r ViN A, Gedruckt uud herausgeqeben von Arnold Puwe ll e, iu der Süd 6ten Strasse, Ecke der Cherry ehm' s Wüthshaus-Dof gegenül'cr. 6, Bedi ngu n g e N.-De> zz.iiicrillc IZco!l«lrlltrr erscheint jeden Dienstag auf einem grossen Euperial-Bogen mir schönen Lettern gedruckt. Der Lubseriptions-Preis ist Ein Thäler des Jahrs, welcher in halbjähriger Voraus-« beiahlung erbeten wird. Wer i»i Laufe des Jahres ni.ht bezahlt, werden Hl 5,«» angerechnet. Für kürzere Zeit als «»Monat wird kein Unterschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wenn sie einen Monat vor 'Ablauf des Lubseriptions-Termins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewohnlichen Preis eingerückt. Unterschreibern in hie» siger wird die Zeitung portofrei gesackt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder .Träger, auf Kosten der Untel sunviber. 0 > 'Briefe und Mittheilungen milden postfrei eingesandt werden. Zur Uittnhalluliq und Belelnung. Die Der Name deS Stifters der heiligen Roller ist Keyl, von Profession ein Schnei der, der, als ihm die Arbeit nicht mehr schmeckte, Wisserdoktor, Sympathiedoktor wurde nnd als auch dieS nicht mehr gehen wollte, im Vertrauen ans eine tüchtige Lunge, das Predige» Handwerk ergriff. Er gründete im Jahre in Pittsburg eine kleine Gemeinde, zum Theil ausfrü-l Heren Methodisten, zum Theil aus metho- ! distisch gesinnten Lutheranern. Ihre Ver-. sammluugen hielten sie hin und her in den Häusern, sodann in dein zenhause in der vierten Straße. Ihre Versammlungen wurden bald ruchbar, in- - dem sie sich besonders dadurch auszeichne- ' ten, daß sie die berüchtigsten Gassenhau -! Ermelodien als Kirchenmelodien aufnah men, hüpften, sprangen, stöhnten, hyste risch lachten und ihre Versammlungen bisj tief in die Nacht hinein ausdehnten. Sehr > viel Neugierige strömten ihm zu, um das Spektakel zu schauen, von denen sogar einige, durch eine gleichsam magnetische Kraft angezogen, sich ihm als treue An- Hänger anschlössen: Seine Anhänger zeichneten sich bald besonders dadurch aus, daß sie zu arbeiten aufhörten, nm sich dem Gebete gänzlich zu überlassen, und tröste- j ten sich damit: "ihr himmlisch.'r Vater sei ein reicher Mann, der ihnen schon das Nöthige geben werde." Sie versammel ten sich heute bei dein einen, morgen bei dem ander», und beteten und ließen sich speisen und tränken, so lange etwas da war. Zuletzt fanden doch die Meisten aus, es könne so wohl nicht fortgehen, und sie kehrten an die Arbeit zurück. Keyl fing bald an, seinen Anhängern mitzutheilen, wie ihm Offenbarungen ge schähen, mitunter sing er auch an, den Teufel auszutreiben und Kranke gesund zu macht». Als jedoch nach nnd nach der Lärm bei ihrem Gottesdienste zunahm, und der Stadtmayor, sich nnc eigenen Augen von den Ausschweifungen überzeugend, ihnen keinen Constabler als Schutzwache länger gewähren wollte, so kauften sie in Reis ville, etwa I Meile von Pittsburg, ein Grundstück und errichteten darauf ein VersannnlungshauS. Die Sekte breitete sich immer mehr auS. Kevl fing bald an, sich seinen Jüngern "als die zweite Erscheinung Jesu Christi zum Gericht", zn offenbaren, und sing an, Apostel auszusenden. I» New ton, auch Robbstown genannt, einem Städchen in Westmoreland Co., Penn., etwa Meilen von Pittsburg, wurde eine neue Gemeinde errichtet, sodann ver zweigte sie sich nach Philippsbnrg, ei nen; Städtchen in Braver Co., ja sie dran gen sogar bis noch Stark (50., Nichland Co., Cosümbiana Co., im Staate Thio, vor. Nachdem wir auf diese Weise kürzlich die Entstehung und Ausbreitung dieser Sekte mitgetheilt haben, wollen wir nun einen Blick auf ihre Lehre werfen. Da jedoch keine gedruckte Dokumente vorhan den sind, so können wir nur das anführen, was uns von glaubwürdigen Zeugen, die Keyl predigen hörten, mitgetheilt wurde. An ein System ist natürlicherweise nicht zu denken, wir geben daher bloß das uns Mitgetheilte. I. Das Fleisch des Menschen ist ver fluchtes Hundefleisch und muß sterben, und da Jesus ebenfalls einen solchen Leib hat te, so mußce auch er sterben. Keylist die zweite Erscheinung Je su Christi im Fleisch und wird bald das Richteramt antreten, zu richten die Leben digen und die Todten. 3. Die Sonne scheint nicht, auch er wärmt sie die Erde nicht, sondern Jesus Christus (Keyl) geht alle Frühjahr un ter die Erde hin, und theilt derselben auf diese Weise die nöthige Wärme zur Frucht barkeit mit. 4. Keyl thut Wunder, treibt Teufel aus, und wird bald als Christus die Welt Und Berks, Montgomery und SchmMll Caunties allgemeiner Anzeige^ richten; die ihm und seinen Aposteln glauben, sollen selig werden, die nicht glau den werden, verdammt. Dies etwa sind die Lehren, die von vielen Deutschen geglaubt werden; denn die Zahl seiner Anhänger ist mit nichten uiibeträglich. In ihren Versammlungen wird auf Buße und Bekehrung gedrungen, wobei dießekehrten sich um den, der bekehrt wer den soll, herumdrängen, beten, singen, bis er in den Bußkrampf fällt, und tanzend schreit und jubelirt : "ich habe Gnade ge funden, ich bin zur Gnade hindurchgedrun gen." Besonders nervenschwache Wei ber werden zuweilen in eine wahre Wuth versetzt, ganz wahnsinnig, wie denn im Winter von —HZ eine, in einem solchen Wuthanfall, ihren Säugling in ihren Armen todtdrückte.— Bei einer Versammlung, die erst vor einigen Wochen gehalten wurde, sollen seine Anhänger den Teufel unter einen Holzhaufen getrieben haben, und man machte Anstalten iyn auch daraus zu ver treiben ; aber da es sich fand, er wolle sich daraus nicht vertreiben lassen, so setzte die gute Hausfrau den gefüllten Theekessel llber's Feuer, um ihn sodann zu brühen aber eine neue Schwierigkeit ereignete sich —das Wasser wollte gar nicht siedend werden, da fand denn endlich einer aus: der Teufel sei aus dem Holzhaufen in den Theekessel gekrochen! Man trug deshalb den armen Theekessel in den Hof, die Glie der schlössen einen .Kreis um denselben und man attakirte ihn hurtig mit Steinen. — Ob der Erzbösewicht Schaden litt, darü ber schweigt die Historie. Man sagt auch, eS sei Gebrauch unter ihnen, daß sich die Glieder auf den Boden werfen und sich herumwälzen bis sie ganz erschöpft sind. Aber ihre Operationen beschränken sich nicht mehr länger auf die obengenannte Gemeinde, sondern sie zeigen sich auch be reits in Lewisville in Stark Lo., und vor einigen Wochen erschien einer ihrer "Zeu gen" in Waynesburg, in demselben (50., wo sie einige europäische Deutsche in ih rem Netze singen und es wird nun daselbst von ihnen alle 3—l Wochen gepredigt, und am letzten Sonntage fanden sich fünf ihrer Prediger daselbst ein. (L. Kirchz. Ein Kriegsschiff ui Flammen. (Erzählt von ciiicni Ali^cnjkugc».) Ich war Offizier auf der alten Char lotte unter dem (sc>pitän Todd; wir wa ren vor wenigen Tagen von Livorno abge segelt; als das Schiff jene schreckliche .Ka tastrophe erfuhr, die ich hier beschreiben will, und von der mich selbst nur ein Mun ter rettete. Es war vier Uhr Morgens, ich kehrte von der Nachtwache in meine Hängematte zurück und überließ das Schiff seinen Segeln und dem frischen Winde, der eben zu wehen anfing. Der Leuchtthurm war nicht weit entfernt und glänzte in aller Pracht. Um sechs Uhr wurde ich durch das Abfeuern einiger Ku geln geweckt, die durch ihre Nähe meine Koje erzittern machten. Voller Schrek ken sprang ich auf und lief nach der Thür des Wachtzimmerö, bei deren Oeffnung mir eine dicke, schwarze Rauchwolke ent gegenPialmte, die mich halb erstickt zurück trieb. Ich lief nach der Seiten-Gallerte hinüber und sal) ein schreckliches Schau spiel vor mir : Die Flammen, die sich vom Hinterdeck erhoben und ihm das Aussehen eines vulkanischen Kraters gaben, hatten eben das Bramsegel erreicht; auf dem Vor dercastell standen Hunderte von Menschen, auf deren Gesichtern der rothe Schein sich furchtbar widerspiegelte. "SehenSie dort, Dundas," rief mir Lieutenant Ernskine zu, der mich im Hemde auf der Seiten- Gallerie erreichte, sehen Sie, dort ist er. auf dem Nordercastell, er geht damit um. den Anker zu werfen; ich will ihn auf suchen, oder verbrennen. Suchen Sie lie ber das Boot auf, rief ich; dieses wa> schon ganz voll Menschen, und blos nw einem Ruder versehen, gab es sich all« mögliche-Mühe, seine Entfernung von den "IVillig zu lcchcn und obnc Lurcht Zl, tttdcln." öen 26» 181 l. brennenden Schiffe immer mehr zu ver größern. Während das Krachen der Ka nonen und das Angstgeschrei der Verzweif lung in meine Ohren tönte, hörte ich auch deutlich die männliche Stimme des Eapi täns Todd über mir; was er sprach, konn te ich nicht unterscheiden ; der arme Erns kine aber, der für einen Lieutenant über mäßig dick war, kletterte mit großer An strengung längs der Hinterdeckbretter em por. Auf einmal siel das Schiff auf die Windseite, die Balken gaben mit entsetz lichem Gekrache nach und hinter ihnen öffnete sich der Höllenschlund, in den mein armer Freund im Nu hineingeschleudert wurde. Noch hörte ich sein Zetergeschrei, wie die Flammenzungen ihn beleckten ; ich sah den letzten Verzweiflungsblick, den er mir zuwarf; bald hatte ihn die Glut ganz eingehüllt. Es war ein herzzerreißender Anblick! Die See war rings herum mit kämpfenden Matrosen bedeckt; nur weni ge Bote wagten sich in die Nähe, unter dein anhaltenden Feuern der Geschütze, die sämmtlich von selbst losgingen; es war nicht eines, daS nicht bis zum Sinken voll war. Einige von unsern jungen See-Ea detten befanden sich in diesen Böten, sie trieben die feigen Bootführer mit Gewalt ins Feuer. Jetzt wurden beide Anker ab geschnitten und das edle Schiff dem Win de Preis gegeben. Ich fand meinen Po sten, durch die Flammen und den Rauch, der auf mich zu bließ, ziemlich incommo dirt, es blieb mir nichts übrig, als ins Wasser zu springen und nach dem Boote zu schwimmen. Hier ist kein Platz mehr; »vir können Euch nicht aufnehmen ! schrie en mehrere aus dem Boote. Weg da, nehmt euch in Acht! rief eine einzelne Stimme, als ich den Lauf des vollgefüll ten Bootes mit den Händen erfaßte, und ein schwerer Schlag hieb mir zwei Finger der rechten Hand ab, und zwang mich mei nen Griff aufzugeben. Ich schwamm längs dem Boote hin, und bat die Leute mich zu retten Einige von ihnen zeigten sich bereit; sie hätten gern mit jener groß müthigen Aufopferung, die den britischen Seemann charakterisier, die Sicherheit des Bootes um meinetwillen aufs Spiel ge fetzt, aber die Mehrheit war gegen mich, und der Schurke der meine Hand gelähmt, saß lauernd da, um den Schlag zu wieder holen, wenn es nöthig sein sollte. Wie mir in dieser schrecklichen Lage zu Muthe war, läßt sich nicht beschreiben. dein brennenden Schiffe das seine hundert und dreißig Kugeln losfeuerte, sah man Hunderte von Menschen, die auf Sparren und Brettern umherschwammen, in der Ferne eine Menge von Fahrzeugen, die sich fürchteten, dem Kanonenfeuer und der zu erwartenden Explosion der Pulvermagazi ne zu nahe zu kommen ; hier und da eini ge italienische Böte mit einem jungen See- Eadetten, der mit der Spitze seines Dol ches zur Rettung der Ertrinkenden an trieb ; ein oder zwei englische Kaufleute endlich, die ohne Rücksicht auf alle Ge fahr, fast ins Feuer hineinsprangen, um die fortzuschaffen, welche aus Unfähigkeit zu schwimmen, auf den brennenden Schif fe bis zu allerletzt gezaudert hatten. letz loderte die Flamme hoch über die Spitzen der Masten empor; sie erinnerten mich an einen Ausbruch, den ich einmal am Aetna gesehen. Dazu kommt noch das Geschrei ser Jungen, das Gestöhne der Verwun deten, daS Angstgthcul der Verbrennen den ; es war eine gräßliche Scene. Ich fühlte mich bald sehr erschöpft und suchte einen Mann zu erreichen, den ich auf ei nem Brette vor mir sah. "Hallo Junge!" rief er, zwei Schritt vom Leibe, daS Ding ist zu klein für uns Beide. "Heda Boot!" wandte er sich an einen der Engländer, "heda, habt ihr noch für einen Mann Platz fo gabelt den armen Teufel hier auf." Ich war auf dem Punkte alle Hoffnung zu verlieren, da kam das Boot mit dem Capitän der Hinterwache des Steuerbords, dem alten John Nailor, auf mich zu, und holte mich zur rechten Zeit ! ab, um mich vom Sinken zu retten ; denn ich halte mit mehreren Leuten zu kämpfen gehabt, die, dem (Ertrinken nahe, wie die Menschen in solchem Zustande zu thun pflegen, sich an mich geklammert hatten, so daß ich schon eine beträchtliche Menge Wasser eingeschluckt h.itte. Bald wurde ich aus meinem erstarrten Zustande auf geweckt durch daö Auffliegen des hintern Pulvermagazins, das ganze Hintertheil des Schiffes sonderte sich von dem glän zenden Feuermeer ab, noch einmal stieg es mit seinen kegelförmigen stolzen Masten und dem umgestürzten Schnabel hoch in die Luft und sank dann majestätisch in den Abgrund hinunter. Kein Laut ließ sich vernehmen, die Menschen hielten ihren ihren Athem an, um zu sehen, wie diese ungeheure Schöpfung der menschlichen Hand sich in den Wogen begrub und noch im Sinken die Gewässer rings umher in einen unbeschreiblichen Aufruhr brachte. Endlich erfolgte der letzte Stoß. Aus dem Wege! erschallte es von den überladenen Böten, und der Hauptmast, den die Ex plosion des großen Magazins in eine un ermeßliche Höhe emporgeschleudert, stürz te jetzt mit furchtbarem Krachen herunter ; vor ihm war alles zerschmettert, und die Leiden einiger halb ertrunkener Elenden hatten ein Ende. Schrecklich F. Wir theilen heute unsern Lesern den Brief eines "Eingebornen Amerikaners" mit. Derselbe spricht sich über die Ur sachen der traurigen Ereignisse in Phila delphia aus und seine Ansichten stimmen so sehr mit unsern eignen überein, daß wir trotz seiner Länge, dieses Dokument unsern Lesern nicht vorenthalten wollten. Der Brief ist an den Herausgeber der Neu-Tlork Tribune gerichtet und aus die sem vortrefflichen Blatte entnehmen wir denselben. Baltimore Whig. Philadelphia, It. Mai It. An den Herausgeber derN.V. "Tribune Ich habe in einem der Neu-Vork Jour nale eine Eerrespondenz von Philadelphia ' bemerkt, welche ihre trefflichen Bemerkun gen über den letzten Aufruhr, in dieser ! Stadt tadelt. Der Eorreöpondent hat eine auffallend unrichtige Ansicht über den ! Ursprung derselben, lind obschon er seinen ! Brief von den Ainerican-Hotel in (sheS- nutstraße, dein Staats-Hause gegenüber, datirt, so scheint er doch mit den Ilmstän den dieser beschimpfenden Gewaltthätig keiten, weniger bekannt zu sein, als Sie in einer Entfernung von Hundert Meilen. Da ich allen Anfangs Versammlungen der Native Amerikaner beiwohnte,auS wel chen diese beklagenüwerthen Verletzungen des Gesetzes entsprangen, so erlaube ich mir die Freiheit, Ihnen einige Thatsachen mitzutheilen, welche zu Bestätigung Ihrer früheren Ansichten dienen dürften. Um mit dem Anfang zu beginnen, so ist allerdings viel Tadel auf die Irländer zu werfen, daß sie die erste Versammlung, welche die Natives am Freitag vor dem Ausbruch, in Kensington hielten, störten. Als Milderungsgrnnd dieses Tadels ist jedoch zu bemerken, daß vielleicht noch mehr Schuld den Natives beizumessen ist, eine Versammlung in eine Ward zu be rufe«, wo eine bedeutende Mehrheit der Einwohner feindlich für den Gegenstand ihrer Berathung gestimmt, und daß die Beamten und Sprecher ausschließlich aus andern Ward's des Eaunty gewählt wa ren. Um die Unvorsichtigkeit wenn nicht Absichtlichkeit dieser Vorkehrungen zu er höhen, muß noch erwähnt werden, daß das Local der Versammlung in unmittelbarer Nachbarschaft der katholischen Kirche die ses Distriktes gewählt war, ein Umstand der, wenn er mit den beabsichtigten An griff derselben Partei auf die Brooklyn Kirche in Neu-Uork in Verbindung ge bracht wird, die Irländer nothwendiger weise zu dem Verdacht leiten mußte, daß bei gegenwärtiger Gelegenheit ein ähnli cher Zweck zum Grunde läge. So unpassend aber auch die ganze Maaßregel von Seiten der Natives gewe- 43. sen sein mag, so war sie dennoch vollkom men gesetzlich, und hätte vor Störung und Angriff gesichert sein sollen. So lange sich die Sprecher in ihren Bemerkungeil nur auf die politische Frage beschränkten, wie sie in den veröffentlichten Anzeigen für die Zusammenberufung der Versamm lung angedeutet wurde, war letzteres auch der Fall, als aber einer der Redner die re ligiösen Gefühle seiner Mitbürger anzu tasten wagte ein Gegenstand, welchen die Konstitution —gänzlich von aller Bespre chung ausschließt, da brach der Tumult los. Unglücklicherweise wurde derselbe noch durch die gereizte und fortgesetzte Bitterkeit des Sprechers gesteigert und endigte mit dem Umwerfen der Redner bühne und dem Rückzug der Beamten der Gesellschaft, jedoch ohne irgend eine Thät lichkeit und wie es schien den bestimmten Entschluß von Seiten der Störer, sich bloß auf die Zerstreuung der Versammlung zu beschränken, ohne sogar eine beleidigende Drohung auszustoßen. Ich bin in der Beschreibung des Vorfalles so ausführ lich, weil in ihm das Saamenkorn liegt, aus dem der unglückseligste Aufruhr sprungen ist, welcher jemals den Charak ter unserer republikanischen Regierung beschmutzte. Die nächste Maaßregel der Natives, war noch tadelswerther als die vorherge hende. Eine zweite Versammlung wur de, durch eine aufreizende Anzeige, auf denselben Platz berufen und in ihr den Natives angerathen, mit Mitteln beizu wohnen womit sie ihre Rechte verfechten könnten, fest aber mäßig. Zu bemerken ist hier, daß friedlich, das gewöhnliche Folgewort auf fest mit dem Ausdrucke mäßig ersetzt wurde. Ue berdieß war das ganze Verfahren schon deshalb falsch, weil es auf eine Anmaßung hindeutete, worin sich die Versammlung in Vertheidigung ihrer Rechte auf ihre eigenen Hände, statt auf das Vertrauen in die Gesetze stützte, welche wenn ange rufen, unbezweifelt stark genug gewesen wären, die Storer der ersten Versamm lung zu bestrafen und die zweite zu ver hüten. In dieser Versammlung wurden zuerst Feuerwaffen gebraucht; beinahe alle Na tives hatten sich im Geiste der Anzeige, die sie berufen, mit Verteidigungswaffen ver sehen. Aber auch die Irländer, zur Schan de sei eS gesagt, hatten ihre Häuser, ge gen den zu erwartenden Angriff bewaff ner ; doch sei ihnen auf der andern Seite das verdiente Lob nicht entzogen, daß sie sich von der Versammlung entfernten; doch sammelten sie sich ungefähr Schritte davon in Gruppen im Markt hause, bereit, wenns nothwendig, ihre Kir che vor Einäscherung zu schützen. So standen die Sachen, als zu aller Unglück ein heftiges Regenschauer siel, die Ver sammlung zerstob und zog nach dem Markthause, woraus sie auf eine lärmen de und stürmende Weise die Irländer ver jagte ; viele der letztern verfügten sich nach Hause, einige aber blieben und mischten sich unter die wieder organisirte Ver sammlung. Es war während der Anrede durch Le onis, — dessen Name mein Papier besu delt daß einer davon sich gegen einen nebenbei Stehenden über die höhnische, beschimpfende Sprache, welche dieses In dividuum gegen die Religion eines (sarrol und eines Lafayette gebrauchte, äußerte. Natürlich fiel hierauf eine Antwort und es entstand ein Zank oder Streit zwischen Beiden. Der Native wurde heftig und hierauf von einem zweiten Irländer, Na mens Patrick Fisher, zurechtgewiesen, der wieder seinerseits von einem Native, Na» mens Lade, angegriffen wurde, welcher ihm (Fisher) befahl, bei Todesstrafe den Grunv zu verlassen und zugleich ein Pistol zog und eö auf ihn richtete. Fisher trat einige Schritte zurück und trotzte Babe, ob er zu feuern wage indem er zur sel ben Zeit seine Kleidung öffnete und die bloße Brust darbot, auf welche er schoß