Der Liberale Beobachter Und Berks, Montgomery und Schuylkill Camities allgemeiner Anzeiger.^ AcadiN g, Mnn. Gedruckt und herausgegeben von A r noldP uwell e, in der Süd 6ten Strasse, Ecke der Cherrn AUey Beh m' s gegenüber Jahrgang zanre 21?. Gedingunge N.-Der Nlhcrllle IZtobnrKtrr erscheint jeden Dienstag auf einem grossen Superial-Bogen mit schönen Lettern gedruckt.' Der SubscriptionS-Preis ist Ei n Thaler des Jahrs, welcher IN halbjähriger Vorausbe« zahlung erbeten wird. Wer im L.iufe des Zabres nicht bezahlt, werden Hl 5V angerechnet. Für kürzere Zeit als l> Monat wird kein llnterschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wenn si« einen Monat vor Ablauf des Lubscripti'ons-Termins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewohnlichen Preis eingerückt. Unterschreibern in hiesiger Etadt wird die Zeitung porrofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der llnterschreiber. stH"Briefe und Mittheilungen müssen postfrei eingesandt werden. .Hirlanda, Herzogin vonßretagne. (Eine Geschichte deö Alte» thu»»-.) (Fortselmng.) Zweimal schon hatte der Schall der Trompete denjenigen vorgerufen, der sich der Hirlanda annehmen wollte, und nie mand erschien. Nun sah Hirlanda den Tod vor Augen, warf sich auf die Kniee vor das Krucifix und betete, stand dann auf, und sagte mir gebrochener Stimme zum Volke: Dem lieben Gott sei es be kannt, daß sie unschuldig sei, aber weil er es so wollte, so solle sein Wille geschehen. Sie verzeihe allen von Herzen, die an ih rem Tode schuldig seien und bitte Gott für sie um Gnade. Nun ertönte der Trompetenschall das dritte und letztemal, und da niemand an eine Rettung dachte, drängte ein Ritter mit ansehnlichem Gefolge durch das Volk herein, den bald alle Andern, nicht aber Hirlanda bemerkten. Auf einem glänzend weißen Pferde ritt er mit Anstund daher, sein Harnisch glänzte wie Silber, er hatte eine schöne grüne Feldbinde mit Her melin durchwebt, und auf seinem Schilde war ein silbernes Hermelin in grünem Felde, mit der Umschrift: Nichts kann mich beflecken. Sobald er vor der Bühne des Herzogs ankam, redete er ihn also an: Durch lauchtiger Herzog! nachdem ich sichere Nachricht erhalten habe, daß Eure Ge mahlin falsch angeklagt, und zum Tode verurtheilt worden ist ; so habe ich mich hieher begeben, um mit meinem Blute und Leben die Unschuld zu schützen, und mit ihrem falschen Ankläger den Kampf aufzunehmen, in der sichern Hoffnung, daß der Himmel der Tugend den Sieg, dem Laster aber die wohlverdiente Straft zutheilen werde. Und nach einer tiefen Verbeugung ritt er muthig in die Schran ken. Schon von weitem schimpfte ihm der Bösewicht entgegen : Komm nur, ich will dir den Hals schon brechen, und nachdem er ihn näher hatte und sah, das; es ein Jüngling von höchstens lii Jahren war, so schimpfte er noch ärger, daß sich ein so elendes Milchmaul getraue mit einem be jahrten Ritter den Kampf aufzunehmen. Und wirklich, so sehr sich beinahe alle An wesenden freuten, als sie einen Retter dahereilen sahen, so sehr schwand auch die Hoffnung mieder, als man einen so schwachen Jüngling erblickte. Doch so gering die Hoffnung war, so ließ man sie doch nicht ganz sinken. Die Trompeter bliesen nun zum Kam pfe, und alle sahen mit bangen Herzen auf den edlen Jüngling hin. Mit ge senkten Lanzen sprengten die Kämpfer gegen einander, und rannten so deftig an, daß der Verlämnder halb, der Jüngling aber ganz aus dem Sattel gehoben wurde. Unwillkürlich seufzte jedermann laut über das Unglück des Jünglings, und der Bö sewicht glaubte den Kampf schon gewon nen, als er den Jüngling im Sande lie gen sah. Er machte sich von seinem Pfe rde herunter, um ihn zu durchbohren, er hatte aber kaum die Erde erreicht, so saß der Jüngling schon wieder strcitfertig auf seinem Rosse. Run sah der Bösewicht wohl, daß er sein Pferd nicht mehr erreichen werde, ohne von dem Jünglinge durchstochen zu werden ; deßwegen stieß er jetzt mit gan zer Gewalt seinen Speer in das Pferd seines Gegners, daß sogleich mit dem Jüngling zu Boden stürzte; aber dieser war sogleich wieder auf den Beinen, und während der Bösewicht die Lanze aus dem Pferde zog, stach ihn der Jüngling mit dem Schwerte zwischen den geöffne ten Halsringen hinein, wornuf er sogleich niedersank. Ein ungemeines Freudengeschrei ertön te hierauf von allen Seiten dem Sieger und der Herzogin zu. Jedermann sah die Sache als eine Wirkung des Himmels an, denn aus eigenen Kräften hätte der schwache Jüngling den starken Ritter nicht besiegen können hörte man von allen Seiten sagen. Sobalo der Bösewicht sich tödtlich ver wunder fühlte, lästerte er aus vollem Halse Gott und die Menschen. Der Jüngling aber stellte sich mit seinem blu tigen Schwerte vor ihn hin und drohte ihn in Stücke zu zerhauen, wenn er nicht der Wahrheit Zeugniß gebe. Da be kannte der Verräther noch lant vor den Anwesenden Kampfrichtern, daß er auf Anstiften Gerards die Herzogin falsch angeklagt und eines Ehebruchs beschuldi get habe, von dem er nicht den geringsten Beweis führen könnte; endlich drang ihm das Blut stromweis in den Mund, er redete nur noch wenig halb verständ liche Worte, und hauchte bald seine schänd liche Seele aus. Wer war der Retter der unschuldigen Hirlanda? Gerard wollte, über diesen unerwarte ten Ausgang beinahe ausser sich, in der Stille davon eilen; aber Artus hieß ihn fest halten, bis er Kunde von der ganzen Sache habe. Nun führten die Kampfrichter den Si eger vor den Herzog, machten ihm die letz ten Worte des Bösewichts bekannt, und wünschten ihm von Herzen Glück, daß nnn die Ehre seines Hauses, die Ehre sei ner unschuldigen Gemahlin so gänzlich gerettet sei. Dann führten sie den Sie ger auch zur Herzogin, die gar an keine Rettung mehr dachte, und deßwegen nur mit vieler Mühe von derselben überzeugt werden konnte. Alles war nun begierig den Retter der Unschuld kennen zu lernen, und auch die gute Hirlanda, als sie endlich ihre wirk liche Rettung in dem Tode ihres Ver läumders und in dem Leben ihres Ver theidigers vor Augen sah, brannte vor Begierde zu wissen, wer den ihr Retter sei. Als er mit den Kampfrichtern ihrer Büh ne zutritt, sah sie an ihm eine Feldbinde, welche ihr bekannt vorkam, aber doch wußte sie nicht, wer der sein möchte, der sie trug. Sobald der Sieger die Bühne erstiegen hatte, warf er sich vor Hirlande auf die Knie und sagte: Gnädige Frau, seht nun zu e»ern Füßen euern bisher unglücklichen Sohn; der seiner besten Mutter zu lieb das Leben geopfert, aber auch durch die ses Opfer ihr und sich selbst durch die Hülfe des Himmels neues Leben gegeben Hut. Wer ist nun glücklicher als ich, da ich meiner besten Mutter das Leben ge rettet habe ; —nachdem auch.ich die Ursa che so vielen Elendes für sie geworden bin ?—Nehmet mich nun auch wieder auf als euren Sohn, und seid meine beste Mutter! Hirlanda konnte nur mit Thränen antworten, die alle ihre Worte erstickten. Sie schloß ihren lieben Bertrand in die Arme, und fühlte sich jetzt seliger als sie noch nie war auf dieser Erde. Artus, der von allem diesem noch gar nichts wußte, stand erstaunt auf seiner Bühne, und wartete beinahe ungeduldig, den Retter seiner Gemahlin kennen zu ler nen. Diese nahm nun ihren Bertrand bei der Hand, verließ ihren Ort, bestieg die Bühne des Herzogs, und sagte ihm mit Freudenthränen in den Augen : Mein Herr, hier habt ihr euren Sohn! Mehr konnte sie nicht sagen. Diese Worte machten den Artus bei nahe zu einer leblosen Bildsäule, ganz erstarrt stand er da, Freude und Beschä mung, Seligkeit und Verdammung durch kreuzten sich in seinem Gemüthe. Un veuvendet sahen seine Augen auf den Retter seiner Hirlanda, der das schönste Ebenbild seiner Mutter war. Während diesem rückten die Begleiter des jungen Herzogs herbei, unter denen auch der fromme Abt von St. Malo im Ritter harnisch war. Dieser ehrwürdige alte Diener GotteS, sobald er den Herzog in einem solchen Kampfe erblickte, sagte zu ihm : er dürfe der ganzen Sache im geringsten nicht "Ivillig zu loben und ohne Furcht zu tadeln." öeu 31. lAtober 1843. zweifeln, er werde ihm alles erzählen, wie sein Sohn vor beiläufig 15, Jahren durch wunderbare Fügung Gottes in sei ne Hände gekommen, und auf eine eben so wunderbare Art der Retter seiner un schuldigen Mutter geworden sei; und was er nicht zu beweisen vermöge, das könne die für ihn gewählte Pflegmutter thun, welche er seither in Verwahrung behalten, und jetzt auch mit hierher genommen habe. Er werde sie nun auf daS Schloß führen lassen, dort werde sich dann alles genüglich aufklaren. Artus wußte nicht, ob er über sich selbst, und seine Leichtgläubigkeit, oder über sei nen Bruder mehr zürnen solle; doch das erste, was er sagte, war ein Befehl an sei ne Knappen, unter Verlust des eigenen Lebens den Gerard in jenes Gefängniß zu werfen, in welchem vorher Hirlanda war; zur Herzogin, ihrem Sohne und seinen Begleitern sagte er: Ihr meine Lieben! verzeihet mir, ich weiß noch selbst nicht, woran ich bin, und was ich thun oder sa gen soll, wir wollen auf mein Schloß zu rückkehr'rn, damit ich dort meinem gepreß ten Herzen Luft machen kann. Hirlanda, ihr Sohn Bertrand, der Abt und der Geistliche, den sie nicht von der Seite ließ, traten nun den Rückweg zum Schlosse an : ihnen folgte Artus mit dem ganzen Hofstaate, wohl hundertmal rief das freudetrunkene Volk nach: Es lebe Hirlanda! und sehr viele begleiteten sie auf das Schloß zurück. Die wenigen auf dem Schlosse Zurück gebliebenen sahen der guten Herzogin bei ihrem Wegfuhren traurig nach, so lange sie konnten, und endlich sagten alle: Ach! sie ist gewiß unschuldig, aber wer wird sie retten? Die Meisten giengen dann in die Schloßkapelle und beteten recht mit In brunst des Herzens für die so allgemein geschätzte Hirlanda. Auch manche arme Familie schickte unter dieser Zeit ihre Ge bete zum Himmel und jammerte bitter: Ach wer wird unS helfen, wenn wir Hir landa nicht mehr haben!, — Sobald nun die Knappen mit Gerard im Schlosse ankamen, eilten alle an die Fenster; schon das verzweifelte Ansehen Gerards gab ihnen Hoffnung, und da ih nen auf die Frage: ob die Herzogin ge rettet sei? Alle mit Ja antworteten, so waren sie vor Freude beinahe außer sich, und eilten auf den Schloßthurm um zu sehen, ob die Herzogin noch nicht zurück komme. Hier sahen sie den Zug nur in weniger Entfernung, und gewahrten bal) einen ihnen ganz unbekannten Ritter. Das ist gewiß der Retter der Herzogin, sagte der alte Thurmwächter, und da auch ein paar Knappen sobald Gerard versorgt war, auf den Thurm kamen, so war na türlich die erste Frage an sie: Wer hat te die Hirlanda gerettet, gewiß der fremde mitkommende Ritter? Sie antworteten ja; aber der Ritter, sagten sie, sei kein Fremder, sondern ihr eigener Sohn, den man vor etwa 15 Jahren als ein neuge bornes Kind hier aus dem Schlosse ge raubt habe. Was, sagte der Thurmwart, der lebt noch, der ihr Retter? Ja, du wirst es sehen und hören, sagte einer der Knappen. Nun, Gott Lob und Dank, rief der Thurmwart mit aufgehobenen Händen, so ist dann die Unschuld der Herzogin für immer unwiedersprechlich bewiesen, sie hat diese Freude verdient, und ich habe nie an ihrer Rettung gezweifelt, aber an einen jungen Herzog konnte ich freilich jetzt nicht mehr denken. Aber jetzt kann ich nicht mehr da weilen, ich muß nochmal in meine alte Rüstung schleifen und in die ser will ich dann den jungen Herzog im Schloßhofe erwarten. Jetzt eilten alle die Treppe hinunter jedes zog seine besten Kleider an, und in wenigen Minuten hat ten sie sich in zwei Reihen ander Schloß pforte aufgestellt. Auf dem ganzen Wege konnte Hirlanda beinahe nichts mit ihrem Sohne Bertrand reden, denn ihr Herz war zu voll, und je der Anblick verursachte ihr neue Thränen der Freude, die auch in den Augen aller Anwesenden glänzten, sobald die Herzo gin im Schloßhofe ankam. Hier nahm sie ihren Bertrand bei der Hand und eil te mit ihm der Schloßkapelle zu, wohin Abt Bertrand und alle übrigen nachfolg ten. Hirlanda und ihr Sohn warfen sich vor dem Altare auf die Kniee, und dank ten mit wahrer Inbrunst des Herzens dem gütigsten Gott für die empfangenen un schätzbaren Wohlthaten, und alle dank ten mit ihnen für die Erhaltung der besten Herzogin und des hoffnungsvollen Prin zen. — Herzog Artus, der etwas später ankam, traf beinahe Niemand mehr im Hofe, und ging deßwegen sogleich in das Schloß. Wo sind den alle? fragte er endlich, da er alles menschenleer fand; geh, sagte er einem mitgenommenen Diener, suche die Herzogin auf. Dieser ging uud fand sie in der Kapelle, als gerade Abt Bertrand sie erinnerte in daS Schloß zu gehen, und weil es schon spät sei, eine Erfrischung zu sich zu nehmen. Hirlanda gehorchte, und gieng mit den Ihrigen durch die Sei tentühre in daS Schloß. Arcus Und Abt Bertrand. Herzog Artus war in fortwährendem Kampfe mit sich selbst und wußte nicht, was er thun oder sagen sollte. Die na genden Vorwürfe des Gewissens ließen ihn beinahe nichts von seinen und seines ganzen Hauses höchstem Glück fühlen. Er gieng in ein abgelegenes Zimmer, und ließ den Abt Bertrand zu sich bitten, der sogleich zu ihm eilte. Lieber, ehrwürdiger Abt, redete ihn Artus an, der ihm bis zur Thür entgegen gieng, und seine Rechte mit beiden Hän den faßte; Ihr seid nach Gott der Retter der unschuldigen Hirlanda, und wahr scheinlich auch selbst der Retter und Er zieher meines Sohnes Bertrand, werdet nun auch noch mein Netter! helfet mir aus dem elenden Zustande, in den mich die gerechte» Vorwürfe meines Gewissens ver setzen, saget mir, waS muß ich thun, um die schrecklichen Ungerechtigkeiten, die un verzeihlichen Fehler, wieder gut zu ma chen, um Gottes Barmherzigkeit, und Verzeihung von meiner besten Gattin, meinem lieben Sohne zu erlangen? Doch sagt mir zuerst, ich bitte euch, wie kam mein Sohn in eure Hände, und wie wurdet ihr mit ihm der Retter meiner Hirlanda? Der Abt, über diese Gemüthsstimmung des Herzogs hoch erfreut, nahm das Wort, erzählte zuerst, wie der junge Prinz in seine Hände gekommen, wie er ihn seiner Schwester zur Erziehung übergeben, und wie dieser an Geschicklichkeit, Gottesfurcht und Weisheit mit jedem Jahre zugenom men habe. Dann sagte er: Als ich vor einigen Tagen mein Gebet am Abende verrichtet hatte, mich dann zur Ruhe be gab, und kaum eingeschlafen war, trat im Traume ein Bote des Herrn zu mir, und sagte: Morgen sollst du den jungen Rit ter, den du deiner Schwester zur Erzie hung übergeben hast, mit einer guten Rü stung versehen, mit einem Schwerte und einer Lanze bewaffnen, und übermorgen sollst du selbst, und deine Edeln mit ihm nach Nenneö ziehen, denn dort wird er seine unschuldig angeklagte Mutter vom Tode retten. Er wird mit einem allge meingesürchteten Bösewicht kämpfen, und der Herr wird ihm und der Unschuld den Sieg veileihen. Der Himmelsbote verschwand, fuhr der Abt fort, ich erwachte, und mir war es, als ob ich nie geschlafen und alles mit of fenen Augen gesehen habe. Ich Machte mich auf fieng an zu beten, und jemehr ich betete, desto gewisser wurde mir der Befehl des Herrn Kaum sah ich daS matte Licht der Morgenröthe an den Ber gen hervorbrechen, so suchte ich meinen Bruder, erzählte ihm, was ich gesehen, und gehört hatte; und er in voller Ver wunderung sagte sogleich, das ist kein lee- 9. rer Traum, wir müssen uns rüsten und aufbrechen; ich stimmte ihm bei, hieß ihn die nöthigen Anstalten treffen, und nann te ihm alle die mitziehen sollten. Noch einmal, da alle, die mitziehen sollten, bei sammen waren, erzählte ich meinenTraum, und alle waren voll Freude zur Rettung der Unschuld mit ausziehen zu dürfen; aber am freudigsten noch war der junge Bertrand, ja gewiß werde ich siegen, sag te er, denn Gott ist mit uns, und wer wird dann etwas wieder uns vermögen? Den zweiten Tag, so schloß der Abt, zogen wir fort, und heute Morgens ka men wir zu Rennes an, wo wir sogleich erfuhren, daß wirklich ein göttlicher Wink uns zur Rettung der Unschuld bestimmt habe. Der holde Jüngling auf den Bei stand des Himmels fest vertrauend brann te vor Begierde, für seine unschuldige Mutter zu kämpfen, und sie durch einen glücklichen Sieg retten zu können. Be sonnen und männlich nahte er sich dem Kampfplatze. Das Weitere haben der Herzog selbst gesehen, und alles übrige kann das Weib, welches zur Pflegemutter für euren Sohn ausersehen war, und den selben aus diesem Schlosse fortstehlen half, noch aufklären, die ich deßwegen mit mir nach Rennes nahm, und die jetzt imSchlos« se gegenwärtig ist. (Forlsepunq folgt.) * E i n a u S g e m a ch t e r Schurke. Unter dieser Ueberschrift publicirt der Neu Uorker Herald folgendes: "Die Betrügereien, welche an den Emi« granten verübt werden, die im hiesigen Hafen ankommen' gehen fast in jedem Falle von ihren Landsleuten aus, und die Deutschen, die sich am leichtesten betrügen lassen, werden durchgehends von deutschen Juden hintergangen. Am 12 d. (Septem« ber) kam eine Anzahl von 80 Deutschen in diesem Hafen im Schiffe Backus von Hamburg unter der Leitung von Karl F. Pelsch, der als ihr Geschäftsführer han» delte. an. Ein Deutscher, Namens Risch« müller, der hier unter seinen Landsleuten als ei» verschmitzter Geselle wohlbekannt, stellt sich sogleich Herrn Pelsch als ein Geschäftsmann von Einfluß vor, u. nach, dem er erfahren, dastHerr Pelsch als Ge' schäftsführer für die Gesellschaft handel te, welche nach Milwaukie zu reisen beab sichtige, fragte er, Hrn. Pelsch, ob er nicht ein EmpfehlungS - Tchreiben an Herrn Schmidt, einen Kaufmann von hier, habe. Als er eine bejahende Antwort erhielt, sagte er, Hrn. Pelsch, daß er von der Re gierung angestellt sei, um alle Empfeh lungsschreiben, welche deutscheEmigranten mitbrächten, in Empfang zu nehmen und abzulieferu, wofür er von der Regierung, eine Bezahlung von L 75 den Monat er halte. Er gab ferner vor, ein Agent der deutschen Einwanderungsgesellschaft zu sein, könne als solcher ihr Interesse am be» sten vertreten, wenn sich die Gesellschaft geneigt fühle, ihn damit zu beauftragen. Auf diese Vorstellungen hin übergab Hr. Pelsch sein Empfehlungsschreiben, Fracht :c. :c. dem Schurken, und da er ihnen noch vorstellte» daß wenn sie mit ihm nach Mil waukie reisen wollten, so könnte er sie noch am nämlichen Tage, Nachmittags um zwei Uhr, in die Stadt bringen ; wo nicht/ so müßten sie einige Tage warten, so machte Herr Pelsch einen Accord mit ihm, die Gesellschaft zu neun Thaler per Kopf nach Milwaukie zu bringen, und machte ihm eine Abschlagszahlung von zwei Tha ler für jede Person. Nicht zufrieden, die armen Emigranten bereits einen jeden,um zwei Thaler betrogen zu haben, verlangte er noch 18 Thaler für seine Bemühungen und einen Thaler "GotteSgeld," was ihm auch bezahlt wurde. Pelsch ging hierauf ins Schiff um einigeSachenzu arrangiren, und als er wieder heraufkam, hatte Risch» müller das Schiff verlassen. Im Glau-- ben, daß alles recht sei, wartete die Gesell» schaft geduldig drei Tage lang, bis man