ZK eaVi N S, MNll. Gedruckt und kerausgegebeu von AruoldPu w e U e, iu der Süd 6ceu Strasse, Ecke der Cherry Alley.B ehm' 6 Wirthshaus-Hof gegenübrr. Aaßrgang 5, gan-e Kummer 222. Be ding u n g e N.-Der Nlbrrüle zzrobackter erscheint jeden Dienstag auf einein grossen Superial-Bogen mit schönen Lettern gedruckt. Der SubseriptionS-PreiS ist Ei n Thaler des ZahrS, welcher in halbjähriger Doraubbe« 'ahlung erbeten wird. Wer im Lauft des Jahres nicht bezahlt, werden Hl 50 angerechnet. Für kürzere Zeit als Monat wird kein Unterschreiber angenommen, und etwaige Auskündigungen werden nur dann angenommen, wenn sie einen Monat vor Slblaus des Subscriptions-Termins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewohnlichen Preis eingerückt. Unterschreibern in hiesiger Stadt wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, aus Kosten der Unterschreiber. und Mittheilungen müssen postfrei eingesandt werden. dem Cincinnati "Volksblatt.") Eduard Walrons Traum (Nach authentischen Mittheilungen.) (Schluß.) „Vor ungefähr sechs und zwanzig lah ren hatte ich ein jnnges Mädchen in mei nem Dienste, Namens Susanna Wilmot. um welche John Eumming warb ; sie war lebhaft, lustig selbst ein wenig vorlaut und galt für das schönste Mädchen des Dorfes. Meine Frau und ich, wir begünstigten Beide aus allen Kräften John in seinen Wünschen, weil wir in seiner Thätigkeit und Einsicht ein glückliches Gegengewicht für Susannen's Jugend und Leichtsinn sahen. Die jungen Leute schienen voll kommen einverstanden zu sein und Alles ging nach Wunsch, bis ein junger Fremder nach Ashgrove kam, um entfernte Ver wandte zu besuchen. Frank Gordon. so hieß er, war elternlos, aber heiter, offen und eben so sorglos als Susanna selbst war ; Er wurde bald ein gefährlicher Ne brnbuhler EummingS und, was in dieser Geschichte das Sonderbarste ist, er war Matrose." Walton machte hierbei eine Bewegung des Schreckens. „Sein Bild schwebt mir noch auf daö Deutlichste vor; ich sehe noch dieses Bild voll Jugend. Le ben und Heiterkeit. Obgleich er damals erst ein und zwanzig Jahre alt war. so hatte er doch schon zwei weite Reisen ge macht. und erzählte gern, waö er gesehen. Die Erinnerungen eines Seemannes, wo von gefährlichen Abentheuern und von Wilden die Rede ist, haben einen andern Reiz, als die einfachen Dorfgeschwätze und Cumrmng wurde verschmäht. Die neuen Liebenden überließen sich den glän zendsten Hoffnungen ; Gordon wollte eben eine neue Reise antreten, die ihm viel Geld einbringen sollte, und in sechs Monaten dachte er zurückzukehren, um sich mit ann azu verbinden. Bei seiner Abreise vergoß das arme Mädchen viele Thränen, die jedoch durch die Hoffnung einer baldi gen Rückkehr getrocknet wurden. Indes sen wuide diese Hoffnung gar bald durch Unruhe getrübt; die Monate gingen hin, der Winter verstrich und weder Briefe noch Nachrichten trösteten die Braut. Der Frühling, der Sommer, der Herbst kehr .ten wiever; darauf folgte noch ein langer trauriger Winter, unv die goldenen Hoff nungen verwandelten sich schon in tiefen Schmerz, welchem bald eine Verzweife lung folgte. Ich ließ von verschiedenen Seiten Erkundigungen einziehen und er langte die Gewißheit, daß Gordon sich nicht auf dem Schiffe eingeschifft hatte, daö er Susannen genannt. Man ver muthete. daß er ein anderes Schiff bestie gen habe; aber man konnte nie erfahren, wo und wie. Susanne, dieses lebenslu stige, dem Anscheine nach so leichtsinnige Mädchen, war ganz verändert, seit sie sich verlassen glaubte; sie wurde gefährlich krank und verließ uns nach ihrer Wieder genesung. um zu alten Verwandten in ei ner entfernten Grafschaft zu gehen, und seit dieser Zeit haben wir nichts wieder von ihr gehört.—Sie müssen jetzt begrei fen, daß nach allen diesen Umständen und nach meiner amtlichen Stellung, ich die traurige Entdeckung, die mir gemacht, nicht mit Stillschweigen übergehen kann. Doch will ich nicht aus eigener Bewegung han deln: ich will an daö Staats Sekretariat schreiben, und die Umstände des Ereignisses berichten, ohne jedoch Personen zu nennen, und mir Rath und Verhalrungsbefehle erbitten." Schon am andern Morgen ging der angekündigte Brief an seine Be stimmung ab, von wo ohne Verzug eine Antwort kam, welche die Weisung enthielt« das Jndividum. auf welchem der Verdacht ruhe, zu verhören. Eumming wurde da her in die Pfarrwohnung gerufen, wo sich auch sein Herr befand. John, welcher glaubte, daß er in irgend einer Frage des Ackerbaues seine Meinung abgeben sollte, erschien mit nachdenkendem, aber ruhigem Der Liberale Beobachter Und Berks, Montgomery und Schuylkill Caumies allgemeiner Anzeiger.^ Gesicht. Er war von hohem Wüchse und sei.i von der Sonne gebräuntes Gesicht zeugte noch von Kraft und Gesundheit, obgleich sein ergrauendes Haar ein schon vorgerücktes Alter andeutete. „Wir sind alte Bekannte. John," sagte der Pfarrer viele Jahre sind vergangen, seit wir unS daS erste mal sahen." „Das ist wenig stens fünf und gwanzig Jahre her; es war in der Zeit, als Sie Ihre Stelle an traten ; ich errinnere mich dessen, als wenn es gestern wäre."—- „Es freut mich, daß Sie ein so treues Gedächtniß haben, denn ich habe sie gerade über Thatsachen zu be fragen, die zu jener Zeit vorgefallen sind. Sagen Sie mir, erinnern Sie sich eines jungen Matrosen, der vor füns und zwan zig Jahren einige Zeit hier zubrachte und von dem man nichts mehr gehört hat"Forrester hielt inne, Eumming aber schwieg und stützte sich auf eine Stuhllehne. „Ihr Herr," fuhr der Geis tliche fort, „hat einen außerordentlichen Traum gehabt, der, wie wir glauben, auf diesen Menschen einige Beziehung hat." und ohne den Anschein, als ob er die Be wegung bemerkte, die sich auf John'ö Ge sicht malte, setzte er ihm alle Umstände des Traums auseinander. Zuerst zeigte nur das convulsische Zittern seiner Lippen, waS in ihm vorging; aber als man ihm die ganze Scene des Mordes vor Augen legte, den Ort beschrieb, die Umstände deS Kam pfes und sein unseliges Resultat, so zitter te sein ganzer Körper, eine tödtliche Bläs se bedeckte sein Gesicht und er stürzte mit dem Ausrufe zu Boden : „Ich bin ver loren, die Hand GotteS ruht schwer auf mir!" —„Auf. Eumming, Muth gefaßt, noch ist nicht AlleS verloren," sagte Wal ton ihn aufhebend. Ich gebe AlleS waö ich habe, darum, wenn ich Dich unschuldig glauben könnte! aber hüte Dich vor ei nem unvorsichtigen Bekenntnisse. Ich ge be Dir feierlich mein Wort, daß ich in dieser Sache nicht gegen dich zeugen wer de." —Die Hand Gottes liegt schwer auf mir, sage ich Ihnen. Mein Verbrechen wird der ganzen Welt bekannt werden. Ich selbst rufe die Gerechtigkeit, man soll Alles wissen." —Und in der That erzählte Eumming, wie, nachdem er inögeheim Zeu ge des zärtlichen Abschieds der beiven Lie benden gewesen, er in einem Anfallen von Wuthund Eifersucht. sich zum Verbrechen getrieben gefühlt habe, und wie er sich von Gewissensbissen zu Boden gedrückt, der verdienten Strafe nicht durch die Flucht habe entziehen wollen. Was' man auch that, um ihn davon abzubringen, be harrte er doch vor dem Richter bei seinem Geständnisse, und forderte laut menschliche Gerechtigkeit, um wie er sagte, die gött liche von sich abzuwenden. Unter diesen Umständen war es unmöglich ihn zu ret ten; er wurde zum Tode verurtheilt. — Sein Entschluß blieb auch unerschütterlich und er wollte weder um Gnade noch um Aufschub bitten. Dieselbe Entschlossen heit begleitete ihn auch zum Richtplatz; er umarmte Walton und den würdigen For rester und starb mit einem Vertrauen auf Gott, welches einen tiefen Eindruck in den Herzen aller Anwesenden hinterließ. Jonathan suelit eine Kran lAuf lesondercö Verlange« n»gerückt.) Im Jahre unsers Herrn 1830 war Jo nathan Braun einer der ansehnlichsten Kerle in dem angenehmen Städtchen Ne mochink. Er war etwa 2t> Jahre alt, von riesenhafter Gestalt und hatte einen eiser nen Körperbau; auch hieß es, er könne in einem Tage über mehr Acker Land mä hen oder mehr Ruthen Steinfens legen als irgend ein anderer Mann dort. Sein Vater war vor drei und einem hal ben Jahre gestorben, und hinterließ seinem geliebten Sohne Jonathan sein ganzes Vermögen, welches aus einem großen Wohnhause, einer geräumigen Scheuer nebst Nebengebäuden, und einer blühenden "N?illig zu loben und ohne Furcht zu tadeln." öS» Z. 1843. Bauerei bestand. Seine jüngere Schwe ster wohnte bei ihm, und seine Mutter agirte als seine Haushälterin. Nach seines Vaters Tode gieng eine Zeitlang Alles gut genug; endlich aber suchte sich die alte Frau despotische Herr schaft anzumaßen, und drückte den Ent schluß aus, die Angelegenheiten der Haus haltung ohne Rücksicht äuf die Bequem lichkeit oder nach den Wünschen ihres Soh neö zu reguliren. Einige Monate dulde te Jonathan dieS geduldig eines Tages aber, nachdem er einen heftigen Streit mit seiner Mutter, über die Schicklichkeit des SchlachcenS und Einsalzens eines Lieb lings-Schweinchens, vor oder nach dem nächsten Bettage, gehabt, erklärte der pflichtvergessene Jonathan, daß er auf die Art nicht länger leben wolle, und grau sam zerstörte er der alten Frau ganzen HerrschsuchtS-Traum, indem er erklärte, er sei entschlossen zu heirathen. Es war 4 Uhr Nachmittags des leiten Novembers, als Jonathan Braun sich an ständig aufputzte, und nachdem die reiche Ernte seines Kinnes und seiner Oberlippe gesammelt war—nachdem sein Haar glatt gekämmt und er in seinem besten breittuch nen Rock und Hosen, mit einer silbernen Uhr und einer sich passenden Weste ge schmückt, gekleidet war sah er so an ständig und stattlich aus, als man einen Mann an einem Sommertage nur zu se hen wünschen könnte. Als er seine väterliche Heimath seuf zend verließ und diese höchst wichtige Ex pedition antrat, unterhielt er sich mit sich mit sich selbst: "Ich habe nie viel Be kanntschaft mit den Madchen hier herum gehabt, und weiß nicht, ob irgend eine der selben mich haben will. Im Ganzen ge nommen ist es nur probirt, und wenn Ei ne nicht will, wer kann wissen ob nicht die Andere will. Da ist SquireJones Toch ter, Nabby. Sie ist wirklich ein fein Mädchen ich will's bei ihr zuerst ver suchen. Sie sagen, Deacon Thompsons Sohn schleicht ihr so heimlicherweise nach ich will's nicht glauben. Vielleicht mag sie sich zu vornehm für mich halten; aber sie sah letzte Sonntag in der Kir che mit ihrem neuen Bonnet so angenehm aus, daß es nicht mein Fehler sein soll, wenn sie nicht Mrs. Braun wird. Ist sie aber närrisch genug "nein'' zu sagen, so ist Nancy Tompkins da, die neulich von Boston zurückgekehrt ist, wo sie ihren rei chen Onkel besucht hat. Sie ist anstän dige Gesellschaft gewöhnt ist durch und durch eine Lädy ist in einer Kostschule erzogen worden und würde eine herrliche Frau für mich sein. Ich glaube nicht daß sie schon einen Liebhaber hat, und getraue mir zu sagen, sie wird sich über solche Ge legenheit freuen. Dann ist Peggy Pip kin, die das schönste Mädchen in der Stadt ist. ES sind freilich immerwäh rend einige junge Kerle um sie herum, und es giebt Leute die sonderbare Sachen von ihr erzählen aber ich will sie nicht glau ben. Ich getraue mir zu sagen, ich kann sie haben. Und wenn daö Schlimmste kommen sollte, da ist Sally Johnson. Sie ist keine große Schönheit, es ist wahr; aber sie ist ein gutes Mädchen, anständig, gebildet uud wohlerzogen, unv würde sich prächtig für irgend einen Mann schik ken. "Bei Jingo," rief Jonathan aus, der sich jetzt in eine vollkommene Heiraths lust geplaudert hatte —"ich mache mit ei ner davon einen Bärgen, ehe ich wieder mein HauS betrete!'' Als er diesen lo benswerthen Entschluß ausdrückte, erreich te er Squire Jones Haus. Die Einwohner, Frau Jones, ihre blü hende Tochter Nabby und ihre drei jün geren Töchter, waren alle emsig beschäf tigt, "allerlei gute Sachen" zum Nachtes sen zurecht zu machen. Jonathan fand bald daß er in einem unglücklichen Augen blicke angekommen war, denn Frau Jones grüßte ihn nicht mit der gewohnten Herz lichkeit. Nabby hatte ihre Sonntagsklei der an, und es schien offenbar, daß eine wichtige Person oder Personen zum Nacht-! essen erwartet würden. Er setzte sich in dessen, und fieng an über Nabbys Aus sehen zu scherzen: "Du siehst durchweg hübsch auö, Nabby. Du bist eineSchön heit, Nabby man kann nicht anders sa gen. Ich glaube nicht, daß der President je in seinem ganzen Leben ein so hübsches kleines Mädchen zur Frau gehabt hat.'' Obgleich Nabby ein wenig lächelte, so schien sie durch diese Eomplimente doch nicht besonders geschmeichelt aber ihr Gesicht erheiterte sich mit einem bezaubern den Ausdruck, als das Gerassel eines Fah rzeuges gehört wurde und Simon Tomp son mit einer glänzenden Gigg in den Hof trieb. "O weh !" seufzte Jonathan:" ich se he wie die Katze springt. Wäre ich doch nur eine oder zwei Wochen früher gekom men ich möchte dann vielleicht eine gu te Tschänts gehabt haben. —lch will in dessen nicht aus dem Hause gehen, bis ich angefragt habe — ich will verd t sein, wenn ich eher gehe:— nnd wenn ich den Korb kriege, es wird mich nicht todt ma chen." Die Frauenzimmer empfiengen Simon Tompson auf daö Liebreichste; der arme Jonathan aber wurde mit todtender Käl te behandelt, und fühlte daher ein wenig sonderbar. Aber er entschloß sich helden müthig die Sache zum Schluß zu bringen, und als daher Nabby das Zimmer verließ, um einige HauSangelegenheiten zu besor gen, stand Jonathan auf und folgte ihr, zum Erstaunen Aller und Simons gro ßem Aerger, in eine andere Stube. "Nabby," sagte Jonathan, "Ich habe daran gedacht wich zu verheirathen. Die Mutter ist so verteufelt mürrisch gewor den, daß ich so nicht mehr länger leben kann und es gibt kein Mädchen hier herum, dem ich so gut wäre als ich dir bin; und wenn Du mich haben willst, so mache keine lange Ziererei, sondern sage es auf einmal, frei heraus — und ich glaube nicht, daß es Dich je gereuen wird." Nabby wurde roth bis über die Ohren. —"Herr Braun," stammelte sie heraus, nachdem sie ein Paar Augenblicke auf ih ren Daumen gebissen, "Ich bin Ihnen sehr für Ihre gute Meinung verbunden fürchte aber, daß es nicht mehr in mei ner Gewalt steht, zu Ihrer Glückseligkeit beizutragen. Ich hoffe, Sie wreden eine verdienstvollere Gefährtin als die arme Nabby Jones finden. Auf jeden Fall, mich können Sie nicht heirathen, denn ich bin bereits versprochen!" "Hallo!" pfiff Jonathan. "Aber ich habe es wohl gedacht. Du willst den jun gen Narren da im andern Zimmer, heira then. Well, ich kann nicht glauben, daß er halb so gut zu Dir ist als ich sein wür de wenn Du ihn aber lieber siehst, so sage ich kein Wort weiter. Ich habe a ber ein großes Verlangen ihm das Fell zu gerben. Leb' wohl, Nabby." "Well," sagte Jonathan, als er lang sam auf der Straße fortschlenderte, die zu dem ehrwürdigen Wohnhause des Gene rals Tompkins führte, "der Haase ist fort! wer konnte aber auch glauben, daß so ein kluges und feines Mädchen wie Nabby Jones, sich an die schleichende Zier puppe Simon Tompson wegwerfen wür de ! Es macht indessen nichts aus —es sind noch so gute Fische im Wasser als ge fangen werden können; und es müßte schlecht gehen, wenn ich keine in mein Netz locken kann." Als er diese tröstliche Be trachtung angestellt hatte, stand er auf der Treppe vor Gen. Tompkins Hause. Jonathan warf einen verdächtigen Blick auf den yellpolirten Hammer, der seit Nancys Ankunft von Boston an des Ge nerals Hausthür hieng. "Das heißt so viel'' sagte er zu sich selbst "als, Niemand darf eintreten ohne er klopft erst an." Er hob den Hammer und gab einen donnernden Schlag. Ein kleines Mäd chen kam an die Thür. „Ist Deine Schwe ster Nancy zu Hause, Hannah?" 14. „Ich weiß es nicht gewiß : aber ich will nachsehen." „Sonderbar!" dachte Jonathan, „sie sollte nicht wissen ob ihre Schwester zu Hause ist! „Nancy!" schrie daS kleine Mädchen, als es daö Putzzimmer öffnete, so laut, daß Jonathan jedes Wort verstehen konnte, „Herr Jonathan Braun ist an der Thür unv hat mich nach Dir gefragt. Soll ich sagen Du seiest zu Hause?" „Ich denke, Du mußt den Einfaltspin« fel hereinlassen;" sagte die wohlerzogene junge Dame; „ich wundre mich, was rr mit mir will." „Er hat seine Sonntagskleider an, und will vielleicht karessiren." „Einfaltspinsel?" brummte Jonathan zu sich selbst. Sollte ich Dich aber unter meine Finger kriegen, will ich Dich anders sprechen machen!" Unser Held trat ins Zimmer. Die fein erzogene junge Dame legte den letzten neu esten Roman bei Seite, und empsieng ihn auf die neumodigste, feinste Art. „Zur Hälfte zu viel Förmlichkeit," dachte Jo nathan ; „aber es thut nichts, sie ist ver teufelt hübsch!" Unser ~Einfaltspinsel" war zuerst ein wenig verschämt: da er aber ein verzwei feltes Spiel spielte, so schraubte er seinen Muth zusammen, und unterhielt sich mit so viel Leichtigkeit und Eleganz, als er wartet werden konnte. Mit wahrhaft weiblicher Geschicklichkeit lenkte Nancy die Unterhaltung auf einen Weg, der wie sie glaubte, ihre wundervollen Vollkommen heiten am vorrheilhaftesten zeigen würde. Sie sprach viel und gelehrt über Poesie und Musik, konnte aber kaum ihre Ver achtung verbergen, als der Liebhaber auf richtig erklärte, seine Lieblingslieder seien „Vänkydudle und Old Hundredund daß das einzige Gedicht, was er in seinem Le ben gelesen, ein Feierlied auf den 4ten Juli gewesen sei! Endlich verließ Hannah das Zimmer, und mit einer Aengstlichkeit, die man sich leicht einbilden kann, brach Jonathan daö Eis: „Nancy, ich glaube Du kannst denken warum ich heut' Abend zu Dir ge kommen bin. Die Sache ist: meine Mut ter wird alt und schwach, und ist nicht mehr so gut am Melken, Buttern und Käscma chen, und an den andern Kleinigkeiten um das Haus herum, als sie sonst war; und ich habe mich entschlossen zu heirathen ehe es Winter wird. Ich brauche eine gute, muntre und schöne Frau, Nancy. Jeder mann sagt, Du seiest ein arg schönes Mäd chen, und ich weiß, daß, ehe Du vor zwei Jahren nach Boston giengst, Du arg flei ßig warst; und wenn Du mich jetzt haben willst, so sag's gerad heraus, und da ist meine Hand, die Hand eines treuherzigen Bauers." (Schluß folgt.) Eine Eleveland Zeitung erzählt: Ges? kern ging von hier das Booc Indiana mit Passagieren, die fast alle Einer Familie angehörten, ab- Es befand sich unter denselben eine Frau mit zwei Männern (ihrem ersten und dritten), drei verschiedene Arten von Kindern und eben so vielerlei Enkeln. Am sonderbarsten ist, daß daS Weib mit itiren beiden Männern im be sten Einverständnisse lebte; von dem er sten war sie nämlich vor langer Zeit ge> setzlich getrennt worden, hatte aber nach her ein Freundschaftöverhältniß mit ihm und den Seinigen angefangen, das ihn nun ihr sogar bis nach dem fernen Westen fol gen macht. Alte und neue Welt. Es dürfte wohl vielen unserer Leser neu sein, daß sich im nordöstlichen Tkeile von Neu York ein Landstrich, der an Grö' ße den ganzen Staat Massachusetts über trifft. befindet, der bis auf den heutigen Tag eine fast gänzlich unbekannte Wild niß ist. Nur Jäger und Indianer haben bis setzt Streifige, durch dieses Land ge. macht, daö mehr als zwei hundert Land, seen enthalten soll. Einer dieser Seen, ver Blue Mountain Lake. 100 Fuß höher gelegen als der Ehamplain See. soll an Schönheit sogar den St. George See ü» l'ertreffen. il».