N 5 a Venn. Gedruckt und herausgegeben vou Arnold Puwell e, in der Snd 6ten Strasse, Ecke der Cherry Alley.B c h ttl' s Wirthshaus-Hof gegenüber. Aahrqang gann Drummer 168. Bedingung? N.-Dcr Albernle zzeobklcktcr erscheint jeden Dienstag auf einem grossen Superial-Bogen mit schönen Lettern gedruckt. Der Subscriptions-Preis ist Ein Thal er des Jahrs, welcher in halbjähriger Vorausbc» Zahlung erbeten wird. Wer im Laufe des Jahres nicht bezahlt, werden PI angerechnet. Für kürzere Zeit als tt Monat wird kein Unterschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wenn sie einen Monat vor Ablauf des Subscriptions-Termins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewohnlichen Preis eingerückt. Unterschreiben, in hiesiger Stadt wird dic Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der Unterschreiber. und 'Mittheilungen »iüssen postfrei eingesandt werden. Ausgewählte Die Zeit. KcutJhr dicMacht, vor dcr die Welt erzittert, Der nie ein Ding auf Erden widersteht, Die Felsen selbst in ihrem Grund erschüttert, Und sie zulestt wie Maul' verweht, Die Macht, die aller Mcnschcuhcrrlichkeit Nur spottet ? Ach, cö ist die Macht der Zeit! DceSicgersßuhin, der in dieNachwclt schallet Jahrhunderte oft in die Welt hinein, Dcr Ruhm ist endlich doch einmal verhallet, Und wird auf ewiz dann vergessen sein, Das Grab des Helden deckt Vergessenheit, Dcr Lorbeer welkt, zernagt vomAahn der Zeit! Es baut der Mcusch sich Häuser und Palläste, Die Nachwelt staunt ob manchem Riesenbau Und aus der Vorwclt stehet manche Beste Bemoost und Ruineu uoch zur Schau, Und prediget laut die Vergänglichkeit, Die festesten der Maucrn bricht dic Zeit! Es tritt d. Mcnsch,ein zartcs schwachesMscn, Sich unbewußt iu dieses Lcben ein. Vermögt Ihr seine Zukunft wohl zn lesen? Was w,rd sein toos aufdieser Erde sein? Noch liegt es jetzt in tiefer Dunkelheit, Erst Klarheit bringt in diese Nacht die Zeit I Er wächst heran, ein Mädchen oder K nabe, Nun wird derMcnsch des Lebens sich bewuszt, Noch ist deS Äleiuen schönste Himmelsgabe, Der Unschuld Glanz und uugestörte Lust, Dcr Kindheit Spiele, ihre Freudigkeit, Ach, dieses ist des Lebens schönste Zeit! Doch später schwingt der Lehrer schon d.Ruthe Das liebe Lernen bringt schon manchen Schmerz, Und dann ist ihm gar kläglich oft zu Muthe, Da bauget schon das kleine Menschenherz. Doch dieser Schmerz weicht schnell d Heiterkeit Er haftet nunmcr in ler lugcnd-zcit. Die Zeit rückt fort, das Spiel d. Leidenschaften Beginnt, und seht, die Liebe kehret ein, Doch weh, wen Zorn u. Haß im Herzen haften, Dann wird der Mensch nie wahrhaft gluck« lich sein. Die Zeit bringt oft fürs ganze Leben Leid, Doch wohl uns, war sie uns die goldne Zeit. Nun wird d.Zeit uns ernster,Michten,Sorgen Dcr Gattcn und der Eltern treten ein, Oft seufzt der Meusch, am frühen Morgen, Ach ! wirds am Abend den nicht besser sein ? Gibt'sMaugel,Krankheit, »> d. Häuslichkeit, O dann tst's wahrlich eine schwere Zeit! Die Zeit verrauscht; vor ihrem Flügelschlage Beugt sich die Erde und die Creatur, N»n zählt dcr Me»sch die wen gen LebeiiStage Die ihm uoch schenkt die gütige Natur, Mit Silber ist des Greises Haupt bestreut, Ihn mäht zuletzt die Sichel, ach—der Zeit 0 Menschen, wähnt nicht ewig hier zu leben, Verbittert Euch das kurze Dasem nicht. Für ewig ward es immer Euch gegebeu, Drum höret was die Zeit so mahnend spricht, Seid immer gut, und lebt in Einigkeit, DkilFreund u. Feind sie werden Raub d. Zeit. Du schönes Mädchen mit den Roseiiwaugen, Auch Du vcrblühcst wie der Rose Pracht, Du Geiz'ger, der mit ewigem Verlangen, Des Mamons täglich mehr an sich gebracht, Auch Du mußt fort, trotz Deiner Bangigkeit, Du u. Dein Geld vergeh'» im Lauf der Zeit! Du Stolzer, der mitWürden ausgeschmücket, Aus fein'rer Masse sich geknetet glaubt, Verächtlich uur auf Andre niederblicket, Und vornehm trägt das überkluge Haupt, Auch Du erfährst des Menschen Nichtigkeit, Und gehest unter in dem Strom der Zeit! Der wahre Weise lebt fromm und bescheiden, Ihm ist das Leben eine Reise nnr Zum höh ren Ziel, und der nur ist zu ueideu, Der eingedenk der Zeit und der Natur, Ihn schreckt kein Grab, er fürchtet ke«»e Zeit, Er glaubt und hofft auf eine Ewigkeit! Zur Unterhaltung und Belehrung. Modon und Ibrahim Pascha im Zäh re 1826. „Ich kann." so erzählt der Reisende, nach Modon, wo sich daß Hauptquartier der ägyptischen Armee nebst ihrem Chef Ibrahim befand. Als ich das Thal hin abging, welches nach Modon führt, be wunderte ich die Fruchtbarkeit dieses Bo dens. welcher ohne Kultur mit Blumen und Pflanzen bedeckt ist. Hier wuchsen Citronen und Orangenbäume, dort bilde ten tausendfarbige Blumen einen Garten; weiterhin verschönten Myrthen und Ro- Der Liberale Beobachter Und Berks, Montgomery und SchuyMll Cauntics allgemeiner Anzeiger, son die Ufer eineö klaren Baches, wäh rend die hier heimische Nachtigall ihre zar ten Melodien anstimmte.-- Welcher Kon trast zeigte sich aber zu gleicher Zeit! Auf der einen Seite eine nackte verheer te Landschaft, die Spuren blutiger Ver wüstung und die Ruinen von Dörfern, welche die Araber völlig zerstört hatten- So stellt sich die ganze Gegend von Na varin bis Modon dar. Allein bald zeigte sich ein noch schmerzlicheres Schauspiel un sern Blicken. Etwa zwanzig Weiber wur den von einem Türken fortgetrieben, der sie unbarmherzig peitschte, wenn sie nicht geschwind genug schritten, gleichsam, als triebe er eine Herde Vieh vor sich hin. — Diese beinah alle ziemlich alten Weiber waren verurtheilt, am Berge Reisholz zu sammeln und in die Stadt zu tragen. Arrs welcher Provinz seid Ihr, gute Frau ? fragte ich eine derselben- Fremdling! ant wortete sie seufzend, wir sind in Mssolun - ghi in Gefangenschaft gerathen, und seit dieser Zeit erleiden wir die abscheulichste Sklaverei. Des Nachts sind wir in ei nem stinkenden Loche eingespert; vor Ta gesanbruch schon werden wir herausgeris sen und in die Gebirge getrieben, wo wir hart arbeiten wüssen und den Brutalitä ten eines grausamen Wächters ausgesetzt sind- Ich fragte, was sie für Nahrung bekämen?—Gras'. antwortete sie. und zuweilen schwarzes Brod. Lebt wohl, junger Mann, und bittet den Himmel, unsern Kummer zu mildern. Ich zog ei nige Piaster aus der Tasche und wollte sie ihr geben ; allein sie sagte: Ich danke euch; behaltet Euer Geld; unser Wäch ter würde es mir doch entreißen ! Ich wün schte ihr ein besseres Schicksal, und setzte traurig meinen Weg fort; allein es erwar tete mich eine neue Schreckensscene. Ei nige Schritte weiter traf ich am Rande des Weges eine andere alte Frau auf der Erde liegend. Der zweite Führer des Trupps schlug fürchterlich auf sie los, weil sie, krank und abgemattet, nicht vorwärts konnte, und sie erfüllte die Luft mit Ge schrei und Schluchzen. Junger Mann, junger Mann! schrie sie, als sie mich wahrnahm; und ich rief dem Muselmann zu: Halt ein! Du sollst Geld haben; hast Du nicht Mitleid mit dieser Unglück lichen? Aber ein heftiger Schlag war schon beigebracht, und das Gesicht dieser Frau mit Blut bedeckt-—Da er aber nun sah, daß sie nicht mehr fort konnte, so ließ er sie liegen und rief in einem Tone em pörender Wildheit; Krepire, du alte Un gläubige, weil Du zu nichts mehr taugst! Ich blieb eine Weile bei dem Schlachtop fer stehen; sie hauchte bald den letzten Seufzer aus. Das traurigste Schauspiel für mich war der Sklavenmarkt. Die Sklaven, um welche gehandelt wurde, waren mehren theils Frauen von jedem Alter. Die weib lichen und jungen männlichen Gefange nen waren aus Missolunghi. Wie viele junge Mädchen sah ich dort, schön wie die Grazien der alten Griechen, wie viele Kin der in Engelsgestalt. Ich konnte aber nicht ohne Schauder daran denken, daß Viele derselben schon eineßeute der schänd lichen Brutalität ihrer Bezwinger gewor den waren. Bald verließ ich diesen Schmerzensort, und ging mit meinen Be gleitern an den Strand. Hier stand mei nem Gefühl eine neue Prüfung bevor. Wir waren kaum dort, so spülten uns die Wellen etwa zwanzig so eben abgehauene Köpfe zu. und ein Vorübergehender sag te ganz kalt zu uns : es sind die Köpfe einiger Gefangenen, die man in ihrem Kerker hingerichtet hat. Bald nachher kam eine Anzahl von Negern eskortirter Gefangener auf uns zu. Sie sahen sehr blaß aus, und auf ihren Rücken und Ar men sah man die Spuren der Peitschen hiebe, die sie bekommen hatten. So weck te sie ein grausamer Wächter auf, wenn der Schlaf sie verhinderte, die Stimme "LVillig zu loben und okne Furcht zu tadeln." Bett 13. 1842» des Kerkerknechts zu hören. Sie trugen schwere Balken auf den Schultern. Als sie vor den auf dem Sande rollenden Köp fen vorbeikamen, blickten sie nach densel ben hin, sahen sie eine Weile an, zitter ten und erblaßten. Ein solches Schicksal stand auch ihnen bevor. Und diese Ge fangenen waren größtentheils friedliche Hirten, welche ihr Vieh auf den Bergen weideten, und von den Türken ergriffen wurden! Einer meiner Sandsleute stellte mich I brahim Pascha vor. Ibrahim hat einen kleinen sehr dicken Wuchs, ein breites Ge sicht, eingedrückte Nase, funkelnde Augen, in seinem Gesichte herschte etwas Grau enhaftes. Er ist nicht der wirkliche Sohn Mehemed Ali's, sondern nur von ihm a doptirt. Seine Tapferkeit kann nicht be stritten werden; er ist immer der Erste im Feuer, und bietet mit seltner Unver zagtheit den feindlichen Kugeln und Sä beln Trotz. Stößt er auf einen Feind, so greift er ihn alsbald an, und hat das Gefecht einmal begonnen, so steht er mir einigen Offizieren hinter den Regimen tern, und haut Alles nieder, was weichen will. Man erzählt, daß Ibrahim Pa scha und Kolokotroni sich einst trafen und mit einander sprachen, Beide durch einen Abgrund von einander getrennt. Ergieb Dich, sagte Ibrahim zu ihm, so will ich Dich mit Reichthümern überhäufen. Die Freiheit meines Baterlandes, erwiederte stolz der griechische Held, ist mir lieber, als Deine Schätze! und so schoß seine Flinte ab, deren Kugel einen Araber aus dem Gefolge des Pascha tödtete, und war verschwunden. Einige Handlungen Soliman's des Zweiten, türkischen Sultans. Der Name Soliman bedeutet so viel wie Salomon, hätte diesen Sultan mit hin zur Weisheit aufmuntern können, der er indeß nicht ergeben, doch in der That ein furchtbarer, die Christenheit in große Schrecken setzender Krieger war. In sei ner frühen Jugend traf ihn viel Unglück, indem ihn sein Bater, Selim der Erste, haßte und verfolgte, auch ihm einst einen vergifteten Schlafrock zusandte, in der Absicht, ihn dadurch zu tödten; Soliman entrann dieser Gefahr aber noch, weil sei ne Mutter den Schlafrock bei Zeiten ent fernte. Er entfloh nun aus Eonstanti nopel und hielt sich lange in entfernten Gegenden auf, wo er sicher zu sein hoffte, und als die Nachricht vom Ableben seines Waters dort eintraf, glaubte Soliman, er solle nur dadurch nach Constantinopel zu rück gelockt und dan» ermordet werden, und wagte es lange nickt, die Regierung seines ererbten Reichs anzutreten. End lich, von Selims gewissen Tod überzeugt, that er es, und bekriegte sogleich abwech selnd Ungarn und Persien. Ungarn er oberte er, auch ward der Krieg mit dem selben und dem römischen Kaiser oft er neut, stets mit ziemlichen Glück für Soli man, der auch bis vor Wien drang und es belagerte, jedoch es nicht einnehmen konn te. Er ließ nun aussprengen, es wäre sein Ernst nicht damit gewesen, setzte ei genmächtig aber einen König von Ungarn ein, nehmlich den Woiwoden von Sieben bürgen, Johann Zapoli. Er hatte einen Genueser in seinen Dien ste, genannt Gritti, der zu seinem Spä her diente und sein Vertrauen genoß. An diesen wandte sich der damalige Pabst, welcher den Sultan gern aus der Christen heit Nähe entfernt sehen wollte. Er ließ den Gritti bestechen, damit er in ein Ver ständniß mit ihm trat, und ihm wurden hohe Summen geboten, wenn er den Sul-- tan bereden könne, statt Ungarn und Deutschland, Persien zu bekriegen. Gritti versuchte es durch eine Prophezeihung, nach der Soliman Persien erobern und als Sosi von Persien gekrönt werden wür de. Letzterer baute darauf und zog nach Persien, wo aber das ganze Land gegen ihn aufstand, die Weiber und Kinder selbst mit zu den Waffen griffen, so daß Soli man geschlagen und zurückgetrieben ward. Gegen den christlichen Befehlshaber auf Rhodts, welche Insel Soliman eroberte, zeigte er eine seltene Großmuth, indem er ihm, der geleisteten tapfern Gegenwehr halber, viele Achtung bewies. Dem Ve zier Ibrahim, seinem Günstling, wider fuhr hingegen ein böses Schicksal. So liman hatte ihm durch einen Schwur be theuert, daß er, so lange er, der Sultan, leben würde, nichts für sein Leben zu be fürchten haben solle, und gleichwohl be schloß er nachher, ihn ermorden zu lassen. Ibrahim mußte ins Serail kommen und Soliman legte sich schlafen, nachdem er den Befehl ertheilt, während seines Schlafes den Vezier zu stranguliren. Nachhersag te er: Schlafende sind Todten ähnlich, ich habe nicht gelebt, als Ibrahim starb, also meinen Schwur nicht gebrochen. Bei der Einnahme von Belgrad wurde ein riesenmäßig großer Oesterreicher gefan gen, den alle Türken mit Verwunderung ansahen. Der Sultan hatte einen Zwerg in seinem Gefolge, und gebot diesem, zur Kurzweil, einen Zweikampf mit dem Rie sen zu unternehmen. Ehe es dazu kam, wurden aber dem Oesterreichs die Sehnen an den Kniekehlen durchschnitten, so daß er sich nicht auf den Füßen halten, der Zwerg ihn daher leicht überwinden konnte. Große in England. Unlängst liefen in einer Grafschaft Eng lands einige Schaafe auf das Gut eines Pachters und benagten mehrere Apfelbäu me. Der Schaden wurde auf eine Gui nee taxirt, der Pachter verlangte aber Schillinge Ersatz. Darüber entstand ein Prozeß bei dem Gerichtshöfe des Orts, weil der Eigenthümer der Schaafe nunmehr gar keinen Ersatz leisten wollte. Bon diesem Gerichte wurde die Sache indessen an die Kings-Bench nach London verwie sen, und diese veru rtheilte den Verklagten zu 7 Guineen Strafe und 127 Pfund St. Kosten. Zur Berichtigung dieser Kosten wurde sein Wirthschaftsgeräth in Be schlag genommen, «nd für siebenzig Pfund verkauft. Dabei machten die Kosten für die in dieser Sache geladenen Zeugen neun zehn Pfund, und für den Rechtsbeistand siebenzig Pfund; außerdem mußte der Verurtheilte, um sich wegen dieser uner schwinglichen Kosten in s Gefängniß zu begeben, hundertfünfzig Meilen zurück legen. Ein neues Mittel, sich einen guten Mann zu verschaffen. Unter diesem Titel finden wir eine Wah re Geschichte in einer Londoner Zeitung, wovon wir folgende Uebersetzung geben : "Von allen listigen Streichen, zu de nen je die Einbildungskraft eines Frauen zimmers Zuflucht nahm, um einen schick lichen Gatten zu erhalten, die uns zu Ge sicht gekommen sind, wissen wir keinen, der dem einer französischen Dame gleich kam, welche ausgab, ihr Kopf gleiche einem" Todtenkopfe." Bon den zahlreichen Lieb habern, welche sich in Folge des ungeheu ern Reichthumes, den sie angab zu besi tzen, um ihre Hand bewarben, ungeachtet der Schreckensgestalt ihres Gesichtes, er hielt sie nicht weniger als 719 Briefe. Sie zeigte einer vertrauten Person 25 bis 30 Briefe, welche sie von Belgien von all gemein bekannten Männern erhalten hat te, und die hoch und theuer versicherten, daß sie stets getreu bleiben würden, und wenn auch ihr Gesicht die schrecklichste Ge stalt in der Welt haben würde. Sie schie nen entschlossen zu sein, zu schmeicheln, zu schwänzeln und die Pest selbst zu Hei rathen, wenn sie nur dadurch einen Hau fen Gold erhalten könnten. Alle diese Briefe ließ sie unbeantworret; und nur einigen Wenigen, die ihre Hand auf eine ritterliche Weise begehrt hatten, ließ sie durch ihren Sekretair ihren Dank abstat ten. 2. Die junge Dame hatte nicht im Sinne gehabt, sich durch diese Einladungen einen Lebensgefährten zu verschaffen; obgleich ihr Herz keineswegs unempfindlich war. In den brillianten Gesellschaften, die sie immer mit einer Maske vor dem Gesichte besuchte, hatte sie einen jungen Mann ge sehen, der ein edles, männliches Gesicht hatte, und dessen Geist durch eine gute Erziehung geläutert war. Seine Ver mögensumstände waren von der Art, daß Gold in seinen Augen nur wenig Werth haben konnte. Die Dame mit der ke hatte nach und nach ihn so durch ihre geistreiche Unterhaltung und sanften Ge fühle, die dieselbe belebten, begeistert, daß er endlich erklärte, die Ruhe seiner Seele hänge von einer Verbindung mit ihr ab. Sie verbarg ihm den Eindruck nicht, den er auf ihr Herz gemacht habe, noch ver hehlte sie ihm das Vergnügen, das es ihr machen würde, seinen Wünschen nachzu kommen ; allein sie machte ihn auf ihre Furcht aufmerksam, daß Entsetzen und Reue bei dem Anblick ihres Gesichtes, daS dem Tode in seiner schrecklichsten Gestalt gleiche, ihn ergreifen würde. Sie warn te ihn, sich nicht zu übereilen, und wohl zu bedenken, ob er Stärke genug habe, die schreckliche Täuschung, die ihm begegnen möchte, zu ertragen. Schon recht! Schon recht! sagte der junge Mann, „nehmen Sie meine Hand und zeigen Sie ihr Ge sicht nur den Augen Ihres Gatten." — „Ich bin es zufrieden," sprach sie, „allein bedenke, daß ich den geringsten Ausdruck von Schrecken und Mißmuth — oder gar Verachtung, nicht überleben werde." „Ich fürchte mich nicht vor der Probe." erwiederte er, "ich liebe Ihr Herz und nicht Ihre Gestalt«'--—Jn acht Tagen, ent gegnete die Dame, soll ihr Wunsch befrie digt werden. Sie bereiteten sich zur Hei rath vor und ungeachtet der Weigerung des jungen Mannes, eine Millionen Tha ler in Banknoten, die sie ihm anbot, an zunehmen, verschrieb sie ihm ihr ganzes Vermögen. „Wenn Sie nicht Muth genug haben sollten, für Ihre Gefährtin zu dulden," sagte sie, so wird mich wenigstens der Ge - danke beruhigen, den Mann, den ich lieb te, bereichert zu haben, und vielleicht mag er dochmeinem Angedenken eineThrä ne vergießen. Nachdem sie von dem Altar, vor dem sie für immer verbunden worden waren, zurückkamen, warf sie sich auf ihre Knie vor ihrem Gemahl nieder und legte die Hand auf ihre Maske. Welcher Zustand für einen Bräutigam! Sein Herz klopf te, sein Gesicht wurde blaß dei Maske siel— sah ein Engels-Gesicht der Schönheit! Traulich rief sie dann aus: Du hast nicht Häßlichkeit verdient, d'rum begrüßt Dich Liebe in ihrer beliebten Ge stalt. Das glückliche Paar reiste am nächsten Tage von Paris nach Livonien ab, wo die großen Güter der Dame sich befanden. " Weltbürger. In keinem Staate sind die Folgen von einem verkehrten Gesetzgebung in Bezug auf Banken und deu Geldumlauf mehr in die Augeu fallend, als in dem Staate Mississippi. Der Southern Pioneer (ei ne zu Carrolton, Mississippi, herausgege bene Zeitung) enthält fünf und dreißig Spalten mit Collektors-Verkäufen ange füllt, Der Herausgeber muß einen Ex tra-Bogen drucken, um die Anzeigen auf zunehmen. Die Einrückungsgebühren sind unten bei jeder Anzeige angemerkt und belaufen sich im Ganzen auf 6 tau send 737 Thaler. Zeitungsdrucken muß da ein einträgliches Geschäft sein, wenn der Drucker anders darauf rechnen kann seine Bezahlung in irgend einem andern Umlaufsmittel als den Noten gebrochener Banken oder in Wildkatzenfellen zu em pfangen- Volks Freund.