt. Ich will s Ihm erklären. Als da mein! Nachbar zm Linken sein Haus baute, da lag, einst die Straße voll Balken und Steine und Sparren ; da kam unser Bür germeister gegangen, Herr Trik, damals noch ein blutjunger Rathsherr, der rann te mit von sich geworfenen Armen ins Ge lag hinein und hielt den Nacken so steif, daß die Nase mit den Wolken so ziemlich gleich war. Pump, lag er da, brach das Beln und hinkt noch heuriges Tages da von. Was will ich nun damit sagen, lieber Herr Flau? Ei, die alte Lehre: du sollst die Nase nicht allzu hoch tragen. Ja; sieht Er? aber auch nicht allzu niedrig. Denn nicht lange darnach kam noch ein Anderer gegangen; das war der Stadtpoet, Herr Schall; der mußte ent weder Verse oder Hauösorgen im Kopfe haben, denn er schlich, ganz trübsinnig, einher und guckte in den Erdboden, als ob er hineinsinken wollte. Krach riß ein Seil, der Balken herunter und, wie ein Blitz vor ihm nieder. Vor Schrecken siel der Arme in Ohnmacht, ward krank und muß te ganzer vier Wochen lang aushalten. — Merkt Er nun wohl, was ich meine, Hr. Flau, wie man's Gesicht tragen muß? Sie meinen so hübsch in der Mitte. Ja freilich, daß man weder zu keck in die Wolken, noch zu scheu in den Erdbo den sieht. Wenn man so die Augen fein ruhig nach oben und unten und nach bei den Seiten umher wirft, so kömmt man in der Welt schon vorwärts, und mit dem Unglück hat's so leicht Nichts zu sagen. Noch ein ander Mal besuchte den Hrn. Witt ein junger Anfänger, Herr Willi,; der wollte zu einer kleinen Spekulation Geld von ihm borgen Viel, fing er an, wird dabei nicht herauskommen, das seh' ich vorher ; aber eS rennt mir so von selbst in die Hände, da will ich's doch mitneh men. Dieser Ton stand Hrn. Witt gar nicht an. Und wie viel meint Er denn wohl, lieber Herr Wills, das Er braucht? Ach, nicht viel, eine Kleinigkeit, ein Hundert Thälerchen etwa. Wenn's nicht mehr ist, die will ich ihm geben, recht gern ; und damit Er sieht, daß ich ihm gut bin, so will ich ihm obendrein noch etwas Anders geben, daS unter Brü dern seine tausend Thaler werth ist. Er kann reich damit werden. Aber wie, lieber Herr Witt, obendrein ? Es ist nichts; es ist ein bloßes Histör chen. Ich hatte hier in meiner Jugend ei nen Wein Händler zum Nachbar, ein gar drolligeS Männchen, Herr Grell mit Na men ; der hatte sich eine einzige Redens art angewohnt, die brachte ihn zum Tho re hinaus. Ei, das wär'! Die hieß? Wenn man ihn manchmal fragte: wie steht's, Herr Grell, was haben Sie bei dem Handel gewonnen? Eine Kleinig keit, sing er an, ein fünfzig Tlälerchen et wa ; was will das machen. Oder, wenn man ihn anredete: nun, Herr Grell, Sie haben ja auch bei dem Bankrotte verloren. Ach was, sagte er wieder; es ist der Rede nicht werth; eine Kleinigkeit von ein Hunderter fünfe. Er saß in schönen Umständen, der Mann ; aber, wie gesagt, die einzige verwünschte Redensart hob ihn glatt aus dem Sattel. Er mußte zum Thore hinaus. Wie viel war's doch, Hr "willig zu loben und sbne Furcht zu tadeln." Mienslag öe« 23. Ali 1844. Wills, das Er wollte? Ich? Ich bat um hundert Thaler, lie-! ber Herr Witt. Ja recht; mein Gedächtniß verläßt mich Aber ich hatte da noch einen andern Nachbar, das war der Kornhändler, Herr Tonnn; der baute mit einer andern Re densart das ganze große Haus auf mit Hintergebäude und Waarenlager. Was dünkt Ihn dazu? Ei, um des Himmels willen, die möcht' ich wissen; die hieß? Wenn man ihn manchmal fragte: wie steht's, Herr Tomm, was haben Sie bei dem Handel verdient? Ach, viel Geld, fing er an, viel Geld, und da sah man, wie ihm das Herz im Leibe lachte; - gan zer hundert Thaler! - Er hatte klein an gefangen, der Mann; aber, wie gesagt, das ganze große Haus baute er auf mit Hintergebäude und Waarenlager.—Nun, Herr Wills, welche Redensart gefällt Ihm nun am besten? Ei, das versteht sich, die letzte! Aber so ganz war er mir doch nicht recht, der Herr Tomm. Denn er sagte auch: viel Geld! —wenn er den Armen gab; und da hätte er immer sprechen mö gen, wie Herr Grell, mein anderer Nach bar. Ich, Herr Wills, der ich zwischen der doppelten Redensart mitten inne wohn te, ich habe mir beide gemerkt, und da sprach ich nun, nach Zeit und Gelegen heit, bald, wie Herr Grell, und bald, wie Herr Tomm. Nein, bei meiner Seele, ich halte es mit Herrn Tomm. Das Haus und das Waa renlager gefällt mir. Er wollte also ? Viel Geld, viel Geld, lieber Herr Witt, ganzer hundert Thaler. Sieht Er, Herr Wills? Es wird schon werden. Das war ganz recht. Wenn man von einem Freunde borgt, so muß man sprechen, wie Herr Tomm; wenn man aber einem Freunde aus der Noth hilft, so muß man sprechen wie Herr Grell. -------rW------ Die Stadt Medma und das Grab des Propheten. Der bekannte Reisende Burckhard er zählt von diesen, allen Muselmänner so heiligen Oettern in der Beschreibung sei ner letzten Reise Folgendes: "Medina steht am Rande der Wüste, dichr an der vom Libanon auslaufenden Bergkette, welche das Land von Norden gen Süden durchstreicht, in einem kleinen Becken im niedrigsten Theile der Ebene, wo sich demnach das Wasser in der Re genzeit in Pfützen sammelt und stehen bleibt, bis die Sonne es auftrocknet. Die ser Umstand macht die Luft zu Medina ungesund und das Wasser abscheulich. Die Stadt ist auf drei Seiten mit Dattel pflanzungen und Gärten umgeben; ge gen Mekka hin ist aber das Land völlig unfruchtbar. Medina wird in die innere Stadt und die Vorstadt getheilt; die in nere bildet ein Oval von etwa zweitausend achthundert Schritten, das sich in einer Spitze endigt. An dieser Spitze steht das Schloß auf einer kleinen Felsenhöhe, und die Stadt ist mit einer dicken, dreißig bis vierzig Fuß hohen Mauer nmgeben, wel che gegen dreißig Thürme und ein Gra ben verstärken, der aber jetzt an vielen Stellen beinahe ganz verschüttet ist. Die Mauer selbst ist in gutem Stande, und bildet in Arabien hinlängliche Schutzwehr, so daß Medina von jeher für die Haupt festung im Hedjaz gegolten hat. Die Mauer wurde erst im Jahre der Hegira 360 gebaut, bis wohin die Stadt offen und den täglichen Einfällen der benachbar ten Beduinen ausgesetzt war. Sie hat drei Thore. Bab-el-Masry; das Thor -auf der Südseite ist nach dem Bab-el-Fa touh zu Eairo das schönste Stadtthor, das ich im Orient gesehen. Die Häuser zu Medina sind gut gebaut, ganz von Stein, gewöhnlich zwei Stock hoch, mit flachen Dächern. Da sie nicht angestri chen werden, und die Steine von dunkler Farbe sind, so haben die oft nicht über drei Schritte breiten Straßen ein trübse liges Ansehn. Einige der Hauptstraßen sind mit großen Steinblöcken gepflastert, eine Bequemlichkeit, die ein Reisender in Arabien nicht erwartet. Sie ist im Gan zen eine der bestgebauten Städte, die ich im Orient gesehen habe, und steht in die ser Hinsicht Aleppo am nächsten. Jetzt sieht sie indessen traurig aus ; die Häuser sind verfallen, da die Eigenthümer, welche ehemals von der Menge der Hieherkom menden große Vortheile zogen, jetzt, da diese ausbleiben, die Baukosten scheuen. Die Hauptstraße von Medina ist zugleich die breiteste, und führt von dem Kairoer Thore zur großen Moschee; in dieser Straße befinden sich auch die Läden. Eine andere große Straße, el Belat genannt, lauft von der Moschee nach dem syrischen Thore; aber hier liegen die Häuser in Trümmern. Mekka hat weit mehr das Ansehen einer arabischen Stadt als Medi na, welche mehr einer syrischen gleicht. Der Tempel deS Propheten steht im östlichen Theile der Stadt. Die Moschee bildet ein längliches, offenes Viereck, wel ches auf allen Seiten ein bedeckter Säu lengang einschließt; ein kleines Gebäude steht in der Mitte. Die Säulen sind von verschiedener Größe und haben keine Fuß gestelle, sind aber bis zu der Höhe von 6 Fuß von dem Boden in grobem Style bunt mit Arabesken bemalt. Das Dach, welches auf den Säulen ruht, besteht aus einer Anzahl keiner Kuppeln, welche von außen geweißt sind. Auch die innern Wände sind geweißt, bis auf die südliche und einen Theil der südöstlichen Ecke, welche bis nahe am Dache mit weißen Marmorplatten belegt sind. Hier sind mehrere Reihen Inschriften in großen gol denen Buchstaben angebracht, und nehmen sich auf dem weißen Marmor prächtig aus. Der Boden des Säulenganges auf der West- und Ost- und einem Theile der Nordseite ist mit groben Steinen gepfla stert, der übrige Theil der Nordseite a ber, so wie der Hof, ist nur mit Sand bedeckt. Auf der Südseite, an welcher der Baumeister alle seine Zierrathen ver schwendet hat, läuft ein Pflaster von fei nem Marmor die ganze Säulenreihe ent lang, und wo sich das Pflaster dem Gra be Mahomets nähert, ist eS musivisch und zwar von der trefflichsten Arbeit, die man in dieser Gattung im Orient findet. Große, hohe Fenster mit Glasscheiben (die einzigen, die mir in Hedjaz vorgekommen,) lassen ans der südliche Seite das Licht ein; einige darunter sind von gemaltem Glase. Auf den andern Seiten sind kleine Fenster öffnungen, ohne GlaS, in den Wänden. Das berühmte Grab steht im südöstlichen Winkel, so weit von den Wänden der Mo schee, daß zwischen dem Grabe und der südlichen Mauer ein Raum von ungefähr fünf und zwanzig Fuß, und zwischen ihm und der östlichen von dreizehn Fuß bleibt. Den Andrang der Neugierigen hält ein etwa zwanzig Fuß im Gevierte fassendes, grün angestrichenes Geländer ab, welches ungefähr bis zu zwei Drittheilen der Höhe der Säulen emporsteigt. Dieses Gitter ist sehr gut gearbeitet, mit durchbroche nen messingenen Inschriften verziert, wel che daS Volk für Gold ansieht, und so dicht, daß man in das Innere desselben nur durch einige kleine Fensterchen sehen kann, welche fünf Fuß über dcm Boden angebracht sind. Auf der Südseite des Geländers, wo sich die zwei Hauptöffnun gen befinden, vor welchen die Pilger ste hen und beten, ist das Gitter mit dünner Silberplatte überzogen, und die oft wie derholte Inschrift: Es ist kein Gott als Gott die offenbare Weisheit, ist in silber nen Buchstaben um die Fensterchen her umgeführt. Das Geländer hat vier Thü ren, von denen drei immer verschlossen sind, eine aber jeden Morgen und Abend geöff net wird, und die Verschnittenen einläßt, welche den Boden reinigen und die Lam pen anzünden. Vornehmen Leuten, so wie den Pascha's und Karavanenführern steht der Eingang zu diesem Raume, wel- 47. chen man el Hedjra nennt, frei; andere können sich den Eintritt von den Verschnit tenen um zwölf bis fünfzehn Thaler er kaufen. Doch bemühen sich nur Wenige darum, weil man weiß, daß man innen nicht mehr sieht als durch die immer offe nen Fensteröffnungen, und ich selbst woll te um meiner Neugierde willen die allge meine Aufmerksamkeit nicht auf mich zie hen. Was man sieht, ist ein Vorhang, welcher ganz herumgeht, und zwischen wel chem und dem Gitter nur ein Raum von einigen Schritten ist. Dieser Vorhang ist so hoch als das Geländer, ich konnte aber nicht sehen, ob er wie dieses nach o ben offen ist. Die Verschnittenen sagen, .es sei eine Decke von demselben Stoffe darüber, nämlich von reichem Seidenbrokat von verschiedenen Farben, mit silbernen Blumen und Arabesken und einer wie an der Kaaba rund umherlaufenden Inschrift von goldenen Buchstaben. Der Vor hang ist wenigstens dreißig Fuß hoch und hat an der Nordseite einen Eingang, wel cher nur für die vornehmen Verschnitte nen bestimmt ist, die auch zur Nachtzeit den von Constantinopel geschickten neuen Vorhang befestigen, wenn der alte verdor ben ist, oder ein neuer Sultan den Thron besteigt. Die alten Vorhänge werden nach Eonstantinopel geschickt, wo man die Gräber der Sultane und Prinzen damit bedeckt. Eine sehr hohe Kuppel, die man aus weiter Ferne sieht, und bei deren An» blick die Pilger zu beten anfangen, über ragt das Heiligthum, um dessen Vorhang herum eine Menge Glaslampen hängen, welche des Abends angezündet werden, nnd die Nacht hindurch brennen. Von dem schwebenden Sarge, wovon man ehemals so viel in Europa gefabelt, habe ich weder im Hedjaz, noch im ganzen Orient gehört. Von den sonst so berühmten Kostbarkei ten ist nichts vorhanden; Geld soll niemals hier angehäuft gewesen sein; die reichen Geschirre aber wurden von den Wechabi ten geraubt und man schätzt den Werth derselben auf nicht mehr als dreimal hun dert tausend Thaler. ------IM ! De r vierte Z u l i. In allen Thei len des Landes feierten die Whigs mit preiswürdiger Begeisterung den Jahrstag der Unabhängigkeit. Vom atlantischen Meere bis an die fernen Grenzen der Cnl» tur im Westen, von den frostigen Hügeln Vermont's bis in die heißen Ebenen von Louisiana belebt Ein Geist, EinSinn, Ein Streben, die Hunderttausende, die sich un ter der Fahne der demokratischen Whigs vereinigt haben. Während unsere Gegner unter sich selbst uneinig sind, während das frühere leitende Organ der tei, der Globe, gegen diejenigen seiner Par tei, durch deren Einfluß die Herren Polt und Dallas nominirt wurden, mit der bit tersten Heftigkeit ankämpft, während die se wieder gegen den Globe und dessen Lei ter, den Senator Benton, den Bannstrahl schleudern, sind die Whigs bereit, Mann für Mann für dieselben Grundsätze, für dieselben Männer, für dasselbe politische Princip in den bevorstehenden Wahlkampf zu ziehen. Giebt es wohl einen besseren Beweis, daß die Sache der Whigs die ge rechte ist, als diese herrliche Einigkeit, die unter allen ihren Gliedern in allen Staa ten der Union herrscht, während sich unse re Gegner in verschiedenen Staaten selbst aufreiben. Die "Harten" und "Weichen" in Missouri, die "Mühlenberg"- und "An« ti Mühlenberg'-Lokofoko's in Pennsylva» nien, die "Anti Tariff-Lokofoko's im Sü den und Westen, die "Tariff Lokofoko's" im Osten und Norden, sind Glieder einer und derselben Partei-Familie; aber wie unähnlich sind sie sich? Sie haben nichts mit einander gemein, als das Verlangen nach der Herrschaft, nach dem Besitze der Staats Aemter, nach den Fleischtöpfen E gyptens ! Und diese Leute wollen für De mokraten gelten? (Alte und neue Welt. Wer sich nicht nach der Decke streckt, Dem bleiben die Füße unbevecke.