Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, December 14, 1841, Image 2

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    Botschaft
von President Tyler?
An den Solar und das Haus der Represen
ranten der Vereinigten Staaten.
Beim Zusammenkommen, Mitbürger, für
die abermalige Erfüllung der Pstichren'die uns
daS Volk überhaupt anvertraut hat, finden wir
viel Gelegenheit über den allgemeinen Wohl
stand des Landes uns zu freuen. Wir sind im
Genuß aller Segnungen von bürgerlicher und
religiöser Freiheit, mit beispiellosen Mitteln für
Erziehung, Lehren und Verbesserung. Durch
das Jahr welches nun feinem Ende nahe ist,
war Friede in unfern Grenzen und Vollauf in
unfern Wol,nungen ; und obwohl Krankheit ei
nige kleine Theile des Landes durch Sterblich
keitheimgesucht, war doch im allgemeinen die
Gesundheit des Volkes erhalten, und wir find
alle aufgefordert durch die höchsten Verbindlich
keiten von Pflicht, unfern Dank und Hinge
bung zu erneuern gegen den hiinmlischenVarer,
welcher fortfuhr uns seine höchsten Segnungen
zu verleihen, die uns umgeben, der das Jahr so
besonders mit seiner Güte gekrönt hat. Wenn
wir uns beispiellos zunehmen sehen an Zahl,
Stärke, Wohlstand, Wissenschaft, in jedem
Dinge was menschliche und gesellige Glückselig
keit befördert, laßt uns erinnern an unsere 'Ab
hängigkeit für alle dieses, von dem Schutze und
der barmherzigen Zulassung der Göttlichen Vor
sehung.
Seit eurer letzten Vertagung wurde Alexan
der McLeod, ein britischer Unterthan, welcher
der Ermordung eine 6 amerikanischen Bürgers
angeklagt war, und dessen Sache
stand einer Correspondenz war die euch früher
mitgetheilt worden, freigegeben auf das Ver
dick einer unparteiischen und aufgeklärten Ju
ry, und auf den Urtheilspruch der Court regu
lär entlassen.
Großbritannien hatte dieser Regierung kund
gethan, daß die Expedition welche von Eanada
ausgemacht wurde, zur Vernichtung desDamps
boots Caroline, im Winter von und wo
von daS Resultat die Zerstörung des gcnann
ten BootS und der Tod eines amerikanischen
Bürgers war, aus Order der britischen Regie
rung in Canada unternommen worden, und
forderte die Freilassung von MeLeod, auf den
Grund, das; wenn er in der Expedition btbei
ligt war, er bloß die Befehle seiner Regierung
vollstreckte, und sie hat genügende Antwort er
halten aus die einzige Art wie sie solche bekom
men konnte, durch eine Regierung deren Gewalt
durch das Hundamental-Gesetz unter verschiede
ne Dep.ntemente getheilt ist. Glücklicherweise
sur daS Volk von Großbritannien sowohl, wie
das der Ver. Staaten, ist der einzige Weg wo
durch ein Individuum, welches für ein Crimi
nal-Verbrechen vor eine der Courte» in beiden
Ländern gezogen wird, freigegeben werden kau,
die unabhängige Ausübung der Gerichtsbarkeit
und Verhandlungen die in beiden Ländern sich
ganz gleich sind.
Wenn die Krone von England Gewalt hat,
in einer solche ein »olle einzu
bringen, so ist dies nicht der Fall mit der execu
tiven Gewalt der Ver. Staaten, wo die Un
tersuchung vor einer StaatS-Court ist; doch
dorr, nicht mehr wie hier, kann die obere exeku
tive Gewalt einen Gefangenen von doin Kerker
befreien ohne Order vom betreffenden Tribunal,
semc Entlassung bestimmend. In Fällen wie
dieser, wird eine Regierung bloß dadurch ver,
".'""'"tl'ch, wenn ihre Gerichte ungerecht in
chre» Verhandlungen oder Urtheilen sind in un
bezweifelten Sachen. Ich kann jedoch nicht
die Nützlichkeit u i» gewis
s.m Grade Nothwendigkeit zu empfehlen, solche
Vcrkehnmgen zu treffen, so weites die Consti
gleichen wenn sie
tu, ftig wieder vorkommen, gleich anfangs ni
freundschaftlichen Verhaltnisse mir andern Na
tionen zu pflegen und zu erhallen und follre,oh
ne Frage, die Mittel besitzen den erstern zu
"i>'lten. Während
jle gerechtes Vertrauen in die Gerichtsbarkeit
s" doch in sich selbst
vollständig se,n s.,r die Erfüllung der hohen
bie Original-Gesetze
von den Staate.^sclbst übertragen sind.
ImMonar September stöite eine Partie
bewaffneter Männer von Canada das Gebier
"' gewaltsam einen
I "7 W"se schleppten
I'c ihn ultndv über die Grenzen der Ver Slaa
"''b "l'erl.eferten ihn ten Autoritäten von
? Seine fogleiche Freilassung wur
de beordert, durch ,ene Autoritäten, sobald die
zu ihrer Kenntniß kamen—wie dies
zu erwarten war von einer Nation mit der wir
>n Frieden leben, und was sowohl den Rechten
der Ver. Staaten gebührte als ihrer eigenen
Gerechtigkeit. Die Eorrespondenz zwischen den
Staat-Departement, dein britischen Minister,
Hrn. Fox, und dem Gouvernör von Vermont
entstand, sobald die Thatsachen bekannt wur
den, ist hiermit mitgetheilt.
Ich bedaure daßes nicht in meiner Gewalt
ist euch gleich befriedigenden Schluß bekannt zu
machen in machen des Dampfboots Caroline,
mit den Umständeil verbunden mit der Zerstö
rung desselben, in, December 1837, durch eine
bewaffnete Macht ausgerüstet von der Provinz
Ober Canada, seid ihr bereits bekannt. Keine
Genugthuung welche gebührte für das den Ver,
Staaten öffentlich gethane Unrecht durch diesen
in ihr Gebiet, so durchaus unverträa«
Rechten als eine unabhängige
Macht, ist bis jetzt gegeben. Die von dieser
Legierung genommene Ansicht, die Untexsu
chung ob das Fahrzeug im Dienste Derer war
die einen unaukoris.rten Krieg gegen die Pro
vinz führten, oder ob es vom Eigner gebraucht
wurde u... Passagiere von und nach Nävi) E>-
zu lransporr.ren in Hoffnung auf Privat.
Gewinn, waS höchst wahrscheinlich der Fall
war, ändert in keinem Grade die wirklich -wi
schen beiden Regierungen schwebende Frage
Diese Regierung kann nie einer fremden Regie
rung Gewalt erlauben, ausgenommen in Fäl
len von dringender und besonderer Nothwendig
keit, in ihr Gebiet einzudringen, entweder die
Personen zu arretiren oder dasEigenthuin De-
rer zu vernichten welche die Muniripal-Gesetze
einer solchen fremden Regierung übertreten oder
ihr« Verbindlichkeiten ausser 'Acht gelassen haben
die aus den Gesetzen der Nationen entstehen.
Das Gebiet der Ver. Staaten muß als völlig
sicher gegen dergleichen Einfälle angefehn wer
den, bis sie selbst freiwillig ihre Unfähigkeit be
kennen ihre Pflichten gegen Andere zu erfüllen.
Und in Erklärung dieses Ausspruches, bestätige
ich bloS ein Prinzip welches kein« Nation der
Erde williger ist zu behaupten mit aller Gefahr,
wie das Volk und die Regierung von Großbri
tannien.
Wenn es sich, nach Untcrfuchung allerThat
sachen, ergibt, daß der Eigenthümer der Caro
line von feindlichen Absichten geleitet wurde,
oder mit Jenen gemeinschaftliche Sache machte
welche Nävy Eiland inne hatten, dann kann,
so weit er betheiligt ist, keine Entschädigung
für die Vernichtuug seines Boots crwartet wer
den, welches diese Regierung sich selbst gebun
den fühlen würde zu bestrafen, weil er alSdann
nicht allein schimpflich gegen die Rechte Groß
britanniens handelte, sondern auch augenschein
lich sich gegen die Gesetze der Ver. Staaten
verging; aber dies ist eine Frage die, wie sie
immer entschieden werden mag, auf keine Wei
le die Landes Souveränität und Gerichtsbar
keit belästigen. Die Einfalle in benachbarte
Länder, wo eS unmöglich ist auf jede Meile der
Grenze eine hinlängliche Macht zu halten, wür
de Rcftiltate liefern die beiderseits zu bedauren
wären. Wenn Grenzstreitigkeiten die Geneh
migung erhalten oder aus Autorität von einer
der Regierungen ausgeübt werden, muß Krieg
daö unvermeidliche Resultat sein. Während
es das stärkste Verlangen der Ver. Staaten
ist die friedliche Verwandtschaft mit allen Na
tionen zu pflegen, und alle Pflichten der guten
. cachbarschast zu erfüllen gegen die deren Ge
bore an ihr eigenes grenzen, würde dasselbe
Verlangen sie leiten, einiger fremden Macht das
Recht zu versagen mit einer bewaffneten Macht
in ihr Gebiet einzudringen. Die Correspon
tenz zwischen beiden Regierungen über diesen
Gegenstand, wird euch an einem künstigen Ta
ge eurer Sitzung vorgelegt werden, inzwischen
kann ich nur die Hoffnung hegen, daß die bri
tische Regierung die einsehen wird
als Regel sür zukünftiges Verfahren diejenige
zu bestimmen, die schon zu Schlosser angewandt
worden.
Ich übergebe hiermit die Correspondenz die
kürzlich statt fand zwischen den amerikanischen
Ministcr am englischen Hofe, Hrn. Stevenson,
und dem Minister der auswärtigen Angelegen
heiten jener Regierung, über das Recht welches!
jene Regierung anspricht, Schiffe anzuhalten
und zu visitiren, die unter amerikanischer Flag
ge segeln und gesetzlichen Handel in den afrika
nischen Seeen verfolgen. Unsere commereiellen
Interessen in jener Region haben sich bedeutend
vermehrt und sind ein Gegenstand von grosser
Wichtigkeit geworden, es ist daher Pflicht die
ser Regierung, dieselben zu schützen gegen alle
ungerechten und nachtheiligen Unterbrechungen,
«o sehr die Ver. Staaten auch verlangen mö
gen den Sklavenhandel zu unterdrücken, kön
nen sie doch die Einschaltung einer fremden Re
gierung nicht billigen. Wir läugnen dasßecht
einer solchen Einschaltung einer Nation, oder
allen Nationen der Erde, ohne unsere Zustim
mung. Wir fordern eine Stimme in den See-
Angelegenheiten— und wenn man uns, wie in
diesem Falle, zu verstehen geben will, durch ei
ne auswärtige Regierung, daß ihre Verträge
mit andern Nationen nichterfüllt werden kön
nen ohne die Gründung einer neuen See-Poli
zei, die ohne unsere Zustimmung angewendet
wird, müssen wir eine Sprache gebrauchen die
weder von zweideutiger Wichtigkeit noch von
verdächtigen unrichligenlnstruklionen. Ameri
kanische Bürger die gesetzmässigen Handel in
den afrikanischen Seen verfolgen, unter derFlag
ge ihres Landes, sind nicht verantwortlich für
den Mißbrauch oder ungesetzlichen Gebrauch
welchen Andere von ihrer Flagge machen; auch
darf man sie wegen solchen angeblichen Miß
brauchs rechtlicher Weise nicht anhalten, molc
stiren oder gar festhalten auf dem Oceane, und
wenn man sie auf ehrlichen Reifen, wie ge
wöhnlich geschieht, aushält, während sie keine
der bestehenden Gesetze verletzt haben, so sind
sie sicher zur Schadloshaltung berechtigt. Diese
Regierung hat ihren Abscheu gegen den Skla
venhandel auf eine unzweideutige Art erklärt.
Durch daS Grundgesetz wurde demselben hin,
sichtlich der Zeit Grenzen gesetzt und gegen alle
diejenigen Bürger, die die Rechte der Mensch
lichkeit vergessen und an jenem abscheulichen
Handel Theil nehmen konnten, verfügen die G
esetze angemessene Straft,,. Viele den Bund
bildende Staaten hallen die eivilisirte Welt zur
Unterdrückung desselben aufgefordert, ehe „och
das moralische Gefühl anderer Nationen die
Schändlichkeit dieses Handels erkannt hatte.
Ob die Regierung jetzt noch Verträge über die
sen Gegenstand eingehen soll, bleibt reiflicher
Ueberlegung vorbehalten. So viel ist aber ge
wiss, daß, wenn das Recht, amerikanischeSchif
fe auf hoher See anzuhalten, dadurch gerecht
fertigt werden kann, daß dies nothwendig ist,
um die Verträge mit andern Völkern aufrecht
zu erhalten, alsdann derselbe Grund auch vor
handen ist, dieses Recht noch weiter auszudeh
nen, wenn neue Verträge, an denen die Ver.
«t. nicht Theil genommen haben, abgeschlossen
werden.
Diese Regierung wird nicht unterlassen, von
der englischen vollen Ersatz für allen Verlust,
den amerikanische Bürger durch Aufenthalt o
der aus andere Weise erlitten haben oder »och
erleiden werden, zu verlangen, indem sie das
Recht, ihre Schiffe anzuhalten, nie als gesetz
mässig anerkennen kann- Auch hege ich durch
aus keinen Zweifel, daß die GerechtigkeitS
liebe Großbntaniens sich dazu verstehen wird,
Ersatz sür Unrecht zu leisten, das amerikanische
Bürger, während sie rechtmässigen Handel trie
ben, von Kreuzern oder andern Behörden erlit
ten. Diese Regierung wird ihrerseits zugleich
keine Mühe sparen, ihre Bürger, wenn sie da
zu Lust haben sollten, von der Betreibung eines
solchen alles menschliche Gefühl empörenden
Handels abzuhalten. Sie sucht nur die ehrli
chen und rechtliche» Handelsleute vor Plackerei
en und Verlusten zu bewahren, aber während
der unternehmende Seehfahrer, der ehrlichen
Handel betreibt, beschützt wird, muß auch D«r,
welcher das Gegentheil thut, gebührend bestraft
werden.
Ich fordere Sie auf, den bestehenden Geset
zen zur Unterdrücknng des afrikanischen Scla
venhandels Ihre 'Aufmerkfamkcit zu schenken
und empfehle solche Veränderungen vorzuneh
men, die denselben die größte Kraft und Auf
merksamkeit verleihen können. Daß die ame
rikanische Flagge von dem Auswurfe anderer
Nationen mißbraucht wird, ist nur zu wahr
scheinlich. Der Congreß hat erst vor Kurzem
diesen Gegcnstand in Erwägung gezogen und
die Wichtigkeit desselben rechtfertigt erneute und
angestrengte Aufmerksamkeit.
(Im nächste» Satze zeigt der President an,
daß die Frage, welche Abgabe rohe Seide u,
England bezahlt, abgethan ist und übergibt zu
gleich die Correspondenz hierüber. Er zeigt fer
ner an, daß die nordöstliche Grenzfrage noch
nicht erledigt ist, —daß Spanien seine Schul
den noch nicht bezahlt hat und dazu auch bei
den beständigen bürgerlichen Unruhen nicht im
Stande ist. Doch wird darüber verhandelt,
daß ein mit Belgien abgeschlossener Schiff
fahrts- und Handelsvertrag von den belgischen
Kammeri, i» der gesetzten Frist nicht bestätigt
und deßhalb annullirt ist und daß der König
von Belgien darüber sein Bedauern zu erkennen
gegeben hat, —daß die Ausmessung der Grenze
zwischen Texas und den Ver. St. beendigt und
Texas dadurch einen Theil Landes erhalten hat,
von dem man sonst glaubte, daß er zu Louisia
na und Arkansas gehöre,—daß die Verhältnisse
zu den ehemaligen spanischen Besitzungen keine
wesentliche Veränderunge» erlitten haben,
das; ein Vertrag init Peru, hinsichtlich der Be
zahlung von alten Schulden dem Sen.ite vor
gelegt werden wird und ein solcher Vertrag mit
Brasilien noch nicht zu Stande gekommen ist.)
Der Krieg mit den Indiai,cr»Stämmen aus
der Halbinsel Florida, fahrt er fort, ist im letz
te» Sommer u»d Herbste mit u»ermüdlichem
Eifer fortgesetzt. Man hielt dafür, daß ei»
«ommerfeldzug das wirksamste Mittel sei, den
Krieg zu zu bringen. Unsre braven Of
siciere und Soldaten, die hierbei Dienste leiste
ten, haben Mühseligkeiten und Entbehrungen
erduldet und eine Thatkraft geäussert, die ihne»
i» jedem a»der» Kriege unverwelkliche Lorbeern
gebracht haben würde. Ungeachtet der dem
Klima eigenthümlichen Krankheiten, sind sie in
die Schlupfwinkel der Feinde eingedrungen, ha
ben ihre Lagerplätze zerstört und ihnen keine
Ruhe gelassen. Eine 'Anzahl ist gesangen und
eine noch grössere hat sich ergeben und ist
dahin geschafft, wo ihnen von der Regierung
neben ihren Brüdern neue Wohnsitze angewie
sen sind. Der brave Ossicier, der die Armee in
Florida befehligt, gibt grosse Hoffnung, daß der
bösartige und kostspielige Krieg bald beendigt
sein wird. Mit allen andern Indianer-Stäm
me» haben wir Frieden. Unsere Pflicht so
wohl als unser eignes Interesse fordert uns auf,
in allem Verkehr mit denselben Redlichkeit in
der Erfüllung unserer Pflichten, strenge Gerech
tigkeit und Freundlichkeit und Milde zu beo
bachten. Dies sind die grossen Werkzeuge der
Civilisation und durch dieselben allein kann der
unterrichtete Sohn des Waldes veranlaßt wer
den, den Lehrern derselben zu folgen.
Der «Staatssekretär, dem durch eine Con
greßakte die Pflicht übertragen ist, den 6. Cen
sus oder die Zählung der Bewohner der Ver.
Staate» zu leiten, wird über de» Fortga»g
dieses Werks beiden Häusern Bericht erstatten.
Die Personciizählung ist beendigt und sie er
gibt eine Totalsumme von 17,969,453, woraus
hervorgeht, daß sich die Einwohnerzahl seit dem
Census von 1839 uin 4,292,94« Personen, al
so un, mehr als 32 j Prozent in den letzten lt)
lahren vermehrt hat.
Der Schatzamtsekretär wird über den Zu
stand der Finanzen berichten. Am l. Januar
dieses Jahrs, waren »67,345, Thaler 3 Cent
vorräthig, wie der Extrasitzung berichtet wurde
Während der erste» drei Viertel dieses Jahres
sind LS, 467,072 Thl. 52 Cent eingegangen u.
nach einer Abschätzung beläuft sich die Einnah,
me des ganze» Jahres auf 39,419,167 Thal.
77 Cent und mit dem Cassenvorrathe am Ist.
Januar auf 31,397,512 Tahler und 8t) Cent.
Die Ausgaben in den ersten drei Vierteljahren
betrug 24,734,346 Thl. und 87 Cent. Die
des deS letzten Viertels wird nach einer Abfchät
zung etwa 7,29(1,723 Thl. und 73 Cent betra
gen, also im Ganzen 32,(125,970 Thl. und 79
Cent, weßhalb am nächsten Januar ein Defi
cit von 627,557 Thl. und 9(1 Cent übrig blei
ben würde.
Von der Anleihe von IS Mill. Tlialer, wel
che der Congreß in der letzten Sitzung anord
nete, sind nur 5,432,7L6 Thl. und 68 Cent
negociirt. Da sie nur für so kurze Zeit besteh
en wird, so haben sich einheimische Capitalien
nicht sehr geneigt bezeigt, daraus einzugehen u.
dieselbe Ursache würde sich auch in auswärti
gen Plätzen derselben entgegen gestellt haben.
Deßwegen hat man sich nicht dahin gewendet
und ich schlage vor, das Gesetz dahin zu verbes
sern, daß der noch nicht aufgenommene Theil
der Anleihe erst später zurück bezahlt werden
solle.
Sollte es aus irgend eine», Grunde noth
wendig werden, die bestehenden Einfuhrzollge
setze abzuändern, so erlaube ich mir zu bemer
ken, daß bei der Ausübung diese,; schwierigen
Geschäfts gemässigtes Verfahre» mir am weise
ste» scheint. Die Regierung, unter der wir das
Glück haben zu leben, verdankt ihre Existenz
dem Geiste der Verfönlichkeir, die ihre Gründer
beseelte. Grosse Meinungsverschiedenheiten un
ter ihnen konnten nur durch ihren erhabenen
Patriotismus in Uebereinstimmung gebracht
werden. In demselben Geiste wurde auch daS
Compromiß-Gesetz, wie es gewöhnlich genannt
wird, im Jahre 1833 zu Stande gebracht.
Während das Volk in keinem Theile des Bun
des ansteht, die Abgaben zu bcz.chlen, die zur
Unterhaltung der Regierung nothwendig sind,
so besitzt es doch einen angebornen Widerwillen
gegen die Auflage aller Lasten, die dazu nicht
dringend erforderlich sind. Bei der Festsetzung
von Abgaben, die die Einfuhr betreffen, hat in
deß der Congreß unzweifelhaft das Recht, einen
Unterschied unter den Artikeln zu machen, aus
die sie gelegt werden sollen und auch die Grösse l
derselben festzusetzen, sonst würde die Regie- ,
rung sich in die Nothwendigkeit versetzt schen,
dieselbe Abgabe von productiv«n sowohl als nu >
produktiven Artikeln zu erheben. Di« geringste
Abgabe auf einige, würde ihre Einfuhr auf ein
mal gänzlich hemmen, während andere die stärk
ste Abgabe ertragen könnten, ohne daß sich ihre
Einfuhr bedeutend vermindern würde. Aus
Rücksichten auf einheimische Gewerbpolitik darf
die Regierung gleichfalls einen Unterschied ma
chen, und so lange die erhobenen Abgaben di«
Bedürfnisse der Schatzkammer nicht überschrei
ten, kann man gegen dieselben keinen gerechten
Einwurf machen. Es ist vielleicht wünschens
wert!), daß keine Erhöhung der Abgaben statt
finde, die das Bestehen des in der letzten Sil
zung gegebenen Landvertheilungsgesetzes gefähr
det, welches bckaütlich ausser Wirksamkeit tritt,
sobald die Abgaben über 2t) Prozent steigen,
der höchste Ansatz, den das Compromiß-Gesetz
erlaubt. Einige Anordnungen dieses Gesetzes
aber, das den 39. Juni in Kraft tritt, möchten
indeß in der Ausführung gewaltige Schwierig
keiten „lachen, was auch immer der Congreß
beschlossen mag. Ich meine vorzüglich die Ab
schätzung hier an Ort und Stelle. Einiger
Unterschied in dem Werthe von Waare» an
verschiedenen Orte», wird natürlich immer exi
stire» ; das aber ist höchst geringfügig im Ver
hältniß zu den verschiedenen Abschätzungen der
vielen Personen, die über den Werls, ihre Mei
nung abgeben müssen In manchen Fällen
i wird der Preis lediglich auf Vermuthungen be
ruhen und es können wohl so viele verschiedene
Abschätzungen stattfinden, als Abschätzet vor,
Handen sind. Neigung oder Abneiguug mag
auch dabei ins Spiel komme» und ohne derßed
lichkeit der 'Abschätze? zu nahe treten zu wollen,
empfehle ich diesen Gegenstand der Berücksich
tigung des Congresses, lediglich mit Hinzusü
gung der Bemerkung: Gewißheit und Bestän
digkeit sind in der Regierungspoluik i» jeder
Hinsicht gar wüschenswerth,dies gilt noch mehr
i» Handels« und Gewcrbsangelegenhciten, de
ren Operationen mehr vo» Berichte» und Be
rechnungen, die einen grossen Zeitraum umfas
sen, als von hohen 'Abgaben und Belohnungen,
die immer schwanken, abhängen.
In der letzten Sitzung lenkte ich Ihre
Aufmerksamkeit auf die Geld- und Wech
selangelegenheitenn und bestand darauf,
daß e6 nothwendig sei, solche Maßregeln
zu ergreifen, die mir der Constitution in
Einklang ständen und der Gehaltlosigkeit
de 6 Geldeü und dem Schwankender Wech»
selcourse abhelfen würden. Kein Land
kann vollständig glücklich sein, wenn eö
nicht ein AuStauschmittel besitz, daS in sei
nem Werthe fast gar nicht schwankt Was
für die verschiedenen Nationen der Erde
von Wichtigkeit ist, muß es auch für die
Bewohner der verschiedenen Theile einec-
Landes sein. Bei erstern bestehen die cd
len Metalle alö AuStauschmittel und auch
für die letztern würden dieselben dasselbe
sein, wenn man nicht in neuerer Zeit Pa
piergeld in Umlauf gesetzt hätte. Ich wer
de hier nickt die guten Eigenschaften beider
Systeme auseinanderzusetzen suchen ; das
gehörte billig in die Zeit, als man das Pa
piersystem einführte- Der
Philosoph konnte sich vielleicht veranlaßt
finden, tieferinden Gegenstand einzudrin
gen, aber alle seine Nachforschungen könn
ten ihn doch nur zu den, Schlüsse bringen,
daß es wahrscheinlich besser gewesen wäre,
wenn man das Papiergeldsystem gar nicht
eingeführt hätte und daß die Welt viel
glücklicher ohne dasselbe sein würde. Der
praktische Staatsmann hat eine weit
schwierigere Aufgabe zu lösen. Er muß
die Dinge betrachten wie sie sind, wie er
sie findet, den Bedürfnissen abhelfen und
das Ueberschüssige beschneiden. Die Auf
gäbe, die unter uns eingerissenen Verwü
stungen des Papiersystems zu beseitigen,
ist unendlich groß.
Die von den Staaten ausgeübte Ge
walt, Bankgrsellschaften Freibriefe zu er
theilen, welche in übertriebenem Maße
ausgeübt wurde und wodurch das Land in
den meisten Staaten mit einer Masse un
einlösbarem Papiergeldes angefüllt wur
de, ist ein Uebel, daS auf die eine oder an
dere Weise geheilt werden muß. Die Co
urse der Wechsel in den verschiedenen
Landesrheilen geben einen guten Maßstab,
wonach man den Werth des an die Stelle
von Gold und Silber gesetzten Papiergel
des ermessen kann- In manchen Gegen
den nimmt man Papiergeld einer andern
Gegend gar nicht oder nur gegen ganz un
mäßiges Disconto, wenn man Schulden
bezahlen oder Produkte kaufen will- (Auf
diese Weise fährt er noch eine Weile fort
und kommt endlich auf seinen Vorschlag
zu einem neuen Finanzplan, den er bei der
vorigen Sitzung versprochen hatte und den
der auf Verlangen ausführ
lich vorlegen soll- Man erfährt darüber
daher vorläufig so viel, daß die öffentli
chen Einkünfte durch ein Eontrolamt in
Washington verwaltet werden sollen,
ches Agentschaften an den vorzüglichsten
Handelsplätzen oder wo der Eongreß be
siehlt, anstellt, die öffentlichen Gelder ein
nehmen, aufbewahren, ausgeben oder statt
des Letztern. wenn die Gläubiger eS ver
langen, Schatzamtscheine ausgeben sollen.
Sie dürfen nie mehr, als 15 Millionen
ausgeben, außer wenn der Congreß solches
besonders beschließt. Depositen von Gelb
summen können sie auch bis zu einem ge
wissen Betrage annehmen und dagegen
Scheine ertheilen. Endlich dürfen sie auch
llnter großen Beschränkungen einheimische
Wechsel kaufen. Die Details der innern
Einrichtung sind nicht gegeben, doch ist
viel zum Lobe einer solchen Anstalt gesagt.
Zum Schlüsse erklärt er hier noch, daß die
Staaten ihre Schulden selbst bezahlen
müssen.)
(Schluß folgt nächste Woche.)
Der ZÜVera! e Äeodnchter^
Reading, den 14. December, 1841.
VÄ"Dci„ Hrn. Herausgeber der „Alten und
neuen Welt" erstatten wir hiermit unsern ver
ländlichsten Dank, für die zeitige Ueberftndung
eines Extra-Blattes mir der Botschaft deS Pre«
sidci,ten. Wir waren bereits an der Ueberset
zung begriffen, wurden aber durch die Gefällig«
keit einer bedeutenden Last erledigt und gleich
zeitig in Stand gesetzt mehr davon einzurücken,
wie wir sonst hätten thun können.
de« Presidenten,wo
von die Leser den größten Theil in den vorher
gehenden Spalten finden, wurde am Dienstage
un, 12 Uhr Mittags in, Congresse gelesen und
kam am Mittwoch Mittag hier an. Es ist ein
wichtiges Dokument und sollte mit Aufmerk
samkeit gelesen werden. Der President spricht
hauptsächlich über folgende Gegenstände:
Er beginnt mit den gewöhnlichen Gratulati
onen über den gegenwärtigen Zustand des Lan
des und Danksagungen gegen die Göttliche Vo
rsehung für ihre Güte.—Dann folgen unsere
Angelegenheiten niit England die McLeod--
Sache —die Geschichte von Grogan's Verhaf
tu»g—das von den Engländern genommen«
Recht, amerikanische Schiffe zu visitiren, wird
getadelt und geradeweg verweigert.—Dann er
klärt er unsere Verhältnisse mit den übrigen
Nationen der Erde, die im Ganzen genommen,
erwünscht sind.—Er fordert den Congreß auf
den Sklavenhandel wo möglich zu unterdrücken
—Wegen den Finanzplan verweif't er auf den
Bericht des Schatzamtsekretärs. —Ferner er
wähnt er die nordöstliche Grenzfrage, den Flo
da-Krieg, die Tariff Frage, gibt die Einzeln«
heilen von der Volkszählung :c. zc.
Unser Caunty Gefängniß hat gegen
wärtig sehr viele Bewohner, da ausser den vier
Falschmünzern, wovon wir vorige Woche mel
deten, seitdem »och zwei andere Vögel von der
selben Art Quartier darin erhalten habe». —
Wenn andere CauntieS prahlen, daß sie leere
Zimmer in ihren Gefängnissen zu vermicthen
haben, so müssen wir leider still schweigen, weil
im unsrigen jetzt wenig Raum übrig ist.
Die Hrn. Falschmünzer und ihre Unterhänd
ler, müssen dedeutende Geschäfte gemacht ha
ben—wir lesen in Wechselblättern das Perso
nen arretirt worden, die falsche Noten auf die
Miners Bank von Pottsville ausgegeben. Je
der sollte beim Einnehmen von der Art Noten
vorsichtig sein.
Der «Kongreß.— Am Montage war in bei
den Häusern eine hinlängliche Anzahl der Mit
glieder gegenwärtig um Geschäfte zu beginne»,
trotz dem ist doch die ganze Woche fast nicht»
gethan worden. Die Sitzungen dauerten nur
von 5 Mimiken bis eine Stunde und Freitag
und Samstag war der Senat gar nicht inSit
zung; gestern sollten die verschiedenen Commit
teen ernannt werden.
tLin neuer Aderlaß.—Doktor David R.
braucht wieder Geld und hat daher bei einige»
Banken angefragt, ob sie einen neuen Aderlaß
von l j Prozent ihres vollen Blutes zulassen
wollen. Das heißt in andern Worten: ob sie
den, Staate so viel Geld lehnen wollen wie 1 j
Prozent von ihren Capital-Stock ausmacht. —
Ob er hierzu ein Recht hat, ist sehr zweifelhaft.
Warum zwingt er jene Banken nicht, die sich
weigerten ihren Theil der Anleihe herauszuge
> ben, Spezie zu zahlen, Geld vorzustrecken oder
' ihre Geschäfte aufzuwinden ? Sie würden sich
ohne Zweifel zu dem zweiten Punkte verstehen.
Diee wäre auf jeden Fall besser als wenn er
von einigen schwankenden Anstalten mehrGeld
- zu erpressen sucht wie rathsam ist.
! Don tLu:c>pa.—Das Dampfschiff Acadia
welches am vorigen Dienstage in Boston angc
kommen, brachte die Nachricht, daß die Köni
! Gin von England am 9ten November von ei
nem jungen Prinz entbunden wurde. Die Eng
länder sind vor Freude fast närrisch über dieses
Unglück—und frohlocken über die Geburt ihres
zukünftigen Unterdrückers.
Diese Geburt ist besonders merkwürdig, weil
es das erste Mal ist daß ei»e regierende Köni
gin von England einen Sohn gebiert.
Nturl).—Einige Räuber bra
chen vor Kurzem in das Wohnhaus eines Hrn.
Gerow, in Ameliasburg, Ober Canada. Ein
junges Mädchen von der Familie folgte ihnen
nach bis in das Schlafzimmer des Hrn. G., er
griff dort eine Flinte, feuerte und erschreckte die
Räuber so daß sie flohen. Einer von der Par
tie wurde gefährlich verwundet.
Mord.-In Brownsville, Pa., erstach am
27. November ein Farbiger, Namens Samuel
Gray, seinen Tochlermann mit einem «chlacht
messer. Der Mörder und Ermordete waren
zur Zeit beide betrunken.