W. eÄVt n A, Venn. Gedruckt und herausgegeben von Arnold Pulvell e, in der Sud 6ren Straffe, Ecke der Cherry Alley.V ehm' 6 Wirthsbails gegenüber. Aahrgang 4, game Annmer 167. /'ks ueobarluer erscheint ,eden Dienstag auf einem mit schönen Lettern gedruckt. Der Lubseriptions-Preis ist Ei n Thaler des Jahrs, welcher in halbjähriger Dorau.be . Lause des Jahres n.cht bezahlt, werden -S1 50 angerechnet Für kürzer- Zeit als st Monat wird kein Unterschreibe.- angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angen.nn.en, wenn sie 1 geschehen und gleichzeitig alle Ruckstande abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewöhnlichen Preis eingerückt. Unterschreiben, in hiesiger w,rd die se.tung portofrei geschickt, weitere Derjendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der Unterschreiber. und Mittheilungen müssen postsrei eingesandt werden. Michiersiette. Klappern gehört z Handwerk Ee klappert die Mühle, Es klappert der Storch, Es klappern gar Viele, Mein teser nur horch! Es klappert der Schuster der Schlosser der Schnndt, Doch klappern viel andere Leute noch mit, Denn Klapper» gehört nicht zum Handwerk allein, Es will auch von Andern geklappert sein ! Der schreiet seine Waaren ans, In jeder Zeitung nut Lärm und Gebraus; Alle»», was er auch preisend spricht, D»e schlechten Waaren tangen nicht, Und Niemand würde zn ihm laufen, Ihm seine Waare» abzukaufen: Doch er versteht das Klappern wohl, Drum geht der Handel, wie er soll! Ein Andrer bückt sich bis zur Erde Mit süßer schmeichelnder (Heberde, Wenn er den reichen Vetter steht, Wie's unterweilen wohl geschieht, Damit er dessen Erbe werde. Oft küßt er leckend ihm die Hände, Und fällt gar sein Geburtstag ein Dann stellt er sich vor Tage ein, Und wünschet Glück ihm ohne Ende, Und läßt Gedichte fabrizlren, Des reichen Alten Herz zn rühren. Erbschleicher, der m»k listig seyn, Und klappert er, wie sich's gehört, Wird ihm die Erbschaft wohl beschert- Ein Dritter will, es kann nicht fehlen, Sich eine reiche Fran erwählen, Arm ist er wie die Kirchenmaus, Und Glänb'ger stürme» bald sein HanS, Doch weiß er alle hiiiter's Licht zn führen Und als galantes Männchen zn brilliren. Er prahlt mit Uhren, Dosen, Ringen, Die er geborgt; ihm wird's gelingen, Ein reiches Gänschen zu erringen. Drum wer ans FreierSfühen geht, Der prüfe sich doch ja vorher, Ob er Das liebe Klappern auch versteht. So klappert denn mit den Talenten, Die d,e Natur euch hat verlieh» ; So klappert auch mit Geld und Reuten, Wie mit des Amtes Sorg' und Müh n. Auch mit Range und den Titeln Wird oft geklappert grob und fein, Und fehlt es auch an baaren Mitteln Geklappert muß es dennoch sein. So klappert auch, ihr alten Schönen, Mit der verjährten Reize Zahl, Und kehrt euch nicht an Spott und Höhnen, Ee findet endlich doch einmal Ein Mann sich ein, ench heimzuführen; Manch Herz läßt sich durch Klappern rühren. So klappert denn, und denkt dabei: „Das lehrt uns die Philosophen" Zur Unterhaltung und Belehrung. Die Braut von Abydos. Zur Zeit der Regierung Sultan Or chans waren die Türken äußerst begierig nach dem Besitz des damals berühmten fe sten Schlosses Abydos, und machten mäch tige Anstalten zu einer scharfen Belage rung desselben. Vor dem Erscheinen des türkischen Heeres an den Mauern des Schlosses hatte die engelschöne Gophro nia, Tochter des Befehlshabers der Be ste, einen Traum, worin ihr vorkam, sie sey an einem schönen Abend beim Spa zierengehen, und während sie die funkeln den Sterne am Himmel betrachtete —in einen tiefen schmutzigen Graben gefallen, wo sie eine Stunde lang regungslos und voll Angst verbleiben mußte, bis zuletzt ein schöner Jüngling vorüberging, welchen sie um Hülfe anflehte. Sie flehte nicht umsonst, der Jüngling half ihr heraus, reinigte ihre Gewänder und tröstete sie mit freundlichen Worten. Darauf bega ben sich Beide in eine wunderschöne Lau be, schmückten sich mit prachtvollen Klei detn, und der Jüngliug bewirthete die Jungfrau mit kostbaren Früchten und sang Lieder zum Preise ihrer Schönheit. Sophronia erwachte, traurig und unru hig daß die so eben genossene Glückselig keit nur ein Traum gewesen. Einige Tage später erschien das türkische Heer vor dem Schlosse, und eine hartnäckige Belagerung begann; indeß vertheidigten Der Liberale Beobachter Und Berks, Momgomery und Schuylkitl Caunties allgemeiner Anzeiger.^ die Christen eben so hartnäckig und tap fer das Schloß, und der Feind würde zu letzt unverrichteter Sache haben abziehen müssen, wenn ihnen ein Zwischenereigniß nicht zu Statten gekommen wäre. Un glücklicherweise nämlich für die Besatzung begab es sich, daß ein kühner türkischer Anführer, prangend in der ersten Blüthe der Jugend, Namens Abdurrachman sich so nahe vn die Thore der Festung wagte, um von der schönen Sophronia, welche durch ein kleines Thurmfenster die Bela gerer beobachtete, sehr deutlich gesehen zu werden. Die Jungfrau bildete sich auf der Stelle ein, der junge-Kriegsmann sei der Jüngling, dem sie in ihrem Traume so viele Verbindlichkeit schuldig geworden, und freute sich nicht wenig über diese ver meintliche Entdeckung. Daher gab sie sich der Hoffnung hin, die Belagerer wür den bald das Schloß ihres Vaters ero bern, und sie Gelegenheit finden, in die Hände des tapfern Türken zu fallen, den sie so sehr bewunderte. Die wiederholten Stürme auf die Feste aber wurden, aller Wuth der Türken ungeachtet, von den muthigen Christen jedesmal mannhaft abgeschlagen, so daß der türkische Heer führer am dritten Abend nach dem Be ginn der Belagerung mißmuthig in sein ungefähr eine Stunde von dem Schlosse entferntes Lager zurückkehrte. Sophro nia war indeß sehr betrübt über das Miß geschick der Türken, obwohl sie noch nicht die Hoffnung aufgab, ihren Traumge liebten wiederzusehen. Sie vertraute sich in dieser Absicht ih rer Magd Annis, welche es, auf jede Ge fahr, über sich nahm, sich bei Nacht aus dem Schlosse nach dem feindlichen Feldla ger zu stehlen, und dem jungen Krieger ein Schreiben ihrer Herrin zu überbrin gen. Die furchtlose Annis kam auf ei nem nur ihr bekannten Schleichwege glück lich aus der Feste, und vor dem Zelte Ab durrachmans an, wo er sich so eben mit sei nen Gefährten über das besprach, was der Anführer des Heeres morgen zu thun beabsichtige. Annis äußerte den Wunsch, mit ihm ohne Zeugen zu sprechen, was er alsbald zugestand. Da übergab sie ihm das Schreiben Sophroniens, zusammen gebunden mit einer Haarlocke der schönen Schreiberin, und der erstaunte Abdurrach man las Folgendes: Angebeteter Jüngling! Ich liebe Dich mit der glühendsten Lei denschaft, und bin in Verzweiflung über das Fehlschlagen des Angriffs Eures Hee res auf unser Schloß. Ich bete Dich an über alles Maaß und allen Ausdruck und will gewißlich Gift nehmen wenn es Euch nicht gelingen sollte die Veste zu erobern. Ich erbiete mich hiermit, Abydos mit al allen seinen Reichthümern in Deine Hand zu liefern, wenn Du meiner Weisung fol gen willst. Das Heer muß sich morgen früh mit Sonnenaufgang von dem Schloß zurückziehen, und nicht eher wiederkehren, bis Du wieder von mir gehört hast. — Mein Vater wird über Euren Abzug so erfreut sein, daß er darüber der nöthigen Wachsamkeit vergißt, und ich so Mittel finde, Euch leichtlich insgeheim in das Schloß einzulassen. Der entzückte Türke schrieb eine sehr höfliche Antwort, der schönen Schreiberin versichernd, er wolle ihrer Anweisung streng gehorsam sein in Allem, was die Besitznahme von Abydos betreffe. So bald er Annis, die Magd, entlassen hatte, flog er zu seinem Feldherrn mit den» Brie fe Sophronias, welcher über seinen In halt nicht weuig erstaunte. Doch ent schloß er sich auch auf der Stelle, am nächsten Morgen die Belagerung aufzu heben und hinsichtlich des Erfolgs seiner Unternehmung sich vollkommen auf die schöne Verrätherin zu verlassen. Der Morgen brach an. Der Feldherr hob die Belagerung auf und zog ab.— Die Christen jauchzten darüber, und wa ren am Abend fröhlich und guter Dinge bei Schmaus und Wein. Die Tochter des Befehlshabers nützte diesen unbewach- "LVillig zu loben und ohne Furcht zu tadeln." Dienstag öen 16. Mvemöer 1842. ten Augenblick, und machte sich, ohne zum zweiten Male der Treue ihrer Magd zu vertrauen, nach dem Zelte Abdurrachmans auf den Weg. Annis diente ihr zum Wegweiser. Die Nacht war klar, und der Mond schien in voller Herrlichkeit auf das stattliche, schwarzgraue, majestätische Schloß von Abydos herab. Kein Lant war hörbar, ausgenommen der schwere, gleichförmige Tritt der Wachen, deren ren strahlende Waffen zuweilen wie Ster ne am dunkeln Hintergrund der Schloß mauern schimmerten. Still uud ruhig, wie die Nacht, auf ihrem Lager gestreckt, ließen sich die Bewohner des Schlosses auch im Traum nicht einen feindlichen Ue- > berfall einfallen, und eben so wenig ahn- te der tapfere Befehlshaber, daß seine ei gene geliebte Tochter sich so eben auf dem Wege zu seinen erbarmungslosen Feinden befinde, in der Absicht, Abydos in ihre Hand zu liefern! —Sophronia erreichte das Zelt des Geliebten, müd und matt in den Tod—denn sie war mit großer Haft gelaufen. Sie sank in'des Türken Ar me, und flüsterte ihm kaNin hörbar zu, es sei kein Augenblick zu verlieren, und er müsse ihr unmittelbar nach dem Schlosse folgen. Er gehorchte, und Sophronia ward in einer eiligst von Waffenstücken zusam mengesetzten Tragsänfte auf den Schul tern von vier stattlichen Türken dem Zu ge vorgetragen. Als derselbe an der ge geheimen Wallthore anlangte, bemerkte Sophronia dein Anführer, er müsse zu erst mit einigen Leuten in das Schloß um die Wachen und Wärter zu tödten, wor auf er das Hauptthor seinen übrigen Freunden öffnen könne. Die Türken be folgten in Allem den Rath der Jungfrau, und bevor noch das Gefecht begann, hat te sich Sophronia mit ihrer Magd nach ihrem Gemache zurückgezogen, um den Ausgang der Dinge abzuwarten. Die Türken drangen bei Hunderten ins Schloß ein, tödteten was in den Weg kam, und waren bald Meister der Veste. Unter dessen hörten Sophronia und Annis in ihrer Zelle bebend das Geächz der sterben den Christen; zuweilen unterschieden sie das Geräusch aneinanderschlagender Waf fen, gemischt mit dem Wehgeschrei jam mernder Frauen, zuweilen vernahmen sie die Stimmen der Eroberer allein, in wil der Freude jauchzend über den so leicht er rungenen Sieg. Endlich ward die Thü re des Gemachs Sophroniens gewaltsam aufgebrochen, und Abdurrachman stürzte herein, sich seiner Beute zu bemächtigen, während Annis, Halbrodt vor Schreck, sich willenlos der fassenden Faust eines ge meinen Soldaten überließ, welcher den jungen Häuptling begleitete. Der furchtbare Auftritt war ausge spielt, die Türken sahen sich im Besitz des berühmten Schlosses von Abydos, und Sophronias Water, der Befehlshaber des Schlosses ward an den nächsten Baum ge henkt. Die arme, getäuschte Sophronia aber— ach! der treulose Abdurrachman, den sie für den im Traum gesehenen ed len Jüngling gehalten, nahm weiter keine Notiz von ihr : sie siel einem unbekann ten Türken als Beureantheil zu, und nahm Gift, welches sie nach Zeit- und Landessitte stets im Busen führte. Be vor noch die nächste Sonne Abydos be leuchtete, hatte sie ihren letzten Athemzug ausgehaucht. Mord ans Cifersncht. In Valencia lebten zwei Familien, wohlhabend und von Ansehn. Lange leb ten sie in genauen freudschaftlichen Ver hältnissen, doch verwandelte sich solches in kalte Höflichkeit. In den frühern Zeiten hatten sich Ma ria de las Mer«ados und Juan de Dios täglich gesehen, sie waren mit einander he rangewachsen, liebten sich als Kinder und in spätern Jahren nahm diese Liebe einen ernsteren Charakter an. Bald erklärten sie sich ihre zärtliche Zuneigung, und zwei felten auch nicht, daß sie durch ein eheli - ches Bündniß gekrönt werden würde. Juan de Dios Eltern bestimmten ihn zu einen Rechtsgelehrten ; nach Beendi gung seiner Schulstudien kam er als Lehr ling zu einem Rechtsanwald, bei welchem er sich auch als ein offnerÄopf auszeichnete. Maria 16 Jahr alt, dachte nur an ei ne Heirath mit ihm, die ihr oft verspro chen worden, u. in der sie das höchste Glück ihres Lebens sah. Juan hingegen, jetzt 2Z Jahr alt, fand immer einen Vorwand um den Antrag um ihre Hand bei ihren Eltern zu verschieben. Maria hegte da her den Argwohn, daß seine Liebe erkaltet sei, aber ein süßes Wort von ihm ver scheuchte diesen sogleich. Maria mußte aber eudlich sich überzeu gen, daß ihre Besorgnisse nicht grundlos gewesen waren. Juan vernachlässigte sie immer mehr und unterließ es zuletzt, sich in dem Hause ihrer Eltern sehen zu lassen. Darüber voll Angst, schrieb sie an ihn; sie erhielt keine Antwort. Sie schickte ihm noch zwei Briefe zu, aber auch diese bra chen sein Schweigen nicht. Jetzt beschloß sie, den Treulosen zu vergessen, aber frucht los. Ein geheimer Kummer verzehrte sie. Immer hoffte sie, daß er zu ihr zurückkeh ren würde; nicht er ist Schuld an dieser Aenderung seines Benehmens, die Eltern sind's. Doch bald wird diese Liebe in Wuth verwandelt und ihre Seele brütet über blutiger Rache. Maria war mit ihrer Mutter ausge gangen, um einige Freundinnen zu besu chen. Sie kam zu einer, deren beide Töch ter sehr schön waren. Eine derselben sag te Marien, mit der sie in vertraulicher Freundschaft lebte, ohne Arg : „Du hast auch wohl schon gehört, daß meine Schwe ster Don Juan de Dios Heirathen wird. Jetzt ist die Sache so gut als abgemacht. Seine Eltern haben bei meiner Mutter um sie angehalten." Davon hör ich heute zum erstenmal, er wiederte Maria, wie eine Leiche erblassend und nach einigen Minuten dringt sie, von innern Qualen gemartert, in die Mutter sich zu entfernen, denn sie hätte ja noch einige Besuche machen wollen, und es sei schon spät. Heimgekehrt, verschloß sich Maria in ihr Zimmer und überließ sich der wildesten Verzweiflung. Sie, sonst so sanft, wird zur Furie. Keine Thräne netzt ihr Auge, die Liebe ist verschwunden, an deren Stelle Haß getreten. Eifersucht tobt in ihrer Brust, und nur ein Wunsch ist in ihrem Herzen, Rache! Doch ehe sie solche übt, will sie von der Treulosigkeit ihres Geliebten vollkommen überzeugt sein, er soll sie ihr selbst einge stehen. Sie schreibt an ihn und bittet ihn sich zu einer bestimmten Stunde unter ih rem Fenster einzufinden, weil sie mit ihm über eine Sache von Wichtigkeit zu spre chen habe. Juan antwortet nicht darauf und erscheint auch nicht. Am folgenden Tage weiß sie es so einzuleiten, daß ihre Mutter einen Besuch mit ihr bei Juan's Eltern macht. Hier findet sie beim Ab schiede Gelegenheit, sich ihm zu nähern u. ihm mit halb erstickter Stimme zuzulis peln : Ihr habt die Freundin Eurer Kind heit schändlich verrathen. Fürchte die Ra che der Eifersucht!" —Juan erwiedert da rauf keine Silbe. Von diesem Augenblick an ist ihr Ent schluß gefaßt, sie denkt nur daran, wie sie ihre Rache vollführen soll. Sie lernte zeichnen, und hatte ein kleines Messer zum Spitzen ihrer Bleistifte, dies mußte ihr ein Diener schleifen lassen. Als sie dies Messer eben zurück erhalten hatte, bekam sie einen Brief von Jnan, worin er ihr zu erkennen gab, ihre frühere Liebe sei nur durch Gewohnheit und Unerfahrenheit er zeugt worden, ein leeres Traumbild, an das sie nicht mehr denken möchte. Seine Eltern verlangten, er solle die Anna I»-.--.-. hejrathen, und er müsse gehorchen. Dieser Brief beschleunigte Mariens Vorhaben.—Auf dem Hauptplatze in Wa lencia steht die Kirche St. Juan. In der letzten täglichen Messe ist die Zahl der An- Mausende Aummer ll' dächtigen sehr groß- Mariens Mutter sehr fromm, hörte täglich die Messe und wohn te allen religiösen Uebungen bei. Am 2ten Psingsttage schützte Maria eine Un päßlichkeit vor, damit sie mit ihr zur Spät« messe in die Kirche gehen möge. Die Mut' ter willigte ein. In der Mitte der Kirche stehen zwei Reihen Bänke. Maria trat mit ihrer Mutter ein; die erstere, nachdem sie eine Weile gekniet, setzte sie sich neben Juan auf eine Bank- Ihm war es höchst peinlich, in der Nähe der Verrathenen zu bleiben, er wollte sich also ernfernen. Iu dem Augenblick, wo er dies thun will, er griff Maria das Messer, und stieß es ihm plötzlich mit solcher Gewalt in die Seite, daß er sogleich niedersank und seinen Geist aushauchte. Die Mörderin hielt sehr ge faßt das Messer mit Blut gefärbt empor und sprach zu den Anwesenden : „Ich ha be diesen Mann ermordet! Ich! Ich ha be ihn mehr als mein Leben geliebt. Ich weiß, welch Schicksal meiner harrt, aber ich werde zufrieden sterben, denn es ist nun unmöglich, daß mein Geliebter einer An dern angehören kann und der Tod wird uns wenigstens vereinen." Maria ward sogleich verhaftet und die Kirche blieb lange Zeit verschlossen, um da durch deren Entweihung zu sühnen. Maria machte vor dem Richter das näm liche Geständniß mit gleicher Fassung, und sie widersprach sogar ihrem Vertheidiger, wenn er etwas zu ihrer Rettung anführte. Sie wurde zur Todesstrafe verurtheilt, und diese am 15. Dezbr. 1826 vollzogen. Die Zahl der Zuschauer bei der Hin richtung war sehr groß; aber fast Alle heg' ten eben so viel Mitleid mit der Mörderin als mit dem Ermordeten. Ein deutscher Botaniker, der die engli sche Kolonie am Schwanenflusse in Neu Holland begleitet hat, entdeckte daselbst ei ne Blume,die unter dem Einflüsse der So nnenstrahlen in bestimmten Zeiträumen ei nen ähnlichen Rauch ausstößt, wie Perso nen, die Taback rauchen. Der gelehrte Reisende erschrak Anfangs darüber, als er in der Entfernung diese rauchenden Blu men sah. und glaubte in einen Hinterhalt von Wilden gefallen zu sein. Sonderdare Jagdgesetze. Sie rühren von dem burgundischen Kö nige Gundebald her Wer einen Jagdhund stiehlt, heißt es wörtlich, der muß demselben öffentlich den Hintern küs sen, oder er zahlt sieben Goldthalerdafür. Wer einen Sperber stiehlt, hat die Wahl, ob er acht Goldthaler bezahlen, oder den Sperber auf seinem Bauche zwölf Loth Salz- und Feuerbrunnen in China. Zu U'Tong-Kiao und Jse-Lieu-Tsing in China befinden sich Feuer- und Salz brunnen, die zu den merkwürdigsten Na turerscheinungen der Erde gehören. Die se Brunnen, die im Durchmesser nicht ü ber 5 oder 6 Zoll messen, sind bis zu einer Tiefe von 1500 und 1800 Fuß, fa in ei nem einzelnen Falle von 3000 Fuß, in den Felsen gebohrt; und während aus den Salzbrunnen mittelst eines hohlen Bam bus durch Ochsen ein Wasser geschöpft mird. daS den vierten und fünften Theil seines Gewichtes Salz enthält, strömt auS den Feuerbrunnen ein brennendes Gas, dessen man sich theils zur Beleuchtung, theils zum Aussieden des Salzes bedient. Die Art, wie die Chinesen diese Brunnen bohren, ist äußerst einfach; aber obwohl die Arbeiter, wenn die Gebirgsart nicht ungewöhnliche Hindernisse in den Weg stellt, binnen 24 Stunden zwei Fuß boh ren können, dauert die ganze Arbeit doch wenigstens 3 Jahre. Goldene Regel. Sei unverbrüchlich in Haltung deines Wortes, wenn du es ein mal gegeben; dies erweckt dir allgemeines Zutrauen.