Mc « ving, Venn. Gedruckt und herausgegeben von ArnoldPu w e ll e, in der Sttd 6ren Strasse, Ecke der Sherry Alley.B chm' s Wirthshaus-Hof gegemidrr. Mahrgang 4, gantö 184. Bed i n g un ge N.-Der Albernle Veobackter erscheint jeden Dienstag auf einem grossen Superial-Bogen mit schönen Lettern gedruckt. Der Subscriptions-Preis ist Ei n Thaler des Jahrs, welcher in halbjähriger Vorausbe zahlung erbeten wird. Wer un Lause des Jahre? nicht bezahlt, werden Hl 50 angerechnet. Für kürzere Zeit als 6 Monat wird kein Unterschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wenn sie euren Monat vor Ablauf des geschehen und gleichzeitig alle Nuckstande abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewöhnlichen Preis eingerückt. Unterschreibern in hiesiger «Stadt wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die 'Post oder Träger, auf Kosten der Unterschreiber. und Mittheilungen müssen postfrei eingesandt werden. Die Schöpfung. Dicke Finsterniß umgab die Erde, Feuer, Wasser, Erde, Luft, war tiefversteckt; Da erscholl das (SchöpfuugSwort - es werde! Und es ward sein ew'ges kräftges Wort voll streckt. Gränzenlose schwarze Tiefe deckt die Welt, Schatten, die noch nie ein Soiunstrahl erhellt, Räume, die sich nie gedehnt. Wallte das nie was gewähnt, Tin Nichts. Schlummernd in der ew'qen öden Stille Sollte deine Macht kein Wesen niemals sehn ? Schaffe Welten-Heere, und erfülle Jede, durch dein Wort, mit Thälern, Berg und Höh n; Und so rief sein ewges »»ergrnndUch'e Wort, Das erhellet werd' des finstern Nichres-ört, Aus «»endliche» Höh'» hervor, Ans der tiefen Gruft empor, Das Licht. Und es ward der dunkle Kreis erhellet Durch sei» kräft'geSWort,daS imer sich erfüllt Aus den Schatten wurde hergestellet Jenes ew'ge stammend große Sonnen-Bild. Und so schuf er einen Himmel herrlich dar, Daß die Höh' und Tiefe nun geschmückctwar ; Dieser Anblick nns entzückt, Wo auf ewig uus beglückt, Ein Trost. Doch noch blieben unerfüllt die Räume, Die sich nnermeklich hatten ausgestreckt; Eine Erde, die mir Kraut uud Bäume, Frucht und Saamen sich bepflanzt, ward auf geweckt. Nnr einWink, da blüht und rauscht der Wald, Durch seinWort empfing ein jedes einen Halt, Das mit buntem Farbenspiel In nns wecket ein Gefühl Der tust. Herrlich stand die Erde voller Blüthe, Preiste schwingend ihres großen Schöpfers Macht; Da erschuf die ew'ge milde Güte, Reich beschenkt am Firmament des Himmels Pracht. Glänzend zeigt sich d. unzählgeSternenschaar, Mit dem Wort: es werde! suiien Blicken dar Uud wie jeder ihre Bah», Mir ihr werde» auch empfahn Die Kraft. Firmameut und Himmel, Erde prangten, Groß und herrlich, ausgeschmückt ui schönster Zier, FühlloS lebend ihren Ranm durchschwanktcn ; Da erschuf das Schöpfuugs-Wort eiu jedes Thier: Und begabte sie mit sinnenreicher Lust, Daß sie folgten der Begierde unbewußt. Zahlreich theilt er sie der Welt, Werdet! rief, wie'S mir gefällt, Sei» Wort. Ueber Thier und Pflanzen groß erhaben, Herrscher über alles, was die Schöpfung wies, Zeigte sich beschenkt mir Geistesaabc,i, Herrlich, das dcn Urquell aller Wesen pries : Reich belehnt nnrFahigkeilVcrnuft u. Kraft, Wurde durch sei» ew'ges mächt'ges Wort ge schasst. Werde l heb' das Haupt empor, Rief seil» Wort, da trat hervor Der Mensch. Nehmt die Welt zum Zeichen meinerMilde, Unterthänig sei euch Thier- nndPstaiizcnreich; Herrschet über Meere uud Gefilde, Was da ward' und ist uud kommt, das theil' ich euch. Und seid wirksam,wählet frei,was euch gefällt; Einen Richter geb' ich euch mit dieser Welt, Der euch immer halte wach; Wirket bis znm siebten Tag, Dann ruht. Und nun war das SchöpfnngSwerk geendet, Reich beschenket wnrde sie nns dargestellt: Und der Mensch des hohen Rufs gesendet, Als Beherrscher dieser großen Welt. Ungezwungen schenkt, er nnS eine Kraft, Die unendlich uns der ew'ge« Fülle schafft. Die uns schwinget bis znm Thron, Und vergöttert uns hier schon Erhebet! Zur Unterhaltung und Belehrung. Das Blumenkörbchen. (Fortsetzung.) Marie im Gefängnisse. Man hatte Marien noch halb ohnmäch tig in das Gefängniß gebracht. Sie kam zu sich selbst, weinte, schluchzte, rang die Hände, betete und sank dann, von Schrek ken, Traurigkeit und dem vielen Weinen ganz erschöpft, auf ihr Lager von Stroh, Der Liberale Beobachter Und Berks, Momgomery und Schuylkiil Caunties allgemeiner Anzeiger.^ und ein sanfter Schlaf schloß ihr die mü den Augenlieder. Als sie wieder erwachte, war es bereits Nacht. Alles um sie her war dunkel und sie konnte nichts unter scheiden. Sie wußte lange nicht, wo sie war die Geschichte von dem Ringe kam ihr wie ein bloßer Traum vor, und sie meinte anfangs, sie befinde sich in ihrem Bette. Sie sieng schon an, sich zu freuen allein da fühlte sie die Ketten an ihren Händen und das Rasseln derselben klang fürchterlich in ihren Ohren. Erschrocken fuhr sie von ihrem Strohlager auf. ~O was kann ich anders thun, rief sie, und sank auf die Knie, als diese gefesselten Hände zu Dir empor heben, lieber Gott! O blicke in dieses Gefängniß, und sieh mich hier auf meinen Knieen. Du weißt es, daß ich unschuldig bin! Du bist der Retter der Unschuld! Rette mich! Er barme dich meiner—erbarme Dich meines armen alten Vaters ! o gieb doch nur wenigstens ihm Trost in das Herz, und laß lieber mich alle Leiden doppelt fühlen. Ein Strom von Thränen floß bei dem Gedanken an ihren Vater aus ihren Au gen; Schmerz und Mitleiden erstickten ihre Stimme. Sie weinte und schluchzte lauge so fort. Jetzt schien der Mond, den bisher schwe re Gewitterwolken bedeckt hatten, durch das kleine, schwarze Eisengitter in ihren Kerker, und bildete das Gitter auf dem Boden des Gefängnisses ab. Marie konn te am Wiederscheine des hellen Mondlich tes die vier Wände des engen Kerkers, die rothen Ziegelsteine, aus den sie aufgeführt waren, die weißen Kalkfugen zwischen den rothen Steinen, das kleine Mäuerlein, das in einer Ecke statt eines Tisches an gebracht war. dcn irdnen Krug und das irdene Schüsselein, die auf dem Mäu erchen standen, und jedes Hälmlein des Strohes das ihr zum Lager diente, deut lich erkennen. So wie die dichte Fin sterniß um Marie verschwunden war, wur» de es ihr etwas leichter um das Herz. Es war ihr bei dem Anblicke des Mon des nicht anders, als erblicke sie einen al ten Freund. „Kommst du, sagte sie, lieber Mond, und siehst du dich nach dei ner Freundin um? O damals, als du noch durch die grünen Nebenblätter am Fenster in mein kleines Schlafkämmerlein schienest, damals glänztest du viel schöner und Heller, als jetzt durch dieses dicke, schwarze Eisengitter. Trauerst du etwa auch mit mir ?—Ach. ich hätte freilich nie geglaubt, dich einmal so zu sehen!— Was macht wohl jetzt mein Vater? Wacht er jetzt vielleicht auch, und weinet und jam mert er, wie ich ? Ach, daß ich ihn doch nur einen Augenblick sehen könnte! Du lieber Mond, blickest vielleicht jetzt auch in sei nen Kerker! O könntest du doch reden, könntest du ihm doch sagen wie seine Ma rie um ihn weine und jammere!" „Aber wie thöricht rede ich in meiner Trauer! Verzeih mir diese eiteln Reden lieber Gott! Du, o Gott, blickest in das Gefängniß meines Vaters! Du siehst ihn und mich! Du schauest in unser beider Herzen! Deine allmächtige Hülfe läßt sich durch keine Mauern und durch keine Eisengitter abhalten. O sende Du ihm Trost in seinen Leiden!" Marie bemerkte hierauf mit Verwun derung, daß ein lieblicherGeruch von Blu men ihr Gefängniß erfülle- Sie hatte am Morgen einige Rosenknospen und an dere Blumen, die ihr von dem Blumen ikörbchen übrig geblieben waren, in ein Sträußchen gebunden, und vor die Brust gesteckt. Die Blumen hauchten die süssen Wohlgerüche aus. „Seid ihr noch da, ihr lieben Blümchen, sagte sie, als sie das Sträuschen erblickte» und mußtet ihr auch mit mir in daß Gefängniß hieher wandern ihr schuldlosen Geschöpfe? Womit habt denn ihr es verdient ? Doch, das sei mein Trost, daß ich es so wenig verschuldet habe als ihr." "LVillig zu loben und ohne Furcht zu tadeln." öe« 14» 1843» Sie nahm das Sträußchen ab, und be trachtete es am Schimmer des Mondes. „Ach. sagte sie, als ich am Morgen in meinem Garten diese Rosenknospen und an dem nahen Bachlein diese Vergißmein nicht pflückte, wer hatte da geglaubt, daß ich den Abend in diesem Kerker liegen winde! —Als ich jene Blumenkette flocht, wer hätte es gedacht, daß ich heute noch diese eisernen Ketten tragen wurde? So veländerlich ist alles auf Erden ! So weiß kein Mensch, wie schnell es mit ihm anders werden kann—und zu welchen traurigen Ereignissen seine schuldlosesten Handlun gen Anlaß geben können! Der Mensch hat also wohl Ursache, sich jeden Morgen dem Schutze Gottes zu empfehlen." Sie weinte aufs neue; ihre Thränen tröpfelten auf die Rosenknospen und Ver gißmeinnicht, und schimmerten im Mond lichte daran, wie Thau. „Der die Blumen nicht vergißt, und sie mit Thau und Re gen tränkt, sagte sie, kann ja auch meiner nicht vergessen. Ja, Du lieber Gott! tröpfle Trost in mein Herz und in das Herz meines Vaters, wie Du die Kelche der dürstenden Blumen mit reinem Thau des Himmels füllest!„ Eine finstere Wolke verdunkelte jetzt plötzlich den Mond. Marie sah nichts mehr von ihren Blnmen, und schauerliches Dunkel erfüllte den Kerker. Es ward ihr aufs neue bange um das Herz. Allein bald gieng die Wolke vorüber, und schön, wie zuvor warf er seinen Schimmer in den Kerker. „So sprach Marie, kann die Unschuld wohl auch verdunkelt werden aber am Ende glänzt sie doch wieder hell und schön.. So wirft Du, o Gott, auch meine Unschuld, auf der jetzt eine schwere Wolke bösen Verdachts ruht, am Ende gegen alle falsche Beschuldigungen siegen lassen." Marie legte sich jetzt wieder auf ihren Bund Sroh nieder und schlief ruhig und getrost ein. Ein lieblicher Traum trö stete und erheiterte sie noch im Schlafe. Sie träumte, sie wandle beim Monscheine in einem ihr ganz fremden Gärtchen, das mitten in einer rauhen Wildniß voll fin sterer Tannen lag, und ihr unbeschreib lich lieblich und freundlich vorkam. So hell und schön hatte sie den Mond noch nie gesehen. Alle die bunten Blumen des Gärtchens blühten und dufteten, von sei nem sanften Schimmer erhellt, schöner und lieblicher. Auch ihren Vater erblick te sie in dem wunderschönen Gärtchen. Der Mond erleuchtete sein ehrwürdiges, heiter lächelndes Angesicht. Sie eilte auf ihn zu, und weinte an seinem Halse die süßesten Thränen, von denen, als sie er wachte, ihre Wangen noch ganz naß waren. Marie vor Gericht, Marie war kaum »erwacht, so trat ein Gerichtsdiener in das Gefängniß, und führte sie vor Gericht. Ein Schauder überlief sie, als sie, in die düstre, hochge wolbte Gerichtsstube, mit den alterthüm lichen Fenstern voll kleiner sechseckigter Scheiben hineintrat. Der Amtmann saß als Richter in einem großem mit blutro them Tuche überzogenen Armsessel; der Aktuar mit der Feder in der Hand an ei nem ungeheueren Schreibtische, der vor Alter bereits ganz schwarz aussah. Der Richter legte ihr eine Menge Fragen vor Marie beantwortete sie alle der Wahrheit gemäß Sie weinte, jammerte, betheuer te ihre Unschuld. Allein der Richter sprach: „Mich betrügest du nicht, das Unmögliche für möglich zu halten. Nie mand kam in das Zimmer, als du; nie mand kann den Ring haben, als du; also bekenne!" Marie wiederholte unter Thränen: „Ich kann und weiß es einmal nicht an ders zu sagen ! ich weiß gar nichts von ei nem Ringe; ich sah ihn nicht, und hab' ihn nicht !" Man hat den Ring in deinen Händen gesehen! fuhr der Richter fort. Was sagst du nun dazu?" Marie betheuerte das sei unmöglich. Der Richter klingelte hierauf und—lettchen wurde herein geführt. Jettchen hatte in ihrem grimmigen Zorne wegen des KleideS und in der bösen Absicht, Marien um die Gunst der Herr schaft zu bringen, zu den Leuten im Schlos se gesagt: „Den Ring hat niemand an- Vers, als das liederliche Gärtnermädchen. Als ich sie die Treppe herab kommen sah, betrachtete sie in der Hand einen Ring mir Steinen Sie schob ihn aber, als sie mich merkte, den Augenblick erschrocken ein. Mir kam das sogleich verdächtig vor. Indeß wollte ich nicht voreilig sein und schwieg. Vielleicht, dachte ich, hat man ihr den Ring, so wie manches Andere, geschenkt. Hat sie ihn aber gestohlen, so wird es schon Lärm werden, und dann ist es noch immer Zeit zu reden. Ich bin recht froh, daß ich heute noch nicht in das Zimmer der gnädigen Gräfin kam. Sol che schlechte Leute, wie diese heuchlerische Marie, könnten auch noch andere honette Personen in Verdacht bringen." Man nahm Jettchen beim Worte; sie sollte jetzt ihre Aussage vor Gericht be statigen. Als sie in die Gerichtsstube trat und der Richter sie ermahnte, vor Gctt die Wahrheit zu bekennen, da klopfte ihr freilich das Herz nicht wenig, und die Knie zitterten ihr. Allein das schlechte Mädchen gab den Worten des Richters und der Stimme ihres Gewissens kein Ge hör. Sie dachte; „Wenn ich jetzt beken ne, daß ich gelogen habe, so werde ich vongesagt, oder gar eingesperrt! Sie be stand daher auf ihrer Lüge, und sagte es Marien frech unter das Gesicht: „Du hast den Ring ich habe ihn bei dir gese hen," Du bist überwiesen! sagte der Nichter hierauf zu Marien- Alle Umstände sind gegen dich. Die Kammerjungfer der jungen Gräfin hat den Ring so, gar in deinen Händen gesehen- Nun sag' an, wo du ihn hingethan hast?" Marie blieb darauf, sie habe ihn nicht. Da ließ der Richter sie schlagen bis aufs Blut- Marie schrie weinte, flehte zu Gott, wiederholte immer und immer, sie sei unschuldig—allein alles half nichts. Sie wurde grausam mißhandelt. Blaß, zitternd, blutend wurde sie endlich wieder in das Gefängniß geworfen. Ihre Wun den schmerzten entsetzlich; schlaflos lag sie die halbe Nacht auf ihrem harten La ger von Stroh; sie weinte, wimmerte, betete zu Gott —dieser sande ihr endlich einen erquickenden Schlummer. DeS andern Tages ließ der Richter Marien wieder vor Gericht bringen. Da alle Strenge nichts geholfen hatte, so ver suchte er, sie durch Milde und durch freund liche Versprechungen zum Geständnisse zu bringen. Marie blieb jedoch bei ihrer ersten Aussage. Der Richter, der ihre große Liebe zu ihrem Vater bemerkt hatte, fuhr fort: „Wenn du denn verstockt bleiben, und selbst dein junges Leben nicht achten willst—so denke an das graue Haupt deines Vaters! Willst du es blutend unter der Hand des Henkers fallen sehen? Wer als er, kann dich beredet haben, so hartnäckig zu läug nen? Meinest du nicht, daß es ihm auch den Kopf kosten könnte?" Marie erschrak über diese Worte, daß sie fast umsank. „Bekenne, sagte der Richter, daß du den Ring genommen hast. Ein Wort, die einzige Silbe „Ja i" kann dein und dei nes Vaters Leben retten!" Dieß war für Marien eine harte Ver suchung. Sie schwieg lange still. Es kam ihr wohl der Gedanke, sie könne sa gen, sie habe den Ring genommen, aber unterwegs verloren. Allein sie dachte bei sich selbst: „Nein, es ist doch besser, es durchaus mit der Wahrheit zu halten. Lügen wäre ja Sünde. Um keinen Preis will ich eine Sünde begehen—und könn te ich dadurch selbst mein und meines Vaters Leben retten, Dir, o Gott, will ich gehorchen, und alles übrige getrost dir überlassen." Sie sagte hierauf mit lau- 2B» ter, bewegter Stimme: „Wenn ich sagen würde, daß ich den Ring habe, so wäre es eine Lüge; und wenn ich mich durch eine Lüge; vom Tode befreien konnte, so wollte ich es doch nicht thun. Aber — fuhr sie fort—wenn einmal Blut fließen soll, o so schonet doch der grauen Haare meines guten Vaters! Für ihn will ich mit Freuden mein Blut vergießen." Bon diesen Worten wurden alle, die zugegen waren, gerührt. Selbst dem Richter, ein so ernster, strenger Mann er sonst war, giengen sie zu Herzen. Cr schwieg—und winkte, Marien wieder in das Gefängniß zu führen. folgt.Z e tM»-»--? Mord aus Eifer such t.—Eine der kaltblütigsten Mordthaten wurde (so erzählt der „Portland Advertiser") letzten Samstag in Harpsweil auf Great Island begangen. Ein Seefahrer, Namens Thorn wurde vor einigen Jahren mit Miß Alex ander bekannt und knüpfte mit ihr ein Liebesvcrhältuiß an. Einige Monate spä» ter ging er in See, kehrte erst diesen Win ter zurück und fand Miß Alexander als Elisa Wilson verheirathet. Er machte Wilsons Haus zu seiner Heimath und die Nachbaren begannen zu glauben, daß zwi schen ihm und Mab. Wilson eine allzu große Vertrautheit statt finde. In dem selben Hause wohnte auch ein Bruder Wilsons, und gestern Morgen um 3 Uhr wurde er von der Schwägerin mit der Nachricht aus dem Bette gerufen- daß sein Bruder todt sei. Er zog sich eilig an nnd fand den Bru der todt auf dem Bette liegen—todt aber noch nicht kalt. Nachbaren wurden her' beigerufen, und eine Untersuchung über die Leiche gehalten. Mehre Doktoren er klärten, daß sie überzeugt seien, daß Wil son seinen Tod durch einen Schlag in die Seite des Kopfes fand, da gerade über dem Ohr der Hirnknochen zerbrochen war. Eine schwere Küchenzange paßte genau in die Wunde. Thorn und Mad. Wilson wurden arretirt; ihre ersten Aussagen lauten sehr widersprechend. Im Laufe des Tages fand man ein Bettuch und ei nen Kissenüberzug, die sehr blutig waren und womit man augenscheinlich Blut auf getrocknet hatte. Thorn hat mehrmal ge äußert, er glaube nicht, Wilson werde den Winter über leben bleiben. Pittc-burg, den 23. Februar. Feue r.—Am letzten Mittwoch Abend brach in einem Hause an der Ecke der Zweiten und Short Straße Feuer aus, und konnte nicht eher gedämpft werden, als bis mehrere Wohnhäuser ein Tabacks lagerhaus und andere Nebengebäude ab gebrannt waren. Das eiserne Kriegs schiff und die Gießerei und Maschinenfa brik der Hr. Steckhouse und Co. waren in großer Gefahr. Mit Bedauern müssen wir bemerken, daß unter den abgebrannten Gebäuden sich das Wohnhaus unsers deutschen Landsmannes Hrn. Holzwarth befand. Freih. Freund. Am letzten Montag Abend wurde ein Deutscher, Namens Freund, welcher Gesellschaft junger Leute auf einem gro ßen Schlitten nach East Liberty gefahren hatte, im Wirthshause des Hrn. Burnsi dens daselbst gefährlich durch einen gewis sen liederlichen jungen Menschen Namens Mowry verwundet. Man spricht davon, Mowry sei betrunken gewesen, als die Pi« stole zufällig losgegangen. Andere behaup ten, Mowry habe einen alten Haß gegen Freund gehegt und beim Eintritt ins Wirthshaus gedroht, es müsse den Abend noch jemand sterben. Die Kugel drang in Freunds Hüfte und die Wunde soll ge fährlich sein. Mowry hat sich bis jetzt unsichtbar gemacht. ib. Im Schauspielhaus? in Rechtster, N. P. wird jeden Sonntag Abend Gottesdienst ge« halten.—Gewiß etwas Neues.