Ne«ld i N g, Denn. Gedruckt und herausgegeben von Arn o l d Puwell e, in der End tZten Strasse, Ecke der Cherru Alleu.B ehm' 6 Wirthshanö-Hof gegenüber. Mahrgang 3, ganre 136. Bedingung? N.-Der Ulberale IjrollkrclUer erscheint jeden Dienstag auf einem grossen mit frönen Lettern gedruckt. Der Sllbscriptions-Prciö ist Ei n Thaler deö lahrS, welcher in halbjähriger TorauM« zahlung erbeten wird. Wer im Lauft des Jahres nicht befahlt, werden KI angerechnet. Für kürzere Zeit als a6 Herzeleid ist bei mir cingetehret, Der Executor auch, Der mir mein Zimmer herrlich ausgeleeret, Nach Execucors Brauch ! Heute himmelblau! Wie freundlich lacht mir doch der blaueHimel, Wenn mich mein Mädchen küßt; Wie fröhlich fchan' ich in das Weltgetümel, Wo ste, die Holde, ist Bald gibt es Hochzeit, und im grünen Kranze, Geh' ich die Brant geschmückt, Nnd schwinge mich mit ihr im leichten Tanze, Wer ist, wie ich, beglückt! Morgen dunkelgrau— O wär' es möglich? sie, die mich rrkohreu Zu ihrem Bräutigam, Sie war' für mich auf ewig nun verloren? O Schmerz und bittrer Gram! Ach! eine» Andern hat sie nun gefunden, Der ihr die Cour gemacht, Der blaue Himel ist für mich verschwunden, Nun Liebe! gute Nacht! Heute Becherklaug! Vivat, ihr Brüder! ihr sollt alle Leben In diesem Traubenblnt; Es gibt uns ja der edle Saft der Reben Hieniden Kraft und Muth! Ergreifet drum den übervollen Becher, Schwingt hoch ihn in der Hand, lind mit uns lebe jeder brave Zecher, Der sich mit uns verband ! Morgen Grabgesang. Was schallt so dumpf? beinah wieGrabgeläittt Ertönet ja der Klang! Wer sind die schwarzen, storbehaiigten Leute ? Was ist das für Gesang? Ei» lnst'ger Herr, der sich iusSrab getrunken, Wird jetzt zur Ruh gebracht; Ein Glück.'daß er, der schon so rief gesunken, Sich schnell davon gemacht! Heute grüß dich Gott! Wie herrlich ist's, well mich die Leute grüßen, Zur E> de tief gebückt! Welch tinGeuuß.wcnsie mirschmcichelnmüssen Stolz von mir angeblickt. Doch dafür sind nur aus Kartoffelmasse Die Leute ja gemacht; Was schccr' ich mich um die gemeine Race, Sie wird von mir verlacht! Morgen Schand' und Spott! Seht ihn, der sonst mttStolz u. frcchemWescn Gar Manchen hat traktirt, Es ist an seiner Stirne jetzt zu lesen, Daß man ihn degradirt. Man jubelt, nicht mehr nnter ihm zu stehe», Und schöpfet frischen Muth; lt»d Keiner zieht vor ihm, wie sonst geschehen, Demüthig mehr den Hut. Heute im Sonnenschein! Willkommen sind mir alle frohen Gäste, Nie, nie biu ich a ll e l n. Den bei mir giebt es Schmauserei'n n. Feste, Und nie versiegt der Wein. Drum bin ich auch vonFrenndc» stets umgeben Denn Jeder ist mein Freund; Nnd herrlich! wenn mir immerdar im Leben Des Glückes Sonne scheint. Morgen im Dunkeln allein! Wo seid ihr Freunde, alle den» geblieben? Nicht Einen seh' ich mehr I Was hat euch den von mir hinweggetriebe» ? Mein Haus ist öd' und leer. Ich merk' es schon, k 6 ist von mir geschwunden Des Glückes Sonnenscheiii, Und Dunkelheit hat sich nun cingefunde», Drum steh' ich jetzt alleiu! »m» » W» Man wollte eiuem Bauer iu der Schweiz, der sich für sehr reich hielt, einen Begriff von dem Reichthum? eines Königs machen. Als man sich darüber in der weitläufigen Beschrei bung von der Größe feiner Rlichthnmer er schöpft hatte, und glaubte, daß er es vollstän dig begriffen habe: so fragte er mit stolzer Selbstgenügsamkeit: „Hat er wohl hundert Ki'iht? Wer Liberale üeobaclitcr Und Berks, Momgomery und SchmMil Caunties allgemeiner Anzeiger. Znr Unterhaltung nnd Belehrung. Ein dreister Diebstahl. Im Lager von Bojapore in Hindostan ward einem brittischen Offizier das Pferd gestohlen. Der Dieb verirrte sich aber in den Straßen des Lagers und wurde wie der ertappt. Der Offizier konnte nicht begreifen, wie der Schelm eö angefangen haben möchte, ihm das Pferd mitten zwi schen sieben Knechten, die ringsumher ihre Lagerstätten hatten, hinweg zu praktiziren- Er ließ den Dieb also vor sich bringen und fragte: Wie in aller Welt haft Du aber das Scheimstück ausgeführt? „S agen kann ich das nicht; aber zeigen will ich eö Ihnen, wenn Sie es befehlen." Nun, sagte der Offizier, so zeige uns einmal Deine Künste. Das Pferd wurde herbei gebracht. Der Dieb kroch mir äußerster Behutsamkeit über die umhergelagerten Knechte hinweg und dem Pferde unter den Bauch. „Sehen Euer Gnaden," sagteer: „so kroch ich über die Knechte hinweg und machte (waS er auch zugleich that) die Stricke los, und dann jetzt geben Sie wohl Acht! —warf ich dem Pferde einen Strick um den Halö. Sehr geschickt, bei meiner Ehre! sehr geschickt! rief der Offizier lachend. „Hierauf," fuhr der Schalk fort,,'schwang ich mich dem Pfer de folgendergestalt auf den Rücken, und — da ich nun einmal wieder oben sitze, ge be ich Jedem die Erlaubniß, mich zu ha schen, wenn er kann." Damit flog er wie ein Blitz davon. Ehe sich die verblüfften Zuschauer besinnen konnten, war er ihnen längst au» den Augen verschwunden, und man hat ihn und das Pferd nie wieder gesehen. So h a n d e l t e n (5 h r i st e n. Ein Reisender der vor etwa 12 Jahren Süd-Amerika, und Namentlich Brasilien, bereis'te, gibt darüber folgenden Bericht: In den meisten Gegenden Brasilien's, wo nochßotekuden leben, findet zur Scha nde der Menschheit ein förmlicher Vertil gungskrieg Seitens der weißen Eoloniften gegen die unglücklichen Eingebornen statt. Unsere lieben Mitchristen verfolgen diese eigentlichen Besitzer des Bodens gleich rei ßenden Thieren, und die Niederträchtigkeit geht so weit, daß man Beispiele hat, wo ein Pflanzer Kleidungsstücke von Pocken kranken in den Wald legen ließ, um die ar men nackten Wilden mit dieser Pest anzu stecken. Diese Botekuden sind nun wieder die gefährlichsten Feinde der Pflanzer, und nehmen Rache, wo sich Gelegenheit dazu findet; ihre kräftig geschossenen Pfeile treffen weit und sicher. In den äussersten Gränzposten der Brasilianer werden die ser Gefahr wegen eine Art Panzer gehal ten ; sie bestehen zwar nur aus mehreren Lagen Baumwollcnzeug, sind indessen zwi schen jeder mit einer Schicht Baumwolle durchstiegt und di'bt durchgenäht, mit ho hem Halskragen versehen und reichen bis auf die Knie herunter. Sobald nun Bo tekuden gesehen werden, müssen die Sol daten zu de» Gewehren greifen, und die mit den Baumwollenröcken bekleideten den ersten Angriff machen. Zwar soll die Wärme in einem solchen Panzer sehr groß sein; er ist indeß leicht, schützt gegen die Pfeile, und hält selbst in einiger Entfer nung Kugeln ab. --------ZU« Die Colonien der englisch« Verbre cher oder der Verbannten. Vor einigen und fünfzig Jahren tra fen die ersten Verbannten zu Botany- Bay ein. und kaum fünfzehn Zahre spä ter waren diese Anbauer bereits so wohl habend geworden, daß man aus Vorsorge die späteren Verbrecher nach einer andern Eolonie bringen mußte, damit sie die be reits anfangende Ordnung nicht störten. Dieser Maßregel zufolge wurde Van- Diemensland im Februar Ido4 unter 367 männliche Gefangene und 12 freie Weiber vertheilt. Jetzt beträgt die dortige Ein- "Vvillig zu loben und okne Furcht zu tadeln." Kcmlag biNt 12. Mwic 1812. Wohnerzahl mit Einschluß der seitdem da hin Verwiesenen weit über 20,000 Perso nen Des großen Mangels an Weibern ungeachtet betrug schon im Jahre 1820 die Einfuhr an Gegenständen des Luxus und des Vergnügens über 100.000 Pfd. Sterl., eine Summe, die sich seitdem fast verdoppelt hat. Die Hauptstadt der In sel, Hobarttann, zählt über tausend Häu ser und 6- bis 9000 Einwohner, und wird sich nach den bisherigen Anzeichen bald verdoppeln. Fast alle neuere Häuser die ser Stadt sind steinern; die Hauptkirche St. David hat einen stattlichen Thurm, eine Uhr und Orgel; sie kann gegen 1000 Personen fassen. Alle Straßen sind gut gepflastert, die Brücken fest und dauer haft; eine Briespost, eine Bank, Schul« n Wol)lll)ät!gke>tö-Anstalren,und selbstßes sourcen, Bälle und Eonzerte Alles. nt stand schon wählend der letzten 30 Jahre nach und nach. Eine schwere Llebeöprobe. Ukin Ehemann, der von einer Reise zu rückkehrte, wollte seine Frau prüfen, wie weit ihre Aufopferung für ihn ginge. Er stellte sich sehr düster und sagte endlich auf eindringliches Bitten seiner Frau, ihr die Ursache seines Kummers mitzutheilen, ihm sei durch den Todevengel sein Ende prophezeit und die nächste Nacht als der Zeitpunkt bezeichnet worden, in welchem ihn derselbe abholen werde, Morgen müs se er also die Welt verlassen, wenn nicht Jemand anders für ihn einstehe, was der Todesengel zugleich als einzige Bedingung seiner Erhaltung gemacht habe. Die Frau, mochte sie nun an die Wahrheit der Erfül lung glauben oder die Sache für eine Gril le ihres Mannes halten, umarmte diesen zärtlich und bot sich als Stellvertreterin an. Nach einigem scheinbaren Wiederstande nahm der Mann das Anerbieten seiner Frau, für ihn sterben zu wollen, an, und die beiden Eheleute, deren Schlafzimmer an einander stießen, wechselten für diese verhängnißvolle Nacht die Betten. Endlich Nachts um 12 Uhr ging die Thüre auf und es näherte sich langsam in kurzen, pik kenden Tönen dem Bette. Anfangs war die junge Frau ziemlich standhaft geblie ben, dann aber erwachte die Liebe zum Le ben und sie rief ganz leise: „draußen liegt er." Als sich jedoch der Ton immer näher hören ließ, wiederholte die Frau immer öf ter und deutlicher ihre Worte und zuletzt schrie sie so laut, daß ihr Mann lachend aus dem Nebenzimmer herbeieilte, wo sie zu ihrer Beschämung bei'm Lichte erkann te, daß der Geist nichts als ein Haushahn war, der einem zu ihrem Bette führenden Streifen Hafer pickend folgte. Mittel, gedackenes Brod gegen den Schimmel zil bewahren. Ein Mitglied des landwirthschaftlichen Vereins in Baden theilt Folgendes mit: „Es ist eine beinahe allgemeine Klage, daß das Brod, besonders im Sommer, wenn cS über acht Tage alt ist. sehr schnell vom Schimmel ergriffen wird,namentlich kommt dies auf dem Lande in mittelmäßigen Haushaltungen, die deS kleinen Verbrauchs halber seltener backen, öfters vor. Von diesem Uebel abzuhelfen dient folgendes Verfahren : Wenn das Brod gut ausgeba cken ist und aus dem Ofen kommt, muß man einen Mehlsack in Bereitschaft haben, der noch etwaß Mehl an sich hängen hat oder nötigenfalls damit versehen wird. In einen solchen Sack bringt man zuerst einen Laib Brod ganz heiß aus dem Ofen, hat jedoch etwas schonend dabei zn verfah ren, weil der Laib sonst gern hohl wird. Ferner ist zu beobachten, daß derselbe auf die obere Rinde zu liegen komme und so eingebunden werde. Nun kommt noch ein zweiter, dritter Laib:c. hinein, bis der Sack voll ist, und jeder wird auf dieselbe Weise behandelt. Hierauf hängt man den zugebundenen Sack an einen luftigen Ort, etwa auf den Speicher, so auf, daß er von allen Seiten frei hängt. Gedenkt man nun von dem in die Säcke gefüllten Bro de heraus zu nehmen, so muß dies einen Tag vor dem wirklichen Aufschneiden deS Laibes geschehen. Man überfährt die sen leicht mit einer in Wasser getauchten Bürste und legt ihn dann in den Keller, damit die Rinde, welche sich indessen sehr erhärtet hat, wieder mild und zart werde. Auch das Weiche desßrodes erscheint dann wieder ganz frisch und man glaubt dann bei dem Genusse ein Brod zu haben, das erst vor wenigen Tagen gebacken worden sei. Diese Mittel beobachten meine El tern schon dreißig und etliche Jahre und ich über acht Jahre und es ist uns in die ser Zeit noch kein Laib Brod verschimmelt, ob wir es gleich schon auf sechs Wochen ausbewahrt hatten. AuS einem Stück des großen Mastes des Orient sdes französischen Admiralschiffs, welches in der Schlacht von Abukir in die Luft welchen der Swiftsure aufsing, ließ dessen Befehlshaber, Kapitän Hollo well, durch seinen Schiffszimmermann ei nen Sarg verfertigen, den er nachher sei nem alten Freunde und Vorgesetzten Nel son mit folgendem Schreiben zuschickte Sir, ich nehme mir die Freiheit, Ihnen hic mit ein Geschenk mit einem Sarg zu ma chen, der aus dem Mittelmast deS Orients verfertigt wurde, damit Sie, wenn Sie einst Ihre nautische Laufbahn auf dieser Welt beschlossen haben werden, in einerJH rer Trophäen ruhen können. Daß aber dieser Zeitpuukt noch recht fern sein möge, ist der herzlichste Wunsch Ihres aufrichti« gen FreundeS Benjamin Hallowett." Dieses seltsame Geschenk wurde in dem Geiste aufgenommen, in dem eö dargebracht worden war. Nelson stellte eS in seine Ka jüte aufrecht an die Wad, hinter den Stuhl, auf dem er beim Essen zu sitzen pflegte, und hier blieb dieser Sarg stehen, bis ein Lieblingsdiener Nelson vermochte, ihn bei Seite schaffen zu lassen. Die irdischen Ueberreste des gefeierten Helden wurden wirklich in diesem Sarge beigesetzt. Merkwürdige Wolfsjagd. Pittsburg Der obere Theil von Alleghenytaun, Pa. war am letzten Mon tage in großer Aufregung. Es sollte ei ne Wolfsjagd in der Rahe der Stadt statt finden. Eine große Menge Volksund eine eben so große Anzahl Hunde hatten sich zur bestimmten Stunde eingefunden, um an dem großen Vergnügen Theil zu nehmen. — Mit Sehnsucht erwartete man den Augenblick, wo der Wolf losgelassen und der Kampf mit den Hunden beginnen würde. Endlich ließ man den Wolf aus seinem Käsig nnd die Hunde wurden auf ihn gehetzt; allein wie der Blitz hatte sich der Wolf eine Bahn durch die ängstlich zurück weichende Menge gemacht, sprang den Berg hinunter, stürzte in den Kanal, landete glücklich an dem entgegengesetzten Ufer und suchte Zuflucht unter einem Hau fen Holz. Natürlich war ihm die ganze Menge nachgejagt und einer der Vorder sten, mit einer Axt bewaffnet, griff qaö Unthier in seinem Versteck an und versetz te ihm mehre bedeutende Wunden, wäh rend der Zeit waren die Eigenthümmer des Wolfes herbeigekommen und wandten nun ihren ganzen Zorn gegen den Mann der ihnen den Spaß verdorben hatte, es entstand eine Prügelei, bey welcher der un berufene WolfSjäger den Kürzern gezogen hat. Das Ende vom Liede war, daß man den verwundeten Wolf wieder in sein Kä. sig steckte und wahrscheinlich seine Gene sung abwarten will, um von Neuem eine Wolfsjagd zu veranstalten. — sFreih. F. > Unzureichendes Mittel. Ein junger Mensch machte sich über ei nen seiner Freunde lustig, weil er einen übelriechenden Athem hatte. Dieser wurde darüber böse, und forderte ihn heraus. „ Das Mittel hilft nicht," wandte jener ein, „wenn Du mich tödtest, so riechst Du nicht besser, todte ich Dich, so riechst Du noch schlechter." 32. Scharfsinnige Annalogie. Ein junger wohlhabender und gesitteter Mann bewarb sich in einem Hause, wo zwei Töchter waren, um die Jüngste, die ihm vorzüglich gefiel, und bat den Vater um die Hand derselben. Der Vater lehn te dies dadurch ab, daß er den Gebrauch, die jüngeren Töchter nicht eher zu verhei rathen, bis die alteren versorgt seyen, vor schützte. Aber ich sehe dazu gar keinen Grund," sagte die Jüngste, die von wei tem gehorcht hatte, „ bringt man doch sonst die jüngsten Kinder zuerst zu Bette. Unlängst ritt ein Gentleman über die Waterloo-Brücke in London. Da nun aber auf den dortigen Brücken rasches Fa hren und Reiten verboten ist, so hielt die Schildwache den Reiter auf; er versuchte indeß um so schneller zu entkommen/ wes halb der Soldat dem Pferde einen Kol benstoß in die linke Seite versetzte, wor auf eö umfiel. Nun ergab sich s, daß eö von Holz und sein künstliches Eingeweide durch die grobe Behandlung zerbrochen war. Ein russischer Lohnkutscher hatte in Pe tersburg eines Abendö spät einen Frem den gefahren, und Letzterer einen Geld beutel im Wagen liegen lassen. Glückli« cherweise kannte er den Kutscher, begab sich in aller Frühe am andern Morgen zu ihm, fand sein Geld unversehrt im Wa gen, und beschenkte den Kutscher reichlich. Am Abende lud der Kutscher nun seine Kameraden zusammen, gab ihnen reichli chen Trunk, und klagte ihnen sein Unglück, das Geld nicht früher bemerkt zu haben; darauf ging er hinaus und erhängte sich. Ein moderner ? Stiel Rechnungen setzen. Folgende Rechnung wurde neulich ei nem gewissen .Hrn. in Kent Eaunty, ryland von seinem Schuhmacher zuge sandt, die dann auch pünktlich bezahlt wurde. Esquire Sparker, schuldig an I. Warton, Schuhmacher. Dr. Dec. 20. Die MiAßetty zu flicken, Hl 7 - Die MißJenny zu flicken, 2 Jan. 3. Master Billy's Zehen zu besetzen, ... N - Die Magd auf den Leist zu schlagen und zu flicken, 1 6 - Master Johny Absätze zu machen, ... 3 7. Die Madam zu füttern,ein' zufassen, und ein Stück dar an zu setzen, . . 6 - Miß Kätty zu nähen, 4 12. Neue Sohlen und Riemen an die Magd, . . 16 Die Madam zu flicken, . 6 - Miß Fanny zu Peggen, Summa II? Furchtlosigkeit. In einem eleganten Zimmerchen deö Palastes der Tuilerien beendete Gueritt eben das Portrait der Kaiserin Josephine/ die nachlässig auf einem Divan von kost-- barem indischen Kashemir saß. Mit dem Künstler sich unterhaltend, fragte sie W wegen ihre Toilette um Rath, versuchte in anmuthiger Koketterie, ob diese oder jene Blume sie besser kleide, ob das Dia dem einen Theil der Stirn bedecken oder sie ganz frei lassen sollte als sich plötz lich die Thür des Zimmers öffnete und der Kaiser eintrat. Er setzte sich «eben Jo sephine aufs Sopha, flüsterte ihr einige Worte zu und neigte dan den Kopf über die Schulter deS Malers, um das Portrait zu betrachten. Wie groß mußte Napoleons Erstaunen seyn, als Guerin schnell mit seiner Hand das Miniaturbild bedeckte und mit Kunst» lerstolz sagte: „Verzeihen Ew. Majestät, ich lasse meine Gemälde nur dann erst se hen, wenn sie ganz vollendet sind."-- „ So machen Sie bei mir eine Ausnahme," erwiederte lder Kaiser mit freundlicher Stimme. „Ich muß eö ihnen.abschlagen, Sire .. - Auch die Maler haben ihre Ko ketterien." Napoleon besteht indessen dm»