neaÄ i n s, iltNl, Gedruckt und herausgegeben von ArnoldPu lv e u e, in der Sud 6ren Strasse, Ecke der Cherrn Alley B chm' s Wirlhsbans-Hof gegenüber. Jahrgang 6, gan-e Kummer 231. Bedingung? N.-Der Mbernlc Vcobnckter erscheint jeden Dienstag ~uf einem grossen Luperial-Bogen mit schönen Lettern gedruckt. Der Subseriptions-Preis ist Ei n Tha l e r des Jahrs, welcher in halbjähriger Voraus bezahlung erbeten wird. Wer im Laufe des Z.Uzres nicht bezahlt, werden Ht 5«, angerechnet. Für kürzere Zeit als 6 Monat wird kein IlNterschreiber angenommen, und etwaige 'Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wen« sie einen Monat vor 'Able.uf des Lubseript>o»s-Tnimns geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewöhnlichen Preis eingerückt. 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Einmal wagte gar ei ne Schaar der edelsten Jünglinge einen gemeinschaftlichen Sturm auf den See- Pallast der Prinzessin; sie hatten unter sich verabredet, daß die Befreite unter ih ren Befreiern die Wahl haben sollte, wo bei freilich jeder der Tollkühnen insge heim sich mit der Hoffnung schmeichelte, ihre Wahl werde ans ihn fallen u»0 so seinen Much und seine Liebe lohnen. In der Meerenge entstand ein formlicher blu tiger Seekrieg ; Hunderte fielen als Opfer ihres wahnsinnigen Benehmems. Der Sultan aber, den eben dieser schaudervolle Vorfall nur noch mehr in der Meinung bestärkte, daß die Männer die Verderben drohenden Feinde seines Kindes >eien, bot alle mögliche Vertheidigungsmittel auf, und siegte nach und nach über daS Heer der verwegenen Abentheurer. Mit den Köpfen der Besiegten ließ Mahmud auf . allen vier Seiten den Thurm bestecken, und so ward die Wohnung des blühend sten Lebens von außen einem künstlich zu sammen gefügten Beinhause ähnlich. Der Thurm glich einem Todtenschädel, in dessen innere Höhlung eine duftende Früh lingsblume hineinrankt; er gab den An blick der Kehiseite des Gewandes alles ir dischen Daseins zu scheuen; denn, wen» gewohnlich das Knochenh.uipt, mit Rosen wangen umhüllt, durch die Welt zieht, so war bei ihm das Leben in die Zeichen des Todes eingeschlossen; der Sodomsapfel der Verführung war diesmal von außen mit Asche bestreut, und lxng im Innern ein kostliches Mark zum Genuß, Während dieses sonderbaren innnen Krieges, der um den Besitz der Sultans tochter geführt und zum Nachth ile der Angreifenden beendigt wuroe, hatte Mer- gub seinen Angriff mit bessrem Erfolge, nicht gegen die Mauern des Thurmes, sondern, listig g.nug, gerade auf die scho ne Bewohnerinn selbst gerichtet. Die Ur-Chronik der Kunst erzählt: Ein Grie che, der in den Krieg zog, nahm Abj-chied von seiner Geliebten, der Tochter eines Töpfers. Des Scheidenden Schatten siel auf die Wand; die weinende Braut be legte den Schatten mit dem Thone, der eben zur Hand war, dehielt so einen Ab druck der geliebten Gestalt, und auf diese Art ward Liebe die eiste Erfinderin der Bildnern. Nicht minder erfinderisch zeigte sich jetzt die Liebe Mergubs, um sein Bild in die Hände der Prinzessin zu spielen; nicht als Erninnerung an den Abschied, sondern als Unterpfand kühn erwachender Liebeshoffnung. Der Prinz hatte nämlich einen bunten Tauber be merkt, der nur gegen den Himmel zu offnen Wölbung des Thurmes öfters auf flog, und sich an die Küste von Scutari begab, um sich dort am Strande zu son ' nen. Mergub brachte einen zierlichen offenen mit einer Fallthür versehenen Käsig voll zahmer Tauben in die Nahe seiner am Ufer des Meeres belegenen Wohnung. Der im Thurme zur Ein samkeit gezwungene Tauber ging in die Falle; er schnäbelte mit den zärtlichen Täubchen, ward köstlich g. futtert, und wieder frei gelassen, worauf er zu leiner Gebieterin in den Thurm heimkehrte. Die Besuche des Taubers in Scutari wurden bald regelmäßig, und Mergub hatte in Der Liberale Beobachter Und Berks, Momgomery und Schuyltill Caunties allgemeiner Anzeiger.^ ihm ein/n sichern Liebesboten gewonnen. Eines Abends band er dem Tauber sein Bildniß, auf zartes Elsenbein gemalt, um den Hals, mit folgender Arabischer In schrift : „Mirza Mergub, Thronerbe von Persien, welcher der Sonne der Schonhei ten am Tage ihres Aufgangs über die Erde ein Gesäß mit Rosen-Oel von Schi ras geopsert, widmet sich selbst ihrem Dienste für sein ganzes Leben." Die Prinzessin lag eben schlummernd auf dem goldenen Divan in dem engen Hofraume ihres Gefängnisses, von fußen Bildern umgaukelt, als der girrende Lie beSbote durch die offene Wölbung des Thurmes heeabsiatterte und sich auf ihr Ruhekissen niederließ' Das erwachende Auge der Prinzessin siel auf den seltsamen Schmuck ihres Lieblings, und sie glaubte noch fortzuräumen, als sie das Bildniß des Prinzen erblickte. Ein unbeschreib liches Gefühl, gemischt aus Grauen und freudiger Hoffnung, durchbebte sie beim Anblick des ersten Bildnisses, das sich ih ren erstaunten Augen darbot. Sie er kannte die Züge dessen, der einen so tiefen Eindruck in ihrem zur Liebe erwachenden Herzen zu ückgelassen hatte, und als sie den Zettel, der daS wundersame Geschenk begleitete, gelesen, ward ihr Alles klar. Ein instlnktmäßiges Bangen rieth ihr, die theuere Gabe auf das Sorgfältigste zu verbeige», um solche den Augen des Vaters zu entziehen, der ihr die Männer als listige Verderber zu schildern gewohnt war, und der das Wagstück des Prinzen mit einem schmachvollen Tode gerächt ha ben würde. Sie genoß die Seligkeit des Anschauens der theuren Züge des Man nes, in dem sie ihren einzigen Befreier er blickte, nur in den Stunden der Entfernung von ihren Dienerinnen, und sann darauf, sich dem Liebenden durch eine geheime Sprache verständlich zu machen. Mihir-Lchigill war von einer leiden schaftlichen Vorliebe für seltene Blumen beseelt, mit deren Pflege sie ihre einsamen Stunden verkürzte; sie verstand die Spra che der Blumen, welche sie von ihren Die nerinnen, als den Zöglingen des Serails, erlernt hatte, und sie benutzte jetzt diese Kenntniß, um durch den gelehrigen Tau ber dem Prinzen zu antworten. Mergub erhielt bald durch den erwarteten Boten seiner Liebe ein Tträußlein, welches aus einer Jrisblnme, einer blühenden Erdbeere einem Basilikenzweige und einer Aecolie bestand. —Mit Hülse seines weisen Ram Mal entzifferte der Prinz den Sinn die« ser geh imen Botschaft nach der Ordnung der genannten-Blüthen, und loste sie in folgenoe Satze der Blumensprache des Harems auf: „Warum hast Du den Flieden meines Herzens zerstört? Bleibe mir treu! Nähere dich mir; Du wirst mich besser kennen lernen! Wage! für den Furchtsamen blühen die Rosen der Liebe nicht!'' Daß der Prinz entzückt war, wird Niemanden wundern. Er be schloß, zu wagen, um der Liebe der Prin zessin würdig zu erscheinen. Er sann auf eine neue List, der Prinzessin ansichtig zu nerven, und unterhielt sich, bis sie zur Ausführung reif geworden, auf daß Zärt lichste mit der Prinzessin, der er von Stun de zu Stunde durch den geflügelten Boren die sinnvollsten Blumen zusandte, ihre Liebe immer um so heftiger für sich ent flammend, als die seine immer glühender und feuriger ward. Die Ungeduld der Piinzessin, mit welcher sie jeder Kunde von Mergub, welche ihr der gegenseitige vertraute Luftschiffer zubrachte, entgegen sah, ließ sie sogar eine Blumenuhr erfin den, und an dem Oeffnen und Schließen der Kelche ihrer Blumen erkannte sie die Zeit genau, wann der Tauber heimkehren mußte von seinen Ausflügen in das Ha rem nach Scurari, das ihm Mergub dort eingerichtet hatte. Bald erhielt sie auf diesem Wege einige Zeilen von Mergub, die ihr meldeten, wie er zwar mit Gefahr, aber doch ganz gewiß in ihren Thurm einzudringen hoffe, um sie zu entführen; von ihrer Seite bedürfe es nichts weiter, "Vvillig zu loben und ohne Furcht zu tadeln." Mttuslag be« K. 1844. als daß sie von ihrem Vater mit Gefahr, aber doch ganz gewiß in ihren Thurm ein zudringen hoffe, um sie zu entführen; von ihrer Seite bedürfe e6 nichts weiter, als daß sie von ihrem Vater mit Ungestüm und Beh»??iiä)keit für ihren ten einen Strauch der seltenen schwarzen persischen Rosen verlange, die im ganzen Reiche des Sultans nicht aufzutreiben mä ren Der Prinzessin »vard bange bei dem Gedanken an Gefahr, und ihre Scheu vor Männern ließ sie auch bei dem Gedan ken erbeoen, daß der Prinz in ihre jung fräuliche Einsamkeit eindringen solle; als sie aber das Bild des kühnen, herrlichen Jünglings betrachtete, der bereit war, sein Leben auf's Spiel zu setzen, um das ihre durch das Geschenk seiner selbst und seiner Liebe für immer zu verschönern da ver ließ sie jede Bangigkeit, und sie band dem Tauber an grünseidenem Faden ein fri sches Rosenblatt um den HalS, welches dem Prinzen schon von weitem das "Ja !" der Blumensprache zurief, als er, am Strande stehend, den Boten in der Luft erblickte. Die Prinzessin hatte kaum ihr Jawort den Lüften anvertraut, und saß noch, stummen Entzückens voll, vor dem Bild nisse des Geliebten, als ihr Vater unbe merkt in ihr Gemach trat, und befremdet seine Tochter betrachtete, die außer sich zu sein und zu schwärmen schien, als hätte sie Opium genossen. Wie er ihr näher trat, blickte die Sonne der Schönheiten auf, und ließ bei dem Anblick ihres Va ters, des Mannerfeindes lind Männertod ters, daü Bildniß des Prinzen zu B»den fallen. Der Sulan hob das Bild auf und gerieth in die furchtbarnc Wuth. "Wie ?" rief er, "so hat die Schlange, vor der mich der Prophet gewarnt hatte, den noch den Eingang in das Paradies meines Lebens, in das unentweihte Heiligthum meiner Tochter gesunden? O ich kenne Dich, Mergub ! Nicht umsonst zerschlugst Du Dein Christallgefäß, um Dich be merkbar zu machen; doch jetzt ist dasZer schlagen an mir; Krieg Dir und Deinem Volke! Mit dein Schwerdte, das Dein Haupt vom Rumpfe trennen soll, werden die Schwerdrer aller meiner Heere gegen Persien gezückt werden. Tod den Schui ten! "Wisse," sprach der Sultan, sich gegen sei, B>?Kchter wendend, "von Dir wird der Prophet einst die Seele dieses Bildes verlangen, wenn der Prinz nicht mehr ist; denn nicht umsonst sind uns durch das heilige Gesetz die trügenden Ab bilder der Menschen zu fertigen und zu besitzen verboten, die nur eine Seele ha ben." "Grausamer Vater!" rief weinend die Prinzessin, "gib Du mir die Seele dieses Bildes; füh>e mich dem schönen Jünglin ge zu, anstatt ihn und mich zu verderben ; denn wisse, daß sein Tod auch ganz gewiß der meinige sein wird!" Sie verhüllte, in Thränen zerfließend, ihr schönes Antlitz in den Kissen des Di vans. Der Sultan aber stand sprachlos und verwirrt; denn er konnte nicht begrei fen, wie dies unselige Bildniß in den Thurm gekommen, und wie seine Tochter, die sanfte Pflegerin ihrer Blumen, in so stürmische Gemüthsbewegung gerathen konnte. Mit der Absicht, an dem verwe genen persischen Abentheurer ungesäumt Rache zu nehmen, verließ Mahmud das Gemach der Prinzessin und den Thurm, wohl ahnend, der längere Anblick des lei denden Zustandes seiner geliebten Tochter und ihre Bitten könnten ihn am Ende, ge gen des Propheten Gebot, wo nicht gegen das Männeigeschlecht, so doch gegen einen Einzelnen, und gA'ade den Gefährlichsten, zu milderer Gesinnung und zur Nachgie bigkeit bewegen. Durch einen gemeinen Anzug unkennt lich gemacht, und von einigen verkleideten Dienern begleitet, begab sich SultanMah mud nach Scutari, nach der ausgekund schafteten Wohnung des Prinzen Mergub, um diesen gefangen zu nehmen und seinem Lande den Krieg zu erklären, für dessen schlimmsten Ausgang er den Thronerben i in jeden, Fall als Geißel zur eines bessern zu behalten gedachte. Voll widerstreitender Gefühle und Rachepläne betrat der Sultan das Haus, wo er den Prinzen zu finden gehofft; allein wie groß war sein Ei staunen, als er darin nicht den Prinzen, sondern einen alten Persischen Frucht- und Blumenhändler vorfand, der eben beschäftigt war, die vom Prinzen, wie es hieß, in verwirkter Eile verlassene Wo hnung mit Hülfe seiner jungen verschleier ten Tochter zu einem Kaufladen für selte ne ausländische Früchte und Blumenge wächse einzureichten. Der Sultan, halb erfreut über die Flucht des Prinzen, halb erbittert über das Vereiteln seines Rache plans, rieth dem alten Perser, er möge die Stadt und das Land des Großherrn so bald als möglich verlassen und in seine Heimath zurückkehren, indem der Sultan an Persien Krieg erklären werde. Der alte Perser lächelte und sagte: "Mit den Persischen Blumen werdet ihr Türken doch keinen Krieg führen wollen? Habt Ihr erst schöne Perserinnen heimgebracht, dann mögt Ihr auch wohl noch der Blumen aus Persien für Eure Harems bedürftig wer den und dann gewiß dem alten Blu menhändler kein Leid anthun, der Euch mit solchen versorgen kann.'' Der Sul tan verließ das Haus, und sandte Eilbo ten aus auf allen Wegen, die nach Persi en führten, um des wahrscheinlich auf der Heimreise befindlichen Prinzen wo möglich habhaft zu werden. Zugleich ließ er sei ne Kriegsschaaren gegen die Grenzen Per siens aufbrechen. Die ersten Gefechte der Türken gegen die Perser sielen zum Nachtheile der Er steren aus, und an der Schwelle der "ho hen Pforte" erschien ein Unglücksbote nach dem andern um die Niederlagen des Kai serlichen Heeres zu berichten. Mahmud fühlte sich zu alt, um sich selbst an die Spitze seiner Heere zu stellen und sie zum Siege zu führen ; er sah mit trübem Blicke hinaus in die Zukunft, sich selbst ankla gend, den Propheten um das Geschenk ei nes Kindes gebeten zu haben, dem er sein Reich nicht hinterlassen konnte, und um dessentwillen er nun in Gefahr stand, sei nen Thron erschüttert zu sehen. Der Thurm, von den Klagen der Prinzessin wiederkallend, gewährte dem Sultan kei nen Trost mehr in seiner Bekümmerniß; das Hinwelken Mihir Schigills in der Zeit ihrer üppigsten Blüthe, die drohende Gefahr für sein Reich ließen den Sultan das Orakel des Propheten, das ihm einst im Traume geworden, als den Ursprung aller seiner Leiden aus voller Seele ver wünschen. (Fortfeynnq folgt.) In Calais im Staate Maine starb kürzlich ein Frauenzimmer Namens Chri» stophers beinahe llll) Jahre alt. Sie war die Braut eines jungen Mannes Namens Hale gewesen, der von den Engländern auf Long Island als Spion im Revolu tionskriege gehangen worden war; und dessen Schicksal viele Aehnlichkeit mit dem des Majors Andre hatte, da blos auf be sonderes Verlangen General Washingtons das Wagestück, das ihm sein Leben kostete, von ihm unternommen worden war. Die Braut von dem schrecklichen Schicksal ih >es Geliebten erschüttert, zog sich aus dem aeschäftigen Treiben der Welt, die für sie keine Freude mehr scbaffen konnte, zurück und verlebte den Rest ihres Lebens in ei nem Schwesterhause der Herrnhuter. Schrecklich.—Eine schreckliche Sce ne hat sich kürzlich in der Stadt Bemmie in Italien zugetragen. Der Gatte eines sehr schönen und tugendhaften Weibes, welcher seit mehreren Monaten in einem Zustande von Wahnsinn, in einem Asyl war, wurde von seiner Gattin, die ihn treu liebte, besucht. Ihre Zusammenkunft war Herzzerreißend, und da der Wärter den Gatten in einem lichten Augenblick sah, so 23. glaubte er sich entfernen zu können und daS Ehepaar ungestört in der Zelle zu las» sen. Kaum hatte er sie aber verlassen, so wurde er durch einen Hülferuf des Weibes aufgeschreckt, und eilte sogleich in die Zel le, wo er daS unglückliche Weib blutend in den Armen ihres Gatten fand, welcher ihr mit einem blechernen Löffel beide Au« gen ausbohrte. Die Unglückliche starb am folgenden Tage- Man hat gegenwärtig Bittschriften hier in Umlauf gesetzt und wahrscheinlich cir« culiren dergleichen auch anderwärts, welche bei unserer Gesetzgebung darauf hinwirken sollen, daß freie farbige Leute auch Bür» gerrechte wie die Weißen erhalten. Wir glauben nicht daß eine Staatsgesetzgebung Besugniß hat, Schwarzen das Stimmrecht zu ertheilen, da alle diejenigen welche hier in Pennsylvanien Stimmrecht haben, bei ihrem Ueberzug, oder nach einem kurzen Aufenthalte in einem andern Staate die» ses Recht dort gleichfalls genießen. Sklar venstaaten vor allem aber würden sich höf lichst bedanken vor einer solchen Anmu« thung, u. derCongreß würde sich wohl auch nicht dazu hergeben, die Schwarzen in Ausübung ihrer ihnen vom Staate Penn sylvanien ertheilten Bürgerrecht zu unter« stützen. Fr. Freund. O p p o si t i o n S - P o st e n. Di« mangelhafte Einrichtung des PostsystemS in den Ver. Staaten ist bekannt genug und hat setzt, zufolge der immer lauter werdenden Klagen, eine in Philadelphia sich zu diesem Zwecke gebildete Compagnie, zur Errichtung eines neuen Postamtes, veranlaßt. Es verlautet, daß der höchste Preis für die Beförderung eineS Briefes nach irgend einem Theile der Wer. Staa ten, der nicht mehr wie i Unze wiegt, nur Cents betragen solle. Die bei diesem Unternehme:, bet heiligten Personen, be haupten. daß die bestehenden Gesetze, wo» nach Privat - Posten verboten sind, un constitutionell seien und sind bereit. dieS gerichtlich darzuthun. Die Eröffnung eines Zweig Post Amtes inßaltimore soll ebenfalls in diesen Tagen erfolgen Mexiko. Nach Mittheilungen von Vera Cruz hat die mexikanische Regierung ein Dekret erlassen, wanach alle Amerika ner sich aus Calisormen zu entfernen ha« ben. Obgleich dieser Befehl schon vor ei nigen Monaten gegeben wurde, so erhielt doch erst kürzlich der amerikanische Mini ster, General Thompson, davon Kenntniß. Er verlangte darüber von der Regierung näheren Aufschluß, und da derselbe aus blieb, so setzte er eine Zeit fest, bis zu wel cher ihm eine bestimmte Erklärung gegeben sein müßte widrigenfalls er seine Pässe verlangen und das Land verlassen würde. Man erwartete Thompson zu Vera Cruz, woselbst er sich einzuschiffen entschlossen war, um seiner Familie in den Vereinig ten Staaten einen Besuch abzustatten. Minerva. Neues Blutbad. Unter den Ne« storianern wurde abermals eine schreckliche Metzelei angerichtet. Des harten Druckes müde, erhoben sie sich gegen ihre Feinde und trieben dieselben aus verschiedenen Dörfern. Es gelang ihnen den provisori schen Gouverneur Zenail Bei einzuschlie ßen und zu verwunden. Derselbe suchte in einem neuerbauten Fort Zuflucht unv wurde bald, auS Mangel an NahrungS« mittel», auf's Aeußerste gebracht. Unter dem Vorwande mit den christlichen An führern eine Zusammenkunft zu halten, verleitete er die Nestorianer, von ihren Feindseligkeiten abzustehen; aber im Au genblicke stürzte er, von einem Detachemenl kurdischer Husaren begleitet, aus der Fe stung hervor, und überrumpelte die Bela gerer- Auf der Flucht kamen dieselben fast Alle durch das Schwerdt um. ib.