MeaV i N g, Mnn Gedruckt und herausgegeben von AruoldPu w e l! e, in der Süd 6reu Strasse, Ecke der Sherry Alley B chm' s Mirrhsbaus-Hof gegenübrr. Aahrganz 6, game 229. vedi ngunge n.-Der AlbevKle ZZeolmcltter erscheint jeden Dienstag auf einein grossen Superial-Bogen mit schönen Lettern gedruckt. Der SubserlptionS-Prcis ist Ein Tha l e r des ZahrS, welcher in halbjähriger Voraus bezahlung erbeten wird. Wer im Laufe des Jahres nicht bezahlt, werden Hl 50 angerechnet. Für kürzere Zeit als K Monat wird kein Unterschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wenn sie einen Monat vor Ablauf des Subseriptions-Termi'nS geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewöhnlichen Preis eingerückt. Unterschreibernin hie siger Stadt wird die Zeitung porrofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der Unterschreiber. ft)"Briefe und Mittheilungen müssen postfrei eingesandt werden. Die schwarzen Ztosen. Eine linkische Volkt--Erzähln»g. Mitten in dem Arme des Meeres, der die kuppelreiche, minaretbesäete, goldglän zende Sultansstadt Istambol von Scuta ri, Europa von Asien scheidet, ragt seit undenklichen Jahrhunderten ein fester mar morner Thurm empor aus der wogenden See. Erbaut auf einer gewaltigen Fel senklippe, die jedoch nur bei niedrigem Seestande einzeln das Haupt über die Wasserfläche erhebt, trotzt er seit undenk lichen Zeiten unzerstörbar der unaufhör lich anstürmenden Brandung, und dient jetzt in mondlosen Nächten mit beleuchte ter Zinne den Schiffen als Leitstern, wenn sie genöthigt sind, nach Sonnenuntergang durch die Meerenge zu segeln. Von sei ner Höhe herab überblickt der staunende Franke das Meer von Marmora mit sei nen blühenden Inseln, die prachtvolle Re sidenz derOsmanli's mit ihren Moscheen und Pallästen, die leuchtende Wasserstraße nach dem schwarzen Meere und die schim mernden Landhäuser des großen Gartens vonScutari amFußedercypressenbekranz ten Berge Asiens. Stumm und ernst steht der Thurm da, ein tausendjähriger Betrachter dieses paradiesischen Punktes der Erde, als Zeuge so vieler erfreulichen und grauenvollen Ereignisse an dieser Grenze zweier Welttheile. In seine ho hen vier Wände sind im letzten Jahrhun dert an den Ecken ein Paar Oeffnungen zum Eingänge des Lichts gehauen worden; doch jetzt läßt der Anblick des düsteren Thurmes, nicht verkennen, daß er einst ein wichtiges Geheimniß zu verwahren be stimmt gewesen. Treu?r, denn mancher Freund unserer Tage, hatte der Thurm seine Pflicht erfüllt. Die Geschichtsfor scher streiten über seinen Ursprung und die Zeit seiner Erbauung, und einige hal ten ihn für einen der zwei Thürme, wel che der ritterliche griechische Kaiser Manu el Paläologos in der Meerenge aufgebaut hatte, um diese desto leichter mit einer Kette sperren zu können. Den Franken heißt er aber der Thurm des Leander. Die Sage des Volks eine geheime, a ber unzuverlässige und bei den Gelehrten verrufene Vertraute der Wahrheit gibt jedoch dem Fremdlinge einen befriedigern deren Aufschluß über die Geschichte des Thurmes, als die verworrenen Andeutun gen der Handschriften aus einer grauen Vergangenheit. Wir wollen diesmal der Sage folgen, wobei wir nur gewinnen können. Ein Sultan, Mahmud genannt, (in welchem Jahre, ist nicht bekannt,) saß auf dem Throne Osmans, und würde Ur sache gehabt haben, sich für den Glücklich sten aller Sterblichen zu halten, wenn nicht der Gedanke, keinen Erben seines Glücks zu hinterlassen, ein bitterer Trop fen in den Becher seiner Glückseligkeit ge wesen wäre. Sultan Mahmud war kin derlos. Sein muthmaßlicher Nachfolger, Amurad, Sprößling auS des Herrschers Famissenstamme, hatte ihm nach dem Le ben getrachtet, um desto eher des trauri gen Vorzugs zu genießen, unbeschränkt zwar, aber auch ungeliebt, über Leben und Gut von Millionen gebieten zu können. Der Anschlag ward verrathen. Mahmud schenkte seinem entarteten Verwandten das Leben, verbannte ihn jedoch nach Asien an die fernste Grenze des Reichs, und schloß ihn und seine Nachkommen von jedem An sprüche auf die Thronfolge auf ewig aus. Dies traurigeVerhältniß ließ den Sul tan, je älter er wurde, um so bitterer den Mangel eines Thronerben empfinden. In seinem Harem welkten die schönsten weiblichen Blüthen aller Länder, ohne ihm eine Frucht zu bringen. Der fürchterli che Menschentödter, der das Recht hatte, täglich zweimal sieben Köpfe seiner Will kühr zu opfern, fühlte sich unglücklich, weil er in einer langen Reihe von Jahren nicht einem Menschen das Leben zu geben vermochte. Mahmud richtete täglich die inbrünstig sten Gebete an den Propheten, er sandte Der Liberale Beobachter Und Berks, Momgomery und Schuylkilt Camtties allgemeiner Anzeiger. mit jeder Karavane die reichsten Opfer nach der Kaaba in Mekka und an das Grab Mahomeds in Medina; aber der Prophet schien sein Gebet nicht erhören zu wollen. Vergebens zog er die weise sten Ulemas und Derwische zu Rathe, um sonst ließ er Moscheen bauen und Kran kenhäuser, umsonst dehnte er seine Barm herzigkeit aus bis auf die Hunde der Hauptstadt, die er vor den Thoren seines Serails füttern ließ: es schien geschrieben zu sein, daß er der Letzte seines Stammes bleiben solle. So lag er denn eine Nacht, in trübe Betrachtungen über sein Mißgeschick ver senkt, seufzend auf seinem Divan, als ihm plötzlich im dämmernden Halbschlafe die Gestalt eines ehrwürdigen Derwisch er schien und ihn mit feierlichem Ernste beim Namen rief. Der grüne Turban auf dem Haupte der Erscheinung deutete auf deren erhabene Abstammung vom Propheten, und die begeisterten, ab?r wohlwollenden Züge derselben schienen ihre höhere Sen dung zu bekräftigen. —Mahmud glaub te deutlich folgende Worte aus dem Mun de dieses überirdischen Wesens zu verneh men : "Beherrscher der Gläubigen! Der Saame des Wohlthuns, den Du so reich lich ausgestreut hast, ist herangereift zu einer Frucht des SegenS; der Prophet Hit die Gebete der Armen erhörr, er will Dein gläubiges Vertrauen mit der Erfül lung Deines heißesten Wunsches belohnen. Diejenige Deiner Frauen, die Du am mei sten liebst, wird nächstens Mutter sein. Mahmud! Du wirst bald das ersehnte Glück der Vaterfreuden genießen; doch höre auf den Rath, welchen der Prophet Dir durch mich zukommen laßt. Dein Wunsch wird erfüllt; aber der Prophet, dem keine Zukunft veiborgen ist, sieht vor aus : das Schicksal, welches allgebietend über dem Höchsten, wie über dem Niedrig sten waltet werde Dir aus der Gewäh rung Deines Wunsches Unheil bereiten; darum verbindet seine Gnade zwei War nungen mit der Gewährung Deiner Bit' te. Wirst Du Vater eines Mädchens, so will sie der Prophet mit den sten Schönheiten aller Weiber, die je auf Erden die Sterblichen entzückten, ausstat ten. Doch schmeichle Dir deswegen nicht, im Garten des Lebens eine Rose ohne Dornen zu brechen. Deine Tochter wird von der steten Gefahr bedroht werden, durch den Biß einer Schlange das Leben zu verlieren. —Wirst Du aber Vater ei nes Sohnes —dann bist Du verloren; denn das Verhängniß bestimmt ihn zu Deinem Mörder, wenn Du ihm nicht zu vorkömmst." Die Gestalt zerfloß vor den Augen des Sultans, oder schien in der Dunkelheit der Nacht zu verschwinden. Doch bald sah Mahmud die halb verwischten Züge der Erscheinung aufs Neue zu dem Bilde eines leuchtenden Antlitzes mit einem Aus drucke des Mitleids sich ordnen, und er vernahm von den Lippen des Derwisch noch Folgendes: "Das Erbarmen des Propheten läßt Dir, Beherrscher der Moslim, einen Aus weg offen, dem strengen Ausspruch des Geschickes zu entrinnen. Wohl Dir, wenn Du den Wink zu nutzen verstehst ! Kannst Du dem Kinde, welches Dir geboren wer den soll, einen Pallast erbauen an einem Orte, dcn noch nie der Fuß eines Sterbli chen betreten, auf dem die Sonne noch nie eine Pflanze blühen ließ, so bringe sie da hin ; dort kannst Du Deinen Sohn vor Dolch und Schwerdt, und Deine Tochter vor Ungeheuern und vor Männern bewah ren, die ihr mehr Gefahr bringen dürften als Basilisken; dort wird ihr Leben ru hig dahin fließen, wieder ungekannte, un getrübte Quell einer Oase in der Wüste, aus dessen Wellen noch kein Mensch ge trunken hat." Die Gestalt verschwand, und nach einer träumereichen Nacht erwachte Mahmud am Morgen mit der gespanntesten Erwar tung, ob sich die Wahrsagung des Abge- "IlVillig zu lobe» und ohne Furcht zu tadeln." Dienstag Ke« 23. Aannar 1844. sandten Mahomeds bestätigen werde. So«, bald er, mit dem Antlitz gegen Mekka ge wendet, sein Morgengebet verrichtet hatte, eilte er auf den Flügeln der Hoffnung nach den Gemächern feiner Frauen, und an der Pforte des Harems schon erfuhr er zu seiner unbeschreiblichen Freude aus dem Munde einer Sklavin, daß der Derwisch nicht gelogen, und daß Emme, die liebste seiner Frauen, sich unzweifelhaft Mutter fühle. Nun glaubte Mahmud aber auch an die Wahrheit alles dessen, was ihm die Erscheinung in letzter Nacht prophezeiht hatte. Während sich das reichbeschenkte Volk der Sultansstadt im Atmeidan, auf der See, im Thal der süßen Wasser und in allen Straßen Jstambols mit vollem Jauchzen den Belustigungen überließ, wel che der Sultan zur Feier des ihn eben so sehr beglückenden, als sein Herz mit Sor gen erfüllenden Ereignisses zu veranstal ten befahl, berief Mahmud den Großve zier, den Mufti, die Klügsten der Ulemas, so wie seiner nächsten Diener, zu sich, um zu berathen, wie der Bedingung Genüge zu leisten sei, unter welcher allein es ihm gestattet war, das Glück und daS Leben seines Kindes vor der Tücke des Geschickes sicher zu stellen. Der Fall war neu, und zu sonderbar, selbst für die Weisesten und Aeltesten unter den Weisen und Klugen, als daß sie erklecklichen Rath zu geben ge wußt hätten. Der Befehlshaber über alle Flotten des Sultans meinte man solle das Sultanskind sein Leben lang auf ei nem Schiffe in offenem Meere gefangen halten; aber er vergaß der Stürme und M>er - Ungeheuer. Der gottesgelehrte Mufti schlug vor, dasselbe in einem golde nen Käfig an eine Mosche zu hängen, und es so dem vielvermögenden Schutze des Propheten überlassen. Die tief nachden kende Miene des Veziers schien zwar ei nen weisern Gedanken hoffen zu lassen; als er aber dazu rieth, Leute auszuschicken in alle Welt, um einen Platz zu finden, den noch kein Mensch bisher betreten, ver ließ der Sultan, im Unwillen über die un bedeutende Weisheit der Vorschläge seiner Räthe, den Divan, um in den Armen der Gattin, der er die Vaterfreuden danken sollte, selbst über das Wohl seines ersehn ten Kindes nachzudenken. Dem Lieblin ge des Propheten ward aber auch für dies mal die Mühe des Nachdenkens erspart. Der Trfindungögeist des Weibes, ange regt durch die Sorge um das Kind unter ihrem Herzen, übertraf den Scharfsinn des Veziers, des Mufti und des Kapudan- Pascha zusammengenommen. Die Favo ritin rieth nämlich dem Sultan, auf einem Felsen in der Meerenge, der nur zur Zeit der Ebbe aus den Fluthen hervorrage, ei nen Pallast bauen und dort sein Kind be wachen zu lassen. Mahmud war entzückt über den Einfall, den er außerhalb des Harems für den seinigen ausgab, und den er sogleich ausführen ließ. Die Minister des Sultans staunten beschämt über die Erfindungsgabe ihres kaiserlichen Herrn, und der Mufti erklärte sich fest überzeugt, der Prophet habe seinen Nachfolger selbst erleuchtet, damit er das ihm verkündete Orakel in Erfüllung bringen könne. Aller Schwierigkeiten ungeachtet, wel che das wandelbare Element dem Bau in den Weg legte, erhob sich bald auf dem Felsklumpen in der Meerenge, Scutari ge genüber, ein prachtvoller Marmorpallast, der von außen das Ansehen eines dicken, gewaltigen, viereckigen Thurmes darbot, man sah kein Fenster darin, und das Licht fiel von oben durch eine kühn gespannte Kuppel in den Wunderbau, in den man nur mittelst einer hoch über der Wasser fläche angebrachten, dreifach mit ehernen Thüren verschlossenen Oeffnung gelangen konnte. Aber Alles, was der Reichthum und die Ueppigkeit Asiens aufzubringen und in so engem Raume zusammen zu drängen vermochten, ward von Mahmud auf die innere Ausschmückung dieses Tem pels verwendet, dessen Gottheit, unzugäng lich den Blicken der Sterblichen, sein Kind werden sollte. Mahmud ward Vater ei- ner Tochter. Als die Ersehnte geboren worden, und vom Vater den Namen Mi hir-Schighill empfangen hatte, trug sie ein goldener, mit einem grünseidenen Se gel bespannter Nachen, gelenkt von zwölf der schönsten Cirkassischen Jungfrauen des Harems, nach ihrem so geheimnißvollen Wohnsitz in der Meerenge. Von Gold und Edelgesteinen schimmernde Gemächer nahmen die Sultanstochter auf. Ihre Wartung und Pflege ward den reizend sten Sklavinnen anvertraut, und abgeschie den von den Augen der Welt, wuchs die liebliche Blume zur Jungfrau auf, ohne je das Antlitz eines anderen Mannes er blickt zu haben, als das ihres sie über Al les liebenden Vaters. Mihir SchigHill verdiente ihren Namen, welcher so viel als "die Sonne der Schön heiten" bedeutet, in vollem Sinne des Worts, denn schon in ihrer zartesten Ju gend verdunkelte ihr schönes Antlitz alle Pracht, mit der sie umgeben; die Rosen von Damaskus schienen matt gegen die Farbe ihrer Wangen, die Glut der Dia manten erlosch vor dem Feuerstrahl ihrer Augen. Kein Wunder, daß Mahmud, entzückt von den Reizen seines Kindes, den leisesten Wünschen desselben zuvorzukom men bemüht war. Die seltensten Blu men und Pflanzen Europa's und Asiens umdufteten in alabasternen Gefäßen die Sultanstochter, in goldenen Käfigen schlu gen Nachtigallen, bunte Vögel sangen er lernte Lieder, und goldene Fische, in Kri stallbecken schwimmend, bereiteten ihr ei ne angenehme Augenweide. Der Thurm der jungen Fürstin erklang von melodi schen Weisen der wohltönendsten Instru mente, gemischt mit den Gesängen ihrer blühenden Dienerinnen. (Fortsetzung folgt.) Bussalo, dcn L. Januar. Verflossene Woche kam eine Deputats on der For Indianer, welche im Westen von lowa wohnen, auf ihrem Wege nach Washington hier durä). Sie gaben eini ge Vorstellungen im Theater durch das Aufführen ihrer National'-Tänze, um die Kosten ihrer Reise zu bestreiten. Sie beabsichtigen sich in Washington beim Präsidenten über die Nichtbezahlung ihrer jährlichen Stipenden zu beschweren, wor an. nach ihrer Aussage, der Agent der Ver- Staaten schuld ist. Während ihrem Auf» enthalte hier wurde ihnen alles Sehens werthe gezeigt, und am Neujahrstage be suchten sie in Begleitung einiger Bürger mehrere Privathäuser, wo sie natürlich sehr wohl ausgenommen wurden, sich die gebotenen Erfrischung wohl munden lei Ben und nicht wenig zum Vergnügen die ses TageS beitrugen. Welche Eindrük ke muß nicht alles dieses auf die wilden Kinder der Wildniß gemacht haben ! Ein Dolmetscher begleitete sie zwar, und über setzte ihre Reden und Danksagungen; al lein die Sprache, welche aus ihren Ge sichtszügen und Mienen bei der Unterhal tung unter sich selbst, leuchtete, drückte ei nem die Ueberzeugung auf, daß sie in ih ren Reden sehr zurückhaltend seien oder daß der Dolmetscher nicht im Stande sei, sie vollkommen wiederzugeben. Möge der Zweck ihrer Reise erfüllt wer den. und sie glücklich in ihre Heimath zu rückkehrcn, und nicht einige derselben, wie es häufig geschleht, ein Opfer der Genüs se werden, womit man sie überhäuft und an die sie nicht gewöhnt sind, und auch nicht daran denken, ihnen zu widerstehen- Weltbürger. EinGutes Gesetz. Die Gesetz gebung von Indiana hat außer andern Herabsetzungen des Gehaltes öffentlicher Beamten, bestimmt, daß die Mitglieder der Gesetzgebung für die ersten fünf Wo chen täglich 3 Thaler und für die übrige Zeit GI.SV den Tag erhalten sollen. Dies ist die beste Bestimmung für die Bezah lung von Mitgliedern der Gesetzgebung, und sie wird hoffentlich in andern Staa- 21. ten Anklang finden. Mitglieder von Ge setzgebungen sollten gut, ja sehr gut be zahlt werden ; allein die Zeit ihrer Sit zungen sollte eingeschränkt werden, und diesen Zweck wird das von der Gesetzge bung von Indiana erlassene Gesetz errei chen. ib. Eine treffende Antwor t. — Folgende gute Geschichte wird von einem reisenden Geistlichen, Elder Ray, von O hio, erzählt- Der Geistliche reiste immer zu Pferde und fehlte nie, das beste Pferd in der ganzen Nachbarschaft zu haben. Er bildete sich überhaupt nicht wenig dar auf ein. einer der besten Pferdekenner im Staate zu sein. Eines Tages, als er ge rade zu Pferde die Runde in seiner Pfar» rei machte, begegnete ihm ein Advokat, der ihn folgendermaßen anredete:"Edler Ray, ihr Schwarzröcke folget nicht dem Beispiele unseres Herrn und Meisters; er war zufrieden, auf einem Esel zu rei ten." Elder Ray antwortete mit sehr bereiter Geistesgegenwart: "Wirklich, die Esel sind so im ganzen Lande zusam men gesucht worden, umAdvokaten daraus zu machen, daß keine für uns arme Geist liche übrig sind." Der Advokat foppte den Geistlichen Herrn nie wieder wegen seines guten Pferdes. Ein weicher Sitz. Der Boston "Courier" meldet, daß ein alter Brannt weinbruder in ver Nähe der dortigen Stadt kürzlich mit einem Haarbeutel nach Haus gekommen sei, und in dem Zimmer, worin seine Frau mit Waschen beschäftigt war, anstatt auf den Stuhl, aus Irrthum sich in einen Zuber voll warmen Wassers ge setzt, und sich so fest eingeklemmt habe, daß er aus der Sündfluth seinen Hintern nicht mehr bringen konnte. Er sprach sein gu tes Weib um Hülfe an; sie erbarmte sich, zog den Philosophen heraus, und schüttete ihm, damit er nüchtern werden und zu sich kommen möchte, die Brühe über den Kopf. Schneestur m. Der „Dover (N. H.) Enquire'." berichtet, daß ein gewisser Hr. Moses Ham von Farnngton daS Gasthaus vom Adler in jener Stadt, um heimzureisen, mit Pferd und Schlitten während des Schneesturms am vorletzten Mittwoch verlassen habe, und am folgen den Morgen todt auf dem Wege gefunden worden sei. Wichtige Frage.-Neu Bor? scheint in neuerer Zeit ein berühmter lite rarischer Tummelplatz werden zu wollen. Inder „Aurora" sind zwei Fragen aufge« stellt, welche allen Diletanten der Rheto rik eine schöne Gelegenheit zur Entwik« kelung ihres Talents verschaffen. I)Kanu es eine Kirche ohne Bischof,und L) Kann es Frauenzimmer ohne falschen Po» der geben? —und wir fügen hinzu 3) Kann man Narren mit und ohne Köpfe finden? Die Beantwortung darf münd lich oder schriftlich gegeben werden, und die Zeitungen sollen sich vorläufig aller Commentare enthalten. Minerva. Schiffs' Und Mensch enver« l u st. Die ~St. Louis Gazette" meldet, daß das Dampfschiff „Scheperdeß," Capt. Howell, welches Pittsburg am 26. d. v. M. verließ, in der Nacht vom 3. d. M auf eine Senkholz bei Eahokia Bend ge stoßen, und augenblicklich gesunken sei. Es hatte eine Mannschaft von etwa 15 Personen und 25V Passagiere an Bord. Die Nachtzeit, das Plötzliche des Ereig nisses, die unvorbereitete Lage der Anwe senden, die nahe Gefahr, und die harte Kälte machten die Scene um so schreckli» cher. Die „Gazette" sagt: Männer. Wei ber und Kinder, meistens nackt, und theil weise in dem Wasser badend. riefen jäm merlich nach ihren Verwandten, oder lie« fen in elender Verwirrung hin und her, uni ein Rettungsmittel zu finden, wät)» rend Andere in den Fluß sprangen und er« tranken.