DerZUderale ZZeodachter Reading, den 7. Novbr^lBA3^ Selbstmord. — Am vorletzten Samstag Morgen um ungefähr 5 Uhr, beging die Frau des Hrn. Joseph Roth in Earl Tauusch!p, die ser Caunty, Selbstmord, indem sie sich in einen Brunnen nahe dem Hause stürzte. Ihr Kör per wurde bald darauf gefunden, aber das Le ben war bereits entflohen. Die Unglückliche hatte schon früher Symptome von Blödsinnig keit gezeigt, und diesen mag die rasche That zu geschrieben werden. Eisenerz. —Der alte Pcnn-Mount, alias Galgenberg, dessen graues Haupt einige hun dert Fuß über unsere Stadt hervorragt, bietet jetzt vielen fleissigen Händen Beschäftigung. Man bat nämlich ausgefunden, daß derselbe in seinen Eingeweiden' reichhaltige Lager von Ei senerz, weißen Thon ?c> enthält, und nach lan gem Suchen wirklich die rechte Stelle gefunden zu haben. Der Berg hat an der Westseite jetzt viele Löcher und Minen, wo man in den mei sten aber nichts fand Die größten Minen sind gerade über der Stadt und es findet sich dort ein großes Lager von weißen Thon, der sehr gut zu gebrauchen ist feuerfeste Backsteine zu brennen. Etwa 1000 Tonnen Eisenerz find bereits herausgefahren und das Erz ist so häu sig, daß man dasselbe von bester Qualität mit unter dicht unter der Erdoberfläche findet. Die Zeit sclieint nicht mehr fern zu sein, wo wir Eisenhämmer und Schmelzöfen für das rohe Material in der Nähe unserer Statt sehen werden, wenn erst die Erde ihre Schätze aus liefert. —O hoffnungsvolle Zukunft! Knappes stimmen. Die Behaup tung, daß bei der Wahl oft sehr viel von einer einzigen Slinime abhängt, hat sich bei der letz ten Wahl in Pennsylvanien wieder völlig bestä tigt. In Blicks Caunty wurde ein Senator und ein Mitglied des Hauses mit 2 Stimmen Mehrheit erwählt; in Mifflin wurde ein Mit glied mit einer Mehrheit von 7 erwählt; in den Caunties Montgomery, Schuylkill, Delaware und andern wurden Scheriffs mit Mehrheiten von 2t) zu einigen dreissig Stimmen erwählt. Congreßglieder verdanken auf einigen Stellen ihre Wahl nur wenigen Stimmen. Dies zeigt die Wichtigkeit, daß jeder Freimann zur Wahl gehen sollte, weil durch daS Fehlen einer einzi gen Stimme die Wahl eines guten Mannes leicht vereitelt werden kann. GonvernorS-Candidaten. Für diese hohe Stelle, die bei der nächsten Wahl zu besetzen ist, sind schon eine bedeuten de Anzahl Candidaten in Vorschlag, denn es fehlt nicht an Männern, die fähig sind jenes Amt zu bedienen, und noch weniger an solchen die es gern bedienen möchten. Von Seiten der Whig-Partei sind bis jetzt folgende Herren als Kandidaten vorgeschlagen: T. M. T. M'Kennan, von Washington. John Gebhart, von Somerset. John Banks, von Berks. John Strohm, von Lancaster. General Merkel, von Westmoreland. General James Irvin, von Huntingdon. Georg W. Toland, von Philadelphia, William Hiester, von Lancaster. Bei unsern Gegnern scheinen die Candidaten noch mehr plenty zu sein und wir finden in ih ren Blättern bereits folgende Hsrren empfoh len : Heinrich A. Mühlenberg, von Berks. Franzis R. Schunk, Allegheny. John Schneider, von Union. John B. Steregiere, von Montgomery. Georg M. Keim, von Berks. William Wilkins, von Allegheny. David D. Wagner, von Northampton. Adam Diller, von Philadelphia. Simon Cameron, von Lancaster. Junge Männer Convention. Eine Wechselzeitung schlägt vor, daß es zweck mässig sein möchte, im nächsten Frühjahr eine National-Convention der jungen Männer von der Whig-Partei in Baltimore zu halten, und zwar ziemlich gleich nach der Vertagung der National-Convention, die bekanntlich dort zu Anfang Mai stattfinden wird. Der Vorschlag scheint Beifall zu finden und es steht zu erwar ten, daß die Whigs der ganzen Union demsel ben beistimmen werden. Das erfreuliche Re sultat welches in 184(1 der Convention folgte, ist noch in zu frischen Andenken und es ist nicht zu bezweifeln, daß in 1844 ein ähnliches Re sultat folgen wird. Winter- —Dieser rauhe Geselle hat sich bei uns auch bereits angemeldet und läßt uns sei ne nordische Natur fühlen. Wir haben zwar noch keinen Schnee, obwohl viele Wechselblät ter aus andern Gegenden berichten, daß sle be reits genug davon haben, und namentlich soll zu Montrose in Susquehanna Caunty, bereits gute Schlittenbahn sein. Wir hatten seit ei nigen Tagen auch eine ziemlich rauhe Kälte u. können mit Nächstem Schnee erwarten. Präsidenten Crwähler. Die nächste Presidentenwahl wird der neu en Eintheilung der Congreß-Distrikte gemäß entschieden werden. Die folgende Tabelle zeigt die genaue Anzahl der Erwähler, wozu jeder Staat berechtigt ist. Politiker werden wohl thun diese Tabelle aufzubewahren, um künstig ihrem Gedächtniß dadurch auszuhelfen: Staaten. Erwähler. Staaten. Erwählen Maine 9 Georgia 10 N. Hampshire 0 Alabama 9 Massachusetts 12 Louisiana 6 Vermont 0 Mississippi V Rhode Island 4 Tennessee 13 Conncklikut 6 Kentucky 12 Neu York 26 Ohio 23 Neu Jersey 7 Indiana 12 Pennsylvanien 2K Michigan 5 Delaware I IllmoiS 9 Maryland v Missouri 7 Virginien 17 Arkansas 3 N.Carolina It» S.Carolina 9 Zusammen 275 Nothig zur Wahl 138. Es ist jetzt fast nicht mehr zu bezweifeln, daß Henry Clay von Kentucky, der von den Whigs meist begünstigte Canditat ist und» im Fall nicht unerwartete Hindernisse eintreten, durch die Whig National-Convention für President ernannt werden wird. Wenn cr ernannt wird, mag man feine Erwählung auch als eben so si- cher annehmen, da selbst die einsichtsvollsten Politiker zugeben, daß folgende Staaten ihre Erwählerstinimen für ihn geben werden, uäm lich : Massachusetts 12, Vermont t>, Rhodels land 4, Connektikut l>, Neu Icrfey 7, Dela ware 3, Maryland 8, Nord Carolina 10, Ge orgia 10, Louisiana n den Magen eindrang. Es scheint, daß das Leben sogleich von ihm gewichen ist weil er am folgenden Morgen in der näm, lichen Lage gefunden wurde, in der er nie dergefallen, Fest auf dem Ast sitzend, die Auge» offen und ganz kalt. Preußische A l t l u t h e ran e r. —Der Niagara Courier verbreitet sich in einem besondern Artikel, über den vor ei nigen Wochen geschehenen Ankauf von circa Idt)t)Acker in dem Towu von Wheat sield, durch eine Anzahl preußischer Emi» grauten, bestehend aus 2V Familien, die insgesammt 4»l) Personen ausmachen.— Sie halten da 6 Altlutherische Bekenntniß alsGlaubeiis Prinzip fest und sind Haupt lachlich wegen Verhinderung freier Reli« gions Uebung aus Preußen ausgewandert iL,» Prediger und Schullehrer begleiten lie. Am leßten Freitag legten sie bereits i)en Platz zu einem Städtchen aus, das sie an den Ufern des Eayuga (sreek anzulegen gedenken. Der erste zu beginnende Bau «01l der eines Gotteshauses sein. Möge ihr Unternehmen fortwährend ein glück liches und gesegnetes sein und bleiben. Freimüthige. taiicasicr, dm 3t. Oktober. Selbstmord. Am vorigen Mittwoch Abend schnitt.sich William Flick, Schrei »er, allhier, mit einem Rasi'rmesser den Hals zum Theil durch. Die Wunde wur de von dem herbeigerufenen 'Arzt zugenäht und verbunden, u. der unglückliche Mensch nach dem Hoipital genommen, woselbst er am vorigen Freitag starb. Wie wir vernehmen war der Verstorbene seit eini gen Jahren in Folge einer erhaltenen Verletzung am Kopf zu Zeiten etwas ver' wirrt im Gemüthe, und die That wurde vermuthlich in einem solchen Zustand der Geniüthsverwirrung begangen. Er terlaßt eine Wittwe und fünf Kinder in einer kümmerlichen k!age. und um ihr Un glück noch zu vergrößern, vernehmen wir, daß die Werkstälte deS Verstorbenen in der vorigen SamstagS Nacht von gefühl lolen Menschen erbrochen und sein Hand weikc-geschirr daraus entwendet worden ist. Falsch eSGerüch t.—Der Bericht, den wir vorige Woche aus dem Freedoms Herald entlehnten, von der Ermordung ei nes Viehtreibers auf der Straße zwischen Friedrichraun und Hannover.wird von den andern Zeitungen in der Gegend für un gegründet und eine leere Erdichtunng er klärt. Im Brunnen erstickt. Capt. Julien, in der St. Johns Vorstadt in Quebeck, hatte einen Mann, Namens Dalair angestellt, einen Brunnen auszu putzen und tiefer zu graben. Er war einige Tage darin beschäftiget ohne alle Hinderniß, bis gestern Mittag, da er beim Hinabsteigen auf einmal sein Halt am Seil gehen ließ, und in die Tiefe hinab stürzte. Hrn. Julien's jüngster Sohn, welcher zusah, machte sogleich Lärm und ging, ohne einen Augenblick Ueberlegung, in den Brunnen, um den Verunglückten herauszuschaffen. Kaum aber war er darinnen, als auch er hinabstürzte. —Auf den Lärm kamen die Nachbarn herbei, und einer, Namens Schield, bot sich so gleich an hinabzusteigen und die Verun glückten zu retten. Ein anderer wollte einen Strick um den Leib binden, zu feiner Sicherheit, aber er war zu eifrig, und stürzte auch hinab. Durch diesen neuen Unfall wurden die Gefühle der Umstehen den aufs höchste aufgeregt und H. N. Jones, Esq. wollte nun eiligst hinab und konnte nur mitGewalt von seinem gefahr vollen Unternehmen abgehalten werden, doch ein neues Opfer siel, Namens Mat thew, welchem es gleich den andern Drei en erging. Mittlerweile wurden Haken herbei gebracht, und die Unglücklichen da mit heraus gezogen, aber aller ärztlichen Hülfe ungeachtet wurde keiner mehr ins Leben zurück gebracht. Schields und Delair waren beide verheirathet, und der Erstere Vater eincn zahlreichen Familie. Diebeste Hülfe unter solchen Umstän den ist, brennenden Stroh handvollweise in den Brunnen zu werfen, und einiges Pulver hinten nach, wodurch derselbe am schnellsten von der Stickluft gereinigt wird. Wenn Niemand in dem Brunnen liegt, kann man einen ganzen Bund brennendes Stroh hinabwerfen, weil dann Niemand in Gefahr kommt von dem Feuer beschä diget zu werden. D. Ean. Wohlfeile Sattinets, Kcntlllfy Icails und tim?B, vorzügliche Winter-Artikcl für Männer« und Knabenkleider, sind nun wohlfeil zum Verkauf am Stohr von John Allgaicr. Reading, Novb. 7.