Z 5 eKVi N ü, Denn. Gedruckt und herausgegeben von ArnoldPu w e ll e, in der Süd 6teu Strasse, Ecke der Sherry Alleyß ehm' s Wuchsbaus-Hof gegenüber. Uahrgang 5, z-m-e Kmmer 224. Bedingung« N.-Der L>llier»lle IZcot>arlrtcr erscheint jeden Dienstag auf einem grossen Superial-Bogen mit schonen Lettern gedruckt. Der SubscriptionS-Preis istEin Thaler des Jahrs, welcher in halbjähriger Vorausbe« zahlung erbeten wird. Wer im Lauft des Jahres nicht bezahlt, werden Kl 5N angerechnet. Für kürzere Zeit als li Monat wird kein Unterschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wenn s!« einen Monat vor Ablauf des Subscriptions-Te» niins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewöhnlichen Preis eingerückt. Unterschreibern in hiesiger Stadt wird die Zeitung porrofrei geschickt, weitere Ver>endungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der Unterschreiber. und Mittheilungen müssen postfrei eingesandt werden. Der alte Krieger Ihr Leutchen, hört, es lebt einmal Auf seinem Rittergut? Ein alter, biedrer General En, Mann von edlem Muthe Und helfe» und trösten, erfreue» und gehen, Dies war ihm die einzige Frende im tebe». Ihm starb sein Sohn, da nahm der Mann Ein armes Fräulein Bäschen A»6 Menschlichkeit zur Tochter an Die trug sehr hoch das Näschen ; Sie liebte das Gold nur,nur Perlen u.Ringe llnd andre dergleichen vergängliche Dinge. „Kind, sprach einmal der graue Held, Du machst nur wenig Freude; D» liebst mir Tand und Putz und Geld, N»d hassest arme Leute; Du siehst es, ich altre und werde bald sterben Drum bessre dich ja, willst du mich beerben. ~Doch hör'! jetzt reis' ich über Land ; Ich will hier steht die Kassc! Daß niemals mau mit leerer Hand Den Dürftigen entlasse. Doch jeden ehrwürdigen, alten Soldaten Beschenke mir, hörst du ! mit einem Dukaten. So ritt er fort; im Abendliche Hinkt über die S l'loffbrncke. Die Bärennnil/' tief im Gesicht, Ein KriegSmann an der Krücke; Der ehrliche Alte schien nahe dem Grabe, Und flehte um eine mildherzige Gabe. ~sPack dich, fnbr ihn das Fräulein an, Betr >inkiier Bärcnh '> nter, Du alter, unverschämter Mann, Mit deiner Krücke weiter; Sonst laß ich, du Tagdieb, mit Hunden dich hetzen, Die mögen dann tüchtig denßalg dir zerfetzen. ~Ha, rief der Mann mit einem Mal, Mit Augen voller Blitze! Sie her, ich bin der General Hier liege» Krück' nnd Mütze. Ich wollte dein Herz mir, mein Väschen, erproben Doch kann nun der Vetter das Väschen nicht loben." ~Dn kannst nicht meine Erbinn sein Du sollst mir ohne Säumen, Und da hilft weder Fleh'» noch Schrei'», Die Nacht das Schloß noch räumen. Denn wer sich nicht annimmt der leitenden Arme», Verdient, beim Himmel! auch selbst kein Erbarmen." Hur Unterhaltung und Belehrung. Die Sage vom Schlosse Greifenstem an der Donau. Im 11 tenJahrhundert Hauste zuGrei fenstein ein Ritter, Reinhardt genannt, von rauher und wilder Gemüthsart. Sei ne Tochter, Stelina, war dagegen sanft und mild, und eine Freude Aller, die sie kannten. Sie wuchs zur Bewunderung des ganzen Hauses heran, und unter den vielen Freiern, welche die schöne und reiche Ritterßtochter umlagerten, gelang es dem Aermsten, unter ihnen, dem jungen Ru dolph, ihr Herz zu rühren. Dies mußte dem Vater aber verborgen bleiben, denn dieser verlangte nach einem reichen und mächtigen Schwiegersohn, und nicht nach einem armen Fant, wie Rudolph war, der nichts hatte, als ein biedres Herz und ei nen tapfern Arm. Nun trug sich's zu, daß Reinhardt einst auf lange Zeit an des Kaisers Hoflager mußte. Wahrend des sen erblühte den Liebenden ein Himmel von Glück und Wonne. Täglich sahen sie sich und täglich ward ihr Bund enger. Bald aber machte Etelina die Entdek kung, daß sie zu schwach, Rudolph zu kühn gewesen sei. Sie trug ein Pfand des ver botenen Umgangs unter dem Herzen, und des Vaters Nachhausekunft rückte mit je dem Tage näher. Was ihre Angst aber noch mehrte, war, daß er sagen ließ, er bringe einen stattlichen Mann für seine Tochter mit. In dieserNoth wandte sich die Bedräng te an den Kaplan der Beste, der seit ih rer Mutter frühem Tode ihr Freund und ihr Erzieher gewesen, und entdeckte ihm Alles. Der Greis aber, das Fräulein liebend, wie sein Kind, beschloß sie zu ret- Der Liberale Beobachter Und Berks, Moiitgomery und Schuylkill Caunties allgemeiner Anzeiger. ten mit eigener Gefahr ; und als der alte Graf Reinhardt einritt mit dem nicht em pfehlend aussehenden Freier, da versteckte er die Liebenden in einen unterirdischen Gang, versorgte sie mit Speise u. Trank, und entzog sie auf diese Weise dein ersten 'Ausbruche des väterliche» Zornes, der je doch nun über ihn hereinbrach. Denn als Reinhardt sein Töchterlein nicht fand und späterhin vernahm, welch heimlich Liebes band geknüpft worden, da entbrannte er in Wuth gegen den Kaplan, dem er gro ße Schuld beimaß ; und als dieser den Auf enthaltsort der unterdessen sich weiter Ge retteten nicht entdecken wollte, mißhandel te er ihn und warf ihn in seiner Burg tiefstes Gefängniß, wo ihm nimmer das Tageslicht mehr graute. So verfloß ein Jahr, und Reinhardts Zorn war noch immer nicht verraucht. Hoch und theuer schwur der Harrherzige: wenn er seine Tochter fände, so solle auch sie in einem ewigen Kerker büßen, und wenn er je schwach genug wäre, ihr zu verzeihen, so möge in selbem Augenblicke ein jäher Tod ihn übereilen, und die Ru he des Grabes ihm mangeln fort nnd fort. Da traf es sich, daß Reinhardt an ei nem trüben Wintertage im Forste auf der Jagd sich verirrte, und von der Nacht ü berfallen, nicht Weg noch Steg fand, llnd zu einer Felsenhütte kam er, hart am Ufer der Donau, wo der wilde Strom brausend vorüberschoß. Ein junges Weib, in die Felle wilder Thiere gekleidet, saß da und wiegte einen Knaben auf dem müt terlichen Schooße. Es war Etelina, und als Reinhardt sie erkannte, und den rau hen Mann das Lallen seines Enkels rühr te, da schloß er erweicht und bereuend die lang entbehrte Tochter in seine Arme, nahm sie mit auf die Burg, und eilte, den un glücklichen Kaplan ans seinem Kerker zu befreien. Den rächenden Mächten ist aber der Mensch verfallen, der sein Höch stes verschworen. Auf der Stiege zu dein Gefängniß deS Kaplans glitt Graf Rein Hardt ans, er stürzte in die Tiefe hinab, wollte sich aufrichten, erfaßte krampfhast das steinerne Geländer und verschied. Erst am andern Morgen fand man ihn; seine Hand hielt noch den Stein. Sein Geist aber spukt umher, und muß ruhelos so lange wandern, bis der Stein, der zum Anhalten an der Stiege dient, so ausge wetzt sein wird, daß er in zwei Stücke zer fällt. Daher die Benennung des alten Schlosses: Greif in den Stein. Der seltene Eroberer. Als Joao de Castro, Vicekönig und Er oberer von Ostindien, einer der größten Männer des lliten Jahrhunderts, auf sei nem Todtenbette lag, ließ er die Beamten des königlichen Schatzes und die reichsten Kaufleute von Goa rufen, und sprach zu ihnen: "Ich schäme mich nicht, Ihr Herrn! zn gestehen, daß ich in meiner Krankheit weniger Pflege habe, als der ärmste Krie ger sie im Hospital findet. Ich kam nach Indien, um zu fechten, nicht um reich zu werden, als Krieger, nicht als Kaufmann. Meine Kriegsgenossen verzehrten weit häusiger meinen eigenen Gehalt, als den Sold, den ihnen der König zahlte Ich wollte Euch einst die Gebeine meines Sohnes, die einzige Kostbarkeit, die ich besaß, verpfänden für Geld, um das Heer des Königs zu bezahlen; Ihr aber nahmt als Pfand die Haare meines Bartes an. Daß der Vater so vieler Kinder keine Schätze sammeln konnte, ist nicht zu ver wundern. Heute fehlt es mir an Geld, um ein Huhn zu kaufen, dessen meine Schwäche bedarf. Meine Bitte an Euch ist, Jemanden zu bestellen, der meiner in dieser Krankheit um billigen Lohn pflege." Dem Vicekönig wurde seine Bitte gewährt. Der Schlafwandler. Während demßevolutionskriege wohn te bei Brooklyn, N. V., ein reicher Mann, welcher die Gewohnheit hatte schlafend umher zu gehen und allerlei zu verrichten. "Ivillig zu loben und ohne Furcht zu tadeln." Dienstag öett 19. 1843. Der Einfall der feindlichen Armee verur sachte ihm großen Schrecken, und er er wartete täglich mit Furcht und Zittern daß er ausgeplündert werde. Unter dem Ein flüsse dieser Furcht stand er einst bei der Nacht im Schlafe auf nahm seine schwe re Gelbkiste, welche er in wachendem Zu stande unmöglich allein hätte fortbringen können, trug sie die Stiege hinab, nahm eine Laterne und einen Spaten, und wan derte so belastet eine viertel Meile weit zu einem dichten Gebüsch, um seinen Schatz zu vergraben.—Nachdem er ihn sorgfäl tig mit Erde bedeckt hatte, kehrte er wie der heim und legte sich wieder zu Bette. Am andern Morgen war er der erste der das Verschwinden der starken Kiste bemerk te, ohne jedoch die leiseste Erinnerung zu haben von dem was er selbst während der Nacht gethan hatte. Da keine Spuren eines räuberischen Einbruches vorhanden waren, so beschuldigte er ohne weiters ganz wüthend seinen Diener des Dieb stahls. Ein Monat nach dem andern ver schwand ohne auch nur das Geringste von der Kiste auszusinden, und die Familie wurde endlich in bittern Mangel versetzt, da in damaliger Zeit nirgends Geld zu leihen war. Um das Unglück noch zu vergrößern, wurde sein einziger Sohn von einem heftigen und langwierigen Fieber befallen, und es fehlte oft am Nöthigsten zu seiner Erquickung. Der verzweifelnde Vater wurde von diesen Bekümmernissen heftig ergriffen, und sein Schlaf war so unruhig, daß er oft halbe und ganze Näch te im Hause herum lief, als ob er vom bösen Feinde gejagt würde. Seine Frau und Tochter, welche daran gewöhnt waren, ließen ihn ungehindert gehen, außer wenn sie Ursache hatten zu befürchten, daß er- Schaden nehmen würde, in welchem Falle sie die heftigsten Mittel anwenden muß ten um ihn aufzuwecken. Einmal des Nachts hörte die Tochter, welche bei dein kranken Bruder wachte, den Vater schnell die Stiege herab kom men, und folgte ihm sogleich nach. Er war angekleidet, zündete ein Licht an und steckte es in die Laterne, ging dann zur Thür und sah hinaus; dann kam er zu rück, nahm die Laterne und den Spaten und ging zum Hanse hinaus. Erschreckt darüber, folgte sie ihm nach bis in das Gebüsch mit großer Bangigkeit, fürchtend für sich selbst und ihren Vater, denn sie dachte er möchte sich etwas zu Leide thun. Nachdem er den Platz ereicht hatte setz te er die Laterne nieder, räumte eilig die Erde weg und als er auf die Kiste kam, stieß er mit dem Spaten auf den eisenbe schlagenen Deckel, lachte wild und rief: "Mein Schatz ist sicher, wir werden noch glücklich sein." Dann nahm er mit der Kraft eines Riesen die Kiste auf seine Schultern, nahm die Laterne in die Hand und eilte heim, zur großen Freude der Tochter daß ihre vorige Furcht ungegrün det war. Zu Hause angekommen setzte er die Kiste auf denselben Platz nieder wo sie zuvor gestanden war und legte sich dann wieder zu Bette; die Mutter und Toch ter aber blieben vor Freuden wach. Am Morgen erwachte der Vater so trau rig als je zuvor, und fragte sogleich was der Sohn für eine Nacht gehabt habe; und drückte seinen Kummer aus, daß er nicht fähig sei, besser für die Seinigen zu sorgen. Endlich bemerkte er die Kiste, und mit dem größten Erstaunen, ja bei nahe närrisch vor Freude rief er aus : "Wer hat dieses gethan ? Wo kommt die Kiste her?'' Erst nach wiederholten Er zählungen und Versicherungen der Toch ter wie es zugegangen, glaubte er ihr, und freute sich von ganzen Herzen über den wiedergefundenen Segen. Erfroren. In der Nähe des Ei senbahn-Depots zu Paterson, N. I. wur de am Bten Dieses die Leiche eines Man nes von Newark, Namens Wm. Faulkes, gefunden, welcher wahrscheinlich im betrun kenen Zustande erfroren ist. (Min. der Hannover Andreas Hellman, sonst anch A dam Hör n, Sein Leben, Charakter und Verbrechen. Baltimore ~Su»«' vom vorigen Sams tage liefert eine vollständige Lebensbeschrei bung dieses Mannes bis zu seiner Verhei rathung mit Melinda Horn, im August 184 Z, und bemerkt noch, dass die angege bene» Thatsache« aus einer Quelle komen, deren Richtigkeit durchaus nicbt zu bezwei feln ist. Wir haben dieselbe, wegen ihrer ansstrordttttlichen Länge, zwar nicht von Wort zu Wort wiedergegeben, jedoch die wichtigsten Umstände genau und umständ lich erzählt, u»d glaube» unsern Lesern da mit einen Dienst zu erweisen. A n d r e a s H e ll m a n, sonst auch A dam Horn genannt, wurde geboren in der Stadt Worms, am Rhein, den Listen Inni, 1702, und ist setzt in seinem 52sten Lebensjahre. Wir haben (sagt die more "Sonne") einen Taufschein vor uns liegen, welcher von einem Priester unter zeichnet, und in der Stadt Worms im Jahre 1792 datirt ist. worin die Rainen seiner Eltern, und der Tag seiner Geburt und Taufe, unter dem Namen Andreas Hellman, angegeben, — welches hinlänglich beweiset, daß dies sein rechter Name war. Seine Eltern gaben ihm eine gute Erzie hung' und brachten ihn, da er sein KZtes Jahr erreicht hatte, bei einem Schneider in einem benachbarten Städtchen in die Leh re, wo er bis zu seinem 2lsten Jahre ver blieb. Hierauf gieng er auf die Wander schaft. bereitete alle deutschen Lander, so wie auch andere Theile von Europa, nnd kehrte nach einer Abwesenheit von beinahe Z Jahren im Herbste 1816 wieder nach dem Ortr zurück, wo er seine Lehrjahre bestanden hatte. Hier konnte er sich je doch nicht lange gedulden, und da er viel von Amerika gehört hatte, so fühlte er ein Verlangen auch dies Land zu sehen. Er begab sich daher auf die Reise, und langte im Jahre 1817 in Baltimore an. Hier arbeitete er beinahe drei Jahre bei einem Kaufmannsschneider, und gieng so dann über Waschington nnd Georgtaun nach Loudoun Caunty, Virginien, ab. Es mag hier schicklich sein zu bemerken, daß er durch sein guteS Betragen, während seinem Anfenthalt in Baltimore, sich vie le Freunde erwarb. Er war damals ei n junger Mann von einem gefälligen Aeus fern, nüchtern, fleissig, und gut nnterrich tet. Indessen schien er einen Wiederwil len gegen das ganze weibliche Geschlecht gefaßt zu haben. Er betrachtete dasselbe als ein Sclave des Mannes, während er das männliche Geschlecht im vollsten Sin ne des Wortes für den "Herrn der Schöp fung" hielt. Frauenzimmer waren, sei ner Meinung nach, nur geschaffen worden zur Bequemlichkeit des andern Geschlechts; als Holzhauer und Wasserträger zu die nen, seine Speisen zu kochen, seineStrümp fe zu stopfen, nie zu reden als wenn sie gefragt würden, nnd überhaupt in allein ihrem Manne unterthänig zu sein. Er legte die dem Geschlecht betreffendeSchrift stelle als eine „Gehülfin des Mannes" buchstäblich auS, während er demselben alle gesellschaftlichen Vorrechte und Frei Heiken versagte. Das, dies noch seine Mei nung ist, mag man aus einer Unterredung schließen, welche er vor einigen Tagen, seit seine Vernrtheilung, mit einem nach Ohio reisenden Herrn hatte, der ihn frug, ob er etwas an seinen Sohn Heinrich zu bestel len habe. Er antwortete "Za. sagen Sie Heinrich, wenn er jemals Heirathe, so soll er ein religöses Frauenzimmer Heirathen." Der Herr versetzte, er sollte seinen Sohn auch rathen religiös zu werden, indem dies zur wahren Glückseligkeit dem Man ne so nöthig sei als der Frau. "Nein ! nein! nein !" erwiederte mit Heftigkeit der alte ruchlose Mann, "das Weib muß wissen, daß es schweigen und gehorsam sein soll ; es hat nichts mit dem Manne zu thun. Im Herbste 1820 kam er in dem Hause l6. des Hrn. Georg M. Abel an, welcher in Loudoun Caunty, Virginien, etwa 4 Mei« len von Harper's Fähre wohnt. Herr Abel war ein alter und sehr achtungs werther deutscher Bauer, welcher vor vis« len Jahren von Deutschland gekommen, und eine große Familie von Söhne und Töchter aufgezogen hatte. Der alteMann gewann ihn lieb, und Hellman blieb den Winter dort, und arbeitete auf seinem Handwerk. Im Frühjahr 1821 gieng er nach Baltimore zurück, verweilte aber nicht lange daselbst, sondern schlug sein Quar tier wieder in dem Hause des Hrn. Abel auf. Im December dieses Jahrs verhei» rathete er sich mit Maria, eine Tochter des Hrn. Abel, ein liebenswürdiges Mäd chen von nicht ganz 2o Jahre alt. Sie blieben zwei Jahre in dem Hause des Hrn. Abel wohnen, allein schon nach Verlauf von zwei Monaten verlor er nach und nach alle Liebe zu ihr. Am Bten August, 1822, kam Luisa. ihre erste Tochter, zur Welt, welches Hellman aber als ein ernsthaftes Mißgeschick betrachtete. Zm Manat April 1823 überfiel ihn der Eifersnchtsteufel, und alle bisher zurück gehaltene Brutalität seiner Disposition gegen das weibliche Geschlecht, brach von neuem los. Er beschuldigte seine Gattin der Untreue, und am 27sten September darauf, da Heinrich, ihr zweites Kind, welcher jetzt in Ohio wohnt, geboren wur. de. wollte er dasselbe durchaus nicht eignen, und schalt seine Frau eine Hure. Der Hausfrieden war nun ganz vollkommen gestört, denn alle Betheurungen seiner ar men Frau waren vergeblich, und für jede Gefälligkeit und Aufmerksamkeit, die sie ihm zu thun suchte, erhielt sie nur Dro hungen und Verwünschungen. Er hatte sie jedoch nie persönlich mißhandelt, wes halb sie, ihrer Kinder halben, eö für Pflicht hielt bei ihm zu bleiben. Im Frühjahr 182 t lehnte er einen klei nen Platz in Loudoun, etwa 1 Meile von der Wohnung ihres Vaters, wo sie beinahe 8 Jahre lebten, während welcher Zeit im Juni 1827 das dritte Kind, Johann, ge» boren wurde, und Hellman öffentlich er klärte, daß er. im Fall sie noch ein Kind bekomme» sollte, sie tödten würde- Dies war jedoch ihr letztes Kind. Als er auf diesem Platze wohnte, verließ er seine Frau in einem Anfall von Aergerniß, gieng nach Baltimore, und blieb 3 Monate aus. Bei seiner Rückkunft versprach er besser zu thun- Um diese Zeit verkaufte Hr. Abel einen Theil seiner Bauerei, und kaufte für je des seiner Kinder eine Section Land in unterschiedlichen Caunties von Ohio. Jo hann Abel und Georg Abel giengen nach Stark Caunty, Ohio, und Hellman er hielt für seine Frau eine Section Land in Carroll Caunty, im nämlichen Staate. Sie blieben jedoch bis 1831 in Loudoun, da sie nach Carroll Caunty zogen,allein er weigerte sich auf dem Stück Land zn woh nen, welches seiner Frau gehörte. Als er Loudoun Caunty verließ, verkaufte er Ei genthum bis zum Belauf von wenigstens 3000 Thaler. Wie er ein so grosses Vermögen in so kurzer Zeit mit der Na del erwerben konnte, obgleich er äußerst karg war, und seiner Familie beinahe alle Bequemlichkeiten des Lebens entzog, wird bis jetzt noch als ein Räthsel betrachtet. Die fünf Jahre, welche er in Carroll Caunty lebte, übergehen wir mit Still schweigen, nur mit dem Bemerken, daß das Schicksal der armen Frau von Tage zu Tage unerträglicher wurde, und die Kinder sich vor ihrem Vater fürchteten, besonders Heinrich, den er durchaus nicht als seinen Sohn anerkennen wollte. Als er Carroll Caunty verließ, eignete er zwei schöne Bauereien nur eine halbe Meile von der jetzt blühenden Stadt Carrollton, die er zu hohen Preisen verkaufte. Im Frühjahr 1836 zog Hellman nach Logan Caunty, zum großen Troste der