Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, April 11, 1843, Image 2

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    Der Dlversle Veovnchter
Reading, den IR. April 1843.
haben einen neuen Träger ange
nommen, um den Beobachter in der Stadt
herumzutragen; wir ersuchen daher solche von
unsern respektive« Kunden die denselben viel
leicht nicht richtig erhalten, uns davon zu be
nachrichtigen, damit wir solche Fehler berichti
gen können.
dem Ausruft für eine Staat-Con,
vention, zu Gunsten von Gen. Wm. Wanner,
hatte sich vorige Woche ein Fehler eingeschli
chen ; dieselbe soll am 7ten und nicht am Isten
August stattfinden.
Feuer. —Um ungefähr 0 Uhr am Diens
tag Nachmittag, erscholl der Ruf Feuer! in
unsern Straßen und ein dicker Rauch stieg
auf von einem kleinen Gebäude in der Frank
linstraße, welches als eine Schule für Kinder
benutzt wurde und wovon das Dach in Flam
men stand. Die Feuerleute waren bald auf
dem Platze und durch ihre Anstrengungen ge
lang es, das Fortschreiten des Feuers zu verhü
ten und den unteren Flur deS Gebäudes zu
retten. Man Vermuthet, daß das Feuer von
dem Ofenrohr entstanden sei. Das Haus war
nicht versichert.
Mercer freigesprochen. —Das Ver
hör von Singleton Mcrcer endigte am vorigen
Donnerstag Nachmittag und der Ausspruch
der Jury lautete, „Nicht schuldigdie Ju
ry war nur 30 Minuten abwesend. Der Aus
spruch wurde mit lautem Jubel begrüßt. Es
scheint, daß es der Wunsch der Philadclphier
war, einen solchen Ausgang des Verhörs zu se
hen, denn als Mercer nach Philadelphia zu
rückkam, hatten sie sich in Masse am Whars
versammelt, und als er selbst nicht erschien,weil
er einen andern Weg genommen hatte, begrüß
ten sie seine Advokaten und der Haufen beglei
teten sie bis weit in die Stadt.
Wabl in Rhode Island.— ln die
fem kleinen Staate, welcher voriges Jahr der
Schauplatz bürgerlicher Unruhen war, fand
vorige Woche die erste allgemeine Wahl unter
der neuen Constitution statt. Die Frage war
zwischen den Dornten und der Gesetz und Ord
nungspartei und, wie die Berichte zeigen, ha
ben die Letztern mit einer Mehrheit von etwa
2000 gesiegt. Das Verhältniß in der Gesetz
gebung ist: im Senat 29 Gesetz und Ordnung
Männer und 7 Dorr-Männer; im Hause 49
G. und O. und 19 Dorr. Dorrism muss dort
ziemlich gesunken sein.
Gefellfchafts-Äuflöfung.— Die bis
her bestandene Gesellschaft von David R. Por,
ter, Gouvernör der Republik Pennsylvanien,
und dem "Keystone," gewöhnlich Porters Hos
zeitung genannt, für die Theilung der Brod
laibe und Fische, hat sich aufgelöst; ob durch
beiderseitige Einwilligung oder gegenseitiges
Mißverständnis wissen wir nicht genau, doch
ist das Letztere am wahrscheinlichsten. Der
Keystone, eine Zeitung, welche dem Gouvernör
so getreu diente wie irgend ein treuer Diener
feinem Herrn ; die ihn in alle seinen Ränken so
standhast unterstützte, rückte am vorletzten
Samstage gegen ihn ins Feld und erklärte of
fen, daß für die Mittheilungen seiner Erellenz
in ihren Spalten mehr sei, wie es früher war,
weil der Editor nicht mit den Meinungen des
Gouvernörs übereinstimmen kann und ihm des
Verraths an der demokratischen (Lokosoko) Par,
tei von Pennsylvanien und noch anderer grober
Vergehen beschuldigt. Dies ist also daS Ende
vom Liede, daß Porter von den Druckern seiner
eigenen Partei verlassen und beschimpft wird.
In Harrisburg ist nun kein einziges Blatt
mehr, was sich bereit finden würde die schmut
zigen Arbeiten seiner Exellenz zu verrichten und
in der Ferne werden auch bald nicht viel mehr
sein. So siegt endlich die Wahrheit über Be
trug und Falschheit. —Mancher, der es uns
früher vielleicht verdenken mochte, wenn wir
Seine Exellenz mitunter ohne Handschuhe be
rührten, werden endlich einsehen, daß wir Recht,
hatten, und daß der David eenig Eppes thut
—fürs liebe Geld!
Der Deutsche in Amerika.^Wir
erhielten eine Beilage zur 7ten Nummer jenes
BlatteS, worin die Eigenthümer anzeigen, dass
sie ihren Wohnort nach Washington, D. C.,
verlegt», künftig den ~Riesen" dort herausge
ben werden,unter der Leitung des neuen Red a k«
törS, Hrn. Alfred Schücking. Mit der Her,
ausgabt der Riesenzenzeitung beabsichtigen sie
gleichzeitig «in wöchentliches Blatt herauSzuge,
ben, unter dem Titel, „Deutsche National-Zei
tung," welches als Haupt-Organ der Deut«
schen in den Ver. Staaten, am Hauptsitze der
Regierung dienen und sie mit allen wichtigen
Gesetzen, in ihrer Muttersprache, vertraut ma
chen soll. Die Wichtigkeit eines solchen Unter«
nehmen» wird jedem Deutschen einleuchten —
und indem wir selbst von Herzen Glück dazu
wünschen, wollen wir eS gern befördern helfen.
Recht und Unrecht."?" «mem lan
gen Artikel im letzten «Adler' scheint sich der
selbe zu wundern, daß wir die von der GeseH
gcbung passirte «Eintheilungsbill ' ungerecht
nannten. Solche Kurzsichtigkeit hätten wir
unserm Nachbar nun wahrlich nicht zugetraut.
Er muß besondere Begriffe von und
Unrecht haben, wenn er es für recht ansieht,
daß die Gesetzgebung den Staat so eintheilt,
daß den Whigs jede Gelegenheit abgeschnitten
wird, die ihnen gebührende Zahl Congreßmän
ner zu erwählen —4 bis V, aus 24, ist doch ge
wiß kein gleichmässiges Verhältniß zu derLtim«
menzahl; —wäre es nicht billiger gewesen, ih
nen Iv aus 24 zu erlauben?
Was nun die Eintheilung des Staats Ken
tucky betrifft, wo sich dcr <Adler' über die Un
gerechtigkeit der Whigs beklagt, müssen wir ge
stehen, dass wir vorher noch nichts davon gese
hen hatten. Ist dem wirklich so, wie er sagt,
so würden wir dieselbe keineswegs als recht
erkennen. Vielleicht hatten aber auch die Ken
tucky-Whigs von der Ungerechtigkeit gehört,
womit die Lokos in Pennsylvanien vesuhren,
und suchten daher das Vergeltungsrecht eini
germaßen zu üben, um dort auszumachen was
hier verloren ging.
Sonderbarer Vorfall. —Der Neu Or
leans Pieayune vom 25. März enthält folgen
des :—Gestern Abend, ungefähr um 5 Uhr,
wurde ein 12jähriger Knabe von einem Spa
nier in den Hof hinter einem Hause an der Lt.
Charlesstraße gelockt. Wenige Minuten spä
ter kam der Knabe herausgelaufen und sein
Hals war von einem Ohre zum andern einge
schnitten. Die Consussion war so groß, daß
der Schurke, welcher die schändliche That ver
übte, entkam. Man erwartete nicht, daß dcr
Knabe mit dem Leben davon kommen würde
und die übrigen Umstände sind in geheimniß
volles Dunkel gehüllt.
Florida. —Eine Erpedition nach dem süd
lichen Theile jenes Blumenlandcs, ist kürzlich
nach St. Augustine zurückgekehrt. Sie waren
eine Strecke hinter Jupiter-Znlet. S>c berich
ten, daß das Land sei und nie Frost
gesehen habe, weil Kartoffeln, Zuckerrohr und
Erbsen, die von den Indianern gepflanzt wur
den, so grün waren wie sie bei uns gewöhnlich
im Zum oder Juli sind. Als eine Probe von
dem Neichthume des Bodens, brachten sie eine
Probe von Zuckerrohr mit, was sie in den Zn
diancrseldern wachsend gefunden hatten und
bis 7 Zoll im Umfange iiiisjr. Diese Zuk
kerrohr-Stangen sollen dort 2tt bis 22 Fuß
hoch wachsen und nur vortrefflichem Safte ge
füllt se>n.
Tödtlichc Schlägerei.— Am vorletzten
Donnerstage fand zu Norfolk, Virginien, eine
fatale Schlägerei statt, zwischen Hrn. Gardner,
Editor von der Portsmouth Chronicle und Old
Dominion, und einem Hrn. Cook, welche den
Tod des Erstem zur Folge hatte. Es scheint
daß Gardner während der Rauferei eine gela
dene Pistole hervorzog, um Cook zu erschießen,
und indem dieser sich bemühete sie ihm wegzu
nehmen, ging sie los und der Schuß suhrGard«
ner durchs Herz, wodurch er augenblicklich tod
war. Er war von Massachusetts gebürtig und
hinterließ eine Wittwe mit zwei Kindern.
Das Pottsville Emporium erzählt von einem
Hunde, welcher einem Hrn. Isaac Bachman,
etwa Z Meilen oberhalb Pottsville, gehörte,
und am 17. März in einem offenen Felde zu
schneiet«, wo er bis zum 25. blieb. Als er zu
fällig gefunden und durch Wegschaufeln des
Schnees aus seiner mißlichen Lage gerettet wur
de, wanderte er etwa UUN Pard, bis zum Hau
se seines Herrn und war bald wieder wohl.
Die Felsengebirge.—Hr. Thompson, A
stronom der Hudson Bay-Gesellschast, berichtet
daß er zwischen dem S 3 und 56sten nördlichen
Grade, Berge gesunden hat, deren Spitzen 26
Tausend Fuß über der Meeresfläche erhaben
sind. Die angegebene Gegend ist sehr nördlich
im Gebiete der Vereinigten Staaten. Die Ber
ge sind fast so hoch wie der Himnialaya in A
sien.
Zerstörung durch blcberschwemmung.
—Die letzte Überschwemmung, die vor einiger
Zeit durch das Austreten dcr rothen Flusses in
Arkansas, veranlaßt wurde, war eine der Zer
störcndstcn wovon wir noch gehört haben. Ein
Bericht von dorther sagt, daß folgende Artikel
dadurch verloren gingen, nämlich: s(w Pferde,
150 V Schweine, IttUtl Stück Rindvieh und
300 Ballen Baumwolle; 800 Ballen wurden
sehr beschädigt. Der Fluß war an einigen
Stellen neun Meilen breit und alle kleinen
Zuflüsse waren wie reisscnde Ströme. Eine un
geheure Quantität Ackerbau - Produkte ging
ebenfalls verloren.
Der Traktat mit IVlefico.—Der kürz
lich zwischen den Ver. Staaten und Merico
abgeschlossene Traktat wurde am »0. durch den
Presidenten bestätigt. Er verordnet, daß alle
Interessen, die auf Anforderungen fällig sind,
gemäß der Convention vom 1. April 1639,
am 30. Dieses in der Stadt Mexico mit Gold
oder Silber bezahlt werden sollen, und daß die
Hauptsummen der gedachten Anforderungen,
nebst den daraus fälligen Interessen, bin-
nen fünf Jahren, in gleichen Summen, all« 3
Monat abbezahlt werden, welche 5 Jahre am
30. Diese» anfangen sollen. Die Regierung
von Mexico verpfändet ihr Einkommen von di
rekten Taren für die Erfüllung dieses Traktats.
Wenn Merico auf diese Art den Frieden zu er«
halten sucht, so werden wir angenehm geteuscht.
Gräulicher Mord. —Ein Ungeheuer, Na
mens Baldwin Nowland, verübte in der Nacht
vom lö. März, in Putnam Caunty, Tennessee,
einen gräuligen Mord an einer Frau Delia
Nancy, während er durch Trunkenheit beinahe
Wahnsinnig war. Rowland drohete, daß er
Jemand umbringen wollte und stand in der
Nacht auf, jagre einen Fremden mit der An
fort, wurde aber überwältigt, und als er wie
der in das Haus zurückkam traf er die Frau
Nancy,welche sich bemühete ihm aus dem We
ge zu kommen. Er schlug sie mit der Schlag
seite seiner Art nieder und nahm dann deren
Schärfe, womit er ihr den Kopf abhieb, ihr
einen großen Hieb ins Gesicht gab, die Art in
ihren Rücken senkte und ihr einen Schulter-
Knorpel abhieb. Nun reckt wohlzufrieden,daß
er die blutige Tat vollbracht hatte, bedeckte er
den Körper mit Schnee, warf seine Art ins
Feuer, suchte eine Anzahl Schlägel und Stan
gen zu seiner Vertheidigung und bot so der Ge
walt des Staates Tennessee Troz. Er wurde
aber dennoch verhaftet und in das Gefängniß
gebracht, um sein Verhör abzuwarten.
Beschuldigung eines Verbrechens zur
See. —Einer der Steuerleute von dem Packet
schiffe Toronto, wurde an, Montage in Neu
Pork arrctirt, auf die Anklage einer Margrethc
Garrety, die als Zwischendecks-Passagier auf
demselben Schiffe war, und il>n beschuldigte
Versuche zu Gewaltthätigkeiten bei ihr gemacht
zu haben. Die Strafe auf ein solches Verge
hen, zur See, ist eine Geldstrafe von nicht über
H3OVO und Einkerkerung für nicht längre Zeit
als 3 Jahre. Er läugnete die That, mußte a
ber dennoch Bürgschaft stellen.
Von der Gesetzgebung.
Freitag, März 51.—1 m Hause passirte die
Bill, um die Delaware-Abtheilung des pemis.
Canalö für die Summe von K l,vl>o,<>oo zu
verkaufen, und wurde dem Senat zur Ein
stimmung übersaiidt.
Des Nachmittag bot Hr. Hectina» einen
Beschluss an, begleitet mit einer Einleitung,
in welcher dargcthan w«rd, dass die Board
der Ca»al-Commisslo»ers sich gewissen Beste
chungen gegen gewisse Mitglieder der Gesetz,
gcbnng hätte zu Schulden kommen lassen, in
dem die Board dem Hrn. Hill von Armstrong
versprochen habe ihm ein Amt z» geben, das
von 8«10 bi 6 1000 Thaler werth sei, wenn er
das Veto der Canal - Commissioners Bill,
welches der Gouvernör einschicke, untcrstn
Yen würde. Der Beschluss lautet, dass eine
Committee von drei ernannt wcrde, um diese
Anschuldigung zu untersuchen, welcher ange
nommen wurde.
Hr. Hill bezeugte selbst, dass ihm ein solcher
Antrag gemacht worden wäre.
Samstag. April I.—ln beiden Häusern
wurde die Veto-Botschaft des GouveniörS
verlese», worin er die Canal - Cominjsslouers
Bill verwirft.
Die Erwägung der Botschaft wurde auf
Weiteres verschoben.
Hr. Siillivan's Bill für die Bestrafung
des Verbrechens der Verführung junger
Mädchen uttter 21 Jahre», passtrte die letzte
Verlesung im Senat. sVaterlaiidSw.
April 3. Die Conserenz Committee über die
Senatorial- und Rcpresentanten-Bill,berichtete
in beiden Häusern folgende Bill, welche passir
te und dem Gouvernör zum Unterschreiben ü
bersandt wurde, nämlich:
Senatorial-Distrikte —Ister Distrikt die
Stadt Philadelphia 2 ; 2ter Philadelphia Co.
3; 3ter Montgoinery 1 ; 4ter Chcster und De
laware l; ster Berks 1; oter Bucks 1 ; 7ter
Lancaster und Libanon 2; Bter Schuylkill,
Carbon, Monroe und Peik I; oter Norlhanip
ton u. Lecha 1 ; Ittter Susquchanna, Wayne
und Wyoming 1 ; llter Bradsord und Tioga
I; I2ter Lycoming, Cent« und Clinton I ;
13ter Luzerne, und Columbia 1 ; 14ter North«
umberland und Dauphin 1; 15ter Misflin,
Juniata und Union 1; IVter Perry und Cum
berland I ; 17ter Pork I ; 18ter Franklin und
Adams I; Illtcr Huntingdon und Bradsord
1; 20stcr Cambria, Indiana Clearfield und
Armstrong 1; Lister Westnioreland und So
merset 1; 22ster Fayette und Green I ; 23ster
Washington I ; 24ster Allcgheny und Butler
2; 25ster Beaver und Mercer I; 2Vster Ve
nango und Crawsord I ; 27ster Erie 1; 28ster
Marren, Jefferson, Clarion, M'Kcan undPot
ter 1.
— Allcgheny
4, Adams 1, Armstrong I, Bedsord 2, Bea
ver 2, Bradsord 2, Berks 4, Bucks 3, Butler
1, Crawford 2, Centre und Clearfield 2, Ehe
ster 3, Columbia 1, Northumberland I, Cum
berland 2, Delaware I, Dauphin 2, Erie 2,
Franklin 2, Fayette 2, Cambria I, Libanon 1,
Greene I, Huntingdon 2, Indiana I, Jeffer
son, Clarion und Venango 2, Philadelphia
Caunty 8, Philadelphia City 5, Montgoinery
3, Pvrk 3, Lancaster 5, Schuylkill 2, Lecha u.
Carbon 2, Northampton und Monroe 3, Lu
zerne 2, Wayne und Peik 1, Susquehanna u.
Wyoming 2, Tioga I, Lycoming, Clinton und
Potter 2, Misflin 1, Union und Juniata 2,
Perry I, Somerset 1, Mercer 2, Washington
2, Westnioreland 3, Warren und M'Kean 1.
Im Senat wurde eine Botschaft vom Gou
vernör erhalten worin er Gaylord Church, von
Crawford zum President-Richter des 6ten Ge
richtsdistriktS ernannte, an die Stelle des Achtb
N. B. Eldred.
Eine Bill, daS Staatsdrucken an den Min,
destfordernden zu geben, passtrte und wurde an
da» HauS gesandt.
Im Hause passirte die Bill vom Senat, die
Einlösung der Reliefnoten, Bezahlung der ein
heimischen Ereditoren und den Verkauf der
Staat»StockS betreffend, mit Abänderungen.
Der Bericht einer besondern Committee, wel»
che ernannt war die Anklage für Bestechung
eines gewissen Mitgliedes (Hrn. Hill, von Arm
streng) durch die Canal Commissioners, zu un
tersuchen, gab Anlaß zu Debatten, welche die
ganze Morgensitzung ausmachten.
April 4. Im Hause sprach Hr. Wright fast
den ganzen Morgen gegen das Veto des Gou
vernörs auf die Canal Commissioners Bill;
ihm folgte Hr. Elwell in Opposition. Als die
Bill zur Wiedererwägung vor das Haus kam,
war Hr. Foreman von Lankaster, unbesonnen
genug gegen dieselbe zu stimmen, wodurch sie
verloren ging, da seine Stimme aus der andern
Seite just die erforderlichen zwei Drittheile aus
gemacht haben würde
Hr. Heckman bot daraus eine ähnliche Bill
wie die just gestorbene an, mit Weglassung der
Klausel welche das Haus autorisirte eineßoard
zu erwählen, welche bis zur nächsten Wahl die
nen, wonach das Volk dieselben zu wählen hat,
und die Bill passirte ohne eine abweichende
Stimme, ausgenommen die des Hrn. Karns,
von Allegheny, der gern den Sonderling spielt.
Der Senat bewilligte die Veränderungen des
Hauses an der Bill sür die Einlösung der Re
liefnoten ?c., zum Theil, verwarf die andern u.
sandte die Bill an das Haus zurück.
Die übrigen Verhandlungen des Senats be
trafen Privat- und Local-Bllls.
April 5. Das Haus beharrte auf seinen
Veränderungen an der Bill sür den Verkauf
der Delaware Abtheilung des Pennsylvania
Canals, und ernannte eine Eonserenz Comittee.
Eine Bill war lange unter Erwägung» sür
die Jneorporuung einer Gesellschaft, die die
öffentlichen Werke zwischen Philadelphia und
Pittsurg kaufen soll.
Der Senat beschäftigte sich den ganzenMor
gen mit Erwägung der Vetobotschaft des Gou
vernörs. Die Herren Champneys u McLana
han sprachen gegen das Veto, auf constitutonel
len Grund. Farrelly und Kidder waren auf
der Seite des Gouvernörs. Endlich passirte
die Bill vom Hause, unverändert, und wurde
zur Unterschrift an den Gouvernör gesandt.
April 6. Das Haus beschäftigte sich den
ganzen Morgen mit Erwägung der Bill für
den Verkauf der öffentlichen Werke zwischen
Philadelphia und Pittsburg sür H15,000,<»00.
In der Nachmittagssitzung übergab Herr
Hood eine Bill, das Miliz-Ererciren auszuhe
ben. Die Herren Lowry, Elwell und Rockhill
wurden von Seiten des Hauses als Conserenz
Committee ernannt, um sich mit einer ähnli
chen Committee vom Senat über die Bill zur
Bezahlung der einheimischen Creditoren zc. zu
berathen.
Ein Beschluß des Hrn. Scbarswood, eine
Committee zu bilden und derselben einige Arti
kel zu übergeben, von der Klage gegen einen
Canal Commissioner, William Overfield, für
den Versuch ein Mitglied der Gesetzgebung zu
bestechen, wurde mit 46 gegen 33 Stimmen
angenommen.
Das Haus nahm dann die Bill wieder vor,
welche die Ausgabe kleiner Noten durch unsere
Banken, autorisirt, wurde aber bis zur Verta
gung nicht damit fertig.
Im >senat passirte die Bill, wonach die Ver«
willigungen des Staats für Akademien, Colle
gien und weibliche Seminarien eingestellt wer
den, mit 19 gegen 9 Stimmen. Die Bill ver
sagt die Hälfte der diesjährigen Verwilligun
gen und erlaubt für das nächste Jahr nichts.
Allenta«» den 5. April.
Eilldliich und Diebstahl.
I» dcr vorletzten Dienstag Nacht wurde
der Stobr der Herren Stählcr und Schcimcr,
iu Obcr-Milford Tailttschip, dieser Caiintv
erbrochen, und zwischen 20 und lii Thaler ~,
Geld und andere werthvolle Sachen zu eincin
bkdtulenden Belauf daraus gestohlen. Nach
dem der Dieb feine Arbeiten im Slohr vol
lendet hatte, verschaffte er sich dnrch eine
Thür in die Bärstube des Hrn Joseph Bett
ler, die sich unter dem nämlichen Dach befin
det, Eingang, nnd sodann auch in den Bär,
und slahl daraus noch 20 Thaler, woraufer
sich glücklich aus und davon machte. (Patriot
Die schönste Fra» auf der ganzen Erbe.—
Nach dem Berichte der <S»n' soll jetzt die
schönste Frau GrossbrtttanieiiS, vielleicht auf
der ganzen Erde (?),in Liverpool leben. Sie
ist die Tochter eines reichen Geqeltuchfabrika»
ten, und heisst Betty Nottingham. Ganz Li
verpool und seine nächsten Umgebungen ken
nen sie unter dem Namen der ~schöncn Beity/
Sie soll in der That eine mehr als vollkom
mene—d. h. eine idea.'ische Schönheit sein.
So niuss, sagt der Bei ichterslatter Griechen
lands Helena ansgcsehen haben, deren Raub
den trojanische» Krieg erzeugt hat. Scheint
aber die Beschi eibnng nicht etwas zn übertrie
ben, wenn,dieSn» diese Betty Nottingham die
Quintessenz der schönsten Franc» »ennt, die je
gelebt? Sie soll die Augen der Inno, das Ge
sicht der Hebe, de» teibreitz der Venus, die
Gestalt der Diana, die Arme der Minerva, die
Hände der Latona, die Frische der Flora, »,,v
die Aninnth der Enphrosyne haben. Etwas
muss denn doch daran sein ; den» die ganze jnn
ge Männerwelt GroSbritaniens wirbt «in ihre
Hand. Aber Betty hat ein Herz von Stein
sie will ewig Jungfraii bleibe». Wir wisse»
nicht ob es Scherz oder Ernst dcr <'Su» '
ist, wen» sie schreibt, dass durch diese Betty
das grosse Bedlam (Irrenhaus) in London
bereits 241 neue Zukömmliiige erhalten ha
ben soll.
Die Vereinigten Staaten Krie.gsschaluppe
Saratoga segelte vorletzte» Donnerstag von
PortSinonth nach Ncu-Dork nnd hatte gegen
den in der folgenden Nacht wüthenden Sturm
zu kämpfe» Sie verlor alle ihre Masten, kam
jedoch bie Walla's Saud nor Anker. Ein
Dampfschiff wurde ihr sogleich zu Hülfe
l geschickt. B. Corresp.
Wichtig von der Gesetzgebung!
-Mordversuch von einem Gesetz
geberin der Representa, »ten-Halle.
Wir erhalten fo eben die Nachricht von
Harrisburg, daß am Samstage ein höchst
empörender Auftritt in den Hallen dcr
Gesetzgebung stattfand- M Gowan, ein
Lokofoko Mitglied von Philadelphia Co.
war durch einen Zeitungs Artikel aufge
bracht, machte einen Angriff auf Hrn.
Bratton, dem Editor der Staat Eapitol-
Gazette, und verwundete ihn mit einem
Messer gefährlich in die Schulter. Der
Raum und die Zeit erlauben uns nicht
fernere Einzelnheiten zu melden.—wir
werden fte nächste Woche liefern. Ver
rath und Bestechung waren die Ursache.
der Lokogesetzgebung!!
St. Louis. Eine ungeheure Men
fchenmaffe hatte sich gestern versammelt,
um das Urtheil des Gerichtes, an Johnson,
dem Mörder Floyd's, vollziehen zu sehen.
Der katholische Pfarrer, Hr. Lutz, beglei
tete Johnson, als Seelsorger, bis zum
Galgen. Auf dem Platze der Erecution
angekommen redete der unglückliche Mann
die Versammlung an. Er betheuerte
seine Unschuld und sagte, daß er die erste
Nachricht, von der Ermordung Floyds
aus den Zeitungen erhaltenhätte. Es schien
ihm, seiner Rede nach, sehr daran zu lie
gen, sich vor dem Volke zu rechtfertigen.
Er sprach ungefähr 15 Minuten, und er
schien fest und ruhig.—Er kniete dann mit
seinem Seelsorger nieder und betete. Eine
feierliche Stille herrschte unter der versam
melten Menge. Er schien während des
Gebetes tief erschüttert und brach inThrä
nen aus. Nachdem er einen letzten Blick
auf die Stadt geworfen, welche in der
Ferne sichtbar war, übergab er sich den
Dienern des Gerichtes Die weißcMütze
wurde ihm über den Kopf gezogen, das
Seil um den Hals gelegt und die Exekution
vollzogen.
Johnson war 19 Jahre alt, und hatte
ein gutes Aeußere. Die Scene war
erschütternd im hohen Grade; wir mögen
keine weitere Bemerkungen über das
Ereigniß machen. (Mis. Dem.
-C olu m bu s, Ohi o, 21. März.
Ein anderer Mord im Ohio Staatsge
fängniß ! —Der „Ohio Statesman" be
richtet : 2 Negerweiber mordeten am letzten
Freitag eine weiße Gefangene im Staats
gefängnisse, indem sie, die eine mit einer
Schaufel, die andere mit einer Feuerzange
bewaffnet, der Unglücklichen den Hirn
schädel einschlugen. Als Ursache geben
die beiden schwarzen Teufel an daß sie durch
dieses Verbrechen aus der Penitentiary
und in das Cauntygefängniß zu kommen
hoffen. Es möchte übrigens leicht sein,
daß man sie dieses Vergnügens beraubte.
Korn - Ausfu h r. Man hat be
rechnet,daß in dem Jahre, welches mit dem
Monat September 1841 endigte 1 Mill.
52k,1»17 Barrels Mehl, wovon WZ,255
Bär. allein nach England, aus den Ver
einigt en Staaten ausgeführt wurden; e
benso Weizen 8ti8,585> Büschel, davon
nach England. Die Ausfuhr
nach England wird aber verdoppelt und
verdreifacht werden, sobald die dortigen
Korngesetze eine Milderung erfahren und
man nicht etwa zu Repressalien gegen einen
hohen Tarif unserer Seits schreiten würde.
James Bischof welcher am 17. v. M.
zu ChcStersield (N. V.) hingerichtet ward
für die Ermordung seines Weibes, sprach
ehe er in die andere Welt hinüber geschleu
dert wurde für ungefähr 18 Minuten in
einer standhaften und verständlichen Spra
che. Er erwähnte kurz der Gründe welche
ihn auf jenen Ort gebracht hatten und den
Anblick den er gewährte. Er ermahnte u.
bat die anwesenden Männer sich ja durch
ehrenvolle Grundsätze und Rechtschaffen
heit regieren zu lassen, und Weiber ihren
Gelübden getreu zu bleiben. Er warnte
junge Männer sich wohl vorzusehen auf
dem Wege den sie verfolgten indem sie in
die Welt aussetzen würden, und vor allem
'Andern sich vor böser und verdorbener Ge
sellschaft zu hüten auf daß sie nicht auch an
dem Felsen des Verderbens scheitern möch
ten welcher ihm seinen Fall brachte. Hier
junge Freunde nehmt ein Vorspiel und laßt
euch um keinen Preis von dem Pfade der
Tugend und Rechtschaffenheit ableiten.
Die P i u e«J u sel n. Zufolge au
thentischer Nachricht,» ist ein Ver. S».
Kriegsschiff mit Durchsuchung der verdächti
ge» Löcher jener von Seeräubern gewöhnlich
zu ihrem Aufenthaltsorte gewählten Insel
beschäftigt und hoffentlich wird es ihm gelin»
gen, dadurch deren Niederlagen für immer
aufznbrtche» ib.