M««. » r»o Id P n w.ll .. E-- Cb-rw Aaßrgang Kummer 123. vtdln g un ge N.-Der Nlderale veodücklcr erscheint jeden Dienstag auf einem grossen s,''.«. v . zahlung erberen wird. Wer im Laufe des Jahres nickt bezahlt, werden HI 50 angerechnet. Für kürzere ~ls Der ü-übscriptionS-Preis ist E. n Thaler deS Jahrs, welcher i>t halbjähriger «vrauSbc. cmen Monat vor Ablauf dcS Lubseriptions-Termins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werde» » , Unterschreiber angenommen, und etwaige Auftündigungen werden nur dann angenommen, wenn st» «Ltadt wird die Zntung porrofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träaer, aus dankbar angenommen und für den gewöhnlichen Preis eingerückt. Unterschreibern in hiesiaer " " ' "'"eNchreiber. und Mittheilungen müssen p ostf r e i eingesandt werden. T)ie drei Freude^ Wer mir nicht liebt den edlen Wein, Der mag mir auch der Wahre sein ! Ein Kranker oder ein Philister, Auf jeden Fall ein Murrkopf ist er, Wie heißt der wahre Sorgenbrecher, Wer gibt uns Kraft und Lebensmut!)'/ Ist es denn nicht der volle Becher, Der solche Dinge an uns thut? Die Köpfe hängen alle Gäste, Und Keiner spricht ein lautes Wort, Fehlt Wein beim frohen Hochzeitseste, Am Ende laufen Alle fort. Denn ohne Wein ist wie verkleistert Der Mund, und fern bleibt jeder Scherz; Doch trinkt nur Wein, sogleich begeistert Er euch zur Fröhlichkeit das Herz! Es söhnen sich die ärgsten Feinde Beim Becher mit einander aus, Und gehn gar oft als Herzensfreunde In Fried' und Freude dann nach Hau?, Der Dichter schafft das Gute, Schöne, Ist ihm Freund Bachus dabe> hcld ; Der Wein ist ihm die Hippokrene, Aus der er feine Lieder holt. Wer bei dem Mädchen seiner Seele Das Jawort zu erflehn nicht wagt, Der netze nur mit Wein die Kehle, Schnell ist die Blödigkeit verjagt. Hat Einer das Kanonensieber, Wenn ihn die Trommel ruft zur Schlacht, Der greife erst zum Becher lieber Eh' er sich hin zum Kampfe macht; Courage schafft ihm schnell der Wein. Und tapfer, glaubt mir's, haut er drein, Drum wer nicht liebt den Becherklang» Der bleiblein Narr sein Lebelang! Wer ferner mir nicht liebt das W e > b, Des Lebens schönsten Zeitvertreib, Nicht schätzt des Weibes Himinelsgaben, Der muß ein Herz von Leder baben. Es wußte schon im Paradies Der alte V a t e r A d a m dies, Und darum hat er Tag und Nacht Frau Even schon die Eour gemacht, Wenn Liebe unser Herz belebt, Und zu den Sternen uns erhebt, Dann schwinden alle Erdenmängel, Und alle Weiber werden Engel! Die liebend unser Herz erfreun, Mit Blumen unsern Pfad bestreun ! Das Köstlichste der Erdendinge, O sucht eS in dem goldnen Ringe, Der, als der Lieb' und Treue Pfand. Solch' einen Engel an uns band l Geht, wie ein cdleS Weib die Sorgen Dem Manne von der Stirne küßt. Und ihm mit jedem neuen Morgen Das Leben immer mehr versüßt! Seht rüstig sich das Weib bewegen, Zn seiner stillen Häuslichkeit! SS steigt und wächst deS Hauses Segen, Und nie erstirbt die Zärtlichkeit. Seht sie als Mutter eurer Kleinen, Wie sie so sorgsam sie erzieht, Und zärtlich stillt ihr Schrein und Weinen, Und unaufhörlich ab sich müht, Und fühlet ihr des Alters Mängel, Und wißt ihr weder Trost noch Rath, Dann wieder ist daö Weib der Engel, Der euch mit Trost und Beistand naht. Drum, wer auf seiner Lebcnsreife, Nicht anerkennt des WeibeS Rang, Bleibt, nach des alten Spruches Weise, Gewiß ein Narr fein Lebelang! Wer, drittens, den Gesang nicht liebe,, Und laute Herzens Fröhlichkeit. Und unsre Freude stirt und t> übet Mit Hohn und gift'ger Bitterkeit, O dieser böse Narr der bleibe Uns jederzeit drei Schritt vom Leibe! Es töne stets beim frohen Mahle, Bei Webern, Wein und Gläserklang, Und bei dem kreisenden Pokale, Der Freunde hehrer Lobgesang. Wenn Mädchen lächeln, Gläser klingen, Laßt uns auch frohe Lieder singen ! Wohl dein, der noch aus Herzensfülle Ein froheS Liedchen singen kann ; Doch der nur brütet stumm und stille Bei Andrer Lust, ist nul't mein Mann. Wer Liberale Äeobacliter Und Berks, Montgomery und Schnylkill Caunties allgemeiner Anzeiger, < Gesang erfreut des Menschen Herz, lind singend flieht auch mancher Schmerz, DeS Menschen Stimme ist auf Erden Ja wohl das beste Instrument; Kein bess'reS kann gefunden werden, ltnd wer die Macht der Kehle kennt, In ihren wunderbaren Tönen, Wird nimmerden Gesang verhol,nen. Wenn diese Töne sich verweb.'» In wunderbarer Harmonie, Dann faßt das Herz ein freudig Beben, Fühlt mit dem Himmel Sympathie, Und wer hat wohl in solchen Stunden Nicht des Gesanges Macht empfunden ? Zur Unterhaltung und Belehrung. Mau muß den Hemd nie zu gerina schätzen. Wie gefährlich esist,von diesem Grund sah abzuweichen, davon liefert der engli sche General Braddock ein warnendes Bei spiel- Der General war 1754 mit dem 4Vsten und slsten Regiment in Nordamerika ge landet, um Theil an den Feldzügen in Pennsylvanien und Virgiuien gegen die Franzosen und Indianer zn nehmen. Früh Morgens am 0. Juli 1754 versi cherte der berühmte Washington, der den Engländern freiwillig gefolgt war, und beim Staabe im Dienst als General-Ad sudant stand, dem Oberbefehlshaber Gen- Braddock, der Feind werde noch heule an greifen, weil die Franzosen nicht stark ge nug wären, um den Angriff in ihren Werken zu erwarten, und ihre wilden Bundesgenossen, die Indianer, sich nicht in den Wällen einer Festung einschließen ließen. Der hartnäckige General Brad dock hörte diesen klugen Rath gleichgültig an. Er sprach von der Zahl und Kriegs i zucht seiner europäischen Krieger, seiner ! Kriegserfahrung. und schwor hoch und theuer, bis Sonnenuntergang würden sei-- ne Bajonette schon auf dem eroberten Fort Ouesne blitzen ' er bedauerte nur, daß Washingtons Waldschützen ander Ersteigung des Forts wenig Theil haben würden, und versicherte, er wolle den Feld zug mit eine m Schlage endigen- Wa shington, der seinen Rath verachtet sah, wandte sich an seine Freunde und bemerk te : "der Mann voll Selbstvertrauen irrt sich sehr, oder ich weiß nichts von der Art, wie die Indianer Krieg führen." Der Feind hielt sich dergestalt im tiefen Hinterhalt der Urwaldungen verborgen, ! daß die ganze Colonne der englischen Trup pen schon über den Fluß Monongahela ge setzt hatte, ehe der Angriff begann. Man sah keinen Feind; sichere Schüsse sielen aus dem dicken Gebüsch und lichteten die geschlossenen Reihen der regulären Trup pen, deren Peletonfeuer nur Aeste und Blätter traf, und die bald in Verwirrung geriethen. Die meisten Offiziere waren getödtet und die Colonnen vernichtet. Kein Indianer ließ sich blicken, bis die Englän der in wilder Flucht wieder durch den Fluß zurückgewatet waren; da sprangen die Wilden hervor und fielen mit ihren Scal piermessern über die zurückgelassenen Ver wundeten her, deren Geschrei ihre flüch tenden Kameraden deutlich vernahmen. Durch 50 Franzosen und 256 Indianer waren 64 Offiziere von 85, und die Hälf te von tausend Mann brittischer Infante rie getödtet oder verwundet worden. Wa shington, geschwächt durch seine kaum u berstandene schwere Krankheit und durch die großen Anstrengungen an diesem Ta ge so erschöpft- daß er nur mit Hülfe sei nes ReitknechtS, der durch das feindliche Feuer drang, um ihm ein anderes Pferd zu bringen, dasselbe zn besteigen vermoch te Sein Hut war durchlöchert und die Schöße seineö Nocks von den feindlichen Kugeln in Streifen zerstückelt- Die vir gimlchen Waldschützen, durch seine Gegen wart und sein Beispiel ermuntert, wag ten einen inulhigen Angriff, legten sich, wie die Wilde», in ein Versteck und rette ten durch ein anhaltendes Feuern die fluch- "TVillig zu loben und ohne Furcht zu tadeln." Kenslag öeu 11. Da,mar 18-42. tenden Trümmer der regulären Trnppen. Aber auch von diesen Waldschützen,bis 400 Mann stark, als sie ins Gefecht gin gen. kehrte kaum der zehnte Theil lebend zurück. Braddock sah mit starrem Blick das Unheil, welches seine Unbesonnenheit und Geringschätzung des FeindcS angerich tet hatte. Der Colonel Halkett meldete ihm, daß die Truppen, nachdem sie auf den Feind Feuer gegeben, in große Ver wirrung gerathen wären und eine schreck liche Niederlage erlitten hätten, und daß die meisten Offiziere getödtet oder verwun det wären. Er bat den General, die Schlachtordnung zu ändern, und ihm zu gestatten, den Feind in seiner Art zu be kämpsen. Verdrießlich murrte Braddock: "WaS, Colonel» Ihr wollt Euch vor den Strauchdieben verstecken ? Seid Ihr in Euren alten Tagen feige geworden?" Halkett verbeugte sich, und erwiederte be leidigt - Für mich ist es dazu schon zu spät am Tage; mögen Ew. Excellenz in der Feigheit meine Stelle vertreten. Er kehr te zu den Tr ümmern seineö Regiments zu rück und ward bald daraus tödtlich ver wundet. Als er sich nach einer Ttelle um sah, wo er sein Haupt zum Sterben hin legen könnte, erblickte er seine Amme, wel che unter einem Baume saß und Verwun dere erquickte; er wankte zu ihr hin, legte sein graues Haupt in den Schoß der Al ten, wo er als Säugling geruht, und starb. (Die Amme des Colonel's war dem Ne» giment aus Jreland nach Amerika gefolgt- Als später Leute aus England geschickt wurden, um den Leichnam deS Col. Hal kett aufzusuchen, fanden sie ein weiblches Gerippe unter dem Baume. Die Amme hatte ihr Pflegekind, auch als dessen Leben schon entflohen war, nicht verlassen und ist wahrscheinlich von der Streitart eines In dianers getödtet worden.) Bald nach dieser Unterredung des Gen. Braddock mit dem Col. Halkett, traf auch ! den erster» eine Kugel in die Brust, und während der Wnndarzt bemüht war, den Blutverlust zu hemmen, rief erauS: Nun weiß ich S, wie ich'S ihnen das nächstemal eintränken will! indem er die Faust dro hend emporhob. Sein geübtes Ohr unterschied bald zwi schen dem tiefen Knall der Flinten die schär seren der Büchsen, welche die Waldschüt zen führten ; ein Capitän vom Stabe kam herbei, und als Braddock merkte, daß daö Flintenfeuer ganz aufhörte, fragte er die sen : "WaS feuert denn da noch fort?" — Er bekam zur Antwort: Es ist Washing ton, welcher mit den Waldschützen noch mit dem Feinde ficht, und die Flucht der übri gen Truppen zu decken sucht. "Ach!" seufzte Braddock in gebrochenen Worten, da ihm die TodeSschmerzen der Wunde kaum zu reden gestalteten: "rei ten Sie zu ihm segnen Sie ihn sa gen Sie ihm von mir, daß eö nie so weit gekommen sein würde, wenn ich seinem Rathe gefolgt wäre.'' DieS waren seine letzten Worte, er ver schied auf dem Schlachtfelde. Er wurde in eine Wagenspur begraben, und die Wa gen leitete man absichtlich über die Stelle, wo er eingescharrt worden, damit die Indianer ihre SiegStrophä'en nicht durch die Hirnhaut eines Generals verherrli chen möchten. Addrcssc an die deutschen Bürger der Äer. Staaten, Die Eröffnung de« deutsch-englischen Leh rerseminars, verbunden mit einer höhern Bürgerschule zu Philippill'nrg, Biber ga», Pa. Wenn schon seit Jahren so vieler Blicke auf das Bemühen der deutschen Conven tion gerichtet waren, welche zuerst im Ok tober 1837 zu Pittsburg, Pa., zusammen trat, um sich über die Hebung der materi ellen so wie der geistigen Interessen der Deutschen in den Ver. Staaten zu bera- then, in der Bildung tüchtiger Lehrer und dem von diesem geübten Einfluß auf daö Volk das wirksamste Mittel zur Errei chung ihrer Zwecke zu finden glaubt und deßhalb die Gründung eines Lehrersemi nars in Verbindung mit le beschloß, so ist es für die ten eine angenehme Pflicht, eS hiermit zur Kenntniß ihrer Mitbürger zu bringen, daß es der letzten, im Monat August die ses Jahrs gehaltenen Convention gelun gen ist, die ihr gestellte Aufgabe zu lösen, uud die beabsichtigte Anstalt ins Leben zu rufen, ein Gelingen, das um so erfreuli cher ist, je grösser die Schwierigkeiten wa ren, welche sich demselben in dem Drucke der Zeiten, dem Kampfe politischer Partei en und den kirchlichen Spaltungen entge gen stellten. Im Hinblicke auf diese,we nigstens theilweise überwundenen Hinder nisse belebt uns die Hoffnung, daß auch in Rücksicht dieses Unternehmens sich die E rfahrung bestätigen werde, daß alleSGros se und Edle—und sollte Menschenerzieh ung es nicht sein?—-zu seiner festern Be gründung nicht in Augenblicken zur höch sten Vollkommenheit sich gestaltet,sondern allmählich dem Keime entquillt und heran wächst, um die reichsten Früchte deS Se gens zu liefern. Wir berühren zuerst den Zweck derAn stalt, sowie ihre Hauptgrundzüge. Der Zweck der von der deutschen Con vention zu Philippsburg, Pa. gegründeten Anstalt ist zunächst die Bildung tüchtiger Volkslehrer, zur Abhülfe eines Bedürf nisses, daß um so fühlbarer wird,wenn wir die mangelhaften Schulanstalten unseres neuen Vaterlandes betrachten, und ihnen die Leistungen Deutschlands und anderer europäischen Länder in dieser Hinsicht zur Seite setzen, damit aber auch hier in der neu erworbenen HeiMath deutsche Wissen schaft, Sprache und Volksbildung über- Haupt eine sorgsame Pflege finde, damit eine Generation aus unserer Mitte gebil det werde, die in jedem Betrachte den For derungen des Vaterlandes zu entsprechen vermag, dazu soll jene Bildungsschule bes serer Lehrer uns ein Mittel bieten, welches in zweckmässiger vollkommner Gestaltung der Schulen, da die Wohlfahrt des Nol kes, und der Genuß der ihm verliehenen Freiheit nur in der Bildung der Jugend eine sichere Stütze zu erhalten vermag, sei nen Zweck zu erreichen sucht. Es wird da her die Aufgabe des Institutes sein, die in demselben gebildeten Zöglinge einst zu ent lassen, vertraut mit der deutschen und englischen Sprache, sowie überhaupt ausgestattet mit allen Kenntnissen, welche dem Lehrer der Jugend in Volksschu len, wenn seine Leistungen über die Gren zen der Mittelmässigkeit sich erheben sollen, unentbehrlich sind, mit prakti scher Ausbildung ihrer Lehrfähigkeit, und der möglichsten Anwendung einer richtigen Unterrichtsmethode, wodurch der Gegen stand deS Unterrichts dem Gedächtnisse deß Schülers nicht mechanisch mitgetheilt, son dern zur Sache der Vcrständesbildung wird; zugleich aber auch mit jener Gesin nung, durch welche der Lehrer auch als Er zieher und Bildner der jugendlichen See len dasteht, und er befähigt wird ein Vor bild derer zu werden, die einst dem Wohle der Menschheit, wie des freien Vaterlan des, dem sie angehören, ihre Kräfte ohne Hintansetzung ihrer höheren geistigen Be stimmung zu opfern bereit sind. Fern von religiöser Sectirerei wird das Bestreben der Anstalt sein, indem hier Lehrer des Volks und nicht einzelner kirchlicher Sek te gebildet werden sollen, die künftigen Lehrer zwar mit den Glaubenssätzen der einzelnen Konfessionen, jedoch ohne Pole, mik, bekannt zu machen, ihnen aber nament lich durch zweckmässiges Vortrag der a U-- ge meinen christlichen Sitten lehre, gestützt auf die heilige Schrift, jene Richtung des Gemüthes überhaupt zu verleihen, welche allein die Würde des wahren Christen bestimmt, und aus der Seele des Lehrers in Lehre und Wandel ü bergcht in die Herzen der Schüler, und in Kummer 19. dem Leben der künftigen Bürger sich wirk sam erweiset. Mit dem eben erwähnten Lehrseminare wird eine Real- und Musterschule oder h ö here Bürgerschule, theils zur praktischen Ausbildung der Zöglinge des Seminars, Theils zur höhern Bildung der Jugend überhaupt, welche derselben anver traut wird, verbunden. Wenn eS d. Zweck der Erziehung im Allgemeinen ist, für den künftigen Beruf vorzubereiten, so muß es auch die Aufgabe dieses Instituts sein, Menschen in der edelsten Bedeutung des Wortes, Christen, ähnlich jenem hohen Vorbilde, dem von Gott gesandte Jesu, u. Bürger eines Landes.welches sich das frei este der Erde nennt, zu bilden. Darum soll auch diese Anstalt nicht blos ihre Zog, linge mit den für das Leben nöthigen Kenntnissen ausstatten, sondern ihnen zu gleich Erziehungsschule sein, indem sie durch Lehre wie durch Beispiel der Lehren den für das Gute und Heilige erwärmt werden, und ihnen diejenigen LebenSansich ten und Grundsätze verliehen werden, die einst eine mächtige Waffe gegen jede Ver suchung des Bösen darbieten. Als Grund lage zur Erreichung dieses Zweckes muß die Lehre des Christenthums, daS beste Mittel der Seelenbildung, dienen. Dar um soll die Anstalt als eine Christli ch e bestehen, in welcher der Unterricht in der Religion den ersten Rang be hauptet ; aber, so wie sie weder einer po litischen Partei, noch einer einzelnen kirch lichen Sekte angehört, sondern den Beken ner» jenes Glaubens zur Bildung ihrer Jugend sich öffnet, so die Religionslehre nur allgemeine christliche Sit tenlehre mit Zugrundlegung der hei ligen Schriften umfassen, und der Glau benslehre, ohne daß sich der Lehrer für die eine oder die andere Confefsion entscheidet, vorgetragen werden. —lndem sich so mit der eben angedeuteten religiösen Erziehung die rein geistige, welche die Anlage des Geistes ihren Entwickelungen und Ausbildung entgegen führt, die b ü r g e r l i ch e, welche den künftigen Beruf des Zöglings als Mitglied der bürgerlichen Gesellschaft berücksichtigt, und die kör perliche. welche die Kräfte des Kör pers zur Anwendung im Leben übt, ver bindet, indem die Anstalt gleichsam mit der Schule das Vaterhaus vereinigt, wird sie ihre Zöglinge, wenn auch nicht zur Vol lkommenheit, doch zu einer hohen Stufe der Brauchbarkeit und Reife führen, und auf diese Weise dem öffentlichen Vertrauen entsprechen. Die Unterrichlsgegenstände. welche in beiden Instituten, je nachdem Bedürfnis, sen der Schüler in grösserer und geringe» rer Ausdehnung, vorgetragen, und für die künftigen Lehrer mit besonderen prakti» schen Uebungen verbunden werden, sind: Elementarunterricht in deutscher undenglischer Sprache (Lesen, Schrei ben. Rechnen, zc.); allgemeine christliche Sittenlehre; Stilistick undßethorik; Ge schichte der Erdbeschreibung, mit bedeuten der Berücksichtigung der Ver. Staaten u» Deutschlands ; Naturgeschichte u. Natur lehre (Phisl'k); Mathematik; Chemie; allgemeine Buchführung; französische und lateinische Sprache; Musik und Zeichnen ; Gymnastik. Nachdem seit dem lten Oktober dieses JahrS bereits 50 Zöglinge in die Realschu le eingetreten sind, wird die gesamw.te An stalt mit den !ten Dezember laufenden Jahrs als eröffnet betrachtet. Zwei or dentlich angestellten Lehrern, deren Kennt nisse und Befähigung zu dem ihm anver» trauten Amte bereits anderwärts Aner kennung gefunden haben, wird in der Kür ze wohl noch ein dritter beitreten. Ein zelne Unterrichtszweige, wie allgemeine Buchführung, französische Sprache, ic. wurden von andern zu Philippsburg woh nenden, geachteten, und mit dem ?ehrfa chs wohl vertrauten Männern men.