Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, February 21, 1843, Image 2

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    sagte einer demselben; wir wollen uns eben
ein wenig laben und du mußt dich an
schließen- Ehe wir aber Einen nehmen
muß ich dir sagen, wie thöricht sich die
alten Leute mit der Temperance-Gesell
schaft haben vernarren lassen. Sie ha
ben ihren Namen hingekratzt und wir
mußten es auch thun ; aber wie du gleich
sehen sollst, haben sie uns nicht so arg
vor den Narren gehabt. Im nächsten
Augenblick kreiste eine große grüne Bou
teille und Jack nahm auch hier seinen
Trank.
Dies, sagte des Capitäns Freund, ist
die Erläuterung von Sir Robert Peel s
Bemerkung. Ein Jeder hat jetzt seine
eigene Vouteille—Alle trinken im Gehei
men—während man früher den Reben
saft öffentlich verbrauchte.
Der Capitän beendigte sein Gelächter
und die Freunde leerten darauf eine Fla
sche Wein. D. W.
Der Senat von Massachusets hat eine
Bill passirt, die allen Eisenbahn-Directo
ren verbietet, in ihrem Passagier Trans
porte irgend einen Unterschied zwischen
weißen und schwarzen Personen zu machen.
Um den Senat zur Genehmigung dieser
Bill zu bewegen, wurden ihm zahlreiche
Bittschriften von weißen „Ladies"
zugeschickt. Letztere scheinen eifersüchtig
darüber, daß ihre schwarzen Schwestern
einen Ueberfluß an ,schwarzen Liebhabers
haben während sie selbst den essigsauren
Weltanschauungen alterJungfern anheim
fallen. Noth bricht Eisen, und die Mas
sachusetts-Gesetzgebung wird von diesen
Jungfern aus allen Theilen des Staats
bombardirt, das Verbot der Vereheligimg
zwischen Schwarzen und Weißen aufzu
heben. Die Gesetzgebung sollte galant
genug sein, den süßen Schönen diese letz
te Zuflucht ihrer Männerhoffnung nicht
abzuschneiden, denn jedenfalls ist ein
schwarzer Mann besser, als gar keiner,
und die Nase gewöhnt sich an allerlei
Gerüche.
Der Gouvernör von Illinois hat der
Gesetzgebung seines Staats eine Bot
schaft übersandt, worin er sie ersucht, un
verzüglich an Herbeischaffung von Mitteln
zu denken, um ihren eigenen Gehalt und
die Regierungsausgaben zu decken. Er
sagt, daß der Regierung nichts als Audi
toralschuldscheine zu Gebote ständen, um
Zahlungen zu machen, und da diese
Scheine in sehr schlechtem Credit stehen,
müßte er gewöhnlich den doppelten Be
trag für Specie geben. Das exekutive
Departement sieht sich oft in drückender
Verlegenheit, selbst nur das in Silber zu
bezahlende Postgeld aufzutreiben. —Arm-
seliges Bild!
Der HarriSburg Reporter macht die
folgende Frage: „Wo kommt alles baare
Geld hin, welches von den Caunty-Schatz
meistern als Taxen eingenommen wird,
da bekanntlich dieselben nur Eriescrips in
die Staats-Schatzkammer zahlen?" Setzen
wahrscheinlich diese Herren das baarc
Geld in Erienoten um und stecken den
Profit in ihre Tasche. Daß der Staats:
Schatzmeister gleichfalls seine Finger mil
in der Sache haben muß, geht aus den
Umstände hervor, daß derselbe auf allc
Anweisungen, die er ausstellt, die Wortc
„Eriescrips" bemerkt. Einen red
lichen Beamten in den Ver. Staaten zr
finden, gehört zu den eben so großer
Seltenheiten, wie die weißen Elephantei
in Indien, deshalb man auch einen solcher
gefundenen Mann ja sorgfältig aufbewah
ren sollte, um wenigstens das Geschlechi
nicht aussterben zu lassen.
Unter cuidcnn habe» die Millerite» eil
Pamphlet mit der lteberschrift : ~Seit> Ih>
bereit?" herausgegeben. Darin kommt fol
gende erhebende Slandrede an die Sünde,
dieser Welt vor:
„Seid Ihr bereit für die furchtbaren Diu
ge welche Gott nächstens eintrete» lassen wird i
Fühlt Ihr. Dass Ihr bereit seid, Christum ii
den Wolken erscheine» die Himmel gleicl
einer Pergamentrolle zusammenschrumpfen
und mit grossem Gekrach entstiegen die E
leinente schmelzen — die Erde und deren Ge
bände brennen alle Gesichter mit Bläst,
überziehen de» Stand der Erde m Bim
stein, die Ströme in Pech und das Land ir
brennendes Oel verwandeln die Mensche,!
gleich breiinendcm Kalt verglimmen. wi<
Dornen abgeschnitten und im Jener nnterge
hen zu sehen!"
Mein Gott! Haben die arme» Mensche,!
nicht schon Sorgen und Kummer genug um
sie noch mit so schauerlichen Diuge» z» quä
len? Wenn die Welt nächsten April unter,
ginge, wer sollte denn dann alle die gemach
ten Schulden bezahlen? Gtz.
Die von Galena,
Illinois, sollen trotz dem niedrigen Preise des
Bleies 1 Million Thaler im letzten Jahre
tiugtbracht habe».
DerZUVerale Beobachter
2l. Februar. 1^1!.
der Freunde von
Henry Clay, wird morgen in Harrisburg statt
finden.
den 22 fällt der Geburtstag
des unvergeßlichen Washington. Die Militär
Compagnien von dieser Stadt, werden alle zur
Feier des Tages paradiren.
Anstellung durch de» Gouvernör, mit
Genehmigung des Senats :
Iol>" Stauffer, Esg., zum Gehülfsrichter
für Berks Caunt», an die Stelle von William
Addams, Esq., dessen Dienstzeit zu Ende ist.
Candidaten fnr (Gouvernör und
President. —Der Pittsburg '/Courier" hat
die Namen von John Tyler, für President,
und Francis R. Shunk, für Gouvernör, in
1844, an die Spitze seiner Spalten gesetzt.
Eine englische Lokosoko Zeitung hat die Namen
von General Caß, für President, und H.A.
Mühlenl'erg, für Gouvernör. Andere Lokoso
ko Blätter in Pennsylvanien haben Buchanan,
für President, und Zeitungen im Westen und
Süden haben Van Buren, Calhorn,, Woodbu
ry und Andere, für President in 1844, an den
Spitzen ihrer Spalten. Wir sind, wie schon
früher gesagt, noch gar nicht willens jetzt schon
unsere Meinung über diesen Punkt zu erklären,
indem wir noch zu weit von der Wahl entfern!
sind. Wir finden überhaupt noch wenig de
mokratische Whig-Blätter, welche Candidaten
sür President und Gouvernor an ihre» Häup
tern führen.
Das VankrottHesetz.
Die folgende Tabelle ist von dem Berichte
des Hrn. Berrien, von der Cominittee des Ver.
Staaten Senats, an welche die Bill von, Hau
se, für die Aufhebung des Bankrottgesetzes, ü
bergeben war.
Anzahl und Klassisizirung der Bittschriften,
das Bankrottgesetz betreffend, welche während
der letzten und gegenwärtigen Sitzung desCom
gresses eingekommen sind:
Während der letzten Sitzung:
Die Zahl der Bittsteller sür den Wi
> derrus des Bankrottgesetzes war 2,,Z1
Die Zahl gegen den Widerruf 42,16 L
Die Zahl derer, welche eine Verände
rung desselben verlangten 1,2v1Z
Die Zahl für eine Veränderung oder
Widerruf .1,34 g
Die Zahl für einen Aufschub 447
N. B. Die genannten Gesuche der
Bittsteller sind hier so angegeben wie
sie in den Bittschriften waren.
Beschlüsse passirt in den Gesetzgebungen
der Staaten Connektikut, Maine u.
Mississippi, sür den Widerruf.
Die Gesetzgebung von Delaware passir
te Beschlüsse gegen den Widerruf
von Illinois für eine Veränderung
oder Widerruf.
Der Senat von Rhode Island, für die
Suspendirung des Gesetzes.
Während der gegenwärtigen Eitzung.
Die Anzahl der Bittsteller für Wider
rufung deS Bankrottgesctzes, war A,IN7
Die Zahl gegen den Widerruf, mitEin
schluß von 552 Bittstellern, die ge
gen den Widerruf aber günstig fnr
eim Veränderung sind ' v,49L
Der Vermont passirte Beschlüsse
zu Gunsten des Widerrufs.
Der Staat Ohio passirte Beschlüsse zu
Gunsten des Widerrufs.
Schnee. —Durch mehrere neue Auflager
von diesem Artikel, welche uns Bruder Febru
ar vorige Woche bescheerte, haben wir jetzt vor
treffliche Schlittenbahn, die auch in den letzter
Tagen wahrscheinlich von Allen, welche Zei
und die sonst dazu nöthigen Mittel dazu hat
ten, fleissig benutzt wurde. Dabei haben wi,
eine wahrhaft russische Kälte und vorige Wo
che waren die kältesten Tage für diesen Winter
Tod eines großen Manneö
modore Jjaac Hüll, einer der ältesten Offizien
in der amerikanischen Marine, starb vorigeWo
che in Philadelphia und seine irdischen Ueber
reste wurden am Freitage, mit militärische,
Ehrenbezeigungen, zur Ruhe bestattet. Com
H. diente schon während dem Kriege mit Eng
land in unserer Marine. Sein Tod wird vor
Vielen betrauert, die ihn näher kannten.
Sekte, welche ir
ihrem irrigen Treiben die öffentliche Mora
und Sittlichkeit gefährdet, scheint in Chestei
Caunt,) wieder festen Fuß gefaßt zu haben.-
Viele davon wurden vor Gericht gezogen unl
die Grand-Jury fand gegen 18 True Bills
Keiner von diesen Leuten verlangte einen Avdo
taten, weil sie in dein Wahne sind: der Him
mel begünstige ihr Treiben und würde sie vo>
der Strafe schützen.
Kleine Noten- —Privat-Nachrichten von
Harrisburg lauten, daß die Bill, welche den
Banken erlaubt kleine Noten auszugeben, pas
sirt und vom Gouvernör unterzeichnet worden
sei- In den regelmässigen Berichten fanden
wir nichts davon.
! Verführung und Mord. Phila
delphia, die Stadt der Bruderliebe, war in der
vorletzten Woche wiederum der Schauplatz eines
Schauderhaften Ereignisses. Ein gewisser jun
ger Taugenichts, Namens Heberton, wußte
durch sein einnehmendes Wesen sich die Liebe
eines INjährigen Mädchens, Miß Mercer, zu
erschleichen und verführte sie durch das Ver
sprechen sie zu Heirathen. Sobald es bekannt
wurde, daß Heberton mit dem Mädchen ver
trauten Umgang hätte, wurde ihr Vater von
guten Freunden gewarnt auf feiner Huth zu
sein, aber es war zu spät. Das Mädchen ver
ließ ihres Vaters Haus und der Vater ließ ei
nen VerHaftbefehl gegen H. auswirken um zu
erfahren wo seine Tochter sei. Als dies nicht
gelingen wollte ersuchte er Heberton seineToch
ter zu Heirathen, und versprach ihr KSNV<)O als
Heirathsgut zu geben, H. wollte sich aber da
zu nicht verstehen und lehnte den Antrag mit
der Erklärung ab, daß er kein heirathslusiiger
Mann sei und weder seine Tochter noch sein
Geld verlange. Mercer bat ihn dann sie nur
zu ehelichen, um seine Familie vor Schande zu
retten, er wollte ihm am Tage nach der Trau
ung die Scheidung auswirken —aber auch dazu
wollte er sich nicht verstehen und wurde daher
entlassen. Der Bruder des Madchens wurde
dadurch aufgebracht und stellte Heberton nach,
welcher sich bei einem gewissen Vandyk verbor
gen hielt und im Begriff stand die Stadt zu
verlassen, und am vorletzten Freitag Nachmit
tag wurde er von diesen in einer dichtverschlosse
nen Kutsche auf ein Dampfboot gefahren, wel
ches nach Camden überfuhr. Der junge Mer
cer war ihm auf dem Fuße gefolgt und befand
sich auf demselben Boote. Heberton blieb ru
hig in der Kutsche, welche auf dem Deck stand,
und sein Freund Vandyk hielt die Pferde. Als
das Boot beinahe das gegenseitige Ufer erreicht
hatte, hörte man vier Pistolenschüsse und gleich,
zeitig den Ruf - <-da, da ! da, da !" Vandyk
gerieth dadurch in Angst, verließ die Pferde und
ging um den Wagen, nach der Gegend wo der
Laut herkam. Dort stand der junge Mercer,
mit beiden Händen in seinen Hosentaschen Er
redete Vandyk an und sagte, - hier bin ich; ich
habe es gethan und es ist nun geschehen " Es
sand sich, daß er eine von Colt'S Pi
stolen in der Hand hatte, wovon noch zweiLäu
fe mit Kugeln geladen waren. Während Van
dyk Mercer fest hielt, öffnete der' Treiber den
schlag und man fand daß Heberton am Ver
scheiden war. Er war in sitzender Stellung
und die erste Kugel in seine Seite gedrungen;
die drei andern waren durch die Kutsche gegan
gen, ohne weiter zu schaden.
Sobald das Boot gelandet war und die Pas
sagiere ins Wirthshaus kamen forderte Mercer
Musik, um zu tanzen, er wurde aber gleich ar
retirt und auf die Anklage für Mord im ersten
Grade, in das Gefängniß von GloucesterCaun
ty, in Neu Jersey gebracht, um sein Verhör
vor der nächsten Court abzuwarten. Ueber die
Leiche von Heberton wurde eine Coroners Ju
ry gerufen und bei der ärztlichen Untersuchung
fand es >ich, daß die Kugel durch die Lunge in
das Herz gegangen und stecken geblieben war,
mithin augenblicklichen Tod zur Folge haben
mußte. Heberton war ein Sohn des verstor
benen Dr. Heberton; wohnte bei feiner Mut
ter und Schwester und war 2A Zahr alt.
Die Avouieret» —Da vielen unserer Le
ser daran gelegen sein mag, zu wissen wie die
Court in diesem extra-ordinären Falle entschie
den, so geben wir nachstehend eine richtige Ab
schrift ihrer Entscheidung:
Daß eine Meuterei am Bord der Ver.Staa
ten Brigg Somers organisirt war, die Offizie
re zu morden und von der Brigg Besitz zu neh
men.
Daß Midshipman Philip Spencer, der Ge
fährte des Hochboetömanns Samuel Eromwcll
und der Matrose Ehscha Small darin bethei
ligt und der Meuterei schuldig waren.
Daß wenn die Hinrichtung nicht statt fand,
cin Versuch gemacht worden wäre die Gefan
genen zu befreien, die Offiziere zu ermorden
und den Befehl der Brigg zu übernehmen.
Daß ein solcher Versuch, wäre er in der
Nacht oder während einem Sturme gemacht,
nach der Ansicht der Court, von der Zahl und
dem Charakter der Mannschaft, der Kleinheil
der Brigg und dem täglichen Schwinden der
Körperkräfte bei den Offizciren, von fortwäh
rendem Wachen und unterbrochene,,! Schlas
veranlaßt, erfolgreich gewesen sein würde.
Daß der Commander Mackenzie nicht ver
bunden war das Schiff zu riskiren und das Lc.
ben seiner jungen Offiziere aufs Spiel zu setzen
und die Lage der Mannschaft zu gefährden,
um den Schuldigen das Verhör in richtiger
Form zu verschaffen, und daß die unmittelbare
Hinrichtung derGesangenen durch die Pflicht ge
fordert und von der Nothwendigkeit gerechtfer
! tigt wurde.
Die Court ist ferner dcr Meinung, daß das
Betragen von Commandör Mackenzie, während
alle diesen traurigen Vorfällen, die wohlgeeig
net waren das Urtheil und die Standhaftigkeit
des bravesten und erfahrensten Seefahrers zu
stören, so wie das Verhalten seiner Offiziere,
aufrichtig, gelassen und standhaft war, und daß
er und sie die Pflichten ihres Dienstes und Va
terlandes erfüllten.
MaffaGnsetts.Eine Veränderung
der Constitution von Massachusetts kam im
dortigen Senat in Vorschlag, welche verordnet,
daß der Staat im Fall eines etwa vorkommen«
den Krieges, nicht mehr wie K5V00,000 auf
den Credit der Republik borgen soll, ohne vor
her die Entscheidung und Einwilligung des
Volkes zu haben.
Louisiana. —Seine E,ellenz A. Mouton,
der neuerwählte Gouvernör, legte am 3V. Ja
nuar seinen Amtseid ab und übergab sogleich
seine Antrittsrede. Er spricht sich in derselben
entschieden gegen das bestehende Bankrottgesetz
aus und schimpft, wie alle seine politischen
Glaubensgenossen, über Banken und das ganze
Banksystem. Mehr Humbug wie Wahrheit.
Mitglieder der Gesetz
gebung von Arkansas passirten kürzlich ein Ge
sich selbst in hartem Gelde zu bezahlen, a
ber Gouvernör Pell belegte es mit seinem Veto,
Die Mitgleder der Gesetzgebung, als sie das
Bill zurück erhielten, passirten dasslbe mit der
constitutionellen Mehrheit.
Erdbeben ;nr See. —Capt. Tecklen
burg, von dem Bremer Schiffe Emma, welches
vorige Woche in Neu '7)ork ankam, berichtet,
daß er an, 16. Januar, um 10 lll,r Morgens,
unterm 35sten Breite- und 31sten Längegrade,
drei Erschütterungen verspürte. Sie waren
beinahe einem Erdbeben ahnlich und jede dau
erte ungefähr zwanzig Sekunden.
Wohlfeile WlolmnnH. — Bei einem
neulichen Festmahle der Lokofotos von Boston,
wurde folgender Trinkspruch ausgebracht:
"Thomas Wilson Dorr—ein ehrlicher Maü,
Obwohl er aus seinem Geburrs-Sta.ue ver
bannt, findet er eine Heimat-H in seiner eigenen
Brust."
Dies ist wahrlich das Zeitalter der Erfindun
gen. Jeder, der über zu hohe Renk klagt, fin
det Gelegenheit, den Weg in jeine eigene Brufl
zu luchen und don so bequem zu wohnen wi<
er kann.
Indianer Zdeen. —Einer der Penobs
cot Indianer, zu Bangor, Maine, wurde kürz
lich sür irgend ein begangenes Verbrechen, zu
30 Tagen Gefängnißstrafe verurtheilt. An
Tage nach seiner Verurtheilnng kam seine Frar
mit 4 Kindern und verlangte ebenfalls Quar
tier, weil sie der Meinung war, sie und ihr,
Kinder könnten dem Manne die Strafe abzu
sitzen helfen, wodurch die ganze Geschichte in
Tagen abgemacht wäre und er um so eher frei
kommen würde.
Schiffbruch und Lebensverlust.-
Die Brigg Raymond, Capitän Levenfeller, vor
'Neu Orleans nach Neu Pork bestimmt, lief an
Morgen deS 10. Februar ans Land, etwas un
terhalb der Absecom Beach, nahe dein großer
Egg Harbor. Der Capitän, Ober-Steuermas
und fünf Matrosen waren ertrunken; die La
dung war 322 Orhofts Zucker und lIL do
MolasseS. Das Schiff war voll Wasser un!
der Hauptmast vom Winde weggerissen.
(sutfttlirtttt,;,Heiratl, und Schei
bllttg. —Vorige Woche kam ein Liebespärcher
von Baltimore nach Georgetaun, D. C., einer
Geistlichen suchend, der den ehelichen Knoter
schlingen sollte, und nachdem sie diesen Zw'ecl
erreicht hatten, setzten sie aus für einen ver
gnügten Honig-Monat. Aber am dritten Ta
ge nach der Trauung kam ein Hr. Chase, vo>
Baltimore, der den jungen Ehemann als einer
Lehrling zurückforderte. Er wurde dann arre
tirt und erschien vor dem Richter, da dieser a
ber verweigerte sich in die Sache zu mischen, s>
konnte durch die Kraft des Gesetzes nichts wei
ter gethan werden. Hr. C. faßte darauf de,
jungen Ausreisser beim Kragen, pufchte ihn ii
seine Gig, fuhr nach Baltimore und liess di
junge Wittwee zurück, sich über ihr und ihre
Gatten Schicksal, so gut sie konnte, zu trösten
Schnee.—Zu Tallahasse, in Florida, sie
am 1. Februar wirklich Schnee—und zwar de
erste seit Menschengedenken. Man befürchtet
daß daS dadurch entstandene kalte Wetter seh
schädlich für die Orangen und andere Obstbäu
me fein wird.
Dieser —Die zu St. Francisville
gedruckte Chroniele befthreibt einen Nebel, de
dort war, auf folgende Art:
"Am letzten Donnerstag Morgen war ii
dieser Stadt der Nebel so dicht, daß eine Och
sensuhr, unserer Office gegenüber, darin fes
steckte. Ein Pferd unseres Nachbars kam au
dem Stalle, rannte in vollem Laufe gegen den
selben Nebel und brach das Genick. Eui Her>
grabbelte feinen Weg in einen Spezerei Stoh
und trank eineil schmalen, aber die Atmos
phätt war so drückend, daß er kein Geld am
der Wasche bringen konnte, dafür zu bezahlen
Dies sind alle Unglücksfalle wovon-wir gehör
haben."
Grund zur Scheidung. Ein Hr. Pear
son vou Indiana reichte bei der Geseßgebum
eine Bittschrift ein, worin er un, die Schei
dung von einem unruhigen böse» Weibe nach
sucht, welche „sich auf ihu wirft, ihm kaltblü
tiq sagt, dass sie eine» Andern lieber mögealc
ihn und dass ihre Kinder nicht feine seien, ü
berdies ihm kochendes Wasser in's Gesich>
giesse." Da«, ist gewiss genügende Ursache
«in auf Scheidung anzutragen. (A.ii .„.Welt
Von der Gesetzgebung.
Frettag, Februar 10. I», Senat berich
tete Hr Snllivau eine Bill wegen der ErwSh.
lnng der Friedensrichter.
Hr. Bjqler berichtete eine Bill um die Ho.
lldayöburg und Birmingham Eisenbahn Ge
sellschaft zu ineorporiren. Gleichfalls, „in
t zu incorpo.
Hr. Penniman verlas eine Bill, um 600
A'"' Ausbesseruiigen in der
« Q zu verwillige».
Hr. Glbons und Hr. Siillivan kamen sich
dt zwegen gewaltig in die Haare und hiesse«
sich allev sonst ansqeiiommen Gentcllente
Bill wurde bis zum Montagever'scho.
Eine Mittheilung wurde vom Staats-
Schatzmeister empfangen, in welcher er die
Interesse» in Summen von 15 „„p 20 Tlil
angiebt die auf Staatsstock fällig si„v '
Die Erneuerung des Bensamin Adams
als Gehnlfsrichrer vou Beaver Cauuty kam
abermals unter Erwägung, aber ohne zu ei.
»er Entscheidung zu gelangen vertagte man
sich.
Im Haus e wurde der Beschluss, wegen
einem beschützenden Tarif, als Ordnuiia
für morgen gemacht.
Der Beschluss welcher die Gerichts Com«
mitte ersucht eine Bill tinziibrrichccn, „in die
Besoldungen der Staats Beamten und Mit
glieder der Gesetzgebung zu verringern, kam
wieder unter Erwägung und wurde am Ende
verworfen.
(Die Mitglieder wollen also die Einschrän
kung und Reform uicht au sich ftlbst probi
reu.)
Der übrige Theil des Tages wurde wieder
lütt der der Tanal ConlMlssiontl'6
zu gebracht, ohne zn einer Abstimmnng zu
gelangen. Die Hrn. Heckman, Roumfort,
Boal uud Lowry entledigten sich abermals
einer grossen Quantität Galle gegen einander.
(Die Whigs sind stumme Zuhörer », dieser
Sache. Sie erfahren dadurch manche Sa.
che», die früher als grosse Parthei-Heimllch
keiten betrachtet waren.)
Hr. Heckman war heute besonders hart auf
die Canal-Comnüssioners. Er betittelte das
Board als durchgängig faul, verdorben und
lasterhaft, uud beschuldigte sie, dass sie alle
Maschine» in Bewegung setzen, um Mitglie
der von ihren Pflichten zu halten. Er zeigte
eine lederne Schaiiinnnze die man ihm über
sandt habe.sHr.Hcckma» verdient das Lob ei
nes jeden Bürgers für den furchtlosen Stand
den er in dieser Sache genommen.^
Samstag. Februar 11. Im Senat wur
den viele Bittschriften eingegeben, welche die
Gesetzgebung bitten, den Banken zu erlaube»
kleine Noten auszugeben die in Silber ein
zulösen sind. Die Bittschriften kommen mei
stens ans Loko Foko Caunties.
Hr. Hiester bot eiucii Beschluss an, dass die
Commicte über das Milizwesen eine Bill ei»
i berichte, welche das Gesetz widerrnfe das den
Feiierleule» erlaubt vom Milizdienst frei n,
sei».
Hr. Craig machte einen Antrag, dass eine
Bill einberichtet werde, welche die Eiulielluua
von Excent.onen widerruft. "
Die Bill zur Abschassung der Nicholson
Court passirte sodanu die dritte Verlesung.
Im Hause bot Hr. Kerr, von Mereer, ei
nen Beschluss au, dass die GcrichtS-Commir
tee eine Bill einbringe, welche Friedensrich
tern erlaubt, in Gemeinschaft mit sechs Bür
gern als Inn,, in Fälle» vo» Angriff und
Schlägerei, sAssault a»d2sattcrv> die Sa
che zn verhören.
Hr. M'Caslin bot einen Beschluss an, dass
die Gesetzgebung unverzüglich die wichtigste,,
und nothwendigsten Geschäfte abmachen nnd
sich sodann augenblicklich vertagen solle.
Nach Erstattung einiger Lokalberichte, kam
die Canal-Comniissioners Bill, zur Erwäh
lung de, selbei, dnrch das Volk, wieder
Erwägung. Nach einem blutlosen Schar
mützel der Lokofoko's passirte endlich die 8,1 l
durch die erste Verlesung. Alle Whigs stim
ten für die Bill.
Die Lotos werden sich noch wahrscheinlich
zwe. Tage damit herumzanken. Wacht.
Februar 13. Im Hause wurden zahlreich«
Bittschriften, für verschiedene Gegenstände, ein
gereicht.
Auf Vorschlag von Hrn. Angler wurde die
von Mittel und Ä?ege instruirt, n,
untersuchen ob es zweckmässig sei einen Tax
aus Steinkohlen zu legen.
Auf Vorschlag des Hrn. Stein wurde die
Miliz Committee instruirt, zu untersuchen ob es
zweckmässig sei daö Ererciren der Miliz auszu,
heben und Voluntier Corps zu ermuntern.
Hr. Lowry überreichte einen Beschluß, mit
vielen Bemerkungen, dessen Zweck war, die
weiter» 'Verhandlungen der Bill für die Erwäh
lungderCanal Commissioners zu verschieben,
bis die Untersuchuns-Comniittee über das Ver
fahren jener Beamten Bericht erstattet habe.
Die Annahme des Beschlusses wurde verneint.
Hr. Deford, von der Bank Committee, an
welche verschiedene Bittschriften übergeben wor
den, bittend dass durch die gegenwärtige Sit
zung keine Bankfrcibriese erneuert werden möch
ten, erstattete Bericht, daß es unzweckmässia
sei die Gesuche der Bittsteller zu erfüllen, wor
auf die Committee von der weitern Erwägung
dieses Gegenstandes erledigt wurde.
Hr. Heckman berichtete eine Bill, Wahldi
srrikte zu reguliren. Hr. Stein übergab einen
Beschluß, die Bank-Committee zu instruiren.
binnen 5 Tagen nach der Passirung dieses Be«
Ichlnsses eine Bill zu berichten, die Banken die
ser Republik autorisirend ein, zwei und drei
Thalernoten auszugeben, die in Specie zahlbar
sind, zum Betrag von L 5 Prozent ihres Capi
tal Stocks. Hr. Tustin schlug vor diesen Ge
genstand zu verschieben; Hr. Hahn wollte den
Beschluss so verändert haben, daß die Comniit
tee nur die Zweckmässigkeit einer solchen Bill
untersuchen möchte, welches beide Anlaß zu De
batten gab. Hr. Roumfort strebte gegen die
Ausgabe kleiner Notrn, weil es, wie er sagte,
eine Maßregel gegen demokratische Grundsätze
sei. Die Herren Desort, Karns und Andere,
strebten ebenfalls gegen den Beschluß; und die