Und Berks, Montgomcry und Schuylkill Cauntics allgemeiner Anzcigc^^ Neav i n g, Venn. Gedruckt und herausgegeben von Aru o l d Puwe ll e, in der Süd 6ten Strasse, Ecke der Cberry Alley.B cbm' 6 Wlrthsbaus Hof gegcuübcr^ 3) gantt Aummer 113. einen Monat vor Slbl inf d'.> /'>i, > ' /, - > wird kein llnterschreiber angenonimen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wenn fit Stadt wi?d die alle Ruckstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewohnlichen Pre.s eingerückt. Unter chreibern n hiesiger po.rone. geschickt, weitere Versendungen ges.hehen durch d,e Post oder Trager, aus Kosten der Unterschreiber. und Mittheilungen müssen posifrei eingesandt werden. Nachricht all Verkäufer voll Kausmanllsgütcrll. Folgendes sind die Namen von Perso nen, welche beschäftigt sind niic rem " Han del» und Verkanfen von Gütern, Waare», KanfmanSgntern, Bequemlichkeiten oder Ef fekten von irgend einer Art oder Beschaffen heit," und die wohnhaft sind und Geschäfte betreiben in der Cannty Berks, dem Gesetze gemäss ciubcrichtet, Januar Sitzungen, >842 nnd claffisieirt von den Richtern und Com missionerS, wie unten angegeben— darstel lend den Belauf der teicens von /eder Cl>iift zu bezahle», :c. Albany. Clajse. Verkauft, LcieeiiS. Abraham Long 14 Getränk, ssio 5» Abraham Long 14 do 10 50 Amity. Filbert n. Praks 14 Getränk, in 50 George Klei», jr. 14 do 10 50 2ldain Miller 14 do 10 50 John Pocum 14 do 10 S 0 Peter Margnart 14 do 10 50 Henr. Mc Keiity 14 do 10 50 Bern. William Runkel 14 Getränk. 10 50 Daniel Polteiger >4 do 10 50 Daniel R. Fanst 14 do 10 50 Peter L. Kerschner 14 do 10 50 Jsaac Gräss 14 do 10 50 Jacob Kalbach 14 do 10 50 Jacob Klein >4 do 1050 John Philips 14 do 10 50 Samuel Nn:h >4 do 10 50 Ober Bern. Bcitenman nnd Schcrer 14 do 10 50 Aldrecht ».AlthanS >4 do 10 50 Hciuly u. Wciler !4 do 10 50 Bethel JamcS Vrower 14 Getränk. 10 50 Michael Moyer iittd Soh» 14 do 10 50 Friedrich Heriier 14 do 10 50 H. n. W. Brobst >4 do 10 5s Brecknock. Daniel Birler 14 do 10 50 Caernarvo» James L. Morris 14 do 10 50 John C. Evans 14 do 10 50 Elijah Bull 11 do 10 50 Colebrookdale Abraham Gabel 14 Getränk. 10 50 John Rhoavs 14 do 10 60 Dan. u. H. Boyer 11 do 10 Z 0 Climrn. John Hcssncr 14 do 10 50 Aaro» Mull 14 do 10 50 Distrikt. Jb. Trcichler u.C.14 . do 10 50 Douglaß. David Gresch 14 do - 10 50 Clement Hoctley 14 do 10 50 Elsaß Daniel Wentzet 14 do 10 50 Jacob Gerhart 4 4 do 10 50 Ereter. Boyer n Klohs 14 do 10 50 Jacob Pile 14 to 10 50 Samuel Hcchler 11 do 10 50 William RhoadS 14 do l» 50 George Stoner 14 do 10 50 Gr« »witsch. Peter Klein 14 Getränk. 10 50 Jacob Merkel >4 do 10 50 Carl Agulv 14 do 10 50 Hamburg. Joseph Schomo 14 do 10 50 Seidel und Co. 14 do 10 50 John Bkitenman 13 do 15 00 John Miller 14 do 10 50 S.n.G.Schollcnb.l4 do 10 50 Heidelberg. I. n. S° Schauer 14 do 10 50 John Saylor 14 do 10 50 William Fischer 14 do 10 50 Elijah Miller 14 do 10 5» Peter Schoch 14 do 10 00 Jonathan Ncber 14 do 10 50 Hereford. David Ger» 14 do 10 50 Samuel Treichler 14 do 10 50 David Schnitz 14 do 10 50 John M. Vechtel 14 do 10 50 Kutztann. WillinHeideiireich 14 to 10 50 David Fistcr 14 to i<> 59 Daniel Bieber .14 kein Getränk 700 Laugschwamm. I. Hillegaß n. C 0.14 Getränk. in 50 Jonas Romig 14 to 10 50 H. Trexler u. Co. 14 do 1« Zu I. Walbert u.Co. 14 do ,0 S 0 Jairus T. Haas 14 do 1050 David Schultz 14 do 10 Z<> Maidencreek. SamuelAlthans Is> do 15 00 Carl W. Porter 1« do 15 li<> John Hausnet 14 do 10 50 Jonas Schalter 14 do 1050 Maxatawny. Brechern. Getz 14 do 10 50 Fogel u. Schailtz 14 do 10 50 Oley. Jacob Setli) 14 do 10 50 Birch und Fischer I'i do Is> 00 Heinrich Denglcr. 14 do 10 50 Snell n. Hoch 14 do 10 50 Peter Cleaver 14 do 10 s» Abraham Cleaver 14 do 10 50 Jacob S. Spang 14 do I<> 50 Benev Gricseiner 14 do i<> 50 Peik. Jacob Göbell 14 do 10 50 «amnel Lobach 14 do 19 50 Reading. Peter Homan 14 do 10 50 Franz B. Schalter 14 do 10 50 Georg Fedter 14 do 10 SU John Green 1A do 12 00 John Allgaier 14 do 10 30 William RhoadS 14 do 10 50 Daniel Esterly u. Co. 14 do 10 50 ?l. F. Brecltt 14 do 10 50 William Fischer 14 do 10 50 Michael Keffer 14 do 10 50 John Brawn 14 do 10 50 Lewis Briner 14 do 1050 Eduard Jackson 14 do 10 50 A.H.Packer 14 do 10 50 Eduward D. 1l! kein Getränk 10 00 William Poung 14 do 7 00 John Aulenbach 14 do 7 00 Thomas M. O'Brien 10 do 20 00 Stichler u. M'Knighl 12 do 12 50 Amos B. Yäger 14 do 7 00 Georg W. Oakelcy 14 do 700 lohnHanold i:i do 10 00 W. li. I. H. Keim 12 do I 2 5» William Ermentrant 12 do 12 50 Beecher und Coleman 11 do 15 00 D.N. u. W.H. Clymerl2 do 12 50 P. K. u. H. L. Miller 14 do 7 00 I. u. C. M. Pearson 12 do 12 50 Philip Zieber 12 do 12 50 John Maicks 14 do 7 00 S. B. Currp 14 do 7 00 Daniel Spang 14 do 7 00 Franklin Miller 12 do 12 50 John K. Eouder lü do 15 00 Joseph Gorgas 14 do 7 00 Anton Fricker 14 do 7 00 James V. Lambert 11 do 700 Morris Powly 14 do 7 00 C. L. Heizmann 14 do 7 00 Benjamin Fink 14 do 7 00 John B. Hicks 14 do 7 00 Jacob Souder 14 do 7 00 William Wilson II do 7 00 Zohn Kline 14 do 7 00 Georg Böhringcr 14 do 7 00 Ferdinand Löwen 14 do 7 00 Nichmond. Benja. Messerschmidt 11 Getränk 10 50 R. und W. Scholl 14 do 10 50 Anton Hopp 11 do 10 50 N. V. N. Hunter 14 do 10 50 William Lescher 14 do 10 50 Nobeson n. H. Thompson 14 do ZO 50 ?. und. G. Brooke 14 do >o 50 Heinrich Beard 14 do 10 50 Nenjamin Dickinson 14 do 10 Zo Daniel Seyfert 14 do io 5o Oarling und Smith 14 do 10 so Roberc Kelly 14 do 10 50 Seorge Pearce 14 do 10 50 Rockland. Aainnel H. Weidner 14 do 10 50 Hesekia Weidner 14 do >0 50 Nuecombmanor ?arl Levan 14 do 10 50 Heinrich Meßinger 14 do 10 50 )ohn Sehe» 14 do 10 50 Tiilpthoeco» Veorge Hcrncr 14 do 10 Zo Benjamin Klahr 14 do 10 50 p. Klein 11. Sohn 14 do 10 50 Gilbert u. Schafner 14 do 10 50 Jamnel Moore iz do 15 00 Michael Thnrwachterii do 10 50 Daniel Hossman 14 do 10 50 )acob Schoch 14 do 10 50 Ober Tnlpehocco» Zohu Kirst 14 do 10 50 Daniel Boltz 14 do 10 50 ltnion Richard Jones 14 do 10 50 Daniel V. Knabb 14 do 10 50 Henna» Umstead 14 do 10 50 Aohn Bland 14 do 10 50 slcmcnt Brooke 14 do 10 50 )saac Geiger 14 do 10 50 Windsor Michael Beard 14 do 10 50 Menge! u. Mohr 11 do 10 50 Washington Zaeob Vechtel 14 do 10 50 Zaeob Treichler 14 do 10 50 ?. K. Schultz 14 kein Getränt 7 00 Womelsdorf. W. ii.T.Vanderslice 14 Getränk 10 50 Ichulze u. Fidler 11 do 10 50 iotßenson 14 do 10 50 K lahr und Roth 14 do 10 50 William Seibert 14 do 10 50 Cannty Couimissioners Amtsstube, ? Reading, April 14, 1843. 5 Indem wir, die lliiterzieichneten, GehnlfS Richter und Caunti? ConiinisstonerS der Caunty Berks, die Berichte der Constabels der verschiedenen Taunschjps und Städte der Ca»»tn Berks, hinsichtlich der Kleinhändler "IVillig zu lsbcn und ol,nc Furcht zu tadeln." Wiettswg öS» 3!. Wai 18^2. ii»d Handelslentc i» Kai'finannsgütern, uu-1 tersncht haben, wie auch »nsere eigene Ersah-1 rnng j» Rücksicht genommen, bescheinigen, dass inliegendes eine richtige Liste ist von allen Stohrhalter» in jene Classe gestellt und mit der Nummer bezeichnet, welche uns als recht »iik' billig scheint, je „ach dem belauf der Verkäufe die sie respektive bewirkt haben, so nächst als u:.!i> dasselbe erfahren lau». M. S. Reichert ? cv , Min. Addams Ru,)ter; George Weiler John Long >Commissio's. William Arnold Ich, Samuel Mvers, Schreiber der Sonrt der 2lllgem. Vierteljährliche» Sitttiii gen der Caniity Berks, bescheinige hiermit, dass die bei'gcfttgten Listen getreue 'Abschriften der Listen von den Gross - n»d Kleinhändlern von Kanimannsgütern sind, innerhalb der Cailiilli Berks, nebst den welche in meiner Amtsstube von den Gehülfe Richtern und Comnüssioners der Eauntn Berks empfangen worden. Zum Zenguiss desselben, habe in? meinen Namen darunter gesetzt ÜMHM und den Siegel der besagten Conrt btigcfügt, diesen vierzehnten Tag Aprils, ein tausend acht hunterl und zwei nnd vierzig. Saniuel Myers, Schreiber. Die Leieens hat man zu bezahlen nur heraus zu nehmen zwischen dem Isten Mai und Isieu Inni. Mai 17. sm. , wamste rslette» Das gute Weib. Wohl dem dessen Seite Sich ein edles Weib gesellt, Die im Strome dieser Welt, Selbst wein, er des Schicksals, Beute, Treu, und liebend au ihn hält. Glaubt, es ruht auf seinen Bunde Gottes segensreiche Hand; Herrlich blüht sein Gartenland, lind er preiset dann die Stunde, Wo er die. Geliebte fand. Früh, noch eh' beginnt der Morgen, Waltet sie am stillen Heerd ; Sorgsam sie den Kindern lehrt. Und im Busen stc verborge» Nicht verbot'ne Wunsche nährt. Als der Menschheit schönste Stützen, Sind drei Dinge anerkannt: Süsser Liebe festes Band, Unterdrücktes Recht zu schützen, Und der Fried' im Vaterland. Aber höher zn erhebt!'. Ist des Weibes Häuslichkeit, Die dem Garten Wouue beut. Und ihm anfdies Doriienlcbeu Täglich neue Rosen streut. Ihres Auges klarer Spiegel Wird zum Himmelreich dem Mann; Und was liebend sie ersann, Ebnet sauft die steilen Hügel Auf des Lebens rauher Bahn. Emsig und geschäftig waltet Sie mit reger Gorglichtcit; Nimmer durch den kleinsten Streit Zhre treue Lieb' erkaltet, Die sich täglich mehr erneut. Seht »ach Hanse jetz de» Gatten Kehren nach des Tages Last, Wie ih» treu ihr Arm ninfatzt, Zn des Hauses stillen Schatten Ist Zufriedenheit ihr Gast. lliid ein Weib, das fromm und liebend, Häuslichkeit im Buseu trägt, Sorgsam ihre Kinder pjlegt, Strenge ihre Pflichten übend, Gottesfurcht im Herzen hegt: Solch ein Weib ist stets dein Gatten, Wenn er treu sie dam« umschlingt: Was dem müden Pilger dünkt Eines Haines kühler Schatten, Wenn die Sonne brennend blinkt. Ward dir solch ein Weib hienieden Als Gefährtin zugesellt, Schaff' zum Himmel ihr die Welt, Sorge daß den stillen Frieden Ihrer Seele nichts vergällt. Führe sie mit treuer Liebe ttngekränkt des Lebens Bahn. — Lieb' ist nie ein leerer Wahn, Selbst in Stunde»,rauh und trübe, Lächelt Sic uns freundlich an. Denksprnch.— Sei nie Sklave eines sinnlichen Vergnügens, sondern Herr des selben in der Wahl wie im Genuß. Zur Unterhaltung und Belehrung. Einfaches Mitte! gegen Zahnschmerzen. Dr. Engel in Philadelphia empfiehlt (Las als das einfachste, äugen blicklich helfende Mittel gegen die Zahn schmerzen. Dies Gas wird folgenderma - Ben dereitet. Man schüttet in ein Glas, eine Tasse oder (und zwar am entsprechend' sten) in eine kleine Flasche mit langem Halse, ungefähr einen Eßlöffel voll Koch Zalz, und übergießt eS mit halbsoviel con centrirter Schwefelsäure. Die aus die ser sogleich aufbrausender Mischung emp porsteigenden Dämpfe, deren En'twicke lung man durch einiges Umrühren, mit telst eines Holzstäbchens befördern kann, läßt man nach dem Munde, möglichst nach der leidenden Seite ziehen, wobei man den Athem einigermaßen zurückhalten muß damit der Reiz Zum Husten, welcher durcl das Gas erzeugt wird, nicht sehnel eintrete. Der ober,gedachte Reiz zum Husten ist die einzige Unannehmlich knt, welche sich bei Anwendung dicsec Mittels ergiebt. Er entsteht unverzüg lich, wenn das Gas den Kopf der Luft röhre berührt, verschwindet dagegen ebei so schnell, wenn man den Mund ver schließt, oder von der Zuströmung des Ga seS entfernt. Der Zahnschmerz hört ii dem Augenblick auf, wo das Gas die lei dende Stelle trifft, und kehrt nicht wiedei wenigstens nicht an demselben Tage. Nu! da, wo Knochenfraß mehre Zähne zugleick bedeutend angegriffen hat, ist die Wir kung manchmal langsamer; doch nach Werlaus einer Biertelstunde (im äußer sten) verschwindet der Schmerz auch da. und zwar dauernd. P. Eurier. Das Dorf Broek. In Holland, in diesem Lande der Blu men und der Reinlichkeit, ist das Dorj Broek in dieser ebcn genannten empseh lenswerthen Liebhaberei besonders be rühmt. Uni ihre Häuser nicht zu be schmuften, kochen die Bauern von Broek auf freien? Felde in dazu erbauten Koch öfen. Die Dorfstraße ist mit feinem wei ßen Sande bestreut, auf welchen mit künst liehen Besen Landschaften und Figuren gezeichnet werden. Will man diese Stra ße passiven, so muß man Eggenschuhe an legen. Selbst Friedrich der Große solltc sich einst dieser alten Ordnung unterwer fen. Als er sich aber über diese Zunui thung erzürnt zeigte, und sein Begleiter Hr. v. Lamettrie, zu den Einwohnern von Broek sagte: „Wißt ihr nicht, daß dieser Herr, Friedrich der Große, König vonPreu ßen ist?" antworteten sie: ~Und wenn es der Bürgermeister von Amsterdam wäre!" Der Varbier von (Böttingen Eines Abens gegen It) Uhr schickte sich ein Barbier von Göttingen an, zu Bettc zu gehen, nachdem er einigen Dutzend Studenten ein glattes Kinn gemacht hatte. Mit einmal öffnete sich die Thür und der Babier sah einen kleinen, starken Mann herein treten, dessen runder Bauch einem Bürgermeister Ehre gemacht hätte. Das Gesicht, die Beine, die ganze Figur hatte Theil an dieser gesegneten Fülle. Die Zü ge und die Sprache verriethen einen Le bemann, der Sorgen wegen sich kein graues Haar wachsen läßt. Dieser wür dige Herr trug einen lakkirten Hut mit breiten Krämpen, einen schwarzen Frack und Beinkleider von derselben Farbe. Das gelockte, rabenschwarze Haar siel auf einer Seite unter den Hutkrämpen herab. Der Schnurrbart war lang und dick, und der Bart um daS Kinn wenig stens t Tage alt. Der Gruß, mir dem er in das Heilig thum des Barbiers trat, siel mehr der Vertraulichkeit als Höflichkeit wegen auf; die Thür warf der ffäte Gast derb hinter sich zu, und trat, die Hände in den Ta schen und ein Lied pfeifend, mitten in die Stube. Plummer 39. "Können Sie mich rasiren?" war sein erstes Wort. „Mein Herr?" fragte staunend über diese an seiner Geschicklichkeit zwei felnde 'Anrede der Barbier. „Können Sie mich rasiren frage ich Sie" entgegnete der Fremde mit don nernder Stimme. Der Barbier war ein langer, dürrer Mann mit Spindelbeinen und schon et was bejahrt, und der Muth war seine starke Seite nicht. Er hatte jedoch eine viel zu hohe Meinung von sich selbst, um sich umsonst in seinem eigenen Hause ver spotten zu lassen. Sein Zorn trug den Sieg über ein Gefühl der Furcht davon, und er hörte deßhalb die wiederholte Fra ge seines Kunden mit einer Festigkeit an, die ihm nicht gewöhnlich war. „Sie fragen mich, ob ich Sie rasiren kann" -- fragte er endlich, daö Nasirmes ser abziehend. „Ich habe Jeden rasiren können, der einen Bart an dem Kinn hat te, und ich sehe also nicht ein, warum Sie schwerer zu rasiren sein sollten, als ein anderer, wenn Sie eö nicht darauf bezie hen, daß Sie einen Bart haben wie ein Igel oder ein anderes dergleichen Thier oder Geschöpf." „Nun gut, so werden sie mich rasiren"- entgegnete der Fremde, warf sich dabei in einen Sessel, legte seinen Hut neben sich und streckte seine mannsdicken Beine so weit von sich, als die Kürze derselben er laubte- „Aber nun rasch, Alter! ich bin bereit." Mit diesen Worten band er sein Halstuch ab, legte es neben sich, und kratz te und rieb sich den Hals und das Kinn, wie es schien, mit großer Behaglichkeit. Aber der Universitätöbarbier war nicht aufgelegt, solche Ungenirtheit zu dulden. Er setzte seine Brille auf die lange, mage re Nase, streckte daS Kinn höhnisch, wie ein Wegweiser, vor, heftete auf den Frem. den nichts weniger als freundliche Blicke, und sprach dann: „ich sagte, ich könnte Jedermann rasiren; aber ..." „Was aber?" fragte der Andere. „Sie will ich nicht rasiren" und fuhr fort, sein Messer wie vorher abzuziehen, ohne sich um den Fremden zu bekümmern. Dieser schien seinen Ohren nicht trauen zu wollen, und betrachtete den Barbier mit Erstaunen und Verwunderung. Aber das Erstaunen wich bald dem Zorne, der sich durch ein außerardentliches Aufschwel len der Brust und durch die hohe Röthe ankündigte, welche plötzlich das Noll mondsgesicht überzog. Die Wangen blie sen sich nach uud nach auf, und erhielten zuletzt fast das Ansehen eines ungeheuern Kürbisses. „Mich nicht rasiren, mich nicht?" schrie er endlich, seine von der an' gesammelten Luftmasse angefüllten Lun gen und Backen entledigend. Die Erplo sion dieses Sturms war furchtbar. Der Barbier zitterte an allen Gliedern, konnte aber kein Wort hervorbringen. -- „Mich nicht rasiren, mich?" Dasselbe Schwei» gen. "Mich nicht rasiren -'" wiederholte der kleine Dicke zum dritten Male noch lauter als vorher, und sprang mit einem Spruu ge, welchen man seiner gesegneten Leibes fülle nicht zugetraut hatte, vom Stuhle auf. Dem Barbier wird nicht ohne Grund bange; denn der Fremde stellte sich mit geballten Fäusten, flammenden Au gen, und wirklich höchst bedenklicher Stel lung vor ihn hin. Der Barbier legte ru hig sein Messer und Strcichleder auf den Tisch, und gewann es über sich, sagen zu können : „Wollen Sie mich in meinem ei genen Hause mißhandeln?" „Blut und Donner! wer spricht von mißhandeln? Rasirt will ich sein. Was ist denn da Außerordentliches? —„lch barbiere nicht nach 10 Uhr" entgegnete der Barbier- „Und übrigens rasire und fresire ich nur Professoren und Ttudenten unserer Universität. ES ist