NeKV i n A, Venn. Gedruckt und herausgegeben vonArnol d Puwe ll e, Süd 6len Strasse, Ecke der Sherry Alley.B ehm' s Wirlhsbcnls'Hof gegenüber. Haßrgang 3) gantt 148. ; , veobacluer er ch-.., .eden Dienstag auf e.ne.n mit schönen Lettern gedruckt. Der ist Ei n Thaler des Jahrs, welcher in halbjähriger Voraus, in/n M. .nn » - W-r m. Lai.ft deo Jahres nicht bezahlt, werden HI 5» geregnet Für kürzere Zeit als t? Monat wird kein llnterschrciber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann anqenomi .cn, wenn si- gesehen und gleichzeitig alle Ruckstande abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewöhnlichen Prei. eingerückt. Unter chreibern in hiesiger 5-tadt wird d.e oeitung porrofre. geschickt, weitere Versendungen geschehen durch d,e Post oder Träger, auf Kosten der Unterschreiber. und Mittheilungen müssen postsrei eingesandt werden. Ausgswaehtis Michttrsletle. Die Was ziert des Menschen Angesicht, Ist e6 Venn wohl die Nase nicht? Zur Fratze würd'«-, hei meiner Ehr', Wenn daranf nicht die Nase wär'. Die Nase will ich drnm Hesingen Und ihr dies Lied zum Opfer bringen. Betrachtet jenen muntern Zecher, Wie er da sitzt beim vollen Becher, Sekt ihr die dicke Nase glühn In Farbenpracht gleich dem Ruhin? Seht, sie verkündet laut der Welt, Wie er es mit der Flasche hält. Gtuiupfnäechcn mag uns wohl entzücken, Wenn wir beim Mädchen es erblicke». Doch isi ein Narr, wer drüber schimpft, Wenn sie vielleicht da 6 Naschen rümpft. Sie trägt das Naschen oft gar hoch, Schmiegt sich auch nicht ius Ehejoch. Dann zieht ihr ab mit langer Nase, Und aus dem Löwen wird cm Haase, Wenn solche Holde ihn nicht liebt; Und dies klingt freilich gar betrübt. Am Nascurümpfkn ist'S zu schau'ik, Ob einem Mädchen wohl zu trau'n. Es leitet mancher dumme Gimpel, Sei er in Allem »och so simpel, Die Wahrheit von der Nase her, Und glaubt, daß Keiner sonst, nur er Der Klü g st e sei; man giebt den Preis Auch oft dem Mnsje Naseweis. Von Nasen weiss auch der zu sagen, Den oft von oben her sie plagen, Weil er die Amtspflicht nicht erfüllt. Er gleicht dann einem Jammerbild, Bei seiner vielen Nase» Zahl, Er selbst ist Schuld au dieser Qual. Die Nase in die B ü ch er stecken, Und sich mit Weisheit zu bedecke». Das lehret jeder Pedagog, Der manche» Naseweis erzog. Und was solch Männlein Alles kann, Sieht man ihm au der Nase an. Wen Aug', Herz, Ohr u. Mund sich laben, Dan» muh' die Nase auch was haben. Die Nase bleibe nie zurück, Sie kennt des WohlgerncheS Glück. Drum stopfet, recht sie zu erfreu'n, Nur T a b a ck oft iu sie hinem. Ihr sollt die Nase nicht verachten, Und höher als den M u n d sie achten. Der cuch gar mauchee Unheil bringt, Und öfters Hab' und Gut verschlingt. Und wenn der Mund sich »le begnügt, Ist ja die N a s e stets vergnügt. Auch trägt geduldig stets und stille Die gute Nase ja die B r«ll e, Die jetzt in unsrer Modenwelt Gar manchem Menschen wohlgefällt. Wo käm'die Brille »stütze her, Wenn »»cht die gute Nase war'! Gar Mancher, de» die Neugier plaget, Der stets »ach Neuigkeit?» jaget, Hat seuie Nase überall, Und wird uns Allen oft fatal, Wenn er in das, was man versteckt Gern wünschet, seine Nase steckt. Herum sich bei der Nase führe», Das mag gar öfters wohl passiren. Das Weib de» Mau», der Mann das Weib, Hat oft zum Spaß und Zeitvertreib, Wie Jeder es zuletzt verspürt. Nur bei der Nase 'ruin geführt. Sich eine Nase anzudrehen, Auch das hat man schon oft gesehen ; Doch ging die Nase uns kapnt, So ist's gar herrlich doch und gut, Dreht »lis der Doktor eine an, Die >na» der Welt doch zeigen kaun. Denn ohne Nase, ach, wie häßlich, Wie schauderhaft ist's nnd wie gräßlich, Entbehren wir der schönsten Zier. Di, schlecbt' ste Nase wähl ich mir. Denn wenn die Nase uns gebricht, Wird ja zur Fratze das Bracht. Der Himmel mögt gnädig walten, Und meine N a s e mir erhalten. Ob griechisch oder stumpf sie sey, Das gilt mir völlig einerlei. Wenn es nur eine Nase ist. Die riecht, sich rümpft und schnupft und - nie ßt! Die ungleichen Eeheleute. Kunz scheuet und Müh' Um ein'ge Penny'6 zu erringe», Doch schnell dieselben durchzubringen, Macht seinem Weibe keine Müh''. Wer Liberale Beobachter Und Berks, Montgomery und Schuylkitl Caititties allgemeiner Anzeiger.^ Zur Unterhaltung und Belehrnng. In L o u i si a n a haben zwei Neger Schandthaten verübt, vor denen man schaudert und die Art und Weise, wie die Uebelthäter bestraft sind, ist gleichfalls hinreichend, um einem eine heilige Scheu vor der Gerechtigkeitspflege der Südlän der einzuflößen. — Ein Neger mit Namen Enoch war von seinem Herrn, dem Plantagenbesitzer Du ran in Bayou de Glaise, an einen Mann in Neu Orleans verkauft; allein er nahm die erste Gelegenheit wahr, diesem zu ent wischen und nach seinem frühern Wohn orte zurückzukehren. Hier überredete er einen Neger Namens Joseph, welcher Herrn Vorhees daselbst zugehörte, und ein Mulattenmädchen, mit ihm davon zu laufen. Sie bewaffneten sich und fingen nun an, alle Weißen, die sie antrafen, zu ermorden. Zuerst begaben sie sich nach dem Hause von Noah Harrington am Red River, tödteten ihn und entführ ten seine erwachsene Tochter, welche sie L Wochen lang im Walde bei sich behielten und auf die schändlichste Weise behandel ten. Sie sehten sie so lange den fürch terlichsten Oualen aus, bis sie nicht mehr vermochte, ihren viehischen Begierden zu widerstehen, und wenn die Ungeheuer fort gingen, um Raub und Mord zu verüben so wurde daS arme Mädchen so lange an einen Baum gebunden. Wenn sie Je mand getödtet hatten, kehrten sie zurück und sagten dem Mädchen, sie hätten schon wieder ein Schwein geschlachtet. Sie mor deten Herrn Todd, einen Nachbar von Harrington, und nahmen seine Frau und deren Säugling mit sich, droheten aber Beide zu erschießen, wenn sie schreien wür den. Auch diese Frau behandelten sie auf die scheußlichste Weise, und sie standen mehrmals im Begriffe, beide Frauenzim mer umzubringen; allein die Mulattin legte sich stetS in's Mittel und rettete das Leben derselben mit Gefahr ihres eignen. Nachdem die Neger es so eine Zeitlang getrieben hatten, setzte man ihnen nach. Enoch wurde bei der Verfolgung verwun det, entkam aber. Joseph erwischte man lebendig. Er gestand die obigen Grauel thaten und die Bürger, welche ihn gefan gen nahmen, beschlossen, ihn sogleich le bendig zu verbrennen. —Zu diesem Zwe cke schloß man ihn mit Ketten an einen Baum, dicht am Ufer des Mississippi auf einer Landzunge, Union Point genannt, und häufte Reisholz um ihn her auf. Man fragte ihn nun, ob er noch etwas zu sagen habe, worauf er erwiederte, alle Anwesenden möchten ein Beispiel an ihm nehmen und für ihn beten. Er verlang te ein glas Wasser und als er es getrun ken hatte, sagte er: Jetzt bin ich bereit, zündet das Reisig an. Dieß geschah und er sah dem Spiele der Flammen Anfangs ruhig zu, bis sie ihm nahe kamen. Dann stieß er die schrecklichsten. SchmerzenSlaute aus und bat die Umstehenden, ihn nieder zuschießen und riß zugleich so gewaltig an der Kette, daß die Krampe, womit die Kette am Baume befestigt war, ausriß und er vom Scheiterhaufen herabspringen konnte. In demselben Augenblicke durch bohrten ihn mehre Büchsenkugeln und er fiel leblos nieder- Man warf den Leich nam wieder auf den Scheiterhaufen und verbrannte ihn zu Asche. Die Mulattin ist den ordentlichen Gerichtsbehörden zu Vidalia in Louisiana übergeben.—Joseph wurde auch noch gefangen uud dasDampf boot Highlander brachte die Nachricht nach Neu Orleans, daß der Scheiterhau fen für ihn bereits fertig sei, Alte u. neue Welt. Zu befürchtender Indianer Krieg. 2m Kriegsdepartement zu Washington sind Nachrichten eingegangen, welche zu dem Glauben verleiten, daß ein Kampf zwischen den Sisux, und jenem Theil der vereinigten Bande der Ottawas, Chippe was und Potowatamies, der unweit den Council Bluffs wohnhaft ist, statt finden "TVillig AU loben und ohne Furcht zu tadeln." Mttnslaz öeu 5» Aull 1842. wird.. Gerüchte, so wie auch eine Erklä rung der Letztern. daß sie einen Angriff befürchten, wurde neulich in der India ner Amtsstube empfangen, wodurch der Kriegssecretair sich bewogen fand eine Compagnie Dragoner nach den Cauncil Bluffs zu beordern, um die Indianer in jener Gegend zu beschützen, und den be fürchtenden Ausbruch zu verhüten. Jetzt haben aber die Ottawas, Chippewas und und Potowatamies, unterm 7ten Mai einen Brief an die Delawares geschrieben und diese aufgefordert sich mit ihnen ge gen die Siour zu vereinigen. Letztere sollen sich schon gesammelt, und Läufer nach den Sioux Dörfern am St. Peter's Flusse für Verstärkungen gesandt haben- Die Ottawas, Chippewas und Potowa» tamies, benachrichtigen die Delawares, sie hätten bereits ISV Mann an der Grenze ihres Landes stehen, 'um einem Ueberfall abzuwehren, und halten dringend um Bei stand an- Ein Delaware überbrachte die sen Brief dem befehlshabenden Offizier zu Fort Leavenworth. der ihn nach Was hington schickte. Man hegt noch stärke Hoffnung, das es zu keinen Thätlichkei ten können wird, allein die Siorh sind unruhig, und haben Freude am Kriege. Die größte Wachsamkeit ist oft vergeblich diese Wilden vom Kämpfen abzuhalten. Bewegungen werden insgeheim,und schnell ausgeführt, und oA ehe man es sich ver, sieht. Zn diesem Fall jedoch leitete die erhaltene Nachricht zu der Annahme sol cher kräftigen Maasregeln, weche, wie man hofft, die zu erreichende Absicht be wirken werden. H. Gazette. Conspiratio n. —Pittsburg. am I3ten Juni machte Herr C. M. Mc. A nulty vor Gericht die Anzeige, daß die Eigenthümer der verschiedenen Kanal-Li nien eine geheime Verbindung bilden .wo durch sie gemeinschaftlich dk Fracht und Passage auf einer gewissen Höhe halten. Aus der Constitution, die im Morning Chronicle publicirt ist, geht hervor, daß keine Linie unter irgend einer Bedingung Güter und Passagiere zu einem niedern Preise als der von den Eigenthümern der Linien festgesetzten, transportiren soll, und das sie dieses hiemit durch einen Eid be kräftigen. Es war in den letzten Jahren sehr häu fig die Klage, daß der pennsylvanische Ka nalzoll zu hoch wäre, um Güter so billig als auf andern Kanälen zu transportiren und es zeigte sich auch, daS nur im Früh jahre und Spätherbst, wenn die Neu- Vorker Kanäle entweder nicht offen oder sonst geschlossen waren, der pennsylvani sche Kanal vollauf zu thun hatte, dahin gegen er während der Schifffahrt auf den andernKanälen meist unthätig blieb. Da das meiste Staatseinkommen aus den Ka nalzöllen entspringen sollte, zumal dieser auch die mehrsten Ausgaben verursacht, so wurde von der Legislatur sowohl als von den Kanal-Commissionären alles an gewendet, die Eigenthümer der Transpor tations-Linien zu vermögen, die Güter und Passagiere billig zu liefern, und wur de Behuf dieses, auch in der letzten Ge setzgebung der Kanalzoll bedeutend ermä ßigt. Doch dies Alles blieb und bleibt nutzlos, und um ja recht viel in die Ta schen stecken und dann über die schlechte Verwaltung des Staatseinkommens schim pfen zu können, brachte man eine Con spiration der Transporteurs zu Stande, um den, der allenfals ehrlicherweise die Fracht erniedrigen möchte, verderben zu können. Die Demoralisation des Vol kes wird täglich größer und schrecklicher, und ehe noch ein Jahrzehnt verflossen, wird diese Republik unter dem Scvpter irgend eineS ehrgeizigen und mächtigen Ursurpators seufzen- . P. Courier, Geistes ge gen wart. Am Donnerstag Abend, als der berühmte wil? de Thier-Bändiger, Hr. Driesbach, im Bowery - Theater in Nen Pork, seine Kunst zeigte, beliebte eö dem Tiger und ! Leopard, eine Extrascene durch einen ! ernstlichen gegenseitigen Angriff, während Hr. DrieSbach sich in ihrem Käsig be fand, auszuführen, welcher dem Letztern fast das Leben gekostet hätte. I Nachdem es Hrn. DrieSbach gelungen war, die Kämpfenden zu trennen, ließ er einen derselben, den Leopard, auf seine Schulter springen. In demselben Augen blick aber sprang der Tiger auf ihn und faßte ihn mit den Zähnen und Klauen im Gesicht und am Kopf, welchen er auf eine so schreckliche Weise zerriß, daß der Unglückliche in einem Ru mit Blut be deckt war. Allein dex unüberwindliche, Muth und die Geschicklichkeit deS helden müthigen Deutschen zeigte sich bei dieser Gelegenheit auf eine Erstaunen erregen de Weise; denn so schnell gelang es ihm, während er selbst in Lebensgefahr schweb te, die wüthenden Thiere zu bändigen, dasein Theil der Zuschauer die Gefahr nicht wahrnahm, in welcher er sich be fand, ib. Eine edle That. Als am vorletzten Dienstag die Post, kutsche nahe Zanesville, Ohio, einen Hü gel hinunter fuhr, brach etwas und der Treiber wurde abgeworfen. Die Pferde setzten sodann in vollem Sprunge ab. Ei ner der Passagiere, der wie es Scheint nicht erschrocken war, arbeitete sich auf die Postkutsche, dann auf den Sitz des Treibers, von da auf die Deichsel, und von dort auf eines der hintern Pferde, allwo es ihm sodann gelang die Pferde einzuhalten. Dies mag wirklich eine ed le That genannt werden, denn nicht ein jeder riSkirt sein Leben, um das andrer Personen zu retten. Frh. Freund. Im letzten November sandte ein gewis zer L. T- Buckley, Collector der Staats taren zu Acron seinen Clerk Z. H. Mar vin nach Wooster, Ohio, um die monat liche Einname von 3985 Thalern daselbst zu deponiren. Er kehrte darauf zurück und gab vor, das Geld sei ihm gestohlen worden. Vor Kurzem brachte der Staat gegen Buckleys Bürgen Klage. Die lu. ry entschied nach Anhörung des Zeugni ßes, daß die Bürgen für dies Geld haf ten müßten, da keine Beraubung statt gefunden habe. Es frägt sich nun, wenn der Kerl nicht beraubt worden ist, wo sich das Geld befindet. . ib- Lord Joh. Hay, Befehlshaber der brit ischen Fregatte Warspite, stattete vorige Woche dem in Neu-Aork liegenden ameri kanischen «Kriegsschiffe „Nord Carolina" einen Besuch ab, wo ihm zu Ehren eine Salve von 14 Kanonenschüsse gefeuert wurde. Der Neu Uork Herald sagt: "Als wir diesen tapfern Officier in voller Uniform und nur mit einem Arm, aus seinem Boote am Castle Garten treten sahen, kamen uns einige herzerschüttern de Vorfälle aus dem letzten Kriege ins Gedächtniß zurück. Capitain Hay war Seekadet am Bord der brittischen Fregat te Shannon, da diese die amerikanische Fregatte Chesapeake, befehligt von Capt. Lawrence, wegnahm, der, nebst dem bra ven Ludlow, fechtend auf dem Verdeck seinen Tod fand. Dieser nämliche Offi cier kehrt nun nach einem Zeitraum von beinahe Jahren wieder zurück, er selbst zum Post Capitain befördert, und ankert sein. Kriegsschiff in Freundschaft und Frieden in unsern Gewässern-" ib. p- Weibliche Treue. Sir Robert Barkley, Commandant der brittischen Flotte in der Schlacht auf dem Eriesee, verlor einen Arm und ein Bein in jener Schlacht. Er hatte eine Geliebte in Eng land zurückgelassen, mit weicher er sich nach beendigtem Kriege verheirathen woll te- Da er nun aber so verstümmelt zu- 44. rückkehrte, ließ er ihr durch einen Freund seinen Zustand anzeigen, und sagte sie von jeder Verbindlichkeit los. Was that seine Geliebte? Sie erwider te dem Freunde: "Sagen Sie ihm, daß ich ihn mit Freuden heirarhen werde, wenn er nur noch soviel Körper übrig hat, als nöthig ist um seine Seele zu fassen." Du sollst nicht falsche Zeugniß reden. Die Witwe eines Kutschers war angeb lich von einem Manne gemißhandelt wor den. Sie verklagte ihn wegen Realinju rien, und bei der Untersuchung stellte die ser es auch keineswegs in Zweifel, wie er durch ihr Benehmen gereizt, ihr eine Ohr feige gegeben habe. Die Sentenz siel zum Stachtheil des Angeklagten aus, aber sie entsprach keineswegs den Erwartun-' gen der Klägerin, sie ergriff daher das Rechtsmittel der Appellation und behaup» tete, daß sie dergestalt von.dem-Beklag ten gemißhandelt worden, -daß sie unfä hig sei, ihr Brod zu verdienen, und brach te nicht nur ein ärztliches Attest über ih re gänzliche Unfähigkeit zu einem Brod-- erwerbe bei, sondern machte auch zwei Petsonen namhaft, die es bezeugen konn ten, wie sie durch die Mißhandlungen des Verklagten in diesen unglücklichen Zu-, stand versetzt worden sei. Die vorgeschla genen Zeugen wurden darüber vernom men, bestätigten die Angabe der Klägerin beschworen ihre Aussage und in Gefolge dessen wurde der Beklagte verurtheilt, der Klägerin auf ihre Lebenszeit für die Be dürfnisse ihrer Subsistenz zu sorgen. Als ihm dieö Erkenntniß mitgetheilt wor den, und er es gelesen hatte, wurde er so heftig von Schrecken, noch mehr aber vom Aerger darüber ergriffen, daß er vom Schlage getroffen wurde, und aller ärzt lichen Hülfe ungeachtet, da ihn der Arzt nicht von seinem Aerger heilen konnte, bei einem wiederholten Schlage den Geist aufgab. Da der Gegner der Witwe durch das gegen ihn erstrittene Erkenntniß ge storben war, so machte sie solches nun ge gen dessen Erben gültig, und diese tra ten auch die Erbschaft mit dieser Last be schwert an, wahrscheinlich in der Hoff nung, daß eine so gebrechliche und sieche Person ihnen nicht lange lästig fallen und ebenfalls bald eingesargt werden würde. Die Witwe blieb aber am Leben und die Verpflichtung der Erben, ihr den Unter halt zu zahlen, absorbirte nicht nur den ganzen Betrag der Erbschaft, sondern brachte sie demnächst, da sie nicht wohl habend waren, ganz herunter. In die ser Bedrängniß erschien ein Retter; Je mand, der früher nichts von diesem Ver hältnisse gewußt, erfuhr davon. Durch die bedrängte Lage der Erben, und auö Mitleiden mit ihrem unverdienten trauri gen Schicksale, erbot er sich, gegen die Wittwe aufzutreten und zu beweisen, daß ihre Unfähigkeit keineswegs von erhalte nen Mißhandlungen herrühre und daß die von ihr vorgeschlagenen Zeugen ein fal sches Zeugniß abgelegt hätten. Die Er ben machten davon Anzeige bei den Ge richten, ein neuer Untersuchungsprozeß wurde gegen die Witwe und die Zeugen eingeleitet, und es ergab sich daraus, daß die Unfähigkeit deö BroderwerbS bei der Witwe die Folge eines frühern lasterhaf ten Lebens war und daß die Zeugen ein falsches Zeugniß abgelegt und eidlich be kräftigt hatten. Die Witwe sowohl als die Zeugen wurden hierauf zur Zuchthaus strafe verurtheilt. Der Verstorbene wur de dadurch aber nicht wieder zum Leben gebracht und seinen Erben eben so wenig zu den Summen verholfen, die sie zur Er haltung der fälschlichen Anklägerin hat ten anwenden müssen. Wie schnell M doch die Ansichten ändern. ~Ein angenehmer Mann !" —rief eine ganze Gesellschaft aus, als Herr P , welcher sie beinah zwei Stunden lang mit muntern Erzählungen unterhalten hatte.