scherö Rechnung, und daß letzte bringt Un mäßigkeit das schlimmste aller Uebel. Eine Frau darf nicht nach ihrem eigenen Vergnügen leben, sondern sie soll als Mu ster dastehn für alle in der Haushaltung, und ist verbunden zum Wohl der Ihrigen zu handeln, ohne ihre eigenen Neigungen zu fragen. Dann ist ihr Lohn, daß Be wußtsein recht gehandelt zu haben, so wie die Liebe ihres Mannes und die Achtung aller Deren, welche sie kennen. Pöbel hafteßohei t. — Don Fernando Revel, ein Spanier und Kapi tän eines Handelsschiffes, kam vor einigen Wochen mit Credilbriefen und Empfeh lungsschreiben versehen, von Havana hier an. Sein Auftrag war. ein Schiff für seine Prinzipale zu kaufen, und da er kei nes im hiesigen Hafen fand, das ihm sei nen Instruktionen nach genügte, so reiste er denselben gemäß mit der Post von hier nach dem Norden ab, versehen mit den be sten englischen und spanischen Briefen an angesehene Kaufleute in den Städten des Ostens. Diese Schreiben bezeugten hin länglich den Zweck seiner Sendung. Als er aber im Staate Georgien ankam, fin gen einige Meilen jenseits Columbus die mit ihm reisenden Passagiere ihn als ei neu Mexikaner zu verhöhnen und zu in sultiren an, und als man gegen Anbruch der Nacht in einem kleinen Flecken anhielt, wurde ein Mob gegen ihn ausgeätzt, der ihn zu „lynchen" drohte, was bei der au genblicklichen Aufregung wirklich ausge führt worden sein möchte- Herr Revel bewerkstelligte glücklicher Weise seine Flucht, und durchwanderte die Gegend mehre Tage lang, indem er sich verbarg, um seinen Verfolgern zu entgehen, bis er dieselben weit genug im Rücken glaubte, und den Ort Franklin erreichte, wo er um Hülfe nachsuchte. Er verlor sein sämmt liches Gepäck, weches er in dem Orte zu rückließ, wo er so barbarisch angefallen wurde. Diese Roheiten widerfuhren dem unschuldigen Reisenden lediglich, weil er eine dunkle südliche Gesichtsfarbe hatte, und weil er kein englisch sprach. Verge bens zeigte er seine Briefe vcr, vergebens versicherte er, daß er kein Mexikaner sei, und daß er nie in jenem Lanve gewesen. Die Erbitterung machte das Volk taub gegen alle seine Betheurung und Gründe, so daß man rücksichtslos die Gesetze nnd Gebräuche aller civilisirten Nationen ver letzte. Herr Revel hatt die Sache bei dem spanischen Consul in dieser Stadt an hängig gemacht, und seine Aussagen eid lich bestätigt, um davon bei spätern Un terhandlungen Gebrauch zu machen, die vielleicht daraus entspringen mögen. N. O. Courier. !-5 DaSLeisenz-Gesetz. ES ist vielleicht nicht allgemein bekannt, dvß der erste Abschnitt in dem neuen Leisenz - Ge setz für Wirthshäuser, welcher verordnet, daß alle Wirthe ihre Ansuchungen in den Zeitungen bekannt machen müssen, bei der letzten Gesetzgebung widerrufen worden ist, in so weit es folgende Caunties in Pennsylvanien anbetrifft, nämlich, in Berks, Northampton, Monroe, Bork, Bedford, Lecha, Peik, Bucks, Montgo mery, Wayne, Luzerne, Somerset, Li banon, Schuylkill, Columbia, Clinton, Lycomivg, Westmoreland, Cambria. Clear field und Franklin —2l CauntieS. In den Caunties, welche nicht oben benamt sind, bleibt der erste Abschnitt in voller Kraft und Wirkung. Schinpläster S.—Der Stadtrath von CarliSle, Penns. von welchem eine Mehrheit auö Loko Fokos besteht, haben eine Menge Schinplästers, von der Be nennung von 50, 25 und 12j Cents an gefertigt und im Umlauf unter das Volk dort gebracht. Wunder ob Gouvernör Porter dem Stadtrath nicht eine besonde re Erlaubniß dazu gegeben hat, gleich wie die Erie Bank ? Wir hoffen, daß die Bür ger dieses keine dieser Loko Schin plästers anrühren werden. Wir sind mit unseren eigenen hinlänglich gesegnet! CinneuesKrieg s-D a m p f schiff. Eine bedeutende Geld-Verwil ligung wurde neulich von dem Congreß der Ver. Staaten gemacht, welche zur Erbauung eines Kriegs - Dampfschiffes, auf einen ganz neuen Plan, verwendet werden soll, der von Robert L. Stevens erfunden wurde. Er verspricht durch sei? nen Plan eine der vollkommensten Zer störungs-Maschinen hervorzubrngen, der noch je erfunden worden ist und der eine ganz neue Art der Führung eines Seege fechtes bezwecken wird- Wir geben nach stehend eine gedrängte Beschreibung die ses neuen Schiffes. Das Dampfschiff wird gänzlich von Eisen erbauet und Schußfest sein; eS soll schneller durch das Wasser bewegt werden, als einiges Schiff das jetzt im Gebrauch ist; die Maschine und bewegende Kraft ist so angebracht, datz keine feindliche Ku gel es beschädigen kann- Das Schiff soll von 1500 Tonnen Last sein, braucht kei ne Masten noch Segelwerk und da Stein kohlen gebraucht werden, so wird man weder Rauch noch Funken sehen können, um Aufmerksamkeit weder bei Tage noch Nacht zu erregen. Es ist bestimmt um schweres Geschütz zu tragen, beides für Kugeln und Bomben. Seine Kanonen pforten (Schießlöcher) sind nur groß ge nug. um den Mund der Kanone einzulassen aber doch so gemacht, daß die Kanonen nach allen Richtungen gestellt werben kön nen. Neben den Pforten sind Schieber angebracht, die nach Willkühr bedeckt werden können, so daß das Schiff auf der See mehr einer großen Arche ähnlich sieht, als einer Zerstörungs-Maschine. Herr Stevens hat gleichfalls eine neue Art Bomben erfunden, welche auf diesem Schiffe gebraucht werden sollen- Sie sind so gemacht, daß wenn sie in ein Schiff ge schössen werden, sie mit einer furchtbaren Gewalt zerspringen, und da sie mehr als dreimal so viel brennbare Stoffe inner lich besitzen als die ordinären Bomben, so kann man sich die ungeheuren Verwü stungen vorstellen, die eine solche in einem Schiffe anrichtet. Man kann diese aus den gewöhnlichen Kanonen schießen. Aus den Versuchen, die mit diesen neuerfun denen Bomben angestellt wurden, gieng es hervor, daß nie eine solche zerstörende Kriegsmaschine erfunden worden ist als diese, und das man sie mit Recht eine "Höllenmaschine" nennen darf. Einiges Schiff, das von einer dieser Bomben ge troffen wird, ist unfehlbar verloren, denn sie reißt uicht allein ganze Stücken aus demselben, sondern setzt es auch zugleich augenblicklich in Brand. Die obigen Erfindungen sind das Re sultat von vielen Experimenten und Er fahrungen, mit denen Hr. Stevens seit vielen Jahren umgieng. Der gegenwärti ge Zeitpunkt ist ein sehr schicklicher, um obige Pläne in praktische Auwendung zu bringen, und man glaubt, daß der Con greß darin übereinstimmt. Die nothwen digen Borbereitungen, um dieses Schiff zu bauen, sind bereits getroffen worden und wir können bald erwarten, daß es fertig für Gebrauch sein wird. V. Wächter. Wurst gegen Wurst. In Cincinnati haben die Lädies neulich eine Temperance Gesellschaft gebildet, in wel cher ein Beschluß einstimmig angenommen wurde, in dem sie sich gegenseitig verflich ten keine Bekanntschaft zu machen, noch Gesellschaft mit einem Gentleman zu hal ten, der nicht ein Mitglied einer Tempe rance-Society ist!— Dies verursachte ei ne gewaltige Aufregung unter den jun« gen Herren daselbst, und eine Anzahl derselben versammelten sich und verfaßten eine Constitution und Nebengesetze, in welchen sie sich feierlich verpflichteten, sich mit keiner jungen Lädy abzugeben, die zu obiger Gesellschaft gehöre, und ferner, daß sie keine Dame Heirathen würden, wel che Schnürleibe trage! Wir bieten einen Compromisean, um diesen Streit zu beseitigen, nämlich: laßt die Gentelleute das starke Trinken aufgeben und die Lädyes die Corsets ab legen dies settelt den Streit und beide Parteien werden durch die Ablegung die ser schädlichen Sachen viel profiriren. ib. Libanon den LNstcn Mai. Verheereudes Feuer. Am verwichenen Sonntag Abend wur de unsere Stadt abermals mit schreckba rem Feuer heimgesucht. Kaum war der erste Ruf: "Feuer!" gegeben, als die Flamme unter Furchtbarem Gekrache mit Riesenkraft zu einer Höhe, beinahe dem Courthaus Thurme gleich, hienanwuchs, und den Stall des Herrn Jac. Guthart, Esq.in kurzer Zeit zum Schutthaufen umwandelte. Glücklicherweise konnte man das Vieh noch retten. Aber noch nicht recht leckte daS wüthende Element an das Dach der darangränzenden Scheuer, Stal lung, tt.der Wittwe Grünewalt, als man dieses prächtige Gebäude sammt seinem werthvollen Inhalte auch schon rcttungs- 5 loö der Zerstörung preis gegeben sah. Weniges konnte nur in Sicherheit gebracht werden, und des andern Tages fand man zwei, einst herrliche Pferde, meistens zu Kohlen gebrannt, unter dem Schutte- Das Benehmen der Feuercompagnie so wie das Herbeieilen aller unserer Bür ger während dieser Schreckensscene verdie nen mit Recht alles Lob; wäre es nicht für ihren Eifer, für ihre unermüdliche Anstrengung gleich beim Ausbruche des Brandes gewesen, namenloses Unglück hätte vielleicht jetzt unsere Stadt zu erlei den und mehrere Gebäude wären eingeä-- schert. Demokrat. Der Vrovklcdter Reading, den 2». Mai, 1842. Das Lager Coöciusko Unsere Stadt war vorige Woche sehr leb haft, weil am Mittwoch die Lagerübungen un serer Volumcer-Compagnien anfingen. Die Uebungen wurden genau nach den Regeln des regulären Dienstes ausgeführt und die im La ger Befindlichen unterzogen sich willig allenUn annehmlichkeiten des Dienstes. Mehrere Com pagnien welche versprochen hatten zu kommen, blieben aus, weßhalb die Zahl der Truppen bei Weitem nicht so groß war wie man erwartet hatte, das unfreundliche Wetter in der Don nerstag Nacht und am darauffolgenden Tage, mag auch nach die Compagnie» zurück gehalten haben welche später hierher zu kommen willens waren; namentlich war dies bei den Philadel, phier Compagnien der Fall, welche man am Samstag Morgen vergebens erwartete. Gouvernör David Rittenhaus Porter, Ober> CommandZr der Pennsylvanischen Miliz, Frei willigen zc. :c. ,c. kam am Freitag Morgen mit den Eisenbahnkarreil von Philadelphia hier an und begab sich nach Herr's Hotel. Der kalte Willkommen, der Sr. Erellenz beim diesmali gen Besuche hier im Lokosoko Capitol zu theil wurde, mag als hinlänglicher Beweis dienen, daß man hier auch etwas von den SN Ursachen erfahren hatte. Am Sanistage war unsere Stadt stärker mit Fremden angefüllt wie wir jemals gesehen haben. Die große Parade fand um IN Uhr Morgens start, wo die Truppen durch denGou vernör inspizirt wurden und es heißt daß Sr. Erellenz mit der Ausbildung und Haltung der Truppen sehr zufrieden war. Nachmittags wurde ein Gchein-Gefecht gehalten, was zum Theil in den Strassen der Stadt ausgeführt wurde, und der Menge von Zuschauern vieles Vergnügen gewährte. General Scott traf mit dem Nachmittags Karrenzuge hier an, wurde seiner hohen Stellung gemäß mit lautem Jubel empfangen und nach Herr'S Hotel begleitet, wo Viele die Gelegenheit benutzten den Mann zu sehen und zu sprechen der vielleich für ein noch höheres Amt bestimmt ist. Samstag Abend wurde neben dem Lager-Platze ein kleines aber nettes Feuerwerk abgebrannt, in Gegenwart von Gen. Scott, Gouvernör Porter und einer großen Anzahl Zuschauer. Am Sonntage war Ruhe und wie gestern das Scheibenschiessen ausgefallen ist wissen wir nicht, da wir es nicht erfahren konnten bevor unser Blatt zur Presse ging. Heute Nachmit tag wird das Lager aufbrechen und die ganze Geschichte beendiget sein. Wie gewöhnlich bei solchtn Gelegenheiten Unglücksfälle vorkommen, war es auch leider bei dieser der Fall. Am Samstag Morgen wurde ein kleiner Knabe, ein Sohn von Herrn Heinrich Hoch dahier, durch einen wachthaben den Volunteer in die Hand geschossen, weil er über eine verbotene Linie gehen wollte; was auS Unvorsichtigkeit geschehen sein soll. Herr Jacob Fir, ein junger verheirateter Mann, wurde fast zur nämlichen Zeit durch einen Ba nettstich in die Schläfe verwundet, als er gera de mit einem Andern Sprach und an nichts Böses dachte. Man befürchtete daß er nicht mit dem Leben davon kommen würde. Solche Vorfälle, auf welche Art sie auch im nilr entstehen mögen, gereichen den betreffenden Compagnien keineswegs zur Ehre. Ist es Un vorsichtigkeit so verdienen sie Tadel, geschehen sie aber absichtlich so verdienen strenge bestraft zu werden. Folgende Truppen warcu im Lager anwesend: Readinger Trupp—Capitäu J.W.Burkhart, 30 Mann. National Trupp von Oley Capt. Henry Schäffer, 45 Maun. Schuylkill Caunty Cavalery von PottSville, —Capt. George C. Wyncoop, 23 Mann. Hamburger Trupp—Capt. Wm. Miller, L 0 Mann. Readiuger Artilleristen—Capitän Loeser, ss Mann mit einen Sechspfünder. Hamburger Artilleristeu—Capt. Reeser, 52 Mann mit eiiitin Gecbspfünder. Washington Legion von Womelsdorf—Cap. Brownewcll, 46 Mann. Washington Graue von Reading— Lieute-! nant David McKnight, 40 Mann. National Leichte Jnfantery von PottSville — Capt. Dean, 44 Mann. National Graue von Orwigsburg—Capitän Joliu Biktel, 40 Maun Harrison Garde von Allentaun—Eapt. Ja cob D. Boas, 24 Mann. National Graue von Reading—Capt. A. C. Hoff, 35 Mann. Bcrke Cannty Büchsen Schützen Capitän Heinly, S 4 Mann, von Windsor Taunsch. Bernville graue Büchsen-Gchützen —Capitän Rcnno, 65 Mann. Reamstaun Artilleristen—Capt. Moyer. Betreff der Banken und dem Geld umlauf haben wir heute unsern Lesern nichts Neues zu berichten. Der Geldmarkt steht noch immer nicht im besten Verhältniß und dasVer trauen auf die Banken ist noch immer schwan kend Die Noten von der Miners Bank zu PottSville und Northampton Bank zu Allen taun, werden hier von vielen Leuten nicht ge nommen, weil man beide Anstalten für unsi cher hält, die Noten sind jedoch in ihrer Hei math in vollem Werthe. Die Erie Bank gibt wirklich schon die durch Gouvernör Porter au torisirten Noten heraus. Wir haben zwar noch nichts von dieser neuen Porter-Currency gese hen, werden uns auch wohl hüten etwas davon in Bezahlung anzunehmen und rathen unsern Lesern auch so zu thun, da vielleicht ein ähnli cher Betrug wie mit der UeberauSgabe der To wanda Bank dahinter steckt. Falschmünzer. Vorigen Mittwoch sind in Lancaster zwei fremde Herren von dem Geschäfte der Finanziers angekommen, und es gelang der wachsamen Polizei Einen der Vögel zu erwischen. Der Andere floh auf dem Wege nach Neading und wurde bei 9 Meilen durch den Constabel verfolgt aber nicht gefangen. Es gelang ihnen, etwa ein tausend Thaler falsche Noten ans die Lanca stcr Caunty Bank und die Farmers Bant von Lancaster in Umlauf zu setzen, und im Besitz des Ersteren sollen sich noch 810,000 von der nämlichen Mnnzsorte gefunden haben. Crwischt. Ein verdächtiger Mann wurde vorigen Mittwoch in Lancaster arretirt welches vermuthlich einer der Räuber sein wird, die vorletzte Woche den Mann, nahe bei Philadelphia, beraubten, wie wir in un serm letzten Blatte erwähnte». Er war in einem Wirlhehansc wo er einen halben Ad ler wechseln wollte, und sonst mit dem Golde ziemlich freigebig war. Er wnrde darauf als verdächtig verhaftet. Lvcofoco Kandidat für President. Der Nashvillc, Tennessee, Whig ist der Meinung, daß die Presidentenfrage unter den Lokofokos jetzt so gut wie gesettelt ist. Ex- President Martin soll für President und Er- Gouvernör Polk, von Tcnncssee, für Vice-Pre sident laufen. Martin hat sich bei seinem Pa riser Schumacher schon ein Paar sieben Mei len Stiefel bestellt, um Clay oder Scott vorzu laufen, und dem Kaiser Nikolaus sein Frisör macht ihm eine schwarze Perücke. Das wird mal einen Wettlauf abgeben. Vom Jim oder David Hort man nicht viel mehr und es ist nur zu wahrscheinlich, daß diese beiden Kunden auf die «i-eite gekickt werden und nicht mit auf die Rennbahn kommen. Wise nnd beidenHer ren vom Congreß haben sich zwar noch nicht vertragen, werden sich aber auch wohl vorläufig noch nicht todschiessen. Wise wurde durch die Court in Washington verurtheilt Bürgschaft zu stellen, daß er für ein Jahrlang den Frieden nicht brechen wollte mit einem Bürger der Ver. Staaten, besonders nicht mit Stanley, der in Baltimore ist und auf eine Gelegenheit wartet eine Herausforderung an Wise zu senden. Slhode Ciland. Der so lange besprochene Bürgerkrieg in je nem kleinen Staate ist, wenn man den Berich ten von dort trauen darf, nun beendigt und in weiter nichts als Rauch aufgelößt. Die Volks partei schien durch Zurückkunft ihres Gouver nörS, Hrn. Dorr, neuen Muth erhalten zu ha« ben und suchte während den ersten Tagen der vorigen Woche ihr Vorhaben mit allem Ernste durchzuführen. Die Stadt Providence und deren nächste Umgebung bildeten den Kriegs schauplatz, wo Bürger gegen Bürger sich ein ander todtschiessen wollten. Die Volkspartei hatte sich verlauten lassen, daß sie am Dienstag Morgen einen Angrist auf das Arsenal machen wollten, worauf der Mayor von Providence ei ne Proklamation herausgab, worin er alle mäii lichen Einwohner aufforderte ihre Geschäfte bei Seite zu legen und die Waffen zu ergreifen.— Der Dienstag verging ohne Blutvergießen und Mittwoch Morgen war Gouvernör Dorr ver schwunden ; auch die übrigen unter der neuen Constitution resignirten ihre Aemter, wodurch der Muth der Kämpfer für die Volksrechte be deutend geschwächt wurde. Der gedrohte An griff geschah nicht und die meisten Kampflusti gen zerstreuten sich schon am Mittwoch Abend, nur eine kleine Partie, die eine Kanone im Be sitz hatte, welche sich verschanzte und den Platz noch behauptete. Am Donnerstag Nachmittag l ergab sich auch diese und Alle giengen friedlich nach Hause. So endet« der Krieg ohne daß ein Menschenleben dabei verloren ging. Gouver nör King bewieß die größte Pünktlichkeit in Erfüllung seiner Pflichten, um Ruhe und Ord nung zu erhalten, doch soll er eben so gut für daS allgemeine Wahlrecht gestimmt sein wie irgend ein anderer Mann im Staate, und da« her wird er gern seine Einwigung dazu geben daß dem Volke sobald wie möglich eine neue Constitution vorgelegt wird. Religion der Indianer. Catlin gibt folgende Beschreibung von dem Glauben der westlichen Jndianerstämme an ein zukünf tiges Leben, nach Angabe eines Zndianerhäupt, lings: /-Unser Volk glaubt alle daß der Geist in ei. ner andern Welt leben wird—daß er nach dem Tode eine große Strecke nach dem Westen wan, dern muß—daß er einen furchtbar wissenden u. tiefen «5-trom zu passiren hat, der von allen Seiten mit schroffen Felsen umgeben ist—über den Strom von Hügel zu Hügel, ist ein langer schlüpfriger Tannenblock, wovon die Rinde ab geschält ist, über welchen die Todten gehen müs sen nach den schönen Zagdreviren. An der an dern Seite deS Stromes stehen sechs Männer auf dem schönen Zagdgrunde, mit Felsstücken in ihren Händen, die sie gegen die Ankommen den werfen wenn sie mitten auf dem Block sind. Die Guten passiren sicher herüber nach dem gu ten Zagdgrunde, wo eS immerfort Tag ist—wo die Bäume immer grün sind—wo der Himmel immer unbewölkt ist—wo immer schöne küh lende Lüftgen wehen —wo ein immerwährendes Fest von Tanz und Freude ist—wo keine Pein oder Kummer ist und die Leute nie alt werden, sondern für immer in jugendlicher Freude leben. Die Bösen sehen die Steine kommen und ver suchen sich zu bücken, stürzen von dem Block und sinken in tausende Fuß tieseS Wasser, wel ches über die Felsen stürzt und stinkig ist von todten Fischen und andern Thieren, wo sie her um getrieben und immer zurück auf denselben Platz gebracht werden in einem Strudel, wo die Bäume alle todt sind, das Wasser alle voll Kröten, Nattern und Schlangen ist, wo die Verlorenen immer hungrig sind und nichts zu essen haben, immer krank sind und nicht ster ben, wo die Bösen immer bei Tausenden an den schroffen Felsen herauf klimmen, wo sie den schönen Zagdgrund übersehen können wo die Guten sind, wo sie aber nie hinkommen. Indianische us der Prairie Du Chien ereignete sich kürzlich fol gender Fall, der den barbarischen Charakter der Indianer bezeichnet. Zwei Indianer vom Winebago Stamme kamen in Streit, wobei Einer den Andern ins Herz stach. Er machte fast übermenschliche Anstrengungen zu entflie hen, aber im Augenblick wo ihn seine Verfolger berührten übergab er sich, ging zurück und fetz, te sich auf den Ermordeten, ohne den geringsten Versuch zu entfliehen. Die Verwandten deS todten Indianers postirten ihn auf die Leiche, als einige Herren sich ins Mittel legten zumße sten des Mörders, und darauf antrugen, daß man ihn gehen lassen sollte, weil er nicht so viel Schuld habe wie der Gemordete. Sie bekamen zur Antwort, wenn die weissen Männer fünf zehn Thaler an die Mutter des Verstorbenen bezahlen wollten, möchte er frei sein, sonst müß te er sterben. Da die Bedingung nicht erfüllt wurde, so wurde er gebunden. Während die ser Unterhandlung saß der Mörder auf dem Körper seines Feindes und schmauchte ruhig seine Pfeife, wenig besorgt was da kommen sollte, und als man ihm sagte er müsse sterben, nahm er gelassen seine Pfeife weg und gab den gewöhnlichen "Ugh!' Sein Henker trat dann hinter ihn und durch «inen Hieb trennte er den rechten Arm von der Schulter, worauf der Indianer sein Pfeife wieder nahm und fort rauchte, als ob nichts vorgefallen sei; gleich darauf hieb er mit einem Schlage den linken Arm ab. Der Indianer blieb aufrecht u. ver änderte keinen Gesichtszug; ein dritter Hieb in den Rückgrad brachte ihn zu Boden, aber auch dann noch behielt er seine kalte und gleich gültige Aussicht. Er wurde jedoch von den Verwandten des todten Indianers zu Stücken zerhauen. DieS war ein Fall indianischer Vergeltung und Barbarei. Vom Congreß. Der Congreß thut noch immer nicht viel und wird auch wohl bis zur Vertagung nicht viel mehr thun. Das Verwilligungs-Gesetz ist endlich in beiden Häusern passirt. Ueber ver schiedene Gegenstände wurde debattirt aber eS kam nichts zu Stande. Ueber einen Vorschlag Gen. Jackson die Strafe wieder zurück zu ge, ben, wozu ihn die Court von Louisiana in 1816 vei-urtheilte, wurde viel gesprochen, ebenso über einige durch Senator Allen angeboteneßeschlüs« se, die Angelegenheiten von Rhode Eiland be treffend. Am Mittwoch kam endlich die Ver tagung des Congresses zur Rede und der Vor schlag war daß sie am 15. Juni stattfinden sollte. Man hofft bis dahin mit der Tariff« Frage fertig zu werden, ob etwas wegen den Geldumlauf geschehen wird weiß man nicht.-- Der Erchequer Plan kömmt nicht mehr zurß«- de und sonst wird auch keine Anstalt gemacht den Geldumlauf zu reguliren.