Vi N S Gedruckt'und berausqeqeben von Arno l d P n e, in der Sud «ren sie. Ecke der Cberr» ?lllen Bchm' s acaenukr Aahrqang ganxe Anmmcr 11?. ZZr-NZVvclv's Krauter Pilkn. Die folgende Geschichte der obigen schätz baren Pillen, und Erklärnng von Brand reth's Theorie, Krankheiten durch Purgie ren zn heilen, mag nicht nuintcreisant sein. sollte zur L>efo,kernig der Gesundheit und dea Glücken sc-' U»e » schl> eit beit rage >,." Am achtzchntcu May > 8.Z5. wuedeii diese nnn wahrhaft gepriesenen Pilleu. zu erst in den Vereimate» Staaten veröffentlicht, ob wohl dieselben vorher ui Europa schon s>>si ein vor dem Publikum gewe sen " Das amerikauische Publituin betrach tete sie zuerst natürlich al? verdächtig, aber als sie beim Vnsnchc gefunden wnrde» zu sein was sie vorstcllkcn, trat das größte Ver trauen an dessen Stelle. Sie haben sich da zu diesen Charakter unter sehr schwierig» llmständen gesichert, indem sie mit den bösen S>blcudercien zu kämpfen, durch Solche die d.chtl intcressirt sind die Mensche» in Be treff ihres Körpers im Irrtbnu» zu galten. Dr Brandreth möchte hiermit seiueii Fi eu:!- den und dem Publikum überhaupt bcgreistich mache», dass so Verschiede» auch !mmer die Wirkung der Pillen zn verschiedenen Seiten sein mag, dast'so verschiedene Wirkung nicht von einer Verändernng der Pillen entstein sondern von dem Zustande des Korpers; sie sollte» daher beibehalten werde» bis ihre Wir kung durchdringend ist ; denn sie sind ein wir kender Gehülfe der Natur, da sie dieselbe Wirkung auf den menschliche» Körper habe» wie Stürme und Orkane auf die Luft, oder die Ebbe »»d Flnth auf de» Ocean; sie rei nigen. lü?as ist weiser als die Reinigung dtr atiir! Wir sehen. d.Ui sie sieb selbst, weuu sie die Neinignug wünscht. in Aufruhr seftt, welcher die reinigende Wirkung hat. Und wir bringen, znr iuuern Neinignng des Körpers, einen solchen natürlichen Anfrnhr hervor, durch Anwendung künstlicher Mittel und Erfahrung hat denen gelehrt, welche die sc» Cours angenommen haben, n. diese Pillen iu der 2lbsicht gebrauchten, da!; sie recht wa ren, weil wirtliche Gesnndheit das Ncsnitat davon war, oder in andern Worten, dcis; je des Organ Z» jenem reinen Stande kam, der einstimmig mit ihren Fnnktionci, ist; und obwohl es Viele gibt, dereu Körper in lehr schlechten Gesundlieitsznstaude siud nud wel che so wenig Hoffnung znr Besseriliig haben, dass alles was sie lirsache haben z» eli?a>ti», bloss eine temporäre Linderung ist; demniige achtet habe» viele Personen die nut tenjel ben de» Anfang gemacht habe», nnter höchst mißlichen Ilmständen von körperlichen Leiden, wen» alle ander» Mittel und Medium-,, siel, als unwirksam zeigten, durch deren Gebrauch Gesundheit und erlangt, und die Folge davon da«, sie »nn durch Tausende von Personen empföhle» werden die wurden von Altttjliel'e!'. llttvcvd^uilckt'eit, „ng Kopswkh nnd einem Gefühle von Fnlle des Hinterkopfes, gewöhnlich die Svmptome von Scl'laaflnss. Gelbsucht, Fieber nud kal ten Fieber, Gallen-, Scharlach-, Ti)p.)»s-, Gelben- und gewöhnlichen Fiebern, von allen Arten; Aslhma, Giehren, Rhenmatisnins, nerviöse Krankheiten, Lebersehaden, S'>tn>- stechen, innere Schwäche, Niedergeschlagen heit des Geistes. Brüche, Jiistammationcn, wehe» Angen, Krankheitsanfälle», Schlag stüssen. Wassersucht, Kinder Pocken, Meiieln Stickhusten, schreieuden Hnsien.Halsgeichwn ren, Kolik, Cholera Morbus, Grave!, Wur meril. Dnrchla»f. Tanbheit, kreisendes San se» im Kopfe, Kiiigs-ltcbcl. Noth lauf, oder St. ?lnthonies Fener, Salzstnss, Weiss - Schwellniigeu, Geschwüre», einige schon dreissig Jahre alt. Krebsschäden, Ge schwülsten, geschwollenen Füssen und Bcinc», Peils, Verstopfungen, allen Ausbrüche» der Haut, schreckhafte» Träumen, weiblichen Lei den jeder Art. besondere Hinderungen, Er schlaffungen, !c. Dr.Braiidrctl)'!; Ofncc, für den Ver kaufder obigen schätzbaren Pille», in Phila delphia, ist in No. 8, Nord achte Strasse ei nige Thüren oberhalb der Marktsirasse. Folgendes ist eine Liste von Agenten in Berks (saunty: Wer von Leute» im Tanntv kauft, welche nicht in dieser Liste beuant sind, wird betrogen Stichter nud MeKuigbt, Readiug ; Miller, Scheisii) «. Smith. Hamburg; M K. Bover. Bernville; Daniel K. Faust, au der Readin ger Strasse »ach Beriiville; Samnel Hecbler, Baninstaiin; H. u. N. Beyer, Boi'erstan» ; Hcnry Diiigle, Friedensburg; Nichard H. Jones, ltuioi.ville; S. schock, Neumaus raun; W.und T. Vanderschleisi, Woomels dorf-, Samuel Moore, Stouchst.ui». Erinnert euch, keine Pillen verkauft als Brandreth's, siud ächt, ansgenoinmen von obigen Agenten.— Philadelpia Office, No. «. Nord Btc Strasse.—S. 2>ra»drctb, M. D Novb., 3. l v. Und Berks, Monlgomcn' uiid Sclnivltill Canntics allgcmcincr Anzcigcr^ Ausscrordcntiiche Cur. Kieiiley's Geqen-Gravel Pillen. Dies ist zu bezeuge», das; ich viele Jahre sauga» jener schreckliche» Ära.-ikhcit, dcr rä vel litt, »»d kürzlieh mehr als jemals, »iid dass ich »ahcr an> Tode als am jcben war, a ber zn meiner Znfriedenhcit und Glüct mach> te ich vo» Kieniey's Gegeu-Grävel Pülc» und dal'?, Da»!' fei der Voisehuna Gottes und Kicnlcv's Gcqen-Grävcl Pillen, einen guten Grand vo» Gesundheit erlanat Ich rathe einem Jeden. dcr ail derselben Krankheit leidet, einen Versuch damit zu ma chen, indem ich versichere ?as; ich nie >o was Heilsames genomme» habe; ich zweifle sogar oh so ei» anderes Mittel i» dcr Well zn finden ist - »nd dadurch gehe ich ihnen nicht ;nv>cl Loh. - Wer weiter Ansknnfl verlangt kann Hey nur anrufe», No. SI, Markt-Vier ec-k, in Neadiug. V)illian, Die Simptoiiicn oder Anfang von dieser fürchterlichen Krankheit. sind, auf dcr Blase, Brenne» oder Schneiden heim Was sermachcn oder nach demselben, Reip dazu ohne viel inacl'cn zn können, ;» lange warte» müssen che es kommt, Nicren-Schmei ze» und grosse Schmerzen im Kreuz. Wer sieh so bc findct, der sollte anacublicklich solche Mitte! suchen, welche dasnr anempföhle» sind. Aqcuceii : Carl Wissaug, 7re Strasse, und A. Puwclle, Druckerei dec- eralc» Beob achter's," in Neading ; Hr. Mescr, Apothe ker >» Alleatann; Wittwelmmendörftr,Apo theke, in Philadelphia. Riculev- Rovcniber 15. i'V. Nachri-.l't an Frevln-. Wer diese» wie leptru Winter sich vor nimmt, meine Zeuse um des verstorhcuc»(Lco. Ludwig Katttlunaycr 6 Eigenchnm zu Vcr brenne» und zn verderhen der wisse dass ich zwei Männer angestellt hahe nnd dafür bezah le darauf Acht zu geben nud die Frcvler zn verhafte», damit sie nach den Gesetzen hestraft werden Ich werde keuiei! dieser bckaiinte» Frevler verschonen. G. Ragnor. Hilltann hei Reading, den Ik. Novbr. ILI >. 2m. I o s e pl) W a l e r IN a I!. N a ch r i ch t wird hiermit gegeben, das, die utttcrschrichcucu Auditoren durch die Court von Common Pleas, der Caniity Berk«?, cruanut worden, zur Vertheilnng dcr Bilanz in Hände» von Friedrich Linderma», Esq., Assiguie von Joseph Walerinan, von Amin» Taunschip, in erfaßter Cannty, unter diejenigen die dazu berechtigt sind, IM Court Hanse z» Rcading znsamc» komuicu werden, auf Freitag den 24, ic» nächsten Decemher, »in I Uhr Nachmittag, wann und wo alle dal'N Inreressirte» gefälligst bciwohueii mö gen. George E. Ludwigs D. W. 0 Brie« Hcurv RhoadS Novbr. 50. Au die Em'Mcr voll Berks Cauiuy Mitbürger. Ich erwiedere mtliieu ungehcttchcl tt» Dank für die gresjmüchige Iliiterstül-nng, die Ihr mir an dcr leylen allgemeine» Wahl für das Scbcrisssaml qcschenkt haht; und cr s»che um eine Fortdauer derselbeu bei näch ster Wahl für jenes Amt. Euer Freund George Geriiaut. Readiug, Novb. .">(). 2m Stohrstand zu verlehncw Ei» Stohrstand in Peit Tannschip. Berks Cani'.tn, an der Tcraste von Neading nach Bethlehem, jeyt gehalten von Samnel We,d uer, und früher hrkannt als Opster s Stohr, wird hiermit zum Verlehnen augehoten, auf den >steu nächste» April. Für das Nähere zu crfahntt melde man sich hei Ezra Vorgk, dcr nahe dabei wohnt. Novemher IL. Neue Waaren für B.iar-Geid. Aokn Ättgm'rr hat so eben erhalten, ein Pfund u'ollcn Gar». —Mil cincin Vorrath Wohlfelle (Umbrcllc.) Readiug??cv. LS. 3m. zu lol'en u»d ol'ne zu tadeln." öen 14. lB-41. Zur und Belehrung. )?er Selbstuierc'er Lll lh erlall d. Sutherland war in dem amerikanischen Unabhängigkeitskriege n>ic England Rich tce bei dem?ldmiralitätS-Gerichle zu Mi norca gewesen, da diese Insel damals noch dem britischen Reich' gehörte. General Murran, der dortige Gouvernör, hegte einen Groll gegen ihn, und aus dessen Veranlassung wurde er, ohne hinlängliche Ursache, seines Amtes entsetzt. Er verlor dadurch Brod und Ehre. Im Bewußt' sein seiner Unschuld ging er nach England, um sich Gerechtigkeit zu verschassen. Er reichte Bittschriften ein, die das ihm gesche hene Unrecht ausführlich auSeinandersetz ten, bei dem Könige, dem Parlamente, der Schatzkammer und dem Minister Pitt Er bat um strenge Untersuchung seines Betragens, um Gerechtigkeit und Entschä dlgung. Alles umsonst, denn Murray hatte zu viel Einfluß. Da Sutherland auf diesem Wege kein Gehör fand so vor klagte er den General bei zwei Gerichtshö fen. Der erste erkannte ihm eine Entschä digung von IW3 Pf. Sterling zu; der zweite, die höchste Instanz, erhöhte diese Entschädigung auf Pfund. Murray fand indeß Mittel, unter aller lei Worwand die Vollziehung des Urtheils immer hinzuhalten, so daß Sutherland, der den Rest seines Vermögens zu Prozeß kosten aufgeopfert hatte, mit seiner Fami lie in die bitterste Armuth versank. Unterm IN. Juni I7!)I schrieb er an den Minister Pitt: „Seit dem -21. Decb. vorigen lahrö. dem Tage, da meine Bitt schrift dem Parlamente überreicht, aber nicht angenommen wurde, bis jetzt, habe ich mein Dasein bloß durch den Verkauf aller noch übrigen Kleinigkeiten vonWertl), die ich besaß, zu erhalten gesucht. Jetzt habe ich nichts mehr zu verkaufen. Ich flehe Sie daher an, Sie.' bei Allem, was Ihnen auf Erden theuer ist, retten Sie einen Menschen von der Verzweiflung, der, da er gezwungen ist, von sich selbst zu sprechen, mit Wahrheit sagen kann, daß er ein Mann von Verdienst und Ehre ist; ein Bürger, der die gerechtesten Ansprüche an Auszeichnungen, sowohl von seinem K önige, als von seinem Vaterlande zu ma chen hat. Hören Sie mich, Sir! es ist das Flehen eines Mannes, der, wäre er nicht Gatte und Vater, lieber vor Hum ger sterben, als zudringlich sein möchte. Auch diese Bitte rührte Pitt nicht. Jetzt entschloß sich der alte Mann, zer malmt durch so vieles unverschuldetes Un glück, zum Selbstmorde; aber er wollte seinen freiwilligen Tod, als Beispiel und Warnung, so öffentlich als möglich ma chen Ganz schwarz gekleidet ging er am 17. August Mittags um > Uhr nach Green Park, wol)l wissend, daß derKömg um diese Zeit von Windsor kommen, und sich, dort durchfahrend, zum Pallast der Königin begeben würde- Er stellte sich an das den Green Park einschließende Gitter. Sobald er den König gewahr wurde, er griff er ein kleines Pistol, und in dem Au genblicke, als der Wagen vorbeirolite, schoß er sich ins Herz, und gab auch gleich sei nen Geist auf. Der König, daS Pistol erblickend und es gegen sich gerichtet glau beiid, bückte sich im Wagen im Moment des Schusses. Da der Schuß den Unglück lichen getodtet, und der König ein Blatt Papier gewahr wurde, das solcher an das Gitter befestigt hatte, so befahl er, es ab zunehmen. Es war eine Bittschrift fol genden Inhalts: „Sire!" „In dem Augenblicke, da mein Blut aus meinem Herzen strömt, bedaure ich, daß Sie Sich durch Unwahrheiten haben hintergehen lassen, und in Ihren Vorur theilen gegen mich beharrt sind. Mit drin genden, aber ehrerbietigen Bittlchriften habe ich Sie und Ihre Minister angetre ten. Da, unserer Verfassung nach, Treue gegen die Regierung und Schutz von die ser gegenseitig sind, so hatte ich ein Recht. zu erwarten, das! Tie mir den letzter'» wür den angedeihen lassen, da ich die erste stctS in meinem Herzen gehest habe, und mit ihr seht sterbe. Der Gedanke, daß »ach den Gesetzen mir. als einen Selbstmörder, nach meinem Tode ein Pfahl durch den Leib wird geschlagen, und ich auf einem Kreuzwege werde begraben werden, schreckt mich im Geringsten nicht ab, zu wünschen, daß di- von mir verübte That als die Fol ge langer und reifer Ueberlegung möge an gesehen werden- Ich verzeihe dem Gene l'il Murray, und wünsche, daß Ew- Ma jestät gerechter, als bisher von mir urthei len mögen. Die einliegende Schrift wird Sie von meiner Unschuld hinlänglich ü berzeugen. Ich habe längst beschlossen, auf diese Weise und an dieser Stelle zu sterben, wo ich jetzt meinen Geist aufgebe — Wird meine Schrift und mein harteö Schicksal zur Kenntniß der Welt kommen, so wird mau mit Schauder sehen, daß Un- Menschlichkeit nur Alles, nur nicht den Tod rauben konnte- Dennoch unterzeichne ich mich, bei einem über alle Beschreibung e lenden Schicksal, Ew. Majestät getreuer Unterthan James S u t her l a n d." „Geschrieben am !3ten. datirt am I7ten August 179!, als dem Tage, an welchem ich mich im Green Park, wenn der Kö nig durchfährt, erschießen will." Unter seinen Papieren fand man Ab schriften von allen seinen Briefen und m bergebenen Memoiren, auch eine umstand liche Erzählung seiner Unfälle, die sich mit folgenden Worten schloß: „Meine arme Hülle, die vor Verdruß. Täuschung und Gram so morsch gewor den. daß sie im Begriff ist. von selbst ein zustürzen, will ich, nach Bollendung die dieses Aufsatzes, nicht länger mit mir her umtragen- Vielleicht wird in einer kü»f tigen Pculamentösitzung eine tugendhaf te Majorität des Hauses der Gemeinen meine Forderung an die Regierung für Recht erklären, und anerkennen, daß ich berechtiget bin, sie meinen Töchtern, Ma rie und Louise, wie ich dieses hiermit thue, zu vermachen." An die EoroiierS Jury hatte er eben falls einen Brief geschrieben, in welchem er ihnen meldete, da er bei seinem Leben keinen Schutz von den Gesehen habe er halten können, so mochten sie jetzt- bei sei ner Leiche, diesen Gesetzen freien Lauf las sen, und ihm nicht, wie einem Wahnsinni gen, ein ehrliches Begräbniß zuerkennen, sondern ihn, wie einen vernünftigen Selbstmörder, auf einem Scheideweg be graben lassen. Die Jury, durchdrungen von tiefem Mitleid, fällte jedoch dies harte Urtheil nicht, sondern erklärte ihn für wahnsin nig, und er wurde in der Stille ehrlich zur Erde bestattet. Bei Hofe aber machte die se blutige That den stärksten Eindruck. Man beeiferte sich leider zu spät das Unrecht, so viel es möglich, wieder gut zu machen. Die Wittwe erhielt ein Ge schenk von 50 Pfund Sterling, und eben so viel bekam jede seiner Töchter Der Sohn aber, ein Offizier bei den Landtrup pen, erhielt tausend Pfund Sterling, und überdies wurden sowohl der Mutter wie den Töchtern jeder von ihnen 100 Pfund aIS jährliche Pension, angewiesen- Der Prophcl Gaidla. Daß die Türken ausser dem Mohamed noch e.nen zweiten Propheten verehren, und daß dieser Prophet mcht einmal ein Türke, sondern ein Ehrist ist, dürfte wohl eben nicht Jedermann bekannt sein; es möge daher diese historische Merkwürdig keit immerhin einen Platz finden. Als die Türken in dem bekannten Feld zug von 1683 den Entschluß gefaßt hat ten, bis Wien vorzudringen, war auch ein bedeutender Schwärm derselben bei Alt- Gradiska über den Savestrom geganger In diesem Orte wohnte zu jener Zeit eir lAtmmer 16. betagter Mann, Namens Gaibia, der von der Grausamkeit der Türken unsäglich hat te leiden müssen. Im glühendsten Eifer rief er daher dem Heerführer der Truppen zu : „Ziehet nur hin, ihr Türken, das Ver derben wartet auf Euch ! Wisset, daß die Wenigsten von Euch ihr Vaterland wie dersehen werden, und daß dieser Save strom, den ihr jetzt so kühn überschreitet, einst Euer Gebiet vom Lande der Christen scheiden wird." Das brachte die feind liche Schaar in Wuth, und in wenigen Mi nuten war der alte Mann in Stücke ge hauen und aus der der nämlichen Stelle verscharrt; sein Grab aber wird von den Nachkommen seiner Mörder fortwährend besucht und fast wie das Grab des großen Propheten verehrt. Denn die Türken fanden, bekanntlich, bei jener Unterneh mung auf Wien wirklich das Ende ihreS bis dahin ihnen treu gewesenen Glückes: sie wurden geschlagen, verloren eine eine Festung nach der andern, und Gaibi a's Drohung ging zum Theil wirklich in Erfüllung. Nach wieder hergestelltem Frieden erin nerten sich diejenigen, die von dem Hau-- fen, welche den armen Mann niedergesä belt hatte, übrig geblieben waren, der Wor te desselben wieder und sprachen: Gewiß, er war ein Prophet! Als aber in der Folge der Savestrom in der That zwifchen beiden Reichen zur Grenze bestimmt ward, da beugten sie ihr Haupt und setzten ihn einstimmig unter die Propheten, singen auch an, seilte Grabstätte mit frommer Ehrfurcht zu besuchen, und zwar so, daß sie bis an den Savestrand wallfahrten, und sich im Gebet nach dem Grabe des Propheten >venden,das sich an der andern Seite des Flusses befindet. Die Reiche ren unter ihnen lassen sich auch wohl nut kleinen Schiffen her über fahren, beten am Hügel des heiligen ManneS selbst und nehmen beim Abschiede etwas Erde von demselben mit. Nor etwa sechzig Jahren suchten die Türken darum an, ihnen die Gebeine die ses Wunvermannes verabfolgen zu lassen, allein es wurde ihnen aus gewissen Ursa chen abgeschlagen; dagegen aber stnmger Befehl gegeben, die Andacht der Türken durchaus nicht zu stören und das Gral) fortwährend in bester Ordnung zu erhal ten, waS auch mit der größten Genauig keit befolgt wird, indem es die Fcstungsge fangenen fleissig reinigen u. säubern müs sen, wofür ihnen aber auch die der Türken zu Theil werden. Die türkischen Priester überlassen es den ärmeren Türken, statt der Reise nachMek ka zum Grabe Mahomed's, die Wallfahrt nach Alt Gradiska zu Gaibia's Grabe zu unternehmen, und ein wahrhaft andächti ger Türke würde keine Seelenruhe finden, wenn er nicht, ausser Mekka, auch Gradis ka besucht hätte. Sonder dareThescl eldliilgs-Cercmonie Bei den Montenegrinern werden Ehe leute auf folgende Art geschieden. Mann und Frau, und deren beiderseitige Ver wandten treten vor den Altar, wo der" Priester steht. Diesem reicht der Küster einen Becher mit Wein gefüllt; er segnet ihn und Alle trinken daraus, und derjeni ge Theil, der auf die Scheidung angetra gen. ist der Letzte. Will er den Antrag noch zurücknehmen, so trinkt er. wenn dies seine Meinung nicht ist' so gibt er denselben, ohne ihn mit den Lippen zu berühren, dem Geinlicven zurück. Zetzt fordert er von der zu schei denden Frau die Schürze. Die Väter der Eheleute, und im Fall solche todt oder durch Krankheit und Abwesenheit verhin dert werden, zugegen zu sein, die nächsten Verwandten, müssen diese Schürze straff halten. Der Priester schneidet sie dann mit einem eigends dazu bestimmten simet förmigen Instrumente mitten durch uiw sagt dann: ... „Der Himmel hat Euch geschieden Uebrigens urtheilet nur die Geistlichkeit, nicht aber die weltliche Ehescheidungssachen und bestimmt dieZu oder Unzlässigkeir.