DerZUVeralt Ncovaryter Readinq, den 12. Septem. 1853. Die Con vention zur Ernennung der Candi-daten für o< bige Aemter, hat folgende Herren dazu ernannt nämlich» Benjamin Weaver, von Pittsurg. William Tweed, von Northumberland. Simeon Guilford, von Libanon. Di« Lokofoko Convention versammelt« sich einen Tag früher und machte folgtnd« Ernen oungrn für Canal Commission»» , ZameS Clark«, von Indiana. Jesse Miller, von Perry, und Wm. B. Fester, von Bradford. Ein Hnmbng.—Ein gewisser El.Zaras. eil, alias Fakir von Ava, der sich für einen großen Magikrr und Magnetisirer ausgab, und «ach feiner Angabe ein geborner Perfe war,hi«lt «S für zweckmässig vorig« Woch« uns«r«r Stadt auch «inen Besuch abzustatten, nachdem er vor her ia einigen hiesigen Blättern anzeigen ließ, daß er drei hintereinander folgende Abend« in dem Akademie-Gebäud« Vorstellungen geben wollte. D«r Ruf stiner Geschicklichkeit war ihm schon vorangeeilt, weßhalb sich daS Gebäu de bald mit Zufchamrn onfüllt«. Wir waren rucht selbst von der Partie, aber man sagte unS, daß der Magiker sein« Zuschauer mit ver schiedenen Taschenspieler Künsten belustigte, wovon einig« wirklich gut war«n. Endlich kam aber daS Best« von d«n Besten, waS darin be stand, daß er durch seinen Blick einen Knaben in magnetischen Schlaf versetzte und dann die sen allerlei Fragen vorlegte, die er zur Bewun derung aller Anwesenden richtig beantwortete. Zeder hatte mit gespannter Aufmerksamkeit zu gesehen und Alle waren erstaunt ob der gesche henen Wunder. Am andernTage war das Ge spräch von dem Magiker allgemein; endlich a. ber gaben sich die mehr Gelehrten ans For schen, um wo möglich hinter daS Geheimniß zu kommen, und am Abend erklärte sich das Ganze, bei genauer Beobachtung, als ein leerer Humb u g. Der quasi Fakir hatte nämlich vorher mit d«m Knabb«« di« gehörig« Verabre dung getroffen und auf dies« Weis« seine Ab sicht nur zu gut errticht. Sobald El-ZaraSeit (d«r nichts weiter aIS «ia Schott« ist, d«r eini gt Zahr« ia Hindosta« geltbt haben soll) aus« sand, daß sein Geheimniß verrathe« war, wur» d« er ausgebracht und sagte, daß er Reading »i« aIS Magiktr wi«d«r besuche« würde. Er hielt e» eben so für gerathen feine letzte Vor stellung schuldig zu bleibe« und war umrwar tet schnell abgereist. Die» ist wieder eine n«u« Prob« von Hum bug, und die hier gemachte Entdeckung mag an viel andern Orten den Leuten zur Warnung s dienen, daß sie nicht LS Ceat bezahlen, um ge. humbugt zu werden. Wahlzettel für Berks Caunty: ! Durch die am vorigen Samstage im hiesigen Courthause gthalttnen Delegaten Versamm. lung der sich so nennenden Demokraten, wurde folgender Wahlzettel formirt, Für Congreß—Zohn Ritter. " Senat —Samuel Fegely. " Assembly—Zohn Potteiger, Henry W. Smith, Alfred I. Herman, Charles Levan. " Commifstoner—Zohn Echarma». «' Schatzmeister-Heinrich Nagel. " Direktor —Daniel Baum. " Auditor—Zohn L. Reifsnvder. " Coroner —Zohn Fox. der am Freitag« ia Molltaua ge haltenen Versammlung habea wir nicht» aus sind«« könn««. Lvirkungen des Lariefs. Di« wohl thätigen Operationen deS TariefS, der durch den letzten Congreß passirt wurde, werden mit jedem Tage augenscheinlicher. Di« Aufmun t«rung, w«lche Capitalisten dadurch erhalten,! ihr Geld ia Fabrik.Geschäste zu wagen, hat ei ne bedeutende Vermehrung der Geschäfte be, wirkt, und der daraus folgende Wetteifer und wohlfeile Preise sind die natürlichen Folgen.— Die Waaren sind jetzt wohlfeiler wie zur Zeit wo der Tarief noch nicht existtrte, woraus di« Landbauer deutlich sehen, daß die Behauptung, der Tarief erhöhe die Preise zum alleinigen Vortheile der Fabrikanten, falsch und irrig ist. ES zeigt daß der Schutztarif die Preise ver mindert, so daß der Bauer, während er für sein« Produkte einen Markt ia der Heimath findet, die Artikel welche er braucht billiger kau fen kana wie früher, und daß daS hart« Geld, statt aus dem Lande zu gehn, bleibt in demsel ben und so bleibt Allts in gesundem Zustande. AIS Beweis hiervon bedenkt man nur wie das Land unter dem Compromis-Gesetze am Sin ke« war. Unsere Fabriken versorgen uns nun aicht allein mit wohlfeilen Waaren, sondern ß« komme« auch mit tx« Z«it zu einem solche« Grade der Vollkommenheit, daß et nicht mehr ! ungewöhnlich sein wird, wenn Waaren nach I fremden Ländern ausgeführt werden. Vor ein ! oder zwei Jahren konnten wir unter unS kaum > einen Markt für unsere eigenen Produkte fin den ; jetzt kommen wir dazu mit den Britten > zu wetteifern in dem Markt« den sie früher ! ausschließlich allein hielten. Kürzlich wurden ! amerikanische Baumwollen-Waaren nach Li verpool gebracht, nun gehen amerikanische Ra sirmesser-Sträps nach China, nebst baumwol len und wollenen Waaren. Eine Troy-Zeitung sagt, einer unserer Eanton-Kaufleute kaufte am Samstage fünfzig Dutzend Rassirmesser- Sträps von einem hiesigen Fabrikannten. Er sagte unS er habe es äußerst schwer gesunden, als er vorig? Woche in Boston war, einen Vor- rath einheimischer Güter bis zum 15. August zu bekommen, da die bereits gemachten Bestel lungen mehr als hinlänglich waren alle Fabri ken in Thätigkeit zu halten. Von Boston sind bereits im gegenwärtigen Zahre 15,000,000 Pard Baumwollenwaaren nach China erpor tirt worden, während der Erport von Groß- Brittanien nur 12,900,000 Pard betrug. Wasser-Heilanstalten.— Zu den neu esten Methoden für die Heilung menschlicher Krankheiten gehören die Wasser-Heilanstalten, die, obwohl sie in diesem Lande noch neu sind, doch schon viel GuteS bewirkt haben und von Allen gelobt werden die Gelegenheit hatten ih ren Nutzen zu prüfen. Es ist schon ost behaup tet worden daß die Natur selbst die Mittel für alle Gebrechen der Menschen enthalte, daher ist eS auch gar nicht unglaublich, daß das Wasser in vielen Fällen als Universal-Mittel dienen kann. Zu behaupten, daß man Krankheiten jeder Art durch Wasser heilen könne, wäre viel leicht Uebertreibung, aber es gibt Tausende von leidenden Menschen, die während dem größten Theile ihreS LebenS an Krankheiten gelitten und alle Heilmittel erschöpft ohne Lin derung zu finden. Dieje sind es gewöhnlich größtentheilS, die zu der Wasser-Kur ihre Zu flucht nehmen und gewöhnlich den besten Nut zen dabei haben. Der Erfinder der Wasser-Heilanstalten ist der Baron Prießnitz in Oesterreichischen, der zu Gräsenberg eine solche Anstalt errichtete, wo durch bereits viel Gutes bewirkt wurde. Aus dieser Seite des OceanS bestehen bereits mehre re Wasser-Heilanstalten, wovon die des Dr. F. Leisering, in dem Städtchen ReinholdSville in Lankaster Caunty, die nächste ist. Diese An stalt liegt in einer anmuthigen Gegend, hat be sonders guteS Wasser und ist mir einem Sturz bad und allem sonst nöthigen versehen. Herr L. ist selbst ein praktischer Arzt, der in Deutsch land die Arzneikunst gründlich studirte und dort viele Jahre praklij>rte; die Leidenden kön nen sich daher mit vollem Vertrauen seiner Be handlung anvertrauen. Das Glück' eines alten Matrose». Vor Kurzem publizirte Samuel Kellog, Esq., von Hartsord, Connektikut, im Auftrag des sbrittifchen Konsuls, einige Nachfragen in Be treff deS Aufenthalts eines gewissen Edward Benson. Es fand sich daß die gesuchte Person ein alter Matrose war, der zu Wealherssield wohnt, und der, als er von der Nachfrage hör te, eine Reife nach Hartford inachte,um auszu finden warum man ihm, einen alten Matro sen, arm und unbekannt, ln den Zeitungen su che. Die Neu Häven Times sagt, das Resul tat war, man fand daß er zu einer Pension von der bntlischen Regierung berechtigt ist, von 19 Guineen jährlich, vom Jahr 1823 an,nebst sechs Guineen jährlich extra, für Extra-Wun den, waS zusammen nahe zwei tausend vier hundert Tnaler beträgt, die jetzt fällig sind, mit einem jährlich« Einkommen von 25 Guineen, für Lebenszeit. Dies war natürlich gut Neues für ihn, denn er war sehr arm mit einer Fami lie von zehn Kindern. Er war von einem a merikanischen Wallsisch-Schiffe in den britti schen Dienst gepreßt worden, diente unter Lord Nelson, war in mehreren Schlachten, unter andern auch bei Travalgar, und bekam in ver schiedenen Treffen vier oder fünf bedeutende Wunden, so daß er zweimal Monden lang im Woolwich Hospital lag. Er ist nun 74 Jahr alt, ein gesunder und herzhafter alter Mann, munter und guter Laune. Die Propheten unserer Zeit haben auch ihre Tücke.—Das Neueste aus Nauvoo, der Stadt der neuen Heiligen, ist, daß der Prophet Joe in höchst eigener Person einen Tarcollektor prü gelte, weil der heilige Mann den Tax aus sein Privat-Eigenthum zu hoch fand. Eine Anzahl Heilige war bei dem Spektakel gegenwärtig und man sagt, daß der Cvlleltor, der ohnehin schwächlich war, so sehr mißhandelt wurde, daß er kaum fortgehen kennte. Wenn dies die Tu genden der Mormonen-Heiligkeit sind, so mag , sich Jeder vor ihren Lastern in Acht nehmen. Eine tLxplosio". Ein gewisser John Austin, zu Neu Häven, Eonnektikut, hatte 5 bis 6 Pfund Schießpulver, was naß geworden war, und wollte es, auf eine ganz neumodige Art wieder trocknen. Er machte Feuer in ei nen von Goulds Patent-Oefen, streute sein Pulver in einig« Pfannen und schob diese ganz «achläfsig ig denselben, auf di« Art wu man Brod oder Fleisch in den Ofen schiebt, darauf setzte er sich ruhig neben den Ofen und erwar tete was da kommen würde. Wie- zu erwar« ten war, fand bald darauf eine Explosion statt und schlug Austin mit seinem zinnernen Ofen und allen andern ihn umgebenden Gegenstän den in einen Haufen zusammen. Hr. A. wur de bedeutend aber nicht gefährlich verwundet, so daß er noch länger leben und durch die Er fahrung lernen kann. Großer und verwegener Raub.—ln der vorletzten Samstag oder Sonntag Nacht, drangen einige verwegene Schurken in den Zu welen'Stohr der Herren S. S. Rockwell, ini Astor-Hause, Neu und raubten alle dar in befindlichen werthvollen Artikel, zum mulh maßlichen Werthe von ungefähr zwantig tau send Thalern. Die Räuber mußten die ganze Nacht gearbeitet haben, ihre Absicht zu errei chen, da sie zuerst in den leeren Stohr No. 8 gedrungen und hatten dann ein Loch durch eine 18 Zoll dicke Mauer gebrochen, so groß daß ein Mann durchkriechen konnte. Es ist nicht zu bezweifeln daß der Raub in der Samstag Nacht verübt wurde und dass die Räuber am Montag Morgen schon einige hundert Meilen von Neu Pork waren, als der Raub entdeckt wurde. HeißeS und trocknes Wetter. Der gegenwärtige Sommer wird von Vielen für heißer und trockner gehalten, als sich die ältesten Leute in verschiedenen Theilen deS Lan des einen erinnern können. Wir wollen dies nicht bestreiten, aber die folgende chronologische Angabe, von verschiedenen Sommern in Euro pa, die wegen Hitze und Dürre bemerkbar wa ren, vom Zahre bis zuin Anfange des ge genwärtigen Jahrhunderts, die wir einem al ten Blatte entnehmen, mag für viele Leser in teressant sein, die das Wetter zu beobachten Pflegen: . . Zn 7K3 war der Sommer so heiß, daß die Quellen austrockneten. In 870 war die Hitze so stark, daß nahe bei Worms die Schnitter in den Feldern todt nie. derfielen. In 00.? und wieder in S9t war eS so heiß, daß das Korn und die andern Früchte auf den Feldern verbrannten. DaS Jahr 1»00 war so heiß und trocken, daß in Deutschland die Wasserleiche verschwan den und die Fische im Morast steckend verfaul ten, wodurch eine pestartige Krankheit entstand. In I<>22 war die Hitze so unerträglich, daß Menschen und Rindvieh todt niederfielen. 113» boist die Erde von der Dürre. Quel len und Flüsse verschwanden und der Rhein selbst war im Elsaß ausgetrocknet. 115ö fiel in Italien kein Tropfen Regen nach dem Monat Mai. DaS Jahr 1171 war in Deutschland über aus heiß. Zn 1232 war die Hitze so groß, besonders in Deutschland, daß man sagt, die Eier wären im Sande gebacken worden. In 1260 starben viele ungarische Soldaten von der unerträglichen Hitze, in der berühmten Schlacht, die bei Bela gefochten wurde. Die auf einander folgenden Jahre 1276 und 1277 waren so warm und trocken, daß sie gro ßen Mangel an Futter verursachten. Die Jahre 1203 und 1294 waren übermä ßig heiß; ebenso waren die Jahre 1303 und 1304; der Rhein und die Donau waren beide ausgetrocknet. In 1333 verbrannten die Kornfelder und die Weinberge. Die Zahre 1393 und 1394 waren überaus heiß und trocken. In 1447 war der Sommer überaus heiß. Zn den auf einander folgenden Jahren 1473 und 1474 schien die ganze Erde IN Feuer zu stehn. In Ungarn konnte man durch die Do nau wadten. Die vier auf einander folgenden Jahre 1535 !1539, 1540 und 1541 waren übermäßg heiß, und die Flüsse trockneten aus. In 1556 war die Trockniß so groß, daß die Quellen versiegten. Zn England stieg der Wai zen von 8 auf 55 Schillinge das Viertel. Die Jahre 1615 und 1616 waren durch ganz Europa sehr trocken. Zn 1646 war eS unerträglich heiß. In 1652 war die Wärme sehr gross, der Sommer war der trockenste dessen man sich in Schottland erinnerte, und im nämlichen Zahre fiel eine totale Sonnenfinsterniß auf Montag den 24. März, welcher Tag hernach den Na men dunkler Montag erhielt. Der Sommer von 1679 war ungewöhnlich heiß. Das erste Zahr des 18ten Jahrhunderts war überaus warm, und die zwei folgenden Jahre von derselben Art. In 1718 war das Wetter durch ganz Eu ropa heiß und trocken. Die Luft war so pres send dass alle Theater in Paris geschlossen wur den. Während neun Monaten fiel kaum ein Tropfen Regen, und die Quellen und Flüsse waren ausgetrocknet. Das folgende Jahr war eben so heiss. In Paris stieg die Hitze auf 98 Grad Fahrenheit; die Frucht und daS Gras waren beinahe ver sengt. In manchen Gegenden blüheten die Obstbäume zwei- bis dreimal. Die beiden Jahre 1723 und 1724 waren trocken und heiß. Das Jahr 1746 war merkwürdig warm und trocken, aber das folgende Jahr war noch heißer, da das Gras verdorrte und die Blätter von den Bäumen fielen. Weder Regen noch Thau fiel während einigen Monaten, und auf dem Eontinent wurden Betstunden gehalten, um erfrischende Schauer von» Himmel zu er flehen. In 1748 war der Somer wieder sehr warm. Zn 1754 war es eben so warm. Die Jahr» 1760 uad '6! wareu b«id« merk« würdig heiß und eben so war das Zahr 1763. In 1774 war eS sehr warm und trocken. Die beiden Jahre 1773 und 1779 waren warm und sehr trocken. Das Jahr 1788 war ebenfalls sehr warm und trocken; vom nämlichen Charakter wie das Zahr 1811, berühmt für die reichliche Wein ernte und merkwürdig durch das Erscheinen ei nes glänzenden KomerS. Kapitel von Neuigkeiten. Am vorletzten Freitage traf der Blitz in Richmond, Virginien, eine alte Frau und ihre Tochter, und tödtete beide auf der Stelle. ! Zn Missouri haben sich die Lokofokos in Be tn'ff der Eurrency-Frage getheilt, ein Theil ist für hartes Geld und die dazu gehörenden heis sen die Harten; der andere Theil ist für Banknoten und diese nenen sich die Weich en. > Die Letztern scheinen vernünftig zu sein. Dr. Brewster, ein amerikanischer Zahnarzt, welcher berufen war an den Zähnen der kaiser lichen Familie von Rußland zu operiren, erliielt kostbare Geschenke und den Titel Baron, als ein Zeichen der Achtung für seine Geschicklich keit. Er wohnt in Paris. Zeitungen vom St. Missouri, klagen sehr ü ber die in jener Gegend herrschende Dürre in den Feldern. Man fürchtet daß sie den spä. ten Früchten sehr nachtheilig sein würde. Bei einer Lagerversammlung, welche kürz» lich zu Eastham gehalten wurde, unterzeichne ten 154 Prediger und Gemeinde-Mitglieder die Anti-Taback Pledge. Immer neue Thorheiten. Am 19. August wurde zu Sommerville in Tennessee, eine leichte Erderschüttrung verspürt. Kürzlich wurde am Pigeon Hill in Adams Caunty, eine Rasselschlange gelödtet die ein und zwanzig Rasseln hatte. Die Eisenbahn von Buffalo nach den Nia gara Fällen mit dem dazu gehörenden Grund eigenthum und Gebäuden, wurde kürzlich auf öffentlicher Auktion für H 7,200 verkauft. Die Bahn ist 22 Meilen lang und sie kostete an fänglich HlOO,OOO. Ein alter Mann, NamenS Goslin, wurde kürzlich in Crittenden Caunty, Arkansas, er mordet und um H2OOO beraubt. Mord- In Dallas Caunty, Alaba ma, wurde am 11. d. Madame Chapman. die Frau des Herrn Joseph Chapman, auf eine grausame Weise ermordet. Sie wurde von mehreren Negern unter irgend einem Vorwande in ein Kornfeld verlockt dort strangulirt. dann eine Mrile weit fortgeschleift und unter einem Baum ver graben. Beim Nachsuchen fand man auch das von ihr gerittene Pferd mit zerschla genem Schädel. Drei Neger sind wegen dieser Morthat arretirt. Einer von nen brüstete sich damit' seinen Herrn in einem andern Staate erschlagen zu haben, und dann nach Alabama gelaufen zu sein. Minerva. Doylestaun, den 6. September. S ch ä n d u n g s v e r s u ch. Die Nachbarschaft vonFallsington.FallsTauN' schip, dieser Caunty war letzte Woche der Schauplatz großer Aufregung. Es scheint, daß ein Neger, Namens Kelsey. der schon lange in der Nachbarschaft gewohnt, auf Anklage eines jungen, weißen Mädchens, der er Gewalt anthun wollte, arretirt und in daS Caunty Gefängniß gesetzt wurde, aus dem man ihn später gegen 5(1l1 Thal. Bürgschaft entließ. Darüber wurde die Nachbarschaft aufgebracht und dasßesul tat war, dass Kelsey ein Kleid von Theer und Federn angelegt und er auf einem Riegel im Städtchen herum geritten wur de. Er ist seitdem wieder verhaftet und in das Caunty Gefängniß gesperrt wor den, wo er sein Verhör nächste Woche er wartet. Expreß. Or wi gsbu r g, den 2. Sept. Ein junges Mädchen von acht Jahren, Tochter des Hrn M'Gowan von dieser Stadt, suchte am vorletzten Samstag auf die Karren eines mit Kohlen beladenen Zuges zu steigen, fiel und kam unter die Näder, wodurch ihre Arme und Beine der maßen zermalmt wurden, daß die herbei gerufenen Aerzte die Abnahmen dieser Glieder für nothwendig erklärten. Das Kind starb darauf Abends 10 Uhr. Auch sollen wieder einige Kohlenarbeiter in einer der obern Minen durch das Her abstürzen einer Kohlenlage ums Leben ge kommen sein. Unmenschliches Betragen einer Stief ! mutter.—Eine Neuyorker Zeitung meldet, daß eine Coroners Jury am Park tenhaus über den Leichnam von Henry Jordan, ein Kind von nur sieben Monaten und sechs Tagen alt gehalten worden sei, > welches am vorherigen Sonntage in dem Armenhaus gestorben ist. Nach Unter- suchung meldete der Water. daß das Kind von seiner vorige Frau sei- und da er wie der geHeirathet habe, wiegerte sich die Stiefmutter das Kind zu pflegen, und vor ungefähr drei Wochen legte sie eS in die »Wiege, und warf es hiuaus w den Hof— und sobald als er davon hört?, nahm er daS Kind und die übrigen in ein Rachbars Haus, wo sie j?ne Nacht blieben: da er aber nicht im Stande war für sie so zu sorgen,nahm er sie wieder nachHaufe, aber die Frau weigerte sich noch auf dieselben acht zu geben. Das Kind hatte die Som merkrankheit schlimm, u.er erhielt folglich Erlaubniß, das Kind nach dem Armenhaus zu bringen. Der Urtheilspruch der Jury war, daß das Kind durch Vernachlässig gung seiner Eltern zu seinem Tode kam. Boston, bekannt wegen seiner stren gen Sonntagsfeier, war letzten Sonntag der Schauplatz eines blutigen Tumultes, den der Vankeewitz, statt mit Militär, mit Feuerspritzen endete. Die „Boston Post" erzählt: Der Feuerlärm gestern Nachmittag zwi« schen 4 und 5 Uhr wurde durch einen Auf« lauf in Ann St. voranlasst. Zwei Ma« trosen und ein Haufe Farbiger singen den Tumult an. Ein Matrose vom Ver.St. schiff Ohio und ein anderer vomßevenu er»'Kutter Hamilton kamen mit einander durch Ann St.. wo vor dem Kosthause No. 157, das ein Farbiger hält, so viele Neger standen, daß die Matrosen auf dem Seitenwege nicht vorüber konnten. Der vom Schiffe Ohio fragte die Farbigen höflich, ob sie die Strasse so zu versperren beabsichtigten, daß kein Weisser passiren könne, und drängte sich in den Haufen. Ein starker Neger ergriff den Matrosen, und letzterer den ersten, wobei diesem das Hemd Zerrissen wurde. Augenblicklich war der Matrose zu Boden geschlagen und inS Haus geschleppt. Sein Gefährte eilte zur Hilfe herbei, erhielt aber den ganzen Leib voll Messerstiche, die glücklicher Wei» se nicht lebensgefährlich sind. Doch ver breitete sich schnell oas Gerücht, daß er ermordet sei. Während dessen kam der Matrose vom Ohio wieder auf seine Füsse und focht wie ein Löwe. Ganz Ann St gerieth nun in Bewegung ; die Matrosen kosthauser strömten ihre Bewohner aus. „Nieder mit den Negern!" brüllten sie, drangen in das Haus und zertrümmerten AlleS. Die Neger machten sich schleu nigst aus dem Staube. Einer derselben wurde, als er sich durch den dichten Hau fen drängte, einem Matrosen als Rädels führer gewiesen. In vollem Gallopp setz te ihm der Matrose nach dis zum Ende des Wharfs, wo der Neger, da er Leinen andern Ausweg sah, in den Dock sprang, und der Matrose ihm nach. Beide steck ten (eS war grade niedrige Ebbe) bis unter die Arme im Schlamme und wurden, voll kommen abgekühlt, herausgezogen. Der farbige Kostwirth war gar nicht zu Hause und wurde auf dem Rückwege von der Kirche sehr mishanbelt. Die Po lizei konnte gegen die Tumulruanten nichts ausrichten, man zog daher die Feuerglock« en. Die herbeieilenden Feuerleute schlös sen die Straße ein und zerstreuten den „Mob". Verfolgung von Mission«« r e n. In den ersten Tagen deS vorigen Monats April kam die französische Eor vette Heroine j» Singapore von Cochin China mir fünf französischen katholischen Missionären an, die der Eapitain jeneS Schiffes von einem grausamen Tode ge« rettet hatte. Sie waren 2 Jahre im Ge fängnisse eingesperrt gewesen und nur der B. St. Eonsul, Hr. Ballestier, hatte bisher ihre Ermordung zu verhüten ge wußt. Ein Irrthum. — Am Dienstag wurde ein so eben von Deutschland ange kommener Mann auf offener Straße plötz lich von zwei Polizeibeamten arretirt und vor den Friedensrichter McDonald ge bracht, beschuldigt, eine Uhr gestohlen und diese einem in der Harrisonstraße wohnen den Althändler zum Verkauf offerirt zu haben. Es ergab sich jedoch bald, daß man den unrechten Mann festgenommen und setzte ihn sofort wieder in Freiheit. Der Deutsche mit der Sprache und den Verhältnissen im Lande gänzlich unbe« > kannt, soll durch den Vorfall nicht wenig überrascht worden sein und glaubte, die > Polizeibeamten bei seiner Festnahme sei« ! ne Taschen durchsuchten, in die Hände von > Gaunern gelangt zu sein, wobei er jedoch > den Trost hatte, daß seine ganzen Habse ligkeiten nur auö einer Schnupftabacks > dose bestand. Humoristisch.—Der Herausgeber > des „Chicago Demokrat" äußert sich in ' folgender humoristischen Weise über die Niederlage als Kongreßmitglied : Wir ver loren ungefähr 2tX) Stüumeo bei der