55 r/ldi n S, WcNN. Gedruckt und in) ldPuwe tl e, in der Süd «iren Strasse, Ecke der Cherry Allry.B e h >»' 6Wu Uwimus-Hof gegeüul'rr. Khrzanz .6, g-nne Mnmmer 212. Bedingung« N.-Der Uibrr.llc IZrotl.iclltrr erscheint jeden Dienstag auf eine!» grosse» »lit schöne» Lettern gedruckt. Der SnbseriptionA-PreiS ist Ei» Thaler des Hahrs, welcher tn halbjähriger Vorausbe zahlung erbeten wird. Wer im i.'.nlfe deö Jahres' »übt bezahlt, werden Hl -"><> angerechnet. Für kürzere Zeit als li Monat wird kein Unterschreiber angenoninien, und etwaige «lufkündignngen werden nur dann angenommen, wenn sie einen Monat vor Ablauf deö Subscriptions-Termitts geschehen u»d gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt »'erden. Bekanntmachungen werte» dankbar angenommen und für den gewohnlichen Preis eingerückt. Unterschreibern in hiesiger Stadt wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der Unterschreibe»-. I)s"Briefe und Mtttheilungen müssen p 0 st frei eingesandt werden. i v l a n d a, Herzogin v 0 nßretag n e. (Eine Geschichte des Alterthums.) (Fortsei.'!»!,!.) Der junge Prinz kömint niwcrhosst in glitt Hände. Das zur Pflegmutter des jungen Prin zen auserlesene Weib konnte nun sorglos ihre Wege der Küste zugehen ; ihr Mann begleitete sie, und ihr ganzes Gespräch hatte immer nur dieses zum Hauptinhal- j te, welch gut und fröhliche Tage sie sich. mit dem Gelde, das ihnen Gerard ver-! svrochen hatte, verschaffen wollten. Sie waren also gerarde so, wie heut zu > Tage noch alle liederliche Menschen sind,! daß heißt: sie lebten mäßig und ordent-! lich, so lang sie der Mangel wirklich dazu zwang, aber sobald man ein wenig mehr! bekömmt, so muß es auch sogleich wieder' lm Wohlleben verzehrt sein. Bei diesen und allen dergleichen Menschen gilt das Sprichwort: Ist viel da, so ist viel hin. Und deßwegen kann der liebe Gott solchen Familien auch nicht viel zukommen lassen, weil die schönsten Gaben nur etwa für einen Tag helfen, an denen der Mäßige oft mehr als eine Woche hätte, und weil weil sie meistens noch durch Uninäßigkeit und andere Sünden und Laster zum eig nen Verderben verwendet worden. Auch Gerard war jetzt auf dem Schlos se hoch erfreut, weil ihm seine boshaften Anschläge so teuflisch gelungen waren, daß er gar keinen Zweifel mehr haben konnte, der Prinz werde richtig in die ihm zugedachte Verwahrung gebracht werden. Aber derjenige, der Anschläge der Menschen sieht und besser weiß, als sie der Mensch wissen kann, macht oft noch da einen Strich durch unsre Rechnung, lvo wir am allerwenigsten daran denken. Und so ging es auch den niederträchti gen Planen deö Gerards. Die zwei Per sonen kamen zwar richtig zu Havre de Grace an, einem See hafen, wo ehemals alle Scklaven, die durch ein Ungewitter in denselben getrie ben wurden, ihre Freiheit erlangten. A ber schon lange war man von dieser be sondern Begünstigung abgegangen, und niemand konnte denken, daß hier der zum Sklaven gemachte junge Prinz seine Frei heit erhalten werde. Denn Niemand wußte, daß er Sklave war, als die zwei Personen, die ihn in Händen hatten. Zu St. Malo, einem heut zu Tage sehr berühmten Orte war damals noch ein Kloster (welches aber 11 IL zu einem Domstifte erhoben und der Sitz deö Bi schofs von Alcto dorthin verlegt wurde) und diesem Kloster stand Abt Bertrand vor, ein Mann, der in der ganzen Gegend als ein wahrhaft frommer, gotteSfürchti ger, heiliger Prälat geschätzt wurde. Dieser gieng an einem Abende zur ge wöhnlichen Stunde zu Bette. Aber kaum war e'r eingeschlafen, so sah er einen En gel des Herrn vor sich stehen, der ihm den bestimmten Rath ertheilte : er solle sogleich aufstehen, seine Leute versammeln und bewaffnen, sie in aller Eile nach Havre de Grace schicken, denn dort wür den sie einige Flüchtlinge mit einem noch ungetauften Kinde in ein Schiff eilend antreffen, welches er retten solle. Bertrand, der jetzt vollkommen wach und heiter geworden erkannte sogleich den Befehl deö Herrn, er machte sich auf, rief seinem im nächsten Zimmer befind lichen Bruder,befahl ihm,so geschwind als möglich seine Leute zu bewaffnen und zum Ausrücken bereit zu halten. So wie al les versammelt war, kündigte ihnen Ber trand im feierlichen Tone den Befehl des Herrn an, er trug ihnen auf zu eilen, und das Kind in das Kloster zu bringen. Alle schätzten und liebten ihren Herrn, und waren schon seit langer Zeit her ge wohnt, den Willen desselben pünktlich zu erfüllen, weil sie überzeugt waren, er wol le und suche nur Gutes, und ihm verschaffe die Rettung der Unschuld jedesmal die seligsten Freuden. Der Liberale Beobachter Und Berks, Montgomery und Schuylkill Cmmties allgemeiner Anzeiger.^ Deßwegen eilten, sobald Bertrand aus geredet hatte, sein Bruder und alle mit ihm dem Häven zu mit dem seligen Be wußtsein, der Herr wird uns schütze», weil wir seine Befehle zu erfüllen suchen. Noch vor anbrechender Morgenröthe wa ren sie an dem bestimmten Orte, sahen wohl ein Schiff, das auf Jemand zuwar: ten schien, aber die ihnen angezeigte Beu te sahen sie noch nirgends. Doch sie zwei felten nicht, daß sie kommen werde, lind postirten sich an einen sichern lind guten Ort, wo sie überzeugt waren, daß sie ih nen nicht entgehen könne. Kaum hatte das Morgenroth ein we nig am am Himmel geleuchtet, so sahen sie in einer kleinen Entfernung mehrere Personen dahereilen, denen daS Schiffs volk, das schon lange gewartet hatte, sehn lichst entgegen sah. Nun eilte die Mann schaft des Abtes auf die Flüchtigen zu, denen das Schiffsvolk bewaffnet entgegen eilte, und da es so unvermuthel ihre Beu te von Feinden umrungen sah, so wollte es mir Gewalt der Waffen dieselbe wieder erobern. Aber bald waren mehrere von der Mannschaft niedergemacht, und die andern suchten in der Flucht ihr Leben zu retten. Das Kind kam unverletzt sammt dem nie derträchtigen Weibe und ihrem Mannein die Hände der Klosterleute, von denen al le drei wohl bewahrt in das Kloster zu St. Malo gebracht wurden, Abt Ber trand freute sich ungemein, als er das hoffnungsvolle Kind, das die Vorsehung so wunderbar gerettet hatte, erblickte, und eben so sehr freute er sich, daß er jetzt sei ner wegen dein Verlust eineö kaum etliche Tage erlebten Töchterchens in tiese Trau er versetzten Schwester dieses holde Ge schenk deö Himmels zur mütterlichen Pfle ge übergeben, und sie dadurch wieder trö sten konnte. Sogleich ließ er diese seine liebe Schwe ster rufen, erzählte ihr die ganze Geschichte, und bat sie recht angelegen, sie möchte jetzt gerade dieses Kind für das Ihrige anneh men, das die Vorsehung selbst wirklich für sie bestimmt zu haben schiene, und durch das sie sich und ihrem Hause gewiß großen Segen und vieles Glück bereiten werde. Berite, die Schwester des Abtes, schätz te und liebte ihren Bruder ungemein, wil ligte mit sichtbarer Freude in sein aufrich tiges Verlangen, und war auch im vollen Sinne eine gute und rechtschaffene Mut ter an unserm hoffnungsvollen jungen Prinzen. Am nämlichen Tage wurde er noch getauft, Bertrand und seine Schwe ster übernahmen die Gevatterstellen, und er erhielt den Namen Bertrand. Nun war er durch die heilige Taufe ein Mit glied der Kirche Jesu (shristi, und das Bürgerrecht des Himmels war ihm feier lich zugesichert. Hirlanda muff vom Schlosse fliehen. Jetzt war das unschuldige Kind geret tet, aber die gute Hirlanda befand sich noch unter der Herrschaft deö Bösewichts Gerard, der sie durch noch weit größere Leiden zu quälen beschlossen hatte. Er glaubte nun ganz gewiß, daß er den er sten Erben seines Bruders für immer ent fernt habe: aber lasse ich ihm seine Ge mahlin, dachte er, so werden andere fol gen ; und meine schönen Hoffnungen ver eiteln ; tödte ich sie aber, so wird er sich eine andere Gemahlin wählen, und dann komme ich wieder nicht zum Ziele. Endlich sielen ihm die damaligen Ge setze bei, welche seine Anschläge am besten zu begünstigen schienen; denn vermöge derselben durfte der Ehegatte, der seine Ehehälfte verloren hatte, ohne zu wissen, ob sie noch lebe oder nicht, vor Verfluß voller sieben Jahren zu keiner andern E he schreiten. Also die Hirlanda zu einer unbekannten Flucht bringen, setzte ihn für sieben Jahre in volle Sicherheit, und durch siebenjährigen Wittwerstand konnte er denken, werde seinem Bruder die Lust zu heirathen vergehen, und dann stehe er am Ziele seiner Wünsche. "Vvillig zu loben ,i»d ohne Fu.'cht zu tadeln." öen Ltt» !BtZ. Gedacht, gethan. Und wie die ver schmitzte Bosheit zu allen ihren Anschlä gen mit Auffindung tauglicher Mittel gleich fertig ist, so fand auch Gerard bald die schicklichsten Anschläge seine Schwä gerin noch mehr zu quäle». Sie hatte sich in ihrer traurigen Lage nur sehr wenig erholt, glich mehr einein bloßen Schatten bilde, aIS einem wirilichen Menschen, und schon fieng Gerard an, ihr die bittersten Vorwürfe darüber zn machen, daß sie ei nen verbotenen Umgang um dein nächst wohnenden Edelmanne pflege, und durch diese Untreue die ganze Familie in Schan de und Spott bringe. Hirlanda, welcher solche Vorwürfe und Beschuldigungen noch das allerbitterste auf Erden waren, weil sie ihre Ehre und Tugend tief tränkten, san.' ganz ohmäch tig zu Vcdeii, und ihre Kammerjungfrau en brachten sie erst nach langer Zeit wie der zum Leben und zur Besinnung. Sie klagte ihrem Gott diese unverschuldeten Leiden, und schrieb unrer bittern Thränen einen Brief an ihren Artus. Aber die ser halte mit den frühern das nämliche Schicksal, alle kamen in die Hände Ge ralds. Dieser Bösewicht schrieb jetzt einen an dern Brief an seineil Bruder, und mach- te seine Schwägerin ihm ziemlich ver dächtig, durch mehrere beigefügte Sagen, die in und außer dem Schlosse im Umlaufe seien. Und da er die Dienerschaft nun beinahe ganz auf seiner Seite hatte, so fehlte eS ihm nicht mehr all Beweisen, welche alle diesc Anschuldigungen dein Ar tuS mehr als wahrscheinlich machten, wenn er Beweise verlangen würde. Die Antwort deS 'Artus kam gerade an, aIS Gerard bei Hirlanda war, und sie unaufhörlich mit seinen bittern Vor würfen quälte; lind da er nicht zweifel te, dieses Schreiben werde seinem Vor haben günstig sein, so hieß er eS sogleich erbrechen und laut vorlesen. Aber es war !so zweideutig, daß wedenGerard damit j zufrieden sein konnte, noch Hirlanda alle Hoffnung verlieren Denn Artus konnte immer noch nicht gruben, daß sei ne Gemahlin so großer Verbrechen fähig sei. Doch die Bosheit kömmt nur selten in Verlegenheit und weiß sich dann auch wie der leicht zu helfen, weil sie kein Mittel scheut, wenn es nur zur Erreichung ih rer Absicht dienlich ist. Was also der vorige Brief bei Artus nur von weitem vorbereitet hatte, das brachten die folgen den endlich zu Stande; nur was Artus bei allem diesem doch noch nicht befehlen ! wollte, daS wußte der listige Gerard auf ! eine andere Art zu erzielen. Die immerwährenden bittern Vorwür !fe brachten nämlich die Hirlanda in eine ! Lage, in welcher ihr der Tod gar nichts ! mehr schreckendes sein konnte, und sie oft wünschen mochte, wenn sie nur die elen !deste Dienstmagd wäre, aber ruhig nnd ! zufrieden ihr schlechtes Stückchen Brod genießen könnte. Ihre liebste Kamnierjungfrau hörte oft diese aufrichtigen Wünsche, aber statt die Herzogin zu trösten, war sie nieder trächtig genug, aus Liebe zu dem elenden Gelde alles dieses dem boshaften Gerard zu hinterbringen. Dieser ertheilte ihr je desmal wieder die nöthigen Befehle, wel che, weil sie verschlagen genug war, der guten Hirlanda so hinterbrachte, als wenn sie alles nur im Geheim von Vertrauten erfahren hätte, wobei oft eine schalkhafte Thräne das herzlichste Mitleid zu bewei sen suchte. So kam diese nichtswürdige Dirne ein mal zu Hirlanda, und sagte ihr unter häufigen Thränen, daß ein Befehl des Herzogs angekommen sei, vermög welchem sie Gerard todten solle; worüber sie bei nahe mehr, als selbst Hirlanda jammerte. Endlich fragte Hirlanda; Was soll ich doch um Gottes Willen anfangen ? und die unterrichtete Helferin sagte unter fort währenden Thränen, eö sci kein anders Mittel mehr übrig, als, daß sie verkleidet die Flucht ergriffe; denn bliebe sie diese Nacht über im Schlosse, so werde sie ge wiß ein Opfer des Todeö werden. Sie bot sich an ihr Kleider zu verschaffen, und ihr bestmöglich zur unbemerkten Flucht zu helfen. Hirlanda glaubte selbst, daß dieses der einzige übrige AuSweg sei, um ihr Leben zu retten. Sie bat deßwegen dringend um diese angebotene Hülfe, nahm ihre wenigen Kostbarkeit», die sie noch in der Nähe hatte, zusammen, und floh eilig im schlechten Kleide einer armen Dienstmagd aus ihrer fürstlichen Heimath, ohne zu wissen wo sie eine Herberge und ihren nöthigen Lebensunterhalt sind:» werde. Aber sie wußte sich unschuldig und durch zog deßwegen im festen Vertrauen auf den Beistand deS Himmels die nächst ge legenen Wälder, bis die einbrechende Nacht sie überfiel, und die Mattigkeit ihrer Glieder ihr das Weitergehen unmöglich »lackte. Nun war sie freilich nicht mehr in ih rem mit allen Bequemlichkeiten versehenen Schlosse, aber da dieses schon länger für sie ein Ort der Ouaalen war, so freute sie sich jetzt, daß sie mit ruhigem Gewissen in dem großen Hause Gottes unter dem herrlich glänzenden Dache des Sternen himmels übernachte», und ohne bittere und nie verschuldete Vorwürfe ausruhen ton ten. Sie dankte laut der gütigsten Vorse hung sür diese ihr so erwünschte Verfü gung, und gerieth endlich unter fortwäh renden Lob- und Dankgebeten in eine» sanften Schlaf, von dem sie erst mit auf gehender Sonne wieder erwachte uno für den sie ihrem lieben Gott recht von Her ze» dankte,denn lange schon hatte sie nicht mehr so gut geschlafen. Aber jetzt sieng sie auch wieder aufS neue an von ihrem Schlosse, das sie noch in der Ferne erblickte, weiter zn fliehen. Mehrmal traf sie mitleidige Menschen, welche sie für eine dienstlose Magd haltend mit Nahrungsmitteln umerstutzten, lind lhr eine schlechte Herberge gaben. Auf solche Art kam sie nach wenigen Tagen in die Nähe eines schöne» ganz in Wäl de» n gelegenen Schlosses, auf welchem sie, weil sie sich weit genug entfernt und sicher glaubte, einen Dienst zu suchen beschloß. Der Herr des Schlosses war schon ge storben, u. seine Gemahlin war alö Witt we im Besitze desselben. Zu dieser gieng nun Hirlanda, nnd bat sie um Arbeit und Unterhalt; die Antwort war, es seie der mal Niemand nöthig, alö eine Person zum Viehhüten, wenn sie diesen Dienst über nehmen wolle,so rönne sie bleiben. Hir landa versprach getreue Besorgung deö Vieheö und war herzlich wohl mit dieser armseligen Anstellung zufrieden. Herzog Artn«! kömmt aus du» Felde znrnck, kann aber zu Hause kciu Vergnügen flnden. Gerard wurde endlich von der Flucht der Hirlanda benachrichtiget, die er schon wußte, und lange schon gewünscht hatte. Aber da es schon später Abend war, äu ßerte er bloö zum Scheine seine Besorgnis; vor der übrigen Dienerschaft, (denn nur er, die Kammerjungfrau und ein Paar Vertraute wußten den ganzen Hergang der Sache) doch sagte er, sie wird nicht weit sein, sie wird sich wohl ihrer großen Vergehen wegen schämen, und morgen si cher wieder zum Vorschein komme». Am zweiten Tage ließ er zwar daö Schloß u»d alle Gebäude, aber vou so weiligen Leuten durchsuche», daß sie den ganze» Tag damit zu thun hatten, und den dritten endlich wurde auch außer dem Schlosse in der Umgebung von einigen Stunden gesucht, aber sie kamen natürlich mit der gewünschten Nachricht zurück, daß sie nichts gefunden haben. Nun konnte sich der Bösewicht wirklich sei ner gelungeneil Plane wegen freuen, denn jetzt war sein Bruder wirklich auf volle sieben Jahre zum Wittwer geinacht; und sonlit hatte er Zeit genug gewonnen, auf andere Mittel zu denken, um seine bösen Absichten vollends zu erreichen. ADansenöe Anmmer 4. Für jetzt schien ihm daö Nöthigste zu sein, daß er seinen Bruder Artus besuche, damit er ihn, wknn er etwa noch Zweifel haben sollte,vollends von der Untreue und den schändlichen Vergehen seiner Gemah lin überzeuge. Er machte sich also zur Abreise fertig, und kam bald mit de» Seinigen beim Herzoge im Lager an, den er wirklich mir seinem Besuche überraschte. Artus hatte durch seine schweren Her zenSleiden, durch seine» Gral» über die Untreue seiner Gemahlin, und dann wie der durch sein Mitleid für dieselbe, wenn sie unschuldig wäre, was er immer wieder glauben konnte, seine schöne blühende Ge stalt so sehr vorioren, daß jeder seiner Freunve glaubte, er werde durch ei.", lang sames Abzehren ein Opfer des Todes wer den. Die erste Frage an Gerald war: Wo ist meine Hillanda? ist sie so großer Verbrechen wirklich schuldig? waS soll ich doch mit ihr anfangen? — Gerard, der 1» der betrügerischen und schmeichelnden Beredsamkeit wohl erfahrne Schurke ant wortete : Wie kann Herzog ArtuS wohl noch daran zweifeln, daß sie schuldig sei, oder glaubt er etwa, daß der leibliche Bruder fähig sei, ihn in so wichtigen Sache» so schändlich zu hintergehen '.— Er fuhr fort : Ich habe schon in den er sten Taget», alö ich auf deinem Schlosse war, ziemlich deutliche Spuren der Un treue bemerkt; aber diese achtete ich nicht, ich hielt deine Gemahlin für rechtschaffen, bis ich wirklich Beweise hatte, und diese waren die eidliche Aussage ihrer Diener schaft, an denen zu zweifeln ich keine Ur sache habe. Und da nicht nur einer, son dern mehrere solcher Beweise zusammen trafen, so glaubte ich mit gutcm Gewis sen die Sache vor meinem Bruder nicht »»ehr verberge» zu dürfen. Doch, damit schloß Gerard, der sicherste Beweis aus allen ist gewiß dieser, daß die Herzogin, sobald sie merkte, ihre Schand thaten seien bekannt, sich durch eine schänd liche Flucht auS dem Staube »nachte. Ich gab mir alle mögliche Mühe, sie wieder aufzusinden, aber keiner der Suchenden konnte auch nur eine Spur von ihr ent decken. Hätte sie ein gutes Gewissen, so dürfte sie nicht fliehen. Was ich ge sagt habe, werden meine eigenen Leute, die bei mir sind, bestätigen. (Fortscl.umg folgt.) N euV 0 r k>—-Der Eorouer hielt ge stern Besichtigung über die Leiche William D. BellS. der in No. 28!) Grand St- ei' nen Laden hatte. Der Verstorbene war zwischen und lit» Jahre alt; gegen 2 Uhr ging er auf das Aparlement und blieb so lange aus, daß sein Clerk ihn suchte und fragte» ob er irgend etwaS bedürfe. Die Antwort verlautet verneinend. Der Elerk sandte später mehrmals den in, Laden angestellten Jungen ab, um nach den Herrn zu sehen. Zuletzt sagte der Junge, er sei eingeschlafen, und alö der Elerk sogleich hinzuging, fand er, daß Hr. Bell todt war. Er starb an Unterleibs entzlindung. Tochterheiratl). Die Zeitung "NorwichNewö" meldet, dass indem sonst friedlichen Städtchen Stonington (Eonn,) eben eine große Aufregung herrschte. El<- der Anderson, ein Baptistenprediger, hei rathete nämlich vor w Jahren eine Witt we, die Frau Douglas» von Newark, N. I.' welche 2 Kinder, einen Sohn und eine Tochter, hatte, von denen letztere bei Mutter Vermählung etwa 12 Jahre ale war. Vor ohngefähr anderthalb zahlen starb Frau Anderson, und die Achter be sorgte die Haushaltung ihreS Stiefvaters. Der Geistliche, welcher seitdem einige Mo nate verreist war. kehrte nun kürzlich mit einem neuen Weibe, und zwar seinel leib haftigen Stieftochter zurück. Nach sei ner Behauptung ist sie seit dem letzten Oktober seine Frau geworden. Eine De putation von Bürgern verlangte von ihn;